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Gewohnt und entschlossen, die ertheilten Zusagen offen und redlich zu erfüllen, rechnet der König mit Zuversicht darauf, daß die Liebe Seiner Unterthanen und die kraͤftige ünterstuͤtzung der Staͤnde Ihm die Ausführung im Geiste der Eintracht und des ge⸗ genseitigen Vertrauens erleichtern werde. ; ne Als Stellvertreter des Königs mochte auch Ich hierzu beitra— gen. Ich wurde meinen hoͤchsten en erfüllt sehen, wenn Re⸗ gierung und Staͤnde, in freundlichem Zusammenwirken, dem Lande wie dem gesammten Deutschland bewiesen, daß sie das Gute nicht allein gewollt, sondern auch zu erreichen verstanden haben.
Manches ist in dieser Beziehung zu thun. Es kommen Ver⸗ haͤltnisse in Betracht, die sich seit 3 rhunderten gebildet haben. Es kommt nicht allein darauf an, zů aͤndern, sondern es muß vor Allem dauernd e n werden.
Unter diesen erfordert das Lehnwesen eine hesonders sorafat g Erwägung. Die Vorschlaͤge der Regierung werden Ihnen bald⸗ thun! schst vorgelegt werden.
Die Ausarbeitung einer Obergerichts-Ordnung ist angeordnet. Naͤhere gesetz liche Bestimmungen uber die befreiten Gerichtsstaͤnde werden Ihnen mitgetheilt werden. Die ierung wird sich ange⸗ legen seyn lassen, die von der vorigen 7 ersammlung ge⸗ wuͤnschte Revisign der gesammten Gerichte ⸗Perfassung zu einem Ge⸗ genstande ihrer ferneren sorgfaͤltigen Erwägung zu machen,
Der Zustand der Kriminal e gebn erfordert baldige Ab⸗ huͤlfe. Die Berathung der den Standen bereits aj mehreren Jah⸗ ren vorgelegten Gesetz⸗ Entwuͤrfe ist um so wüͤnschenswerther, als die Milstair⸗-Strafgesetzgebung und die Bearbeitung eines Polizei⸗ Strafgesetzbuches davon abhängen. . 2
Das Hypothekenwesen bedarf nothwendig der Verbesserung. Die dabei anzunehmenden Grundsaͤtze werden Ibnen noch im Laufe die⸗ ser Diet vorgelegt werden. 6
Zu Ausführung der Bestimmungen des Staats⸗Grundgesetzes uͤber die Rechte und Verhaͤltnisse der Provinzial⸗Landschaften und der Gemeinden, sind die erforderlichen Eitzleitunget getroffen. So groß die Schwierigkeiten sind, welche die Ausführung darbietet, so
offe Ich doch, i dieselben werden überwunden werden, wenn die Betheiligten gleich der Regierung die weberzeugung hegen, daß die zweckmäßige Srdnung dieser Verhaͤltnisse ein wahres und unabweis—⸗ liches Beduͤrfniß ist.
Die großen Veraͤnderungen, welche in den Verhaͤltnissen der Gewerbe eingetreten sind, haben schon seit langerer Zeit die Noth—⸗ wendig keit angemessener dee gl wett Bestimmungen fühlbar gemacht. Die Regierung ist mit der Bearbeitung einer Gewerbe⸗Srdnung eifrigst deschaͤftigt, und wird sich beeilen, diesen wichtigen Gegen⸗ stand baldigst zu Ihrer Erwaͤgung zu bringen. .
Der Einfluß, den die Eingangs⸗Steuckn und Zblle nicht allein
auf die Finanzen, sondern auch auf die Gewerbe uͤben, hat eine z ; ;
gerechnet, 65 Fuß he erreichte, die als hoͤchst bedeutend be—
, . zugleich aber Verhandlungen mit Nachbar⸗Staaten i en ge snet , Fug (eth chte r, . e
sorgfaͤltige Revision der dieserhalb bestehenden Gesetze nothwendig
esfalsiger Vereinbarungen veranlaßt. Sobald das Resultat der
ben vorliegt, werde Ich Ihnen darüber nähere Mittheilungen ma—⸗
chen lassen.
Die neue Formgtion der Armee ist vollendet, und die A1nschlaͤge der desfalfigen Beduͤrfnisse werden Ihnen vorgelegt werden.
Der Konig hat Sich nur aus Ueberzeugung voön der dringenden Nothwendigkeit, die auf Seinen m, . Unterthanen ruhenden Lasten 6 zu erleichtern, zu dieser Maßregel entschlossen. Ich kann derselben nicht erwaͤhnen, ohne den lebhaften Wunsch auszu⸗ sprechen, daß damit zugleich die Lage i Heeres dauernd festge⸗ stellt werde, welches, wie durch glorreiche Thaten, so durch unwaͤn. delbare Treue fuͤr Konig und Vaterland, seinen trefflichen Geist jederzeit bewaͤhrt hat; und indem Ich mit schmerzlichen Gefühlen derer Mich erinnere, von denen Ich Mich bei lern Veranlassung habe trennen muͤssen, habe Ich eine iet Beruhigung in der Be⸗ reitwilligkeit gefunden, mit welcher die vorige allgemeine Stande. Versammlung die Gerechtigkeit und Binigkelt anerkannt hat, daß die Lage und Verhaͤltnisse der Einzelnen, welche von dieser Maßre⸗
el betroffen wuͤrden, mit moͤglichster Milde und Schonung beruͤck⸗ stcht⸗ t werden möchten. ̃ 5
B Budget der Landes⸗Kasse für das laufende Rechnungs⸗Fahr wird Ihnen unverzüglich vorgelegt werden. Ich rechne daben auf Ihre bereitwillige Unterstuͤtzung, und muß diesen Gegenstand vor Allem um so mehr Ihrer Erwägung empfehlen, als die bisherigen Bewilligungen mit dem Ende dieses Monats ablaufen
Da die Vereinigung der Kassen, die von dem Köntge befohle⸗ nen und in der Bearbeitung begriffenen Ersparungs-Plane bei der Civil⸗Verwaltung, und die Beseitigung der dei verschiedenen Steuern empfundenen in, wesentliche. Aenderungen unver⸗ meidlich machen so scheint Mir der gegenwartige Zeitpünkt beson= ders ar fr. die lang beabsichtigte gesetzliche Regulirung des Müunzwesens vorzunehmen.
