1833 / 340 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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eine Erklrung des Herrn Kriegs ⸗Ministers zum Protokolle, daß man n , Ministeriums Alles, was moͤglich in dieser Beziehung, veranstalten werde, hinreichend beruhigen. Se. Königl. . Prinz Johann, bemerkte, er halte die von der Deputation beantragte Bestimmung weder fuͤr noͤthig, noch fuͤr zulässig; fuͤr nothig besonders nicht, weil §. 7 schon eine genügende Beguͤnstigung derer, welche sich den Kuͤnsten und Wissenschaften ergäben, enthalte. Dr. Weber nahm dar auf noch einmal das Wort, um sich uͤber das Mißverhaͤltniß einer sechsjährigen Dienstzeit zu äußern, die, wie er bemerkte, dem Staats- Burger nicht vermiöge einer natürlichen Pflicht ob= liegen könne. Der Soldat, welcher vor 6 Jahren ackerte, toͤnne nach Ablauf feiner Dienstzeit wieder ackern, aber der Gelehrte sey vielleicht in der nämlichen Zeit ein unbrauch⸗ barer Mensch, ein verdorbener Gelehrter geworden. Es sey folglich die Pflicht des Staates, den nachtheiligen Wirkungen moöglichst vorzubeugen, welche die von ihm selbst festgesetzte, nicht natürliche Verbindlichkeit zu einem sechsjährigen Dienste fuͤr eine besondere Klasse mehr, als fuͤr die meisten andern habe. Es sey jedoch ferner auch besonders wuͤnschenswerth, daß, zur Begegnung der fruͤher von ihm ausgedruͤckten Besorgniß, es möchte ein Ehrenpunkt fuͤr die Gebildeten werden, nicht zu dienen, Alles möglichst beseitigt werde, was den Dienst ohne Noth zu beschwerlich, der Gesundheit gefaͤhrlich und fuͤr das Ehrgefuͤhl verletzend machen koͤnnte, um viele Gebildete zu be— wegen, selbst in den Waffendienst zu treten. Wenn daher der Luxus im Wachestehen und manche die Gesundheit gefährdende Strapazen beschränkt wuͤrden, wenn Alles geschehe, um die bei

dem besten Willen in den Kasernen so schwer zu erhaltende Reinlich⸗ keit und Bequemlichkeit herzustellen, wenn in der Regel und nament. lich in Friedenszeiten Keiner als Offizier angestellt wuͤrde, der die Dienste als Gemeiner, die der Staat jedem seiner Burger auferlegt, nicht mehrere Jahre hindurch erfuͤllt, wenn die Befor⸗ rung zu Offtziers⸗Stellen lediglich nach der Wuͤrdigkeit erfolgte, so würden dadurch nicht Wenige bewogen werden können, sich dem Militair⸗ Stande aus freien Stücken u widmen. Der Koͤ— nigl. Commissair v. Nostitz ertheilte über mehrere der von dem vorigen Redner ausgesprochenen Wunsche eine berichtigende Aus⸗ tunst. Der Staats- Minister von Zezschwitz äußerte noch: die Regierung habe, wie schon erwahnt, die von der Deputation beantragte Maßregel unvereinbar mit den Bundes⸗Beschluͤssen gehalten, und hauptsaͤchlich darauf Bedacht genommen, die den Studien ergebenen jungen Leute, waͤhrend ihrer Studienzeit, so wenig als möglich zu unterbrechen. Sollten aber noch weitere Beguͤnstigungen Platz greifen, so werde man offenbar andere Klassen, deren Fortkommen wohl auch ähnliche Bestimmungen erforderte, benachtheiligen. Uebrigens wuͤrden das Kriegs ⸗/Mi⸗ nisterium und die Kommando ⸗Behoͤrden gewiß Alles thun, um den Studirenden die Verfolgung ihres ordentlichen Berufes und ihrer kuͤnftigen Wohlfahrt, soweit es mit den Dienst / Verhaͤlt⸗ nissen vereinbar, soviel als moglich zu erleichtern. Dr. Weber sprach dem Staats-Minister fuͤr die so eben abgegebene Versiche⸗ rung seinen Dank aus, und bemerkte ferner in Bezug auf die Erklärung des Koͤnigl. Commissairs von Nostitz: daß die Staats⸗ Regierung seinen Wuͤnschen zuvorgekommen, und schon jetzt zur Erleichterung des Dienstes vieh geschehen sey, z. B. durch Vesei⸗ tigung des Luxus im Wachestehen, wie er daruͤber sehr erfreut

ĩ ewisse Bersicherung hiernber zur Kenntniß des Publ . ö Abe gur gegen den Militgir⸗ lenst moͤglichst beseitigt werde. Hierdurch könne das große Vertrauen, welches das Voll und die Staͤnde⸗Versammlung zur Staats⸗ Regierung haͤtten, nur noch mehr befestigt werden, eniger be⸗ friedigt sey er jedoch hinsichts der Avancements. Ihm sey bekannt, daß nach den bis jetzt bestehenden Gesetzen, Gebildete, welche sich ihre Kenntnisse in anderen Bildungs⸗Anstalten, als in dem Kadertenhause und in der Artillerie⸗Schule erwarben, nur dann zu Offizieren ernannt werden durfen, wenn es an Subjekten nangele, die ihre Erziehung in einem jener Militait⸗ Institute erhielten, was in Friedenszeiten nicht leicht der Fall seyn werde. Der Staats⸗Minister von Zez sch witz entgegnete hierauf: Die Staats Regierung habe wohl die Wansche des geehrten Spre⸗ chers, hinsichtlich des Avancements, vollkommen durch den S. 1. des Gesetz Entwurfes erfuͤllt, wo es ausdruͤcklich heiße, daß je⸗ der Milttair⸗Pflichtige, unter vorausgesetzter Befähigung, durch seinen Eintritt in die Armer gleichen Anspruch auf Beforderung erhalte. Am Schluß der Debatte entschied sich endlich die Kammer mit 19 gegen 10 Stimmen, auf den vielbesprochenen

Vorschlag der Deputation nicht einzugehen. 3

Hamburg, 4. Dezember. Die hier anwesenden Königl. pre enn hle. . Herren Leopold und Moritz Ganz, haben dieser Tage in dem großen philharmonischen Konzerte, in welchem sie mitgewirkt, und das uͤberaus stark besucht war, den rauschendsten Beifall eingeärndtet Nicht minder ehrend fuͤr dieselben war auch die Aufnahme, welche sie in Oldenburg, be⸗ sonders von Seiten des Großherzogl. Hofes, vor welchem sie in einem besonders dazu arrangirten Hof⸗Konzerte spielten, so wie in Ludwigslust, Hannover und Bremen gefunden haben.

sey, denn er habe bei Beruͤhrung dieses Punktes nur .

men aus ihren staͤdtischen Ersparnissen zusammengekauft; , .

