1834 / 5 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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18 Rache und Wuth 1 befriedigen. Nachdem sie einen Theil der privilegirten Klassen in ihren Plan dee en und die verwor⸗ sensten Leute, die weder Vaterland noch Heerd mehr haben, zur Unterstuͤtzung der Verschwdrung aufgerufen hatten, fehlte es ihnen nur noch an einem Führer, um die Bewegung zu leiten, und sie hatten die Berwegenheit, mir die Diktatur, die unumschraͤnkte Gewalt, die Tyrannen Herrschaft uͤber diese hochherzige Nation anzubieten. Die Raͤdelsfuͤhrer dieser abscheu⸗ lichen Revolution kannten die Macht nicht, welche das Pflicht⸗ gefuͤhl uͤber mich ausuͤbt, oder gaben sich doch den Schein, sie nicht zu kennen; sie verkannten meine unerschuͤtterliche und auf richtige Freiheitsliebe, meine unbegraͤnzte Dankbarkeit fuͤr die Gunstbezeigungen, womit mich meine Mitbuͤrger beehrt ha— en, meine Ächtung fuͤr die öffentliche Meinung und den

Uebereinst in nung mit dem Tarif, welcher durch den Zoll⸗Ver⸗ eins-Verteag für die Vereins ⸗Zoll⸗Gehalte festgesetzt .

Durch mehrere in hiesiger Umgegend unter dem Rind vieh vorgekommene Erkrankungen ist erheblicher Verdacht entstanden, daß der Genuß des heurigen Erbsen Strohss und der heurigen Erbsen⸗Spreu der Gesundheit des Rindyithes sehr nachtheilig sey. Es ist deshalb bor dem Verfuͤttern dieser Gegenstaͤnde von der Landes-Direction gewarnt worden.

Spanien. Madrid, 17. Dez. Der Direktor der Koͤniglichen Amor⸗

tisations⸗Kasse, Don Josèé de Fontaguo Gargollo, hat an den Finanz Minister einen merkwürdigen Verich: ber das neueste, von

die Waffen, so wie

und Unter-Offiziere Sie sind unter dem gangen, um sich in

Stadt zu besetzen.

Ren d drannten Banguier Aguado gennachte Anerbieten zines Anlehns m . . . gerichtet, wovon unsere Zeitungen gegenwärtig Mittheilung ma, ernstlichen Wunsch? meines Herzens, daß die Nachwelt chen. Der Bericht beginnt folgendermaßen: „Ew. Excellenz mir nichts vorzuwerfen haben möge. Jedermann weiß, wegung setzen, um

daß ich während der Meuterei der von mir befehligten Trup⸗ pen standhaft die Wuͤrde meiner Stellung behauptete. Ich ließ keinen Flecken von Vorwurf auf meinen Charakter fallen, ich setzte mich

9 mir die Antwort zugefertigt, welche der Pariser Banquier . on Alexandro Aguado, Marques de las Marismas, auf das 9 6Bktober. Königl. KabinetsSchreiben ertheilte, daß ihm Ew. Excellenz

unterm dten d. M. zugehen ließen. Gleichzeitig beauftragen mich Ew. Excellenz, das Anleihe⸗Projekt, das jenes Antwort ⸗Schrei⸗ ben enthaͤlt, ohne den geringsten Zeitverlust zu pruͤfen, und mit dem Eifer, der Freimuͤthigkeit und Loyalität, welche mir eigen

lieber einer harten Gefangenschaft und wahrscheinli⸗ chem Meuchelmorde aus, als daß ich die Befugnisse einer der Verfassung fremden, ihren wesentlichen Grundsaͤtzen widerspre⸗ chenden und fuͤr die großen Zwecke unserer Muͤhen und Opfer verderblichen Gewalt angenommen haͤtte. Nachdem ich meine

sind, darzulegen, inwiefern mir dasselbe angemessen scheint und verdern : . , )

von Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin⸗Regentin, welcher die Erhal⸗ Freiheit wieder erhalten hatte, als ich es am wenig, ren. Am Ysten l 7 . tung und Verenehrung des Spanischen Kredites an Herzen ligt, sien erwartete, uͤbernahm ich die Sewalt wieder, welche unter sich 25 OberOffizier? befanden, in unter den gegenwärtigen außerordentlichen Umständen in An, mir die Nation zu ihrer Vertheidigung anvertraut hatte Lästen erhielt man in der

Es wurde nun noͤthig, die Strenge der Gesetze in den General Villaenda Fallen, wo sie anwendbar waren, eintreten zu lassen und den Berstockten zu zeigen, daß ein großer Unterschied ist zwischen der Einsicht, die unserem edlen Rational⸗Charakter geziemt und jener Schlaffheit und Gleichguͤltigkeit, die das Verbrechen unge— straft dahin gehen lassen. Doch Niemand wird mich der Grausamkeit beschuldigen koͤnnen, die meiner Natur und Gesetze fremd ist. Ein Schlag,

wendung gebracht werden kann, so daß die eingegangenen Verpflichtungen auf das Strengste erfuͤllt werden, ohn? daß da⸗ durch der Königl. Aerar allzusehr benachtheiligt wird. Ich habe mich diesem Allem mit der größten Aufmerksamkeit unterzogen, und bevor ich in die Untersuchüng der von Herrn Agliado ge⸗ machten Vorschläge eingehe, wollen mir E. E, gestatten, daß ich die Verwunderung zu erkennen gebe, die mir in meiner amtlichen

Stellung die Art uünd Weise hat erregen muͤssen, mit der der dem milden Geist, der znannts Banquter die Erfällung sowohl der Versprechungen den die National, Macht zu Tepeaca, erlitt, di Ge fah⸗ r falung. ewe, s Ten, ren, denen die Stadt Puebla gusgesetzt war, die Noth⸗ Berlin, 4. Januar.

