1833 / 343 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von hier zunaͤchst nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗Ame⸗

rika begeben, und er befand sich in New-⸗PYork, als er von der

üblen Behandlung hoͤrte, die man sich in Carthagena gegen die

Person des dortigen Franzoͤsischen Konsuls erlaubt. Im Be— griffe, sich nach dieser Stadt einzuschiffen, glaubte er daher mit

echt, daß es unter solchen un e re 2. gerathen sey, sich nach Bogota zu begeben; er kehrte daher nach Frankreich zuruͤck und kam dadurch den Befehlen zuvor, die man an ihn zu erlassen sich beeilt hatte. Als die Regierung sich ent, schloß, einen Gesandten bei der Republit Columbien zu akkreditiren, wollte sie der Republik einen Beweis der

Freundschaft und des Vertrauens geben, und hieraus ergiebt sich von selbst, daß, bevor sie nicht die Genugthuung erhalten, die sie k verlangen berechtigt ist, die Verwirklichung dieser wohlwollenden Absicht nothwendig suspendirt bleiben muß.

Der Moniteur enthält einen Immediat-Bericht des Fi— nanz-Ministers und in Folge dessen eine Königl. Verordnung, wodurch, in Ausführung einer fruheren Verordnung vom Jahre 1823, eine aus Mitgliedern beider Kammern, des Staats-Raths und des Rechnungshofes zusammengesetzte Kommission zur Pruͤ⸗ fung der Rechnungen des Etats-Jahres 1833 ernannt wird. Praͤsident dieser Kommission ist diesmal der Pair, Baron von Fre ville.

. Der Disciplinar⸗-Rath des Advokatenstandes beim hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofe hielt gestern eine Sitzung, um uber die oben erwaͤhnte Vorladung des Herrn Parquin zu berathschlagen, und entschied sich einmuͤthig dahin, daß Letzterer die Kompetenz des Gerichtshofes nicht anerkennen duͤrfe; 19 Advokaten nahmen an dieser Berathschlagung Theil, bei welcher Herr Archambault den Vorsitz fuͤhrte.

Großbritanien und Irland.

London, 3. Dez. Lord John Russell wird sich in diesen Tagen nach Plymouth begeben, üm dafelbst das Burger⸗Recht die⸗ ser Stadt, welches ihm vor Kurzem von den Einwohnern der— selben votirt wurde, in Empfang zu nehmen.

Der Baron Stockmar, Agent des Königs der Belgier, ist von Paris und Sir Hemm Seaton, ebenfalls zum Gefolge des Königs gehörig, von Laeken hier angekommen.

Der Globe sagt: „Die letzten Nachrichten aus Portugal bringen ein zweites Schreiben des Grafen Taipa, welches dieser vor einiger * an Dom Pedro gerichtet hat. Es ist eine bit tere, aber nicht sehr besonnene Adresse, und man moͤchte fuͤrchten, daß es dem Verfasser derselben ein wenig sehr an der Haltung und Umsicht fehlt, die durchaus erforderlich ist, wenn man in einem Lande, das seit langer Zeit so schlecht regiert worden ist, wie Portugal, bedeutende Reformen zu Stande bringen will. Leider muͤssen wir auch gewahr werden, daß sowohl in Portu⸗ gal als in Spgnien von beiden Theilen an den Gefangenen eine blutige Rache genommen zu werden scheint, wo— durch der Kampf in beiden Landern, wenn er noch laän— ger fortdauern sollte, einen hoͤchst empoͤrenden Charakter gewinnen wuͤrde. Aus Portugal erfährt man auch, daß Don Tarlos zwar Castells Branco verlassen und sich nach Almeida begeben hat, aber ohne irgend einen Erfolg, indem alle seine Bewegungen von dem General Rodil aufs genauste bewacht werden.“

Ueber die Spanischen Angelegenheiten äußert dasselbe Blatt Folgendes: „Die Zuruͤckberufung des Generals Sars field, von der fruͤher die Rede war, möchte jetzt wahrschein lich unterbleiben. Es hat sich gezeigt, daß das 23. welches man in Madrid uͤber ihn faͤllte, zu voreilig war. Die letzten Nach, richten beweisen, daß er rasch vorwärts ruͤckt, und daß die Insurgenten sich in die traurigste Lage versetzt se— hen, indem sie sich theils nach Frankreich fluͤchten, theils xerstreuen und den Behöoͤrden unterwerfen muͤssen. Dieser Thatsachen scheint sich Herr Zea gegen die augenscheinlich wachsende Staͤrke derjenigen Partei, die ihn gern stuͤrzen mochte, als Stuͤtzyunkt zu bedienen, aber er wird ihr wahrscheinlich am Ende doch weichen muͤssen. Ein erfreuliches Resultat aber ist aus jenen Thatsachen schon hervorgegangen, daß naͤmlich beide Regierungen, sowohl die von Spanien als die von Frankreich, jetzt unzweideutig die Meinung durchblicken lassen, man werde keiner Art von Einmischung beduͤrfen.“

Die literarische Gesellschaft von Nottingham hat, da ihre Fonds in diesem Jahre einen Ueberschuß von 70 Pfund ergeben aben, zwei Preise fuͤr einen poetischen Versuch und fuͤr eine Abhandlung in Prosa ausgesetzt, um die sich aber nur aus der Grafschaft gebuͤrtige Personen bewerben koͤnnen.

Vorigen Mittwoch starb zu Chelsea Herr Philip Reinagle, eines der aͤltesten Mitglieder der Koͤnigl. Akademie, in seinem g5sten Lebensjahre. kin,

Herr Rothschild hat am Mittwoch wieder ohne Widerspruch seinen alten Platz an der hiesigen Boͤrse eingenommen.

Die Zeitungen aus Quebeck reichen bis zum 2. Novem— ber; der Winter hatte in Kanada begonnen; schon in den letz- ten Tagen des Oktobers war Schnee gefallen, von dem die noͤrd⸗ lich gelegenen Berge bereits ganz bedeckt waren.