35 nf ee g n daß Sie sich mit den diesfallsigen Vorschlaͤ⸗ gan, die Ihnen werden gemacht werden, baldigst beschaͤftigen mogen, damit hierauf die weiteren Anordnungen und as vorzulegende Bud⸗ get der vereinigten Kassen für das naͤchste Rechnungs⸗Jahr begruͤndet werden koͤnnen. Hierauf wird auch die zu fassende Entschließung wegen der Chaussee⸗Dienste und wegen der Kav ,, . und des Infanterie⸗Services von eln g gen influsse seyn.
Neben diesen vielen und wichtigen Aufgaben, welche der gegen⸗ waͤrtige Landtag zu loͤsen hat, und welche durch die Aussicht erleich= tert werden, daß in wenig Jahren eine bedeutende Ausgabe fuͤr den Abtrag der neueren Landes⸗Schulden hinwegfällt, haben Sie, meine Herren, noch eine große Pflicht zu erfͤllen. .
Der Konig hät, im Vertrauen auf die treue Gesinnung, die Bildung und die Einsichten der Einwohner dieses Landes, den Staͤnden das Recht zugestanden, ihre Sitzungen bffentlich halten u duͤrfen. Sie, meine Herren, werden dieses Vertrauen zu recht⸗ rg, und einem so 8 Rechte, durch wuͤrdige, die Verhaͤlt⸗= nisse beruͤcksichtigende Behandlung der zu berathenden Gegenstaͤnde, wahren Werth, sichere Dauer zu verschaffen wissen.
Das Wesen der Staats⸗Gesellschaft, das Verhältniß ö anderen Staaten, insonderheit aber zu dem Deutschen Bunde, fuͤhrt noth⸗ wendige Beschraͤnkungen mit sich, welche ohne Gefahr nicht uͤber⸗ schritten werden konnen; nur Der, welcher die Rechte Anderer zu achten und zu schonen weiß, darf hoffen, eigene Rechte anerkannt zu sehen, wahre Freiheit zu bewahren. Diese aber, und was die Deffentlichkeit Wohlthaͤtiges hat, möchte Ich helfen in diesem Lande zu begründen und Unsern Enkeln ei 9 hinterlassen.
Ich erklaͤre die allgemeine Staͤnde⸗Versammlung fuͤr erdffnet.“
Ueber die Feierlichkeit der Eröffnung, der eine Predigt in der Neustaͤdter Hof- und Pfarrkirche voranging, berichtet die Hannoversche Zeitung: . ;
„Um 12 Uhr erfolgte die feierliche Auffahrt Sr. Koͤnigl.
oheit nach dem Landschafts-Gebäude in einem glaͤnzenden
taatswagen, der mit 6 weißgebornen, nur hier in solcher Voll⸗ kommenheit vorhandenen, präaͤchtigen Pferden bespannt war. — Se. . . i eroͤffneten daselbst den Landtag in dem Thron⸗ Saale. ieser ist in einem besonderen, an die Seite des Haupt⸗ Gebaͤudes angebauten Fluͤgel ganz neu errichtet. Er ist halb— rund, hat eine von Säulen getragene, kuppelfoͤrmige Decke, durch die das Licht einfaͤllt, und z grau in grau verztert. Der Halb— messer des Saales mißt bis an die Säulen 29“, die Höhe ge— rade unter der Kuppel beträgt 38, die Lichtöffnung in der Spitze der Kuppel hat einen Halbmesser von 11“ raden Seite des Saales ist in der Mitte eine Nische, in wel— cher der Thron steht. Man steigt auf 4 S— . lu ihin hinan. Hinter dem Thron⸗Sessel steht das Bisd Sr. Maje tät des Königs in Lebensgroͤße. Umher ünd daruber ist eine hohe Drapirung von rothem Sammt und weißem Atlas; der Thron⸗ Himmel wird oben durch die Königl. Krone geschlossen. Der Thron steht fast gerade unter der Licht, Oeffnung, so daß sich die
ganze Hellung des Saale auf ditsem Punkte Soncentriri Anf
Auf der ge⸗
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beiden Seiten der Thron-Nische befinden sich noch . mit Saͤulen g fer e, die Königl. Familie. Auf der ge— woͤlbten Sei aales steht eine Reihe von 10 Korinthischen Saͤulen und 2 Halbsaͤulen, welche die Kuppeldecke tragen. Sie i. mit dem Gebalke eine Höhe von 241; die Woͤlbung der
uppel erhebt sich uͤber diese noch 14“, und ist mit Kasetten ver⸗ iert. Hinter dieser Saͤulen⸗Reihe laͤuft eine etwa 4 uͤber den
oden des Saales erhoͤhete Gallerie fuͤr die Zuschauer, die zur Brustwehr ein Gelaͤnder von bronzirten eisernen Verzierungen hat, welches die Saulen mit einander verbindet. Die Breite dieser Gallerie ist etwa 9. Der Fußboden des inneren Raumes des Saales steigt von dem Throne an in 5 Stufen, deren jede etwa 3 uͤber die andere erhoben ist, amphitheatralisch bis zu den Saulen in die Hohe, und ist mit rothem Tuche beschlagen. In gebogenen Reihen stehen 130 schwarz gepolsterte Sitze fuͤr die Mitglieder der Staͤnde-Versammlung. Da, wo die gebogene Seite des Halbkreises an die gerade anstoßt, sind die zwei 8 n . Zwei Neben-Eingaͤnge fuͤhren außerdem auf
eiten - Treppen zu der Gallerie, woselbst Se. Königl. Hoheit der Prin eorge von Cambridge und Ihre Koöͤnigl. Hoheit die Großherzogin von Mecklenburg, Strelitz, so wie eine zahl— reiche Versammlung von Personen aller Staͤnde der Feierlich⸗ keit beiwohnten. .
Hamburg, 5. Dez. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Daͤnne— mark haben den Koͤnigl. Sächsischen Minister, Freiherrn v. Lin⸗ denau, wegen seiner großen Verdienste um Astronomie als Be— obachter und Rechner, mit dem Ehren⸗Geschenke eines goldenen Chronometers von Kessels, der die Aufschrift trägt: „Frederik den Ssette til Bernhard v. Lindenau“, zu begnadigen geruht.