die er dem Minister gemacht, als der uneingeschrankten Aner⸗ bietungen umgeht, die Ihre Maj. die Koͤnigin⸗Regentin von ihm in einer Darstellung gehalten, die wir alle in der hiesigen Hof⸗

wendigkeit, durch feste Haltung der Wankelmuͤthigkeit des Gluͤcks Trotz zu bieten, und die Ueberzeugung, daß mein Leben nur der Zeitung gelesen; während doch Niemand wird glauben konnen, Nation angehoͤre, bewogen mich, die Anfuͤhrung der treu erge— daß es dem genannten Banquier an Mitteln und Wegen benen Gaenisons Truppen der Hauptstadt zu uͤbernehmen. Mit fehle, um der Regierung zu der Summe zu verhelfen, ihnen rückte ich in das Feld und nöͤthigte den Feind, seinen Ope— die Ew. Excellenz, wahrend es an einigen nerbietungen rations⸗ Plau zu andern; so rettete ich Puebla und auch Mexiko, 3 fehlte, von ihm zu haben wuͤnschten, und die sowohl der das in drohender Gefahr schwebte, Als schon die Vernichtung der

mnister, als der Regierungs⸗-Rath für hinreichend ergchteten, Freiheits / Feinde unausweichbar schien, drang die zerstöͤrende Epide, um dein Königl. Dienste das nöͤthige Vertrauen verschaffen. mie, welche unsere Republik mit Trauer bedeckt hat, in die Reihen der Ich muß daher glauben, daß der zerr ,, damals schon, Befreiungs / Armer ein und fetzte der Laufbahn vieler Braven ein ais er mit einer em Anscheine nach fo unelngeschränkten Großp⸗ i die gern eines anderen Todes gestorben wären, die nach dem muth seine Anerbietungen machte, stillschweigend auf die Mög⸗ uhm strebten, in der Schlacht zu fallen. O, wie blutete mein lichkeit rechnete, das AÄnlehn abzuschließen, das er un; jetzt vor⸗ schlägt, und daß er die Hoffnung hegte, die Regierung wurde gezwungen seyn, eine Operation zu machen, die ihm die bedeu— tenden Vortheile verschaffen wurde, welche ich die Ehre haben

sals! Ich sah ganze Kolonnen der Bundes-Truppen dahinsinken, Manner, die sich jederzeit als solche bewährt hatten, und deren Andenken in dem Gedaͤchtniß ihrer Mitbürger und in meinem werde, Ew. Excell. in der nachfolgenden Untersuchling feines dankbaren Herzen niemals erloschen wird, Dieses Mißgeschick Projektes auseinanderzusetzen.“ Es folgt nunmehr die Dar, ließ mich jedoch die heilige Sache der Freiheit nicht aufgeben. Die

Armer wurde wieder ergaͤnzt und von Neuem disciplinirt. Meh⸗

seaung dieses Prosektes felbst, wonach die Regierung fuͤr 60 e alen 23 die ö g Tc der Yee nnn 3. als rere souvergine Staaten der Nation stellten ihre Soldaten unter

keine Ertrazs⸗Sutnme des neuen Anlshns erhalten würde, nicht meine Befehle. Wir besiegten die entarteten Soͤhne der Provinz weniger als 9c, 6 99, G60 Nealen in 3 pCtigen Renten ausgeben und Guanaxuato. Ich war Zeuge von den tapferen Thaten, die ei. innerhalb 8 Jahren 213 Millionen zur Bezahlung der Zinsen und nen unvertilgbaren Beweis von dem Enthusiasmus der Kampfer n leistet aber fuͤr die Nechte und das Ansehen der Nation lieferten. Die Revolution ist zu Ende. Die klaͤßglichen Ueberreste der In— surgenten haben sich an verschiedene Orte umher zerstreut, um bem Unwillen der Gutgesinnten und der Rache der Nation zu entgehen. Denen, die ich besiegte, versprach ich die Erhal⸗ tung ihres Lebens, weil blutige Opfer unserer Nation nicht angenehm sind, weil die Armee sie nicht wuͤnschte, weil meine eigenen Gesinnungen mit dem in solchen Faͤllen bei eivi⸗ lisirten Rationen uͤblichen Brauch uͤbereinstimmten. Doch that ich nichts, ohne es dem Gutachten der höͤchsten Regierung zu unterwerfen, und sie hat den Pardon genehmigt, um zu zeigen,

zur iheilweisen Amortisirung des Kapitals verwenden mußte, wobei aber immer noch auf unbeschraͤnkte Zeit der Staat mit einer neuen unbedeutenden Schuld belaftet werden wurde. Die jahrlichen Zinsen, die der Schatz aufzubringen habe und die sich jetzt schon auf 207, 235,131 Realen 23 Maravedis belaufen, wuͤr⸗ den durch diese neue Schuld auf 234,285, 61 R. 25 M. stei⸗ gen eine Summe, welche ungefähr die Halfte der ganzen Staats ⸗Einnahme betrage. Der Berichterstatter geht nach die⸗ ser Auseinandersetzung zu den nachtheiligen Folgen uͤber, die ahnliche Operationen während der beiden letzten Jahre schon

vorigen Jahres Schule eingefuͤhrt.

macht, daß sie ihre die Schule

fuͤr den Staatsschatz gehabt; er deutet auf die ungeheuern Ge—⸗ . . . winne hin, die Hert Aguado aus diesen Geschäͤsten zum Rum! wie groß der Kontrast ist zwischen der Barbarei von Agenten und meint, daß, wenn geschehene Dinge der Tyrannei und zwischen der Großmuth der hoͤchsten Natio⸗ den 91 zur Schule

des Landes gezogen auch nicht mehr zu aͤndern seyen, doch die Nothwendig⸗ keit vorliege, einer Kette von unglücklichen Operationen, die das Land an' den Rand des Abgrundes fuͤhrten, endlich ein Ziel

nal Regierung. So habe ich mit wenig Worten von meiner Handlungsweise Rechenschaft abgelegt. Was die Zukunft anbe⸗ langt, so darf Niemand argwoͤhnen, daß ich jemals ein anderes

