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er ,
war es seine Absicht, sein personliches Ansehen zum Opfer zu ringen, 6 ee. durch das, in der Sache selbst Ha. Urtheil, das Herrn Parquin in jener Gesellschaft nicht bloß seinem nhalte nach unbekannt war, sondern desfen Existenz er nicht mäal ahnete, irgend verletzt werden sollte. Erst am folgen n Morgen erfuhr er, daß, noch ehr er einmal Zeit ge⸗ abt, gegen das Urtheil uͤber die Kompetenz ⸗Frage Einszruch . hun, bereits in contlumociam eine Disciplinar⸗ Strafe uͤber ihn verhängt worden sey; er referirte hierüber sofort an den außer— ordentlich zusammen he
Standes, welcher unverzüglich folgenden Beschluß fate, Nach⸗
dem der Disciplinar Rath unterrichtet worden, daß der Königl. Gerichtshof sich durch ein Urtheil vom gestrigen Tage für kom⸗ petent' in einer Klage erklart hat, welche direkt vor denselben gegen ein Mitglied des Advokaten⸗Standes, wegen eines, die Disciplin betreffenden, aber außerhalb der Gerichts Sitzung vorgefallenen, Factums gebracht worden ist, — beschließt derfelbe einmäthig, wie folgt: Herr Pargquin soll sofrt auf Cas⸗ sation des gestrigen Urtheils des Königl. Gerichtshofes über die Kompetenz ⸗Frage antragen.““ — Dem gemaͤß hat sich Herr Par⸗ quin gestern Nachmittag um 4 Uhr nach der Kanzlen des Cassa⸗ tionshofes begeben und sein Cassations⸗Gesuch eingereicht.!“
Der Courrier frangais meldet Folgendes uber die Parquinische Angelegenheit: „Es herrschte gestern im Ju— stiz-Palaste eine ganz ungewohnliche Aufregung, Vlele ALrokaten, die das Benehmen des Herrn Parquin nur aus den Mittheilungen der öffentlichen Blaͤtter kannten, wunderten sich, daß derselbe nach der Entscheidung des Kiüͤnigl. Gerichtshofes in eine Versoͤhnung gewilligt habe, die fur die Zukunft die * muchte bes Advokaten-Standes gefährde. Die bald darauf be kennt gewordenen näheren Details stern Abend in dem Salon des Herr Debeslenme stattge⸗ habten Auftritte ein ganz anderes Ansehen. Wir haben Folgendes daruber erfahren; Herr Parqain war einer ihm von Herrn Debelleyme zugegangenen Einladung gefolgt. Unter den zahlreichen Gästen wurden nech und nach die Herren Barth; Seguler und Dupin eingefuͤhl!. Herr Persil kamin während des Essens und nahm einen für hn reservirten Platz ein. Nach dein Diner unterhielt sich Herr Parquin mit dem Großsiegel⸗ beiwahrer. Herr Dupin unterbrach diese Unterredung, zog Hrn. Parquin hei Seite, inder er ihm et was ins Ohr fluͤsterte, und einige Aug nblicke darauf befand sich der Aelteste des Advokaten⸗ Standes dein ersten Praͤsidenten des Königl. Gerichtshofes gegenuber. Herr Dupin sagte: „„Sie sind zwei ehrenwerthe Männer; dies ist der Augenblick, sich auszusprechen und Ihren Zwistigkeiten ein Ende zu machen.““ — Herr Parquin erinnerte hierauf daran, daß Herr Seguier am 4. November den Dis ciplinar⸗Rath des Advokgten-Standes mehr als kalt empfangen habe, worauf Herr Ser nier erwiederte, daß diese Aufnahme mit dem Gerichtshofe verabredet gewesen sey. Herr Parquin sprach demnaächst von dein Eindräͤck, den kuͤrzlich gewisse Worte des Herrn Seguier an einen durch seine Kenntnisse und seine treue Pftichterfuͤllung ausgezeichneten Advokaten, auf den ganzen Stand hervor⸗ gebracht hätten. Der erste Praͤsident erklaͤrte, daß seine Worte bei dieser Gelegenheit falsch wiedergegeben worden wären, und fuͤgte hinzu: „„Lassen Sie uns diese Mißverstandnisse ver⸗ gessen, keinen Zank mehr!““ er ging sodann auf Herrn Par⸗ Juin zu, und umarmte ihn. In diesem Augenblicke riefen . Debelleyme, Herr Dupin und Andere:; „„Das ist recht, Herr Praͤsident!““ — Herr Seguier entfernte sich uninittelbar dar⸗ auf, und Herr Parquin wandte sich an Herrn Persil, um das in seiner Angelegenheit gefaͤllte Urtheil zu erfahren. Dieser ant⸗ wortete: „„Es wird kein Urtheil gesprochen werden, es wird keines erfolgen, die Sache ist als nicht geschehen zu betrach⸗ ten.““ — Erst gestern Morgen erfuhr Herr Parquin das Ur⸗ theil durch die oͤffentlichen Blatter,“ 29 — —
Das Zuchtpolizei-Gericht beschaͤftigte sich gestern mit dem FHrosesse der Tribune, von deren Herausgeber man noch eine zweite Caution verlangen wollte, weil er seit einiger Zeit ein Supplement seines Blattes in den Straßen verkaufen laßt. Diesmal wurde jedoch Herr Lionne von der Klage freigesprochen, da jenes Beiblatt nicht als eine besondere Zeitung zu betrach⸗ ten sey. .
Belgien.
Bruͤssel, 8. Dez. In der gestrigen Sitzung der Repraä— sentanten⸗ Kammer brachte Hr. Dumortier auf den Grund der vorgelegten Aktenstuͤcke die in Zonhoven abgeschlessene Con⸗ vention wiederum zur Sprache, wodurch eine ausfuhrliche De⸗ batte über diesen Gegenstand veranlaßt wurde, die indeß in der gestrigen Sitzung noch zu keinem Resultate fuͤhrte. 8 ; Der Professor Dewoft in Antwerpen hat sich gestern in dem Hause seines Schwiegervaters, des Herrn Losson, durch ei⸗ nen Pistolenschuß um's Leben gebracht. .
Die hiesige Polizei hat gestern Abend an sechs verschiedenen Orten gewaltsame Einbruͤche verhindert, und sich an allen diesen Srten der Diebe bemaͤchtigt.
