gelangen; die Hindernisse, 2 . die Einstellung derselben veranlaß— ten, und die, wie Sie aus elner neuerlichen Mittheilung wissen, Meiner e run, durchaus fremd sind, haben bis heute nicht be= 91 4 27 en konnen; wir bleiben in diefer Hinsicht in dersel⸗ 9 ö
„Ich bemerke mit sehr lebhaftem Interr se die Verbesserun unsers innern Zustandes. Bie an, m, e Ich bei kr enn, der vorigen Sesseon an den Taͤg legte, haben ch größtentheils ver wirllicht, Eine theilweiße Entwafnung ist möglich gewesen; sie ist bewerkstelligt worden, ohne die egen gehn der Armee zu schwaͤ⸗ chen, und doch so, daß der In dustrie und dem Ackerbau eine große ng fk Sn nde, deren sie so sehr bedurften, wiedergegeben wor—
„Eine nicht weniger glückliche Folge jener Maßregel ist die gew den Schatz ae el , Die in dem Budget es Kriegs ⸗Devartements fur 1835 eingeführten Reductionen wer— den bei den Ausgaben desselben Departements für 1834 noch ver- mehrt werden, wobei jedoch immer die Organisgtion der Armee in e, fr bthulten werden soll, welches die Sicherheit des Lan= „Die Ausbildung und die Mannszucht unserer Truppen haben nicht , Fortschritte zu machen, welche Ich Ihnen mit Ver⸗ en ezeichne. Die Armee hat sich auf diese Weise neue An⸗ prüche guf Meine geri erworben. Es werden Ihnen Gefetz⸗ n . vorgelegt erden, um das Schicksal der Militairs aller Grade in den verschiedenen Lagen, in die sie verfetzt werden kön⸗ nen, festzustellen. Ich empfchle Ihrer Auf! nerkfain kein den in dar lehten Sefsion vorgelegten Gäesetz Entwurf Kber bie eststellung der Militgir - Penstonen unß über die Rechte zu deren Er angung.“
„Die Entwicklung der verschiedenen . des öffentlichen Vohlstandes hat einen glücklichen Einfluß auf die Einnahmen des Staates ausgeuͤbt. Die Regierung ss6 im Stande die Aus aben fuͤr 18533 zu decken, und weit davon entfernt, in diesem Augenblick vom Lande neue Opfer zur Bestreitung der Ausgaben fr 1331 zu ver⸗ langen, ist es ihr möglich, die Lasten zu erleichtern, welche in die⸗ sem Jahre auf dem Grund⸗Eigenthume ruhten.“
„Ein Arrangement mit der Bank, in shrer Eigenschaft als Kas— sirer des fruͤheren Königreiches, hat Summen zur Verfügung der 6 gestellt, von denen sie fogleich im Ssntereffe des Schatzes Gebrauch gemacht hat, unter Porbchalten, welche von der Gene— ral⸗Gesellschaft genehmigt worden sind, und die ihren Wunsch, dem Lande nuͤtzlich zu seyn, bezeugen.“ ̃ ;
„Es ist dringend zu wuͤnschen, Meine af, daß Ihre . waͤrtige Session der Erneuerung des Proviforsums in Fen Finanz⸗ Angelegenheiten vorbeugen möge. Zu dem Ende werden die Buß=
ets Ihnen under lll vorgelegt werden. Die erst vor Kurzem
attgefundene Prufung der Ausgaben für das laufende Jahr wird den HKammern gestaͤtten, die Genehmigung der Ausgaben“ fuͤr 1834 zu beschleunigen. Ihr Patriotismus und Ihre Umsicht werden im mer eine weise Sparfamkeit mit den Bedingungen einer guten Ver⸗ waltung zu vereinigen wissen.“ ö ;
Hunsere finanzielle Ge renn g erheischt verschiedene Modifi⸗ zationen. Sie sind nicht aus ben Augen verloren worden. In der Arbeit, zu der sie Anlaß gegeben haben, hat man auf die Wunsche und auf die Bemerkungen Ruücksicht genommen, die Ihre Debatten zum Vorschein gebracht hatten.“
„Die innere Verwaltung hat sich fortwährend mit der Ord⸗ nung bewegt, welche der proövisorische Zustand der Provinzial ⸗ und Munieipal⸗Behörden zulaͤßt. Die desfnitive Organisation, welche
jenen vesonderen Verwaltungen zu geben Ibnen vorbehalten ist, ihn der General⸗Administration einc nene Regelmäßigkeit ver⸗ eihen.
„Die Regierung befoͤrdert beharrlich alle Arbeiten, welche zur Vermehrung des bffentlichen Wohlstandes beitragen tönnen. Ein ausgedehnter Communieations-Entwurf, der Ihrer Prufung schon vorgelegt worden ist, und den die Mittheilungen der vorzuͤglichsten Organe des Handels und des Gewerhfieißes in ein helles Licht ge⸗ setzt haben, wird bald der Gegenst and erer Berathungen werden. Das Land wird große Vortheile ans dem felbem ziehen, umd umfere gemeinsamen Arbeiten über diesen wichtigen Gegensiand werden von der Sorgsamkeit der großen Staats-ewalten fuͤr die materiellen Interessen des Koͤnigreiches Zeugniß ablegen.“
„Die Künste häben cinen neuen Aufschwung genommen. Auch in ihnen ruhen noch kostbare Elemente der Nationglitaͤt. unsere Annalen bezeugen den Glanz, den die Belgischen Küͤnstler vormals auf ihr Land warfen, und die Achtung, welche sie demselben im
uslande verschafften. ,
. „Meine . durch die Loyalitaͤt ihres Betragens bei den Unterhandlungen hat sich die Regierung Achtung im Auslande ver⸗ schafft. Es hat unsern Rechten daselbst nicht an Beistand gefehlt. Dieser Umstand und die Sicherheit, deren wir uns im Innern er⸗ freuen, muͤssen uns uͤber die Zukunft des Landes beruhigen, und den Ausgang unserer Streitigkeiten mit Holland mit Vertrauen erwar— ten lassen. Ich werde fortfahren, darüber zu wachen, daß die Rechte Belgiens den wahren Interessen des Koͤnigreiches gemäß aufrecht erhalten werden —
„„Ich rechne, meine Herren, auf die loyale und beharrliche Mit- wirkung, welche eine aus dem Willen der Nation hervorgegangene Regierung, die nimmer den festen Willen hatte, sich auf dieselbe zu stuͤtßen, von den Vertretern des Landes erwarten darf.“
Nach Beendigung dieser mit lautem Zuruf aufgenommenen Rede entfernte sich der Koͤnig, und die Deputirten und Sena⸗ toren versammelten sich zu einer oͤffentlichen Sitzung in ihren respektiven Lokalen.