zu seßen. Hiernach beschaͤftigt sich nun der Bericht mit den Ziel vor Augen haben oder mich von einem anderen Zweck anderweitigen Mitteln, die zu ergreifen wären, um den gegen, Derde leiten lassen, als von dem, die Freiheit ohne Zuͤgellosig⸗ waͤrtigen Geldbedarf zu decken. erselbe beläuft sich am 1. Ja, keit und den Bund ohne Schmaͤlerung oder Entwuͤrdigung auf⸗ nuar fuͤr Zinsen, die im Auslande zu entrichten sind, auf 141 recht zu erhalten. Das Gesetz ist und wird stets die einzige Millionen Franken oder 44 Millionen Realen, die sich auf fol, Richtschnur meiner Handlungen seyn.“ ende Weis herbeischaffen lassen, Die Spanische Vank San Der Kongreß hat ein Gesetz erlassen, wodurch alle burger, ö kann ohne Unbequemlichteit 14 Millionen Reslen ge, liche Verpflichtungen zur Entrichtung der kirchlichen Zehnten in gen G pCt. Zinsen vorschicßen; Don Felipe Riera will 10 Mil, der ganzen Republit Mexiko fuͤr immer aufgehoben wird. Eine flohen Nealch hergeben und endlich hat sich Don Pedre Mor Mepitanische Zeitung bemerkt in dieser Beziehung: „Es tinez erboten, Z6 M60 Pfd. Sterl. därzuleihen. Die nunmehr ist jetzt Auftlärung genug unter der Bevölkerung verbreitet, noch fehlenden 283 Millionen Realen erbietet sich der Re, um sie von der Nothwendigteit, Angemessenheit, ja selbst von richterstatter, aus der unter seiner Diregtion stehenden Amortisa. der Religiositaͤt dieses Gesetzes zu überzeugen.“ tions Kaffe herzugeben. Der Bericht (datirt vom 26. No⸗ Alle Personen, die entweder in Folge des in diesem Jahre H vember 1833) schließt darauf noch mit der Anfuͤhrung eines an von dem Kongresse erlassenen Verbannungs⸗Dekrets oder in Folge deren Beispieles von der Eigennuͤtzigkeit des Hrn. Aguade bei der Umtauschung der durch das Loos gesogenen. ziuslosen Obli⸗ gationen gegen zinstragende, und em . lt bei der Dringlich⸗ keit der Zeit die baldige Koͤnigl. Ben n ang des hier vorge⸗ schlagenen Auskunfts- Mittels. k nn,, . Vorgestern nach Mitternacht sind plötzlich drei Schwadro⸗ nen Garde du Corps von hier nach dem Königl. Lustschlosfe

der Umgegend

ihr uͤbertragenen außerordentlichen Macht angeordnet worden, die Republik Mexiko verlassen müssen, sollen sich in den ersten Tagen des November in VergtCruz einfinden. Am 30. Oktober wurde der vollziehenden Gewalt folgendes Dekret von dem Central-Kongreß zugefertigt: „Diejenigen Ci⸗ vll, Gesetze, wesche irgend eine Art von Zwang, mittelbar oder un⸗

Folge Praͤmien ve Kleidungsstuͤcken.

La Granja aufgebrochen. Dem Vernehmen nach, hat sich ganz mittelbar, mit Hinsichtung auf die Leistung von Kloster / Geluͤb— schickt. in der Nähe desftlben ein Karlistischer Haufe geseigt, den auferlegen, sind abgeschafft. Der General⸗Intendant der Polizei, Herr Lattre, ist zum Die Rord-⸗Amerikanischen Zeitungen bringen noch bestehende Verein zur General ⸗Major ernannt worden. e, 53 Details uber die letzten Kriegs-Ereignisse in Mexiko. ken und Kuͤnsten unter i . Nach dem am ten Oktober gber die Insurgenten unweit Gua— absichtigt, ist fuͤr Merit o. naxuato erfochtenen Siege griff der General Santana am 9. General ⸗Postmeist

Oktober in einer der Vorstaͤdte von Guanaxuato, genannt Mel⸗ / lado, das Armee⸗Corps der Insurgenten an und schlug es fan. üch. Die Trummer dieser Abtheilung, so wie der General Arista ͤ iters selbst, ergaben sich auf Gnade und Üngnade. Santana er—⸗ verzweigt und furchterregend; die Hälfsquellen des Feindes wa, stattete ber diesen Erfolg nachstehenden Bericht an den ren groß, denn er hatte sede Leidenschaft zu seinem Dienst ange; Kriegs Secretair: „Nachdem ich meine Anstalten ge— regt, jeden Eigennutz aufgerufen und mit schaäͤndlicher Treulosig⸗ troffen hatte, um die Linien von Mellado mit 2 unter den Be— keit die Leichtgläubigkeit der niederen Volksklassen gemißbraucht. fehlen des Generals Mejia und des Oberst Martin Cos stehen⸗

Bei keiner fruͤheren Konvulsion wurde zu so verfuͤhrerischen

ö,, . gegriffen, und niemals hielten dis unermudlichen nstifter unserer inneren Unruhen ihren Sieg fur gewisser. Ihr

Verfahren bei

Unterm 27. Ott. hat der Praͤsident General Santgna fol⸗ i Manifest erlassen; „Es hat der Vorsehung gefallen, die exikanische Nation in der ruͤhmlichen Vertheidigüng ihrer kost⸗ batsten Rechte zu unterstutzen. Die Verse 2 war weit

ben Dipisionen anzugreifen, ließ ich die Positionen der Rebellen bis auf halbe Flintenschußweite recognosciren. Sodann ließ ich den Oberst Cos gegen San Miguel vorruͤcken, mit dem Befehl, sich dessen 6 bemächtigen und darauf die zur Rechten be⸗

edoute anzugreifen, wahrend ich eine Diver⸗

der Anordnung ihres Plans, hei der Wahl der

Mittel zur Ausführung desselben die Vorsicht, Aus., sindliche

dauer und Festigküit, womit sie densetben verfolgten, waren gang sion gegen ein durch Natur und Kunst fast uneinnehm— wodurch das

der Elenden wärdig, die ihr Gluck auf das a n , bar gemachtes Kloster unternehmen wollte. Der Oberst

bauen, die ihr Vergnügen darin finden, das emeinwesen zu vollfuͤhrte diesen Auftrag mit der kaltbluͤtigsten Unerschrok Graͤnze bis Koln serrütten, und die nur nach Unruhen varsten, um dllein ihre I kenheit; das dritte Fort wurde von den beiden ver, Staais heim Bau

einigten Divisionen genommen,

fielen in unsere Haͤnde. festigten Punkte besetzt hielten, nicht mehr moöͤglich sey, und Anfuͤhrer Mariano Arista mit einbegriffen, indem sie sich nur die Erhaltung ihres Lebens und die Erlaubniß,

ten anbetrifft, deren Zahl sie der Bundes-Armee einverleibt werden. blick begeben sich meine Truppen nach