Deu lischlan d.
Hannover, 19. Dez, In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammel trug der General-Syndikus auf die Er⸗ nennung einer Kommisston an, der die Entwerfung einer Ant⸗ wort, Aoreffe auf die Thron-Rede zu uͤbertragen sey. Auf die Vemerkang eines Mitgliedes, daß es heute noch zu fruͤh sey, um, wie verlangt werde, über diesen wichtigen Gegenstand be⸗ reits abzustimmen, entgegnete der Syndikus br. Läntzel, die Vorgänge früherer Jahre gaben ein solches Verfahren an die Hand, und eine Instrüction sey der ommission bei ihren Ar⸗ heiten' unenthehrlsch. Die Thron⸗Rede sey so reich, daß es nicht schwoöer fallen konne, in derselben Anhaltspunkte verschiedener Art für eine solche Adresse zu finden. Indeß blieben auch außerdem noch
Gegenstände übrig, welche eine sorgfaltige Beachtung verlangen. Die⸗
ser Art sey das höoͤchstwichtige Staats ⸗Grundgesetz und die Stimmung es Landes in Bezug auf dassesbe, Nach den fruheren Ansichten ware zu erwarten gewesen, daß dasselbe nicht ohne voͤllige Zustimmung er Stände publicirt en würde, und die ser wichtige Gägenstand durfe nicht mit Stillschweigen uͤbergangett werden. Wie ver⸗ schieden auch über denselben von den einzelnen gedacht werden möge, so werde es doch unerlaßlich seyn den selben nicht unbe⸗ rährt zu lassen. Er seh überzeugt, daß Se. Masesiaͤt nicht die Absicht gehabt haben könne, ein , , ,, zu octroyi⸗ en um dete vasfender Und rothsamer werde es seyn, daß in passender Einkleidung eine sichernd? Bemerkung und Maßneh⸗ en, dieserhalb einfließe. Der Antrag des General⸗Syndilus würde hierauf einstimmig zum ersten Mal angenommen Hierauf shritt inan zur Verlesung der. verschiedenen Schre ben und Pro⸗ posirtonen des Königl. Ministeriüms, und wurde 1) Ein Schꝙeiben nit der Anzeige, daß Se. Maßjestat geruht ihr Bildniß der Allgemeinen Stände⸗Versammlung zu verehren, zur Beruͤcksich⸗ tigung der Adres⸗Kommissien döerwiesen. — Ferner wurde vꝛr⸗
geben eber dem ge
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lesen: 2) Ein Reskript uͤber die Einfuͤhrung des 21 Guldenfu— Fes. 3) Mittheilung uͤber die Einnahmen und Ausgaben der Kloster⸗-Kasse im Jahre 183 4) Desgl. uͤber die Einrichtung der Geheimen Raths-Section zu Entscheidung der Kompetenz— Konssikte. 5) Desgl. ein vom Bischof und Dom⸗Kapitel einge⸗ gangenes Schreiben in Betreff des Staats-Grundgesetzes. 6)
das Budget des laufenden Jahres. 7) Desgl in Betreff des vorjaͤhri⸗ gen Antrags der Staͤnde, wegen Verbesserung des Volk Schulwesens.
rufenen Disciplinar⸗-Rath des Advokgten⸗ 8) Zwei Mittheilungen uber Bewilliung, von Pensisnen an
verschtedene Wittwen landschaftlicher Offizianten. 9) Eine Exr⸗ wiederung auf das vor sahrige Schreiben, wegen der Aecise⸗ Kompetenz der Stadt Sarstedt. 10) Eine Mittheilung uͤber den Zustand der Tilgungs-Kasse der äͤlteren Landes⸗Schulden und des Kündigungs Fonds, 11) Eine gleiche über die Til— gungs-Kasse der neueren Landes- Schulden. 12) Desgleichen gber' die Einrichtung der Behöoͤrden in Landes-Oeçanomie- und Gemeinheits⸗Theilungs⸗Sachen. 3) Desgleichen uͤber die neue Einrichtung. des Milttair-Etats. 14) Desgleichen das Justiz— wesen betreffend. Schließlich machte Herr 1)! Lang den An— trag, daß die Stände beschließen mögen, eine Kredit Kasse zur Erseichterung der Ablösungen gutsherklicher Gefälle zu errichten.
Munchen, Dezember. Die hiesige Zeitung ent haͤlt folgende Benachrichtigung; „Wir sind ermächtigt, unseren Lesern die eben so wichtige als erfreuliche Anzeige zu machen, daß der zwischen den Kronen Bayern und Württemberg einer, und Preußen, den beiden Hessen, Sachsen u. s. w. andererseits abgeschlossene große Zoll⸗Vereinigungs Vertrag, die Allerhöchste Ratification erhalten hat und in der nächsterfcheinenden Num⸗ iner des Königl. Bayerischen Regierungs-Platts Montag den gten Dezember) zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden soll. Im Interesse des handel, und gewerbetreibenden Publikums, Dem natuͤrlich, da der Vertrag schon mit dem 1. Januar 8534 1 AWirksamkeit tritt, an der baldmoͤglichsten Kenntniß der De⸗ fail⸗Bestimmungen desselben viel gelegen seyn muß, hat die Koͤ⸗ uit. Staats-Regierung die gewiß allseitig willkommene Einrich⸗ tung getroffen, daß eine, mit dem ofsficiellen Abdruck im Regie— rungs- Blatte vollkommen uͤbereinstimmende, saubere und kor— rekte, besondere Auflage durch die Redaction der Bayeri— schen' Annalen und des Allgemeinen Anzeigers besorgt und, ün— mittelbar nach geschehener Publication durch das Koͤnigl. Ne— gierungs-Blatt versendet sind. Dieser besondere, zu einem moͤg— lichst wohlfeilen Preise angesetzte Abdruck, ders außer dem Haupt Vertrag, auch die Zoll-Ordnung, den Zoll-Tarif und den Zoll⸗ Kartel, und zwar vollständig authentisch enthaͤlt, wird in Folge der getroffenen Vorkehrungen noch im Laufe der nächsten Woche erscheinen, und nicht nur durch sammtliche Post⸗Anstalten des Königreichs, suͤr welche die hiesige Königl. General-Post-Admi⸗ nistration die Haupt⸗Versendung übernommen hat, sondern auch auf dem Wege des Buchhandels durch Herrn Buchhändler Franz dahier zu beziehen seyn.“ — . .
