1833 / 301 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Inhalt zu kennen, und wenn sie nun fuͤr den letzteren ver— antwortlich gemacht werden sollten, so wuͤrden sie unter sich eine Art von Eensur errichten muͤssen, um vor dem Verkauf der Zei— tungen auszumitteln, ob dieselben auch nicht Pasquille enthielten; das würde aber ihrem ganzen Geschaͤft ein Ende machen. In einem dritten Beschluß heißt es, daß das Parlament zur Genuͤge fuͤr den Schutz des Publikums gesorgt, indem es die Drucker, Heraus— aber und Eigenthuͤmer von Zeitungen genoͤthigt, ihre Namen, Wohnungen und Cautionen auf dem Stempel-Amt anzugeben, und daß diese allein fur einen Verstoß gegen das Pasquill⸗-Ge— setz zur Verantwortung gezogen werden mußten. Ein vierter Beschluß erklärt jeden Zeitungs-Verkaͤufer fuͤr verpflichtet, um einer eigenen Sicherheit willen gegen eine so ungerechte Ausle— gung des Pasquill-Gesetzes, wie man gegen sie in Anwendung gebracht, aufzutreten und sich davon zu befreien. Endlich wurde beschlsssen, eine Deputation an den Lord-Kanzler zu schicken und denselben um Abhuͤlfe in ihrer Beschwerde zu bitten.

Der Kommandant der Britischen Station in den Antillen kat den Befehl erhalten, in Gemeinschaft mit dem Franzoöͤsischen Admiral Macau von der Republik Columbia die strengste Ge—

thunng fuͤr die Ermordung des Obristen Woodbine und die inselente Behandlung des Franzssischen Konsuls in Karthagena, und zu gleicher Zeit die Wiederherstellung des freien Handels auf der Kuͤste von Darien zu verlangen. Die Westkuͤste des sthmus von Panama (heißt es in offentlichen Blaͤttern) war nie von den Spaniern unterworfen worden, und die Valientes“ und Mosquito- Indianer hatten immer ihre Unabhaͤngigkeit behauptet, und ihr tiefer Haß gegen die Spanier hatte sie von jeher geneigt erhalten, sich mit den Englaͤndern in den gegen— Iberfiegenden Antillen zu verbinden.

d hatten bis zum Jahre 1786 einen Gouverneur dort. Die verlangten in Folge einer Interpretation eines der Artikel des Friedens von Amiens das Aufgeben dieser Kolonieen,

. Und

Englischen Kreolen dieser Niederlassungen blieben in ihren Be— sitzüngen und fuhren fort, mit den Indianern Handel zu treiben, ohne daß die Spanier Mittel gehabt hätten, es zu verhindern. Seit dem Jahre 1823 haben sich die Republiken von Guatimala und Columbia in diese Kuͤste getheilt, jedoch nur auf der Karte, denn kein Spanier wuͤrde es wagen, den Fuß in das Gebiet der frelen Indlaner zu setzen. Die Englischen Kaufleute versa⸗ hen diese mit Flinten und Munition, und machten die zahllosen kazunen der Kuͤste zu Schlupfwinkeln fuͤr ihre Contrebande In der Küste hin; die Englischen Kommandanten in den An— len protestirten gegen jede Beschränkung des Handels auf er Kuͤste. Daraus entstand ein langer diplomatischer Streit nit Eolumbig, das in Dekreten vom 24. April und 19. Nov. „2“, vom J. Mai und 22. Dezember 1826 und vom 14. Jan. 33 befahl, daß alle fremden Schiffe, welche mit den Kuͤsten von Darien, Goajira und Mosquito handeln wollten, zuvor in einem Columbischen Hafen einlaufen, Tonnen-Geld bezahlen, und sich anheischig machen sollten, den Indianern keine Kriegs⸗ Munition zu verkaufen, unter Strafe von Confiscation. Die Inalische Regierung hat dieses nominale Ober⸗Herrlichkeits-Necht er Republiken uͤber Laͤnder, die sie nie im Besitz gehabt, nicht anerkannt, und es sind daraus bittere Streitigkeiten entstanden, welche, wie alle diplomatischen Verhaͤltnisse dieser Länder, durch die Eisersucht der Nord-Amerikanischen Freistaaten gegen den Englischen Einfluß noch vermehrt worden sind. Es ist nicht un wahrscheinlich. daß die Ermordung des Obersten Waood— bine zum Theil darin ihren Grund hatte. Er war fruͤher Eng—⸗ lischer Agent bei den Indianern in Florida gewesen und hatte später einen großen Einfluß bei den Mos quito⸗ Indianern erlangt, ö daß er der Columbischen Regierung nothwendig verdaͤchtig seyn mußte. Uebrigens ist der Haß, den die untern und mitt⸗ lern Klassen in allen Häfen des Spanischen Amerikas gegen Fremde hegen, und der aus dem bessern Gedeihen derselben, bas sie ihrer größern Thaͤtigkeit verdanken, entspringt, ein hin⸗ singlicher Grund zu diesem und ahnlichen Ereignissen. ZJeden⸗ falls wird die Englische Regierung die Anspruͤche von Columbia

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und Guatimala auf diesen Kuͤstenstrich, und ihr Recht, den Han— Uu beleh 8 scher, durch den Einsiuß der Presse geleiteten Abstimmungen zu