Nachrichten aus Jamalka vom 27. Oktober zufolge, war am 25sten die Bill, welche sich auf die Emanzipirung der Skla— ven bezieht, in das dortige Versammlungshaus eingebracht wor— den. Ein paar Mitglieder desselben sprachen in sehr heftigen Ausdruͤcken dagegen, aber die große Mehrzahl schien der Mei⸗ nung zu seyn, daß es wahnsinnig seyn wuͤrde, sich dem Willen der Britischen Nation in dieser Angelegenheit zu widersetzen, und fuͤhrte uͤberdies an, daß die Englische Regierung, da der Plan von ihr und nicht von den Pflanzern ausgehe, fuͤr die etwanigen üblen Folgen desselben verantwortlich sey. Es wurde darauf mit 21 gegen 14 Stimmen beschlossen, eine Berichterstat⸗ tungs⸗Kommission in dieser Sache zu ernennen. Am 18ten war eine von 151 Einwohnern unterzeichnete Petition bei der Legis— latur eingegangen, worin die Annahme der Maßregeln ebenfalls dringend empfohlen wurde. Die Antworts⸗Adresse auf die Er— offnungs-Rede des Königlichen Statthalters lautete sehr befrie— digend und war am 11. Oktober von dem Hause einstimmig an— genommen worden. .

In einem vom Courier mitgetheilten Schreiben aus Can— ton vom 15. Juni heißt es: „In der letzten Zeit ging es hier sehr ruhig zu, und merkwuͤrdig genug, die Versuche, längs der Küste von China einen Handels⸗Verkehr zu eröffnen, haben auf das Benehmen der Ortsbehöoͤrden von Eanton eine sehr gute Wirkung geäußert, indem sie die Handels-Kammer zu Peking auf die nalen Klagen und Beschwerden aufmerksam machten. Der Kaiser hat ihr befohlen, eine Nachforschung daruber anzu⸗ stellen, wie es komme, daß die Fremden den Hafen von Canton verließen, um noͤrdlicher gelegene Hafen aufzusuchen, und ob nicht vielleicht ein unangemessenes Benehmen von Seiten der Hoppo— und Höng⸗-Kaufleute daran Schuld wäre“

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Nieder land e.

Aus dem Haag, 5. Dez. Der Gesetz-Entwurf wegen einer allgemeinen Anwendung des Katasters auf die Grund⸗ Steuer ist, in Folge der von den Sectionen der zweiten Kam⸗ mer dagegen erhobenen Einwendungen, Seitens der Regierung fuͤr dieses Jahr wieder zuruͤckgenommen worden. Der nunmehr vorgelegte neue Gesetz-Entwurf setzt die Haupt⸗ Summe aller Grund⸗Steuern fuͤr das Jahr 1834 auf 8, 126, 177 Gulden fest, wovon die Haͤlfte folgendermaßen vertheilt werden soll. Nord⸗Brabant 354,328 Fl. 50 Ct. Utrecht Gelderland 326,358 / 50 Friesland 589,013 Suͤd⸗Holland 996,100 SByeryssel 165,683 Nord⸗Holland gö6, 20 Greoͤningen 244,386 Seeland 271,962 Drenthe 47,250 Die andere Haͤlfte obiger Summe soll von den Provinzen und Gemeinden des Landes nach den Kataster-Bestimmungen ge— tragen werden.

Aus Herzogenbusch wird vom vorgestrigen Tage berichtet, daß bei den Truppen der dritten Division eine Kantonirungs— Veraͤnderung stattfindet, in Folge deren mehrere Gränz⸗-Doͤrfer an der Belgischen Seite von Neuem besetzt werden sollen. Das Hauptquartier der dritten Division wird nach Boxtel und das der Brigaden nach Oorschot und Oosterwijk verlegt. Das Zu— ruͤckziehen der Truppen diesseits der Fluß-Linien wird immer un— wahrscheinlicher.

Belgien.

Brussel, 5. Dez. In der gestrigen Sitzung der Re— präsentanten-Kammer wurde die allgemeine Berathung uͤber das Budget der Mittel und Wege fortgesetzt.

Die heutigen Blaͤtter theilen die gestern der Kammer vor— gelegten Protokolle der Sitzungen des Minister-Conseils mit, in denen uͤber die Zonhovener Unterhandlungen berathen wurde. Das letzte derselben schließt mit folgenden Worten: „Das Con— seil ermächtigt demnach den Kriegs-Minister, das fuͤr die Ver— bindungen der Festung Mastricht nothwendige Reglement fest— zustellen, und zwar auf die mit der aͤußern Sicherheit des Lan— des vertraͤglichste Weise, welche sich am besten durch die strate— gischen Ruͤcksichten, deren Wuͤrdigung ihm uͤberlassen bleibt, rechtfertigen laͤßt.“

Der hiesige Courier sagt: „Alle Diskussionen der vor— gestrigen Sitzung waren nur erst vorbereitende Debatten; aber sie verkuͤnden ein Gewitter fuͤr das Ministerium. Die Conven⸗ tion von Zonhoven und das Arrangement mit der Bank schei— nen ihm verderblich zu werden. Im Publikum ist man sehr auf den Ausgang dieser ernsten Debatten gespannt.“

Gestern fand hier die Verloosung der Obligationen der letz—⸗ ten Anleihe der Stadt Bruͤssel statt. Der Haupt-Gewinn von 100,000 Fr. fiel auf eine Nummer, welche ein hiesiger Banquier vor einigen Tagen an Herrn v. Rothschild verkauft haben soll. Ein anderer Gewinn von 20,000 Fr. soll ebenfalls dem Herrn v. Rothschild zugefallen seyn.

Polen.

Warschau, 6. Dezember. Der achte Jahrestag der Thron⸗Besteigung Sr. Majestaͤt des Kaisers und Königs wurde am 2ten d. M. hierselbst feierlich begangen. Saͤmmtliche Staats Beamten, so wie die Buͤrger und Einwohner der Stadt, wohnten in der Domtirche dem vom Bischofe von Pliozẽt abgehaltenen Hochamte bei, nach dessen Beendigung ein Tedeum angestimmt wurde. Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Warschau, alle Generale und viele hohe Personen hoͤrten die Messe in der Schloß⸗Kapelle. Waͤhrend des Tedeums wurden auf der Schloß⸗ Terrasse 101 Kanonenschuͤsse abgefeuert. Nach dem Gottesdienst empfing der Feldmarschall in den Zimmern des Schlosses die Glückwuͤnsche der hohen Militair- und Civil-Behoͤrden und des hiesigen Adels. Um 3 Uhr war bei Sr. Durchlaucht große Mittagstafel von 200 Gedecken, bei welcher die Gesundheit des Monarchen unter Kanonendonner ausgebracht wurde. In den Theatern war freies Schauspiel, und Abends war die Stadt glaͤnzend erleuchtet. 3

Die Kommission zur Unterstützung von Offizieren und Be— amten der ehemaligen Polnischen Armee bringt wieder eine Liste von 39 Personen zur oͤffentlichen Kenntniß, denen zusammen eine Pension von 141, 355 Fl. bewilligt worden ist; es befinden sich darunter die Obersten Stanislaus Dulfus, Valentin Andry— chiewiez und Ignaz Zawidzti.