Dieselbe Zeitung bemerkt: „In einem offentlichen Blatte liest man folgende Notiz aus der Feder eines Pariser Privat— Korrespondenten; „Man wird jetzt in den Tuilerien uͤber die Handels Vereine in Deutschland, in der Idee, daß aus solcher materiellen Verbindung wichtigere Verhaͤltnisse hervorgehen koͤnn⸗ ten, nachdenkend. Besonders soll Sebastiani diese Angelegenheit fuͤr wichtig halten.“ — Die „wichtigeren Verhaͤltnisse“, auf die in dieser wichtig gestellten Phrase angespielt wird, können nur darin bestehn, daß Deutschlands Wohlstand, nach Beseitigung der den Verkehr hemmenden Binnen Zoͤlle, sich immer mehr hebt, und daß seine Bewohner mehr auf industriellen Fortschritt, we⸗ niger auf politisches Raisonnement Acht nehmen. Der große Zoil-Verband ist ein großer Schritt zur Befriedigung allgemei⸗ sier Wuͤnsche, mithin zur Beruhigung des Volks. Warum man aber in Frankreich „nachdenkend“ werden solle, wenn Deutsch— lands Gluͤck und Ruhe sich befestigen, können wir, trotz alles Nachdenkens, nicht ergruͤbeln. Deüutschland hat ein aufrichtiges Interesse dabei, Frankreich ruhig zu wissen; warum sollte das Ümgekehrte nicht der Fall seyn? — Was den Grafen Sebastiani betrifft, so wußten wir zwar, daß derselbe den Minister in har— sihus macht; aber daß ihm Deutschland zur politischen Be⸗ kehrung zugewiesen sey, war uns bis jetzt unbekannt.“
Stuttgart, 9. Dez. Nachdem die Geschäfte, zu deren Erledlaung der gegenwärtige Landtag auf den 29. Mai d. J. ejnberufen wurde, insoweit beendigt waren, daß nunmehr die bereits früher zugesagte Vertagung desselben emteeten konnte, haben Se. Königl. Majestaͤt in der Absicht, diese Vertagung in Hoͤchsteigener Person zu vollziehen, Sich heute Nachmittags um J Uhr, in Begleitung Hoöͤchstihrer Adsutanten, in das Staäͤnde— haus begeben, an dessen Eingang Höchstdieselben von Ihren Ministern, Geheimen Raͤthen und einer Deputation von 25 Mitgliedern beider Kammern empfangen und in den Sitzungs⸗ Saal der Kammer der Abgeordneten geleitet wurden, woselbst saͤmmtliche Mitglieder beider Kammern versammelt waren. So— bald Se, Koͤnigl. Majestat auf dem Throne Platz genommen hatten, verlas der provisorische Chef des Departements des In⸗ nern, Stagtsrath von Schlayer, das Koͤnigliche, an die Stande gerichtete Vertagungs-Restript, nach dessen Verlesung Se. Koͤ⸗ nigl. Majestät folgende Rede vom Throne hielten:
„Dutrchlauchtigste, Durchlauchtig- Hoch geborne, Hochgeborne, Edle, Thewuͤrdige, Liche, Getreue!“ ͤ
Stets gewohnt, Meinem Volke und Meinten treuen Standen mit feffer Offenheit entgegen zu treten, sehe Ich es als Meine Pflicht an, bei Vertagung dieses Landtags Meine Gesinnungen über die Verhaͤltnisse der Gegenwart aus zusprechen.“
„Bor Allem zolle Ich der Kammer den Standesherren Meinen
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aufrichtigen, wohlwollenden Dan fuͤr die treuen, stets verfassungs—
dienten, ür das aufrichtige Vertrauen mit weichem sie den Vor— schlägen der Regierung eutgegen gekommen ist.“
„Die Kammer der Abgeocdn ten hat in einer langen sorgfaͤlti. gen Untersuch ung der Bedürfnisse unserer Fingnsen eine Richtung. angenommen, veischieden von dem Geis der fruͤheren Landtage.“
Meine Administration hat keine Untersuchmng. zu scheuen; die Klarheit und Ordnung der verflossenen Fingn; Periode, welche Meine Minister Ihnen vorgelegt haben, die beträchtlichen ersparten Sum⸗ men, trotz einer außerordentlichen Schulden ⸗Tilgung, die vorgesch la⸗ genen Verminderungen der Abgaben, bewessen hinlänglich die Recht⸗ lich kest Meiner Regierung und die wohlwollende VBorsorge für Meine unterthanen⸗ n . .
„Bei diesen Verhaͤltnissen war Ich es der Warde Meiner Krone schulbig, so wie den Rüäcsichten gegen Meine Mit verbündete im Peutschen Bunde, streng auf Meinen verfassungs m dßigen Rechten zu beharren, überzeugt, daß zie offichtmaͤßige P üfung Meines an— gegebenen Gründe die gutgesinnte Mehrheit der Kaminer der Abge⸗ ordneten zur unumwund enen Anerkennung Meiner NVech te / so wie zur giücklichen Loͤsung der eingetretenen Yerhäitnisse führen wůͤrde.⸗ Meine Erwartung ist nicht getä̃uscht worden; unsere Versas⸗ sung, durch Mich und te beiden Kammern then gehandhabt, giebt ung auch für die Zukunft das beste Mittel, die in ganz Deutschland verleitete wohl bekannte Faction unschäͤdlich zu machen, eine Fac—
Desgl. uͤber den Ertrag der Steuern in den letzten Jahren und
mäßigen Gesinnusngen, welche ihren Beschluͤssen zur Grundlage
tion, die durch Verrath am gemeinsamen Vaterlande auf den nn
sturz aller beste henden . hinarbeitet.“ „Diese Verhaͤltnisse si
ad erg welche uns im Gefuͤhl der Schr Zei
daun wohl das so viel besprochene Gesetz von 1824
ise modificirt, daß es nicht langer als mit den For— und der Civilisation in Wisderspruch stehend
erhaltung die heilige Pflicht auflegen, treu und fest auf allen M erden konnte.“
pflichtungen des Deutschen Bundes unerschuͤtterlich zu halten, ü auch für die Zukunft Alles zu beforden, was die Bande dieses Bu
des enger schließen wurde“ — In diesem Sinn sehe ich als eines der an, daß es den Bemühungen Meines guten
ein mit den Kronen von Preußen und Sachsen und den übt
verbündeten Deutschen Fuͤrsten zu Stande zu bringen Es iff ein nationales Band mehr fi
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Feinden Dutschlands kraͤstig en gegen zu wirken.“
Der Präsident der ersten Kammer antwortete hierauf du
nachstehende Rede: ö „Kdnigliche Majestät,
Im Namen der etre gen Stande Ihres Königreichs spregh⸗ mit Ehrfurcht deren Dank für die so even an sie gerichteten Kön
licken Worte aus. Erhebend ist es fuͤr uns, in dem Augenblich von Allerhöchstibnen beschlossenen Vertagung dieses Landtages, man Koͤnigl. Majestaͤt in unserer Mitte zu erhlicken, und belohnend Jedesi, welcher treu und fest an König und Vaterland, wig an Verfassung haltend, mit ruhigem (Gewissen auf erfüllte Pflich ⸗ fückblicken kann, das ehrenvolle Anerkenntniß seines Streben; Nie hat der redlich erden.