Der Senat beschaͤftigte sich sogleich mit Formirung des Bureaus. Der Baron von Nassart wurde wieder mit 26 Stimmen unter 27 zum Praͤsidenten, die Herren von Secus und Vilain XlIIII. zum Vice⸗Praͤsidenten und die Herren von Rodes und Bars von Comogne zu Secretairen erwaͤhlt. Nachdem noch die Bittschrifts-Kommission ernannt worden war, vertagte sich die Kammer auf kuͤnftigen Donnerstag.
n der Repräsentanten-Kamm er fuͤhrte der Alters⸗ Praͤsident, * Pir son, den Vorsitz und eroͤffnete die Sitzung durch eine Rede, in der es unter Anderm hieß:
„Uunsere legislativen Arbeiten werden um fe laͤnger seyn, je zahlreicher und iwichtiger sie sind. Die Nation ist ungeduldig. Ihre Institutionen sind unvollstaͤndig; sie muß noch immer gewaffner ste— den, um ihre Üngbbängigkest Hölland gegen über anerkannt zu sehen. Was die Institutionen betrifft, sę kann sie mit Recht die legisla⸗ tive Gewalt anklagen, wenn dieselbe es mit der Ertheilung dersel⸗ ben anstehen laßt. Anders ist es mit den politischen Verhaͤltniffen. Ich theile alle Hoffnungen, ich freue mich uͤber den Status quo; aber verstehen wir uns wohl; der Status quo ist uns gůnstig, wenn wir weder die Ruͤckstaͤnde der Schuld, noch die Zinsen jener Ruck. staͤnde von der Zeit an, wo wir den Vertrag vom 15. Nov. ange⸗ nommen haben, zu bezahlen brauchen. Im entgegengesetzten Fall zieht nur Holland Vortheil aus dem h m, en Zustande. — Ich zweifle nicht, daß die Regierung Alke gelen hat, was sie thun mußte, um Holland ber diesen Punkt zu enttäuschen, Ihr glebt die Verfassung die Initigtive in Bezug uf auswärtige Verhält= nisse; aber der Reyräsentanten Kammer giebt die Verfassung das Recht, sich zuerst d ffentlich äber alle ßnanziellen Intere fen? aus. zusprechen. Wohlan denn! Ping ln durch das Echo von die ser 366 erfahren, daß diese Kammer niemals in die ahlung der Ruckstaͤnde der Schuld, von dem Aungenbiick an, wo * ien sich ö, ,. des Traktates vom 15. Nov. bereit
3 hatte, willigen wird.“
er
Praͤsident erwählte hierauf durch das Loos die Kommission
D . er zur Verificirung der Vollmachten der neu erwählten Mitglieder. . wird sich die Kammer mit Ennennung des Praͤstdenten e
und des Bureaus beschaͤft 23
Die Königin wohnte der Eroͤffnung der Session auf einer
K
1320
besonders fuͤr sie eingerichteten Tribune bei. Auf der Tribune des diplomatischen Corps befanden sich Sir Robert Adair, der Graf Latour⸗Maubourg und Herr Legaré, Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten.
Deutsch lan d.
Hannover, 15. Nov. Die hiesige Zeitung meldet aus London vom Sten d.: „Hiesige Blaͤtter meiden, der Hannov. Minister Baron von Ompteda' sey auf 6 bis 8 Wochen nach . gereist, und Sir Lewis Moeller versehe so lange die
Heschaͤfte. Herr von Ompteda ist aber fortwaͤhrend hier, reist auch nicht nach Hannover, und der Geheime Kabinetsrath Moel⸗ ler befindet sich schon seit langer als einem Jahre im Ruhestande auf dem Kontinent.“
Kassel, 14. November. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent haben den Landtags- Abgeordneten, Buͤrgermeister Schomburg zum Praͤsidenten, ünd den Landtags Abgeordneten, Professor Endemann zum Vice-Praͤsidenten der Stande Ver⸗ sammlung ernannt.
Emden, 17. Nov. An unserer Kuͤste haben sich in den Stuͤrmen der ersten Tage dieses Monats leider viele Schiffs⸗ Unfaͤlle zugetragen. Das Schiff „Frau Gesina“, Schiffer Eek— hoff, mit Hafer, Weizen und Butter von Hooksiel nach Gro— ningen bestimmt, ist in der Naͤhe von Hilgenridersiel so hoch auf den Deich geworfen, daß das Schiff nicht wieder abgebracht werden kann; die größtentheils unbeschaͤdigt gebliebene Ladung ist nach Neßmersiel geborgen, auch die Mannschaft gerettet. — An Norderney strandete das Schoonerschiff „the Hambro“, Ca— pitain Pecket, mit Manufaktur⸗Waaren von Hull nach Hamburg bestimmt. Das Schiff ist ganzlich zertrümmert und die Mann schaft umgekommen, die Ladung aber groͤßtentheils an den Strand gespuͤlt und beschaͤdigt geborgen. — An der Insel Inist strandeten: am Aten dieses Monats das Franzoͤsische Schiff „Orient“ von Bordeaux, mit Knochenmehl von Hamburg nach Vantes bestimmt; der Capitain ist dabei ertrun⸗ ken; die uͤbrige Mannschaft, aus 6 Mann bestehend, ist gerettet, — und das Schiff „Venus“, Capitain Timm Orth, mit Gerste beladen; dasselbe war von der Mannschaft verlassen. — Beide Schiffe nebst den Ladungen sind total verloren; — am 7ten d. M. das Spanische Schiff „Jesus Maria Josepyh“, Capitain Sarastre, aus Mazacca, unweit Bilbao. Das Schiff, welches von Ber— gen mit einer Ladung Stockfisch und Hering nach Bilbao be— stimmt gewesen, ist sofort zertrümmert und mit der Ladung total verloren gegangen. Von der Besatzung sind 6 Mann ertrunken und nur 1 Matrose gerettet.