* Sch wei; 6

Zar ich 24. Nov. Im Kanton Schwyz scheint der Parteigeis

ö thaͤtig zu seyn. Um den Landammann Schmid, wel⸗

cher gegenwartig als der gefaͤhrlichste Gegner der liberalen .

angesehen wird (deren Haupt er früher war), zu stuͤrzen oder doch

einstwetlen außer Wirksamteit zu setzen, ist derselbe Kunstgriff

worden, vermittelst bessen fruͤher der Obrist Abyberg

Maur von seinen Stellen verdrängt hat.

dessen Prasident Schmid ist,

de einen Verlaͤumder und

icht im Kantonsgericht

g sind nun der Schel⸗

errichtungen auf so lange

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dafür angesprochen wird, daß das Voll von Inner⸗Schwyz mit ire. der Oecupattons⸗Kosten verschont bleibe. Die Partei⸗ führer aus der alten Regierung konnten zwar die Ablesung die, fes Entwurfes nicht . dagegen bewirkten sie, daß er vorerst der Censur des Bezirks-⸗Rathes unterworfen wurde, wo gerade sie einstweilen noch den Meister spielen.

Genf, 23 Nov. Unsere Schneidergesellen sind so lange von Paris und besonders von Lyon aus bearbeitet, beschickt und haranguirt worden, bis sie sich endlich auch mit ihren Meistern und Brodherren in Opposition gesetzt haben. Es ist nur zu verwundern, daß dies nicht fruͤher geschah, denn unsere ehema„ lige „Sentinelle“, jetzt National genannt, die Mouvemente— Trompete Genfs, hat seit drei Jahren thaͤtig an dieser Emanei— pation gearbeitet und billigt sie auch jetzt. Gegen das Ver, langen eines hoͤhern Lohns ware nichts zu sagen, denn dies ist freie Vertragssache zwischen Gesellen und Meister; desto mehr aber gegen die Aufregung und Aufwieglung anderer Gesellen, die gern bei ihren Meistern bleiben mochten, aber bei Strafe micht dürfen. Diesen Ümtrieben wird die verständige Regie— rung um so schneller ein Ende machen koͤnnen, da sie darin von einer Association der Genfer unt rstuͤtzt wird. Ein Ver⸗ ein wohldenkender Einwohner hat ihren Schneidern erklart, daß sie durch das Weggehen ihrer Arbeiter fuͤrs erste nichts verlieren sollten, indem sie sich bis zur Ausgleichung der Sache mit ihren alten, selbst mit abgetragenen Kleidern behelfen und bis zur Herstellung der Ordnung bei keinem andern Meister Kleiber machen lassen wollten. Dadurch werden auch diejeni— gen Schneider zuruͤck gehalten, die den Arbeitern mehr Lohn geben, und die Verlegenheit der andern benutzen mochten, um neue Kunden zu bekommen. Die Schneidergesellen können hier nicht ber zu geringen Lohn klagen, da sie woͤchentlich Z6 Flor.

(citea 17 Fr.) verdienen, also nur 25 C. weniger als die Schnei⸗

dergesellen in Paris, wo doch der Unterhalt und alle Bedurf— niffe viel theurer sind, als in Genf. Hier sind mehr als drei hundert solcher Widerspenstiger, groͤßtentheils aus der Deutschen Schweiz und aus Deuischland. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß die Deutschen Nachbar⸗Staaten, besonders Bayern, Wuͤrttemberg, Baden und Darmstadt, den von hier mit der Bezeichnung der Auflehnung auf ihren Wanderbuͤchern weggewiesenen Schneider⸗

gesellen, bei ihrer etwanigen Ruͤckkehr, keine Anstellung in ihrem

Vaterlande zu gestatten drohten. Machten es alle Staaten des Kontinents auf diese Art, so wuͤrde die Arbeiter-Renitenz bald aufhoͤren.

Ein in der Karlsruher Zeitung befindliches Schrei— ben aus Basel vom 27. Nov. giebt folgende Nachrichten uͤber die dasige Universitaͤt, die bekanntlich jetzt, nach dem Aus spruche des Obmannes der in Aarau niedergesetzten schiedsrichterlichen Kommission, der Theilungs, Frage unterliegt: „Die Errichtung der Universitaͤt Basels im Jahre 1459, ihre feierliche Einsetzung im Jahre 1660, ist älter, als der Kanton Basel selbst. Erst in den folgenden Jahren, und zum Theil lange nachher, wurde der

war derselbe, mit seinen Bewohnern, Eigenthum adeliger Ge— schlechter; und was damals von unserer Landschaft schon zu Ba— sei gehoͤrte, hat wenigstens nach wie vor nie das mindeste zu

