1833 / 299 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 28 Oct 1833 18:00:01 GMT) scan diff

gutes Recht in jeder Hinsicht zu erlangen Der Koͤnig schmeichelt ch mit einem auch nicht in allen Theilen erwuͤnsch⸗ ten Abschluß, und so betruͤbend solches auch seyn mag, so kann es uns doch nicht befremden, da Alles, was vorgegangen ist, schon lange bei Vielen die Ueberzeugung befestigte, daß Alt⸗Nie⸗ derland dem Drange der Umstaͤnde und der Europaͤischen Politik

bedeutende Opfer werde bringen muͤssen. Aber wenn wir auch diese Opser bringen, und wenn auch, wie die Thron⸗Rede sich ausdruͤckt, die Europaäͤische Diplomatie die Hoffnung auf eine billige Beruͤcksichtigung unserer unbestreitbaren Rechte taͤuschen sollte, so wird doch Alt-Niederland und in diesem Punkt ver— einigen sich gewiß die Wuͤnsche der ganzen Nation 2 seine Beharrlichkeit wahrend der drei letzten Jahre nicht beklagen. Nein! Niemals werden der Alt-Niederlaͤndischen

Nation die Opfer gereuen, die sie auf den Altar des Vaterlandes z

niedergelegt hat. Es galt hier das Heil des Königs und des Vaterlandes, und das Volk kann stolz darauf seyn, aus dein Munde des geliebten Fuͤrsten das Zeughiß zu erhalten, daß es mit Genugthuung auf das gegebene Beispiel der Selbststan⸗ digkeit und der Anhaͤnglichkeit an Gesetz und Ordnung zurück— blicken, und das Urtheil uͤber sein Verhalten getrost dem Urtheil der Zeitgenossen und der Nachkommen Aberlassen kann. Möge denn der Ausgang nicht in Allem unse— ren Wuͤnschen und unserer Erwartung entsprechen, unsere Selbststaͤndigkeit ist doch unberuͤhrt geblieben, und nach der Er— ledigung unserer Streitigkeiten mit Belgien, werden wir, so sehr man uns auch von verschiedenen Seiten beschraͤnkt hat, mit neuem Muth und mit dem unserm Volke eigenen Eifer die Mittel aufsuchen und finden, die uns in den Stand setzen. köͤn⸗ nen, den Rang, den wir so lange unter den Turopaischen Staa⸗ ten mit Ehren eingenommen haben, zu behaupten.“

Bel ße

Bruͤssel, 22. Oktober. Durch Koͤnigl. Verordnungen vom 20sten d. sind die Herren John Martin in London, Gudin in Paris, und die Herren Gustav Wappers und BVerboeckhoven in Bruͤssel zu Rittern des Leopold-Ordens ernannt worden. Die Verordnungen besagen, daß der Koͤnig jenen Kuͤnstlern durch diese Auszeichnung einen Beweis seiner großen Zufriedenheit mit denen fuͤr die diesjaͤhrige Kunst-Ausstellung von ihnen gelie— erten Arbeiten geben wolle. . Mehrere Offiziere der Belgischen Armee sind bei dem Mi— nister um die Erlaubniß eingekommen, in dem Heere der Donna Maria dienen zu duͤrfen. 6 33 . Die Regierung hat eine Kommission aus Civil, und Mili— tair-Aerzten ernannt, um die Ursachen der in der Armee herr⸗— schenden Augen-Krankheiten und die besten Mittel dagegen zu

erforschen.

Deutsch hand.

s Sei i é Kurprinz Mit /

Kassel, 23. Okt. Seine Hoheit der Kurprinz und M .

regen? , Abend von den Rhein-Gegenden zuruͤck wieder zu Wilhelmshoͤhe eingetroffen,

In der Sitzung der Stände-Versammtung vom 16ten d. beüd hre . arm nn f über das Preßgese tz. Der Ausschuß hatte in seinem Gutachten zunaͤchst auf 5. 37. der Verfassungs⸗Urkun de hingewiesen, welcher die folgenden drei Bestimmungen . namlich: a) den Grundsatz einer im ganzen Umfange herzustel⸗ lenden Preßfreiheit; h) die suspensive Bedingung, daß zuvor

sorisch und im Ganzen, bis zur definitiven Verabschiedung, laͤng⸗

zember 1833 in Wirksamkeit treten. 1

in Gese egen den Mißbrauch erscheinen solle; und ée) die . . beiden , , daß die ,,, den durch die Bundes-⸗Gesetze bestimmten Fallen . gol J Der Autschuß erklärte den ersten Satz allein fuͤr ie ö age bleibender und selbststaͤndiger, den letzten nur für den . n, porairer und relativer Gesetzgebung, weil er von der n. Gesetzgebung abhangig sey, und wollte daher den .. . des Entwurfs, welcher von der Censur handelt . als ͤ n eines anderen Gesetzes ausscheiden. Das e, n. des in nern ließ aber erklären, daß es in die Trennung nicht , . gen koͤnne. Der Ausschuß trug nunmehr darauf an, daß ö. ie BVerathung des Gesetz, Entwurfs in dieser Gestalt standis. 9 Seits nicht einzugehen sey, da auch mehrere der 2 get, lich im ersten , ,. f, Sätze mit der Verfassung ; reinbar schienen.

6 nn, 19. . Der im Juni 1830 begonnene Chaussee⸗Bau von hier nach Wismar wird noch im nen. ses Monats beendigt werden, und soll demnaͤchst schon i 6 menden Fruͤhjahre die Chaussirung der von hier , , ne. . lust fuͤhrenden Straße vor sich a n i, . n on unserm Siechenbaume an, und duͤrfte um so rasi her von 6 . gehen, als bei der guͤnstigen Beschaffenheit des . 6 nur einige wenige Hindernisse der Ausfuhrung des inn entgogenstellen. Denn es lauft naͤmlich diese , . a

gerader Richtung und hinlaͤnglicher Breite auf Ludwigslust zu, and ist, dußer bei dem Dorfe Fahrbinde, nirgends weiter 6. erhebliche Kruͤmmung in derselben vorhanden, . . auch Brücken, Abdaͤmmungen ꝛc. nur auf die letzte Meile, . bereits das erste Viertel vor einigen Jahren chaussirt worden,