Heute ward abseiten einer Kommission der Feuer-Kassen⸗ Deputation der sogenannte Feuerposten des Herrn Edward Ja—⸗ mes Smith besichtigt, der am Ende des Holzdammes steht. Es ist der erste dieser Art, der hier in Hamburg aufgestellt worden ist, und er gewährt den Vortheil — da er ungefahr 4 Fuß uͤber der Erde steht — daß an seine in der Mitte befindliche Oeff⸗ nung von zwei Zoll Durchmesser ein Schlauch mit der groͤßten Leichtigkeit angeschroben werden kann. Als nun abseiten der Kom— mission ein Schlauch von 1690 Fuß Laͤnge, der 536 Fuß in die Hoͤhe gehalten wurde, angebracht war, und der Hahn des Postens uinge⸗ dreht wurde, erfolgte aus der konischen Muͤndung des Schlau— ches ein Wasserstrahl, der so kraͤftig heraus getrieben wurde, daß er wohl noch eine Hoͤhe von 11 Fuß, also vom Steinpflaster
trachtet werden muß, da das Haus, wo der Schlauch ange— bracht wurde, mehrere Fuß hoͤher als der Feuerposten steht, und diese Steigkraft nicht durch Dampfmaschine oder Pum— pen, sondern durch den Druck des im Thurme befindlichen Was⸗ sers hervorgebracht wird, welches fortwährend, auch bei einem weit großeren Abflusse, als durch mehrere solcher Feuerposten, gleich och erhalten werden kann. — Auch hat sich Herr Smith erboten, ac. Posten, je 10 Ruthen oder 160 Fuß von einander ent— fernt, in allen Theilen der Stadt setzen zu lassen, wo es ihm erlaubt werden wird, sein Wasser⸗Leitungs-Rohr zu legen und damit seine vortreffliche Einrichtung bei Siehlen zu verbinden, wodurch nicht allein deren so schaͤdliche Ausduͤnstung unterdruͤckt, sondern die Circulation einer reinen Luft befoͤrdert wird. — An der Erlangung einer Concession ist jetzt wohl nicht mehr zu zwei— seln, da er — um erst die verlangten Beweise der gemeinnuͤtzi⸗ gen Tendenz seiner Wasser⸗Anlage zu liefern — so großen Aus— lagen ohne alle Einnahme wahrend geraumer Zeit sich hat un— terwerfen muͤssen, und die herrlichen wohlthätigen Wirkungen setner Anstrengungen zu unttderleglich zu Jedermanns Pruͤ⸗ fung und Beurtheilung dastehen, um ferner bestritten werden zu konnen.
München, 1. Dezember. Der Rheinbayer meldet aus Neustadt vom 28. Nov.: „Um einer irrigen Deutung des Aufsatzes in der „Muͤnch. pol. Zeitung“ von 18. Nov. I. J. vorzubeugen, wird hiermit amtlich erklart, daß die in Neustadt am 5. Nov, letzthin bei den Conscriptions-Verhandlungen vor— gefallenen Excesse und blutigen Thaͤtlichkeiten sich nur auf solche, welche von den Conscribirten selbst veruͤbt wurden, beschraͤnkten, und daß die Einwohner von Neustadt sich auf keine Weise darein gemischt, oder daran Theil genommen haben.“
Der Geheime Rath, Professor Schelling in Muͤnchen, wird, wie dasige Blatter berichten, um den vielen unbefugten Abdruͤk— ken seiner Vorlesungen zuvorzukommen, dieselben nunmehr selbst im Druck herausgeben.
Der Appellationshof von Zweibruͤcken hat die von Dr.
Wirth versuchte Rekusirung mehrerer Apellationsgerichts-Raͤthe verworfen. Derselbe ist jedoch auf die am 23. November an ihn ergangene Vorladung nicht erschienen.
Nürnberg, 3. . Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen ist heute von hier wieder nach Munchen abgegangen, von wo Hoöͤchstderselbe die Ruͤckreise nach Duͤssel—
dorf uͤber Stuttgart u. s. w. antritt, waͤhrend seine Durchl. Gemahlin, die seit drei Wochen dahier verweilt, ihren Aufent⸗ halt bis zur gänzlichen Wiederherstellung ihrer Gesundheit ver⸗ laͤngern, und sodann uͤber Frankfurt nach Duͤsseldorf abreisen Waͤhrend seines gtaägigen Hierseyns nahm der Prinz Al-
wird. les, was die Stadt dem Freunde der ältern und neuern Kunst Sehenswuͤrdiges bietet, mit besonderem Interesse in Augenschein, und machte verschiedene Acquisitionen, welche seinen Sammlun⸗ gen zur Bereicherung dienen werden. Mehrere Soiréen wur— den von Sr. Königl. De lt mit Ihrer Gegenwart beehrt. Stuttgart, 3. Dez. In der gestrigen Sitzung der Kam— mer der Abgeordneten fährte die Tagesordnung zur Bera— hung des Berichts der Finanz- Kommission uͤber den Königlichen eheimen RathsErlaß, betreffend die Beschluͤsse der Kammer uͤber Ausgabe⸗Posten, welche in dem Haupt-Finanz-Etat fuͤr 1833 — 1893tz entweder gar nicht oder in geringerem Betrage exi⸗ girt sind; so wie uͤber die von dem Chef des Finanz-Departe⸗
ments in Bezug auf den Etat weiter gemachten Eroͤffnungen.
