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Im Schausplelhaufe: 1) Monsleur Beauflls, pidee eoml- que en 1 ace. 2) La jeune femme colère, comédie en 1 acte. 3) La famille de l'apothicaire, vaudeville en 1 acie.
Sonnabend, 11. Januar. Im Schauspielhause: Koͤnig Lear, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, uͤbertra— gen und fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeitet von Ph. Kaufmann.
Köoͤnigstädtisches Theater.
Donnerstag, g. Januar. Das Fruͤhstuͤck der Junggesellen, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von Johanna von Weißenthurn. Hierauf: Die Beutelschneider, oder: das hab ich gleich gedacht: Posse in 1 Akt, nach einer wahren Anekdote aus dem Leben des beruͤchtigten Cartouche, vom Dr. Arndt. Zum Beschluß: ABC, Posse in 2 Akten, nach dem Englischen des George Colman; frei bearbeitet von G. Kettel.
Freitag, 10. Januar. Der Meuchelmoͤrder, oder: der Fluch der bösen That, Posse in 1 Akt. Hierauf: Die Nasenharmo— nika. Zum Beschluß Das Abentheuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten.
Sonnabend, 11. Januar. Zum erstenmale: Die Freunde als Nebenbuhler, Lustspiel in 2 Akten, von Kurländer. Hierauf: Die Stiefmutter, Lustspiel in 2 Akten, von Schmale.
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Neueste Nachrichten.
Paris, 3. Jan. Gestern sind des Neujahrsfestes wegen nur der Moniteur, die Quotidienne, die Gazette, die Tribune und der Renovateur erschienen. Der Moniteur giebt die Anreden, welche der Russische Botschafter im Namen des diplomatischen Corps, der Baron Pasquier als Praͤsident der Pairs⸗Kammer, 5 Dupin d. Aelt. als Praͤsident der Depu⸗ tirten⸗Kammer, der Großsiegelbewahrer im Namen des Staats Raths und der Graf v. Portalis als erster Praͤsident des Cassations⸗ hofes am Neujahrstage an den Koͤnig hielten, und die von Sr. Maj. darauf ertheilten Antworten. Die Wirkung, welche die—⸗ selben an der Börse hervorbrachten, war im Ganzen vortheil— haft, weil in dem Ton der Reden der Wunsch, den Frieden zu erhalten, vorherrschte. Der Graf Pozzo di Borgo redete den
Koͤnig folgendermaßen an: „Sire! Das verflossene Jahr ist ein
gluͤcklicher Vorbote des so eben beginnenden. Die Fortdauer
36 des Friedens hat den Regierungen wie den Nationen die Wohl— thaten desselben immer fuͤhlbarer gemacht. Die Weisheit der Monarchen, der es bis jetzt gelang, ihn zu erhalten, wird ihn auch in Zukunft eben so zu bewahren wissen. Ihre einmuͤthigen und bekannten Gesinnungen sind, im Einklang mit der Stimme und den Beduͤrfnissen der Voͤlker, die sicherste Buͤrgschaft dafuͤr. Von
dieser Ueberzeugung durchdrungen, Sire, hat das diplomatische
Corps die Ehre, Ew. Majestaͤt an diesem festlichen Tage seine ehrerbietigen Gluͤckwuͤnsche zu erneuern und denselben seine auf— richtigen Wuͤnsche fuͤr Ihr Gluͤck, Sire, so wie fuͤr das Ihrer erhabenen Famile und Frankreichs hinzuzufuͤgen.“ In der Ant— wort, wodurch der Koͤnig fuͤr diese Gluͤckwuͤnsche dankte, sagten
Se. Majestaͤt unter Anderem: „Sie wissen, wie sehr Ich stets
