1834 / 1 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bertin, Mittwoch den 1 sten 1834.

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36. 2 ö ö che Nach i cht en ,, . Se. Majestaͤt der König haben dem Kanzlisten Menger bei dem Ober-Landesgericht zu Frankfurt a. d. O. das Allge— meine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

ö 8 . , chte ,,,, n l g 8 Mel ng, e m netesten win fen aus Tiflis zufolge, ist daselbst die Nachricht eingegangen, daß der bekannte Persische Prinz Abbas Mirza mit Tode abge— gangen sey. . Paris, 25. Dezember. Der Köͤnig fiuͤhrte gestern den Vorsitz im Minister⸗Rathe. 5 ö Der Herzog von Orleans, als Mitglied der geographischen Gesellschaft, hat einen Preis von 2090 Fr. ausgesetzt, welcher demjenigen Franzoͤsischen Reisenden zu. Theil werden soll, der von seinen Reisen eine Pflanze oder ein Thier mitbringt, wel— che man in Frankreich heimisch machen kann. ; ö. Die Erbffnung der Kammern und die Rede des Königs geben heute saͤmmtlichen hiesigen Blättern Stoff zu Betrachtun— gen. Das Journal des Débats äußert sich folgendermaßen: „Die Session ist eroͤffnet. Wie groß auch unser Bedauern seyn mag, daß wir uns gestern nicht einer neuen, auf fuͤnf Jahre ge— wählten Kammer gegenuͤber befanden, so ist doch immer der Au⸗ genblick, wo der Koͤnig von den Repräsentanten Frankreichs um— heben erscheint, ein Augenblick des Bertrauens und der Zuver⸗ sicht. Beleiner solchen Gelegenheit erscheinen die Gesinnungen Frank—⸗ beichs in ihrer vollen Wahrheit, die Majestät des Thrones in ihrem pellen Glanze. Wir haben Zeiten gesehen, wo die Eroͤffnung der Kam— nern eine Epoche der Krists und der Verdunkelung fuͤr das Königl. Unsehen war; jetzt ist sie ein Tag des Triumphes und der Kraft.

Die Nation, vor dem Könige versammelt, bringt ihm die Be—

weise des oͤffentlichen Dankes, und erneuert gewissermaßen das Duündnjß, welches die Factionen vergebens zu zerreißen hoffen. Der Koͤnig der Franzosen ist nirgends so sehr Koͤnig, als in⸗ mitten der Kammern, welche Frankreich repräsentiren. Die Thron-Rede hat einen lebhaften Eindruck hervorgebracht. Der Koͤnig hat die Unordnungen, welche der Factionsgeist noch un— terhaͤlt, und die Hoffnungen und strafbaren Umtriebe derer nicht verheimlicht, welche nach einer nerten Revolution schmachten, einer weit weniger politischen als gesellschaftlichen Revolution. Wenn das Koͤnigthum zuerst angegriffen wird, so hat dies dar—

n seinen Grund, daß es das Bollwerk der Gesellschaft ist. Die Sache des Koͤnigthums ist also die Sache der Nation. Auch verlangt der Konig von keiner anderen Macht als von der Nation selbst und von der offentlichen Meinung die Unter— druͤckung der Unordnung. Die materielle Ordnung ist wieder hergestellt, und mußte auch vor Allem wieder hergestellt werden. Es genuͤgte, der Gewalt Gewalt, und den blutigen Herausfor— derungen der Insurrection die Bajonette der Freunde der Ordnung entgegenzusetzen. Die moralische Srdnung findet sich langsamer wieber ein. Die Regierung und die Kammern befinden sich jetzt in der gluͤcklichen Lege, daß die Wiederherstellung dieser Ordnung der

auptgegenstand ihrer Sorge werden kann. Die Gesellschaft it ruhig; der kleine Buͤrgerkrieg, den der Straßen-Auflauf zwei m. lang gefuͤhrt hat, ist beendigt. Der Handel und der fentliche Wohlstand bluͤhen wieder auf. Von der andern Seite ist der Friede von Europa mehr als jemals gesichert; die Thron— Rede enthaͤlt bestimmte Zusicherungen in dieser Hinsicht. Die Mannszucht und die Starke unserer Armee haben uns in den Stand gesetzt, in Europa eine Frankreichs wuͤrdige Rolle zu spielen. Es sind dies große und schoͤne Hoffnungen fuͤr unsere ukunft! Es ist dies ein mächtiger Anlaß zum Vertrauen in die Gegenwart. Die Dankbarkeit der Mation wird weder dem Könige, noch seiner Regierung, noch den Kammern entste— hen.“ Der Temps macht darauf aufmerksam, wie un— passend es sey, einen constitutionnellen Köͤnig so haͤufig in der ersten Person reden zu lassen. „Wir koͤnnen es!“, sagt dieses Blatt, „nicht genug tadeln, daß die Minister sich so oft inter der Person des Koͤnigs verschan zen, daß sie in jeder der Phrasen, für die sie verfassungsmäßig verantwortlich sind, den