5thi ind. n ,,, e Schauspieler ⸗Gesellschaft ist gestern on Wismar nach' Ludwigslust hier durchgereist. Dem Ver⸗ nehmen nach wird dieselbe bis zum Januar dort verweilen und

5 3. . 23. Okt. Gestern ist Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Braunschweig unter ö. Namen eines Grafen von Eberstein nach Schlesien hier n

In Bezug auf die durch ihre sogenannten magnetischen uren seit einiger Zeit immer mehr Aufsehen erregende nn,, in Somsdorf bei Tharandt, enthalt der gestrige hiesige ? nzeiger eine Bekanntmachung des Justiz⸗Amts Srüllen burg zu , . worin es heißt, daß et der gedachten Frau, Christiane Sophie, verwittwete Schumann, zu Somsdorf, zur Zeit. und bis auf weitere Anordnung gestattet worden, ihre Manipulationen in der bisher geschehenen Weise bei Krankheitsfaͤllen mit Vor⸗ wissen und unter Aufsicht legitimirter Aerzte fort⸗ zuset . hen, 21. Okt. Se. Maj, der Konig, Ihre Wa, die Koͤnigin und Ihre Königl. Hoheiten die n n, Ma⸗ thilde und Prinz Luitpold begaben sich gestern achmittag nach Tegernsee zu Ihre Majestäͤt der verwittweten Koͤnigin Karoline, wo Se. Kaiserl. Hoheit der Erie e. Franz Karl nebst dessen erlauchter Gemahlin und Ihre Königl. Hoheit die Frau Kron— prinzessin von Preußen noch anwesend sind. Allerhoͤchstdieselben werden morgen bereits wieder in der hiesigen Residenz er—

wartet. hestern speiste das ganze Offizier⸗Corps der hiesigen Land—⸗ 21 9. 6. d, . Max. Unter diesem Corps besinden sich mehrere Veteranen, welche den denkwürdigen Feld⸗ zug von 1812 noch mitgemacht; diese waren sammtlich vorge⸗ stern mit zur Koͤnigl. Tafel gezogen— Se. Maj. haben den zu

1230

den Beschaͤftigungen des Landmannes zuruͤckgekehrten Kriegern, welche im Jahre 1812 mitgefochten und sich zu der Enthuͤllung des Obelisken hier eingefunden hatten, ein Geschenk von 309 Fl. aus Allerhoͤchstihrer Kabinets-Kasse durch die hiesige Kom— mandantschaft zustellen lassen.

Stuttgart, 22. Oktober. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der Bericht der Justiz⸗ Gesetzgebungs-Kommission und der Kommission fuͤr innere Ver⸗ waltung uͤber den Gesetz- Entwurf, die Notarigts-Sporteln betreffend, berathen. Der erste Antrag der Kommission ging dahin: daß der Berathung des Gesetz-Entwuefes, verschiedene Abänderungen und nähere Bestimmungen bei dem Notaziats wesen betreffend, bis zur Fortsetzung des gegenwaͤrtigen Land— tages Anstand gegeben, daß aber, falls zur Vorbereitung der ur Zeit der eintretenden Vertagung unerledigten Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe und der staͤndischen Arbeiten uͤberhaupt Anordnung ge⸗

troffen werde, auch zur Vorbereitung des gedachten Gesetz, Ent⸗

wurfes fuͤr die Fortsetzung des Landtages nach Umstaͤnden von der Kammer selbst das Erforderliche angeordnet, oder an die Staats-Regierung der gehoͤrige Antrag Festellt werden solle, Die Kammer erklärte sich ohne Einwendung hiermit einverstan⸗ den; eben so mit dem folgenden Antrag der Kommission: Die Kammer moͤge den Entwurf des Gesetzes uͤber die Notariats—

Tarif provi⸗

Sporteln, und den angehängten Notariats-Sportel—

stens bis zum Ablaufe der gegenwärtigen Etats-Periode an— nehmen. Die neuen Bestimmungen sollen mit dem 1sten De—

Frankfurt a. M., 22. Okt. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg von Cambridge ist heute nebst Suite unter dem Namen eines Grafen von Diepholz hier angekommen. .

Wiesbaden, 2. Okt. Heute uͤberreichte der von Sr. Majestaͤt dem Könige von Bavern zum außerordentlichen Ge sandten und bevollmaͤ htigten Minister bei Sr. Durchlaucht dem Herzoge zu Nassau ernannte Bundestags-Gesandte, Herr Staats rath v. Mieg, zu Biebrich das Koͤnigl. Beglaubigungs⸗Schrei⸗ ben; auch wurde der zum Konig! Franzodͤsischen Geschaͤftstraͤger anstatt des zuruͤckberufenen Grafen von Solignac-Fenelon er— nannte Herr Edmund de Bussiéres Sr. Herzogl. Durchlaucht vorgestellt.

9e st er ret ch

Wien, 21. Okt. Se. K. E. Maßsestͤͤt haben dem Koͤnigl. Preußischen Geschäftsträger an Allerhoͤchstderen Hoflager, Frei—⸗ herrn von Brockhausen, das Commandeur-Kreuz des Oesterrei— chisch-Kaiserlichen Leopold-Hrdens verliehen. ö .

Wien, 19. Ott. (Schlesische Zeitung.), Aus Leo— ben haben wir die Nachricht, daß die Frau Herzogin von Berry daselbst am Läten d. angekommen ist, wo sie, wie, schon bekannt, von Koͤnig Karl X., dessen Familie und ihren Kindern erwartet wurde. Heute sollte Karl X. seine Rückreise nach Prag antre⸗ ten, die Herzogin von Berry wird jedoch vorläufig in Leoben verweilen, da uͤber ihren kuͤnftigen Aufenthaltsort noch nichts bestimmt ist. Die Gemahlin des Russischen Botschafters von Tatitscheff ist in der vorigen Woche von hier, wie man anfaͤng⸗ lich glaubte, nur auf Besuch, nach Rußland abgereist. Seit einigen Tagen will man jedoch wissen, daß ihr der Botschafter selbst folgen werde, und zwar, um in Rußland zu bleiben, indem ihn Se. Majestaͤt der Kaiser zu einem wichtigen Posten im In— nern des Landes bestimmt habe. Als seinen Nachfolger nennt man den Grafen Orloff. Sn der Polti stehen derrna len 850 Spanischen Angelegenheiten oben an. Da man hier noch keine sichere Nachrichten über die Wirkung hat, welche die Kunde von dem Tode Ferdinands VII. in den verschiedenen Provinzen Spa⸗ niens hervorbrachte, so macht sich Jeder Folgerungen, wie sie mit seinen Ansichten und Wuͤnschen am besten überein timmen.