Die Kommi 6 bemerkte zuerst im Allgemeinen, daß die in dem Erlaß des Königlichen Geheimen Raths vorangestellte Bemer— kung, daß die Regulirung der Staats-Ausgaben durchgaͤngig auf ein von der Regierung ausgehendes Ansinnen zu gruͤnden sey, keiner besonderen Eroͤrterung beduͤrfe, weil die Kammer, indem sie durch ihre Eingaben die Entschließung der Regierung uͤber die von ihr beabsichtigten Erhöhungen des Ausgabe-Etats her— vorgerufen habe, jedenfalls anerkenne, daß diese Etats-Erhoͤhun⸗ gen nicht ohne Zustinimung der Regierung ins Werk ge— etzt werden konnen und sollen. Die Kommisston ging hiernach sogleich auf die modificirenden und versagenden Beschluͤffe der Re⸗ gierung selbst uͤber, indem nach ihrer Ansicht nur die Frage seyn könne, wie sich die Kammer hinsichtlich dieser zu benehmen habe, und was ihr im Falle der Nicht-Genehmigung der Aufnahme solcher Ausgaben in den Etat etwa zur Förderung der beabsichtigten i, noch zu thun und zu beschließen uͤbrig bleibe. Der Abgeordnete Schott ergriff ma eroͤffneter Debatte zuerst das
är, Er vermißte eine staathrechtlichö Würdigung des von
dem Finanz ⸗Departements⸗Chef gehaltenen Vortrages; die mer habe fc der Nennung des Staats-Oberhauptes zu n ten, und dasselbe muͤßten die Minister beobachten. Jenen
trag koͤnne er sonach nur als eine einseitige Bemerkung]
Herrn Departements-Chefs betrachten. Was nun abt Kommissions⸗Bericht selbst betreffe, so koͤnne er sich nich halten, auszusprechen, daß derselbe dem Steuer⸗Verwillian Recht der Stände viel zu nahe trete. Die Staͤnde koͤnnng von der Regierung eingebrachtes Budget allerdings amem sowohl Steuern erhoͤhen und vermindern, als gar nicht y ligen. Es koͤnne nicht gesagt werden, daß die Besoldungt Kapital- Steuer von der Kammer erhoͤht worden sey, am 1sten Juli 1833, wo alle Steuern abgelaufen gen sey gar keine verfassungsmaͤßig verabschiedete Besoldungs, Kapltal-Steuer vorhanden gewesen. Unter diesen Ums muͤsse er sich gegen alle Antraͤge der Kommission, da ss Schmaͤlerung des staͤndischen Steuer, Verwilligungs-Rechh zweckten, erklaͤren. Der Abgeordnete Pfizer äußerte sich n selben Sinne. Der Abgeordnete Pfleiderer bemerkte das ständische Steuer-Verwilligungs-Recht nur illusorisc wurde, wenn jede Erhoͤhung zuvor im Petitionswege
sucht werden mußte. Der Abgeordnete Feuerlein erw daß es sich um einen leeren Wortstreit handele, denn eh trag der Kammer, welcher der Zustimmung der Regierun duͤrfe, sey gewiß nichts Anders als eine Petition. Der G rath v. Schlayer suchte darauf gegen den Abgeordneten die Form des von dem Finanz⸗Departements Chef gehaltenen trags zu rechtfertigen. Der iner v. Märklin äußerte geg Abgeordneten Pfizer, daß die Wuͤrde der Kammer nicht ga werde, wenn sie auch wieder fruͤhere Beschluͤsse zuruͤch Die Kammer stehe in einer Unterhandlung mit der Reg über den Etat; eine Unterhandlung waͤre aber nur moglich, jeder Theil starr auf seinen Forderungen beharren würde, Abgeordnete Pfizer entgegnete, die Kammer habe ba daß sie nachzugeben wisse, bei den Gesandtschafts-Gehaln der Residenz-Polizei; allein das Nachgeben muͤsse auch sö haben. a koͤnne sie nicht genannt werden, wenn froher gefaßten und wohlerwogenen Beschluͤsse nicht zurlth Der Abgeordnete Uhland erklaͤrte sich ebenfalls gegen) traͤge der Kommission, weil sie das Abgehen von den Beschluͤssen nicht aus inneren Gruͤnden motivire. Da ordnete Menzel sprach sich uͤbereinstimmend mi
aus. Es liege in den Haͤnden der Staͤnde, zu zeigen besser sey, gar keine Stände zu haben; denn ales Gn Bedeutung, was in juͤngster Zeit geschehen, die Hera des Salz Preises und der Zoll-Verband mit Preußen, von der Regierung einseitig geschehen koͤnnen. Der Stat v. Sch lgyer entgegnete: Sie Absicht der Regierung swin fuͤr das Volks-Schulwesen ungleich mehr geschehen solle, den Antraͤgen der Kammer liege; aber eben deswegen, wa bedeutendere Summe seiner Zeit gefordert werden mulsse, sich die Regierung veranlaßt, die Mittel nicht zu vergeudn Die Kammer ging endlich zu den einzelnen Kommission traͤgen im Speziellen uͤber. Dieselben wurden theils unb theils nach gegebenen Erläuterungen durch den Departa Chef, angenommen. Hinsichtlich der von der Kammer s trag gebrachten Etats-Erhoͤhung von jahrlichen 15,000
Unterstuͤtzung von Gewerben, ging die abweichende Entschl der Regierung bloß dahin, daß Letztere diese Summe nicht spesb
diesen Zweck in den Etat aufgenommen, sondern um den? derselben den Neserve⸗Fonds vermehrt wissen wollte. Die Som stellte hier den Antrag: unter Dürchstreichung der fruher setzten 15, 90) Fl. dem Ansinnen der Reglerung dadurch sprechen, daß der Reserve⸗Fonds in Hinsicht auf die au selben zu übernehmenden Gewerbe⸗Unterstuͤtzungen auf de lichen Betrag von 65,000 Fl. erhoͤht werde. Dieser 1 wurde nach einigen Bemerkungen mit 67 gegen 26 Sn angenommen. — Hinsichtlich der von der Kammer beabsih Verbesserung der n. Deutscher Schullehrer, auf wel Regierung vor der Verabschiedung des neuen Schul- nicht eingehen zu toͤnnen erklärt hat, bemerkte die Komm wie sich nach der von der Regierung gegebenen Aeußerum bezweifeln lasse, daß dieselbe uͤber den von der Kammer sichtigten Zweck ganz einverstanden sey, und daß sie nu sichtlich des Zeitpunktes, wo das Beduͤrfniß dieser mittel eintreten werde, und uͤber die Größe des lausenden Etats Periode muthmaßlich eintretenden nisses eine abweichende Ansicht habe. Damit jedoch falls geschehe, was nach Umstaäͤnden geschehen koͤnne, t Kommission darauf an, die Regierung zu bitten: auch ah von der beabsichtigten Schul-Srdnung, da, wo die Gehn Schullehrer den zeitgemäßen Bedurfnissen der Gemeindn genügen und die Gemeinden augenscheinlich die zu dere⸗ besserung erforderlichen Mittel nicht besitzen, diese Verb auch jetzt schon aus Mitteln des Staats eintreten zu lasse zu erklären, daß die Kammer zu den hieraus entstehende gaben gern die Zustimmung ertheilen werde. Nach mehl Bemerkungen hieruͤber wurde dieser Kommissions⸗Antrag gegen 25 Stimmen angenommen. Ein weiterer Antrag! geordneten Hufnagel, die Regierung um baldmöͤgli bringung eines vorlaͤufigen kurzen Gesetzes, wodurch die lehrer⸗Besoldungen normirt wurden, zu bitten, wurde angenommen. Die ferneren Anträge der Kommission, schlossene Herabsetzung der Wirthschafts-Abgaben nach⸗ wissen Modification abzuändern, ferner bei der Regiemn Herabsetzung des Stein, und Vieh-Salz-Preises um )! das Pfund, vom 4. Februar 1834 an, anzutragen, so n die Regierung zu bitten, daß sie die Erhohung der Best Steuer um die Haͤlfte des bisherigen Betrags, und der z Steuer auf 17 Kr. pro 100 Fi. ansinnen möge, fanden salls die Genehmigung der Kammer. Auch die sogleich fene und verlesene Adresse an die Regierung wurde angenn Kannstadt bei Stuttgart, 4. Dez. Die großen theile, welche das Bohren einiger artesischen Brunnen f Mineral⸗Quelle am Sulzer⸗Rain, so wie fuͤr die Quellen
sigen Bade⸗Anstalten herbeigeführt hat, veranlaßten in
August d. J. den Stadirath zu dem Beschlusse, auf den der Bau-Orbnung von 1655, das Bohren weiterer arm Brunnen auf der ganzen Markung zu untersagen. Diest schluß ist von dem Königl. Ministerium des Innern i worden, und die Eigenthuͤmer der bereits vorhandenen arg Brunnen wurden erinnert, von jeder etwa vorhabenden derten Einrichtung derselben immer zuvor Anzeige zu mae Karlsruhe, 1. Dezember. J. K. riette von Wurttemberg ist gestern nach einem mehrwöoͤchen hiesigen Aufenthalte nach Wuͤrttemberg zuruͤckgekehrt. Frantfurt a. M., 3. Dez. Se. Excellenz der Großbritanisch, Hannoversche General- Lieutenant, Heintie Hinuͤber, Chef des Infanierie⸗Regiments Luͤneburg, Abz⸗ ter der ertten Divislon des achten Armee⸗Eorps bel der h
H. die Herzogih
jr-Kommission der Hohen Deutschen Bundes-Versamm— Inhaber mehrerer hoher Orden ꝛc., ist heute hier mit gegangen.