del dort einzuschraäͤnken, nicht anerkennen, theils weil der Han⸗ del selbst von nicht unbedeutender Wichtigkeit ist, indem diese Gogenden Mahagony, Sassaparille, Vanille und Schildkröten— Schalen im Uebersluß liefern, theils aber, um lede Moͤglich keit, daß diese Besitzungen je den Nord⸗Amerikanischen Freistagten ab— gerreten werden konnten, abzuschneiden, Ein Ereigniß der letz. tern Art wuͤrde den Besitz der Englischen Antillen sehr unsicher nachen, und der große Einfluß, den die Nord— Amerikanischen Staaten seit einigen Jahren in Guatimalg erlangt haben und der ohne die Furcht vor einem Kriege mit England schon zu ei⸗ ner Inchrpe eilen mit ae. gefuͤhrt hätte, macht eine solche Besoraniß nicht ganz grundlos. i ,,,. cl folgende Erlaͤuterungen zu dem in den Vereinigten Stagten aufs Neue angeregten Streit uber dig dortige Vank (vergl. den Artikel Nord⸗Amerika im vorgestr. Bl. d Et. 35: „In Jahre 1516 hatte der Kongreß eine Bank mit einem Kapital von J) Millionen Dollars genehmigt und ihr ein aussch ließ⸗ liches Privilegium auf 20 Jahre ertheilt Die Regierung der Vereinigten Staaten oder, mit andern Worten, die Regierung der Amerikanischen Union, sollte 7 Millionen zu diesem Kapitgl beitragen und einen angemessenen Theil pon dem Er tig dessel ben bezsehen dürfen. Die Nothwendigkeit und Nuͤtz lichkeit eines solchen Instituts war sowohl von den damals be⸗ ähmten Ameritanischen Staats Maͤnnern, als von dem Gene— ral Hamilton und anderen Patrioten einer fruheren Zeit behauptet worden. Der Zweck desselben ging dahin, ein gleich— mästes Austausch⸗Mittel zwischen den verschiedenen Staaten der Union zu begruͤnden, die Geld / Geschaͤfte unter dem handeltrei⸗ benden Theil der Bewohner der Bundes-Staaten zu erleichtern, die Beförderung der öffentlichen Einkuͤnfte von den entferntesten (Staaten der Union nach Washington sicherer, wohlfeiler und heller herzuste len, eine uͤbercinstimmende Landes, Valuta zu shasfen und die Regierung in den Stand zu setzen, ihre Zahlun⸗ e init weniger Unkosten ünd mit großerer Schnelligkeit bewerkstel⸗ en zu können. Um diese Absichten zu erreichen, gruͤndete das Haupt—⸗ Institut in f . . sanmmelte einen Vorrath von kostbaren Metallen in ih⸗ In verschlebenen EComtoirs und begann ihre Noten nach Ber— ältniß und mit Veruͤcksichtigung des auswärtigen Boͤrsenstan⸗ 8 auszugeben. Niemals entstand eine Bank in einer beunru⸗ higenderen Zeit, niemals unterfing sich eine Bank eines gewag— üen Und schwierigeren Unternehmens. Kurz vorher hatten un— zahlige Banken fast in jedem Handelsstaat der Union bankerott zeinacht; die Bilanz gegen die Neten der Provinzial-Banken doer, mit anderen Worten, der Verfall der Valuta betrug in den meisten Faͤllen 10, 20 bis 25 pCt.; alle Finanz, und Handels— Hperationen wurden dadurch erschwert und unßcher; Baarzahlungen kannte man fast gar nicht; Papiergeld zu dem niedrigen Werth

. sollen.

Diese hatten mehrere be⸗ Niederlassungen auf der Kuͤste von Darien errichtet

die Englische Regierung zog ihre Agenten zuruͤck; aber die

ast jedem Staat der linion mehr oder weniger Filial⸗

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von einem Shilling oder einer halben Krone war im Umlauf; die groͤßte Verwirrung herrschte in der Handels-Welt, und es

wurde der Regierung aäͤußerst schwer, die Mittel zu einem leich

ten Verkehr zwischen dem Washingtoner Schatz?Amt und den Zoll-Aemtern in den verschiedenen Haͤfen ausfindig zu ma— chen. Die privilegirte Bank der Vereinigten Staaten, in der Hoffnung gegruͤndet, diese Uebel zu lindern oder zu he— ben, that nach den Behauptungen ihrer Anhaͤnger Wunder von Ersparniß und finanzieller Ordnung; und man muß im Allgemeinen auch zugeben, daß seit der Errichtung der Bundes-Bank die Landes-Valuta verbessert ward, die Lokal-Banken sich gensthigt sahen, durch eine angemessenere Re— servirung von baarem Geld ünd Scheidemuͤnze sich gegen das öffentliche Mißtrauen zu schützen, der Wechsel-Verkehr mit Eu— ropa minder ungleich und schwankend wurde und die Regierungs— Revenuen schneller und wohlfeiler eingingen. Der Gewinn, den die Eigenthuͤmer von dieser privilegirten Bundes-Bank zogen, kam zwar niemals dem der Corporation von Threadneedle⸗-Street gleich, galt jedoch stets als den Erwartungen ihrer Gruͤnder an— gemessen, und auch die Regierung hatte immer ihren Antheil an diesem Gewinn. Da nun aber der Freibrief nur auf 29 Jahre bewilligt wurde, so erlischt er, wenn wir nicht irren, im An— fange des Jahres 1856, und der Praäͤsident Jackson hat, ohne Zweifel aus erheblichen Gruͤnden, beschlossen, daß die ausschließ— lichen Privilegien der Bank dann nicht wieder erneuert werden Nachdem jedoch von Ausschluͤssen des Repraͤsentanten— hauses und des Senats im Fruͤhlinge des Jahres isz2 eine muͤhsame Untersuchung uͤber die Zweckmäßigkeit der Erneuerung des Freibriefes angestellt und nachdem mehrere höchst klare und einsichtsvolle Berichte daruber bekannt gemacht wor— den waren, nahmen beide Haͤuser des Kongresses eine Bill an, welche zur Erneuerung des Privilegiums autori— sirt. Der Praͤsident that alles Moͤgliche, um ein sol— ches Resultat zu verhindern; er sprach sich zwei Jahre hinter einander in seinen Botschaften gegen das Institut aus, und da er sah, daß man sich bei seiner letzten Wahl des Ein— flusses der Bank gegen ihn bedienen wollte, so entschloß er sich kurz und gut, die Maßregel durch sein Veto zu beseitigen. Ja, er ging noch weiter und verdächtigte in dem langen Aktenstuͤck, worin er die Gruͤnde seiner Verweigerung darlegte und recht—

fertigte, die Zahlungs-Fähigkeit des von ihm als verderblich be-!