Deutschland.

Dresden, 4. Dez. Nachstehendes sind im Wesentlichen die Berathungen, die in der Sitzung der zweiten Kammer am 25sten v. M. uͤber das Koͤnigl. Dekret wegen des proviso— rischen Steuer⸗Ausschreibens gepflogen wurden. Zuerst bestieg der Abgeordnete M. Richter (Laus Zwickau) die Rednerbuͤhne, und bemerkte, wie der vorliegende Gegenstand für das gesammte Vater— land von unendlicher Wichtigkeit sey, da er die Bewilligung der Ab— gaben fuͤr die nach ke Finanz ⸗Periode betreffe. Die Staats⸗Regierung verlange die Bewilligung der saͤᷣmmtlichen Steuern; sie ver— lange dieselben auf die ganze naͤchste Finanz-Periode, welche nicht ein Jahr, wie Einige in der Kammer gemeint, sondern von einem Landtag zum anderen dauere, also volle drei Jahre. Die Regierung verlange ferner nicht nur die Bewilligung aller bisherigen Oblasten, sondern auch insoweit in erhöhtem Maße, als die Einfuͤhrung des neuen Abgaben-Systems die Kraͤfte des Landes um ein Bedeutendes mehr in Anspruch nehmen werde. Insbesondere verlange die Staats-Regierung von den Ständen die Bewilligung der saͤmmtlichen Steuern und Abgaben so, daß die Staͤnde sie 1) provisorisch, oder wie im Koͤniglichen Dekrete stehe, vorlaufig gewaͤhren soll— ten; 2) daß die Stande nicht zuvor die saͤmmtlichen Ausga— ben der Staats⸗-⸗Regierung pruͤfen und eroͤrtern, und nach Be— finden beschränken sollen, und 3) ohne daß die Stände eine um— fassende Nachweisung erhalten haͤtten, ob das Land auch die An— forderungen, welche das provisorische Steuer-Ausschreiben an⸗ sinne, auf den ganzen Zeitraum von 3 Jahren zu ertragen im Stande seyn werde. In den Motiven des Königlichen Dekrets finde er wenigstens keine ausreichenden Gruͤnde zu diesen For— derungen beigebracht; nur im Dekrete selbst sey angegeben, daß man sich zu diesem Verlangen gendthigt gesehen habe, weil die bisherige Hen, Pers abgelaufen und keine Zeit mehr vorhanden sey, eine definitive Prufung des vorgelegten Budgets vorzunehmen. Die Finanz⸗Deputation habe nun der Forderung der Staats⸗Regie⸗ rung vollkommen beigepflichtet, und erklaͤre dieselbe fuͤ vollkom⸗ men verfassungsmäßig. Er konne jedoch dieser Meinung der Deputation nicht beistimmen. Der Redner suchte darauf in ei⸗ nem ausfuͤhrlichen Vortrage eine entgegengesetzte Ansicht zu be— gruͤnden, und schloß mit dem Antrage, die Regierung zu ersu—

chen, daß dieselbe vor der Forderung einer nn, oder

der Stande / Ver⸗

estnittwen Abgaben⸗Bewilltgung den Kammer

261,665 Fl. Ct.

sammlung eine umfassende Nachweisung des Verhaͤltnis fammtlichen öffentlichen Oblasten zu dem Erwerbe der i pflichtigen Staats ⸗Buͤrgerschaft vorlegen wolle. Der Minister v. Zeschau äußerte sich gegen die von dem! ausgesprochenen Ansichten. Der Abgeordnete Sach ße t falls zur Widerlegung des M. Richter auf. Hierauf win Allerhoͤchste Dekret selbst und der Eingang des Deputatin richtes verlesen. In letzterem war bemerkt, wie das mil Dekret vorgelegte Einnahme- Budget von dem fruͤher Jahr 1834 zur Vorlage gebrachten darin abweiche, day YiH9, 704 Rthlr. 6 Gr. 6 Pf. (fuͤr Nutzungen des Vermoͤgens und der Staats-Anstalten) weniger, h 3, 234,506 Rthlr. 9 Gr. 3 Pf. fuͤr Steuern und Abgab J. hin 297,966 Rthlr. 5 Gr. 4 Pf. mehr enthalte als su here. Es nehme daher die Einnahme- Summe von g Rthlr. 15 Gr. 9 Pf., also einen Mehr⸗-Betrag von! Rthlr. 2 Gr. 2 Pf. gegen das nur 5, 297,99! Rthlr, 7 Pf. auf das Jahr 1834 enthaltende erstere Budget n stelle die Summe der Ausgabe von 5,071,028 Rthlr. 2 Pf. auf 5, 133,528 Rthlr. 20 Gr. 10 Pf. Schließlich! die Deputation, wie der in dieser Summe veran Ausgabe- Bedarf, so lange nicht das Ausgabe, gepruft, als erforderlich anzunehmen sey, und auch der Verwilligung der abgegebenen Einnahme-Sun das Jahr 1834kein Bedenken entgegenstehe. Die Vern der Einnahme auf die Jahre 1835 und 1836 wurde mit der nach jener Pruͤfung stattfindenden Verwilligung gabe zu verbinden seyn. Nach einigen Bemerkung Redner nahm der Staats,Minister v Lindenau das M aͤußerte: Es koͤnne nicht seine Absicht seyn, in alle Eing der Darstellung einzugehen, mittelst deren der Abgeordnäf ter aus Zwickau eine traurige Darstellung der ungehen ern lasten des Koͤnigreichs Sachsen, seines verhaͤltnißmaͤßig Erwerbes und seine zunehmende Verarmung zu entwa bemuͤht habe. Er wolle sich vielmehr darauf beschraͤnn mal die Nothwendigkeit des von der Regierung ha provisorischen Steuer-Ausschreibens zu rechtfertigen, Irrthuͤmer in der Berechnung des Herrn Richter R sen, und einige Bemerkungen daruͤber beizufuͤgen, wan nachtheilige Verhaͤltniß der Produzenten zu den Str gesagt worden sey. Im Verfolg seines in dieser Tenn tenen Vortrages aͤußerte der Staats-Minister: die N keit, ein provisorisches Steuer-Ausschreiben jetzt zu erlsz in der besonderen Eigenthuͤmlichkeit der jetzigen Va Denn da eine bestimmte Versicherung daruͤber, daß g Deutsche Zoll- und Handels⸗-Vereinigung und somit en