illen des Köͤnigs hervortreten lassen, und dire ganze Regierung in ihm personifieciren. „„Ich habe diese oder jene Maßregel zur Erhaltung des Friedens ergriffen; ich werde bei meinem System beharren““, , lassen sie den Monarchen sagen. Aber was wißt Ihr davon? Wenn eine Majorität sich ganz und gar von dem Systeme trennte, welches Ihr hetite repräsentirt, sollen dann andere Minister den König sagen lassen: Ich habe meine Plaͤne geaͤn— dert, ich habe meine Grunsaͤtze modificirt, ich hatte mich geirrt?“ Der National sagt: „Der Anblick der sogenannten Koͤniglichen Sitzung war kalt; es ist das erstemal, daß eine Thron-Rede nicht durch Beifall unterbrochen worden ist. Die gestrige ist selbst den Freunden des Koͤnigthums geschmack- und farblos erschienen. Es ist in der That hoͤchst seltsam, daß man sich in der Thron-Rede ruͤhmt, die Kammern, die Na— fixnal-Garde, Frankreich, die oͤffentliche Meinung, also alle Welt auf seiner Seite zu haben, und sich doch uͤber die Factio⸗ nen beklagen zu muͤssen glaubt. Bei Sxröffnung der Session von 1832 betonte der König mit besonderem Ausdruck die Phrase, daß die Republik vor der constitutionnellen Monarchie er— sschen sey. Bei Eroͤffnung der Session von 1831 machte sich der Koͤnig uͤber das Hirngespinst der Republik lustig. Diesesmal hat man gar nicht von der Republik gesprochen; man hat begriffen, daß man dadurch die republikanischen Deputirten

zur Kundgebung ihrer Gesinnungen zwingen, oder wenigstens die Schicklichkeit gegen sie aus den Augen setzen wuͤrde. Die so lange abgeleugnete Republik ist also doch jetzt schon dahin ge— langt, daß man selbst in den Königl. Sitzungen héflich gegen sie wird.“ Die Tribune beschraͤnkt sich auf folgende Zeilen: Wir geben heute, und, wie man gewiß erwartet, ohne weitere Bemerkungen, jenen traurigen Gemeinplatz, den man die Rede vom Throne nennt. Man findet in diesem Werke, was man in allen Reden dieser Art sindet. Wenn die Monarchie lange dauern sollte, so wuͤrde es eine wahrhafte Ersparniß nicht des Geistes, aber des Geschwaͤtzes seyn, wenn man eine jener Reden als Muster beibehielte, und sie am Anfang jeder neuen Session ab⸗ läse. Uebrigens hat der Koͤnig die Platze und Straßen passirt, ohne daß sich irgend ein Ruf hatte vernehmen lassen; es ist so— gar nicht einmal ein Angriff auf sein Leben gemacht worden.“

Im Journal des Débats liest man? „Die Augsburger Allgemeine Zeitung weiht, ihrem Gebrauche gemaͤß, ihre Leser in die Geheimnisse der Kabinette in. Sie weiß ganz genau, was sich zwischen dem Franzoͤsischen Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten und den Botschaftern der drei großen Hoͤfe zu— getragen hat. Noch besser weiß sie, was in dem Conseil der Minister des Koͤnigs der Franzosen vorgegangen ist, und die kleinen Geschichtchen, welche sie in dieser Beziehung auftischt, haben eben so viel Wahrheit, als Wahrscheinlichkeit. Wir bil— den uns nicht ein, so gut unterrichtet zu seyn, als sie; aber wir haben den Moniteur gelesen; and da die Franzoͤsische Re— gierung im Jahre 1831 auf der Rednerbuͤhne erklart hat, daß sie sich noͤthigenfalls jeder fremden Einmischung in Piemont wi— dersetzen werde, so sind wir uͤberzeugt, daß sie bei allen Gelegen— heiten dieselbe Sprache gefuͤhrt hat.“