Instituts. Die beiden Parteien, der Praͤsi⸗ Union und der Praäͤsident der Bank, stehen sich noch immer feindlich gegenuͤber, und Ersterer hat daher nunmehr den Befehl ertheilt, die jenem Bundes-Insti— tut und seinen Filialen anvertrauten Regierungs-Deposita zuruͤckzunehmen und sie in anderen Lokah-Banken unter— zubringen. Zur Rechtfertigung dieser letzteren Maßregel hat er setzt nochmals ein langes AÄktenstuͤck mit Belägen und Argu— menten publiciren lassen. Ein hoöͤchst merkwuͤrdiges Schau— spiel ist es, den obersten Beamten einer der maͤchtigsten Repu— bliken der Welt mit einem Verein von Kapitalisten oder einer Gesellschaft von Banquiers uͤber die Sicherheit der Finanzen und den Einfiuß bei den Wahlen im Streit zu sehen. Noch merkwuͤrdiger ist es, zu finden, daß der zeitige Regierer einer tumultuarischen Demokratie, der durch allgemeine Abstimmung von saͤmmtlichen Bürgern gewahlt ist, auf eine von den ebenfalls durch dieselbe Demokratie gewählten und angeblich noch unmit— telbarer und getreuer den Willen der Nation repraͤsentirenden beiden Haͤusern des Kongresses genehmigte Maßregel sein Veto setzt. Aber das Merkinnrdigste von Allem ist, wenn man sieht, daß unter jener, besten von allen moglichen Regierungsformen“, wie die Regierung unserer republikanischen Bruͤder jenseits des Oceans zuweilen genannt zu werden pflegt, uͤber Maßregeln der allgemei— nen Politik nach reinen Privatzwecken und bloß persoͤnlichen

zeichneten dent der

Gruͤnden, ohne Ruͤcksicht auf allgemeine Grundsaͤtze oder Natio-

nal⸗Interessen, entschieden wird. Und dies ist nicht etwa unsere Ansicht von der Sache, noch auch eine Schilderung aus der Fe— der irgend eines boöͤswilligen Pasquillanten auf Amerikanische Sitten und Einrichtungen, sondern es ist die des Generals Jack— son selbst, der uns die Geheimnisse der Volkswahlen entschleiert und das Ausland belehrt, was es von dem Werth demokrati—

urtheilen hat. Er erzählt uns ferner, daß betrachtliche Sum— men von dem Gelde der Bank zur Bestechung der Peesse ver— wandt worden seyen, damit diese bei der letzten Präͤsidenten— Wahl zu seinem Sturz mitwirken sollte. Schließlich ist wohl zu bemerken, daß, also dem Obigen zufolge, der Praͤ— sident Jackson nicht im geringsten in seiner Opposition gegen den Freibrief der Bank nachgelassen hat, seitdem er vor etwa einem Jahre sein desfallsiges Veto ankundigte; daß die Dauer seiner Verwaltung uͤber die der bestehenden Bank-Cor— poration hinausreichen wird und daß letztere sich demnach in je— dem Fall wird aufloͤsen muͤssen; daß daher die Eigenthuͤmer im Lauf der naͤchsten beiden Jahre, wahrscheinlich zum Verderben des ganzen Muͤnz-⸗Systems der Union, ihre Fonds unter einan— der vertheilen werden, und daß es nicht dem General oder sei— ner Partei zu verdanken seyn wird, wenn jemals wieder eine andere Bundes-Bank an die Stelle der jetzigen tritt.“ Niederl an d e.

Aus dem Haag, 24. Okt. Des Koͤnigs Majestaͤt haben aus der Liste der drei, von der zweiten Kammer der General— staaten vorgeschlagenen Kandidaten zur Praͤsidentur, den Herrn Sypkens zum Prässdenten erwählt.

Der Stand der drei Niederländischen Universitaͤten in den Jahren 1830 und 1831 war folgender:

Es studirten 1830 1831 in Leiden.. 684 791 MPtrecht U6 519 Groͤningen. 284 314 1624

Belgien.

Bruͤssel, 24. Okt. Die Abreise des Koͤnigs und der Koͤ— nigin nach Paris ist auf kuͤnftigen Sonnabend festgesetzt.

Der Baron Stockmar ist heute von London in Bruͤssel eingetroffen. ;

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 22. Okt. Der Kronprinz hat nach seiner Ruͤckkehr von Norwegen wieder angefangen, die Kolle—⸗ gien des Königreichs zu besuchen und ihren Berathungen beizu—

wohnen, um sich von der Art und Weise ihrer Gesch rung zu unterrichten. Außerdem versieht er die mann Functlonen eines Groß⸗Admjrals von Schweden und Ny so wie die eines Ober⸗Befehlshabers der Artillerie und.

andere militairische Aemter. Zu gleicher Zeit beschäftih als Kanzler der beiden Universitäten mit den Angelegt dieser Institute und mit der wichtigen Frage, hinsicht in dem oͤfßentlichen Unterrichtswesen vorzunehmenden rung. Seine Mußestunden widmet er der Erziehl jungen Prinzen, seiner Söhne. So verwendet Se. gh Hoheit eine fortwährende Aufmerksamkeit auf Alles, n Gemeinwohl und die Mnteressen des Landes betrifft. gen Sonnahend besuchte er auch das zwei Meilen von

legene Tumba, wo das Papier fuͤr die Bank fabricirt n den neuen Mechanismus und die neuen Einrichtungen genschein zu nehmen, welche daselbst ins Werk gesetzt um das Nachmachen der Bank-Billets zu verhindern. ser Gelegenheit nahm der Kronprinz bei dem Chef d Deputirten, Grafen von Schwerin, ein Fruͤhstuͤck ein,

auch mehrere Personen aus der Hauptstadt eingeladen Der Kronprinz bezeigte seine Zufriedenheit Über R Arbeiten. Um dem Mangel an Lebensmitteln abzuhes den noͤrdlichen Provinzen, in Folge der schlechten Aernh Jahres droht, hat die Regierung nicht nur große Vorn Getraide dorthin gesandt, um unter die Armen vertheilt den, denen es an Mitteln zum Ankauf der noͤthigen Ba

fehlt, sondern sie hat auch Kontrakte mit Kaufleuten abge⸗ die sich verpflichtet haben, unter gewissen vortheilhaften

gungen, hinreichende Quantitäten Korn nach jenen Prot

/ schaffen und sie daselbst zu mäßigen Preisen verkaufen z Gluͤcklicherweise haben alle andere Schwedische Provpsn

sehr reiche Aerndte gehabt, so daß man nicht noͤthig hah! Getraide vom Auslande anzukaufen.