Linz, 18. Okt. Am 1ten d. geruheten Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin, so wie die damals noch hier an⸗ wesende Bayerische Koͤnigsfamilie, bei dem großen Volksfeste zu erscheinen, welches von den Landständen in dem geschmackvollen Festorazzischen Volksgarten veranstaltet wurde und bei welchem mehr als w,00 Menschen zugegen waren. Ihre K. K. Maje— staͤten begaben sich mitten durch die andrängende Volksmenge zu den Tanzplätzen, wo ausgewaͤhlte Taͤnzer und Taͤnzerinnen aus den verschiedenen Kreisen der Provinz, und Schwerdt— Tanzer aus dem Salztammergute ihre mannigfaltigen nationalen Tanze auffuͤhrten. Mit dem gnaͤdigsten Wohlwollen verweilten die Allerhoͤchsten Gäste bei jedem einzelnen dieser Tanzplaͤtze, so wie bei den Wettlaufen der Sackspringer und Hosenlaäufer, bei den Schießstaͤtten der Armbrustschuͤtzen, und den Sängerinnen von den Ufern des Traunsees, deren Alpen-Melodien Allerhöͤchstdieselben auf den Wegen zu den einzelnen Belustigungs⸗Plaͤtzen begleiteten. Die auf dem Wiesen Parterre aufgestellten acht Klafter hohen Kletter⸗-Baäͤume, von deren gruͤnen Wipfeln farbige Baͤnder flat⸗ terten, wurden auch, nachdem die auf jedem derselben hängenden Preise schon gewonnen waren, noch von mehreren, durch die An- wesenheit und den Beifall des Allerhschsten Hofes, uͤberaus er- freuten und begeisterten Knaben und Maͤnnern erklommen, welche von den Gipfein der Bäume ihr Lebehoch erschallen ließen. So wurde denn die Absicht der Stande, Ihren Majestaͤten den Aus— druck der unbegränzten Anhaͤnglichkeit aller Volks-Klassen zu zei— gen, und insbesondere Allerhoͤchstdenselben in einem lebendigen Bilde darzustellen, wie sich die hoͤchste Freude des Landvolkes in allen Kreisen dieser Provinz auf eigenthuͤmliche Weise in Tanz und Musik und anderen Volks-Belustigungen ausspricht, voll— staͤndig erreicht. Ihre Masjestaͤten geruhten zwei Stunden hindurch bei diesem Feste zu verweilen, und mit herablassendster Huld mit vielen Landleuten zu sprechen.

Am 16ten d. hatte der Erzherzog Maximilian von Este auf dem Freynberge ein Pferde- Rennen veranstaltet. Es wurden dabei nur inlaͤndische Pferde zugelassen, und es erschienen aus dem Hausruck und Innkreise 14 Pferdebesitzer, welche 8 Prä— mien zu 12, 19, 8, 6, 5, 4, 3, 2 und 1 Dukaten, nebst den da— zu gelten Fahnen, von welchen eine mit dem Namenszuge Ih— rer Masestäten des Kaisers und der Kaiserin, eine mit dem Na⸗ menszuge Ihrer Majestaͤten des juͤngern Koͤnigs und der Koͤni⸗ gin von Ungarn, dann eine mit dem Namenszuge Ihrer Kaiserl. Hoheiten des Erzherzogs Franz Karl und der Erzherzogin So— phie gestickt war, gewonnen haben. Außerdem war noch demje— nigen Theilnehmer am Rennen, der am entferntesten von Linz zu Hause war, eine Wettfahne mit 7 Dukaten zugedacht. Zu diesem Wettrennen, zu welchem Ihre Majestaͤten nach 12 Uhr

e *

wurde mit einem Poͤllerschusse angedeutet. Nach

Praͤmien⸗ Fahnen in zwei Reihen aufgestellt zu wen durch welche Ihre Majestaͤten Sich auf dem Rück in die Wagen begaben. Die Ruͤckfahrt erfolgte nach) Nachmittags, worauf große Tafel bei Hofe war, an wi die Hohen Koͤnigl. Gäste von Bayern Theil nahmen, ung welcher auch der Kaiserl. Koͤnigl, Haus-, Hof- und Sn Kanzler, Fuͤrst von Metternich, der Koͤnigl. Bayerische , marschall, Fuͤrst von Wrede, der Koͤnigl. Bayerische Min Freiherr von Giese, der Regierungs- Praͤsident, Graf Um und der hiesige Bischof, Gregor Ziegler, beigezogen zu m die Ehre hatten. z

Am 15ten Abends fuhren Ihre Maj. auf die Donau um aus dem auf derselben von den Landstaͤnden errichteten, gedeckten und durch Fenster verwahrten Pavillon, an dem Sr. Koͤnigl. Hoheit veranstalteten, von Schiffen abgebrn Kunst-Feuerwerke Theil zu nehmen, welches noch durch m hundert Freuden-Feuer der Land⸗Bewohner auf. den naͤchsun hohen, so wie durch eine Reihe Bengalischer Feuer, deren stellung auf der Strasser-Insel die Herren Landstände versß verherrlicht wurde. Nach dem Feuerwerke fuhren Ihre von der durch Tausende von Lampen glaͤnzend beleuchteten nach der Stadt, die von den Stadt-Bewohnern veranstaltz lumingtion in Augenschein zu nehmen. Viele Privat / in fentliche Gebaͤude waren mit sinnreichen Inschriften gezlen reicher Beleuchtung zeichneten sich vorzugsweise die Sr.) Hoheit dem Erzherzoge Maximilian gehorigen zwei Gehän der Landstraße, das eben daselbst befindliche St. Florianer Gebäude, das staͤndische Theater- und Casino⸗Gebäude, der stin Landhaus-Thurm, und die von den Herren Ständen zum Em des Allerhöͤchsten Hofes vor dem Landhause errichteten Pyr das graͤflich Weissenwolfsche Gebäube auf dem Hauptpltt Magistrats-Gebaͤude, die Hauptwache, und mehrere and Schritt vor Schritt fuhren Ihre Majestaͤten durch die, n Stadt und herbeigestroͤmten Land-Bewohnern erfuͤllten C und geruhten mit Herablassung und Milde die unaufft Aeußerungen der höchsten Freude und die innigsten der dem Wagen folgenden Menge aufzunehmen.