Muͤnchen, 12. Nov. Se. Maj. der Koͤnig hatten waͤh—⸗ rend des Aufenthaltes in Berchtesgaden die ausgezeichnete reich⸗ thuͤmliche Sammlung von roͤmischen und germanischen Alterthuͤ⸗ mern, welche durch Ausgrabungen und in alten Gräbern durch
Forschung und Mühe von Hrn. Rosenegger in Salzburg auf
gefunden und gesammelt wurden, gekauft. Diese Roseneggersche Sammlung ist bereits in 28 Kisten hier angekommen, und lange schon durch deren vorzuͤgliche Reichhaltigkeit und Seltenheit be⸗ kannt. Mit diesen Alterthums⸗Resten, in geschichtlicher Bedeu⸗ tung fuͤr das alte Invavia von hohem Werthe, haben Se. Maj. auch diesen wissenschaftlichen Zweig kostbar ausgestattet, wodurch das in der Residenz vorhandene vortreffliche, vom Kurfuͤrst Max I. gegruͤndete Antiquarium sicherlich zu dem vorzuͤglichsten Rang erhoben werden wird.
Der von Menschenfreunden lebhaft unterstuͤtzte Vorschlag Ur Errichtung von Klein binder Schi len wird arm n dr e , Hue. firm kommen. Ein Ausschuß von edlen Männern ist zusam⸗ mengetreten, und hat einen Plan zur Einrichtung solcher Pfleg⸗ schulen eingereicht, der bereits die Sanction Sr. Maj. des Kö⸗ nigs erhalten und auch von dem Königl. Staats ⸗Ministerium und der Koͤnigl. Kreis-Regierung die nachgesuchte Genehmigung erhalten hat. Es wird dieser Wuosh n demnaͤchst eine Auffor— derung an die Bewohner Muͤnchens um Unterstuͤtzung und Foͤr⸗ derung dieses heilsamen Institutes ergehen lassen.
Karlsruhe, 13. Nov. in ihrer vorgestrigen Sitzung ihre Diskussion uͤber das Au's, gab e-Budget. Unter den das Schulwesen betreffenden Be— willigungen, die mit Zustimmung der Regierungs⸗Kommission in das Budget aufgenommen wurden, befand sich eine Summe von 120,000 Fl. zur Besserstellung der Schullehrer, womit der wei— tere Antrag verbunden wurde, die Regierung moͤge die Verhaͤlt⸗ nisse der Schullehrer auf geeignete Weise untersuchen lassen und dem naͤchsten Landtage einen Gesetz-Entwnrf vorlegen, worin die Besol⸗ dungen der Schullehrer zweckmaͤßig regulirt und die Beitrags⸗Pflicht ausgesprochen wäre. Zur Errichtung und Foͤrderung von Ge— werbe⸗Schulen waren ferner außer den schon im Budget enthal⸗ tenen 3000 Fl. noch weitere 300 Fl. bewilligt — In derselben Sitzung wurde noch das Budget im Ganzen, mit Ausnahme einer einzigen Stimme (des Abgeordneten Nindeschwender), ge⸗ nehmigt, worauf der Finanz-Minister von Böckh der Kammer seinen Dank fuͤr die gedeihliche Beendigung der Budgets-Ar— beiten zu erkennen gab, und den Wunsch aussprach, daß der Segen des Himmels, der bisher uͤber den Finanzen des Vater— le, ln. gewaltet, auch in dieser Budgets-Periode wiederkehren moͤchte.
In ihrer 107ten Sitzung schritt die Kammer zur Wahl des standischen Ausschusses. Durch Stimmen Mehrheit wurden die Abgeordneten Bekk, v. Itz stein, Buhl, v. Rot—⸗ . Hoffmann und Winter (von Heidelberg) in denselben gerufen.
Laut dem in der Karlsruher Zeitung enthaltenen Pro— gramm wird die Schließung des Landtages am heutigen Tage von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog in Hoͤchsteigener Per—
son stattfinden.