Rünchen, 4. Dezember. Nach Briefen aus Triest vom boember war an demselben Morgen, nach einer Fahrt 5 Tagen, von Nauplia das Griechische Paketboot dort zmmen, das die 26 Knaben an Bord hat, welche von der ntschaft zur Erziehung nach Muͤnchen geschickt werden. Briefe waren noch nicht ausgegeben; doch weiß man, seinem Abgange von Nauplia am 14. November in allen n von Griechenland vollkommene Ruhe herrschte. in schwarzen Brette unserer Universitaͤt liest man heute Den Anschlag: „Bei der neulich abgehaltenen Koͤnigl. hat ein junger Mann die Sr. Königl. Maj. schuldige cht auf groͤbliche Weise verletzt. (Art. 404. Th. I. des B.) Obwohl man nun keinen Grund zur Vermuthung ein Student der Hochschule der Thaͤter gewesen sey, gleichwohl das Geruͤcht die Hochschuͤler beschuldigt, und e darum im Interesse der Universttät selber, den Schul— zu kennen, was vielleicht nicht unmoͤglich, da mehrere Stu— „bei der erwähnten Jagd zugegen waren.“ Diese tmachung (fuͤgt der Nürnberger Korrespondent bezieht sich auf die hier circulirenden verschiedenen Ge— die senen Vorfall ganz entstellt erzählen. Da dies in ene noch mehr geschehen konnte, so glauben wir nach An— on Augenzeugen jene Geruͤchte dahin berichtigen zu müus— ß sich unter den Studirenden, mit denen St. Maj. der reundlich sprach, ein bloͤder Handwerksgeselle befand, Gegenwart des Monarchen aus Vergessenheit sein nicht entblößte, und daruͤber zurechtgewiesen, den verlerend, eine alberne Entschuldigung stammelte. peiburg. 3. Dez. Hier haben vorgestern wieder einige mnrische Auftritte zwischen Studirenden, den Polizei⸗Die⸗ nd dem Militair stattgefunden. Mehrere der Ersteren, der Wache widersetzten, wurden verwundet und zur Haft t, aus der sie nur auf Verwendung des Rektors der Uni— wieder entlassen wurden. 1Konstanzer Wochenblatte zufolge, ist Hr. Sie— ser unter einem andern Namen durch das Badische Ober— d Konstanz nach der Schweiz gereist. ankfurt a. M. J. Dez. Baron Verstolk van Soe— snigl. Niederl, Minister der auswärtigen Angelegenhei— gestern nebst Gefolge aus dem Haag hier eingetroffen. Frankfurt g. M., J. Dez. Bie Stockung jm Staats— Handel hat wahrend der heute zu Ende gehenden Woche Es sind viele Umsaͤtze gemacht worden und die Roti— der gangharen Fonds haben merklich angezogen. Bornehm— dies von den Desterreichischen, Hougndischen und Späni äpteren. Hproc. Metalliques hoben sich von 94 auf 973, on cg auf Saz, Actien von 1153 auf 1477, Integrale und

indirektes Abgaben⸗System fuͤr das Koͤnigreich Sachsen Honändische Obligationen stiegen um z ü pCt., Zproc'

1. Januar 1834 wirklich ins Leben treten werde, erstg Mitte dieses Monats erhalten worden, so habe man j von diesein Zeitpunkt an mit Bestimmtheit uͤbersehen was der Ertrag der indirekten Abgaben seyn und was fuͤllong des Staats-Beduͤrfnisses an direkten Abgaben schreiben seyn werde. Da aber die Abgaben⸗Verwilligu dem 1. Januar 1834 zu Ende gehe und bis dahin eine d Feststellung des Ausgaben⸗Budgets eine Unmoͤglichkeit sey, kein anderer Weg uͤbrig geblieben, als auf das jetzige ah visorium zu begruͤnden; dieß sey aber auch um so unbeden als der Herr Finanz⸗Minister sich mit dem Antrage det tation, letzteres auf ein Jahr zu beschraͤnken, bereits eim den erklärt habe, und dadurch der vollständigen“« Feststellung des kuͤnftigen Ausgaben-Etats keineswegs u fen werde. Der Abgeordnete Lehmann fragte dar Bezugnahme auf die durch die Verfassungs-Urkunde va gleiche Steuer-Vertheilung, von welcher Zeit Nation selbige zu fordern und zu genießen habe. Ob s Tage der Uebergabe der Constitution, oder seit dem T die letzte Verwilligungs-Periode dieses Jahres endige,! man glaube, daß es der Tag sey, wo die neue Besteune Kraft treten werde? die Beantwortung dieser Frage sch vor der neuen Bewilligung hoͤchst wuͤnschenswerth, Staats-Minister von Lindenau wies auf den §. Verfassungs- Urkunde hin, wo uͤber diese Fragen dig bestimmt sey. Die indirekten Steuern seyen beschlossen, und daß diese sobald als moͤglich eingefuͤhrt damit werde die Kammer einverstanden seyn. Die! Steuern lägen noch nicht zur Berathung vor, und Sache der Kammer seyn, daruͤber Antraͤge zu machen. Abgeordnete Eisenstuck bemerkte: Er könne die Ansich theilen, daß die Constiturion sich daruͤber ausspreche, aus ihr gefolget werden muͤsse, daß eine gleichmäßige rung des Grundeigenthums erst von dem Zeitpunkte! wann das Vermessungs- und Bonitirungs-⸗Geschaͤft been Er erkenne es fuͤr wuͤnschenswerth, daß die Kammer dig nicht unbeachtet lasse, sondern einen Beschluß daruͤber fis es nicht dahingestellt seyn lasse, als ob die Besteuerung“ dem Tage an beginnen solle, wenn die Vermessung des Lam sey. Er glaube, so verschieden auch die Ansichten daruber seye Art der Bonitirung die richtige sey, die von der ersten oder de Kammer vorgeschlagene, so sey er doch uͤberzeugt, daß! einverstanden seyn wurden, daß man sich hoͤchst moͤgh den Verdacht abzuwaͤlzen, als ob man durch langwe messung bezwecken wolle, den Zeitpunkt der gleichen rung weiter hinauszuschieben. Der Staats-Ministen schau sprach sich demnaäͤchst uͤber diesen Gegenstand ah einigen weiteren Verhandlungen ging endlich der Pi am Schluß der Sitzung zur Stellung der Hauptfrah Soll das Provisorium, wie es im Deputations“ vorgeschlagen ist, angenommen werden, sedoch mit R dessen, was sich hinsichtlich der steuerfreien Grundstuͤch weiteren Berathung ergeben werde? Diese Frage wu Ausnahme einer Stimme durch Ja beantwortet, und beschlossen, in naͤchster Sitzung auf die spezielle B uͤberzugehn.