Deutschlan d.

Kassel, 25. Okt. Der General -Lieutenant und neur von Rinteln, Prinz Ludwig zu Solms-Braunfch laucht, ist am igten d. M. an den Folgen eines Sch mit Tode abgegangen.

Hanau, 19. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kun nach Baden abgereist ist, wird in 8 Tagen zuruͤckkehrh hiesige, nunmehr ganz eingerichtete Schloß beziehen.

Eben so wie in Kassel, besteht nun auch in Militair⸗Vertretungs-Verein. Die Gesellschaft verp auf die Dauer der fuͤnfjährigen Dienstzeit zur Uebern derjenigen Pflichten, welche jedem Einzelnen unter ihn moge des neuen Rekrutirungs-Gesetzes, auferlegt won und will sich gegenseitig von chrer persöͤnlichen Dienstpslh Stellvertreter befreien, oder in deren Ermangelung dutz Beitraͤge unterstuͤtzen.

Muͤnchen, 24. Okt. JJ. MM. der Konig und! nigin sind nebst Sr. K. K. H. dem Erzherzoge Franz Oesterreich gestern Mittag im erwuͤnschtesten Wohlsenn gernsee in hiesiger Residenz eingetroffen.

Vorgestern Abend ist der Koͤnigl. Griechische S Fuͤrst Karadja als außerordentlicher Gesandter uͤber Na Paris mit seiner Gemahlin hier eingetroffen.

Unsere Universitaͤt wurde den 19ten d. mit einen amte und einer Predigt in der Studien-Kirche zu den tttern ers ffnet. Die Allerhschsten Bestimmungen und tionen, hinsichtlich der Aufnahme der Studirenden, werde gehandhabt; es sollen Maßregeln getroffen werden, wod Fleiß und die Auffuͤhrung der Studirenden kuͤnftig me bisher geschehen, beaufsichtigt werden. ; Seit Kurzem gehen hier Geruͤchte uͤber eine in entdeckte Verschwoͤrung, welche nach Meldungen uͤber Fim die sogar ihren Weg in ihre politische Zeitung gefunden gegen das Leben des Koͤnigs solle gerichtet gewesen son, wir daruͤber aus guter Quelle wissen, ist Folgendes; Seit ger Zeit wurden mit Gestissenheit von einer wohlbekamm tei Gerüchte uͤber Absichten und Maßregeln der Regemnschtf

/ breitet, welche zum Zwecke hatten, die Gemüͤther auf di wendigkeit einer Veraͤnderung vorzubereiten. Bald darauf

der Regentschaft Briefe in die Hande, die einer der aus mit ihr gekommenen und später zum Bureau-Chef en jungen Dolmetscher“ in die Eparchien geschrieben hh dort Adressen mit zahlreichen Unterschriften an Se. Man Konig von Bayern zu veranlassen, in welchen Se. Mäß beten werden sollte, zwei von den Gliedern der Regm als fuͤr Griechenland ungeeignet, zuruͤckzurufen, und di in den Handen des uͤbrigbleibenden Dritten zu vereinige Schreiber dieser Briefe wurde sofort eingezogen, seine Papier unter Siegel gelegt, und in Folge der Untersuchung ward sen, ihn zu entlassen und nach Bayern zuruͤckzuschicken. Du auch bereits in der Quarantaine von Triest angekommen. vernimmt man, daß diese Intrigue (denn diese ist es n eine Verschwoͤrung, wiewohl mit einigen nicht ganz un chen Symptomen) sich weiter erstreckt, und in ihrer lch stalt zur Absicht gehabt habe, die Großjaͤhrigkeit det auszusprechen, und seine Regierung, natuͤrlich unter Lem Faction, sogleich beginnen zu lassen; doch ist uͤber diesen gehenden Plan etwas Näheres noch keineswegs bekanm viel weiß man, daß fast saͤmmtliche Haͤuptlinge jenen Ruhe von Griechenland allerdings unversohnlichen Pwm verwickelt, und vierundzwanzig derselben, unter ihn lokotroni und Koliopulos, gefaͤnglich ein gezogen wann Ob Unruhen, die an den nördlichen Graͤnzen des Kl ausgebrochen seyn sollen, und zu deren Unterdruͤckung M nehmen nach einiges K. Bayerisches Militair mit eineh d unter Kommando des Hauptmanns von Schnitzlein, ht ist, mit jenen geheimen Bewegungen im Zusammenhansn ist zur Zeit noch nicht bekannt. l Aus Speyer wird gemeldet: „Am 18. Okt. wi rer Hochdorfer von dem Bezirks-Gerichte in Kaiserslih den wider ihn erhobenen Anklagen, wegen thaͤtlicher Mh lung eines Schullehrers und wegen Verleumdung des d Dekans und Schul⸗-Inspektors freigesprochen, dagegen Beleidigung verschiedener Beamten u., a. in Betracht sein⸗ zehnmonatlichen Haft zum Minimum der Strafe, nan einmonatlichem Gefaͤngnisse, verurtheilt. (Der Staats / M tor hatte auf zwei Jahre Gefaͤngniß, 2600 Fl. Gelbbn Kosten⸗-Ersatz angetragen.“ Die Anklage gegen Pr pfeiffer wird nun doch vor dem Bezirks⸗-Gerichte von thal verhandelt werden; da indessen die Akten daselbst ho wleder eingetroffen sind, so ist der Tag der Verhand = Vermuthlich be Franz, den der Courrier de Cn mit dem Namen Fraseilis bezeichnet hatte. tn . Vergl. Nr. 294 der Staats ze

mmt. Die Staats⸗Behoͤrde hat gegen das Urthell heibrücker Bezirks⸗-Gerichts appellirt, welches den Buch⸗