Darm stadt, 13. Nov. Die Teutsche Vaterlands⸗ Zeitung enthalt folgenden Artikel: „Wir hatten in unserm Berichte vom 5ten d. darauf aufmerksam gemacht, welchen Weg der Milde und der Nachsicht, des Vertrauens und Entgegenkom— mens die Großherzoglich Hessische Stagts⸗Regierung der zweiten Kammer der Staͤnde gegenüber von Anfang an eingeschlagen, wie aber dies Vertrauen getaͤuscht und endlich der Bruch unver⸗ meidlich herbeigefuͤhrt worden. Es ist wichtig in der Geschichte =, nicht bloß, sondern des constitutionnellen Wesens in
eutschland uͤberhaupt, daß diese Regierung, von der gaͤnzlichen Fruchtlosigkeit jenes Weges praktisch uͤberzeugt, nun den Weg ernster Kraft, der von strenger Gerechtigkeit unzertrennlich seyn muß, eingeschlagen hat. Verschiedene Reg ierungs⸗Akte zeigen bereits dieses veraͤnderte System deutlich an. Mehrere Staatsdiener, welche sich als Kammer⸗Mitglieder auf eine Weise mit der Regierung in Opposition gesetzt hatten, die niemals einem Staats- Diener, ge⸗ steht man ihm auch das Recht der freimuͤthigsten Oppositionen zu, geziemen kann, oder welche Grundsaͤtze proklamirten, die mit dem Bestehen jeder Regierungs-Gewalt und selbst mik dem mo— narchischen Prinzipe, welches der Bundes⸗-Akte und den Deut⸗ schen Verfassungen, insbesondere der Großherzoglich Hessischen,
Die zweite Kammer beendigte
zum Grunde liegt, rein unvertraͤglich sind, wurden pens
entlassen oder erhielten deutliche Zeichen der besonderen) Schrift
friedenheit Sr. Königl. gibt des Großherzogs selbst. Beobachter in Hessen bei Rhein, das neue ö. Volk und das zu Speyer erscheinende Hessische olks⸗ Blatt w im ganzen Umfange des Großherzogthums verboten. Wir lassen jedem Unbefangenen, der diese Blaͤtter vom Anfan Und ununterbrochen mit Aufmerksamkeit gelesen und dahf Zeit⸗Verhaͤltnisse, namentlich die jetzige Lage der Dinge,
in's Auge gefaßt hat, uͤber die Zweckmäßigkeit und Ron
digkeit dieser Maßrezel zu urtheilen. Zu behaupten, damit jede vernuͤnftige, ehrliche, offene Opposition, jede Meinung, die sich laut äußert, jede Ruge von Mißbräz der es nur um Wahrheit, nur um das Gute selbst, um gilt, unterdrückt seyn solle — hieße so wenig den Geist da gierung, als den Charakter der Männer, die an ihrer stehen, kennen. Wuͤnschen kann uͤbrigens der Vaterland nur, daß Jeder die ernste Wendung der Dinge begreifen er gehoͤrig wuͤrdigen moge die alte Lehre: „der Freiheit g lichster Feind ist ihre Uebertreibung!“ Man kann nicht wiederholen, daß unsere Deutschen Verfassungen auf ein deren Prinzipe beruhen, als die Franzoͤsische; daß jena Ehrgeize und allen Leidenschaften Thuͤr ünd Thor ffnend. Land in ewiger Unruhe erhaltende, alle andauernden guten waltungs⸗Maßregeln hindernde und stets neue Kosten verursah System eines steten Minister⸗Wechsels nach der Laune einer Kn Majorität in den Deutschen constitutionnellen Staaten, zum des Volkes, nicht moglich ist, nach dem bundesgesetzlich henden monarchischen Prinzipe und den Rechten, welche der Krone ausdruͤcklich zusichert. Bedenkt man aber dien erscheint das Verfahren der aufgeloͤsten Kammer kaum lich, Es konnte dem constitutionneilen System nur Fein wecken. In Hessen gerade, wo man am meisten hatte, man mehr, noch mehr, noch mehr — Alles! Diese Lehre man sobald nicht vergessen. Nur durch Vertrauen, du gutes Vernehmen mit der Regierung konnen erfreuliche tate fuͤr das Wohl des Volkes hervorgehen. Dies muß klar geworden seyn, so wie, daß ein Beharren auf dem nen Wege die traurigsten Folgen unfehlbar haben muͤßt Waͤhler also sind es, denen nun zunaͤchst die heilige Pfög liegt, fuͤr die Ruhe und das Gluͤck des Landes zu wirken. gen sie sie treulich erfüllen und Maͤnner erkiesen, wesch von Leidenschaft und Parteigeist, nur des Landes Wohl dem der Fuͤrst und seine Regierungs⸗Rechte unzertrennlich im Auge haben.“
Herr Geheime Staatsrath Jaup erklaͤrt in offentlichen tern, daß die in der Teutschen Vaterlands-Zeitung enth Lund auch von uns mitgetheilte) Angabe, als ob von d
Namen des zweiten Ausschusses der aufgeloͤsten zweiten Km
ertheilten Bericht uͤber 12 Verordnungen mehrere tausend plare unter dem Volke verbreitet werden sollen, unbegruͤnde indem von diesem Berichte, außer den gewoͤhnlichen Exem zum Gebrauche der Mitglieder, nur noch 159 besondere plare abgezogen worden seyen.
Frankfurt a. M., 13. Nov. In der am gten d. i habten zweiten Sitzung unserer gesetz gebenden Vers⸗ lung verlas Herr Dr. Reinganum einen Vortrag wegn neuerter gesetzlicher n n en zum Schutze der perssf Freiheit, insbesondere hinsichtlich der Untersuchungs⸗Hast. einen, demselben beigefuͤgten Gesetzes⸗ Entwurf. — Ma Sinn, der Vorträge fand eine kürze SErsrterunz stan, unter Anderem geäußert ward, obgleich der vorgeschlagen⸗ setzes Entwurf weder ausfuͤhrbar, noch der jetzige Zeitpunkt geeignet seyn moͤchte, eine unbefangene Eroͤrterung zu pf es auch uͤberhaupt bedenklich scheine, diesen Gegenstand der ganzen Strafrechtspflege einzeln herauszureißen, kom dennoch keinem Anstande unterliegen, den Antrag des Dr. Neinganum fuͤr zulaͤssig 8 erklaͤren, indem sich ja hien die Versammlung selbst den orschlag noch keineswegs am und er jedenfalls wichtig genug sey, um eine desfallsige Eroͤrterung nicht zuruͤckzuweisen. Auf die von dem Praͤsidium gt Umfrage: ob dieser Antrag im Allgemeinen fuͤr zulaͤssig t achten sey oder nicht? beschloß die Versammlung mit 765 men: „den Antrag des Herrn Dr. Reinganum fuͤr zuliᷣ erklaͤren, und denselben nebst dem Gesetzes⸗Vorschlag dem Senate, um sich baruͤber zu äußern, mitzutheilen.“
? Oesterreich.