unserem Üniversitaͤtzut das uͤbrigens ein urspruͤngliches Co To ea ei m ag ut It. beigetragen. Denn, sey es auch, daß feit der Vereinigung des ganzen Kantons, wie er. bis zur neuesten Zeit bestanden, unsere Universitaͤt noch um man⸗ ches bereichert worden, so floß von jeher Alles das aus der Stadt allein. Unsere oͤffentliche Bibliothek, und was damit verbunden ist, verdankt vorerst ihren Ursprung großen Theils den Buͤcher-⸗Sammlungen aufgehobener Klö⸗ ster unserer Stadt; sie verdankt ihre Donationen Vermaͤcht⸗ nissen edler und gelehrter Buͤrger Basels; zum Theil aus den Ersparnissen und aus den Fonds der Uni— dersitaͤt selbst, und hat auch die Regierung mitunter zu solchen Ersparnissen beigetragen, war es durch ihre Gunst, daß vor Zeiten eine Bonifazius Amerbach'sche Sammlung, das Bruck⸗ ner sche Kabinet u. s. w. dazugekommen, so geschah dies als Donation an die Universität, deren reelles Eigenthum diese Ge—⸗ genstaͤnde dadurch wurden. Erst noch in neuerer Zeit erhielt dieselbe unter anderen eine bedeutende Bereicherung, das Dr. Nemigfaͤschische Museum, das mit der offentlichen Bibliothek auf cinen eingetretenen Fall hin verschmolzen ward; auch, wie alle uͤbrigen, ein rein städtischer Zuwachs an dieselbe. Zur Rechtfertigung jenes unerhoͤrtesten aller Machtspruͤche will man nun freilich behaupten, unser Universitäͤts- Fonds sey im Jahre 1818 durch die Regierung zu Kantonal⸗ gut gemacht worden, weil diese damals die Universitaͤt zu einer allgemeinen hoͤhern Lehr⸗Anstalt des Kantons erhoben hatte, und seither auch wirklich ein Jahrliches zur Besoldung der Pro— fessoren beitrug; mithin muͤsse auch dieser Fonds in die Thei⸗ lung fallen. Das Recht, die Aufsicht uͤber die Verwaltung dieses Fonds zu uͤben, mochte sich die Regierung wohl geben; allein das Recht, sich desselben als Eigenthum zuzueignen, ihn als Staatsgut zu erklaͤren, das hing nie von ihr ab, und es geschah auch nie. er Universitaͤts⸗Fonds ist und war von jeher Eigen— thum eines Dritten, einer Corporation, auf das nur eine Tuͤr— kische Regierung, nie aber die unsrige, greifen zu wollen, die Macht haben konnte. Gesetzt aber, das Eigenthum unserer Universitaͤt waͤre wirklich seit jener Zeit als Staatsgut angesehen worden, so konnte dies immerhin nur bedingungsweise geschehen, in der Voraussetzung naͤmlich, daß Stadt Basel und Basel⸗ Landschaft stets nur ein unzertheilbares Ganzes unter sich bilden wuͤrden. Bei der gewaltsamen Trennung hingegen dieser beiden Theile, wie wir sie heute erleben, die aber damals Niemanden einfallen konnte, mußie ein solches Staatsgut von selbst aufho⸗ ren, und es konnte sich nun, ohne die groͤbsten Sophismen, hier nicht sowohl fragen, was ist Staatsgqut, als: wessen ur sprüng, liches Eigenthum ist dieses oder jenes? von welchem Theil wurde dieses oder jenes in das gemeinschaftliche Kantonalgut eingebracht? = Jetzt, da dieses aufgehoben, und unter beiden Theilen abgesondert werden soll, nimmt ein jeder derselben das Seinige wieder im Voraus hinweg. Und, um ein Veispiel aus unserm eigenen Vaterland anzufuͤhren, als Aargau und Waadt vom Kanton Bern losgerissen worden, wo ist der Antheil, den jene zwei neuen Kantone an dem Staats⸗Vermoͤgen, in Geldern, Liegen⸗ schaften, in wissenschaftlichen Anstalten Berns bezogen? Wie würden sie wohl damals in derartigen Anspruͤchen unterstuͤtzt worden seyn? Hier aber soll eine andere, eine ganz neue Ju— stiz walten, die bis jetzt ohne Beispiel ist. Nicht bloß unser

gegen den sich billig und rechtli manches einwenden ließe; auch unser üniversitäts, ein Corporationsgut, soll nicht mehr geschont blesben, damit sich erwahre, was einer der Koryphäen unserer jetzigen Zeit ausgerufen: „Bafel muß arm gemacht wer⸗

den“, und zwar nicht allein an Geld, sondern auch an al—

groͤßte Theil des Kantons von der Stadt fuͤr bedeutende Sum⸗

sie ward angeschafft

len seinen Intelligenz / Mitteln, auf daß sich nle von diesem Punkt aus die Begriffe und wahrer Volks- Freiheit uͤber das allgemeine terland verbreiten moͤgen! Dies ist das Loos, das Bum nossen uns bereiten mogen, und womit sie Versoͤhnm Vergessenheit bewirken wollen! Die Zerstuͤckelung, zi lung, die Wegfuͤhrung unseres Universitaͤtsqutes und Bibliothek wäre der groͤßte Vandalismus, ware eine thaͤtigkeit von Seiten Verbuͤndeter, die in der Geschich sirter Volker ihres Gleichen nicht haͤtte, die vielleicht qr Gewalt⸗Mittel nicht so leicht durchgesetzt werden duͤrfe. wir jedoch die Ruͤckkehr zu einem maäßigern, einem wahl Geist der Aussöhnung, wenn nicht die Furcht allein n Urtheil Europas uns noch vor dem Schlimmsten he und von uns abwenden mag, was in den Annalen Vaterlandes ein ewiger Schandfleck fuͤr dasselbe seyn i ben muͤßte.“

Spanien.

Sevilla, 9. November. (Böͤr sen⸗Halle. ) Nag dreitägigen Jubel uͤber die am 6ten d. ohne die min deste stoͤrung vor sich gegangene Proeclamation unserer jungm gin, ist heute wegen Aufhoͤrens der Cholera ein feiersh deuin gehalten, die Quarantaine aber noch nicht auß worden. Obgleich 8 bis 10,09 Menschen durch diese hingerafft und an die 20,000 ausgewandert seyn mogen, merkte man in diesen Tagen des allgemeinen Frohsinns nen Volksmangel. S. Lucar hält sich noch gesund, un dix, Puerto Sta. Maria, Malaga und einigen Orten

J

dura's ist die Cholera nur in gelindem Grade aufgetren

Portugal.

