begruͤndet, koͤnne nicht umgestoßen werden durch das Testament elnes nur seine persoͤnlichen Ruͤcksichten bedenkenden und von seiner Gemahlin beherrschten Fuͤrsten, noch durch die todten Ur— kunden einer geheimen Gesetzgebung, welche man, um sie bei einer einzelnen Gelegenheit zu gebrauchen, aus der Dunkelheit hervorgezogen, die bisher zugleich ihre Wiege und ihr Grab ge— wesen. — Rechtlich sey die Frage entschieden; faktisch aber sie zu entscheiden und ein fuͤr allemal zu entscheiden, das gebuͤhre nur der Spanischen Nation, und diese wurde bald damit fertig werden, wenn man sie allein gewähren lasse; allein es sey aus— gemacht, daß dies nicht geschehen werde, sondern daß aus— wärtiger Einfluß oder auswärtige Waffen sie zu entschei— den bestimmt seyen. — Bei dieser Gelegenheit tritt nun
dasselbe Blatt mit Nachrichten hervor, die vielleicht auf
die (gestern erwähnten) Bemerkungen uͤber zu eroͤffnende Unter—
handlungen einiges Licht zu werfen bestimmt sind. „Die höhe⸗
ren Klassen in Spanien“, sagt das genannte Blatt, „sollen schon die einzelnen Punkte zu einem Aussoͤhnungs-Vertrage zwischen den beiden Thron-Kandidaten entworfen haben, deren Annahme aber eben so wuͤnschenswerth als schwierig zu errei— chen waͤre, schwierig insbesondere deswegen, weil dann eine der
Parteien nothwendig die Macht aufgeben muͤßte, die sie noch Der projektirte Ehe⸗Vertrag zwischen dem jungen Sohn des Don Carlos und der Tochter des verstorbe⸗
in Handen hat.
nen Koͤnigs wuͤrde ein vorzuͤgliches Auskunftsmittel seyn, um den Frieden zu erhalten, aber die Koͤnigin kann die nothwendi— gen Folgen eines Vertrages nicht verkennen, der zwar allem Streit ein Ende machen, der aber dieses Ziel nicht anders er— reichen wurde, als durch Uebertragung der Gewalt in andere Haͤnde.“ In wiefern die Einmischung fremder Staaten in die Spa— nischen Angelegenheiten zu erwarten stehe oder nicht, daruͤber läßt sich jetzt auch der Morning-Herald in einem sehr hefti— gen Artikel vernehmen, in welchem er jene Frage verneint, und ge dieser Gelegenheit besonders große Erbitterung gegen die Franzoͤsische Regierung zeigt. „Seitdem der Grundsatz der Nicht-Intervention von den Großmächten Europa's als Leitstern ihrer Politik proklamirt worden ist“, äußert dieses Blatt, „haben wir in allen politischen Fragen nichts gehabt, als Inter— ventionen. Eine neue Gelegenheit bietet sich jetzt in Spanien dar; zwar ist das Volk jenes Landes so gut wie jede andere unabhängige Nation berechtigt, sich selbst seinen Souverain wie seine Regierung zu wahlen; allein es handelt sich um ein be— strittenes Erbfolge-Recht, und da muͤssen denn Andere die Haͤnde gleich mit im Spiel haben. Will die Nation den Infanten Don Carlos einer fuͤr liberal geltenden Regierung vorziehen, so haben Frankreich und England eben so wenig ein Recht, sich dem zu widersetzen, als Spanien das Recht haben wuͤrde, einen Koͤ⸗ nig auf den Thron ven Frankreich oder England zu setzen. Daß England die Thorheit begehen sollte, mit der Gewalt der Waf— fen die Thronfolge in Spanien ordnen und die Familie Ludwig Philipps bereichern zu wollen, können wir uns nicht denken. Der Verlust, den unser Handel, die Schmaͤlerung, die unser Nuhm zur See erlitten, als wir den armseligen Angriff gegen Holland unternahmen, um den Schwiegersohn Ludwig Philipps in Bruͤssel zu installiren, haben unseren Ministern eine so gute Lehre gegeben, daß sie sich nicht wieder zum Besten der pseudo— liberalen Dynastie Orleans in gefaͤhrliche und kostspielige Unter— nehmungen einlassen werden. — Daß Frankxeich zu interveniren gedenkt, ist wahrscheinlicher; die Zusammenziehung der Truppen an der Spanischen Graͤnze deutet darauf hin. Aber da drängt sich die Frage auf: Wird Frankreich es wagen, zu interveniren, ohne den Beistand Englands und ohne die Erlaußniß Rußlands?“ Was durch Intriguen gethan werden kann, wird Ludwig Phi— lipp thun, aber nicht, um eine liberale Regierung in Spanien einzusetzen, sondern um seine Familie durch eine eventuelle Aus— sicht auf den Thron jenes Landes zu bereichern, wie er noch neulich darauf ausging, das Scepter Portugals fuͤr einen seiner Söhne zu erlangen. So lange sich aber Rußland nicht von Don Carlos lossagt, wird Ludwig Philipp ihn gewiß nicht an— greifen.“ ; Der Courier erzählt jetzt, der Spanische Botschafter am Hofe Dom Miguels, Herr von Cordova, habe sich mit Don Carlos und den Infantinnen zu Santarem befunden, als die Depesche einging, welche Ferdinand 's Tod verkuͤndigte. Anstatt,
wie man hätte erwarten sollen, Couriere an die Spanischen