Am 1tzten Morgens verließen Ihre Majestaäͤten da und die Koͤnigin von Bayern, mit Hoͤchstihrer Fam Muͤnchen zuruͤckkehrend, diese Stadt, und wurden ro Majestaͤt der Kaiserin bis auf die naͤchste Post-Station Se. Majestät der Kaiser besuchten an diesem Vormag dem Regierungs-Praͤsidenten, Grafen von Ugarte, ein der hiesigen offentlichen Versorgungs-Anstalten, und sprin armen Leidenden die kraͤftigsten Worte des Trostes zu. Vormittag des 17ten geruhten Se. Majestaͤt der Kaiser,

gleitung Sr. Königl. Hoheit des Erzherzogs Maximil

Este, zur Besichtigung eines Theiles der hiesigen neuen? gungs-Thuͤrme zu verwenden.

Vereng, 13. Okt. In Bezug auf die (kurzlich ten) großen Truppen Mannsdver in der hiesigen Gegend, die Veroneser Zeitung nachstehendes Nähere: „Im dieser Woche haben an den Ufern des Mincio und in Ra gebungen der Festung Peschiera, Behufs der Herbst-M— der K. K. Truppen, die langbesprochenen großen Evolution Scheingefechte Statt gefunden, woruͤber wir aus einem Valeggio zugekommenen Berichte das Wesentliche mitthelh län . Arm 7ten Morgens brach ein Truppen-Eorps unn Befehl des Feldmarschall-Lieutenants Grafen von Wan auf, um ein anderes von dem General der Kavallerie um mandirenden im Lombardisch-Venetianischen Königreiche, von Radetzky in Person befehligtes Truppen-Corps an zun und hierauf einen Angriff gegen Peschiera zu unternehmn Besagtes, von dem Grafen von Wallmoden angefuͤhrtes schlug zuerst unterhalb Monzambano, unter dem Schutze Batterien, binnen 38 Minuten eine Bruͤcke uͤber den Mynah Radetzkysche Corps machte hier auf eine ruͤckgangtge Beweglaz wandte sich nach Montevento, allein auch diese Positlon wurde ren Feinde genommen und damit das Manoͤver vom Ften ben die Truppen verblieben in dieser Stellung im Bivouak.— Sten suchte das Wallmodensche Corps die erlangten Vorn verfolgen; da es aber in der Position von Ca auf Mid stieß, und von dem Geschuͤtz der aus Peschiera zu einen fall ausgeruͤckten Besatzung in die Flanke und im Rücken men wurde, gerieth es in Besorgniß umzingelt zu werd trat daher sofort seinen Ruͤckzug an, indem es wieder ih Mincio zuruͤckging und sich nach Pozzolengo wandte. serve des Radetzkyschen Corps ging auf zwei Bruͤcken, Angesichte des Feindes mit gleicher Schnelligkeit uͤber du cio geschlagen worden waren, uͤber diesen Fluß, und n die Wallmodensche Kolonne bis uͤber Pozzolengo hinaus, mn Corps beim Einbruche der Nacht ein Bivouak bezogen. ten ergriff das Radetzkysche Corps abermals die Offensp meisterte sich, nachdem es seinem fingirten Feinde ein Tf liefert hatte, Solferino's, und verfolgte denfelben bis uͤbe lione delle Stiviere hinaus. Der 19te wurde den? als Rastag gegönnt. Am lÜtten stellte sich die gesin K. Armee, welche, mit Inbegriff der Reiterei und sich auf mehr als 60,000 Mann belief, auf den well Gefilden von Medole auf, wohnte daselbst dem lichen Hochamt bei, welches unter einem Gezelte gehalt und defilirte hierauf vor den Höͤchsten Herrschaften, nah Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Vicekoͤnig und Ech lauchten Gemahlin, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herzoge n dena, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Friedrich von und der gesammten Generalitäͤt, worunter sich viele 6 Preußische, Hannsversche und Piemontesische Generale) mit klingendem Spiele in schoͤnster Haltung vorbei. fehl Sr. Excellenz des Generals Grafen Radetzky ha Monzambeno, Montavento, in der Ca und auf den aͤßg! stungswerken von Peschiera zierlich ausgeschmückte Zelt vorerwähnten Hoͤchsten Gear e n errichtet worden. Fremden schwankten zweifelhaft, ob sie mehr die vott Haltung der Truppen und die Präͤcision ihrer Mandͤpett, die Lebhaftigkeit bewundern sollten, womit sie alle Hinß⸗ des Terrains uͤberwanden. Es gewaͤhrte einen übernth zenden und eigenthuͤmlichen Anblick, alle die fremden und andern Offiziere in ihren Uniformen zu Pferde 3 f gungen der Kolonnen folgen zu sehen, webe mit einer b

fuhren, stromte, so wie bei jedem Anlasse, wo Ihre Maßjestaͤten sich dem Volke zeigen, eine unermeßliche Menge von Stadt⸗ und Landbe⸗ wohnern, deren anhaltende Freuden-Ausrufungen, und Segens— wuͤnsche dem Allerhoͤchsten Herrscherpaare auf dem ganzen Hin und Ruͤckwege folgten. Sie Ankunft Ihrer Majestäten auf dem Verdecke des von der Reitbahn eingeschlossenen Thurmes, wurde durch eine Kanonen-Salve aus den festen Werken der

losen Schnelligkeit und Praͤcision mannigfaltige strateish. rationen ausfuͤhrten. Am Hten d. M. hatte Se. jn der General der Kavallerie, Graf Radetzky, bie Ehre, h dachten erlauchten Gaͤste an einer Tafel von mehr alz s. decken unter einem Zelte zu bewirthen; am solgenß den . den sie von Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Vice ä. am letzten Tage von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herzoge?