Oesterreich.
bien, 2. Dezember. Ihre Majestat die Kaiserin, Se. zt der juͤngere Köͤnig von Ungarn und Höchstdessen Ge—
so wie Ihre Kaiserl. Hoheiten der Erzherzog und die zogin Franz Karl, haben in Erwaͤguug, daß den wahr⸗ ‚srftigen und nothleidenden Einwohnern der hiesigen Stadt rVorstaͤdte, mittelst der Allerhöͤchst und Höchstihnen Über— dann der Beurtheilung der betreffenden Pfarrer und Häter unterzagenen, und sofort von diesen wieder zurüͤck— den Bitt-Gesuche, die benthigte Unterstuͤtzung' nicht genug zufließen koͤnne, und daß die bisher stattgefun⸗/ leberreichung der Unterstuͤtzungs-Gesuche bei allen ein der vorgenannten Allerhöchsten und Höchsten Herr— nicht nur die Wuͤrdigung der Gesuche den hierzu be⸗ Armen⸗Vorstehern bedeutend erschwert, sondern auch che Mißbraͤuche der hoͤchsten Mildthaͤtigkeit mit sich ge⸗ abe, den Beschluß gefaßt, aus den GeldBeträgen, Höchstdieselben in jedem der vorhergegangenen Jahre in sicht, den Nothstand vieler Bewohner der Stadt und der dte Wiens zu lindern, aus Anlaß der uͤberreichten und swaͤrd befundenen Bittschriften gespendet haben, fuͤr fende Militair⸗Jahr 1834 einen Unterstuͤtzungs- Fonds zu diesen der Verwaltung der K. K. Hof, und Burg— und der gewissenhaften Verwendung der saͤmmtlichen ber Stadt und der Borstaͤdte Wiens in der Art zuzu— daß diese durch die Hof- und Burg-Pfarre mit Ver— 'bern zur Verwendung auf augenblickliche Aushuͤlfen
sre und wuͤrdige Arme, auf Herbeischaffung des Holzes, und diefe zu iner verderblichen Volts⸗Bewegung fahren, die den
sher Nahrung fuͤr Kranke, der Kleidung schulfählger und ähnlicher dringender Beduͤrfnisse, versehen werden, tzergestalt die benöͤthigte Huͤlfe binnen der kuͤrzesten Zeit ihleidenden zu gewaͤhren vermoͤgen.
H. von Berry befindet sich jetzt in Graͤtz und lbst auf ein halbes Jahr eine Wohnung gemiethet.
Schweiz.
uchatel, 30. Nov. Uebermorgen, den 2ten Dezember, Neuchatel um 9 Uhr und zu Valengin um 11 Uhr s die feierliche Einsetzung des neuen Ober-Gerichtshofes en.
e Wahl-Versammlung von Buttes hat den Notar Herrn rre und Herrn Erhard Borel zu Deputirten fuͤr den enden Rath ernannt.
cht fuͤr 80, 000 Fl, wie von einigen Blaͤttern kuͤrzlich ge— orden, sondern fuͤr 180,000 (nach Einigen 186,005 Fl. ie Inhaber der Post-Privilegien in Schaffhausen diesel⸗
den Fuͤrsten von Thurn und Taxis veraͤußert. Der große
mn Schaffhausen hat den Bertrag bereits ratificirt, ünter
wie es heißt, die Stellung der dortigen Regierung von Belang. — Der ehemalige Kaimakam⸗Pascha Achmed EChe⸗
n Bestimmungen. Der neue Post-Inhaber empfaͤngt ehen unter denselben Verpflichtungen, wie es den bis— Besitzern nach dem Lehen⸗Briefe von i825 zustand, na— mit dem Vorbehalt einer allfaͤlligen Centralifation des ens in der Eidgenossenschaft, was allerdings die Freunde schen Maßregel fuͤr die Zukunft einigermaßen beruhigen Der Kanton soll 1500 Fl. jährliches Schirmgeld erhalten.
Spanien.
eéorid, 19. Nov. Die heutige (in Berlin eingegangene) ber Zeitung enthaͤlt außer den (gestern unter „Neueste hten“ erwähnten) Koͤnigl. Dekreten wiederum zahlreiche heits-Adressen, die aus verschiedenen Landestheilen bei hierung eingegangen sind. Ferner befinden sich darin die ungen der General-⸗Majore Geronimo Valdes und Josef Nadil zu General⸗-Lieutenants der Armee. An die Stelle tern ist der Oberst Josef Rich zum General-⸗Major und eur von Carthagena ernannt worden.