Granz-Befehlshaber, namentlich an den General Rodil in Estre— madura, zu senden, habe er an Lord W. Russell in Lissabon ge— schrieben Und die Depesche an General Rodil beigefügt, mit der Bitte um Beförderung. So habe Don Carlos einen Vorsprung von wenigstens zwei Tagen gewonnen, und es stehe nicht zu be— zweifeln, baß er am Abend des äten d. . Santarein verlassen Und sich uͤber Abrantes unverzüglich nach Spanien begeben ha— ben wuͤrde. . . . Die Morning-Post liefert nachtraͤglich noch einen Brief aus Port . . 7. 6. und bemerkt dazu, sie theile ihn mit, inen Begriff von dem 29 ee eh esche⸗ li Basis des Pedroistischen Einfalls in Portuü⸗ gal bilde. Es sey in dieser Beziehung noch Vieles aufzuklaͤren, worlber Lorb Grey und seine Kollegen schaudern wuͤrden, wenn gleich nichts als die nackte Wahrheit vor ihren Augen aufgedeckt werden solle. — Wenn nicht Alles truͤge, so sey es der angelegent— lichste Wunsch der Englischen Regierung, den Herzog, der 10 Jahre lang Brasilien, einen isolirten und unabhängigen Staat, ßeherrscht habe, jetzt das Scepter Portugals führen zu sehen, ihn, der nicht nur die Gesetze und Institutionen eines uralten Königreichs init Fuͤßen trete, sondern auch den Wuͤnschen des Volks sich geradezu widersetze. An diese Anmerkungen reiht die Mornin g-Post emen langen, gegen Dom Pedro gerichteten Arti⸗ kel, worin sie sagt, der aus Brasilien vertriebene Kaiser sey ein Tyrann, seine Handlungsweise Betrug, seine Expedition nach Porto und Lissabon ein ven Dieben und Räubern unternomme— nes Abenteuer, die ganze Nation, den Poͤbel jener beiden Städte ausgenommen, sey mit ihm unzufrieden und wolle ihn nicht; Unverantwortlich sey es daher von der Britischen Regierung, wenn sie dem Herzog von Braganza, der die junge Koͤnigin nur als Werkzeuz gebrauche, den Gesetzen des Landes und den Wünschen des Volkes zuwider, ihren Schutz angedeihen lasse. Dom Pedro's Agenten haben Befehl erhalten, noch 2000 Mann anzuüwerben und sogleich nach Porto zu senden. Die Werbung hat schon begonnen, und drei Schiffe liegen bereit. Capitaln Symes geht zu gleichem Zwecke nach Schottland, um daselbst eine Legion unter dem Namen: „Napier's Königl. Schottisches Negiment der Königin, zusammenzubringen. Nach einem vom our gr mitgetheilten Privat⸗Schreiben aus Venedig haͤtte General Lubihres, nachdem er einen Theil des September in jener Stadt zugebt acht. von den dortigen Behdbͤrden für sich und seine Familie Paͤsse nach Parma und Modena verlangt, diese waren ihm aber mit der Bemerkung,
man könne ihm bloß nach
Pluͤnderungs- und Raub⸗System zu
mit Gerste war es flau, mit Hafer dagegen angenehmer.
Ferrara, Bologna oder Ankong Paͤsse!
1216
ertheilen, verweigert worden. Er habe demnach in die letztere Festung zuruͤckkehren muͤssen.
Die Widersetzlichkeit gegen die Bezahlung der direkten Steuern verbreitet sich immer mehr unter den Handwerkern und Kraͤmern der Hauptstadt. In der vergangenen Woche haben wieder eine Menge von Versammlungen stattgefunden, um Ver— eine zu bilden und die Zahlung der Steuern zu verweigern.
Die Times erklart, Lord Althorp müsse sein Wort ein— loͤsen und die direkten Steuern ein fuͤr alle Mal abschaffen, wo—⸗ gegen sie eine Menge indirekter Steuern vorschlaͤgt. Die zu ersetzende Summe betragt uͤber drittehalb Millionen Pfund.
Graf Matuszewicz hat, dem Morning Herald zufolge, seine diplomatischen Functionen ganz aufgegeben, und gedenkt als Privatmann besonders den Jagb-Vergnuͤgungen in England zu leben. 3 .
Allgemeine Freude verbreitete hier gestern die ganz uner—
wartete Nachricht, daß der schon verloren geglaubte Capitain Noß mit seiner Mannschaft wider alles Vermuthen plotzlich am,
Bord der „Isabella“ (Capitain Humphreys) wohlbehalten in Peterhead angelangt sey.
ter auf dem Wrack der „Fury“ zugebracht, bis es ihm endlich gluͤckte, mit den Boten der „Fury“ die „Isabella“ zu errei— chen. Er war 4 Jahr abwesend und hat drei Leute von seiner Mannschaft verloren. Das mit Leitung der Expedition des Ca— pitain Back beauftragte Comité hat sich nun sogleich uͤber die Mittel berathen, dem Capitain Back, der sich nach den letzten Nachrichten in einer Kolonie der Hudsons-Bay-Gesellschaft be— fand und dort zu uͤberwintern beabsichtigte, die Anzeige zukom— men zu lassen, daß er jetzt sein Unternehmen nicht weiter fort— zusetzen brauche.
Mit dem Koͤniglichen Packetboot „Reindeer“ sind Zeitun— gen aus Jamaika bis zum 4. September hier angelangt. Das Versammlungshaus war zum 27. August einberufen, aber weil man noch immer keine Nachricht uͤber das Schicksal der Eman— cipations⸗Bill hatte, so prorogirte der Gouverneur, mit Zustim⸗ mung des Hauses, die Eroͤffnung seiner Sitzungen noch bis zum 17. September. An der heutigen Boͤrse soll das Geruͤcht von aufruͤhrerischen Bewegungen der Neger von Jamaika ver— breitet gewesen seyn, doch hatte man keine offizielle Nachricht daruͤber. Zu Falmouth auf Jamaika war ein Erdstoß verspuͤrt worden, der jedoch keinen Schaden anrichtete. Das Packetboot hat 10,900 Dollars mitgebracht, und bei seinem Absegeln war die Insel angeblich ganz ruhig; indeß herrschte große Span— nung unter den Gemuͤthern, wegen des Erfolgs der Emancipa— tions-Bill, da das Packetboot, welches die Amendements zu der— selben nach Jamaika bringt, bei dem Abgange des „Reindeer“ noch nicht dort eingetroffen war.
Zu Carragena in Columbien ist am 6sten August eine Verschwoͤrung der Farbigen entdeckt worden, welche sich der Ka— sernen bemächtigen, das Gefangniß stuͤrmen und die angesehen— sten Weißen niedermetzeln wollten. Die Räͤdelsfuͤhrer wurden jedoch noch zur rechten Zeit ergriffen.