Lager ⸗Umfassung gefeiert, und das Beginnen des Wettrennens

dena zur Tafel geladen“

Pferderennen hatten die Gewinnenden das Gluͤck, mit l

Schweiz. Neuchatel, 16. Okt. In einer Bekanntmachung, welche hiestge ö, bringt der Cine, grach das siehende Allerhöchste Kabinets- Schreiben zur öffentlichen pimniß, welches die an Se. Majestaͤt den König von dem ge— benden Körper gesandten und gestern Abend nach Neuchatel geehrten Deputirten mitgebracht haben: In den Staats-Rath von Neuchatel. Ich habe die Deputation des gesetzgebenden Korpers mit Janzen Theilnahme zugelassen, die der Gegenstand ihrer hision und der per õͤnliche Charakter derer, aus denen sie fand, verdienten. Diese Deputirten haben Mir den Wunsch heiner guten und werthen Neuchateller mit kindlichem Ver— men auseinander gesetzt, und Ich habe mit der Hingebung ßes Vaters darauf geantwortet. Meine getreuen Untertha— n des Fuͤrstenthums kennen laͤngst die Gesinnungen, die Ich m sie hege; sie muͤssen sich uͤberzeugt halten, daß Ich Alles, s in Meinen Kraͤften steht, thun werde, um ihr Gluͤck zu hern. Mein Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten wird je mit Meinen Absichten bekannt machen. Bis daß solche wwirklicht werden konnen, empfehle Ich der Einwohnerschaft 5 Fuͤrstenthums Ruhe, Maͤßigung und Geduld. Ich er— rte von der Weisheit der Deputirten Und der Ihrigen, heine Herren, daß Sie Ihre Mitbuͤrger aufklaͤren und ihnen 5 Beispiel und Lehre die Tugenden einpraͤgen werden, die ze gegenwärtige Lage ihnen zür Pflicht macht. Berlin, den 6. Oktober 1833. (gez) Friedrich Wilhelm.“

Zürich, 11. Okt. Die Tagsatzungs-Kommission hat un—

sten ihren gutachtlichen Bericht uͤber die Bundes⸗Revision hcgehen. Vom Standpunkt des Revisions-Beschlusses vom Zul 1832 ausgehend, dann aber erkennend, daß (die seit⸗ en außerordentlichen Ereignisse gar nicht in Anschlag ge— ht) die wenigsten Gesandtschaften zu neuer Berathung der- en beauftragt seyen, tragt sie der Tagsatzung einhellig an: 6 sey gegenwärtig in eine neue Berathuͤng des revidirten des-⸗Entwurfes nicht einzutreten, hingegen den Staͤnden die eten Instructionen mitzutheilen, und deren weitere Ent— se zu gewaͤrtigen; 2) der Vorort sey beauftragt, zu wie⸗ der Ueberlegung dieses hochwichtigen Gegenstandes und theilung ihrer daherigen Ansichten an den Vorort einzula⸗ damit sodann allseitige Eroͤffnung an die Stände geschehen fur fortgesetzte Behandlung der Revisions⸗Angelegenheit das re Erforderliche angeordnet werden konne.

8 tan lie n

Turin, 10. Oktober. Die Pie monteser Zeitung mel— „Se. Heiligkeit der Papst haben geruht, der Wittwe Borgnis⸗ zngaro den Korper des heiligen Maͤrtyrers Vitalian, wel⸗ im Monat April in den Katakomben von Rom entdeckt wurde, berlassen. Mit diesem kostbaren Geschenke wollte Se. Hei⸗ t der Papst nicht nur die ausgezeichnete Frömmigkeit dieser e, sondern auch die gastfreundliche Aufnahme belohnen, sie in den sruͤheren stuͤrmischen Zeiten mehreren Kardi— ö Theil werden ließ, welche von Rom vertrieben, eine Ezuflucht in ihrer herrlichen Villa Stresa an den reizenden des Lago Maggiore fanden. Fom, 12. Okt. Heute fruͤh ist Se. K. H. der Kronprinz von von hier, nach Florenz abgereist. Morgen wird Ihre M Hoheit die Herzogin von Leuchtenberg mit Ihren beiden sssinnen Töchtern hier eintreffen; Sie wird den Winter subringen, und die Besitzung Sr, Majestaͤt des Königs von rn, il Giardino di Malta, bewohnen. Der Marquis von Latour-Maubourg, Botschafter Sr. des Koͤnigs der Franzosen beim heiligen Stuhle, ist am d. M. von seiner nach Paris unternommenen Reise zuruͤck⸗ rt. Die Stelle eines Prosessors der Kupferstechkunst an der zmie der schoͤnen Kuͤnste von Florenz, welche der verstorbene gel Morghen bekleidete, hat jetzt Herr Giovita Garavaglia, Schüler Longhi's, erhalten. Ein Italiänisches Blatt (die in Modena erscheinende della Verità) meldet: Nachrichten aus Rom zufolge, cht daselbst die groͤßte Ruhe. In den Marken haben jedoch Verhaftungen stattgefunden; einige auch in der Romagna Unter Anderem allein in Ceseng 22. In Imola erfreut sich jetzt einer erträglichen Ruhe, da sich in Folge jener sistungen die liberale Partei still verhaͤlt und nicht das pt zu regen wagt. rk ei. Hon stan tinopel, 26. Sept. (Allgemeine Zeitung.) herrscht hier wieder vollkommene Ruhe, und der Sultan lstigt sich mit Organisirung der Armee. Bei dem auswaͤr— Departement ist große Thätigkeit bemerkbar, die durch die sindlungen der Franzoöͤsischen Und Englischen Missionen ver— ztwird. Der Traktat mit Rußland beunruhigt die beiden ächte ungemein; sie möchten ihn gern annullirt, oder wenig— den Punkt aufgehoben sehen, der darin von Russischer In, htion im Falle abermaliger innerer Unruhen spricht. Sie ten, daß uͤber kurz oder lang neue Wirren eintreten oder zettelt werden koͤnnten, und es dann Rußland ein Leichtes würde, sich in Konstantinopel foͤrmlich festzusetzen. Bisher han von Französischer und Englischer Seite versucht, auf ptte dahin einzuwirken, daß sie aus eigenem Antriebe von nit Rußland eingegangenen Stipulationen zuruͤckukommen hemühen, und deshalb Schritte thun solle. Aber 'alle Ein— fungen blieben unbeachtet, da der Sultan seit den letzten Ereig⸗ eine große Vorliebe fuͤr die Russische Nation zeigte, und nichts sprechen hören wollte, was ihn im geringsten in achtheiliges Licht zu Petersburg setzen koͤnnté. Die Re— ntgnien Frankreichs und Englands sahen sich daher gendͤ— ihre Höfe zu benachrichtigen, daß es verlorne Muͤhe sey, Pforte guf diese Weise zu bearbeiten, und daß man einen 69 Zeitpunkt dazu abwarten müͤsse. In London und scheint man aben diese Ansicht nicht n, sondern z darauf gedrungen zu haben, von dem Sultan das Ver— . 4äuszuwirken, daß er sich ohne Verzug dem Russischen korate entziehen, oder wenigstens die Klausel aus dem unte streichen lassen wolle, die einen unbedingten Beistand i ischer Seite, im Falle neuer Reactionen, autorisirt. Der sösiche wie der Englische Botschafter uͤberreichten daher vor a Lagen dem Reis⸗Effendi Roten, worin sie dringend ba— . es der Pforte gefallen möge, die Bemerkungen ihrer in Betreff des Russischen Traktats ö beruͤcksichtigen, und 9 kite darnach zu reguliren, zugleich aber andeuteten, wenn die hohe Pforte ihre Vörstellungen unbeachtet lassen ie autorisirt waren, foͤrmlich gegen die mit Rußland