Lissabon, 16. Nov. Im Laufe dieser nichts von Bedeutung sowohl hier als bei den krie— Heeren vorgefallen. Die diesseitige Operations⸗Armee in Marschall Saldanha, hat am 11ten d. einen Angriff g nes unternommen, welcher den Zweck hatte, nicht allen befindlichen Wassermuͤhlen zu vernichten, sondern auch Macht Dom Miguels zu umzingeln. Dies schlug ab theils fehl; denn die Muͤhlen⸗Schleuse nur wurde in gemacht, und die Garnison, 30 Mann ausgenommen, Gefangenen gemacht wurden, zog sich nach Torres Nu Der Verspaͤtung der Artillerie wird das Mißlingen ben, das wohl noch mehr dem nicht mit gehoͤriger M worfenen Plane beizumessen ist. Dom Miguel hat ein Corps bis Montijo, jenseits des Tajo, Lissabon gegen sandt, welches ungefaͤhr 89 Gefangene gemacht und 1 Vieh mit sich geschleppt hat. Es scheint, daß in Kriegswesen einige Veranderungen stattfinden sollen. D Minister Freire soll, in Folge der von ihm bewiesenen keit, sein Ministerium verlassen, das Portefeuille der] gen aber, das er bekanntlich nicht besser verwaltet, behr sein Stellvertreter wird der General Valdez genannt, n Sache der Donna Maria eben nicht vielmehr gedient se General Stubbs soll das Kommando von Porto verlas General Torres (Baron von Pico do Celeiro) es uͤhn dieser Offizier hat bei der Vertheidigung des Serra⸗gl .. viele Tapferkeit und große Aktivitat .

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den größten Theil der dortigen Garnison eingeschifft u mit nach dem Suͤden gesteuert; etwas Positives uͤber d dieser Expedition ist noch nicht bekannt. . In der Morning⸗Post befindet sich das 58st der Armee Dom Miguels, welches einen Bericht en der Ober⸗Befehlshaber der Operations⸗Armee, Reinaldo aus dem Hauptquartiere Santarem vom 26s. Oktobn Kriegs⸗Minister richtet. In diesem Bericht werden die auseinandergesetzt, welche den Ruͤckzug der Armee Dom aus ihrer Stellung vor den Linien von Lissabon bis! tarem begleiteten. Aus mehreren Stellen leuchtet a Kritik des Marschalls Bourmont und vorzuͤglich der selben genommenen Stellung vor den Linien von Lis vor. Es ist ferner aus diesem Berichte zu ersehen, de bei Santarem concentrirte Armee Dom Miguels in den getheilt ist, von denen zwei unter dem Kom Franzoͤsischen Offizieren, des Grafen Louis VBourn des Vicomte Brassaget, stehen; die sechs uͤbn von den Brigadier-Generalen Osorio, Cardoso, Fonse Nunez d'Andrada, und dem 9Obersten Drulel befehl Der eigene Verlust in der Affaire von Lumjares n bis 806 Mann, in der von Loures auf 200 Mann,

Siaatsgut wird nach einem aufgestellten Grundsatz getheilt,

des Pedroistischen Heeres auf das dreifache angegeb Bericht schließt mit der Aeußerung: „Inzwischen h Majestaͤt Sich zu erinnern geruhen, daß, als ich z das Kommando uͤbernahm, ich Allerhoͤchstdenselben ah ich zwar nicht die Einnahme von Lissabon verbuͤmz mich aber dennoch fuͤr die Erhaltung der Armee ve machte und ich hoffe, daß ich mein Wort erfuͤllt hab

Columbien.

Folgendes ist ein Auszug aus der (gestern unt wähnten) Korrespondenz des Kommandanten von Obersten Vesga, und des Gouverneurs von Martiniqu Dupotet, in Bezug auf die von Frankreich geforda thuung fuͤr die Beschimpfung, welche dem Franzoͤsisth Herrn Barrot, von den Behoͤrden von Neu⸗Granah worden:

1 Proelamattion des Obersten Jose Marin Gouverneurs der Pfrovinz Carthageng.

„Die unerwartete Ankunft eines aus zwei Kriegs⸗Kth stehenden Franzbsischen Geschwaders, welches der Gouth Martinique abgesandt hat, um fuͤr Beschwerden, uber Franzoͤsische Konsul beschwert, Genugthuung zu fordern sung, welches dieses Geschwader vor der Stadt lingen r das feindliche Verfahren seines Befehlshabers, so wien lungen, welche zwischen diesem Offiziere und der Nm en stattfanden, haben naturlich das Land beunruss

afte Besorgniß unter den Einwohnern verbreitet. Q rung muß naturlich von der Lage der Dinge in Kenn werden; die Reglerung macht daher die empfangenen M! und die von ihr darauf ertheilten Antworten bekannt;! fahren wird so lange begbachtet werden, bis die bellgg Mißverstaͤndnisse aufgeklaͤrt und ausgeglschen sind. Ung feindlichen Stellung, die das Geschwader angenommch die Offiziere und die Schiffs Mannschwaft mit der grösin keit behandelt werden. Dieses Ereigniß ist eine neue Au den Gesetzen aufs strengste zu gehorchen.

. F. M. *

2) Note des Gouverneurs von Martiniquf Gouverneur von a, , n. „Im Königlichen Fort 6h . nique, den 16. Sey Mein Herr Ich habe mit Entrüstung erfahren, daß Fin