Moctezuma und Guestg an der Spitze von

Befehlen hat, zu verfolgen. * Lopez de Santana.“ Nach Arista s Un—

terwerfung besetzte der . stand zu treffen. Der General Duran hatte, als er zu Napo⸗ lucon anlangte, nur noch 4109 Pferde; seine Richtung nach Oajaca nehmen; am 0sten kam er zu Tehuacan an, indem er fortwaͤhrend dieselbe Straße verfolgte; hier hatte er schon wieder 50 Reiter weniger, die von ihm sckte Santana mit 400 Gefangenen, wor—

dort befindlichen Rebellen in die Flucht geschlagen habe. rerseits glaubte man, aber 3060 Mann vorruͤckten, sich bald ebenfalls auf Gnade und

Ungnade werde ergeben muͤssen.

Friedrich ist am 30sten v. M. Abends im erwuͤnschtesten Wohl

Der über diesen unerwarteten und schweren Schlag des Schick sicherste Bildungsmittel werden muͤsse : Jugend, und daß die Wirkungen der Schule erst da nachha ⸗·

schicken. Knaben als der Maͤdchen ist auch

andere Theil kommt den Kindern zu Gute) zugewiesen erhalten. Von den 47 Maͤdchen, welche die Schule besuchen, stricken be,

die jedesmaligen gelieferten Arbeiten verzeichnet werden.

schon viele Bestellungen zur Anfertigung vol emden, Struͤmpfen u. s Auch der Gutsherr hat mehrere Sachen dort gegen baare der Vorschriften, welche von der vollziehenden Gewalt kraft der zahlung anfertigen lassen. Sauberkeit und Ordnung aus. seyn des Gutsherrn eine Revision der

des Lehrers ebenfalls Sorge getragen, ben sind in Okuliren, Kopuliren und Pfropfen der Baͤume ge

und die Artillerie, die Munition, die aus 400 Mann bestehende Garnison, Die Rebellen, welche die anderen be⸗ bemerkten, daß der Widerstand sie ergaben sich saͤmmtlich, ihren

daß alle Ober⸗ das Land verlassen koͤnnten, ausbedingten.

Schutz einer Eskorte von A0 Mann abge⸗

Veracruz einzuschiffen. Was die Solda— sich auf 1090 belaͤuft, so sollen In diesem Augen— Guanaxuato, um diese Heute Abend werden sich die Generale 1000 Mann in Be— Duran, der noch 500 Mann unter seinen Im Haupt⸗Quartier von Mellado,

Praͤsident Guanaxugto, ohne auf Wider—

am ig9ten sah man ihn

desertirt wa—

Mexiko ein. Am

Hauptstadt die Nachricht, daß der

den Platz

daß der General Garcia,

38 1882. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prin; Der seit dem

nachhilft, ist die genannte Behoͤrde unablaͤssig bemuͤht, theils . en, theils durch eigene Lehrerinnen, denjeni

e die Schulen besuchen, außer dem gewoͤhn⸗

die Schule in Groß-Leesen im Danziger andkreise, fuͤr welche der Gutsherr (Kommerzien- und Admira

Seit dem 7. Jan.

Namen⸗Heichnen, seit dem 4. Maͤrz auch das Spinnen in dieser

Kinder regelmaͤßig, Das aͤußere Ansehen wirklich erfreulich. Von gehoͤrigen Kindern Die Frau des Lehrers hat, eine Summe von zwoͤl und Naͤhnadeln, Zwi

Ertrage der Arbeiten (der

Schulstube, so daß jedes Kind Die Schule hat aus

rtheilt werden, und z

Für die Garten⸗Kultur wird unter Anleitun .

und die groͤßern Kn

In Anerkennung des Nutzens, den der in Muͤnste

Igugla eingenommen und, die . Ande. gegen welchen

sind in der Rege außer einet

standen werden. Die Ggrantie der Zinsen ist einstweilen abge— lehnt worden. Zu der Anlage werden Zusicherungen zum Be— laufe von 1,560,000 Rthlr. angenommen, welcher Betrag in 60 6 Actien, jede zu 250 Rthlr., eingetheilt wird. Der Zins— fuß ist auf 5 pCt. festgesetzt, er wird aber auf 4 pCt. herabge⸗ setzt, wenn der Staat die ZJinsen garantirt. Von den unterzeich— neten Summen wird aber sofort nur ein halb Prozent gestellt, welches zur Bestreitung der Vorbereitungs-Kosten, als Nivelle— ment, Veranschlagung ze. bestimmt ist. Sobald die Vorarbeiten bis zu dem Punkte gediehen sind, daß die Frage der wirklichen Ausfuͤhrung zur Eroͤrterung und Beschlußnahme gebracht wer— den kann, beruft das Comits eine General-Versammlung aller Unterzeichner, und bis dahin steht es den Letzteren frei, von dem Unternehmen sich , , Die Unterzeichnung geht einen raschen Gang und die Summe von 1,506,660 Rthlr. wird bald gezeichnet seyn, da die ersten 12 Unterschriften circa ein Sechs⸗ tel des ganzen Kapitals betragen sollen.“

Nachrichten aus Königsberg zufolge, sind auch in Lit— thauen die Fluͤse und Gewaͤsser in Folge des anhaltenden Re— gens aus ihren Ufern getreten und uͤberschwemmen in manchen

SGegenden selbst die Landstraßen.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zei⸗ tung, S. 15, Sp. 3, 3, 35, v, Us, statt „25 Fr. pr. Kilogr.“ lefe man „25 Fr. pr. 100 Kilogr.“

Literarische Nachrichten.

Dorothea Sibylla, Herzogin von Liegnitz und Brieg.

Die liebe Doöorel so hieß allgemein bei ihrem Leben die Herzogin Qorotheg Sibylla von Liegnitz und Brieg, ge⸗ borne Markgraͤfin von Branden bung, deren Denkwuͤrdigkeiten ein gleichzeiliger Buͤrger von Brieg, Valentin Gierth, in sei⸗ nem Haus- ünd Tagebuche mit Liebe und Treue beschrieben und er Syndikus Koch, zu Brieg unlängst dem verdienten Drucke übergeben haben; welche aber noch nicht so bekannt sind, wie ihnen in aller Hinsicht gebuͤhrt.