Allerhöͤchstibrem Munde zu vernehmen, . sinnté Wrttemberger verkannt, daf die treueste Liebe zu de
aut achbarn und irg Freundes, des Kbnigs von Bayern Masestaͤt, und den Mein
gen 6am be sungen ist, nach zwölfjährigen Unterhandlungen den Sindesß n oßenden
ir den Deutschen Bm desen Dauer und Einigkeit jeder echte Deutsche wunschen m wenn er, wie Ich, den Willen hat, den innern, se wie den aͤufa
1d, Deutsche Blatter berichten aus Frankfurt a . nber: „Der Bau unserer neuen Gefäng tig und von den Verhafteten bereits bezo
luͤcklichsten Erelgn een darum mit der moͤglichsten Eile vollendet, weil daß die Gefangenen von den vielen alten
andi. Gefängnissen der Konstabler- Wache zur wo das Geräusch der Straßen erstarb, durch alle durch mit einander korrespond rten, indem der Eine re an der Scheidewand sehr deutlich vernahm, was den Mund nahe an die anderseltige Wand haltend, So soll der Eine z. B. das erfahren haben, woruͤber in der Untersuchung befragt worden, und die Mit⸗ Alle, die hier in einer Gefangniz-⸗Reihe saßen, er— Werk der Inquisitoren“
Oest erreich.
Algemeine Zeitung meldet aus un die Absicht hat, hier Telegraphen einzuführen, en mit alten Telegraphen, die im zeughause aufhe⸗ Versuche angestellt werden. Kommt die Sache zur so durften wahrscheinlich Telegraphen- Linien von schen, Vayerischen, Polnischen und Türkischen Graͤnze Nach allen diesen Richtungen hin dürfte sol— R mt vielen Lokal Schwierigkeiten verbunden seyn—
Kohl, ni igen gen Nett telt oeeint En nnd, sche Laöndtag beschäftigt sich jetzt mit den wesentlich—
genten - Handlungen bezeicknet, und zeugend sprechen mannig
glücklich Ergehnisse von diesem edlen vaͤterlichen Sinne, inn fest ve trauend, die sichere Burgschaft s dieser
chem Kü ttemberg, Wohlfahrt findet. . Eslebe der König!“
Se. Königl. Majestät verließen hierauf den Sitzungs unter einem allgemeinen „Lebehech“ der Versammlung und ten sofort, in Begleitung Höchstihres Gefolges, in das K
Residenz⸗Schloß zuruͤck.
Beide Kammern haben noch vor ihrer Vertagung ine gemeinschaftlichen Sitzung die Wahl des standischen Ausst vorgenommen, die auf den Praͤsidenten von Mohl, dit ordneten Feuerlein, Rauter und Gmelin gefallen ist. A gliedern des weiteren Ausschusses wurden der Graf von quemont, Freiherr von Berlichingen, Abgeordnete Baue herr von Hornstein, Direktor von Mosthaf und Dire
Rummel erwaͤhlt.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen
uͤbermorgen in der hiesigen Residenz erwartet. Karlsruhe, 8. Dezember.
aufgehoben und fixe Zollsaͤtze eingefuhrt.
Hafer 16 Kr. und vom Centner
— Das Regierung s⸗9 enthalt das auf dem letzten Landtage zu Stande gekomman setz uͤber die Abaͤnderung des Eingangs⸗-Zoll⸗Tarifs. Hit werden die bisherigen Gradations-Zöoͤlle fuͤr Getraide und! Der Eingangt beträgt kuͤnftig ohne Ruͤcksicht auf die Preise vom Malter nen oder Weißen 5 Kr, vom Malter Roggen 32. Kr. Malter Gerste 28 Kr, vom Malter Spelz 26 Kr., vom Mehl 37 Kr.
Eingangs, Zoll vom Marmor, vom rohen Kupfer, Ms
Interesse des Landes betreffenden Gegenstaͤnden, und Hinsicht thaͤtiger geworden zu seyn.“
Schweiz. Schwäbischen Merkur liest man: „Das Franzoͤ— er hat sich bewogen gefunden, fortan die Unterschrif⸗ staler Regierung zu respektiren, und es ist derselben chluß in folgendem Schreiben des Franzoͤsischen Ge— migny unter dem 26. November mitgetheilt worden: erren! Ich habe die Zuschrift erhalten, welche unter dem sr zu uͤbersenden Sie mich beehrt haben, und durch welche n Kenntniß setzen, daß gemäß der Erlasse der hohen Tag⸗
Franzosen wird die Ihrem Schreiben beigefügten Un—
r Regierung und der Gesandtschaft sich einleiten, werden iel an mir liegt, mich stets geneigt sinden, Alles zu Ihnen Beweise von der beständigen Theilnahme zu lche der König an allen Staaten der Eidgenossenschaft Ich weiß, daß ich von Ihrer Seite auf Dienst-Be— fechnen kann. Alles, was dahin abzielt, die Bande rankreich und der Schweiz enger zu knuͤpsen, darf für weniger Werth haben, als für mich. Ich wuͤnsche Ihre Staats-Einrichtungen täglich immer mehr be— schen, und Zeuge der Wohlfahrt des Staates zu seyn, Spitze Sie gestellt sind. Genehmigen Sie ꝛc.““
Fealken.