echter Ausn

7

der gegen ihn vorgebrachten Klagen schuldig

1

i e . sen Pbbelhaufen, den ein Subaltern⸗Altade anfuͤhrte, 51 3 wurde, und wie dieser in seine 3 . mit Gewalt M ihn aus derselben heraus riß, sich Thaͤtlichkeiten gegen nlaubte, ihn aufs grdͤblichste bes min uud fog nbegreifliche Verwegenheit hatte, ihn 4 Gefaͤngniß leppen. Ich weiß, daß Sie, in Ihrer Eigenschaft als weur, bei diesem bedauernswerthen Vorfgk. nicht Ihr n gebrgucht hahen, um diese freche Bes i In er chen Flagge und des Charakters dessenigen, der bie Fran⸗ Nation revraͤsentirte, zu verhindern. Ich habe den Herrn von ois an Ew, Excellenz abg eschickt um nugenblickliche Genu daflir zu fordern. Ich hoffe, daß Ew. Excchenz die gin himpfs geziemend anerkennen, die dafuͤr gehührende Genug⸗ nicht verweigern, und mich so der Nothwendigkeit, ihn mit Gewalt zu rächen, üͤberheben werden. Ber e Kon⸗ err Barröt, wird diejenigen bezeichnen, wesche Jon beleidigt und die Genugthuung bestimmen, welche Frankreich in sel⸗= son zu fordern hat. Genehmigen Sie die Bersicherung mei⸗ hitung u. s r. . S up ote t. ntwort des Obersten JßJ. M. Vesgas an den Gouver— neur von Martinique. Farthagenga, den 4 Oktober. Mein Herr! Wenn der Frau⸗ Konsul in dieser Stadt beschimpft worden ist, so werden ihm reselben Behörden zur gehbrigen Zeit und am gehbrigen echtkigkeit widerfahren lassen; aber sie sind den Gesetzen n schuldig und koͤnnen nicht eher eine Entscheidung treffen, ie erforderlichen , , angestellt seyn werden. Irn Behoͤrden haben befohlen, das Benehmen des Alkalden zu hen, um ihn mit der verdienten Strafe zu belegen. Bis zur Ent⸗ nh diefer vorlaͤufigen Frage kann sich der Franzdͤsische Konsul nicht bon der Regierung verletzt Beleidigung, die er vorhersteht, Genugtbunng fordern, noch föber beklagen, daß ihm diese Genugthunng nicht zu Theil in, hoch seine Zuflucht gar zu dem bewaffneten Schutz seiner ung nehmen. So handeln, heißt, mit dem Ende anfangen. zierung dieser Provinz ist der höchsten Gewalt verantwort⸗ n Sitz an 300 Meilen von dieser Stadt entfernt ist. Dieser üßmmt es zu und ist es vorbehalten, uͤber alle Fragen zwi⸗ hrion und Nation zu entscheiden, in denen mir jede Einmi⸗ kerboten ist. Es ist meine Pflicht, alle Fragen der Art an hörde zu verweisen, und ich kann nicht einsehen, wie die Ge⸗ elche Sie jetzt ausüben, gesetzlicher seyn soll, als ez eine hung von meiner Seite seyn wurde, denn in allen Laͤndern auswaͤrtigen Verhaͤltnisse und namentlich das Recht, uͤber nd Frieden zu entscheiden, ausschließlich die Sache der Cen⸗ gierung. Wenn es wirklich dahin kommt, daß Sie die feind⸗ Maßregeln, womit Sie diese Stadt bedrohen, in Ausfuhrung

daß Sie mit Gewalt die Genugthuung nehmen, welche egierung Ihnen niemals verweigert hat, die sie Ihnen aber

hes Herrn Barrot, seines Konsuls zu Carthageng, ein i Kg Plderffatren tf, nn; 46 r. es

mit an . aben, wie dieser unverletzliche Beamte ö

lauben; er kann nicht im voraus?

1899 um den Göęrichtspbfen hinreichende Zeit zu I

noch zwei Tage ein. Am e. , 1 . n,.

ich keine Mittheilung mehr annehmen, und von meiner Pflicht durchdrungen, deren ganzen Umfang ich kenne, werde ich dann 9 Ihnen . Maßregel in Ausfuͤhrung bringen.!“ In seinem letzten Schreiben endlich, welches als Erwiede⸗ rung auf das vorhergehende dient, bleibt der Gberst Vesga da— bei, daß, selbst im Fall einer persoͤnlichen Beschimpfung des Herrn Barrot, worüber dieser sich beklage, und worüber die Ge— richte entscheiden sollten, der Kommandant des Französischen Ge⸗ schwaders kein Recht habe, sich einzumischen, da er nur nach den rn einer Subaltern⸗Behöoͤrde handele. Sodann sagt

er weiter: ,

. Die Formen, welche das Gesetz vorschrei si achtet die Beschwerde des Konsuls ist 4 , , ,, . ,. dann an den obersten Gerichtshof uͤberwiesen worden, der allein die Macht hat, ein Urtheil daruͤber zu faͤllen und auszusprechen. Sie sehen also, daß es mir unmbglich ist, die Freisprechung zu thun, welche Sie fordern; eine solche Handlung von meiner Seite würde gar keine Guͤltigkeit haben, da sie dem Geist wie dem Buchstaben des Gesetzes widerspraͤche, und mir durch Gewalt abgedrungen waͤre. Wenn Sie bei Ihrem feindlichen Vorhaben beharren, so bleibt mir nichts ubrig, als gegen jede Gewaltthaͤtigkeit von Fhrer Seite zu protestiren, denn unter den Umstäaͤnden, worin sich die Stadt befin⸗ det, kann ich nicht Gewalt mit Gewalt zuruͤckweisen“

So standen die Sachen am Sten Oktober, als das Schiff, welches diese Nachricht nach Jamaika brachte, den Hafen von Carthagena verließ. Der Courrier des Etats Unis, der die obige Korrespondenz mittheilt, macht bei dieser Gelegenheit folgende Bemerkungen: „Man wird sch der ungluͤcklichen Vor— falle noch erinnern, die vor drei Mohaten die Verhaftung und Gefangensetzung des Franzoͤsischen Konsuls, Herrn Barrot, von Seiten der Columbischen Behoͤrden veranlaßten. Eine solche Verletzung des Menschen- und Voöͤlker-Rechts erheischte eine glaͤnzende Genugthuung, und es wurden zwei Kriegsschiffe von Martinique abgefertigt, um dieselbe zu erlangen. Der Ha— fen von Carthagena soll von dem Capitain von Grau⸗ dais so lange blokirt werden, bis der Franzöoͤsischen Flagge vollstaͤndige Genugthuung zu Theil geworden ist. Von der Ge— rechtigkeit der beiden ausgezeichneten Männer, die jetzt an der Spitze der Columbischen Regierung stehen, ist zu erwarten, daß dieselbe nicht lange ausbleiben wird; und wir können versichern, daß diese Kollision dem General Santander und Herrn Mos— quera um so peinlicher seyn wird, als Beide fuͤr Frankreich und

J .