., vom 15. Nov. datirten Armee⸗Bericht des edro Sarsfield, der von einem Gefechte Meldung thut, Brigadier Manuel de Benedicto am 13ten d. M. mit inde gehabt, welcher Letztere sich zwar zuruͤckgezogen ha— aber wegen des starken Nebels nicht verfolgt werden Am nachsten Tage seyen die Truppen zu ermuͤdet ge— nd haͤtten ebenfalls nichts thun koͤnnen. Die feindliche wird auf 5000 Mann Infanterie und 300 Mann Ka— geschaͤtzt. e Lieutenant von Merino's Truppen, welcher uͤbergegan⸗ wie außerdem 9 Gefangene befinden. Die Pariser Blätter theilen, nach einem Privat— sen aus Madrid vom 17. November, folgendes Schreiben der Graf von Florida Blanca am 15ten, also kurz vor der no des Ministers de la Cruz, an die Königin gerichtet hat: shnorg! Wenn ich die innige und unwiderstehliche Theil die ich fuͤr die Sache Ewr. Majestaͤt und Ihrer anziehenden chuldigen Tochter hege, die ich taglich mehr gefaͤhrdet sehe, In, wenn ich die Aussicht, die sich meinen Blicken darbietet, ch. auswandern müßte, — denn die Verbannung ware mein Fall die Sache des Infanten siegte, da ich mich bereits Siche Ewr. Majestaͤt kompromistirt habe — mir verbergen dann wärde ich vielleicht warten, wie das Schicksal die Er— Enkte, obgleich man, meiner Ansicht nach, die Entscheidung sihen Launen uͤberlassen sollte; wle aver ist es moͤglich, bei bißenden Interessen gleichguͤltig zu bleiben! heiß fern, niemals von dem Könige meinem Herrn etwas benn ich niemals Ew. Maj. mit irgend einer Bltte belastigt darf man auch wohl nicht annehmen, daß ich in dem vorliegen ttnwo es sich um die Erhaltung meines Vermögens handelt, in auswärtigen Fonds, sondern in Gütern und Institu⸗ igt ist, die Spanien Nutzen bringen, und deren Bewah⸗ „meine und die Existenz meiner Familte nothwendig ist, e handle. Dies ist nicht möglich, und in meiner Lage hher wohl von der Güte Ewr. Majestaͤt Verzeihung fur meine schkeit hoffen. Ich erwarfe sie, Sennorg, und in dieser Hoff— bill ich die heslige Pflicht erfuͤllen, Ewr. Majestaͤt unsere age vor Augen zu führen. Ich werde Ew Majestät nicht lin, was ich mehr als einmal Ihnen mündlich und scheift— igen die Ehre gehabt, ich win Ew. Majcsal nur an hie hen Worte erinnern, welche das Ministerium in die gestrige fung hat einruͤcken lassen. Los hechius liablan (die Thatsa⸗ chen Ja, Sennora, auf Thatsachen gründen 1 meine n, und diese Thatsachen sind es, welche im Koͤnigreiche Gaͤh⸗ scuhen und Aufregung veraniassen, welche die Vorlaͤufer hben und gewaltigen Krösis sind, deren Folgen sich gar nicht nlassen. Da sich aber die Sachen so verhalten, so befiehlt es ecind die Ehre, Ew. Maj. davon in Kenntniß zu fetzen. Kann Nichtigtelt unserer Armee in einem Augenblick, wo Jeder⸗ „te woe nothwendig ste war, und wo ein Buvget vön 253 n säbrlich von dem Kriegs-Bepartement verbraucht worden
k rin bioßeg (herbe zbef muß man sie nicht vielmehr für
Der General berichtet schließlich, daß sich bei
Wenn ich,
1393
st es nicht eine Tha daß . Streit kraft z außer in den unbedeutenden
pirirt und n dent des M .
st 6 Nichtigkeit . lache, — dieser kostbaren In⸗ nig Ferdinand . wor⸗ 6 wuͤrdigste Handlung seiner Thatsache ist es, daß die umsto—
nts des verstorbrnen Koͤnigs ein Verbre⸗ welches die Nation, die den letz ken Willen ihres guver ehrt, als einen Akt dis Hochvercaths bezeichnen wurde? Alle diese Fakta erregen Besorgniß im Publikum; die Gaͤhrung, die sie erzeugen, könnte nn zur Erbitterung
Ew. Maiestaͤt schuldigen Gehorsam verni tete, den Thron unter⸗ gruͤbe und das geselschaftliche Jer le cn, in , erschüͤttert?. Wie dem aber auch seyn mag, die pffenttsch- Stim' mung ist so, wie ich sie hier geschildert habe, wenn gleich man es nicht wahrhaben will. Ich könnte mich vielleicht uf aber die treu ergebenen Anhäͤnger Ew. Majestaͤt betrachten die Lage der Re⸗ ßierung wie ich Vielleicht wird dieses Schresben dasselbe Schickfal haben, wie meine Denkschrift, die Ew. Najestät nicht fuͤr gut fan⸗ den, dem Regiernngs-Conseil vorzulegen, und die dem ali igen. ten des Minister-Raths uͤbergeben ward. Indeß empfinde ich keine Furcht wo cs fich darum. handelt, Ew. MaJestaͤt u dienen und das Wohl meines Vaterlandes wahrzunehmen; dies allein ist das Ziel aller meiner Bestrebungen, dem ich, wie En. Majestaͤt nich zweifeln werden, immer meine Meinung, mein Vermögen und meine Existenz zum Opfer bringen werde. Ich verharre, Sennora, mit der tiefsten Ehrerbietung als der unterthaͤnigste Diener Ew. Maj. (unterz.) Der Graf von Fforida Blanca?“
Turkei.
Die letzte Post aus Konstantinopel vom 11. November bringt, außer der Anzeige von einigen Veraͤnderungen in Be⸗ setzung der Statthaglterschaften und Staats-Aemter, wenig Neues
lussi ist zum Statthalter von Mentesche und der bekannte ehe— malige Großwesir Reschid Mehmed Pascha zum Statthalter von Siwas ernannt worden. Dessen Sohn, Emin Pascha, ehemali⸗ ger Statthalter von Janing, war in Konstantinopel angelangt. Die wichtige Stelle eines Tersana Emini oder Intendanten des Arsenals ist aufgehoben und in die eines Tersana Muͤdiri ver⸗
wandelt worden, welche dem Kapudan-Pascha ganz untergeord⸗ net, und einem seiner Offiziere anvertraut worden ist.