30. Nov. Auf der Piazza del Popolo ist heute
Zinn, Zink, vom rohen Krapp und von Potasche ist ben Genius der schoͤnen Kuͤnste darstellende Statue von
herabgesetzt, und außerdem als daß die Steuer-Verwaltung von Gegenstaͤnden die Entrichtung
Grundsatz allen
ten zuruͤckzuzahlen schuldig sey.
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wenn der Zucker zu Wasser in einem Freihafen angekomm
und zu Wasser von da wieder weiter geht. Darm stadt, 9g. Dez.
ebenfalls verboten wird.
beschaͤftigt.
Es haben mehrere Befoͤrderungen in unserem Stag Namentlich wurde der bisherige zweite M
statt gehabt. unseres hiesigen Ober-Apellations- und Cassations gericht v. Guͤnderrode, an des verstorbenen Frhr. v. Senden welcher schon viele Jahre den Gesandschafts-Posten 4m ner Hofe bekleidete, erster Praͤsident jenes hoͤchsten M und der bisherige Universitäts-Kanzler und Hofgerichts in Gießen, Frhr. v. Arens, rückte in die so erledihh Präsidentenstelle ein; der bisherige Ober- Finanzrath Deputirter auf mehreren Landtagen, wurde geheimer“ bei dem Ministeriüm des Innern und der Justiz,“ Prädikat Regierungs Rath.
Frankfurt a. M, 9. Dezember. In der heutieg ordentlichen Sitzung des großen Raths wurde der e und Schoͤff r. Stark zun aͤltern und der Senator hi zum suͤngern regierenden Buürgermeister fuͤr das Inh, erwählt.
In der Ober-Postamts- Zeitung liest man man vernimmt, ist von Seiten des hohen Senats hu des Artikels 3 des Gesetzes vom J. Sepi. 1824, die gerlichen Rechte der hiesigen Israeliten betreffend, wo stimmt, daß jahrlich nicht mehr als 15 hiesige Israelit s geschlossen werden duͤrfen, ein Beschluß ergangen, wont Arr. 3, in so weit er sich auf zwei im hiesigen Ists— Buͤrger-Verband stehende Personen bezieht, gänzlich ah und fuͤr solche Ehen eine Beschraͤnkung der Zahl nach lie statt finden dürfte. In diesem Sinne soll nun ein Voll die gesetzgehende Versammlung erlassen worden seyn, und wohl nicht zweifeln, daß dieselbe ihee Beistimmung hierzu werde, wie ja auch schon fruͤher die Bestimmungen cn
setzes dadurch gemildert wurden, daß man, wenn bei del
gehenden Ehen zwischen hiesigen Israeliten eine velbiktn—
son sich befänd, die Ehe in jene Zahl von 15 nicht eln Vielleicht wäre es auch angemessen, daß hinsichtlich Fren Exteichterung einträte und namentlich dem Ermessen der? dberlassen würde, solche Ehen, zu deren Gunsten entne guͤnstige Vermoͤgens-Verhaͤltnisse oder besondere Famili sichten sprächen, uber vie festgesetzte Zahl von zuʒulassc
ausgespz Hegccarini enthüllt worden, von der das Diario di
a en m n, sne ausfuhrliche Beschreibung giebt.
den Tarifen verlangen koͤnne, und daß sie denselben er Erfuͤllung der von ihr vorgeschriebenen Kontroll ⸗Verbin Eine weitere Verordnu Finanz⸗Ministertums enthält die Bestimmung, daß bei Zucker, der ohne gehoͤrige Verpackung in Fässern oder eingefuͤhrt wird, 10 pCt. des Gewichts Behufs der Ven beigeschlagen werden muͤssen, und daß ohne eine solche Vern der Transit des Zuckers und seine Verbringung in die häaͤuser des Landes nicht gestattet werde, den Fall ausgenm
land, 1. Dez. Gestern hat hier die feierliche Ein⸗ Leiche des Fuͤrsten Nicolaus Esterhazy von Galanta hn. Die Beisetzung derselben wird in der Familien⸗ ßuͤrsten zu Eisenstadt erfolgen.
in, 30. Nov. Die verwittwete Köonigin, Maxig Chri— sich von dem Schlosse Govonne ebenfalls nach Genua wo Ihre Majestaten der Koͤnig und die regierende verweilen.
Spanten. Times giebt folgendes Privat-Schreiben aus Madrid
Das Großherzoglich Hessich Rovember: „Der neus Kriegs-Minister entfaltet die gierungs-Blatt enthält eine Ministerial⸗Verordnun olge deren die Versendung und Verbreitung des bei K peier erscheinenden und an die Stelle des verbotenen schen Volksblatt“ getretenen „Leuchter und Beleuchter fuͤr 5 Ein gleiches Verbot trifft alle etwa in demselben Verlag herauskommende Zeitschristen, jedes nicht im Großherzogthume erscheinende Journal, d ausschließlich mit Gegenstͤnden des Großherzogthums!