„Wien, 12. November. Der durch die Ruͤckkehr Sr. unsers Allergnadigsten Kaisers freudig angeregte Sinn der wohner der Residenzstadt hat diese Gelegenheit nicht vor hen lassen wollen, ohne den so oft und reichlich bewaͤhrten zum Wohlthun auch diesmal in glaͤnzendem Lichte zu Das Ungluͤck, welches die zwischen der Piesting, der steien schen Graͤnze und der Leytha gelegenen Ortschaften dur ÿ⸗orarßsrEN&iPemmung vom 21. und 22. September d. J. im Grade erlitten haben, wo die Wuth der Wasserfluthen B Stege, Wahren, Muͤhlen, Hammerwerke weggerissen hat, Haupt und Seitenwege zerstoͤrte, Hunderte von Haͤu sern stuͤrzte und beschaͤdigte, mehrere hundert Joche fruchtbare gruͤnde uͤberschotterte und durch Bergstuͤrze verschuͤttete, sich außerordentlich groß darstellende Ungluͤck, hat Wiens ger nicht ungeruͤhrt gelassen. Es hat kaum einer leisen A derung an ihre Mildthaͤtigkeit bedurft, und nicht vergebent sie angerufen. — In wenigen Tagen sind viertausend el dert neunundfunfzig Gulden 327 Kreuzer C. M ein eg um zu möglichster Abhuͤlfe und Linderung der durch obig mentar-Ereigniß bedraͤngten Familien und Individuen ver zu werden. — Dieser Summe hat der Magistrat der Koͤnigl. Haupt⸗ und Residenz⸗Stadt, aus den eigenen abgesondert den Betrag von eintausend fuͤnfhundert Gulden ( beigeschossen, wodurch sich obige Spende auf die Summ , . sechshundert neunundfunfzig Gulden 327 Kr. erhoͤhte.
Italien.
Rom, 2. Nov. (Allgemeine Zeitung.) Vor
Tagen reiste Herr Legations⸗Rath Baron Gremp, Geschaͤftstt rttemberg, Baden und Darmstadt, von
der Hoͤfe von Wuͤ nach Deutschland zuruͤck. — Camuccini's Lithographie von phaels Grab ist endlich auch in vier Blaͤttern erschienen, aber nicht oͤffentlich verkauft, sondern nur von der
schaft dei viriuosi del Pantheon verschenkt. enthaͤlt dasselbe, was fruher schon von vielen anderen Kuͤn uͤber diesen Gegenstand bekannt gemacht wurde, und hat in ner Beziehung besondern kunstlerischen Werth. — Unter vielen Fremden, die bereits hier eingetroffen sind, befinden auch zwei bekannte Schriftsteller, deren Streben sich in yerschiedenartigen Bahnen bewegt. Der Eine ist der England gefeierte Herr Bulwer, Verfasser des Pelh
Dieser Steindl
Undere ist ein Franzose, Herr Nubichon, bekannt durch
ichtift uͤber England. Von demselben wird naͤchstens ein erscheinen, dessen Inhalt Untersuchungen uͤber die Ur— der Revolutionen in Frankreich und England gewidmet ist. be war mit Karl X. in England, und spaͤter begleitete er trzogin von Berry in die Vendée. Wenn er auch nicht istvollste und phantasiereichste der Karlistischen Schriftsteller mag er doch der konsequenteste genannt werden. Er sucht Behauptungen und Grundsaͤtze systematisch vorzutragen, uuf positive Data zu stuͤtzen. Es gelingt ihm daher oft, hie Zuhörer eine Zeit lang zu fesseln, die sonst entgegen— r Meinung sind.
Spanie n.
n Lon don waren gwie die Tim es berichtet) am 12. Nov. Nachrichten aus Madrid vom 31. Okt eingegangen, welche Angaben in den Pariser ministeriellen Blattern im Wesent— ibereinkommen. Zwar waren am 2sten mehrere Freiwillige adrid entwichen, jedoch groͤßtentheils durch die von Ge— Freire ausgesandte Reiterei eingeholt und zuruͤckgebracht , und bei weitem der groͤßte Theil in Madrid hatte sich ntwaffnen lassen, oder die Waffen selbst an die Behoͤrde t. Am 28sten gab es hier und da noch Aufregung und ische Viva's in der Stadt, auch wurden einige vereinzelte en, wohl aus Privatrache, umgebracht; doch herrschte' am Morgens vollkommene Ruhe, fuͤr deren Aufrechthaltung gestellten Wachen, Patrouillen und , e, e Geschuͤtze ba sich namlich auch einige Ausrufungen weder die Mi— satten vernehmen lassen und einige Ruhestöͤrung, im libe⸗ Zinne, in den Kaffeehaͤusern stattgefunden hatte. Es er— Verbote aller und jeder Ausrufungen, alles Ablesens in tehäusern und alles Waffentragens. Die Stadt füllte é Militair und der Gedanke an Buͤrger⸗Bewaffnung wurde szegeben. Die Entwaffnung der Freiwilligen in Toledo eln andern Orten Castiliens bestaͤtigt sich gleichfalls.
Portugal.