Aus Mexiko sind Nachrichten bis zum 24. August hier eingegangen. Die Ruhe war noch nicht wieder hergestellt; in beiden Heeren wuͤthete die Cholera; Duran, der Mitverschwo— rene Arista's, war ihr unterlegen; durch diese Krankheit und durch Desertlon wurden die Reihen der Rebellen von Tag zu Tage schwaͤcher, und so vermuthete man, daß Santana bald Sieger bleiben wurde; Arista hatte Guanajuato genommen und ausgepluͤndert; bei St. Salvador aber war er von den Regie— rungs-Truppen in die Flucht geschlagen worden. Als Santana
*
bei Verfolgung des Feindes in Apasco angekommen war, hatte
'sich noch an demselben Tage die Cholera dort gezeigt und an—
geblich in 2 Tagen 2060 Menschen dahingerafft; im Ganzen waren 4000 theils gestorben, theils dem Tode nah.
NM i b n
Aus dem Haag, 19. Okt. Gestern Mittags um 1 Uhr war der Kabinets-Rath wieder versammelt, worauf der Fuͤrst Schwarzenberg bei Hofe gespeist hat. Unter den Eingeladenen bemerkte man den Staats-Meinister, Herrn von Clifford.
Im Amsterdamer Handelsblad liest man: „Noch ist zwar der Zweck der Mission des Fuͤrsten Schwarzenberg nicht erreicht, doch wird ein guͤnstiges Resultat derselben nicht als so ganz fernliegend angesehen. Alle Mitglieder des Kabinets-Raths sind, dem Vernehmen nach, dazu geneigt, daß man den Vorstel— lungen des außerordentlichen Gesandten Gehoͤr gebe und zunaͤchst die Einwilligung des Bundestages hinsichtlich der Abtretung von Luxemburg nachsuche, da dieser Schritt das einzige Mittel ist, um die Unterhandlungen in London wieser in Gang zu bringen.“
Der Koͤnigl. Hof wird am 22sten d. M. die Trauer fuͤr den verstorbenen Konig von Spanien auf drei Wochen anlegen.
Die den Generalstaaten bei ihrem Wiederzusammentritt vorzulegenden neuen Gesetz-Entwuͤrfe werden, dem Vernehmen nach, hauptsaͤchlich sinanzieller Art seyn.
Holländischen Blättern zufolge, sind die Unterhandlun— gen wegen der Abloͤsung der Garnison von Mastricht von Neuem wieder aufgenommen worden.
— — Am sterdam, ig Oktober. Waͤhrend der abgelaufenen Woche fanden starke Variationen in den Cou sen der Stagts-Pa— piere stast, welche jetzt im Ganzen zwar wießer so hoch wie vor 8 Tagen stehen, in der Zwischenzeit aber eine merkliche Dfffe renz ze g— ten. Dem Falle der Spanischen Fonds folgte ein dadurch verur⸗ sachtes allgemeines Weichen, wobei die Hollaͤndische wirkliche Schuld bis 45 pCt., Kanzbillets bis 19 Fl. und proc. wirkliche Schuld bis 89 pCt. sank, unꝰ Syndikat - Obligatisnen um 2 pCt. billiger zu haben waren. Ein neuer Auffchwüng fand indessen stand, sowohl weil man in finanzieller Hinsicht günstige Mittheilungen an die Generalstaaten erwartet, als duch weil wieder Hoffnung vorhanden zu seyn scheint, daß die Unterbandlungen zu London neuen Fort- gang haben werden. Von den auswärtigen Staats-Papieren folg⸗ ten die Russischen dem Gange der Holläandischen; Spanische und Franzusische wichen neuerdings etwas, ohne stark zu variiren, und
auch Oesterreichische waren durch starke Verkaͤufe gedrückt und blie⸗
ben es. Der Umsatz in Suͤdamerikanischen Fonds war unbedeutend; Griechische erlitten einen gewaltigen Fall, weil man aus England meldete, daß die bei dem neuen Gouvernement zur Anerkennung dieser Schuld gemachten Vorstellungen nicht guͤnstiz aufgenommen worden seyen; die Hifferenz betrug an 6 pet., doch ist sie seitdern schon wieder etwas geringer gewor en; die Anfangs gestiegenen Cor tes⸗Obligationen sind spaͤter wieder zuruͤckgegangen. Geld bleibt zu
2 pCt. Zinsen sieis vorraͤthig. — Am Geiraide⸗Markt fand gesern
vön Weizen nur der gewöhnliche Absatz statt; von Preußischem Rog⸗ gen gingen Partieen in andere Haͤnde uͤber; fuͤr getrockneten Rog⸗ gen zeigte sich Begehr, es waren aber wenig Partieen am .
58 i bezahlt: für 126pfuͤnd. schoͤnen alten wesßbenten polnischen Weizen 275 Fl., fuͤr 128pfüͤnd. geringeren 252 Fl., fuͤr 1249üͤnd. alten bunten 240 Fl, für 129pfuͤnd. jaͤhrigen weißbunten 246 Fl., für 129. 1309fünd. Rostocker i93. 200 Fl, fuͤr 129pfüͤnd. alten und neuen Rheinischen 200 Fl, für 115 116. 117pfüͤnd. jaͤhrigen Preu⸗
Nach einem Schiffbruch, den er gleich im ersten Jahre seiner Reise gelitten, hat er zwei Win⸗
fuͤr 7J7pfuͤnd. Futter⸗Hafer 70 Fl.,
sischen sn 149. 153. 157 Fl., a Sdpfuͤnd. feinen = Belgien.
Bruͤssel, 19. Oktober. Die Abreise des Koͤnigs um Koͤnigin nach Paris ist nunmehr bestimmt auf den 23 .
festgesetzt.
Gestern fand am fruͤhen Morgen im Schlosse von en
ein Kabinets-Conseil statt, der mehrere Stunden zauerte. Zu der Ausspielung einiger der ausgezeichnetsten Bilde
diesjaͤhrigen Ausstellung sind bereits 670 Loose abgesetzt wan
Deutschland.