wngenen Stipulationen zu protestiren, und daß sie es fuͤr

1231

diesen Fall auch im Voraus mit dem Bedeuten thaͤten, wie es der Pforte allein zur Last zu legen feyn würde, wenn sie sich in der Folge bloßgestellt und isolirt sehen sollte. Auf diese Noten antwortete der Reis-Effendi in sehr gemäßigten Aus⸗ druͤcken: er bedaure, daß der Sultan, sein Herr, nicht in dem Maße den Wuͤnschen der Herren Bevollmaͤchtigten entsprechen koͤnne, als er es unter anderen Umstaͤnden gewiß zu thun be—

reit waͤre; die Pforte werde keine sonstige Gelegenheit voruͤber⸗

gehen lassen, um sich den beiden Höfen gefaͤllig zu erweisen, und die freundschaftlichen Gesinnungen zu bethäͤtigen, die sie stets fuͤr dieselben hege. Die Pforte hat sich also verneinend geaͤußert, und von Neuem den Beweis geliefert, wie sehr es ihr Ernst ist, mit Rußland in der engsten Verbindung zu blei— ben. So wird wenigstens hier der Hergang der Verhaͤndlun— gen erzaͤhlt. Man wird nun sehen, welchen Eindruck das aus weichende Benehmen des Sultans in Paris und London ma— chen wird. Niemand glaubt indessen, daß es unmittelbar ernst— liche Folgen haben werde, obgleich der fortwährende Aufenthalt einer ziemlichen Anzahl Englischer und Franzssischer Kriegs schiffe auf der Rhede von Smyrna und im Archipel auffällt.

Das Dekret der Griechischen Regierung, wegen Aufstellung eines Vikarius oder die Uebertragung? seiner Rechte an einen Metro— politen von Griechenland Und eine Synode, bildet das Tages⸗

gespraͤch und kann von wichtigen Folgen faͤr den neuen Staat!

seyn. Der hiesige Patriarch sieht sich dadurch beeintraͤchtigt und eines Einflusses beraubt, den er nach Umständen zum Heile oder Schaden Griechenlands ausuͤben konnte, was denn auch wohl die Griechische Regentschaft bewogen haben mag, sich des— selben zu entledigen. . 36

Vereinigte Staaten von Nord- Amerika.

New-⸗York, 23. September. Der Präsident der Verei⸗ nigten Staaten hat dem Kabinet unterm 18ten d, eine lange Auseinandersetzung der Gruͤnde vorgelegt, die ihn dazu bewogen, ein oͤffentliches Bekenntniß von den Ansichten Uünd Gesinnungen abzulegen, welche ihn bestimmten, die Verantwortlichkeit des Be— ehls zu ubernehmen, daß die Regierungs⸗Deposita aus der Bank der Vereinigten Staaten zurückgenominen und lin der Bank der Staaten untergebracht werden sollten. Es sind darin sehr ge—̊ wichtige und ernstliche Beschwerden uͤber die Verwaltung der er— steren Bank enthalten; indeß scheint man doch daruͤber gezweifelt zu ha⸗ ben, ob diese Beschuldigungen, selbst wenn sie —n

nen, die Deposita vor der Versammlung des Kongresses, welche nahe bevorstan, zuruͤckzunehmen. Der amtes hatte erklärt, daß keine Nothwendigkeit zu einem solchen Verfahren vorhanden sey, und daß er eher seine Entlassung neh— men, als dem Entschluß des Praͤfidenten seinen Beistand leihen wolle. In jener Auseinandersetzung rechtfertigt sich der Praͤsi⸗ dent, General Jackson, zugleich wegen seiner Weigerung, die Bill in Bezug auf die Erneuerung des Freibriefs der Bank der Vereinigten Staaten zu genehmigen, fertigung nimmt bei weitem den größten weg, obgleich jene erstere der direkte, unmittelbare und merk⸗ liche Zweck desselben zu seyn scheint. „Es ist nur noch wenig über anderthalb Jahre hin“, so schließt der Praͤsident seine Er⸗ klarungen, „bis zum Ablauf des Freibriefs der jetzigen Bank, und es gilt als Ausspruch des Landes, daß sie dann zu bestehen aufhören wird; auch glaubt der Praͤsident, daß Niemand zu der Erwartung, als wilrde der Kongreß wieder eine andere Bank fuͤr die Vereinigten Staaten errichten, einen vernünftigen Grund haben kann.“

In dem genannten Dokumente traten besonders noch folgende beide Stellen hervor: „Nachdem die Bank“, heißt es an der (inen, „diese vorbereitenden Schritte gethan hatte, um sich der Kontrolle uͤber die oͤffentlichꝛ Meinung zu bemaͤchti en, kam sie in den Kongreß und forderte einen neuen er br n Mehrere ihrer Vertheidiger gestanden dabei ganz offen ein, daß ihr Zweck sey, den Praͤsidenten auf die Probe zu stellen, damit das Land noch vor der naͤchsten Wahl feinen letzten Entschluß hinsichtlich der Bank erfahre. Es wurden eine Menge von Abhandlungen und , . auf Kosten der Bank gedruckt und verbreitet, um das Volk fuͤr ihre Forderungen guͤnstig zu stimmen. Leute, welche die Bank nur d c ihren Schuldnern gemacht zu