abo n, 2. Nov. Die Lissaboner Chroniea enthaͤlt hhricht von der Anerkennung der Koͤnigin Donna Maria eiten der verwittweten Koͤnigin von Spanien (die das e Blatt jedoch nur aus derselben Quelle, aus der sie hon in andere Zeitungen uͤbergegangen, namlich uber ich, erhalten hat) und von Seiten des Koͤnigs der Bel— Dem Englischen Globe zufolge, waͤre diese Anerken— uch von Seiten Schwedens erfolgt.) Die Englischen Nachrichten aus Portugal reichen jetzt bis November, ohne daß sie irgend ein neues Ereigniß von meldeten. Die beiden Heere standen noch immer in r Santarem einander gegenuͤber. Dom Pedro war nach zuruͤckgekehrt, und uͤber einen bevorstehenden Angriff antgrem verlautete noch nichts. Die Plaͤne des Herjogs r ihm und Saldanha bekannt; gegen alle Uebrigen wird das strengste Geheimniß beobachtet. — Aus Porto mel— vom Aten, daß dort Lebensmittel im Ueberfluß und der wieder im Aufbluͤhen sey. General Stubbs, der einen Ig unternommen hatte, um Miguelisten aufzusuchen und m war nach Porto zuruͤckgekehrt, ohne den Feind ge— u haben. Um Lissabon ist Alles ruhig von Obidos bis
Auch im Suͤden von Portugal sollen die Migueli—
ch Guerillas am 17ten bei Cassem geschlagen worden seyn
o, Mann verloren haben; 160 Slicßen ted m Sglachtfelde. — Im Uebrigen bestaͤtigen sich its mitgetheilten Nachrichten in Bezug auf die Ereig⸗ 8 zum 26sten d. M., und was zu denselben noch hinzu⸗ ist, mochte sich auf Folgendes beschraͤnken: Am 2isten man in Lissabon die Berichte des Grafen Saldanha aus Sein rechter Fluͤgel lehnte sich an die Bruͤcke dieses eine Meile von Santarem; von dort dehnte sich die 14000 Mann Infanterie, 800 Mann Kavallerie und cke Feldgeschuͤtz stark, noͤrdlich bis nach Tremes, oͤstlich es und suͤdlich bis an den Tajo aus, so daß den in em eingeschlossenen Miguelisten von allen Seiten die Zu— Hgeschnitten und die Auswege versperrt waren. Alle der Umgegend waren im Vesitz der Belagerer, und da— die Brodpreise am Orte selbst auf's Aeußerste gestiegen, leich an Fleisch und Wein noch Ueberfluß herrschte. nzige Ausweg, der den Miguelisten uͤbrig blieb, war i Almerim über den Strom nach Alemtejo hinein en, eine Passage, die bei der schlechten Jahreszeit t der groͤßten Schwierigkeit zu bewerkstelligen wäre. — deres Pedroistisches Truppen Corps, 6000 Mann stark, ßeneral Nepomuceno de Macedo, stand bei Golegam. — sen wurden 2 Bataillons Freiwilliger nach Aldeagalega ifft; alle noch disponible Truppen hatten Ordre sich zu spedition nach diesem Orte bereit zu halten Vier Kriegs— ind ein Dampfboot sollten sofort nach Madeira abgehen. hörte man an diesem Tage, daß eine Abtheilung von has Truppen uͤber den Taso nach Salvaterra gegangen dort mit den Truppen, die von Lissabon aus dorthin pochen waren, sich zu vereinigen und unter dem Herzog reeira auf der Nordseite des Stroms zu agiren. Die, its erwähnt, von den auslaͤndischen Kaufleuten der Ar⸗ überlassenden Pferde, wurden in großer Anzahl herbei⸗ und Dom Pedro war hoch erfreut uͤber die Bereitwil⸗ mit der die Auslaͤnder ihm diese Huͤlfe leisteten. 6 äber die in Lissabon herrschende Unzufriedenheit mit winfsirium bereits gemeldet worden, bestaͤtigt sich— bricht jetzt von einem politischen Klubb, der sich in Lissa⸗ hildet , und oͤfters Zusammenkuͤnfte halten soll. Er meist aus solchen, die mit der bestehenden Ordnung der unzufrieden sind, unter denen sich auch sehr angesehene chgestellte Personen befinden duͤrften. Bei den Versamm⸗ werden, wie man behauptet, sehr ungeziemende Reden den Herzog von Braganza geführt; nainentlich spraͤche ehr erbittert uͤber die Entlassung einer Donna Leonor da , bisherigen Erzieherin der nen Köoͤnigin. Was es ser Dame für eine Bewandtniß haben mag, scheint noch aft. Die Einen wollen den Grund ihrer Entlassung in n Hof-Intriguen finden, die von der Partei der Kaise⸗ gehen und selbst im Kabinett schon bedeutenden Einfluß en haben sollen, waͤhrend Andere behaupten, die Donna . sich durch Bigotterie die Unzufriedenheit des Her Rn Braganza zugezogen. . . 3 . vorgefundenen Papieren Dom Mi— lernt man die neue Zusammensetzung, des Miguelistischen triums kennen. Kliegs, Minister ist San Lourenco; é der auswaͤrtigen Angelegenheiten der Herzog von La— ,. en Chef M Doncid; Lemo Gouverneur von s. w. ber Don Carlos wollte man am 22. in Lissabon durch ei⸗
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nen Smuggler die Nachricht erhalten haben, er sey gluͤckli uͤber die Granze gekommen und le. Palenci⸗ Ia nen ö. reicht, hier aber sey er genoͤthigt worden vieder zurnckzukehren; setzt befinde er sich in Mervao, in der Naͤhe von Elpas, wo er als Karl V. zum Koͤnige ausgerufen worden sey. .
— Der Englische Courter erklart sich zu der Versiche⸗ rung ermaͤchtigt, daß die Entlassung der unter den obigen Nach⸗ richten aus Lissabon erwaͤhnten Dame nicht durch die religioͤsen Ansichten derselben, sondern durch einen ganz anderen Grund veranlaßt worden sey. „Donna Leonor da Camara und Donna J. Brusco, beides Kammerfrauen, nebst Capitain Parreiras, einem der Lehrer der Koͤnigin, und verschiedenen anderen Per— sonen, zusammen acht an der Zahl, wurden“, so sagt das ge— nannte Blatt, „wegen einer Intrigue verabschiedet, wie sie an Hoͤfen oft vorkommen, und besonders an dem zu Lissabon. Die verabschiedeten Personen werden saͤmmtlich als gute Portugiesen geschildert, die sich der Brasilianischen Partei und der Vermähn lung der Koͤnigin mit dem Herzoge von Leuchtenberg ein wenig widersetzten. Man betrachtet diese Entlassung daher als einen Beweis von dem zunehmenden Einfluß der Brasilianer und der Kaiserin in dem Rathe Dom Pedro's. Donna Leonor hat, wie wir hoͤren, als sie den Lissabonner Hof verlassen, die Pension von 400 Pfund, worauf sie Anspruͤche hat, abgelehnt.“
— Einer Privat Korrespondenz aus Lissabon vom 2. No— vember zufolge, die der Morning Herald enthalt, hat sich die Nachricht von der Erklarung der Städe Coimbra und Leiria zu Gunsten Donna Maria's nicht bestaͤtigt; der Privat-Korre⸗ spondent des Courier dagegen versichert, daß sich zwar nicht die erstere, aber doch die letztere Stadt fuͤr die junge Koͤnigin erklaͤrt habe. Diese Privat⸗Briefe melden auch noch, daß Dom Pedro gegen den Drucker des (in Nr. Zis der St. Zeit. auszugsweise mitgetheil⸗ ten) Schreibens des Grafen von Taipa eim? gerichtliche Unter⸗ suchung habe einleiten lassen, und daß der Infant Don Carlos am 21. Oktober um 7 Uhr Abends in der Stadt Castello Branco
angekommen, wohin ihm am folgenden Morgen die Infantin Donna Maria Franeiska gefolgt sey, wie unterm 24. Oktober aus dieser Stadt gemeldet werde.