Weimar, 8. Dez. Der in der Geschichte n sigen Theaters, so wie uͤberhaupt in der Deutschen Bilsh ruͤhmlichst bekannte Großherzogliche Hofschauspieler, R Oels, ist gestern hier mit Tode abgegangen. Er gehbh zu den wenigen Veteranen der Goethe'schen Schule, die der Leitung des Dichters seine eigenen, so wie Schillett sterwerke zuerst und am Vollendetsten einstudirte, Zu besseren Rollen aus der neuesten Zeit zählte man namen des Kaiser Friedrich in Raupachs beiden Tragoͤdien dies mens. In diesem, so wie in vielen anderen Dramen dur Verlust fuͤr die hiesige Buͤhne schwer zu ersetzen seyn.

Hannover, 7. Dez. Die zweite Kammer hat den

Direktor Rumann, den Schatzrath Dr. Stuͤve und den rath Eichhorn als Kandidaten fuͤr die Praͤsidentur vorgeh und das Kabinets-Ministerium hat im Namen Sr.?

von diesen drei Kandidaten den Stadt, Direktor Ruman

Praͤsidenten ernannt.

Parco del

he Rente von 64 auf 583 à 59 und 3proc. von 35, auf 373. anlassung zu dieser günstigen Wendung mag das Zusammen—⸗ hon mancherlei Umstaͤnden gessen. Wir hatten andauernd Caurse und beruhigende Nachrichten von Amsterbam“ und fehlte nicht an Auftragen zum Einthun fuͤr fremde Rech⸗ die Geld. Verhaltnisse des Platzes erleichterten jede Opera—⸗ se effektiven Stücke waren mangelnd, namentlich die der hietalligues, welche sich so selten machten, daß man, um Prolongation zu erhalten, auf Ultimo dieses * pCt. ver⸗ Dei, bäuftgen Kündigungen in iproc. Metalliques und Bank— onntè man auch diese Fonds⸗Gattungen auf Ende dieses

billiger haben, als gegen baar. In ben Hollaͤndischen Ef⸗ tar der Handel am belebtesten; es fanden sich taglich viele e sothebl vr. Kassa, als auf Lieferung. Mean zahlte auch,; ta ultimo dieses zu 191 haben zu konnen, pCt. Praͤ— se bte verschiedenen Lotterie Fonds zeigten sich ebenfalls n steigenden Preisen. Spanische Pablere waren plötzlich ehrt, und die Besitzer zögerten, damit loszuschlagen, weil serneres Bessergehen erwarten. Scheinen, Baherischen und Darmstaͤdtischen Obligationen ger Umsatz statt; es zeigen sich indessen nur wenige Ah— Das Wechsel⸗Geschaͤft ging lebhaft. Die Devisen auf Augs⸗ hamburg, London und Wien waren gefragt, und man be— dafür höhere Course. Amsterdam, Bremen und Paris blie— ausgeboten. Der Diskonto fiel auf 3 vt, mehrere Po— den selbst zu 3 pCt. geschlossen. Auf Depot von St aats⸗ ist das baare Geld zu 49 n 4 pCt. zu haben.

J tali en.

m, 28. November. Am 12. d. M. hat hier ein feier— rauer-Gottesdienst zum Andenken Sr. Majestaͤt Ferdi— Il. von Spanien stattgefunden. Saͤmmtliche hier an— Spanische Geistlichen Unter der Leitung des Monsignot Navarro, so wie mehrere Spanische Kuͤnstler, die den kn Katafalt errichteten, fanden sich bei dieser Feierlichkeit der das Diario di Romain einer besondern Bei— e ausfuhrliche Beschreibung giebt. E Neapolitanische Zeitung berichtet, daß vor Kur— den Ufern der Provinz Terra d'Htranto, in der Naͤhe ttzusens von San Cataldo, ein todter Wallfisch von un— Ftöße gefunden worden sey. Man hielt ihn, als er mhsckt wurde, fuͤr ein gestrandetes Seeschiff. Seine cttug tz, und seine Breite 7 Palmen. Der Gouver— Provinz ließ sogleich die noͤthigen Anstalten treffen, um tztheilen zuvorzukommen, die für den Gesundheits⸗Zustand end durch die uͤble Ausduͤnstüng hatten entstehen können. n und das Fett des Wallfisches haben die Muͤhe mehr sich belohnt und das ungeheuere Skelert desselben ist jetzt kun der Ackerbau⸗-Gesellschaft jener Provinz aufgesteilt.

Spanren. mes enthält ein Privat-Schreiben aus Madrid bvember, worin es unter Anderem heißt: „Die Negentin ist endlich, und vielleicht nicht umsonst, von einen Unzufriedenheit unterrichtet worden, die durch sreifliche Politik dieses Ministertums verursacht wird, sse Politik, weit entfernt, die Anstrengungen der mili— Befehlshaber, welche die Aufstände im Norden unter— p en, zu unterstuͤtzen, scheint vielmehr die Neutralisi⸗ ret Bemuͤhungen zum Zweck gehabt zu haben. Die Meinung hat Organe gefunden, um ihre Beschwerden den zu lassen und ihnen Gehör zu verschaffen. Der Kriegs sHeneral Cruz war nicht im Stande, sich gegen die dieser allgemeinen Vorwuͤrfe zu behaupten, die seine Un— . seine üble Verwaltung taglich mehr ans Licht 9 ist endlich gestuͤrzt, obgleich diese Thatsache noch tlich ange 1 , . interimistischer Nach fol⸗ alle, und es ist mehr als wahrscheinlich ö Posten auch behalten wird. Die r h 363 9 ö ee Generals Cru herbeifüͤhrten, lassen sich kurz in . Die ruͤckgaͤngige Bewegung des Generals Eören . war so unerfreulich und unbegreiflich zu⸗ 6 ar mene Schrei gegen diesen Offizier ertönte. 4 * ö . die unheilbringende Unthaͤtigkeit zu, in nen er Emporung mog sich wurde, ein so beunruhi— en zu gewinnen. Dürch Prüeft jedoch, ose vermit⸗