Dorothea Sibylla war des Kurfuͤrsten Johann Georg Toch⸗ ter, geboren hier in Berlin am 43. Oktoder 1590, und lebte nach des Vaters Tode (1598) mit der Mutter Elisabeth- Askanischen Stammes, auf dem Wittwensitz K o ssen. Hier so sorgfaͤltig und tächtig erzogen, wie ihr Leben bezeugt, und gleichmaͤßig von hold— seligem Gemuͤth und lieblicher Gestalt, wurde sie schon seit dem vierzehnten Jahre mannigfaltig umworben, und stand es nur bei ihr, einst eine Koͤnigliche Krone zu tragen „weil sie aber das ver⸗ wirrete Leben bei solchen koͤniglichen Hofestaͤtten nicht geliebt, auch die Werber kein feines Lob gehabt,“ hat, sie versagt „und eines Freiers erwartet, von dem sie hat glauben mdgei, daß er eine fromme und christliche Ehe mit ihr führen und Land und Leute milde und getreulich guberniexen werde.“ Einen solchen fand sie an dem Herzog Johann. Christian von Brieg, der zu Krossen geraume Zeit verweilte, sich am 12. Dezember 1610 mit ihr ver— maͤhlte und sie nach Brieg heimfuͤhrte als wahrhaft segensreiche Landesmutter.

Sie war „von zartem Baue, und ist ihr kleiner Fuß und Hand sonderlich gepriesen worden, hatte braune Hagre und Augen, einen zierlichen kleinen Mund und eine gebogene Nase, eine feine weiße Haut, und in den ersten Jahren ihres Ehestandes rosenfarbige Bak⸗ ken, so aber nachgehends verbleichet, Ueber ihr Angesicht war ge⸗ meinehin eine Holdseligkeit und Lieblichkeit verbreitet, also, daß sie mit gutem Fuge als die schönste Frau im Lande gegolten. Das Haupt neigte sie ewöhniglich etwas auf die rechte Seite, so ihr aber gar nicht uͤbel angestanden. Ihr Haupthaar war gescheitelt und lief am Hinterhaupte in zwei Rollen (Locken) aus, so uͤber die Schultern lagen; aber an großen Fesitagen trüg sie an den Schlafen kleine Lbcklein, so aber nicht eigen, sondern angentachet gewesen. Ihre gemeine Kleidung ist gewesen ein graues Kleid von wollenem Zeuge mit schwarzen Schnuͤrlein besetzet, ein dergleichen Latz, ein schwarz Huͤtlein mit drei schwarzen Straußfedern, und ein Spanisch Maͤn⸗ telein schwarzseiden mit Veehbaͤuchen gefuͤttert und Mardern ver—⸗ braͤmt, so sie auch zur Sommerszeit zu tragen beliebte, und wenn große Hitze war, einer Jungfer oder Dienerin zu halten gab. Des Winters aber tru sie lange Kuͤrsen Pelze) mit Rauchwerk, doch nicht koͤstlich, gefuͤttert und besetzt. Bei Hofefesten oder sonst Ge⸗ legenheiten aber hatte sie geziemende fuͤrstliche Kleider, und sonder⸗ lich wenn hohe fuͤrsiliche oder, sonst Standespersonen einkamen und Aufwartung thaͤten, legete sie die koͤstliche Kuͤrse, und oͤfter den Fuchskoller, von der Stadt verchret, um, fo auch ihre Kleinode und Geschmeide. Gemeinchin hat man sie aber aus ihrer Kleidung als elne fürstliche Frau nicht erkennen indgen“

. Bald nach ihrem Einzuge zu Brleg, den Meister Gierth um⸗ staͤndlich beschreibt é), machte die Herzogin uͤberall Oednung in der Hofhaltung. Wegen der, großen Schulden der Fuͤrstlichen Rent⸗ kammer aus Herzog Georg s IJ. Zeiten, fuͤr welche die Lanzschaft und Staͤdte sich verbuͤrgt hatten, bat sie ihren Gemahl dringend um Einschraͤnkung des Hofstaats, „weilen es doch einem rechten Landesfürsten mehr Ruhm und Ehren trage, seine Schulden zu gel⸗ ten, als einen großen Hofstand und reichliche Tafel zu halten.“ Und es geschah, „zum Leidwesen der Schnapphähne und Tellerlecker“ Die Tafel wurde werktaͤglich zu vier Schuͤsseln gerichtet, zu sechs auf Sonn- und Festtagt. Die Fuͤrstin bestellte fuͤr ihren Hof⸗ stagt eine adelige Hofmeisterin, zwei adelige Hoffrauen und sechs adelige Lohnjungfern aus armen Haͤusern; sens andere Fraͤulein hatten nür Kost und Wohnung, ohne Lohn, und waren aus den vornehmsten Geschlechtern, welche es suͤr ein großes Gluck hiel⸗ ten, ihre Tochter so an das Hoflager zu bringen, denn solches war eine hohe Schule aller adeligen Tugenden und Geschicklichkei— ten, die gnaͤdige Frau aber obrister Praceptor und Vorbild.“

Dlese Fraͤulein mußten auf gewisse Zeit alle Arbeit erlernen und treiben, wie die gemeinen Maͤgde, kochen, backen, die Gemaͤ⸗ cher fegen und was sonst in der Wirthschaft zu thun gewesen, und hat die Fuͤrstin sie dabei gemeiniglich also angeredet:

Meine liebe Tochter, solcher Arbeit mußt Du Dich unterfan— gen und gruͤndlich erlernen, das wird Dir frommen, so Du selber eine eheliche Hausfrau seyn wirst. Denn wie willst Du Dein Ge— sinde strafen und tadeln, ob boͤser Arbeit, so Du sie selber nicht wei⸗ sest und zeigen magst, wic man sie fördern und vollbringen soll. Siehe ich bin aus kurfuͤrstlichem Stamme, hab's aber bei meiner Frau Mutter seligen zu meinem großen Nutz und Frommen, wie ich itzunder verspüͤre, auch verrichten muͤssen: darum wird es Dir an Beinen adeligen Ehren nicht schaden; denn Aebest schaͤndet nicht, sondern ehret und kroönet; darum lasse Dich es nicht aͤrgern und verdrießen; das sollte mir leid seyn.“ ;