Es heißt, daß saͤmmtliche Pariser Advokaten einzeln gegen das Urtheil, welches die Herren Dupont, Pinard und Michel auf eine Zeitlang vom Amte suspendirt, protestiren wollen. Auch wird, wie man sagt, der Advokaten-Stand mehrere seiner Mit— glieder bezeichnen, die interimistisch die Geschaͤfte jener drei Ad— vokaten unentgeltlich besorgen sollen. Die Herren Dupont, Pinard und Michel haben uͤbrigens von dem Urtheile des As— sisenhofes appellirt.

Aus Boulogne wird gemeldet, daß das Schwedische Schiff „Haabets-Anker“ am 2lsten d. mit Mann und Maus unterge— gangen sey. Die Besatzung bestand aus 9 Mann, und es war unmoͤglich, ihnen Huͤlfe zu leisten.

Großbritanien und Irland.

London, 24. Dezember. Se. Majegaͤt ertheilten vor— gestern dem Admiral Sir Jas. Whitshed und Herrn Campbell Audienz. Am demselben Tage stattete Sir Stratford Canning Ihren Majestaͤten einen Besuͤch ab. Am 31 sten d. werden Ihre Majestaͤten ein großes Diner geben.

Der Fuͤrst Lieven hatte vorgestern eine Unterredung mit dem Grafen Grey und empfing sodann einen Besuch von dem Oesterreichischen Botschafter, Baron von Wessenberg.

Fuͤrst Talleyrand ist am Sonntag Abend hier eingetroffen; gestern Nachmittag arbeitete derselbe bereits mehrere Stunden mit dem Grafen Grey und mit Lord Palmerston. An der gestri— gen Boͤrse wollte man wissen, der Franzoͤsische Botschafter habe die beruhigendsten Versicherungen in Bezug auf Rußlands Po— litik in den Tuͤrkischen Angelegenheiten mitgebracht.

Der neu ernannte Botschafter bei der Regierung Donna Maria's, Lord Howard de Walden, arbeitete vorgestern mit Lord Palmerston im auswärtigen Amte.

Dem Vernehmen nach, wird der Oberst Dawson Damer den Lord Howard de Walden in der Eigenschaft eines ersten Gesandtschafts-Attaché's nach Lissabon begleiten. Oberst Damer ist der Bruder des Grafen von Portarlington und Erbe eines bedeutenden Vermoͤgens.

Mit einem in Liverpool angelangten Schiffe sind Nachrich— ten aus Lissabon bis zum 12ten d. M. und eine Reihe von Blaͤttern der Chronica constitutional bis zum 11ten d. eingegan— gen. Als das Schiff von Lissabon absegelte, war bei der Armee nichts von Wichtigkeit vorgefallen; bei den Constitutioönnellen waren 50 Ueberlaͤufer von den Miguelisten angekommen. Ge— neral Saldanha's Hauptquartier befand sich zu Cartaxo. Das Wetter war fuͤr die Jahreszeit sehr gut; doch hatte keine Par— tei davon Vortheil gezogen. Man erwartete indeß, daß die Pe— droisten auf dem suͤdlichen Ufer des Tajo zu operiren anfangen wuͤrden, weil bedeutende Quantitäten Pulver und andere Vor— raͤthe hinuͤbergeschafft wurden. Am 11ten kam das Dampfboot „James Watt“ in 9 Tagen von Falmouth mit 166,000 Pfund, 6000 Stuͤck Waffen und anderem Kriegs-Material fuͤr Donna Maria zu Lissabon an. Am 8ten langte ein Amerika— nischer Kriegs-Schooner im Tajo an und begrüßte Donna Ma— rig's Flagge. Er segelte am 12ten wieder ab. Am 6ten ging der „James Dunn“ und am Sten der „Cottager“ von Lissabon nach Liverpool unter Segel. Große Aufregung hatte in Lissa— bon die am 7. Dez. erfolgte Verhaftung des Grafen von Taipa verursacht. Die Polizei bemaͤchtigte sich seiner auf offener Straße. Auf dem Wege nach dem Gefaͤngniß suchte er zu entkommen, und fluͤchtete sich in das Haus des Grafen von Ficalho, der ihn nicht wieder ausliefern wollte und den ihm nachsetzenden Polizei— Beamten sogar drohte, daß er auf sie schießen wurde, wenn sie nicht augenblicklich seine Wohnung verließen. Dann begab er sich in den Palast, und da er Kaiserlicher Adjudant ist, so erhielt er augenblicklich eine Audienz. Er beschwerte sich laut uͤber Ver— letzung der Privilegien, da nach der constitutionnellen Charte die Pairs des Koͤnigreichs, außer auf frischer That, nicht verhaftet werden durften. Se. Maj. erklaͤrte, daß er um das Geschehene nicht wisse, rieth aber dem Grafen, der Polizei kein Hinderniß in den Weg zu legen. Da der Graf keine befriedigende Antwort von Dom Pedro erlangen konnte, so kehrte er nach Hause zuruͤck, und nachdem er mit dem Schwager Dom Pedro's, Marq. von Loulé, Ruͤcksprache genommen hatte, kamen sie uͤberein, den Gra— fen von Taipa an Bord des Koͤniglich Britischen Schiffs „Asia“, welches die Flagge des Admiral Parker tragt, in Sicherheit zu