Rost wegen des Drucks eines Zeitungs⸗Artikels, der mit Genehmigung erschienen ist, frei sprach. Rost ist bekannt⸗ f andere Anklagen zu mehrmonatlichem Gefaͤngnisse ver⸗ t worden.

htuttgart, 243. Okt. Heute ging unter dem Kommando gsors von Brand eine Abtheilung von 150 Mann vom n Regiment nach Tubingen in Garnison ab.

zier ist eine Zeitschrift unter dem Titel: „Ab end-Unter— mngen eines Krähwinklers“ angekuͤndigt worden. .

arlsruhe, 23. Oktober. Die zweite Kammer fuhr Sitzung vom 15ten d. M. mit der Diskussion uͤber das he⸗Buͤdget fort. Es handelte sich um die Bewilligung Universität Freiburg, für welche die Summe von Fl. ins Budget aufgenommen war, Die Kommission hte, im Ganzen i143 Fl. für die Zwecke der Univer, sertheilen. Der Abgeordnete Duttlinger nahm darauf lort, um sich an das im Kommissions-Bericht uͤber die mnirung der Hofräthe von Rotteck und Welcker nieder— und mit dem Wunsch nach deren baldiger Wiederanstel— herbundene Bedauern anzuschließen, indem er bemerkte: hier in Frage stehende Pensionirung nicht von der aka— hen Behöoͤrde selbst ausgegangen, so handle es sich demnach lner Pension, die man nicht fuͤr eine atademische halten beshalb auch die Kammer seinen Antrag genehmigen ö Nie gl94 Fl. (so viel betragen die beiden Pensionen) fuͤr nge, as die beiden verehrten Kollegen ihrem Wirkungs— nicht ßiedergegeben seyen, der Universitaͤts-Kasse aus der Knse ersetzen zu lassen. Die Abgeordneten Fecht, und Andere unterstuͤtzten diesen Antrag. Der Abgeordnete ker nahm darauf das Wort, um der Kammer und der Bud— Kommission fuͤr die an den Tag gelegten Beweise der Theil— zu danken und bat sodann um die Erlaubniß, einige Sei— ks dem von ihm unter dem Titel: „Neuer Beitrag zu der von Injurien und der Preß-Freiheit“, herausgegebenen ein Beziehung auf den angeregten Gegenstand der Kam— vorlegen zu duͤrfen. Nach Vorlesung derselben setzte sich sedner, ohne etwas Weiteres hinzu zu fuͤgen, nieder. Der grdnete v. Rotteck erhob sich sodann, und äußerte: In— der Kammer fuͤr ihr guͤtiges Wohlwollen danke, lehne Bescheidenheit die Lobspruͤche von sich ab, die uͤber die Pensionaire ergangen; allein er gestehe laut, daß er die ennung seiner Pflicht-Erfuͤllung und seiner politischen und anderen Unbescholtenheit mit stolzem Selbstgefuͤhl an—⸗ . Die fragliche Maßregel aber habe er so aufge— en, wie der verstaͤndige Mann dasjenige aufnehme, er als die Folge. einer Nothwendigkeit betrachte, und sey weit entfernt davon gewesen, der Regierung auch nur in n Innern einen Vorwurf daruͤber zu machen, ja er habe noch mit großer Achtung diejenige Schonung und Maͤßi— anerkannt, welche die Regierung in Beziehung auf seine eines Kollegen materielle Interessen beobachtet habe, indem den Beschluͤssen von 1819, deren Auslegung dem Bundestag „„ sie sogar ohne Pension von ihren Stellen haͤtten entfernt koͤnnen. Was indeß seine Wieder-Aktivirung betreffe, nube er nicht, daß diese sobald wieder erfolgen werde. Die ner werde sich daher entschließen muͤssen, ihre beiderseitigen dnen auf den einen oder den andern Etat so lange zu tra— Ab sie am Leben seyen. Er wuͤnsche ubrigens, daß seine son auf dein Universitäts⸗Etat bleibe, indem dies gewisser— n noch das letzte Band sey, das ihn an die Universitaͤt e, mit der er schon seit 366 Jahren vereint wäre, und der ch Gefuͤhl und Richtung anzugehören, sein ganzes Leben irch nicht aufhoͤren werde, da sie ihm die theuersten Erin— gen hervorrufe. Der Redner ging darauf auf die neue— in Bezug auf die Universitäͤt Freiburg erlassenen Verord— en uber, und bemerkte, daß sich diese Universitaͤt in sittlicher und schaftlicher Sphäre stets auf eine musterhafte Art benom— habe, daß das, was dort vorgegangen, bei weitem nicht mit nigen zu vergleichen sey, was auf anderen Universitäten sfunden, und daß die in dem erlassenen Manifest enthal— Beschuldigungen durch die eingetretene Veraͤnderung in der ersitaͤt geradezu . seyen, indem, wenn jene ndet gewesen waren, etwas ganz Anderes hatte erfolgen n, Als die ehrenvolle Quiesciruüng zweier Professoren. Zum sprach sich der Redner gegen die gegenwaͤrtige Verwand— in der Verfassung der Universitaͤt aus, die durch ein Re— ngs-Dekret erfolgt sey, aber auf dem Wege der Gesetzge— bloß haͤtte geschehen koͤnnen. Der Staatsrath Winter hierauf das Wort, und erklaͤrte sich folgendermaßen: Die smirung der Herren von Rotteck und Welcker sey eine ' der unvermeidlichen Nothwendigkeit, und im hoͤchsten a Interesse geboten gewesen. Er koͤnne und werde sich in eine ke Erklarung nicht einlassen, und zwar aus doppelten Ruͤcksich⸗ helche die Lammer vielleicht zu ehren die Gefaͤlligkeit haben werde. mne und duͤrfe ubrigens sagen, daß die Regierung nur sehr schwer leer Maßregel geschritten sey, daß sie all das unangenehme,

beückende Gefuͤhl gehabt, das sie immer habe, wenn sie sich

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ste in die Rechte des Regenten ein, womit sie zugleich ihre eige⸗

nen Rechte uͤberschreite; die Regierung werde auch einen solchen Beschluß nie anerkennen. Er bestreite der Kammer das