In Pxeußischen Staats Ge ersetzt worden.

entfernt werde teht Amari ; ; f werden kann, steht Amarillas Herrn Zea sehr im

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telst einer De esche von Sarsfield an Quesada, den General⸗ Lapitain Alt⸗ astiliens, von Burgos anlangten und durch einen Bericht Quesada's an den Kriegs Minister kamen die eigentlichen Urheber des Unheils an den Tag, so sehr man sich auch bemuͤhte sene offiziellen Aktenstuͤcke zu unterdrücken, denn es hatten schon Abschriften davon ihren Weg in's Publikum gefunden. Que— sada, durch den Kriegs⸗-Minister öhne Truppen gelassen, wandte sich in seiner Eigenschaft als delegirter Polizei⸗ Chef seiner Pro⸗ vinz an Latre den Ober- Polizei- Intendanten des Königreichs, und stellte diesem die Gefahren vor, die aus der Sorglostgteit des Kriegs⸗Ministers entstehen mußten. General Cruz bekkagte sich natuͤrlich aufs birterste uͤber diese Mittheilung und denun— eirte sie als einen Eingriff in die dem Kriegs- Departement aus— schließlich zustehenden Befugnisse. Quesada Hseinerseits richtete zin Schreiben an den Minister, worin er in den staͤrksten Ausdrucken die Fehler der Regicrung auseinandersetzte und bewies dan die Fortschritte der Empdrung Merino s nur der Fahrlaͤssigkeit der Madrider Vehgrden zuzuschreibrjñ⸗ seyen. Auch Sarsfield heschwerte sich daruͤber, daß ihn, . genug Streitkräfte zu Gebote staͤnden, indem er, 9 6 ö. hin wen igstens 6000 Mann versprochen, doch nicht 6. als 900 Mann schlagfertige Truppen habe, waͤhrend das

ebrige entweder unvollstaͤndige Herres / Abtheilungen oder unge⸗ ubte Rekrut waͤren, die vor dem Feinde nicht Stand halten würden. Man weiß letzt, daß all: Hperationen des Generals k bis ins kleinste Detail von Madrid aus geleitet wur— . . . aus der Hauptstadt zugefertigter Befehl war . lache daß er in seinem Vorruͤcken plötzlich einhielt und sich von Briviesca nach Burgos zuruͤckzog. Die Schaa— ren. des Cuevillas und Villalobos machten? sich diese Ün— entschlossenheit zu Rutze, ließen sich in der Umgegend bon. Pale und Valladolid blicken und setzten die Bewohner . großen Schrecken. Letzten Freitag er⸗ . /. mese Furcht bis Madrsd, nachdem sie auf ihrem

dege is zur Hauptstadt noch bedeutend angewachsen war. Man versicherte, Sarsfield sey in vollem Ruͤckzuge begriffen, und die Jusurgenten waren jeden Augenblick vor den Thoren von Madrid zu erwarten. Diese Besorgniß nahm dadurch noch zu, daß. man in den beiden vorhergegangenen Naäͤch— ten den Ruf: „Es lebe Don Carlos“ „in? den Stra, ßen hatte ertönen hoͤren. Ueberdles ging das Geruͤcht, daß ein Theil der Garnison nicht besonders guͤnstig gegen die Regierung gctimmt sey, und Einige gingen so weit, daß sie . baldige Karlistische Bewegung innerhalb der Mauern der a fed. prophezeiten In dieser Lage der Dinge hielt es der

egents. hafts⸗Rath an der Zeit, sich ins Mittel zu legen. Nach mehreren Sitzungen wurde beschlossen, daß Amarillas der ener⸗ gischste Mann in seiner Mitte, an die Koͤnigin: Regentin abge⸗ sandt den sollte, um Ihrer Masestaͤt die Gefahr des setzigen Zustandes und die Nothwendigkeit einer unverzüglichen Abhuͤlfe in den staͤrksten Ausdruͤcken vorzustellen. Die Regentin empfing sodann auch den General Don Geronimo Valdez, der am Don⸗ nerstag Abend hier eingetroffen war, und der Ihrer Majestaͤt aͤhnliche Vorstellungen machte. Der Graf Florida Blanca uͤber⸗ reichte Ihrer Masestaͤt ebenfalls eine neue Denkschrift uͤber die setzige Lage des Landes (s. Nr. 341 der St. 3. ). So von allen Seiten gedraͤngt, gab die Regentin den ihr vorgetra— genen Nathschlägen nach und beschloß, den General Cruz zu entlassen; . 37 große Schwierigkeit bestand nun in der Ernennung eines Nachsolgers. Herr Zeg, ais wollte er die Sache nd mehr verwirren, schlug den Marquis von Amarillas vor, der wenn er auf das Anerbieten eingegangen ware, aus dem Re⸗ Reuntschaftg Rath haͤtte ausscheiden muͤssen und darin von dem General Cruz, als einem der Supplementar; Mitglieder, ware In dem Regentschafts⸗Rath, aus dem er nicht