Am 26. October ist die Fregatte, an deren Bord der außer⸗
ordentliche Botschafter Sr. Hoheit, Achmed Fewzi Pascha, die Reise nach Odessa angetreten hatte, wieder in den Bosporus ein⸗ gelaufen. Am 4. November brach um 2 Uhr nach Mitternacht in Konstantinopel in der Gegend von Sultan Achmed Feuer aus, welches jedoch bald wieder geloͤscht wurde, so daß es keine gro—⸗ ßen Verheerungen anrichtete.
Die Englische Fregatte „Actäͤon“ ist am Sten d. M. von
MNauplia zuruͤckgekehrt, und hat sich, wi ; seselbe Zeitung enthaͤlt noch einen aus dem Haupt- cg. er n,,
niglich Großñbritanischen Gesandtschafts⸗ Hotel in Therapia vor Anker gelegt.
Der Russische Oberst und Adjutant Sr. Majestät des Kai⸗ sers, Freiherr von Budberg, welcher unlaͤngst aus Serbien in Konstantinopel eingetroffen war, ist von da nach St. Peters⸗ burg abgegangen.
Der Gesundheits-Zustand in Konstantinopel war befrie⸗ digend.
— Die Gazzetta di Zara meldet aus Stutari vom 3ten Vovember (und zwar in Widerspruch mit den fruͤher aus Deutschen Blattern gegebenen Nachrichten), daß ein durch einen Tartaren ang ekommener Großherrlicher Ferman den Skutari—
nern die Bewilligung ihrer Forderungen von Seiten der Pforte
angezeigt hat, und daß demzufolge der auf der Citadelle befind— liche Pascha abgesetzt und zur Wiedererstattung des den Ein— wohnern der Stadt zugefuͤgten Schadens verurtheilt worden ist. Hussein Hotti, Oberhaupt der Gebirgs⸗Bewohner und der Kadi der Stadt, die sich mit dem Wesir auf der Citadelle einge⸗ schlossen hatten, sind verhaftet und alle andere Behoͤrden veraͤn⸗ dert worden. Auch der Kogin-VBaschi, Oberhaupt der Christen in Skutari, wurde von seinem Posten abgesetzt, weil die christ⸗ lichen Einwohner nicht mit ihm zufrieden sind. Dagegen er⸗— haͤlt Hafis, Pascha von Nissa, die Stelle des abgesetzten We⸗ . die bis zu seiner Ankunft interimistisch vom Obersten Ali
ajar Bei verwaltet wird, welchen die Pforte fruher zur Aus⸗ gleichung des Streites nach Skutari geschickt hatte.
„ — In Deutschen Blättern liest man: „Briefe aus Alexandrien vom 1. und 4. Nov. melden, daß Mehmed Alt an vier Banquier-Haͤuser den Auftrag gegeben habe, 5 Millio—
nen Piaster, so viel als 500, 00 Fl. Conv. M., an die Pforte zu
bezahlen. Dies wäre der fuͤr das Paschalik von Aegypten allein fuͤr e in Jahr schuldige Tribut; da aber bekanntlich von diesem noch ein Jahr, so wie von dem fuͤr die neu erworbenen Provin— zen schuldigen Tribut von jahrlichen 20 Mill. Piaster noch zwei Jahre im Ruͤckstande sind, welche Mehmed Alt zu bezah⸗ len sich weigerte, und diese Briefe nicht angeben, ob ge⸗ dachte Zahlung auf Rechnung der Ruͤckstände oder der erst faͤllils werdenden Tribute geleistet wurde, so erschoͤpft man sich deshalb in Muthmaßungen; indessen hat die Meinung Vieler, daß sich Mehmed Alt durch Bezahlung dieser 5 Millionen Pia— ster mit der Pforte wegen deren sammtlicher 45 Millionen . betragende Ruͤckstands⸗Forderungen vergleichsweise abge⸗ unden haben duͤrfte, und somit die deshalb entstandenen Diffe— renzen ausgeglichen wären, manche Wahrscheinlichkeit. — In den ersten 8 Tagen nach Abgang der letzten Post hatten wir unausgesetzt furchtbares Unwetter, dessenungeachtet darf der Ge— sundheita- Zustand der Hauptstadt befriedigend genannt werden,“
Griechenland.
3 Der , . enthaͤlt in seiner Nummer 5 folgende Nach⸗ richt; „Wir koͤnnen heute mit Bestimmtheit melden, daß die Königliche Negierung, sobald sie einen großen Theil des Anlei— hens in. den Handen hat, eine Leihbank errichten wird, aus welcher, nach den Bestimmungen eines zugleich erscheinenden Hy— potheken Gesetzes, Gutsbesitzer und Vorsteher von Gewerken gegen maͤßige Zinsen Kapitalien zum Betriebe ihrer Geschaͤfte werden entlehnen können. Sobald eine solche Bank eingerich— tet ist, wird auch die toͤdtliche Wunde von Hellas, die Manie nach Aemtern, geheilt werden.“ — Nr. 7. desselben Blattes enthaͤlt folgende Betrachtungen: „Außer der militairischen Macht, um Ruhe zu schaffen, braucht Hellas auch Gluͤck und Zufriedenheit. Jetzt und lange Zeit noch kann es dem Armen keine Arbeit, und dem Wohlhabenden nicht jene Genuͤsse und Vortheile gewähren, die ihm großere Städte unserer Zunge, die ihm Ko istantinopel, Smyrna, Thessalonich darbieten. Was also vermag nun die asten Einwohner jenen Städte zu Hellenen zu machen, daß sie ihrer vergessen und in Hellas bleiben? Alltin das Verlangen, unter einer Hellenisch— christlichen Regierung, unter milden, gerechten und verständigen Gesetzen zu leben. Faͤnde der Grieche diefe nicht, so kehrte ein großer Theil unserer Einwohner wieder in ihre alten und ge— wohnten Sitze zuruͤch und Hellas würde veröden;... Kaum hundert Familien haben wir, die man reich nennen kann, und in den außer dem Koöͤnigreiche gebliebenen Griechischen Handels- staͤdten sind über 600, dazu 2500, 000 Griechen, wahrend das Königreich nur 500, 960 zäͤhlt. Wandert unser Volk in diese Heimath ein, dann findet die Regierung Talente fuͤr die Aemter, die Städte erheben sich aus den Ruinen; Schulen, Ackerbau, Handel bluͤhen, und der Arme findet Mittel, sich zu nähren.“
Aegypten.