echt nicht, ihren Wunsch auszusprechen, daß die beiden Pensionirten bald wieder angestellt werden mochten, allein eine Erklarung, daß sie dasjenige nicht anerkennen wolle, was die Regierung innerhalb des Kreises ihrer Wirksam⸗ keit gethan, stehe der Kammer nicht zu. Nach einigen anderweitigen Erörterungen wurde auf mehrfaltiges Verlan⸗ gen die Debatte geschlossen, und die Kammer faßte hierauf folgende Beschluͤsse; j) die Summe von 3194 Fl. fur die Pen⸗ sionen der beiden Professoren von Rotteck und Welcker so lange, bis dieselben ihrem Wirkungékreise zuruckgegeben seyn wurden, der Universitäͤts-Kasse aus der Staats-Kasse ersetzen zu lassen; 2 daß diese Summe von der Universitaät zu Tilguůng ihrer Schulden verwendet werden solle; 3) den Wunsch auszuspre⸗ chen, daß die Reaktivirung dieser beiden Professoren in ihrem bisherigen Beruf moͤglichst bald verfuͤgt werden möge; und 4) den Antrag der Kommission uͤberhaupt anzunehmen. Der Ab geordnete Asch bach stellte sodann noch den Antrag, die Position um 7 bis 800 Fl. zu erhoͤhen, um den beiden Pensiongiren das— senige geben zu koͤnnen, was sie früher an Besolbung bezogen hatten, indem, wie er während der Diskussion gehört habe, dasselbe auch von andern Staaten geschehen fey. Der Antrag fand alsbald mehrfache Unterstuͤtzung, worauf die Kammer nach einigen Erorterungen beschloß, die Regierung möge diese Pen⸗ sionen um so viel erhoͤhen, als nothwendig ist, daß den beiden Professoren der volle Gehalt als Pension verbleibe.

Frankfurt a. M., 25. Okt. Hier sind seit drei Tagen die Schneider-Gesellen in Bewegung. Sie haben Beschwerden gegen die Handwerks-Gesetze, Und vorgestern und gestern feierte alle Arbeit. An S0) dieser Gesellen sind in offe— ner Widersetzlichkeit. Die Behörde will und kann nicht nach⸗ geben und die Schneider-Gesellen drohen, die Stadt zu verlas— sen. Gestern wurden ä der Raͤdelsfuͤhrer, d. h. die Wort: fuͤhrer der Genossenschaft, auf die Polizei gefuͤhrt. Die Sache hat uͤbrigens, wie sich leicht annehmen läßt, kein ern stes An⸗ sehen und man darf erwarten, daß sie sich in einigen Tagen bei⸗ legen wird. Der Grund der Zwistigkeit liegt mehr in den Verhaͤltnissen der Meister, als in denen der Gesellen. Wir ha⸗ ben hier Meister, die 30 Gesellen halten nun aber giebt es ein Handwerks⸗Gesetz, daß ein Meister nur soviel Gesellen hal— ten soll, als er selbst beherbergen kann. Diese Vorschrift wurde oft umgangen. Ferner haben die Gesellen hier tour qe röle, d. h. sie werden eingeschrieben und kommen nach und nach zur Arbeit. Dadurch wird ein guter Meister oft genoͤthigt, einen schlechten Gesellen zu nehmen, und umgekehrt kommt zuweilen ein guter Gesell zu einem Meister, der ihn nicht angemessen be— schaͤftigen kann. Diese Mißverhaͤltnisse haben Anlaß gegeben zu der Aufregung dieses Augenblicks. Es wird sich bald entscheiden, ob die Gesellen fortarbeiten oder in corpore abziehen.

Frankfurt a. M., 26. Oktober. Der Baron von Fagel, Staats-Minister Sr. Majestaͤt des Königs der Niederlande, ist gestern hier angekommen. z

Unter den Frankfurter Kaufleuten circultrt gegenwärtig (wie die Muͤnchener Zeitung berichtet) eine Schrift an den Senat, in welcher die Unterzeichner um baldigen Beitritt zu dem Preußischen Zoll⸗Verbande nachsuchen.

Frankfurt a. M, 26. Okt. Im Laufe dieser Woche erfuhren saͤmmtliche Staats- Papiere, vornchmlich aber die Sester⸗ reichischen, Hollaͤndischen und Spanischen, einen merklichen Auf⸗ n Vom 26. bis 25. Oktober stiegen Metalliques um 11S pCt., Bank -Actien um 24 Fl. pr. Stuck Integrale hoben sich von 46 auf 453 und 5proc. Hollaͤndische Obligationen von 89 auf 911. Spanische 5 und zuyroc. Fonds besserten sich um eirca 3 pCt. Den Impuls zu dieser guͤnstigen Wendung gab erst die Amsterdamer, dann auch die Pariser Boͤrse. So wie sich wieder reelle Käufer am Markte zeigten, gerieth die Contremine in Besorgniß und suchte die in der juͤngsten Zeit eingegangenen Engagements auf alle Weise zu decken. Die Konkurrenz der Nehmer hatte ein rasches Steigen zur Folge. An comptanten Stuͤcken ist sowohl in den Metalliques, als in den Hollaͤndischen Effekten, etwas Mangel zu verspuͤren. Die Geld⸗Verhaͤltnisse des Platzes haben sich merklich gebessert. Rei Depot ist der Zinsfuß auf 43 und bei Prolongationen auf 5 pCt. heruntergegangen; das Diskonto fiel gleichfalls auf 4 pCt., und am Schlusse der Woche konnte man gute Briefe zu 45 pCt. gern plaeiren. Im Praͤmlen⸗Geschaͤft ward Einiges gemacht. Man zahlte 1 pCt., um Metalliques zum Tages-Course Ende Rovember d. J. haben zu koͤunen. Auf Integrale, um solche Ultimo Dezem— ber zu 455 beziehen zu konnen, wurde 17 pCt. Praͤmie bewilligt; eben so vtel auf proc. Hollaͤndische Obligationen zu 91 auf Lie gleiche Zeit Der Handel in Preußischen und Bayerischen Pa— pieren war nicht bedeutend; doch sind diese Fonds immer eher an—= zubringen, als zu haben. Spanische waren zu Ende der Woche wieder etwas flauer, indem sich zu den gestiegenen Coursen viele Verkaͤufer zeigten. Im Wechsel - Geschäͤft bemerkte man etwas mehr Leben. Amsterdam, London, Paris und Augsburg fanden bereite Nehmer. Auch fuͤr Wien und Bremen K. S' war einige Frage.