Kassel, 18. Oktober. e— schritt in ihrer Sitzung vom 11ten d, zur Diskussion hben Klassen-Steuer-Gesetz. Der Eingang dieses Geseg⸗ murfes und der allgemeine Then des Berichts wurde durch Gerling vorgelesen. Herr König sprach sich in einen führlicheren Vortrage gegen das Gesetz aus, das, wien ßerte, gewiß einen guten und gerechten Zweck habe, ahf die Mittel nicht darbiete, diesen Zveck auf angemessene zu erreichen. Einmal zeige das Gesetz sich durchaus als in
visorisches, und wenn proövisorische Gesetze uͤberhaupt nich
sam, so sey es vor Allem schädlich, mit Steuer-Gesetzen z rimentiren, und uͤberaus schwierig, einmal angelegte . wieder zu beseitigen. Wenn außerordentliche Umstäaͤnde dentlichs Ausgaben erheischten, so muͤsse man den Ausfall außerordentliche Mittel decken, ohne zu einem neuen, mi gehoͤrig erwogenen, ständigen Steuer- System zu schreitn trage daher darauf an, die Diskussion uͤber das vorgelez setz zu vertagen, bis die Zwecke der Gesetzgebung erledig Sein Wunsch sey nur der, daß die Klassen-Steuer nicht dn und das Einzige seyn moͤchte, was von den Resultz Landtages vollendet dem Lande hingegeben werde, den! dem man, um ein Gleichniß zu brauchen, nicht su Speise, worauf es warte, einen Skorpion einhaͤndigh Denn allerdings seyen Steuer-Gesetze leichter zu snm ren, als andere; Gesetze, welche verlangen, leich solche, welche gewähren. Man sollte die Staͤnde n diese peinliche Lage stellen; ihnen komme nur zu, s Ausfall dieses Jahres Vorsorge zu treffen. Herr suchte darauf die Zwecke des Gesetz-Entwurfes zu ret Herr Wippermann aͤußerte, er koͤnne fuͤr die Berta ses Gesetzes nur in der Voraussetzung stimmen, daß nn willigung der dadurch geschaffenen Steuern erst die En des Finanz-Gesetzes vorausgehen guͤsse. Herr Schna berg hob die Nothwendigkeit hervor, erst das Bin Stande zu bringen, und fand den vorliegenden Gesehn in seinem Prinzip, welches das rohe Einkommen zum? lege, verwerflich, indem die Steuer-Gleichheit dadurch zielt, vielmehr verletzt werden wuͤrde. Herr von bach II. sprach sich fuͤr den Gesetz-Entwurf aus, und en daß die Staͤnde, außer vielen reichlicheren Ausstn des Staatsdienstes, auch den Gemeinden viele Lasten q men hätten, und also auf Mittel zur Verwirklichung seyn muͤßten; die Aussicht auf ein hende Defieit dun unbedacht bleiben. Herr König verlangte hierauf, Antrag zur Abstimmung gebracht wuͤrde. Der Lan Commissair bemerkte: durch Zuruͤckhaltung von Ges die schnellere Erledigung Anderer wirken zu wollen, recht noch weise; alle Gesetz-Entwuͤrfe wurden mit 8 heit erwogen; bei dem einen sey die Sanction schon ve bei anderen stehe die Meinungs-Abweichung der Stil Wege; und eine Deckung des Staats-Bedarfs konne nig enthalten werden. — Der Antrag des Herrn Konig anf tagung der Diskussion wurde hierauf verworfen.
Gotha, 20. Okt. Die Herzoge Karl und Friede Holstein-Gluͤcksburg, Enkel des Landgrafen Karl von Kassel, Königl. Daͤnischen Feldmarschalls und Statthaltg Herzogthuͤmer Schleswig und Holstein, sind vorgestern van nach Schlesien unternommenen Reise uͤber Dresden hitt kommen und in dem Palais unserer verwittweten Fraß gin abgestiegen. Hoͤchstdieselbe giebt diesen Ihren N Ehren heute Abend einen Ball, zu welchem der Adel gen Stadt eingeladen ist.
Muͤnchen, 18. Okt. JJ. MM. der Koͤnig und nigin sind gestern Abend um 8 Uhr im erwuͤnschtesten seyn von Berchtesgaden hier eingetroffen, und werden h Feier der Enthuͤllung des Obelisken beiwohnen. Ser laucht der Feldmarschall Fuͤrst von Wrede war bereilt angekommen.
Wurzburg, 18. Ott. Den heutigen, in der 6 ewig merkwuͤrdigen Tag haben Se. Masestäͤt der Kö hier dadurch verherrlichen lassen, daß Sie mit vaͤterlich in dem schoͤnen Garten⸗Salon des Königl. Residenz⸗Schls ä00 Arme mit Speise und Trank reichlich bewirthen i Die Weinlese auf hiesiger Markung hat heute begong endigt am 3. November.
Zuͤrich, 17. Oktober. Die Tagsatzung hat in hte Sitzung am 15. Oktober beschlossen, daß Inner-Schm Besetzung von Kuͤßnacht den Landfrieden gebrochen demnach die Occupations-Kosten bezahlen muͤsse; zur 3 sich die bekannte Rechnung auf 412,443 Fr. Eine tion an das Schweizerische Volk soll dasselbe uͤber de und Schwyzer Angelegenheiten belehren. — Die 5st lische Gesandte, Hr. Gonzenbach, zum eidgenoͤssischen schreiber ernannt.