hätigkeit. Die obere Verwaltung des Departements, so eben eingerichtet hat, beschaͤftigt sich eifrigst mit ng der Unordnung, in der es von dem Ex⸗Minister assen worden. Die Linten-Truppen beliefen sich unter ihm ig mehr als 30,000 Mann, obgleich sie in ihrer Voll— 1h00 Mann stark seyn sollen. Die a4 Regimenter sal⸗ Miliz, die sich auf ungefähr 40,966 Mann belau— deten in 'der That die Hauptmacht, die zur Verfuͤgung bierung stand. Die erledigten Stellen der General— ute von Granada und Andalusien sind wieder besetzt die erstere mit dem Fursten von Anglona, einem der hranden von Spanien, der sich durch seine Anhänglich⸗ hie conststutiennelle Sache schwer kompromitttr hatte. ein neuer Gouverneur von Marbrid in der Person des 6 Espeja, eines alten constitutionnellen Brigadters, er— worden, der an die Stelle von Cabezon Miranda ist. Die Entlassung Miranda s wurde durch sein des Benehmen bei der Lestung des Prozesses gegen N. Oktober in Madrid verhafteten Königlichen Freiwil— tbeigefuͤhrt. Er hatte nämlich im Widerspruch mit dem ten That ⸗Bestand erklärt, daß sie erst auf das Volk und Garnison gefeuert, als inan sie angegriffen habe, und daß soin dem Falle der Selbstvertheidi gun befunden hätten 38 chwierige Sache, was mit diesen Freiwilligen geschehen soll. Oktober wurden ohne Unterschied sowohl diejenigen ver welche man in der Stadt umher zerstreut fand, als die, man auf offener Empörung betraf. Es muͤssen sich also hen Verhafteten auch viele Unschuldige befinden; sie erklaͤ—⸗ aber jetzt Alle fuͤr schuldlos. Um der Schwierigkeit aus en, will ihnen die Negierung eine allgemeine Amnestie hen; eine solche Maßregel kann aber nicht eher ausge herden, als bis das ganze Land wieder des Friedens ge—
le Spanischen Gefängnisse, wenn man auch nur die drid nimmt, sind jetzt uͤberfuͤllt. In der Nahe der Haupt nd ganze Banden verhaftet und nach der Stadt gebracht Am 20sten d. wurden wieder drei Möoͤnche von dem von Rivas, die in eine Verschwörung verwickelt durch die Straßen von Madrid in die Gefaͤngnssse ab— und verursachten einen großen Volks⸗Auflauf. In den Gefängnissen Saladero und Cargel de Corte sollen sich icht weniger als 800 Karlisten in Haft befinden. Nach⸗
ie Hauptmacht der Insurrection unterdruͤckt und Anfuͤh— vie Santos Ladron Und Etchevarrig,
hingerichtet sind,
die Klugen und Gemaͤßigten, daß man ohne Gefahr ich den Peinzipten einer vernuͤnftigen Politik einen Ge— Pardon kene kann. Wuͤrden die Thatsachen nicht
. * Wien: „Es
Staat vollstandig konstituirt ist. Die Gesandtschaft des
anerkennen, und in den neuen Verhaͤltnissen, welche zwi⸗
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bei ihrer Wanderung von Mund zu Munde und bei dem Man— gel an Preßfreiheit so entstellt, so möchte man fast glauben, daß Herr Zen im Begriff stehe, sich durch die Aufnahme einer Anzahl gon gemaͤßigteren Liberalen mehr als jemals zu befestigen Sollte aber das durch die desinitipe Abdankung des Herrn hr mene erledigte Finagnz-Departement Herrn Ballesteros nber gehen . gen, so ist Alle Hoffnung far ihn verloren. Ballesteros war bei Lebzeiten König Ferdinands mehrere Jahre hindurch Finan M, üister; da er aber mit einigen seiner Kollegen ram als , , den König todt glaubte, die an Don Carlos ia ssen Info hbe rung unterzeichnete, so hat er sich damit in der That fuͤr immer von der Verwaltung ausgeschlossen. Die Ur ach? der hdan kung des Herrn Martinez ist sein fortwährender Zwiespalt mit Herrn Zea in Bezug auf die Zwerkmäßlgkelt einer o beträchtlichen Anleihe, wie sie, der Premier w will. 5 . ö r. mn gn Ab dahkun. shprach, welches am 2tssten N. war, glaubte man, sein« sinanziellen Bedenklichkeiten wär en noch zu überwinden seyn. Jetzt zeizt es sich aber, daß er dar uf be steht, sich von seinem Posten urickzuz ehen; und wenn Balle steros an seine Stelle tritt, so het man ernstliche Besorg⸗ nisse fur die Ruhe der Hauptstaët. konnen sich denken daß das Schreiben des Grafen von da Blanca . Zea schwer verletzt hat, weil er darin noch un nittelbarer ange griffen wird, als der Kriegs ⸗ Minister. Da Herr ea ich setzt sicherer auf seinem Posten fuͤhlt, so ging er . stern bend die Königin um die nöthige Vollmacht an den Grafen von Florida Blanca aus Wadrid 3u entfer⸗ nen, aber man versichert, er habe eine kalte Aůrwort er⸗ halten, mit der Andeutung, daß er zu Masjestat nicht wieder von der Sache sprechen möcht? BVelltegend werben Sie die heutige Nummer des neuen Journals La Aurora de Espana! fin den und einige unbedeutendere Falla dar aus ent⸗ nehmen konnen. So werden Sie unter Anderem sehen daß die KLarlistische Junta ihren Kaiser Karl V. abge etzt und an gessen Stelle seinen ältesten Sohn unter dem Namen Karks V . pro⸗ klamirt hat. Es verdient bemerkt zu werden, daß die Aurora nur ein anderer Manie fuͤr die Zeitung El Correc ist, die mit Einwilligung der Regierung uncerdrfick: wurde. Die Identität wird kaum verhehlt, aber der Minister bestand darauf wie es auch sonst wohl vorzukommen pflegt, daß ein Nanie aufhören muͤsse, der einigen seiner Freunde Aergernißz gegeben hat, waͤh— rend er das Blatt selbst fortbestehen ließ. .* .
Meintster
Als man zuerst von seiner d. d
1 Bren Ihrer
Rr tu gal.
Lissabon, 23. Nov. Die hiesige Chronieg enthalt in ihren ossiziellen Theil ein Dekret des Herzogs von Braganza im Namen der Kenigin, durch welches der Zte Artikel des De— krets vom 25. Juni 1823 als ungerecht wieder aufgehoben wird Jener Artikel entsetzte namlich den Senhor Gonsalves de Wi⸗ randa seiner Wurden als Stagts-Minister, unter dem Vor, wande, daß er, als er noch Kriegs-Minister war, gewisse Maß— regeln angeordnet habe, welche von der Regterung nicht hatten gebilligt werden koͤnnen. Dieser Vorwurf ird nun für unge— gruͤndet erklart, weil der genannte Minister zu jenen Maßregeln gerade durch die damalige Regierung autorisfrt worden sev.