bringen. Sie schritten sogleich dazu, und der Graf von Taipa blieb bis zum naͤchsten Tage dort. Als der Graf von Ficalho seinen Freund in Sicherheit wußte, begab er sich nochmals in den Palast und machte dem Kaiser die heftigsten Vorstellungen daruͤber, daß er die Privilegien der Pairs so ungestraft verletzen lasse, und daß unter der constitutionnellen Regierung eben so wenig Sicherheit fuͤr Personen und Eigenthum vorhanden sey, als unter Dom Miguel. Die Nachricht von diesem Vorfall verbreitete sich bald in der Stadt, und alle in Lissabon anwesende Pairs, 9 an der Zahl, die sammtlich Gefaͤhrten Taipa's in seinem Exil gewesen waren und mit ihm ihr Leben und Vermoͤgen fuͤr die Sache Donna Maria's preisgegeben hatten, versammelten sich in Ficalho's Hause und kamen uͤberein, dem Kaiser eine ehrerbie— tige Vorstellung in Bezug auf jene willkuͤrliche Maßregel einzu— reichen. Diese Adresse (s. Portugal) wurde von einer aus dem Marquis von Loulé, dem Marquis von Fronteira und dem Grafen von Ficalho bestehenden Deputation nach dem Pala st gebracht. In die Pair-Roben gekleidet, traten dieselben vor Dom Pedro, und der Marquis von Loulé verlas die Petition. Dom Pedro versicherte nochmals, daß er von dem Verfahren nichts wisse, und aͤußerte sein Bedauern daruͤber, daß der Ver— hafts-Befehl auf eine die Privilegien der Pairs beeinträchti— gende Weise vollzogen worden sey. Die Deputation erklaͤrte, daß sie sich nicht uͤber die Umstaͤnde, unter welchen die Verhaf— tung stattgefunden, sondern uͤber die Verhaftung selbst beklagten, die eine groͤbliche Verletzung ihrer Privilegien sey, wenn dabei auch noch so zartfuͤhlend und politisch verfahren worden ware. Die Unterredung endigte damit, daß Dom Pedro die vollkom— menste Genugthuung versprach. Als die Deputation sich zurück— gezogen hatte, wurde ein Minister-Rath gehalten, der bis Mit— ternacht gedauert haben soll. Am folgenden Tage versammelten sich die Minister noch zweimal, um uͤber diese Angelegenheit zu berathschlagen, und es erschien darauf in der Ehronica vom 10. Dezember eine offizielle Erwiederung auf die Adresse der Pairs. S. Portugal.? Der Grund zu der Verhaf— tung des Grafen von Taipa scheint in der Publilca— tion seines Schreibens an Dom Pedro zu liegen, worin er das Verfahren der geistlichen Kommission zur Unter— druͤckung religioͤser Anstalten scharf mitnahm. Dieser Brief war in den heftigsten Ausdruͤcken abgefaßt, und dem Praͤsidenten jener Kommission waren darin unter Anderem die Namen „Papst“ und „profaner Rathgeber“ beigelegt. In Folge dessen wurde der Graf von Taipa als ein Agent Dom Miguels be— zeichnet und sogleich ein Verhafts-Befehl gegen ihn erlassen. Die Pairs waren uber die Abfassung der ministeriellen Antwort auf ihre Adresse noch mehr aufgebracht, und als das oben erwähnte Schiff, die „Ann Paley“, von Lissabon absegelte, gingen sie da— mit um, eine noch heftigere Vorstellung zu entwerfen.