Basel, 17. Okt. Gestern fruͤh marschirte der ih der eidgenoͤssischen Garnison von hier ab. So sehr 8. dem Druck dieser militairischen Gewalt-Maßregel seust gaßen dessen Buͤrger doch nie, daß die Truppen nur
handlung den hiesigen Aufenthalt moͤglichst angenehm , Auch die Truppen ihrerseits bewiesen sich gröͤßtenthells der und Eidgenossen, und gern gestanden die Meißen Abschiede, daß sie von manchen Vorurtheilen geheilt heimischen Heerd zuruͤckkehren. / Schwyz, 13. Okt. Da der Verfassungs Ruh gestrigen Sitzung die neue Verfassung als von der der Kanton-Buͤrger angenommen erklaͤrte, so verkuns heute die Kanton Gemeinde zum erstenmale am Rol!
ding von Schwyz zum Landamman, den Herrn hug von Lachen zum Statthalter, den Herrn Fischlin von zum Saͤckelmeister des Kantons.
a är 80pfuͤnd. kiff 1
Die Stande Versamml
cht. Apollonia hinab. reges gegenuͤber, geankert, und bestreicht vollstaͤndig die e, von Lissabon nach Saccavem fuͤhrende Straße. am 5. Oktober auf dieser Linie von Alcantara Fabregas in Batterie befindlichen Kanonen, Moͤrser und Hütten belief sich auf 167; und uͤberall befand sich ein tiefer ben vor der Linie. — Die niedrigste Schätzung der zur Ver— gung der Verschanzungen mitwirkenden Truppen belaͤuft uf 22,50h0 Mann; darunter ohngefaͤhr 11,9000 Mann Li— Truppen mit 09 Pferden und einem vollständig ausgeruͤste⸗ Feld-Artillerie⸗Train von 24 Stuͤcken. sannte Volontaire, Milizen u. s. w., aber saͤmmtlich gehörig iffnet und bekleidet»).
n Fackelzug statt.
; ; r ; ) mwg ö * 0 5. J ( 1 id . oi * 2. am 16ten d. war die letzte; in dieser ward der e ch Am 13ten gaben Se, Königl. Hoheit ein Diner von
sen verweilten.
durd
*
, * g, e , n „am, Herrn N J ; ö Und erwählte fär die nächsten 8 Monate den Her, 3 min Lissabon, herausgegeben von Bruͤgener, giebt einen Theil
nüͤzli .
Portugal.
an kondoner Courier vom 16. Okt. befindet sich folgende Iäbung der Vertheidigungs Linie von Lissabon, die wahr— ich von dem so eben aus Portugal zurückgekehrten bekann⸗ hbeisten Evans herruͤhrt. „Die neue Vertheidigungs— solht, mit Benützung der alten Ueherreste, die Rich, der Linien, welche fruͤher zur Vertheidigung von m aufgeworfen worden waren ). Sie beginnt auf zessseite bei Alcantara am Tajo, wo sich eine Batterie erke von bedeutender Starke befinden; die Bruͤcke von ara ist minirt. Dann folgt sie dem oͤstlichen Uferrand shales bis zum Campo d'Ourique, einer aͤußerst festen Stel— Dieser Theil der Linien beherrscht den Weg nach Belem zerra von Mensanto. Vom Campo d Ourique aus richtet se Linie auf den Arco do Cawalko zu, wo sie die große tleitung beruͤhrt. Diese Hoͤhe beherrscht Mensanto gleich ferner Parsalole, den oberen Theil von Bemfica, und die hungen in dieser Richtung, so wie den Weg von Campo— Inab und die niedriger gelegenen Theile von Bemfica. Vom zo Carvalgo läuft die Linie in östlicher Richtung, uͤber die n da Scabra, nach St. Sebastian da Pedreira, und dann hicdas hinab. Die Plateaus von Campolide, Quinta da wia und St. Sebastign da Pedreira beherrschen die Höoͤhen er entgegengesetzten Seite von Sete Rios, so wie den Weg, nach Campo Grande, Campo Pequeno, Palma Pinheiro ꝛc. Vin Picoas steigt die Linie, in der Richtung von Arco Lego, hach der Quinta do. Manique auf; dann nach Ar—
s sinab; worauf sie sich wieder auf die Höhe von Pina er⸗ „f. Dieser Theil der Linie beherrscht alle Wege und . ist das Praͤdikat als Universitäts-Stallmeister beigelegt
Grande Hoͤhen.
und Von
htiß in der Richtung von Campo Pe⸗ o, so wie die dort befindlichen H
von Pina laͤuft die Linie sudlich St. Joan hin, hinter welcher sich das Kloster von sa da Franga mit einer Batterie vom schwersten Kaliber be— „Die bei Amoyos befindliche Batterie enfilirt die Straße Saccavem, wahrend die Batterie auf dem Plateau von ada França alle Hohen in der Richtung jener Straße be— Von der Hoͤhe von St. Joan laͤuft die Linie nach Das Linienschiff „Rainha“ ist im Tajo,
Die der
er Ueberrest sind
cr
J — n l a n d.