Wege, während man ihn im Kabinet leicht hen und vorkommenden Falls auch wieder hatte entlas⸗ sen koͤnnen. mar illas gewahrte diesen Fallstrick und wich ihm aus. Da Herr Zea diesen seinen Plan vereitelt sah, so schlug er den General LUlander zum Kriegs-Minister dor Dies war aber nur ein zweiter Versuch, den General Cruz im Amte zu erhalten. Llander ist gewiß als General-Ca— pitain ven Catalonien sehr nuͤtllich, aber Niemand hält ihn hier fuͤr tauglich dazu, das Kriegs-Ministerium zu leiten. Amaril⸗ las hatte noch eine Audienz bei der Regentin und schlug ihr nun die Generale Geronimo Valdez und Zarco del Vel dyn worauf, trotz aller Bemuͤhungen des Herten Zea, der betzterẽ provisorisch zum Kriegs-Minister ernannt wurde. Man haͤlt ihn für einen Mann von Talent, und er gehoͤrt zu der gemaßigt liberalen Partei. Schon fruͤher, zur Zeit der Constitutlon, war er einmal interimistischer Kriegs, Minister. Bei diesen linter, handlungen, die Herr Zea auf alle mogliche Weise zu verwik— keln suchte war Burgos beständig sein Gegner, Der Mi⸗ nister ö. Industrie und Gewerbe gewinnt täglich in der öffent⸗ lichen Meinung. Er war es, der neulich die Zeitungen in Schutz nahm, deren Ton, ungeachtet der Censur, der sie unter— worfen sind, dem Präsidenten des Conseils sehr lästig wurde so daß er beschloß, sie sammtlich das Schicksal des Corneo thei len zu lassen. Die Entlassung des Generals Cruz, obgleich sie durch seine Ernennung zum Amt eines Stat? he sehr einge⸗ schraͤnkt worden, hat allgemeine Zufriedenheit erregt.“ ;

hätte überge—

Mexiko.

Folgendes sind die (im gestrigen Blatte der St gendes sini gest : taats Zeitune erwaͤhnten) Schreiben des Chefs der Provinz Gua naxuato . k welch Letztere seinem am H. Gktober an den Mexikanischen Kriegs⸗-Minister erstatt , Beri . statteten Armee, Bericht

Der Prasident des Ayuntamiento n Gu

an den Präsidenten Don A. L. de e nern

ö Erlauchtester Senor! Mit den Functionen eines Praͤͤsidenten des erlauchten Ayuntamiento dieser Hauptstadt bekleidet und kraft meines Amts verpflichtet, Alles, was in meinen Kraͤften steht, zu thun, um meinen Mitbürgern nützlich zu werden, glaube ich unter den gegenwartigen Umstanden die Wohifahrt, welche sie mit Recht verdienen, am desten befoͤrdern zu konnen, wenn Ew. Excellenz mir erlauben wollten, Ihnen versonlich gewisse Thatsachen mitzutheilen, die, von Ew. Excellenzß ehdrig erwogen, gewiß die gluͤcklichen Fol⸗ gen haben wurden, welche ich davon erwarte, und vielleicht zur Beendigung des jetzigen Krieges beitragen dürften. Möchte es daher Ew. Excellenz gefallen, in meine ergebenste Bitte fi willigen und mir Ihre hohe Erlaubniß zu gewaͤhren, i, ich meine Aufgabe erfüllen kann, indem ich überzeugt bin, daß wenn ich das Ziel erreiche, welches ich mir nach der auf das Schreiben vom heutigen Datum, wovon ich Ew. Excellenz ge 24 Abschrift zu uͤbersenden die Ehre habe, erhaltenen muͤndlichen ntwort vorgesteckt, ich die große Genügthuun haben werde, mei⸗ nem theuren geliebten Vaterlande einen höch wichtigen und au⸗ , ., Dien geleistet zu haben. Ich fühle mich sehr gee rt, 9 , dirse Mittheilung nlgchen zu kbnnen, Und bitfe Sie, it Persichgrüng der hohen Achtüng und Ehrerbietung zu genth⸗

M Dr

migen, die ich für Ew. Excellenz empfinde. Gott Lnd Freiheit! Guͤanaxuato, den 3. Sktober, 12 uhr Nachts

3 3 Fernando Chieo.“

2 Der praäͤsident des Ayuntamiento an den Befehls—

aber der Pronunciados in Guanaruagto.

,Die Nahe der Truppen des Generals Don Äintonio Lopez de Santang vor dieser Stadt und die Möglichkeit eines gewaltsamen Angriffes gegen die Garnison derselben, geben allen Grund, fuͤr dit Bevölkerung und die Stadt von einem Kampfe, an dem sie keinen Theil genommen haben, das größte ünheil zu befürchten. Da dies nur zu klar ist, und da Ew. Ercellen; allein diesen ebeln abhelfen konnen, habe ich nicht angestanden, darauf aufmerksam zu machen, damit Ew. Excellenz diese Lage der Dinge berüͤcksichtigen, eint Be⸗ völkerung, die gewiß eines besseren Schicksals würdig ist, mit n;en⸗ schenfceundlicher Gesinnung beachten und sich bewogen fühlen möchw ten, Ihre Truppen zurfickzuzihen, um durch Vermeidung einer sonsi unumgänglichen Erschütternig die Einwohner von Guana— pügto von den üher ihnen schwebenden (Gefahren und Unglücksfaͤl⸗ len zu befreien Ich hoffe de her, daf di wohlwollenden Gesinnun⸗ gen, von denen Ew. Exeell nz heseelt sind, Sie bewegen werden, delt von mir jbezeichneten Entschluß zu fassen. Sollten Ew. Er⸗ fellenz slguben, daß mein? schwache Vermittelung zu etwas nüßen loönnte, so hin ich bereit, alles Mögliche zu einem so wichtigen Zweck beizutragen, und ich bitte Ew' Excrllenz, die Versichernng meiner Achtung und Hochschäͤtzung zu genehmigen. Gott und Frei⸗ heit! Guanaxuato, 3. Sktober. . F. Chico.“

5) Antwort des Präsidenten Genera Santana auf

das Schreiben unter Nr.!

ExéErst jetzt, un 4 Uhr Morgens, habe ich Ihre amtliche Note mit einer Abschrift von derjenigen, die Sie gestern an den Insur—⸗ genten Anführer richteten, empfangen Sie mogen immerhin zu mir kommen und mir die Maßregeln mündlich mittheilen, die Sie fur uthig erachten, um die Einnahme der Stadt durch Sturm zu verhindern, wobei Sie jedoch nicht außer Acht lassen durfen, daß die aufruͤhrerische Partei den Verfügungen der hoöchßen Regierun unterworfen werden und auf die Gnade der Nation vauen; muß. Ich kann und darf keinen anderen Vorschlaͤgen Gehör geben, als folgenden. Daß das Individuum, welches die mißleiteten Trup⸗ pen anführt, Sie selbst und Alle, die in die schmachvollen Un—= ternehmungen, zu denen sich ein kleiner Theil der Armee, der den geschworenen Eid gebrochen hat, gebrauchen ließ, verwickelt gewesen, den Gesetzen fuͤr alles Unheil verantwortlich seyn muͤssen Stets entschlossen, für die Aufrechthaltung des Grundge⸗ setzes in Gemeinschaft mit mnehr als 90h. Mann vom stehenden Heere, die ihrer Pflicht treu geblieben, und von der National-Miliz der verschiedenen Staaten mein Blut zu vergießen, werde ich die Pflicht erfuͤllen, die mein Charakter mir auferlegt, und die Waffen der Regierung uberall hin leiten, wo die Ehre und der Stand der offentlichen Angelegenheiten sie erheischen. Das ist Alles, was ich Ihnen auf Ihre Note zu erwiedern habe. Gott und Freiheit! Im Hauptquartier Valenciana, 5. Oktober.