Turkei.
Konstantinopel, 19. Okt. Der Moniteur Ottoman theilt jetzt den am 25. Juli von dem Sultan erlassenen Ferman in Bezug auf die Einführung neuer Muͤnzen mit und begleitet denselben mit folgenden Bemerkungen: „Dieser Ferman ist be⸗ reits in Kraft getreten, und die neue Muͤnze ist zu der angekuͤn⸗ digten Zeit in Umlauf gesetzt worden. Die in dem Ferman dar⸗ gelegten Beweggruͤnde athmen einen so offenen und rechtlichen Geist, daß die oͤffentliche Meinung in Europa denselben nicht verkennen kann. Der Sultan erklärt, daß die durch gebieterische Umstaͤnde verursachten Beduͤrfnisse des Schatzes die Ver—
der Uuͤnzwerthe erheischt habe; dies / eration vielleicht Fehler an sich tra⸗
ziehen koͤnne, daß sie aber durch
g der Ausgaben, vor denen jede
n mußte, geboten wurde. Wer die
en Reichs nicht kennt, wird vielleicht
en, wie der geringe, aus einer
wirthschaftlichen Ideen noch weni wird als ein Unterpfand ungewoͤh lichkeit gelten. Alle Regierunge gen in ihrem Muͤnzfuß vorgenommen, und' nicht alle hatten eine so gute Entschuldigung dafur anzufuͤhren, wie die Pforte unter den letz⸗ ten Bedraͤngnissen, die sie gegen ihren Willen zur Annahme dieser Zwangs⸗Maßregel noͤthigte. Erst als das Recht in Europa all⸗ maͤlig an die Stelle der blinden Gewalt trat, und als die Wis⸗ senschaft der Vernunft zu Huͤlfe kam, wurde der Gehalt der Muͤnzen als unveraͤnderlich festgesetzt. Aber die Europaͤischen Regierungen, indem sie ihren Völkern dieses Unterpfand der Sicherheit fuͤr ihre Handels-Geschaͤfte gaben, riefen das Papier⸗ Geld und die Anleihen zu Huͤlfe; besonders bedienten sie sich dieses letzteren Mittels in hohem Maße. Das Osmanische Reich kennt weder die eine noch die andere dieser neuen Erfindungen, es ist der einzige Europaͤische Staat, der keine oͤffentliche Schuld at, wo die Regierung schuldenfrei ist. Dies ist die Lage der forte; und wenn man die Ausdehnung ihres Gebiets, die außerordentliche Fruchtbarkeit ihres Bodens, die unendliche Mannigfaltigkeit ihrer Produkte, selbst abgesehen von der noch moͤglichen Ausbeute der vorhandenen kostbaren Bergwerke, in Betracht zieht, wenn man bedenkt, wie rechtlich sie bei der Verbesserung des Gehalts ihrer Muͤnzen verfahren ist, so wird man einsehen, daß ihr die Zukunft noch unangetastete Quellen des Reichthums darbietet, und daß sie im hoͤchsten Grade auf Kredit Anspruch machen kann.“
Tresse, bei welcher zugleich angegeben, wie dieselbe auf der Schulter zu befestigen ist, beilegen lassen. Was die Tresse el anbetrifft, so ist dieselbe hier in Berlin in der Lyoner Gold, un
Silber⸗Manufaktur von Patzelt und Preuß, Jerusalemerstr aße Nr. 19, zu haben. . d
— Das Amtsblatt der Koͤnigl. Regierung zu Stralsun ; vom l3ten d. M. bringt die nachstehende Bekanntmachung zur offentlichen Kenntniß: .
„Des Koͤnigs Majestaͤt haben mittelst Allerhoͤchster Kabiners⸗ Ordre vom 26sten v. M. den Termin zur Eröffnung des funf⸗ ten Provinzial⸗Landtages des Herzogthums Ponnnern und Fuͤr⸗ stenthums Ruͤgen auf den 2ß Januar k. J. zu bestimmen, und mich zum Landtags-Kommissarius, des Herrn Fuͤrsten zu Putbus i e lch zum Landtags-Marschall und den Geheimen Negie⸗ rungs-Rath und Landrath Herrn von Schöning zu dessen Stelle vertreter zu ernennen geruht. Stectin, den 5. November 1833.
Der Königlich wirkliche Geheime Rath und Ober-⸗Praͤsident von Pommern, von Schönberg.“!
— Die Achener Zeitung vom 13ten d. M enthält Fol— gendes: . . ö. „Den Herren Fabrikanten des hiesigen Negierungs, Be zirks, welche auf unsere Einladung sich zu Ende des vorigen Monats bereit und gefällig gezeigt haben, Proben von ihren Fabrications-Artikeln zu einer Ausstellung einzusenden, . denjenigen derselben, die an ihren Wohnorten dergleichen Aus⸗ stellungen veranlaßt haben, wie dies namentlich 3 Eupen und Duͤren geschehen, danken wir sehr fuͤr die deshalb bewiesene Bereitwilligkeit, und wird es Ihnen, wie uns, zum Vergnügen gereicht haben, entweder selbst wahrzunehmen oder doch joust vernommen zu haben, wie Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz die dadurch veranlaßte Gelegenheit, von dem gegenwärti— gen Stande und Werth der Fabrication des hiesigen Re— gierungs-Bezirks persoͤnlich sich zu 3, . hoͤchst beifaͤl lig aufzunehmen, die ausgestellten Fabrications, Erzeugn isse einer genauen Untersuchung zu wuͤrdigen, über die Fabrication mit den anwesenden Herren Fabrikanten sich zu besprechen, über diese schoͤnen Sammlungen vielfach Hoͤchstihre voͤllige Zufrieden⸗ heit auszusprechen und selbst auf verschiedene Gegenstaͤnde Be⸗ stellungen zu machen geruht haben. Wir zweifeln nicht, daß der von Sr. K. H. sowohl in Ansehung der ausgestellten Fabrica⸗ tions-Erzeugnisse, als hinsichtlich der Sammlung von Gemaͤlden lebender hiesiger Kuͤnstler gnaͤdigst zu erkennen gegebene Beifall den Herren Fabrikanten, wie auch den betreffenden jungen unt. lern zur angenehmen Aufmunterung ihres Gewerbe und Kunst⸗ fleißes gereichen wird. Was die Muster⸗-Sammlung betrifft, so behalten wir uns das Naͤhere deshalb vor.