Berlin, 24. Oktober. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz
(wie bereits gestern erwahnt worden) am Morgen des 19gten
Elberfeld nach Langenberg, um die dasige Eisenbahn „Prinz dri“ in Augenschein zu nehmen, und von dort nach Hat— ünd Blankenstein, um Nachmittags in Barmen einzu—
Von hier waren Stadträthe dem hohen Gaste schon
2 Uhr entgegengefahren, um Denselben an der Graͤnze Stadtgebiets zu empfangen, so wie eine Anzahl junger nner zu Pferde eine berittene Ehrengarde bildeten und sich falls auf dem Hatelde m, , ; . Stadt die schon von Tagesanbruch an begonnenen Arbeiten . , , . . . festlichen Empfange Sr Königl. Hoheit fortgesetz und mit streiten, welche die Unterhaltung der üsiastischer Thätigkeit betrieben. Vorkehrungen. haber traf die Gewißheit ein, daß Se. K. H. nicht mehr bei Tage ngen würden, und sofort begann die sorglich vorbereitete Illu— ation. Schnell erstrahlten die Straßen der Stadt von dem hellen heine Tausender von Lampen, wobei sich das herrliche Rathhaus, sConcordia-Gebaäͤude und mehrere Privathaͤuser durch ihre fhmackvolle Beleuchtung auszeichneten. ) der Prinz absteigen sollte, hielt das Schuͤtzen⸗ Corps, das g Duͤsseldorf eine vollstaͤndige Militair-Musik zu gewinnen ge— zt hatte. . wo Höchstdieselben von dem Buͤrgermeister llckhaus mit einer begruͤßenden Anrede empfangen, und demnaͤchst das neuerbaute Gotteshaus zu Unter-⸗Barmen geleitet wurden, G uf sinnreiche Weise erleuchtet war. die evangelische Kirche in Augenschein und fuhren dann 'r den großartig erhellten Neuenweg in die Stadt hinein. war 8 Uhr. h. Hoheit in Barmen verspricht die Elberfelder Zeitun n nachträglichen Bericht.. Um Mitternacht traf der inz, begleitet von einem Fackelzuge wieder in Elberfeld ein d wurde von dem Schuͤtzen⸗ uartier empfangen. Schweiz. I. an gütesdienst, mehrere oͤffentliche Gebaͤude so wie die Probe-Ei— bahn, und setzten nach eingenommenem Mittagsmahle in der härsnhalle um 5! Uhr die Reise nach Duͤsseldorf fort. — Einem Privat-Schreiben aus Arnsberg zufolge waren é Künigl. Hoheit der Kronprinz am 12ten Abends um 19 hr dort eingetroffen. Die Stadt war erleuchtet und es fand
* Rwe khr⸗ M * ĩ ine 2h . z — 3 22 ) Die Landwehr, Männer bildeten eine Ehe schwand, zwar große Massen von ven zunächst fuͤr den inaändi—
buverts und wohnten Abends einem von der Stadt veran— schen Verkehr gepraͤgten zwanzig und zehn Kreuzer-Stuͤcken, aber
teten Balle bei, auf welchem Hoͤchstdieselben anderthalb Stun— Am 14ten in aller Fruͤhe reisste der Prinz,ů ich einer Promenade im Eichholze, incognito wie seine ganze gezleitung, nach dem ächten Sauerland ab
einen Geburtstag ganz in der Stille und unbemerkt zu feiern. ö. Die Nacht vom aten auf den 15ten brachten Se. Königl. Ho— sind, und suchten ihnen durch freundschaftliche und gulli it in einem kleinen Dorfe von 13 Haͤusern zu.
Unterdessen wurden in
Die Witterung beguͤnstigte Man erwartete den Prinzen gegen 4 Uhr;
Vor dem Rathhause,
Unterdessen waren Se. Koͤnigl. Hoheit im Hatz—
Hoͤchstdieselben nah—
(Ueber den vierstuͤndigen Aufenthalt Sr. Köoͤ⸗
e i⸗ ron⸗ —z erein vor Seinem Absteige— Am Morgen des 20sten begaben Se. Koͤ— Hoheit sich in die Kirche, besichtigten, nach beendigtem
um dort am 15ten
Am 16ten
[ij die Reise uͤber Berleburg nach Siegen, Olpe, Elberfeld ꝛc.
—
Im Jahre 46509, als Lissabon von den Spaniern bedroht
e; und theilweise von den Englaͤndern im Jahre 1810 erneuert.
Bemerkung des Uebersetzers.
in] Vor diesem Theile der Linie ist eine starke Redoute, in der
Stellung der Fuinta de Eyprestes, vorgelegt worden, welche
ö Kante Gegend nach Saccavein, Cbeilas u. s. . bin persieht.
- ; Anmerkung im Original. Der in Berlin bei Simon Schropß und Coinp. erschienene
obiger Beschreibung beruͤhrten Lokat⸗Punkte, und durfte zur besseren Versinnlichung derselben angewendet werden Anm. des nehers.
der nach der Hoͤhe
1217
— Die Elberfelder Zeitung giebt noch Berichte uͤber den Aufenthalt Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen 9 Olpe, EChringhausen und Remscheid. In ersterer Stadt, wo Se, Königl. Hoheit amn 17ten um 11 ihr Vormittags eintra— fen, verweilten Hoͤchstdieselben nur kurze Zeit, die Sie dazll benutzten, Sich die Orts-Behoͤrden vorstellen zu lassen und ein Fruͤhstuͤck einzunehmen. In Ehringhausen hatte der Kaufmann in Hasenclever die Ehre, den Prinzen fuͤr eine Nacht als Bast bei sich aufzunehmen. Es war 7 Uhr Abends, als Se. Koͤnigl. Hoheit hier anlangten. Wahrend der Abend-Tafel wurde Hoͤchstdenselben ein Fackelzug gebracht und dabei von der ver— sammelten Menge ein vaterländisches Lied angestimmt. Am
Morgen des 1tzten hatte der Landrath des Kreises Solingen, Frei—
herr von Hauer, Audienz bei Sr. Königl. Hoheit, Höchstwelche Ihr Bedauern äußerten, diesmal wegen Kuͤrze der Zeit diesen intereffan, ten Fabrik⸗Ort nicht besuchen zu koͤnnen. Nachsem der Prinz sodann noch eine Waaren⸗Muster⸗Ausstellung im Waarenlager des Hrn. Hasenclever besichtigt, fuhren Se. Koͤnigl. Hoheit nach Rem— scheid, wo Sie an dem Hause des Herrn J. Scharff abstiegen, hier sofort die Behoͤrden empfingen und, nach einer Musterung der vor dem Hause aufgestellten Landwehr, die Reise nach El— berfeld fortsetzten.
— Der zu Malmedy verstorbene Kaufmann und Leder— Fabrikant, Johann Hubert Cavens, hat in seinem Testamente fuͤr die dasigen armen Kranken ein Legat, bestehend in einem Wiesen⸗-Antheile oder, nach der Wahl der Wittwe, in einer Summe von 3000 Rthlr. ausgesetzt, und die Armen-Verwal—⸗ tungs-Kommission daselbst ist durch lndesherrliche Bestätigung zur Annahme desselben ermächtigt worden. ; .
— Dem hiesigen Reitlehrer Christian Harry Fuͤrstenberg
worden. —— * 0 , f enn,
Betr acht ungen, veranlaßt durch den Aufsatz über eine Verbesserung des deutschen Münzwesens in den außerordentlichen Beilagen zur Allgemeinen Zeitung vom 28sten und 2hsten September d. J. Fortsetzung.