thigt sehe, eine harte und strenge Maßregel zu ergreifen,

der sie aber auch nicht zuruckbebe, wenn sie die Ueberzeu— ö besttze, daß sie ergriffen werden muͤsse. Was aber die Ver— kungen betreffe, die in der organischen Einrichtung der Uni— uit vorgegangen, so habe die Regierung die Ueberzeugung bt, daß die bestehenden Einrichtungen nichts mehr taugten. möge ihm sagen, was man wolle, und wenn auch hier bezn das Gegentheil behauptet werde, so werde an hundert n Orten fuͤr ihn gesprochen und die Wahrheit dessen be— werden, wenn er sage; die Bande der Disciplin seyen in burg aufgelsst gewesen, und der Hauptgrund davon in der ken Einrichtung gelegen, die nothwendigerweise eine Schlaff—= im Vollzug der Gesetze haͤtte herbeiführen muͤssen. Der rdnete Aschbach äußerte; Er glaube zwar zur Ehre der kerung, daß sie nur ungern zu dieser uff isnd, Maßregel süitten sey, wunschte aber, daß in einer geheimen Sitzung ammer die Gruͤnde dieser Pensionirung, die im nesse der. Wissenschaft und der Üniversitat geschehen könne, mitgetheilt würden. Auch trage er darauf an, die mer möge durch Beschluß zu Protokoll aussprechen, daß sie sechtliche Nothwendigkeit zu einer solchen Maßregel als in erfassung nicht begründet 'ansehe, und deshalb von der Re— 3 (twarte, daß sie diese für das wissenschaftliche Wirken rigen Manner alsbald, . nach den vorherigen Ein— 4 beaktipiren werde. Der Staatsrath Winter erwie— * . die Kammer habe hier nichts anzuerkennen. Diese *r. kaͤnner seyen nicht ihres Dienstes entlassen, sondern . worden, wie hundert andere pensionirt worden seyen. in . der Pensionirung stehe dem Landesherrn zu, und ie Kammer daruͤber irgend einen Beschluß fasse, so greife

Nachschrift. Heute, am Sonnabend, waren die Fonds, Anfangs der Boͤrse, in Folge der hoheren Amsterdamer Notirung sehr . Spaͤter jedoch, als man die Pariser Rente-Course vom 25. Sttober (welche weichend kamen) erfuhr, blieb Alles flauer

8e st er re j ch.

Triest, 17. Oktober. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Frie— drich von Preußen, der sich, unter dem Namen eines Grafen v. Hohenstein, mit seiner Erlauchten Gemahlin seit einigen Tagen in Triest befindet, hat sich, begleitet von dem Vice-Admiral und Ober⸗Befehlshaber der Kaiserlichen Marine, Marchese Pau lucci, so wie gefolgt von einer großen Anzahl festlich geschmuͤck⸗ ter Böte, am Morgen des vorgestrigen Tages an Bord der Kaiserlichen Fregatte „Guerriera“ begeben, die Se. Königl. Ho— heit besichtigte und deren elegante Ausstattung der Prinz eben o, wie die Ordnung der Mannschaften, ungemein bewunderte und mit Lobeserhebungen beehrte. Von der Fregatte begab sich der Prinz nach der Korvette „Lipsia“, die Se. Koͤnigl. Hoheit ebenfalls besichtigte, und die, eben so wie die „Guerriera,“ den Koͤnigl. Prinzen mit den seinem hohen Range gebührenden Salven und Ehren-Bezeigungen empfing. ;

t ati Turin, 17. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Giovanni Batista Vandone zum Grafen della Guastalla und den Liborio Vandone zum Grafen della Castellana erhoben.

Neapel, 12. Oktober. (Allgemeine Zeitung.) Seit einiger Zeit haben sich wieder Geruͤchte von einem Mini— sterwechsel verbreitet. Man spricht davon, dem General Florestan Pepe (Bruder des durch die Revolution von 1820 bekannten Wilhelm Pepe), einem verdienten Militair, sey das Kriegs-Ministerium, dem Grafen von Camaldosi-Ricciardi das Ministerium der Justiz angetragen worden. Filangieri, Prinz

von Satriano, und der Herzog von Noja werden zu gleicher Zeit als Gesandte in Paris bezeichnet. Fuͤr London soll der Prinz Butera, fuͤr St. Petersburg der Herzog von Serra Ca— priola bestimmt seyn. Auch erzählt man, als ein alter General dem Koͤnige Vorstellungen gegen die Wahl Rocca⸗Romana's zur ersten Stelle im Königreiche gemacht, habe der junge Fuͤrst ausgeru— fen: „So wollen Sie denn nie vergessen?“ Unter den ausgezeich— neten Fremden, welche das milde Klima hierher lockt, verdient Baron d Haussez, Ex⸗Minister der Marine unter Karl ., erwähnt zu werden, der seine muͤßigen Stunden dazu verwendet hat, seine Reisen durch England, Holland, Deuischland und Hesterreich mit eben so viel Geist als Humor zu beschreiben. Die Ent⸗ weichung und das Falliment einiger Makler hat auf der hiesi— gen Boͤrse einen, wiewohl nur voruͤbergehenden, unguͤnstigen Einfluß zuruͤckgelassen, weil mehrere ehrenwerthe Privat-Perso— nen durch die Speculationen dieser Schwindler kompromittirt waren. Die Königin Mutter lebt fortwäͤhrens in Sorrento, wo sie vor Kurzem der König besucht hat, ünd wo jeder ihrer Schritte durch Wohlthaten bezeichnet ist. Eine unschuldige M

stificatian, mit der sich eine hohe Person an der Leichtgläubigkeit zweier Monsignoris ergötz hat, und in welcher der bekannte Mi Calvarola (T 3 e *

Abende e.

schen M

der periodischen Blaͤtter, welche hier theils woͤchentlich, theils monatlich erscheinen, beläuft sich uberhaupt auf dreizehn. Der Inhalt derselben, das Journal der beiden Sicilien ausgenom— men, beschraͤnkt sich groöͤßtentheils nur auf Theater-Notizen, Charaden, kleine Novellen u. s. w. Die Politik ist ganz aus— geschlossen.