Achen, den 12. November 1833.
Königliche Regierung.“ .
— Die kurzlich in Greifswald verstorbene Wittwe Weißenborn hat den dasigen Wohlthaͤtigkeits-Anstalten in ihtem letzten Willen bedeutende Legate vermacht, namentlich dem Ar⸗ beitshause 200 Rthlr. und dem Waisenhause ein Kapital von 500 Rthlr., nebst einem Geschenke von 49 Rthlr. — Ebenda⸗ selbst hat der Magistrat eine eigene Predigerstelle fuͤr die De⸗ tinirten im Arbeitshause errichtet und in Wolgast haben die beiden Ortsprediger sehr bereitwillig den Gottesdienst und die Seelsorge in der von der Kommune neuerbauten Armen⸗ und Arbeits-Anstalt nach einem festgestellten Plane übernommen.
— In den 3 Haͤfen des Regierungs-Bezirks Koͤslin lang— ren im verflossenen Monate 42 Schiff und 65 Bote an, und 24 Schiffe und 40 Bote verließen dieselben. Die Haupt-Ein—⸗ fuhr-Artikel bestanden in àg9g Tonnen Haͤring, Eisenguß- und Stahl-⸗Waaren, Oel, Brucheisen, Holz- und Kolonial-Waaren. Nach dem Auslande wurde etwas Brennholz und circa 200 Ctr. Leinwand, nach inlaͤndischen Hafen-Plaͤtzen aber hauptsaͤchlich Knochen, Leinwand, Butter und etwas Getraide ausgeführt.
— mn mm
Im Verlage der Buchhandlung Duncker und Humblot in Berlin erscheint so eben eine Schrift unter dem Titel;
Neueste Uebersicht der Bodenfläche, der Bevslke— rung und des Viehstandes der einzelnen Kreise des preußischen Staats, nach den zu Ende des Jahres 1831 amtlich aufgenommenen Se rzeich⸗ nissen herausgegeben von J. G. Hoff mann, Direttor des statistischen Büreagus. 99 S. in Quartformat.
Dieses Werk schließt sich an eine aͤhnliche Uebersicht, welche aus den zu Ende des Jahres 1819 amtlich aufgenommenen Verzeichnissen aufgestellt, und im Jahre 1821 in den Beirrä— gen zur Statistik des preußischen Staats bekannt ge⸗ macht wurde, die nächst dieser Uebersicht noch eine Darstellung der Ereignisse und Ansichten enthielten, woraus die setzige Ein- theilung des preußischen Staats sich entwickelte. Eines wieder— holten Abdrucks dieser Darstellung bedurfte es nicht: wohl aber einer neuen Auflage jener Uebersicht, die statt der Zahlen, die vor zwoͤlf Jahren gegeben werden konnten, diejenigen enthaͤlt, welche aus den setzt neuesten Zaͤhlungen und Be— rechnungen hervorgehn; denn Vieles hat sich hlerin seit die— ser Zeit geaͤndert. Zwar blieb die äußre Begräͤnzung des Staats seitdem unveraͤndert, dennoch giebt ihm die Ülebersicht vom Jahre 1833 beinahe à8 geographische Quadratmeilen mehr, als die von 1821; denn die Landkarten, woraus die Bodenfläche berechnet wird, sind seitdem sehr verbessert worden. Die Begraͤnzung der acht Provinzen gegen einander hat seit 1821 nur in sofern eine Veranderung erlitten, als seit dem 1sten Januar 1825 die Herr⸗ schaft Hoyerswerda von der Provinz Brandenburg getrennt,
In land.
Berlin, 18. Nov. Die heute ausgegebene Nummer des Militair⸗Wochenblatts enthaͤlt die nachstehende Allerhoͤchste Kabinets⸗ Ordre:
den aus dem Dienst geschiedenen Offizieren, welche die Erlaub— niß haben, Uniform zu tragen, Abzeichen mit Bezeichnung der Grade bewilligt wurden, will Ich nachträglich Folgendes be— stimmen: Alle vorbenannte Offiziere, auch' die Generale mit
„Im Verfolg Meiner Ordre vom 15. Maͤrz 1830, worin
und zur Provinz Schlesien gelegt worden ist. Werden die 165, . Quadratmeilen, welche sie enthält, schon bei der Berechnung der Bodenfläche im Jahre 1821 jener Provinz abgezogen und dieser zugesetzt: so ergiebt sich folgende Vergleichung der Berech- nungen von
1821 und
1833 Es enthalten geogr. Quadratmeilen die Provinzen Preußen Posen
eingeschlossen, koͤnnen die aktiven Dienstzeichen mit der Maß— gabe tragen, daß der Epaulethalter aus einer schwarz und silbernen Tresse nach beiliegendem Muster bestehen soll. Ich trage dem Kriegs-Ministerium auf, diese Bestimmung bekannt zu machen.
Berlin, den 3. November 1833.
(gez.) Friedrich Wilhelm.
An das Kriegs⸗Ministerium.“ . Zu mehrerer Deutlichkeit hat das Koͤnigl. Kriegs-Ministe⸗ rium bei der Publication dieser Allerhöchsten Bestimmung der betreffenden Nummer des Militgir-Wochenblattes eine Zeichnung
der von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige bestimmten Epallethalten⸗
Brandenburg Pommern Schlesien Sachsen
arm, lem Der groͤßte Unterschied beider Berechnungen liegt hiernach in der Rheinprovinz, die jetzt um 33, Quadratmeilen oder
über 71 Prozent größer erscheint, weil die Karten, besonderg
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