Ruͤcksichten auf den inlaͤndischen Silbergewinn können kei— nen wesentlichen Einfluß auf die Gestaltung des deutschen Münz— wesens äußern. ) .
Unter allen deutschen Staaten gewinnt Oestreich bei wei— tem am meisten Silber aus seinen Bergwerken: aber auch al— lein Gold, und zwar so viel, daß schon deshalb sein Intresse an einer vortheilhaften Anwendung zwischen beiden Metallen gleich vertheilt ist. Nach Brard hat Oesterreich im jährlichen Durchschnitte einen Ertrag
an Golde von 5, 220 Mark an Silber von 95,500 Mark. Wird die Mark Goldes auch nur nach dem gegenwärtigen
Marktpreise zu 15. Mark Silber berechnet: so sind 5, 220
Mark Gold eben so viel werth als 8,9146 Mark Silber. Vor— zuͤglich aber kommt hier in Betrachtung, daß Destreich gar keine Veranlassung hat, einen Absatz fur sein Silber in Deutsch— land zu suchen, weil es einen sehr viel vortheilhaftern Markt dafuͤr in der Levante findet, wo die oͤstreichschen Konventions⸗ Speztesthaler vorzüglich bestebt, und allgemein im Umlaufe sind. Es ist diesseits keine zuverläßige Angabe bekannt, wie viel Sil— bergeld Oestreich jahrlich prägt: allein es ist wahrscheinlich, daß es, weit entfernt wegen des vortheilhaften Absatzes des Silber— ertrags seiner Bergwerke besorgt zu sein, noch auswaͤrtiges
Silber zukaufen muß, um die bedeütende Ausmuͤnzung zu be⸗ Reue Billon⸗ Schꝛidemuͤnz innern Verkehrs in seinen AuJs gö,ß0 Mark reinen Silbers können nur 1L,hi0,9000 Gulden
weiten Laͤndern und der wichtige Levantehandel erfordert.
Konventionsgeld geprägt werden, welche dem Silbergehalte nach L337, 0610 preußischen Thalern gleich sind. Der preußische Staat hat noch jetzt nicht ganz halb so viel Einwoh— ner, als der oͤstreichische, und prägte doch zu einer Zeit, wo fast gar kein preußisches Geld außerhalb im Umlaufe war, jahrlich im Durchschnitte uͤber die Haͤlfte mehr Silbergeld. Es geht naͤmlich aus der allgemeinen preußischen Staatszeitung,
Nr. 206 bis 210 vom Jahre 1830, hervor, daß vom 1sten Jü—
nius 1764 bis 11ten Oktober 1805, also in 427 Jahren geprägt
sind 3 40,394,274 Thaler in Thalerstuͤcken mit Einschluß der wenigen halben und Viertel Thaler
16,572,320 Thaler in Drittel⸗Stücken
49g, 0765 in Fuͤnftel⸗Stuͤcken
17,593,380 in Sechstel⸗Stuͤcken
17,738, 29; ni 3Zwoͤlftel⸗Stuͤcken
677,87. in Funfzehntel⸗Stuͤcken
l — ä 8 2 Ueberhaupt 95,577, 21tz Thaler Silbergeld, ohne die Scheide⸗ muͤnze aus Billon.
daher 2, 210,585 Thaler jährlich im Ducchschnitte, wozu ein Auf— wand von jahrlich nahe an 157,59? Mark reinen Silbers erfor— dert wurde. Die Durchschnittsausprägung des preußischen Staats in den neuesten Zeiten beträgt, wie weiterhin ausfuͤhr— lich dargethan werden soll, noch bei weitem mehr, und es bestaͤ— tigt sich schon hierdurch die hohe Wahrscheinlichkeit, daß Oest— reich noch bei weitem mehr Silber, als sein eignes Erzeugniß vermuͤnzt. Gleichwohl sind selbst in den Zeiten, wo das Metall— geld im öoͤstreichischen Staate vor dem Papiergelde fast ganz ver—
verhaͤltnißmaͤßig nur wenig oͤstreichische Konventions-Thaler im suͤdwestlichen und mitlern Deutschlande im Umlaufe gewesen. Außer dem oͤstreichischen Staate, dessen bei weitem reichste Silber-Bergwerke und Goldwaͤschereien in Ungarn und Sieben— buͤrgen liegen, hat Deutschland nur erhebliche Silberausbeute im sächsischen Erzgebuͤrge, am Harze und in dem großen Kupfer— schieferfloͤtze, das . dem Harze und thüringer Walde liegt. Aus dem ersten bezieht das Koͤnigreich Sachsen ohngefaͤhr 55,000 aus dem zweiten Hanover und Braunschweig etwan 33,000 aus dem dritten, dem Blei- von Tarnowitz, und dem Blei- und Kupfer-Bergbaue in den westlichen Provinzen Preußen gegen Mark reinen Silbers jährlich im Durchschnitte Diese zusammengenommen 08, 000 C D , Mark sind ohngefaäͤhr , des Silbers, das nach Brard uͤber— ) Wir lassen diese, bereits am Schlusse des gestrigen Bruch⸗ stuͤcks aus einem Versehen gegebenen drei Zeilen hler noch einmal abdrucken, da sie nicht die Schlußfolge aus dem bis dahin Vor⸗ getragenen, sondern die Angabe dessen sind, was von da ab erst en fen, werden soll.
haupt aus den Berg- und Huͤtten⸗Werken noch zu Anfange die⸗ ses Jahrhunderts jährlich in den Verkehr der Europäer kam.