Don A. L de Santang“

Inland.

Berlin, 10. Dez. Der Prinz August von Wuͤrttemberg Königl. Hoheit ist am Zten d. M. auf seiner Reise nach St. Petersburg durch Königsberg gekommen.

Als dankbares Anerkenntniß fuͤr die der Stadt Posen Allerhoͤchst verliehene Städteordnung fand am Sonntag den Sten d. M. daselbst eine kirchliche Feier und zugleich die Ein⸗ fuͤhrung des Ober-Buͤrgermeisters, Buͤrgermelsters und Stadt— raths statt, worauf ein Festmahl auf dem Fursti. Schlosse folgte, Auch die Waisenkinder und die Hospitaliten wurden im Fran— ziskaner⸗Küloster festlich bewirthet. Abends war Frei⸗Vorstellung auf dem Theater, wobei nur die Billets des ersten Ranges ver kauft wurden, deren Ertrag nach Abzug der Tages-Kosten zum Ankauf von Holz für die Armen verwendet werden soll.

Das neüeste Stick des Amtsblattes der Königl. Regie⸗ rung zu N ünster publicirt die von des Koͤnigs Masestaͤt be— siatigten Statuten der auf den Antrag der Westphälischen Pro— pinzigl- Stande errichteten Hagel-Versicherungs-Gesellschaft fuͤr die Provinz Westphalen. Diese Statuten sollen nunmehr in Ausführung kommen. Die spezielle Leitung der Geschaͤfte wird dorerst von einer jeden der 3 Königl. Regierungen der Provinz Westphalen in ihrem Bezirke besorgt, werden. Die Gesellschaft selbst tritt, nach . 23. der Statuten, erst dann in Wicksamkeil, wenn das Versicherungs-Kapital die Summe von 500,000 Rthlr. erreicht hat.

„„Die am Iten v. M. abgehaltene General-Revision des

Land- Armenhauses zu Benninghaufen (Regierungs⸗Bezirt

Arnsberg) hat auch in diesem Jahre wieder die erfreulichsten Resul⸗ tate gewahrt. Was die wirthschaftliche Verwaltung betrifft, so hat die Einnahme im Jahre 1832 uberhaupt 19, 441 Rthir. 21 Sgr. 1M Pf. betragen. Die Ausgabe belief sich auf 25,834 Rthlr. 20 Sgr. 6 Pf. Lworunter in runden Summen 3834 Rthlr. für Bekoͤstigung, 735 Rthlr. fuͤr Bekleidung, 729 Rthlr. fuͤr Feuerung und Beleuchtung, gaz Rthlr. zur Ünterhaltung und Ergäͤnzung des Inventariums, 1716 Rthlr. an Gehalten der Offizianten, i812 Rthlr. zur Erweiterung des Schul-Lokals und zum Neubau einer Pfoͤrtner⸗, Werkmeister⸗ und Gensdarmen⸗ Wohnung, 895 Rthlr. an Grund⸗Renten und Abloͤsungen fuͤr angekaufte Weiden und Wiesen, und 509 Rthlr. an Zuschuß fuͤr die, Tgubstummen-Schulen); woraus sich ein Vorschuß von häi2 Rthlr. 28 Sgr. 8 Pf. ergiebt. Das Kapital, Vermögen bestand Ende 1832 aus 10,923 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf.; hierzu die angekauften Grundstuͤcke nach den Ankaufs Preisen mit 20,1141 Rthlr. 18 Sgr. 5 Pf.; betraͤgt die Gesammt Summe des seit 1321 erworbenen Vermögens 61,338 Rthlr. 13 Sgt. 7 Pf. Von den polizeilichen Ergebnissen ist Nachstehen⸗ des eine kurze Uebersicht: Am 31. Dezember 1831 befanden sich in der Anstalt 155 Personen. Im Jahre 1832 traten hinzu 136; in Summa 341. Von diesen wurden nach abgelaufener Strafzeit des Landes verwiesen 33, in ihre Heimath entlassen 165, als Gesinde und Lehrlinge untergebracht 15, andern An— stalten überwiesen 4, es starben g und es entwichen 3; in Sum⸗ ma also 21g, so daß am 31. Dezember 1832 noch 125 Personen im Bestande verblieben. Von den durchschnittlich täglich in der Anstalt gewesenen 1646 Personen sind 1hi, ausschließlich der Kranken, Arbeitsunfaͤhigen, Kinder und Schulknaben, mit Ar⸗ beiten mancherlei Art, wie fruͤher, namentlich aber bei den Bau— ten, Garten- und Feld-A1rbeiten beschaͤftigt gewesen, und es ist ihnen hierfur der Verdienst auf ihr Kost? und Bekleidungs⸗

Geld abgerechnet, der Ueberverdienst aber bei ihrer Entlassung

haar 5 worden. z

der Königsberger Zeitung liest man: „Von

den von Danzig aus nach Nord-Amerika abgesegelten Polnischen

Auswanderern sind neuerdings Nachrichten angelangt, wonach

die drei zu dem Transport gehoͤrigen Schiffe am 28. Nov., mit sehr gutem Winde den Sund verlassen haben. Sammtliche

Schiffe waren im besten Zustande und alle Polnischen Auswan—

derer am Bord gesund und vergnuͤgt; mehrere von ihnen wa—

ren mit den Schiffsführern und den Ober⸗-Aerzten in Helsingoer gewesen, am dorh ein ge Einkäufe zumachen, se wie die Schiffe— ührer auch wieher elwag frisches Fleisch und Wasser eingenom— men hatten. Da oer Wind seit dem 28. Nor, mehrer? dag:

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