Alexandrien, 4. Nov. Obschon ich Alexandrien erst vor 16 Monaten verlassen, so habe ich doch bei meiner jetzigen Ruͤckkehr in dieser Stadt Vieles verschoͤnert und vergrößert ge— har g Am merkwuͤrdigsten ist diefe schnelle Veraͤnderung im
ranken⸗-Quartier, wo in kurzer Zeit eine Menge prachtvoller Haäͤuser gebaut wurden. Die Anzahl der Europäer nimmt aber in einem solchen Grade zu, daß trotz der Erweiterung ihres Stadtviertels, dennoch Viele bei Tuͤrken und Arabern Woh— nungen suchen muͤssen. Nach den Angaben der verschie— denen Konsulate zählt man hier dermalen 4816 Fremde, (S. Nr. 327 der Staats- Zeitung.) — Unter den hier ansaͤssi⸗ gen Deutschen befindet sich seit einigen Wochen der durch seine wissenschaftlichen Leistungen als Assisen⸗-Arzt an der chirurgischen Abtheilung des beruͤhmten Geheimraths' v. Walter im allge— meinen Krankenhause zu Muͤnchen vortheilhaft bekannte Arzt Doktor Max Koch, welcher vor seiner Reise hierher die Hospi— täler und wissenschaftlichen Anstalten Oesterreichs, Ungarns und Italiens besichtigte. Er leistete dem Antrage der Regierung Folge, als dirigirender Arzt am Marine -Hospitale Dienste zu nehmen, und erhielt somit die guͤnstige Gelegenheit dem Zwecke seiner Reise vollkommen nachzukommen, und in das Innere der Charaktere der diesem Lande eigenthümilichen Krankheiten einzu⸗ dringen. Er hatte bereits wahrend seines kurzen Aufenthalts in Aegypten Veranlassung, mehrere Operationen mit dem gluͤck— lichsten Erfolge zu unternehmen, und besonders viele der in die— sem Lande so häufig vorkommenden Augenkrankheiten zu behan— deln. Auch die Doktoren von Welz und Fischer, ebenfalls zwei ausgezeichnete Bayerische Aerzte, haben Aeghpten noch nicht verlassen. Ersterer ist nach seiner Rückkehr Jus Syrien (wohin er seinem Regimente von Diamette“ aus folgte, und wo er Ibrahim Pascha selbst wahrend seiner Krank— heit zu behandeln die Ehre hatte) als Arzt bei der Leib— garde und Direktor des Hospitals in Cahira angestellt worden. etzterer hat den beruͤhmten Schuͤler des verstorbenen Geheim⸗ raths Grossi, Doktor Pruner, der vor einem Jahre mit merk— wuͤrdigen Entdeckungen und reicher Beute im Gebiete der Me— dizin nach Europa zuruͤckgekehrt, als Professor der Anatomie und Physiologie an der medizinischen Schule zu Abusabel (ein Dorf, vier Stunden von Cahira entlegen) ersekt. Man schaͤtzt diese jungen Aerzte im Lande außerordentlich; sie genießen das hoͤchste Vertrauen bei allen angesehenen Europäern, die sie als Hausarzte gr g. und geben allen Einwohnern Aegyptens die vortheilhafteste Meinung von dem Studium der Medizin in Deutschland. — Auch die von Tuͤrken und Arabern bewéhnten Stadttheile vergroͤßern sich allmaͤlig, und an die Stelle der kleinen ungesunden und unzweckmaͤßig eingerichteten Hauser tre—⸗ ten groͤßere, mehr den Regeln der Europaͤischen Archltektur sich nähernde Gebäude. Obschon die hiesige Bevoͤlkerung kaum 36,000 Seelen zahlt, hat doch die Stadt ein sehr reges und lebendiges inch, da immer einige tausend Land-Truppen hier in Garnison sind, eine ungeheure Anzahl Leute im Zeug hause arbeiten, und viele tausend See-Soldaten im Hafen lie— gen. Die Aegyptische Flotte zählt nun 7 Linien-Schiffe, 7 Fregatten, 5 Korvetten, 8 Briggs und mehrere Goeletten. Noch wird an zwei Linien- und mehreren kleinern Kriegs-Schiffen ge— arbeitet. Auch im rothen Meere sind einige Kriegs-Boͤte aus geruͤstet worden, um der Empörung des Turktschi Bilmes ein Ende zu machen. Dieser stand im Jahre 1831 an der Spitze der von Aegypten nach Mecca gesendeten Tuͤrkischen Truppen; er ward seinem Eide gegen Wehmed Ali untreu, und kehrte seine Waffen gegen die im Hedschas stattonirten re— gulairen Araber. Es würden aber von Cahira aus die dorti— n,, verstaͤrkt, und Turktschi Bilmes mußte mit den einigen nach Dschedda fluͤchten; als er auch dort sich nicht mehr halten konnte, schiffte er sich mit seinen Tuͤrken ein, und segelte gegen Jemen. Waͤhrend des Kriegs mit der Pforte aber zeigte er sich wieder an den Kuͤsten des Hedschas, wo er hier und da vom Volke, das er zur Empörung gegen Mehmed Alt aufrief, guͤnstig aufgenommen wurde. Obschon er niemals den Aegyptern die Spitze bieten konnte, so mußte doch seine Kuhn— heit und sein Anhang unter den Bewohnern des Jemen sowohl als des Hedschas den Pascha beunruhigen, der nun energische Mittel ergreift, um die Schiffe der Aufruͤhrer zu vernichten und die Aufruͤhrer selbst außer Stand zu setzen, die von Aegypten regierten Laͤnder fernerhin . beunruhigen. Sollte Turktscht Bilmes in Jemen einen kräftigen Beistand finden, so könnte wohl die ganze Eroberung jenes blüͤhenden Landes darauf folgen, die die Macht Mehmed Ali's noch um ein Bedeutendes vergroͤ⸗ ßern wuͤrde. — Der Aegyptische Moniteur vom 2. Nov. sowöhl, als das letzte in Cahira erschienene Arabisch, Turkische Blatt, schweigen gänzlich uͤber die Unruhen in Sprien und Kandien, woraus man wohl schließen muß, daß die Ordnung in diesen beiden Landern noch nicht hergestellt ist; auch ist Osman Pascha mit einem Theile der Aegyptischen Flotte noch nicht hierher zuruckgekehit,. — Der Nil hat Oie— ses Jahr seins gewöhnliche Höße nicht erreicht, es kann a“