Der Morning Herald sagt: „Die heute hier eingegan— genen Privat⸗Nachrichten aus Lissabon enthalten nichts Neues, was auf eine baldige Beendigung des gespannten Zustandes in Portugal schließen läßt. Es scheinen keine weitere Unterhand— lungen zwischen der Regentschaft und Dom Miguel im Werke zu seyn, um dem Buͤrgerkriege ein Ende zu machen. Die Zwi— stigkeiten, welche sich unter den Haͤuptern der constitutionnellen Partei erhoben haben, wurden an der hiesigen Boͤrse aus einem sehr unguͤnstigen Gesichtspunkt betrachtet, indem man befuͤrchtete, daß es in Lissabon zu einer völligen Partei-Spaltung kommen mochte, wenn Dom Miguels Widerstand erst nicht mehr so be— deutend waͤre, um die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen.“

Eben diesem Blatte zufolge, schiene es, als wuͤrde der Fuͤrst Esterhazy seinen Botschafterposten am hiesigen Hofe nicht mehr lange beibehalten, indem in seinem Hotel große Ein— schraͤnkungen gegen fruͤher getroffen wuͤrden und alle Forderun— gen hiesiger Glaͤubiger des Fuͤrsten berichtigt worden waͤren; man glaube, daß er sich genoͤthigt sehe, nach Wien zuruͤckzukeh⸗ ren, um seine Privat-Angelegenheiten in Ordnung zu bringen.

Man nennt jetzt die General⸗Majors Sir Thomas Reynell und Sir Thomas M Mahon als Kandidaten fuͤr die erledigte Stelle eines Gouverneurs von Portsmouth.

In den politischen Klubs spricht man von einer Verschmel— ung der Ostindischen Kontrolle mit dem Bureau des jetzigen Praͤsidenten in ein neues Departement, das den Titel „Hber— Staats⸗Sekretariat fuͤr Ostindien“ erhalten wuͤrde.

Im Spectator liest man: „In Zeiten des Friedens las— sen sich wenige Englaͤnder einen Gedanken an Malta kommen, und doch zählt Malta uͤber 100,000 Einwohner, welche die, durch die Vernachlaͤssigung, womit sie vom Mutterlande behandelt werden, ihnen verursachten Leiden tief empfinden. Wir ver— knuͤpfen mit dem Gedanken an Malta die Vorstellungen von Tuͤrkischen Sultanen, christlichen Rittern und Kriegs-Glorien des Mittelalters, untersuchen aber niemals den sittlichen und politi⸗ schen Zustand der gegenwaͤrtigen Einwohner. Hoffentlich wird man, wenn die naͤchste Abstimmung uͤber die Militair- und Ma— rine-Einrichtung von. Malta in Vorschlag kommt, von Herrn Stanley eine Rechenschafts- Ablegung über die Art verlangen, wie bisher uͤber die Einkuͤnfte der Insel verfuͤgt wurde. Sie werden von Mac Culloch auf 100,609 Pfd. angeschlagen, und eine treue Nachweisung uͤber deren Verwendung wuͤrde, wie wir den Verdacht hegen, gar seltsame Resultate geben. Wenn man die Untersuchung der Sache verfolgt und das reformirte Unterhaus sollte es als seine Pflicht betrachten, sich uͤber den wirklichen Zustand seiner Maltesischen Mitunterthanen Gewiß— heit zu verschaffen so duͤrfte das Ergebniß nichts weniger als ruhmlich fuͤr England und seine Regierung ausfallen. Ble Zweckmaͤßigkeit einer solchen Erforschung ist schon in dieser Hin⸗ sicht unbestreitbar. Was uns zu diesen Bemerkungen veuan— laßt hat, ist die Durchlesung eines Italienisch geschriebenen Briefes von einem Einwohner Malta's an einen gewissen Ba— ron von Piro. Letzterer scheint, in seiner Zueignung einer „Ge— schichte der letzten Pest auf Malta“ an den General-Gouverneur der Insel, den Britischen Behoͤrden einige sehr unverdiente Komplimente gezollt zu haben. Weit entfernt in diese Kom—