Ein zweites Dekret setzt auf gleiche Weise den jetzigen Fi— nanz und Kremier Minister Jose da Silva Carvalho in seine Wurde als Staats Minister wieder ein, die ihm ebenfalls durch dasselbe Dekret vom 28 Juni 1823 genommen worden war weil man ihm damals vorwarf, das Koöͤnigreich ohne urlaub verlassen zu haben, wahrend es sich, wie es heißt, jetzt aus— weise, daß er schon am J. Juni 1823 einen Pan . Min⸗ ster der auswärtigen Angelegenheiten erhalten hatte. Beide ge⸗ nannte Minister werden daher wieder in die ihnen durch das Dekret vom 23. Mai 1823 verliehenen Wuͤrden eingesetzt.
In einem dritten Dekret des Herzogs von Braganza, vom gestrigen Tage datirt, wird anbefohlen, dein Kriminal-⸗Richter des St. Isabellen⸗Viertels eine Liste der in der Hauptstadt befindl chen Gefangnisse zu uͤbergeben, auf welcher dieselben nach dem Grade der Straffaäͤlligkeit der darin eingekerkerten Personen elas⸗ sificirt sind, damit jener Beamte in Zukunft wisse, in welches Gefangniß er einen jeden der unter seine Gerichtsbarkeit gehoͤ— renden Verbrecher männlichen und weiblichen Geschlechts zu sen— den habe. Diese Liste ist dem Dekret beigefügt; die Gefängnisse sind darauf in 11 Klassen eingetheilt und fuͤhren alle den Na men Enxoviag oder Kerker. Auch sind die Hoöspitaler für Maͤn, ner und Weiber, fur ansteckende und nicht ansteckende Kranthei ten auf dieser Kste angegeben. 6. ; Ferner, enthalt die Ch ronica noch folgendes, vom 13ten d. M. datirte Dekret: „Da glücklicher Weise die Umstände auf gehört haben, die zur Herabsetzung des Einfuhr-Zolles von inlaän kuschem und fremdem Mehl zum ? 'theil dieser volkreichen Stadt und der Befreiungs-Armee auf die Halfte ihres gewöhn— lichen Betrages Anlaß gaben, so halte Ich es, im Namen der Königin, für angemessen, das Dekret vom 6. September, welches diese Cinfuhr zu einem herabgesetzten Zoll gestattete, wieder mf zuheben und anzubesehlen, daß nach Ablauf eines Monats, vom Tage der Publication des gegenwärtigen Dekrets an gerẽch net die alten Vorschriften wieder in Kraft tre . ! D asselbe Blatt meldet Folgendes: „Der Minister des Innern hat heute von dem Corregidor des Distrikes von Se— tubal eine vom 2lsten datirte Mittheilung einpfangen, worin Letzterer versichert, daß in dieser Stadt die volkemmenste Ruhe herrscht, und daß die Arbeiter aufs thätigste an den Festungs werken beschäftigt sind Von den Juizes da Forag er Erte Wonto Peniche und Mafra erfahren wir unterm täten ind 2Alsten d. M., daß in diesen Städten Alles ruhig und daß die dortigen Kaufleute vom besten Gelste beseelt waren. Der Juiz da Fora von Almada berichtet, daß in seinem Distrikt die mißt Ruhe herrschte, und daß sich die tresflichen Gesinnungen der Einwohner durch den aufrichtigsten Enthusiasmus uns bei Gelegen- heit. der Anwesenheit Sr. Kaiserl. Majestät unsers un sterbsichen Befreiers kundgegeben haben.“
In einem vom Courier mitgetheilten Privat- Schrei. ben aus Lissabon vom 23 November heißt es unter Anderem: „Die Intriguen sind noch immer an der Tagesordnung, und anstatt daß die Parteien sich einigen sollten, um die Yriguelisten aus dem Lande zu treiben, und die Charte so wie die Rechte der jungen Königin zu sichern, thun die Gegner des Min iste riums alles Moͤgliche, um die Schwierigkeiten unserer Lage noch zu vermehken. Der zweite Brief des Grafen Taipa beschästigt das Publikum noch immer. Der Buchdrucker ist noch in Haft, aber der Graf selbst war nicht zu finden; er soll sich im Hause eines Ausländers verborgen haben. Wenn man, den umlaufenden Geruͤchten trauen darf, so hatte der Brief seinen Ursprung, wo nicht gar seinen ganzen Inhalt, einem fremden Diplomaten, der Gemah— lin eines Anderen und dem Herzoge von Palmella. zu verdanken, und man suͤgt hinzu, des Letzteren Freund, Senhor Guerreiro, hatte auch das Seinige dazu beigetragen. Jedenfalls ist so viel
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ausgemacht, daß die beiden letztgenannten Herren bald einsahen,
di j ĩ is d 4 T . 1 . gun stig die durch die Exvectorationen des Grafen hervorge⸗
, . Gel ingen ihrer eigenen Sache seyn mußte, i , . ,, . benutzten, um dem Regenten von dem . . ars. ath am Tage mäch der Erscheinung des Tai— . p bens ane sehr heftige Denkschrift einzureichen, worin , . 8 n, wurse, seine Minister zu entlasen, X e, g heißt es, war kaum im Stande, seine Wuth zu , . dennoch that er es und erwiederte in einem Tone, . . seinen gerechten Unwillen ausdruͤckte, er , , n solchen Schritt thun, einmal, weil er sein gegen— ,. un ister m ger wichtigen ihm obliegenden Pflicht fuͤr dito enen gecgchsen halte, und dann, fuͤgte er hinzu, weil er den jämmerlichen Intriguen hergeben wolle, de— uch dem stumpfesten Augen nicht ent— England“ führ Dom Pedro fort, son in den Portugiesischen vand, und Frankreich gen in 1 1 l 2 91t 1 Ferner ,, n r,. ö h väaltu J eigenen Angelegenhei⸗ ten. en würde, weiß ich nicht, warum ich auf gleich Weise verfahren soll Vorjichriften, die man mir ertheilen ᷣ beiden genannten Personen ver Aufregung und
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trotz alen unschicklichen mag oder moͤchte““ Die
Fen das Conseil in der hoͤchsten Auf — über das Mißlingen ihrer An— schläge, denn, so unterstuͤtzt, wie sie ihr Gesuch glaubten, hat— ten si. nichts weniger erwartet Die Frage hinsichtlich eines Ministerwechsels muß also jetzt als entschieden angesehen e, bis die Cortes zusammenkommen, welches gewiß sogleich der Fall seyn wir?, wenn die Lage des Landes die Freiheit der Wahlen nieht mehr hindert. Dom Pedro hat sich mit seiner gewohnten Lebßendigkeit mehrere Male auf das fuͤdliche Ufer des Tajo begeben, um sich mit seinen eigenen Augen davon zu uͤber— zeugen, ob auch die von ihm gegebenen Befehle zur Befestigung von Setubal und Annata gehörig jusgeführt werden. An die, sen Orten ist jetzt Alles wieder in Ordnung. Nach Setubal ist das 21ste Regiment von hier abgegangen.“ .