Ist nun auch seitdem der Betrieb der Bergwerke des weiland
sächsischem Stempel nicht 1
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spanischen Amerika's ins Stocken gerathen: so ist doch jedenfalls die Masse des bereits vorhandnen Silbers viel zu groß, als daß die Negierungen, welchen diese 108,009 Mark zufließen, auf den Marktpreis des Silbers erheblich einwirken konnten. Sie muͤs— sen sich vielmehr auch fuͤr dieses Erzeugniß ihres Gebiets den Preis gefallen lassen, welchen der Weltverkehr stellt. Kostet sie die Gewinnung dieses Silbers weniger, als dieser Marktpreis betraͤgt: so ist dieses ein Vortheil, den sie ihrem Bergbaue ver— danken. Lassen sie ihr Silber zu einem niedrigern, als dem Marktpreise, an ihre Muͤnzstaͤten abliefern: so geschieht dadurch in der That nichts anders, als daß ein Theil des Ertrages des VBergbaues nicht bei diesem, sondern bei der Muͤnze in Rechnung gestellt wird; der Betrag und die Quelle der Einnahme bleiben dabei wesentlich dieselben. ,
Seit langer Zeit ist neues Konventionsgeld mit koͤniglich ach ischenn Umlaufe; auch neue hanoversche Silber⸗-Muͤnzen scheinen sich nicht in großer Anzahl darin zu er— halten. Indem der Verfasser sich alles Urtheils uber Erscheinun— gen enthält, deren Ursachen er nur vermuthen, nicht nachweisen koͤnnte, beschraͤnkt er sich darauf, äbersichtlich zusammenzustellen, was ihm zur Wuͤrdigung der neuen Muͤnzverhältnisse des preu— ßischen Staats bekannt ist.
Die allgemeine preußische Staatszeitung enthält in No 206 bis 219 des Jahrganges 1839 einen bereits oben schon an— gefuͤhrten Aufsatz über das preußische Münzwesen, und darin namentlich eine Angabe dessen, was vom 1sten Junius 175 bis zum 31sten Dezember 1829 von jeder der verschiedenen Muͤnz⸗ sorten in den preußischen Muͤnzstaͤten ausgepraͤgt worden ist. Hier soll nur eroͤrtert werden, wie das preußische Muͤnzwesen sich besonders in den neuesten Zeiten gestaltet hat. Es sind dar— in wesentlich drei Zeitraͤume zu unterscheiden, deren erster die 127 Jahre vom 1sten Januar 1899 bis 30sten Junius 1821, der zweite die 5 Jahre vom ssten Julius 1821 bis 31sten De— zember 1826, der dritte die sechs Jahre vom 1sten Januar 1827 bis 31sten Dezember 1832 umfaßt. Nach den Eräugnissen von 180 kam die berliner Muͤnzanstalt mit dem 1sten Januar 1809 wieder unter preußische Verwaltung; vom 1sten Julius 1821 ab begann die Ausprägung der Scheidemuͤnze nach dem Gesetze uber die Muͤnzverfassung, das unterm 36sten September 1831 in der Gesetzsammlung erschien; und die nächstfolgenden Jahre bis zum 1sten Januar 1827 bilden den Zeitraum des Uebergangs, nach dessen Beendigung erst ein regelmäßiger Beharrungszustand eintreten konnte.
In dem ersten Zeitraume wurden geprägt:
in Friedrichsdoren, doppelten, einfachen und halben, Thaler in Golde
Thalerstuͤcke in Silber 4
Drittel Thaler nur bis zu Ende des Jah— D
Sechstel Thaler
Verschiedene Kupfermünze nach dem Bedarf der bis dahin verschiednen Rechnung in den einzelnen Provinzen
5, gõ7, S9
237, l 51 13,520,999 15
76,096:
In dem zweiten Zeitraume wurden geprägt: Rihlr. in Friedrichsdoren, doppelten, ganzen und halben, Thaler in Golde Thalerstuͤcke in Silber Sechstel Thaler
2, 64, 035 3, 814, 465 4,035,986 2. in ganzen und halben Silbergroschen Neues Kupfergeld in ein, zwei, drei und vier Pfennigstücken
n r m .
2,136,727
305,851
2
In dem dritten Zeitraume wurden geprägt: Rthir.
in Friedrichsdoren, doppelten, ganzen und
halben, Thaler in Golde Thalerstuͤcke in Silber Sechstel Thaler, nur noch in den Jahren
4,057, 75 18,9789, 498
I396, Si Neue Billon-Scheidemuͤnze in ganzen und halben Silbergroschen Neues Kupfergeld in ein, zwei, drei und vier Pfennigstuͤcken
605,321
1 1 1
Die gesammte Ausprägung in den 24 Jahren vom sten Januar 1809 bis zum I1sten Dezember 1837 betrug demnach: Rthlr. Sgr. Pf. in Friedrichsdoren, doppelten, ganzen und halben, Thaler Gold .. Thalerstuͤcke in Silber Drittel Thaler, nur bis zu Ende des Jah— res 1811 Sechstel Thaler, nur bis zu Ende des Jah— res 1828 Neue Billon-Scheidemuͤnze in ganzen und halben Silbergroschen seit dem 1sten Ju— lius 1821 Neue Kupfermuͤnzen in ein, zwei, drei und vier Pfennigstuͤcken seit d. I sten Julius 1821 Alte Kupfermuͤnze nach dem Bedarf der ver— schiednen Provinzen vom 1sten Januar 1869 bis 380sten Junius 1821. ... 76,093 20 —
Ueberhaupt ein Nennwerth von. . 163,433, 783 9 7
In dieser Ausprägung sind dem gesetzlichen Muͤnzfuße nach enthalten folgende Metalle:
13,699, 357 15 68, 145,859 —
237, 151 10
95 nö —
18,052, 900
80,083 10
1) Gold, und zwar in 35 Stuͤck Friedrichsdoren 260 Gran
reines Gold 70,971 Mark S831 Graͤn.
2) Silber, und zwar in den Thalerstuͤcken zu 14 St. auf die feine Mark 4, 8ß7, 5ß t Mark 1072 Gran. in den Drittelstuͤcken zu . 2 St. auf die feine Mark
16,939 109
in den Sechstelstuͤcken zu
S4 St. auf die feine Mark 1.289, 492 in der Billon-Scheide—
muͤnze zu 16 Thalern auf
die feine Mark 171,378 11
261
Ueberhaupt . 63345, 571 Mark 769 Genn. x ᷣ·ᷣ·⏑—ůrTrwwx——mm 'em,
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