cht geben konnte, weil die Beschaffenheit des in Rede stehen⸗

genstandes eine reifliche Untersuchung erheischt, und weil die he essen und das Leben der in demselben wohnenden Franzosen in

sich jetzt in eine Angelegenheit

en, welche daruͤber zu entscheiden häben, sebr weit von die⸗ Dt entfernt sind; wenn Sie hen, deren Entscheidung allein der Central⸗Regierung von Frant⸗ htommt, und wenn Sie ein Volk angreifen, das nicht darauf tet ist und sich nicht vertheidigen känn, so werden Sie vor 3 der Natur und der Menschheit fuͤr die traurigen Fol- ntwortlich seyn, die nothwendig daraus hervorgehen müssen. ntral⸗Regierung Ihres Landes, der Sie von Ihren Hand⸗ Rechenschaft abzulegen haben, ünd die sich mit Stolz rühmt, sich von den Grundsaͤtzen der Vernunft und der Gerechtig⸗ n lasse, wird nicht der Meinung seyn, daß Sie Frankreich Riten Tienft. gtleistet haben. Ew. Excellenz weiß recht gut,

Watt on andere mit Krieg * . n, ,. von Seiten der Central Negie⸗ mmsrgegangen ist. Sie weiß auch, daß jeder Angriff, hie Unterthanen ohne eine solche vorlaͤusige Maßtegel sulden kommen lassen, ein Bruch des Vblkerrechts leich eine Verletzung der Rucksicht ist, welche sie whenen Regierung schuldig sind. Da es indeß meine ß, das Land zu beschuͤtzen, dessen Wohl mir anvertraut und die Ungluͤcksfaͤlle abzuwenden, welche dasselbe bedro—⸗ wollen Ew. Excellenz mir die geforderte Genugthunng be⸗ n, ohne jedoch zu vergessen, daß ich der Gouverneur eines ge— reglerten Volkes bin, der seiner Rechte, nur dann beraubt sann, wenn er in gehdriger und gesetzlicher Form vor den nden Behoͤrden uͤberfuͤhrt wuͤrde. Zugleich möge Ew. Excel⸗ ssen, daß, welches Verfahren ich auch einschlage, es nicht als willige Genugthuung von meiner Seite, sondern als ein indniß anzusehen ist, das mir nur durch Gewalt und durch die fberzeugung entrissen worden, daß ich ohne Autorisgtion von der oberstsen Regierung keinen Krieg zu unternehmen im bin. Genehmigen Sie u. s w. J. M. Vesga.““

Dieser Antwort des Gouverneurs von Carthagena auf die des Gouverneurs von Martinique folgte wieder ein Schrei— Kommandanten der Franzoͤsischen Flotille. Nachdem der⸗ arin erklaͤrt hat, daß er in der Herrn Barrot bewillig⸗ aubniß, sich an Bord der „Hebe“ zu begeben, den ersten än jur Gewaͤhrung der von Seiten Frankreichs gefordeten Lisuung erblicke, faͤhrt er fort: Di Frage hinsichtlich der Genugthuung, welche der Ehre der ganhrt, kann, das weiß ich, nur von unseren beiderseitigen ngen definitiv entschieden werden. Was den Angriff betrifft, 3. August gegen die Person des Herrn Adolph Barrot ge— so 3 ich, daß die , ,. untersuchung vollstaͤndig be⸗ ist, und ich gebe Ihnen daher bis Dienstag den 8 Oktober m den Alkalden und seine Mitschuldigen den Haͤnden der tigkeit zu üͤberllefern. Wenn mir in dieser Hinsicht nicht zthuung zu Theil wird, so kann ich keinesweges auf den Rath n Ew Excellenz mir hat geben wollen, und habe die Ehre muzeigen, daß ich die unter meinen Befehlen stehenden e so aufstellen werde, um den Hafen in Blokade - Zustand z ö koͤnnen; denn die Gerechtigkeit fordert es, daß die Buͤr⸗ n Carthagena die ersten Folgen des Attentats empfinden, des⸗ fer herr Barrot geworden ist.“ . In seiner Erwiederung auf dieses Schreiben behauptet der IJ. M. Vesga, daß die Regierung allein fuͤr die Unbill, die sich Herr Barrot beklage, Genugthuung fordern Er erklaͤrt, daß Carthageng keine Garnison, keine Ar— E und kein Vertheidigungs-Mittel besitze, und daß daher Lommandant des Franzoͤsischen Geschwaders, da er kein habe, ohne bestimmte Befehle oder vorherige Kriegs Er— g von Seiten seiner Regierung die Feindseligkeiten zu be— sich vor dem Voͤlker-Recht fuͤr alle Folgen seiner Maß— é verantwortlich mache. Schließlich kuͤndigt er an, daß die arthagena befindlichen Franzosen nur um Paͤsse bei ihm nsuchen brauchten, und daß ihnen augenblicklich gestat⸗ erden solle, ihre Zuflucht an Bord des Geschwaders zu n. ö

Die Antwort des Franzoͤsischen Kommandanten auf letzteres

üiben ist vom 5. Oktober datirt. Er besteht darauf, daß, all die Civil'Untersuchung ergeben haͤtte, daß Herr Barrot ey, der Ge⸗ hof seine Freisprechüng verkuͤndigsn und daß der Urtheils,

hh in der amtlichen Staats-Zeitung bekannt gemacht werden

und fuͤgt hinzu; Von dem Wunsche geleitet, die ,, Verhaltnisse, zwischen beiden Nationen bestehen, aufrecht zu erhalten, und

die Franzosen stets die groͤßte Zuneigung bewiesen haben. Gewiß werden wir energische Maßregeln stets billigen, wenn Frankreichs Ehre gefährdet ist; aber wir muͤssen zu gleicher Zeit die Unvorsichtigkeit der Franzoͤsischen Regie— rung beklagen, die in einem Lande, wo unaufhoͤrlich auftau— chende Unruhen und Revolutionen jeden Augenblick die Inter—

Gefahr bringen, einen so jungen Konsul zu ihrem Repraͤsentan⸗ ten hat. Hatte sich bei jenen traurigen Handeln der schon vor drei Jahren ernannte Franzoͤsische Gesandte fuͤr Columbien in Bogota befunden, so wuͤrde er ohne Zweifel von dem Praͤsiden— ten sogleich jede angemessene Genugthuung erhalten haben; oder vielmehr, die Subaltern⸗Behoͤrden von Carthagena wurden sich ohne Zweifel erst ein wenig mehr besonnen haben, ehe sie es a haͤtten, einen Agenten zu beschimpfen, den man nur des— halb nicht respektirte, weil er ganz isolirt dastand. Dieser Ge— sandte, der endlich seine Reise nach Bogota angetreten und Lon— dvr, nnd Nei Mark bassirt hat, wird sich emiß so schnell als möglich auf den Posten begeben, wohin seine Pflicht und die gefaͤhrdeten Interessen seiner Landsleute ihn rufen. Wahrschein— lich wird bei seiner Ankunft diese ungluͤckselige Sache zur Zu— friedenheit des Capitains von Graudais ausgeglichen wer— den; freilich werden aber die in Columbien sich aufhaltenden Franzosen alles möglichen Schutzes gegen die natuͤrlich aufge— regte Erbitterung der Einwohner bedürfen. Der Platz fuͤr den

dem Hafen von Carthagena liegenden Fahrzeuge.“

Inland.