Sobald das Fräulein die grobe Arbeit erlernt hatte, gab die Fuͤrstin ihr ein goldenes Halkskettlein, daran hing ein Goldstuͤck, mit dem Bildniß der Fuͤrstin, dessen Kehrseite ein Gebetbuch auf einem Tisch, daneben einen Spinnrocken zeigte mit der Umschrift: „bete und arbeite.“ Hierauf wurde sie zu anderen nuͤtzlichen Ar⸗ beiten angeleitet, auch in auslaändischen Sprachen und anderen ad— ligen Uebungen und Geschicklich keiten seißig unterrichtet; und wenn sie sich fromin und tugendlich hieit, und sich verheirathen wollte, stattete die Herzogin sie reichlich aus, hielt die Hochteit auf dem Schlosse und fuͤhrte selber die Braut zur Trauung, unter Vortritt der ubrigen, blumenstreuenden Fraͤulein, nachdem sie ihr in Gegen⸗ wart des ganzen Hofes den Kranz in's Haar geflochten, und jenem Denkstuͤcke ein anderes, größeres beigefügt, welches auf der einen Seite das Bildniß des Herzogs und der Herzogin in einem Rosen kranze, und auf der anderen das fuͤrstliche Schloß zeigte, mit der

) Abgedruckt in der Zeitschrift vn nnd siir Schlesten S 1412

19 Umschrift: „Gedenk an uns und unsre Lehr en r , ,, 6 . 6 Tan ae ion. ich anz, gin selber die Braut in das Braut⸗G fuͤhrte. Am folgenden Tage wurde ein Nach ö 33 g. , n., auch bei den . . ö

* ahm der jungen Frau wahrend des Tanzes d Braurtranz ab und setzte ihr eine eigen anz he, ,,.

ahr bu eigenhaͤndig gemachte Haube auf mit einigen zierlichen Worten, gemeinlich in geb ; l sie dann bei der Hochzeit der vor allen y eng nr m n Gd

! etzt ie he ;

, . . rzlich kuͤßte, folgenden selbstgedichteten „Du bist nun eine Fraue worden, Sey mir gegruͤßt im Weiber⸗-Orden, Nur Deinem Ehherrn mag's gebühren, Das Haͤublein zuͤchtig zu beraͤhren. Und kommt derginst der Sensenmann Und pocht an Deine Pforten an, Zeuch Dir die Haube in 's Gesicht, Und. laß sie auch im Tode nicht. In ihr, hieltst Du sie fleckenrein, Laͤßt Petrus Dich zum Himmel ein; Denn solcher Kundschaft, solchem Zeichen WVuß auch der Hinmels-Pfortner weichen; Dort wird ein Gott im Freuden-Leben

Wie sie . n, Kraͤnzlein geben“

Bie, sie, dagegen ein anderes etwas unzüchtiges Fraͤulein stre zuͤchtigen ließ, sie aber auch alsbald l mr ge , , a; n, J selber nachlesen.

Die Hausordnung der Fuͤrstin hatte auch auf die Buͤrger— an der Stght die beste Wirkung. Da sie fruͤh . n. , ,. t, Winters um s Uhr, und schon in der Morgenstunde un , was sie fur sich und ihren Hofstaͤgt brauchte, selber zu be⸗ . „o mußten die Meistersweiber bereit und alles bei ihnen in

rdnung und gesaͤubert seyn, um die Fuͤrstin zu empfangen, die nicht Leicht tic her kam, wenn sie es unsauber fand.

mi Nach dem Morgengebet und Feuͤhstück ging sie Sommers

, Fraͤulein in den. Garten, der Blumen pflegen; dann 6 ein Kapitel der heiligen Schrift gelesen und betrachtet, und hierauf die Arbeit vorgenommen, besonders auch allerlei Naͤthe⸗ 8 ö. kuͤnstliches Werk der Nadel, worin die Fuͤrstin ebenfalls ö war, so daß ein Bild des Zobtenberges in Seidenstickers ; hrer Hand am Kagiserl. Hofe zu Wien hoch bewundert und in

er Kunsttämmer bewahrt wurde. Zwischen 3 und 10 Uhr folgte , , . in fremden Sprachen uͤber allerlei nuͤtzliche und denk⸗ 1 Tage alte Geschichte u, s. w.: denn die Herzogin sprach gelaͤufg IFtaliänisch, Franzdsisch und Lateinifch, und liebte absonderlich den Virgil, aus dem sie ganze Stellen auswendig wußte und deren Schul-Coöllegis bei schicklicher Gelegenheit gar harte Nuͤflein. aus solchem Buche zu knacken gegeben.“ Jedoch, um den Schein der Gelahrtheit zu melden, Fedete sie KLatzinisch . wenn fremde Polnische Herren an den Hof kamen Spaͤterhin lernte sie selber noch Polnisch, und nahm auch zwei Polnische

, , eine 3aremba und Zichlinska, uͤber die bestimmte Zahl, an den Hof. Von 106 ühr bis zur Tafel wurden Fremde angenommen; Jedermann hatte Zutritt, alte und gebrechliche dente, auch vom Bürger- und Bauerstände, mußten sich setzen, und alle empfingen freundlichen Bescheid, Rath, Trost und Huͤlfe. ö war die Fuͤrstin ungemein maͤßig, trank meist nur Vg sser⸗ selten mit wenig Wein vermischt, und nur bei großen Fest ich keiten ehrenhalber ein Becheriein Wein, „wuͤrzte aber die Speisen, mit zierlichen Reden, auch zuͤchtigen Scherzen“, so daß die Adligen, sich sehr zu ihrer Tafel draͤngten, und Sinminb ohne große Befriedigung „von der gnaͤdigen Frauen hohem Verstande auch zierlichem Witze von selbiger geschieden.“