Span ien.

In einem von der Times mitgetheilten Privat-Schreiben aus Madrid vom 11. Oktober heißt es: „Die heurige Hof— Zeitung erwahnt mit wenigen Worten der aufruͤhrerischen Be— wegungen zu Vittoria, Bilbao und Logrono. Indem sie die— selben mit denen zu Talavera de la Reina vergleicht, legt sie ihnen lange nicht die Wichtigkeit bei, die sie doch zu haben scheinen. Jener Aufstand tragt gewiß einen sehr ernsten Charakter, denn er wird mit Ordnung und Einsicht geleitet, und es stehen Maäͤn— ner an seiner Spitze, die in den noͤrdlichen Provinzen Spa— niens den größten Einfluß haben, wie unter Anderen Santos Ladron und Eguia, die es sich auch sehr angelegen seyn ließen, jeden Exceß zu verhindern. Die royalistischen Freiwilligen, die sonst eben nicht mit Mäßigung begabt waren, haben sich diesmal mit ziemlichem Anstand benommen. Sie ließen die Couriere, welche von der Franzoͤsischen Botschaft kamen oder an sie abgingen, durch Vittoria passiren, wenn sie dieselben auch kurze Zeit da— selbst aufhielten. Die heutige Hof⸗Zeitung macht auch auf offi⸗ zielle Weise die freundschaftlichen Gesinnungen Frankreichs be— kannt. Die Schnelligkeit und Entschiedenheit, womit die Fran zoͤsische Regierung in diesem Fall gehandelt hat, konnen nicht überraschen. Sie war laäͤngst zu einem solchen Verfahren ent— schlossen; die letzten Bemuhungen Bourmont's und seiner An— hänger in Portugal trugen nicht wenig zur Annahme dieses Entschlusses bei. Zahlreicher Feinde und Widerwaäͤrtigkeiten un— geachtet behauptet sich Herr v. Zea auf seinem Posten. Er hat sich das Vertrauen der Regentin dermaßen zu erwerben gewußt, daß außer ihm Niemand so leichten Zugang zu ihr hat. Die Gegen— wart eines der Mitglieder des konsultativen Regentschafts-Rathes, Amarillas, stimmte nicht zu den Ansichten des Herrn von Zea. Amarillas ist ein Mann von entschieden liberalen Grundsätzen, und es mochte daher schwierig mit ihm fertig zu werden seyn. Herr von Zea setzte es daher durch, daß es demselben fuͤr jetzt nicht erlaubt wurde, seinen Posten als General-Capitain von Andalusien zu verlassen. Castanos, der Oheim des General Amarillas, hat sich uͤber die willkürliche Ausschließung seines Neffen von den Staats-Geschaͤften laut beklagt; aber Castanos ist jetzt ein alter Mann ohne Gewicht, der es bei Klagen bewenden lassen muß. Vor Kurzem ist der Prospektus eines neu herauszuge⸗ benden Journals erschienen, welches den Namen Estrella (der Stern) fuuͤhren soll. Es soll unter den unmittelbaren Auspizien des Herrn von Zea begruͤndet und von funf Individuen, die dieser Minister seit dem Beginn seiner Amtsfuͤhrung mit Guastbezeu. gungen uͤberhaͤuft hat, geleitet werden. Das Ministerlum des Herrn von Zea will dieses Blatt zu seinem halbamtlichen Organ und zu einem großen Stuͤtzpfeiler des besonnenen und mild ab solutistischen Systems machen, welches dieser Minister, der sich fuͤr Spaniens Casimir Pẽérier ansieht, anstatt freier Institutionen in Spanien zu begruͤnden gedenkt. Der leidende Zustand, in dem sich der Infant Don Carlos jetzt befinden soll, und seine Nie' dergeschlagenheit wird häuslichen Verhaͤltnissen zugeschrieben Seitdem ich Obiges geschrieben, versicherte man mir, daß die Regentin sich entschlossen habe, Herrn von Zea zu englassen. Ich glaube Ihnen dies mittheilen zu muͤssen, obgleich ich auch hinzufuͤgen muß, daß ich mich nicht davon überzeugen kann Dis Post nach Frankreich wird, so lange Vittoria in den Hän— den der Karlisten ist, einen weiten Umweg zu nehmen haben. Meine Briefe werden Ihnen also mit dieser Gelegenheit später als sonst zukommen.“

. : Znlan d.

Berlin, 29. Okt. Ueber die Reise Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Duͤsseldorf nach Wesel berichtet die D 37 seldorfer e, Folgendes: „Nachdem Se. K. S8. am Morgen des 23sten die Graͤnze der Ober-Buͤrgermeistere!l Daß seldorf verlassen hatten, wurden Höͤchstdieselben an der Grhnze der Buͤrgermeisterei Eckamp von dem Buͤrgermeister Klein, den Beigeordneten und Gemeinde-Raͤthen unter einem Ehrenbogen und unter dem lautesten Jubelruf der daselbst versammelten Menge bewillkommnet. Bei Ratingen angelangt, ließen Se. Koͤnigl. Hoheit sich die daselbst versammelten Verwal— tungs, und JustizBeamten der Stadt durch den Buͤrger⸗ meister Klein vorstellen. Alle Buͤrger waren am Ein— gange und auf dem Markte versammelt, und unter einem fortdauernden Lebehoch setzten Se. Königl. Hoheit Ihre Reise durch die mit zahlreichen Inschriften versehenen Ehrenbogen und die mit Laubwerk geschmuͤckte Hauptstraße von Ratingen fort Zu Cromford beehrte der Prinz die Fabrik des Kaufmanns

Bruͤgelmann mit einem Besuche und lleß sich daselbst die zu