Berlin, 7. Dez. Das Militair-Wochenblatt meldet die Ernennung des Masors Palm vom ten Infanterie-Regi— ment zum Direktor der Divisions-Schule und zum Praͤses der Examinations⸗Kommission fuͤr Portepée-Fähnriche der zweiten Division.

Am 3ten d. M. wurde in hiesiger Garnison der Tag festlich begangen, an welchem der Königl. Zeug-Capitain Jo st seine 50jährige Militair⸗Dienstzeit erreichte. Am Vorabend die⸗ ses Tages uͤberraschte den Jubilar die Begruͤßung der vor sei— ner Wohnung aufgestellten beiden Musik⸗Corps der Fuß- und reitenden Artillerie des Koͤnigl. Garde- Corps, waͤhrend die an— wesenden Offiziere der Koͤnigl. Garde-Artillerie⸗Brigade sich in die Wohnung begaben, dem wuͤrdigen Veteranen ihren Gluͤck— wunsch darzubringen. Gleichzeitig hatten hiesige Freunde des Jubilars vom Civilstande sich eingefunden, um demselben ihre herzliche Theilnahme an diesem seltenen Feste zu bezeigen, und n in einem geschmackvoll gearbeiteten Silberbesteck, ein äußeres Zeichen ihrer Werthschätzung zu uͤberreichen. Gleich freudig uͤberraschte den Jubel-Greis an diesem festlichen Abend ein Gluͤckwunsch— Schreiben Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen August von Preußen und das Ehren-Buͤrger-Diplom, welches seine Vaterstadt, Trep— tow an der Rega, ihn durch den Major von Gelbke uͤberreichen ließ. Am heutigen Morgen fanden sich in der Wohnung des Jubi— lars die Offiziere der Artillerie⸗Abtheilung des Koͤnigl. Allgemeinen Kriegs⸗Departements ein, um dem bejahrten treuen Staatsdiener ein Gluͤckwunsch⸗-Schreiben des hohen Kriegs⸗Ministeriums, mit wel— chem dem Jubilar die Insignien des ihm von Sr. Majestaͤt dem Koͤ, nige Allergnädigst verliehenen Rothen Adler-Ordens vierter Klasse üͤbersendet wurden, nebst einem zweiten Gluͤckwunsch-Schreiben des Königl. Allgemeinen Kriegs-Departements einzuhaͤndigen. Der Vorstand der Artillerie⸗Abtheilung des Koͤnigl. Kriegs-Mi— nisteriums, Major von Peucker, begleitete die persoͤnliche Ueber— reichung dieser Schreiben mit einer kurzen Anrede. Der wuͤr— dige Jubel-Greis empfing demnaͤchst an diesem Vormittage von seinen Vorgesetzten, Kameraden und Freunden, welche ihm persoͤnlich ihren Gluͤckwunsch abstatteten, die vielfachsten Beweise eines herzlichen Wohlwollens und inniger Theil— nahme. Um 3 Uhr Mittags hatten sich, im Jagorschen Lokale, Offiziere des Königl. Kriegs-Ministeriums, der hier garnisoni— renden Koͤnigl, Garde⸗Artillerie⸗ Brigade, so wie in besondern Dienstverhaͤltnissen hier kommandirte Koͤnigl. Artillerie⸗Offiziere, an welche sich mehrere andere Offiziere der hiesigen Garnison anschlossen, zu einem zu Ehren des Jubilars veranstalteten Fest⸗ mahle zahlreich versammelt. Der interimistische Inspecteur der ersten Artillerie⸗Inspection, General⸗Major von Diest, fuhrte den Jubel Greis in den zu diesem Feste militairisch geschmuͤckten

von Diest, in einer patriotischen Anrede, zuerst das Wohl des allverehrten Monarchen aus. Demnachst füllte derselbe einen silbernen Pokal, überreichte ihn dem Jubel Greise als ein An— denken mehrerer Offiziere hiefiger Gatnison und brachte, dann, nach einer kurzen, auf die Feier dieses Tages und die Verdienste des Gefeierten bezuͤglichen Nede, das Woͤhl des Jubilars aus. Die Musit Corps der Königl. Garde, Artillerie⸗Brigade belebten die Fröhlichkeit der Tafel. ö

Laut Nachrichten aus Dusseldorf vom Zten d. M. befindet sich der Ober-Präsident von Pestel seit dem Anfange dieses Monats dort, da sein Gesundheits-Zustand sich so weit gebessere hat, daß er das ihm uͤbertragene Amt eines Koͤniglichen Tommissairs bei dem gegenwärtig dort versammelten vierten Rheinischen Provinzial⸗Landtage perssnlich ubernehmen kann.

Die Köͤlnische Zeitung melder den am 28sten v. M an einem bösartigen Fieber zu Manster-Eifel im 27sten Lebens— Jahre erfolgten Tod des Lehrers der Geschichte und der alten Sprachen am dortigen Gymnastum, Dr. Wilhelm Schorn, Verfassers der erst in diesem Jahre in Bonn erschienenen „Ge— schichte Griechenlands von der Entstehung des Aetolischen und Achaäischen Bundes bis auf die Zerstoͤrung Korinths“

Trigonometrische und chronometrische Operatio— nen an den Preußischen Ostsee-Kuͤsten.