Theil des Dokuments

um dieses Zweckes willen zu . ; haben scheint, wurden vor dem Ruin gewarnt, der ihrer harre, wenn sie den Präͤsidenten un— terstuͤtzten, und man fuchte die ganze Bevoͤlkerung in Allarm zu versetzen, indem man ihr die Entwerthung des Eigenthums und der Erzeugnisse, den allgemeinen Verlust, die Noth und das Un— gemach schilderte, welches Alles, wie man sagte, augenblicklich erfolgen mußte, wenn der Präsident, im Widerspruch mit der Bank, wieder gewählt wurde.“ Und an der andern Stelle; „Ein neues Verhaͤltniß der Dinge hat sich jedoch seit dem Schluß der letzten Session des Kongresses dargethan, und es sind dem Praͤsidenten Zeugnisse vorgelegt worden, die gewiß das Repraͤsentanten ˖ Hals zu einem andern Beschlusse gefuͤhrt hatten, waͤren sie zu seiner Kenntniß gelangt. Die Thatsache, daß die Bank einige der Hauptblaͤtter des Landes unter ihrer Kontrolle hat und in manchen Fällen eigentlich sogar besitzt und mit ihrem Gelde besoldet, ist jetzt klar genug erwiesen. Von Redacteuren, denen sie in den Jahren 1831 Und 1832 auf un⸗ gewöhnlich lange Zeit und unter rein nomineller Sicherheit sehr betrachtliche Summen lieh, hat es sich später ergeben, daß sie Bankerott waren; und Anderen, die augenscheinlich in keiner besseren Lage waren, wurden ohne alle Besorgniß noch weit gröͤ— Fere Summen, unter noch ungewoͤhnlicheren Bedingungen und oft ohne alle Buͤrgschaft, bewilligt.“

Der Staats⸗Secretair der Marine ist in den ersten Tagen dieses Monats von seiner Reise durch die oͤstlichen Staaten nach Wasphington zuruͤckgekehrt.

Wie verlautet, haben sehr viele Baumwollen-Manufakturen in den oͤstlichen Staaten ihre Aebeit ganz eingestellt, weil die Baumwolle uͤberaus hoch im Preise steht und dagegen die Baumwollen⸗Waaren aͤußerst wohlfeil losgeschlagen werden. Dadurch sind eine Menge Menschen außer Broöd gekommen und die Geschaͤfte uͤberhaupt ins Stocken gerathen.

Columbien.

Bogota, 9. August. Das Haupt der hiesigen Verschwoö rer, General Sarda, ist mit seinem ganzen Anhange gefangen hier eingebracht worden. Mit Ausnahme Sardas sind es Alles Leute aus der Hefe des Volks. Die Kraft, womit die Regie— rung bei dieser Gelegenheit gehandelt, hat allgemeines Vertrauen erweckt, und man meint, sie werde jetzt staͤrker als jemals seyn. Die zur Theilung der oͤffentlichen Schuld von Venezuela abge⸗ ordneten Bevollmächtigten haben Caraccas am 15. Juni ver— lassen und werden taglich hier erwartet. Die Regierung von Aequator schickt sich an, zu demselben Zweck eine Kommission hierher zu senden. Der hiesige Staatsrath war in der letzten Zeit da—

en, o Bescl J erwiesen wären, von der Art seyen, daß sie den Praͤsldenten hätten dazu ermaͤchtigen koͤn⸗

Secretair des Schatz

und diese letztere Recht⸗

Schuld zu liquidiren, zu

ren

mit beschäftigt, die Instructionen fuͤr die Kommissarten oon Neu⸗Granada zu entwerfen. Es werden jetzt alle Regierungs— Beamte in diesem Staate regelmäßig besoldet, und doch ist noch ein betraͤchtlicher Ueberschuß im oͤffentlichen Schatze. ö.

Folgendes ist das Dekret, welches der Kongreß von Jteu— Granada am 27. Juni d. J. mit Hinsicht auf die Nationgl⸗ Schuld erlassen hat, und das von Santander, Juan de la E. Gomez, Miguel S. Uribe, Lorenzo Maria Lleras und Raphael Maria Vasquez unterzeichnet ist:

„Von dem Wunsche geleitet, die auswärtige und schwebende ordnen und abzahlbar zu machen, und so zu erfuͤllen, welche die Nation anerkannt hat

) zunehmen derselben, welches durch

die heiligen Pflichten und anerkennt, jeden Tag zu ihrem groe 1nd Betrach! 5 Nen - EGüörganadg kann ohne die 3zustimm ͤ heren mit ihm zusamme gemeinsch isrtlich von großem Se . tbit dieses Ste es nicht von di hwendigen m beschlennige Ir Betracht 16 er kann, die Versemml Kommissarien Reprasentanten ĩ zrei Staaten dringend auzuempfehlen, er gemeinsam kontrahirten Schuld bewerk⸗ billigste Weise vertheilt werde, so daß den Glaͤubigern Columbiens verstaͤndi⸗ gen konnte, beschließen der Senat und die Neprasentanten⸗ Kammer don Neu-Grangda. Art. 1. Der Prasident des Staats soll die Regierungen von Penezurlg und Acqüator nochmals einladen, daß sie sich mit der Ernennung ihrer Kommissarien, Repraͤsentanten oder Bevollmaͤchtigten beesien und in Vereinigung mit denen von Neu⸗Granada sobald als moglich die Arrangements, hinsichtlich der gemeinsam kontrahirten Schulden, so wie auch hinsichtlich der jwischen den drei Staaten etwa bestehenden Handels-Schulden zu Stande zu beingen. Art. 2. Zu diesem Zweck wird er ihnen den großen Nachtheil darlegen, der jede zogerung dem Interesse und Kredit der Staaten taglich zufuͤgt, so wie die freundliche Bereit willigkeit Neu-Grangdarg, diese Aerangements auf brüberliche und Allen genuͤgend: Weise zu bewerkstelligen. Art. 3. Die vollziehende Gewalt wird auch auf dem von ihr fuͤr raͤthlich erachteten Wege die Inhaber Columbischer Obligationen in London auffordern, ihren Agenten in dieser Hauptstadt die noͤthigen Vollmachten zu ertheilen, damit die besagten Arrangements zu seiner Zeit ohne Verzug ge⸗— troffen werden loͤnnen. Art. 14. Der Praͤsident des Staats wird unverzuͤglich dazu schreiten, von Seiten Neu-⸗Granada's die Perso⸗ nen jzu ernennen, welche diesen Staat bei diesem Geschäft revraͤsen⸗ tiren und zu diesem Zweck mit den fuͤr die anderen Staaten Ernann ten zusammenkommen sollen.“