ö Darnach wurde musicikt auf Lauten, Zithern ze. und dazu gesungen. Im Sommer zog dann die i n. mit ihren Kindern und Frauen in's Feld, sammelte heilsame Kraͤu⸗ ter, und lehrte die schaͤdlichen kennen. Dabei kehrte sie wohl in einem Bauerhof ein, bewirthete ihr Gefolge mit Milchsuppe, welche sie selber einbrockte, und besuchte, waͤhrend sie aßen, ein krankes Weib oder Kind im Dorfe, mit der alten Grete, die ihr fits zu Hand feyn und in ihrem lebernen Kober Labung und Mit— tel tragen mußte. Die Sommerabende wurden in ruf u des Herzogs, meist im Garten, zugebracht, und dort zuletzt unter .. Himmel eine Abendandacht gehalten. Zuweilen ging die Fuͤrstin auch Abends mit einigen Fräulein in der Stadt umher, spräch bei den Burgers leuten voör, die auf ihren Thuͤrbaͤnken saßen, und setzte sich traulich zu ihnen; wobei sie einst zu des Tischlers Gebbert Frau, die eilig ein Kopfkissen, herbeiholte, laͤchelnd sagte.: „Ach, liebe Meisterin, seid ihr des Glaubens, daß die Fuͤrstenfrauen nicht harte sitzen konnten? Ihr moͤget wissen, daß eine Herzogin gar oft schlimmer und harter sitzen muß, denn ihr.“

Auf solchen 1 ln freuten sich absonderlich auch die Kind⸗ lein, denen die Fuͤrstin allerlei Naschwerk ausspendete; sie standen zur gewoͤhnlichen Zeit schon an der Ecke der Burggasse auf der Lauer, und sobald die Fürstin aus der Schloßpforte trat, flog es wie ein Lauffeuer durch die Stadt: „die liebe Dorel kommt! die liebe Dorel kemmt!“

Winters oder bei Unwetter erging sich die Fuͤrstin im großen Kirchsaal oder in der Reitbahn, und nach dem Äbendessen ging es ns Flach sspinnen. Die Fuͤrstin spann an einem verguͤldeten Rocken, welchen der Herzog selber geschnitzt hatte Die Fraͤulein behielten, waz sie gesponnen, zu ihrer Ausstattung. Auch die ge⸗ meinen Hofmaͤgde, wenn sie fleißig und sittsam, durften zu dieser Spinnschule koinnien, wo die Herzogin alle zugleich im christlichen Glauben staͤrkte, und sonst nuͤtzliche Dinge erzählte und lehrte: so daß die Junggesellen der Stadt besonders nach solchen Maͤdchen zur Ehe trachteten und manche eine stattliche Bürgersfrau ward.

Manchmal haben die adeligen Jungfern auch eine von der Her⸗ zogin selber verfaßte „Comd diane agiren muͤssen“, um das Ge⸗ daͤchtniß zu staͤrken und sich im Reden und Geberden zu uͤben. Da wurden aber nicht leicht Zuhdrer zugelassen weil es eben nur eine Uebung war, wobei die Herzogin öfter inne halten ließ, zu tadeln und zu bessern. Auch an anderen Uebungen, Tanz und dergleichen, fehlte es nicht.

Sesonderez Augenmerk hatte die Herzogin auf die Schulen der Stadt und des Landes, besuchte sie ofter unangemeldet, beobachtete die Lehrer und Schuler, und half mit Rath und That. Bei der Oster-Pruͤfung in der Pfarrkirche vertheilte sie selber die Fleiß⸗ und Ehren⸗-Kraͤnzlein. 26 dieser Sorgfalt nannte der Herzog sie scherzweise feinen obersten Schulrath ünd ließ ihr zug ihrem Ge bürtstage im J. 1517 ein eigenes Diplom und Bestallung in ein guͤlden Stuck zu einem Kleide gewickelt, durch 6 Schulknaben uͤber⸗ reichen, die wie die Leipziger Professoren gekleidet waren.

Vicht minder war sie Pflegerin der Armuth; überall in Stadt und Doͤrfern hatte sie geheime Kundschafter, deren einer Meister Gierth selber war, „Auf sich ere Nachricht berselben, ist nun die gottselige, moͤchte sagen heilige Frau, solchen armen und elenzen Leuten selber bei⸗ gesprungen mit mancherlei Guͤlde, ohne daß sie darum haben bitten dürsen; und hat es sich selber abgedarbet von ihrem Nadelgelde.“

Gegen „das lofe und faule Bettelvolk war sie um so strenger; und als 1 ts der Herzog nach Wien gereist war, um den Evangeli⸗ schen im Lande mehr Ruhe zu verschaffen, erließ sie als Verweserin des Fuͤrstenthums, eine besondere Vorschrift deshalb an den Stadt⸗ Rath. Darin empfiehlt sie, drei Burger zu waͤhlen, welche die wahr⸗ haft Beduͤrftigen erkunden, und die Üchrigen zu gewissen Beiträgen vermdgen, und solche gehdrig verteilen; besu sie selber vierreljaͤhr⸗ lich aus ihren Spagrpfennigen ein Erkleckliches einlegen und den Herzog um eine gewisse Zahl Brodte wöchentlich bitten will. Auch snne man bei Festen, Hochzeiten u. s. w. dafuüͤr sammeln. Die gottlosen und gefunden Bettler aber soll man zu den Stadt-⸗-Arbeiten, Pfahlstoßen, Dammschütten, Gassenkehren u, dgl. gegen Lohn anhalten, Die Widerspenstigen moge der Rath in die Gemaͤcher des Stadthofes föerren und zu zrbeit ünd (Gebet antröihen, auch durch Geistliche