T nnr et.
Konstantinopel, 11. Nov. (Allgem. Zeit.) Es ist hier wohl ruhig, aber die Unzufriedenheit nimmt zu, und der Sultan wird Mühe haben den Sturm zu beschwoͤren, der ihm droht. Einstweilen fucht er sich zu zerstreuen, durch Spielen und Trinken dir Zeit zu vertreiben, und an gymnastischen Uebun— gen sich zu ergötzen. Ein hoͤlzernes Pferd zum Voltigeren, ein Billard und Kegelspiele zieren jetzt das Serail, das man nach und nach so europäisirt, daß es bald dem Lustschlusse eines lebenslustigen Großen der gebildeten Welt ähnlich sehen wird. Ibrahim Pascha arbeitet inzwischen tuͤchtig in den neuacquirir— ten Provinzen, und sucht durch zweckmäßige Einrichtungen sich daselbst belebt zu machen. Es wuͤrde ihm gelingen, koͤnnte er und sein Vater sich gewoͤhnen, ruhig fortzuschreiten, und nicht in Sturmschritt erzwingen zu wollen, was im Laufe der Zeit allein erreicht werden kann. So will er die Kultur des Bodens mit Gewalt beschleunigen, mittelst Kanäͤlen, Straßen, Holz— bahnen ein neues Leben in Syrien einführen, das den schwer— faͤlligen Syrier nicht anspricht und Unzufriedenheit erregen muß. In diesem Augenblick hat er den Plan zur Vereinigung des Orbntes mit dem Euphrat entworfen, und bereits mehrere Ingenieurs an Ort und Stelle geschickt, um das Terrain auf— nehmen zu lassen. Eine Holzbahn soll zum leichteren Trans— porte längs der Seeknste und zur Ausbeutung der großen Wal⸗ dungen bei Alexandrette angelegt werden, und was besondere Berücksichtigung verdient, ist das unabläßliche Nachgraben in der Gegend von Adana, wo man reiche Silber ⸗Adern vorgefun⸗ den haben will, die den weit aussehenden Plaͤnen des eroberungs— lust igen Arabers hr zu statten kommen konnten. So bethäthgt Ibrahitn Pascha eine Anwesenheit in Syrien, und die Pforte läßt geschehen, was sie zu ändern nicht wagt, oder vielmehr nicht wagen kann. Sie begnuͤgt sich dem thaͤtigen Geiste Ibrahims fried liebende und wohldenkende Pascha's entgegen zu steilen und einigermaßen die Gränz-⸗Bewohner in Karaman zufrieden zu stellen. Unter andern ist ein neuer Gouverneur nach Koniüh geschickt worden. Aus Kandien lauten die Nachrichten fortwährend nicht beruhigend. Zwar herrscht in diesem Augen bliek aͤußerer Friede auf der Insel, allein da man den Griechen keinen Nachlaß der Steuern bewilligen, ihnen die Auswande— rung nicht gestatten will, sie aber außer Stande sind die Abga— ben aufziuhringen, so kann man auf eine ernstliche Katastrophe gefaßt senn, welche durch die strengen Naßregeln beschle n iniget werden dürfte, die Mehmed Ali gegen die Kandioten anzuwen— den befohlen hat, und denen er durch eine neue Truppen Abfen— dung von 12,60 Mann noch Nachdruck zu geben gedenkt. Die Pforte hat sich bereit erklart, einen Griechischen Gesandten em pfangen zu wollen, doch darf derselbe auf keinem Griechischen Fahrzeuge, sondern unter fremder Flagge hier ankemmen. Der Herr Zographos, welcher als Griechischer Bevollmächtigter hier residiren soll, wird wohl ein Englisches Kriegsschis zur Ueber- fahrt erhalten. Das Journalde Smyrne verkuͤndigt, daß in Konstan—
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Bestuͤrzung
zel der Gesandte Griechenlands erwartet werde, um un—
ter dem Schutz der drei Maͤchte uber einen Handels-Vertrag mir der Pforte zu unterhandeln. Da die an den Sultan bezahl⸗ ten Süunimen bloß als eine Entschädigung fuͤr die Em nsi⸗ pation Griechenlands anzusehen sind, keineswegs aber den Großheryn verpfsichten, mit diesem Lande Verbindungen anzu knuͤpfen, o darfte der Gesandte, Herr Zographes, in Kon— stantinopel auf Schwierigkeiten stoßen. Andererseits scheinen jedech die Forderungen der Griechen nicht uͤbertrieben, und der Sultan scheint geneigt, uͤber das Vergangene einen Schleier zu werfen, und so darf man hoffen, daß auch diese An gelegtnhelt zu beiderseitiger Zufriedenheit sich ausgleichen werde — Man sagt, der Griechische Patriarch von Konstantinopel ein Mann von vielem Verdienst und Verfasser mehrerer Schriften wollte die Synode in Griechenland laut verwerfen. Die Epal⸗ tung der Hellenischen Kirche hat große Aufreizung unter den Griechen in Konstantinopel erregt, die sich thellweis⸗ fuͤr den Partriarchen, theilweise für die neue Synode erklirzn. — ie
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Kandia erfahrt man, daß das Lager von Mourines um mehrere
Tausend insurgirte Griechen verstärkt worden war, und das die 19, G daß Glo
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Sache sich in einen allgemeinen Aufstand gegen die Regierung
Mehmeds Ali's umzugestalten schien.
Griechenland MNaupligz 12. Novbr. (Allgemeine Zeitung.) Die Begleiter des Kaigs auf feiner letzten Reise entwerfen Ein wahr— hoft ruͤhrendes Bild von der Begeisterung, mit welcher der junge Monarch allenthalben von seinem Volke empfangen wurde, und mit welcher unbeschreiblichen Herzensgute und Anmuth der selhe diese ungekünstelten Seweise der Volkeliebe hinnahm und erlole⸗