In diesem Jahre haben im Preußischen Staate zwei Hpe— rationen stattgefunden, beide geodätischer Art, welche eine Ver— bindung und Anschluß der in Preußen ausgefuͤhrten Vermes— sungen mit denen des Auslandes 1.

Die große Dreiecks-Kette, welche der Königliche General— stab seit mehreren Jahren uͤber den ganzen Preußischen Staat fortgeführt hat, faͤngt bei den Tranchotschen Dreiecken an den Gränzen der Rhein-Provinzen an, geht dann durch Hessen und Thüringen, wo sie mit den Triangulationen des suͤdlichen und nördlichen Deutschlands, und namentlich mit der Bayerischen, Hannoverischen und der (leider unterbrochenen) Hessischen in Ver— bindung steht, nach den ͤstlichen Provinzen. In Schlesien schließt sie sich an die Oesterreichischen Operationen in Boͤhmen und Mähren, und in Ostpreußen war man in diesem Sommer beschaͤftigt, sie in der Gegend von Memel mit den Russischen Messungen des Generals von Tenner und des Etats-Rathes Struve zu verbinden. Ein Anschluß an dieselben wird um so interessanter, als auf diese Weise eine ununterbrochene Dreiecks Kette von Formentera und Barcelona bis nach St. Petersburg sich erstrecken, und den groͤßten Theil von Europa, Frankreich und das noͤrdliche Spanien, die Oesterreichischen Staaten und das noͤrdliche Italien, Deutschland, nebst den Niederlanden und Daͤnemark, so wie Rußland, unter sich verbinden wird. Um diesen Anschluß vollig unabhangig zu erhalten, maß schon im vorigen Jahre der Geheime Regierungs-Rath Professor Bessel gemeinschaftlich mit dem zur Ausfuhrung der Vermessung schon seit mehreren Jahren beauftragten Hauptmann Bayer eine be— sondere Basis, Und vollendete in diesem Jahre die Winkel-Mes— sungen, so wie die Azimutal⸗Bestimmungen, so weit, daß im nächsten Jahre die ganze Verbindung vollständig hergestellt wer— den wird.

Neben dieser großen geadätischen Operation in Ostpreußen ist auch mit der speciellen Aufnahme der Ostsee⸗Küsten, deren Zweck die Anfertigung einer genauen See-Karte ist, im ver— gangenen Sommer der Anfang gemacht worden. Man beabsich— tigt, zur Fortsetzung dieser Arbeit, eine Haupt-Dreiecks-Kette von der Königsberger Basis aus laͤngs der Kuͤste bis nach Ruͤgen zu fuͤhren, und sie dort mit den Dänischen Dreiecken in Ver— bindung zu bringen, wodurch ein Zusammenhang der verschie—

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werden wird, der nicht minder wichtig ist, als der, welcher be— reits im Suͤden besteht.

J Außerdem geschah in diesem Jahre von dem Kaiserlich Rus sischen Generalstabe durch den General-Lieutenant von Schu. bert bei den verschiedenen Ufer-Staaten der Ostsee der Antrag, eine Verbindung der wichtigeren Kuͤstenpunkte vermittelst schnei— ler Zeit-Uebertragung von einem zum andern in der Art zu be— wirken und zu unterstuͤtzen, daß, wo es noͤthig, kleine Interims— Sternwarten eingerichtet wuͤrden, um die auf einem Russischen Dampfschiffe sicher und rasch von einem Hafen zum anderen transportirten Russischen Chronometer moͤglichst schnell mit der jedesmaligen Zeit des Beobachtungs-Ortes vergleichen zu konnen. Die Preußische, Däͤnische und Schwedische Regierung vereinigte sich hierzu so mit der Russischen, daß von der Seite der drei letzteren Maͤchte die Punkte: Kronstadt, Hochland, Reval, Hel— singfors, Abo, Dagerort, Gothland, Oeland, Stockholm, Karls krona, Kopenhagen, Luͤbeck und Christiania bestimmt wurden Von Preußischer Seite wurden unter Leitung des Königlichen Generalstabes vier Punkte ausgewaͤhlt. In Pillau und Danzig konnten die Huͤlfsmittel der Koͤnigsberger und Danziger Stern— warte benutzt werden. In Swinemuͤnde und auf Arkona wur— den besondere Interims-Sternwarten mit großer Liberalität aus- geruͤstet und von Berlin aus besetzt.

Eine sehr erwuͤnschte Verbindung uͤber die Ostsee hinuͤber

verschafften außerdem noch Pulver-Signale, welche der Köͤnig— lich Dänische Etats-Rath Schumacher auf der Insel Moen ver— anstalten ließ, und die, zugleich in Kopenhagen und auf Arkona beobachtet, die Laͤngen Differenz dieser beiden Punkte unmittel— bar gaben. Die Resultate dieser umfassenden und durch die harmont sche Mitwirkung aller betheiligten Staaten ganz besonders aus gezeichneten Expedition beduͤrfen der Sammlung und sorgfaͤltigen Bearbeitung. Sie werden gewiß zu einer genaueren Bestim— mung der Lage der wichtigeren Kuͤstenpunkte an der Ostsee fuͤh— ren, und hoffentlich auch den hoͤheren Anforderungen einer fur die Gestalt der Erde interessanten Vergleichung zwischen geodaͤ tischen und astronomischen Bestimmungen genuͤgen, wie fie fuͤr die Preußischen Punkte durch die Dreiecks-Kette des Köͤnig— lichen Generalstabes in den naͤchsten Jahren sich anstellen lassen wird.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung

lr, 3533, 0 5 333,7 8 Par. 333.8 P Par. Quelliwarme 7, cο0 R uftwäaͤrme 4 5,7 9 R. 4. 6,1 0 R. 3, 9 R. ; Thaupunkt 4 2.90 R * 3, 05 * ,. 0 gr Plußwarne d, o R Dunstsuttg 19 pCt. 19 98t. pCt. Feedemodeme 5, R

1833. 6. Dezbr.

Uusdünst. 0, o 23 Rh.

Saal. Waͤhrend des froͤhlichen Mahles brachte der General

Wetter. an

trüͤbe. halbheiter 5 W.

Wind ... W. WSW.

Woiken zug

Pꝛiederschlag 0, 2 1 Nh.