christlich belehren lassen: und wenn alles n j nicht fruchte, muͤsse solch' 4 uͤber die Graäͤnze geschafft werden. Die Wade . , wird deren Vernachläßigung dem Rathe zum besonderen . 4 emacht, als die Wurzel diefes Uebels. man muüsse nach . 2 eichniß (Luk. 14, 3) das halsstarrige Volk zwingen her= 1 ommen d. h. fromm werden und Suͤnde und an meiden . en.“ Da Lie Stadt, Schulmeister nur die bezahlenden Kinder inschreiben, muͤsse man fur die armen das Schulgeld aus dem Al= mosenkasten geben, und die Aeltern bei Strafe anhalten, die Kinder , zu schicken. Wenn aber der Almosenkasten nicht aus⸗ reiche, werde ein Kath güß der Stadt Renten fuͤglich etwas zubüä— ßen konnen, zumal so selbiger alljaͤhrlich nicht so viel auf Trank ö Speise, sonderlich bei bnahme der Raitung (Rechnung, son⸗ Enn auf ein loͤblich und christlich Werk wenden wollte; maßen die ,,, von denen Vorfahrern doch zu guten Dingen, nimmer ; , und Wohlleben seind geschaffet und gesammelt e. 9. Am besten ware es, wenn fuͤr die armen Kinder beson , n,, ,n wurden, weil sie schon einer h 131 edu u ubri Kinder ĩ , inn ie übrigen Kinder von ihnen ntrr Diese so versiandigen, als heilsamen Anordnungen, welche ann, . noch ganzen großen policirten Laͤndern zu empfehlen ind wurden leider, wiec' Meister Gierth klagt, nicht ausgeführt, weil die Herren Rathmanne die Collationen und das Trinken auf der Stadt Kerbstock! nicht meiden wollten; und „die Gemächer in dem Stgdthofe, so fuͤr das Armut sollten gerichtet werden, haben die 6 h,. wollen, brauchen selbige zur g des Depatatg, ? eboden rm Di da mußte es ja bleiben Ach, du arge , 36 6 (Schluß folgt.)

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . 333, 2* Par. 337, s o Par. 334.2 Par. Quell wärme 6,8 ? R. Luftwaͤrm? —— 2,0 R. 1 1,32 R 4 9, R. Thaupunkt 3,0 R. 137 R. 9, 15. R.

1834. 3 Januar.

Fluß warme 1,8 9 R.

Dunstsaͤttgs. 8 pCt. S0 pCt. g2 pCt. JBodenwärme 3, 2 9 R.

. . a. erg g tig ze Ausdunst. 0, o 42 Rh . . W. W. ; . ;

Wolkenzug Niederschlag 0, o 8 1 Rh.

Berliner Börse. Den 4 Januar 1834.

Amtl. Fonds. und Geld- Cours - Zeltel. ( Preiusss. Cour.)

—ᷣ

,. rief. Geld.

St. Schusd - Sch. 4 NI 96 CGrossnpz. Fos. do. 4 14011 Pr. Engl. Anl. 13. 5 1931 ö Osipr. Plandbr. 4 99; br, Engl. Anl. 22. 5 is is Jeomm, do. 4 1055 4095, pr. Engl. Ohl. 3). 4 916 311 Kur. u. Neum. do. 4 4055 1053 bram. Sch. d. Se ch. 35335 533 18chlesische 40. 4 1055 Kurm. Ob. m. 1 C. 4 9853 95 Rs. C. d. K. u. N. 655. eum. Int. Sci. do. 4 575 9351 z. Sch. d. R- u- N. 653 Berl. Stedi - Obl. 4 97)! 97

Königsb. do. 4 Ifoll. vollw. Duk. 11 Elbing. do. 42 26 Neue do. 18 PDanz do. in Th. 365 Friedrichsd'or .. 133 13 Westpr. Plandbr. 4 2 977 IDisconto-- K

Prem so. Cou.

Wechsel- 8. n , . 196 pre, e. 1

x ͥ mee, ee. Imsterdam. ..... .. 250 EI. Kurz 1417 K 250 FI. 2 Mt. 1411 J 300 Mk. Kur 1522 . , e, 300 Mk. 2 Mi. 1517 1 1181. 3 Mt. 6 245 J 0 Er. ]2 Mt. 80 Wien in 20 Ar. .. ... 150 EF. 12 Mi. 1046 Augsburg.... 159 EI. s2 At. 1033 Breolhnn. . 0 t. 99. Leipzig... . , 100 Th. 8 Tage izt io Frankfurt a. M. WE. ...... 150 FI. 2 Mt. 1035 1023 Petershurg ... ...... 190 Rbl. 3 Woch. 300 Wars chan... 600 RFI. Kur

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Dezemhet.

Niederl. wirkl. Schuld 50. 53 do. 94e. Ausgesetzte Schuld —. Kanz-Bill. 23. 453 Amort. 88I17? 338 J2. Oesterr 933. Preuss. Hrümien- Scheine 84. Russ. (v. 1828) 102. (v. 18351) 931. 53 Span. 63. 33 413.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 5. Januar. Im Opernhause: Zampa, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musit von Herold. (Herr Wild:

Zampa, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Tasso's Tod, Trauerspiel in 5 Ab⸗

theilungen, von E. aupach.

Montag, 6. Jan. Im Opernhause: Acht vernuͤnftige Tage, Lustspiel in 1 Akt, von Herzenskron., Hierauf: Blau⸗ bart, großes pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle.

Fanny Elsler: Ismela, Olle. Therese Elsler wird hierin

tanzen.)

Iin Schauspielhause: Spectacle demaudè: Malvina, ou: Un mariage d'inelination, drame-vaudeville en 2 actes, bar Scribe. 2) L'art de payer ses dettes, vaudeville nouveau en 1 acte.

Dienstag, 7. Januar. Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. liche, Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebruͤn. stellung des Herrn Alexander aus Paris: pibce en 1 acte et en broze. .

Mittwoch, 8. Jan. Im Opernhaus: Fernand Cortez, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.

Im Schauspielhause: Warum? Hierauf: Der Empfind⸗ Und: Vorletzte Vor—

Le diable boiteuæ,

(Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen. Herr Vader wird in der Rolle des Cortez wieder auftreten.) Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. Köoͤnigstädtisches Theater. Sonntag, 5. Januar. Zum erstenmale wiederholt: Lud—

wig der Springer, romantisches Ritter-Schauspiel in 5 Akten, von G. Hagemann.

Montag, 6. Januar. Des Adlers Horst, romantisch komi⸗ sche Oper in 8 Akten, von K. v. Holte; Musik vom Kapell⸗ meister Franz Glaäͤser. (Dlle. Hähnel: Rose.)

Dienstag, 7. Januar. Die Scharfenecker, romantisches Ritter Schauspiel in 4 Akten, von C. F. Waidmann, nebst ei⸗ nem Vorspiel: Die wilde Jagd, Schauspiel in 1 Akt.

Mittwoch, 8. Januar. Auf vieles Begehren: Die Fami⸗ lien Capuleti und Montecchi, Oper in 4 Akten; Musik von

Bellini.