Carthagena, 26. August. In voriger e unter den Schwarzen und Braunen ein aͤhnliches Komplott deckt (s. d. Art. Lon don in Nr. 296 d. St. Z.), wie die Verschwoͤrung, der man neulich in Bogota auf die Spur gekommen. Es be— finden sich bereits an 25 der Verschwöͤrer in den hiesigen Ge⸗ faͤngnissen. Die Stadt ist uͤbrigens ganz ruhig. Es stehen hier L200 Mann Truppen, die an nichts Mangel leiden und, dem Anscheine nach, vom besten Geiste beseelt sind.

lim das fernere nachtheil gesteigert wird, zu vermeiden, nichts für sich allein thun Ftaaten, welche ehemals bien bildeten, da die Schuld daß feder Verzug

ats ist, indem̃ Arrangements

if b ufhö⸗

1n

011

. 95858 *

che wurde hier ent⸗

n land.

Berlin, Oktober. Nachdem Se. Köoͤnigl. Hoheit der Kronprinz am 22sten Abends von dem, dem Grafen von Spee zugehörigen Schlosse Heltorf nach Duͤsseldorf zurUckgekehrt, wohn—

ten Hoͤchstdieselben einem glaͤnzenden Feuerwerke, das bie Stadt

2

97

Q ö—

auf. dem Bassin des Hofgartens abbrennen ließ, und demnachst einem Feste der Kun st? Akademie bei, auf welchem, nach einem Prologe, von den Mitgliedern dieser Akademie mehrere schoͤne Transparents unter Chorgesang vorgestellt wurden, an welche sich, als den wesentlichen Theil des Festes, die Darstellung eini— ger trefflich geordneten lebenden Bilder knuͤpfte. Am 23sten gegen 7 Uhr Morgens erfolgte die Abreise Sr. Koͤnigl. Hoheit

uͤber Ratingen, Werden und Essen nach Wesel. Hoͤchstdieselben

wurden von dem Ober-Buͤrgermeister, seinen Beigeordneten, einer Deputation des Stadt-Raths und einer zahlreichen Volksmenge bis zur Graͤnze des Stadtgebiets begleitet, wo sich auch die staͤd⸗ tische Ehren-Garde mit ihrem Musik-Chor aufgestellt hatte, um dem Hohen Reisenden, zum Abschiede von Duͤsseldorf, noch ein⸗ mal die Honneurs zu machen.

Die Elberfelder Zeitung erwahnt nachtraͤglich noch des Besuchs, den Se. K. H. der Kronprinz waͤhrend seines Aufenthalts in Elberfeld in dem Missionshause zu Ünterbarmen abstattete. Derselbe fand am 20sten Mittags statt. An der Thuͤr des Hauses wurden Se. K. H. von dem Pastor Leipoldt mit einer kurzen Anrede bewillkommnet. Höchstdieselben verfüg— ten sich sodann nach dem Sitzungssaale und ließen sich hier die Glieder der an Sie abgefertigten Deputation vorstel. len. Von den im Saale ausgelegten Merkwuͤrdigkeiten aus dem Museum des Hauses zogen besonders verschiedene Göoͤtzenbilder, eine silberne Dose mit Granaten aus dem Suͤd-Afrikanischen Wupperthale, so wie mehrere Kleidungsstuͤcke der Eingebornen aus der Kap-Gegend, außerdem auch eine treff⸗

liche Karte von Palaͤstina die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich, der hiernächst auch das im obersten Stockwerke des Hauses befindliche Naturalien⸗Kabinet, die Bibliothek und die Zimmer ber Zöglinge in Augenschein nahm. Nachdem Se. Koͤnigl. Ho— heit noch ein Exemplar des dritten Berichts der Rhein⸗Missions⸗ Gesellschaft, so wie ein Exemplar des vorigen Jahrganges des Barmer Missions-Blattes anzunehmen geruhet, verließen Hoͤchst⸗ dieselben das Institut, unter Bezeigung ihrer regen Theilnahme an dessen Gedeihen.

„Der regierende Herzog von Braunschweig ist am 23sten d. M. Abends in Breslau angekommen und hat am folgenden Morgen die Reise nach Oels fortgesetzt. Dem Vernehmen nach, werden Se. Durchlaucht dort einige Zeit verweilen, und meh rere große Jagden veranstalten.

Laut einer im neusten Stuͤcke des Amtsblattes der Ko nigl. Regierung zu Köln enthaltenen Bekanntmachung vom 15) d. M. ist die Polizei⸗Verwaltung fur die Stadt und den Stadt Kreis Koöͤln, einer Allerhoͤchsten Bestimmung gemäß, provpfsortsch wieder mit der Kommunal-Verwaltung und dem Oherburgermei⸗ ster-Amte vereinigt worden. Es bildet indeß diese Polizei⸗Ver— waltung eine eigene besondere Abtheilung in der Rolsinunal— Verwaltung, welche unter der Ober-Aufsicht des Hber-Bürger— meisters von einem beigeordneten Beamten wahrgenommen, ünd der speziellen Leitung und Verantwortlichkeit desselben übergeben werden soll. Als beigeordneter Beamte fuͤr die Polizei⸗Verwal— tung ist mit dem Titel eines Polizei-Direktors von des Königs Maß, der bisherige Kreis-Polizei⸗Inspektor und Buͤrgermeister Heister aus Kleve ernannt und am 18ten 8. M. in sein Amt eingesetzt worden. Derselbe fuhrt und besorgt die amtliche Kor— respondenz mit den Behoͤrden und alle sonstigen Geschäͤftsver; handlungen im eigenen Namen und unter seiner Firma, hat sich aber nach den näheren Bestimmungen seiner Instructton in die⸗ sen Beziehungen mit dem Ober⸗-Buͤrgermeister zu berathen. Nun

6 14