die Erhaltung des Friedens gewuͤnscht, und kennen Meine Be— muͤhungen zur Erreichung dieses so wuͤnschenswerthen Zieles. Vor Allem aber ist es das Vertrauen auf die Dauer des Frie—⸗ dens, welches die unschaͤtzbaren Wohlthaten desselben zur Reife zu bringen vermag, und die Versicherungen, welche Sie Mir erneuert haben, werden wesentlich dazu beitragen, die allgemeine Sicherheit zu befestigen, indem sie den einmuͤthigen Entschluß aller Souveraine kundgeben, in Einklang mit der Stimme der Voͤlker den Frieden zu erhalten und die bestehende Ordnung der Dinge, wofür derselbe die sicherste Buͤrgschaft ist, zu verthei— digen.“
. Gestern hielt die Deputirten-Kammer eine Sitzung, in welcher der Praͤsident, Herr Dupin, den Adreß-Entwurf ver— las, der fast eine bloße Wiederholung der in der Thron-Rede enthaltenen Worte ist. Nur die Stelle in Bezug auf die Orien— talischen Angelegenheiten lautete ein wenig anders, indem es naͤmlich in derselben hieß: „Frankreich werde es nicht dulden, daß das Europaͤische Gleichgewicht durch irgend eine Macht gestoͤrt werde.“ Diese Stelle wurde von der Kammer mit großem Beifall aufgenommen. Herr Salverte nahm zuerst das Wort uͤber den Adreß-Entwurf; er musterte Frankreichs innere Verhaͤltnisse, so wie seine Beziehungen zum Auslande, und warf der Regie— rung vor, daß sie sich im Orient das Uebergewicht habe entrei— ßen lassen, welches Frankreich sonst zu Konstantinopel besessen. Er glaube nicht, sagte er, daß der Wohlstand Frankreichs im Zunehmen sey, wie es die Thron⸗-Rede ankuͤndige, und es werde eine Zeit kommen wo Witz und Scherz nicht mehr ausreichen duͤrften, um das Verlangen nach Ersparnissen damit abzuspeisen. Nachdem der Redner die einzelnen Punkte des Adreß-Entwurfs durchgenommen hatte, erklaͤrte er sich gegen denselben. Darauf.
sprach Herr Raoul zu Gunsten des Entwurfs und hielt eine sehr lange Rede, waͤhrend welcher großes Geraͤusch in der Versamm⸗ lung herrschte, so daß man wenig davon vernehmen konnte; als der Redner aber anfing, sich uͤber die Einfuͤhrung der Havana⸗Ci garren zu beschweren, erscholl ein lautes Gelaͤchter. Nach ihm erhob sich Herr von Sade und sprach den Wunsch aus, daß die Regierung andere Maßregeln ergreifen moͤchte, um sich im Auslande gefuͤrchtet zu machen und Achtung k. e n, uͤbri⸗ gens aber erklaͤrte er sich gegen jene republikanischen Manifesta⸗ tionen, die nach außen auf Krieg und im Innern auf Umwaͤl— zungen abzielten. Beim Abgange der Post, um halb 5 Uhr, dauerte die Sitzung noch fort.
Der General Bertrand hat eine Petition auf das Bureau der Kammer niedergelegt, worin er auf die Zuruͤcknahme des Gesetzes antraͤgt, das die Mitglieder der Napoleonischen Familie aus Frankreich verbannt.
Man berechnet, daß die Zahl der Bittschriften, die im Laufe der gegenwaͤrtigen Session bei der Deputirten-Kammer eingehen duͤrften, um eine Wahl-Reform zu verlangen, sich wohl auf 2090 belaufen moͤchte. .
Die Gazette enthalt am Eingang ihres heutigen Blattes eine Gluͤckwunsch-Adresse an die Herzogin von Berry, den Her— zog von Bordeaux und die Royalisten.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 20. fin Cour. 104. 45. Zproc. pr. compt 75. 20. fin cour. 75. 40. 5proc. Neap. pr. compt. 90. S85. fin cour. 91. — 5proc. Span. perp. Coupon détaché 65z à 66. proc. do. 41. 5proc. Belg. 96. 5proͤc. Roͤm. 911.
Frankfurt a. M., 5. Januar. Oesterr. proc. Metall. 95 3. proc. S5. Bank⸗Actien 1488. G. Part.⸗»Obl. 136. Br. Loose zu 100 Fl. 204. G. Preuß. Praͤm. Sch. 533. Br. Holl. proe. Obl. 933. Poln. Loose 659. Span. 5proc. Rente 623. G. Zproc. do. 07. Br.
Redacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die
des verstorbenen Huͤfners Christoph Richter zu Langengraßan, geboren den 1. Mai 59, der sich Personen: vor laͤnger denn 40 Jahren entfernt hat, und nach Rußland gegangen sein soll;
Y der Handarbeiter Johann Rettig, geboren um das Jahr 1750 zu Preußnitz, der seinen Wohnort Heriderg vor etwa 50 Jahren verlassen und seit⸗ dem keine Nachricht von sich gegeben hat;
3) Carl Gottlob Geyer, Candidat der Theologie, ge⸗ 2) horen zu Belgern den 236. November 1752, der sich in den Noger Jahren nach Wien und von da nach Polen begeben haben soll;
c die ledige Johanne Rosine Lehmann, Tochter des verstorbenen Lehnrichters Gottfried Lehmann 3)
Thlr. 11 sar. 5 pf. zu elnigl, geboren den 3. November 1787, seit
Jahren abwesend; ;
5) Johann Christian Matthieß, des weil. Lehnschul⸗ sen Johann Matthieß zu Moellnitz Sohn, gebo⸗ ren den 23 October 1744, der im siebenjaͤhrigen Kriege als Rekrut ausgehoben, und daraus nicht zuruͤckgekehrt ist; ; —;
6) Gottfried Schulze, geboren zu Luͤttchenseyba den 24. December 1553, von dessen Leben und Auf— enthalt seit dem siebenjaͤhrigen Kriege, in wel⸗ chem er zum Soldaten ausgehoben ward, keine Rachrichten vorhanden sind; .
7) der Muͤhlbursche hann George Moͤllmer, Sohn des versiorbenen mer zu Mehderitzsch, geboren im Jahre 14770, der sich im Jahre 1795 weggewendet und seitdem keine Nachricht von sich gegeben hat;
8) Die Gebrüder Christian und Hans George Diecke, die Soͤhne des zu Naundorf verstorbenen Haͤus— lers Jacob Die cember 1731, und aus dem an dem er als Husar im Preusmschen Regiment Ziethen Antheil genommen, nicht zurückgekehrt,
Bekanntmachungen.
Oeffentliche Vorladung. — Im vormundschaftlichen Depositorio des unterzeich⸗ neten Königlichen Land- und Stadtgerichts befindet sich der Nachlaß. 9 1) der Anna Maria Schatte, gebuͤrtig aus Storch⸗ nest im Großherzogthum Posen, und gestorben zu Trebnitz den 5. Juli 1805, im Betrage von 31 Thlr. 18 sgr.; ; 2) der Susanna Moretzky, gestorben zu Dumnowitz den 12 Maͤrz 180; 3) des Daniel Moretzty, gestorben ebendaselbst den 27. April 1807, jusammen im Betrage von 51
Die unbekannten Erben, deren Erben oder naͤchsten 17 Verwandten werden zum Nachweis ihres Erbrechtes und zur Empfangnahme des Nachlasses auf Mittwoch,
den 16. Juli 1834, Vormittags 19 Uhr- vor den Herrn Land- und Stadtgerichts-AUssessor Res⸗ sel hierdurch vorgeladen .
Meldet sich in dem anberaumten Termine kein Erbe, so faͤllt der . herrenloses Gut, dem landes⸗
errlichen Fiscus anheim. z . 2 im Sber⸗Landesgerichts⸗Beztrk Breslau, den 22. September 1853
Könlgliches Land- und Stadtgericht.
SE diet al⸗Cit ation.
Der Administrator des, unter, unserer Ober, Aufsicht stehenden, von dem weiland Burgermeister Mathgeus LietKeherr' in Rostock durch sein Testament vom 1. No⸗ vember 1659 errichteten Familien- Fidei⸗Commisses Johann Liebeherrschen Stranges, Kaufmann Liebeherr Fierse 1, iß kürzlich verstorben und mit ihm die maͤnn⸗ liche Descendeni des Johann ,. Bruders des Stifters, erloschen. 8 kommt jetzt Mrauf an, aus
Thlr. 12 sgr. 2 pf. besteht;
sgr. 5 pf. besteht;
unserm Depositorlo befindet;
Koͤnigl.
Preußischen
Auch ergeht an die unbekannten Erben folgender
des am 6. Marz 1833 zu Schlieben verstorbenen Handarbeiters Johann Christian Traugott Freu— denberger, dessen Nachlaß in einer im hiesigen Depositorio befindlichen Summe von 2 Thlr. 2
des am 3. Maͤrz 1830 zu Torgau verstorbenen, aus Neiße gebuͤrtigen Bombardiers Cerl Strey, dessen Nachlaß mit 43 Thlr. 24 sgr. J pf. sich in
hiermit die Ladung, sich spaͤtestens in dem obengesetz⸗
ten Termine einzufinden und ihr Erbrecht nachzuwei⸗
sen, indem sonst deren Vermoͤgen als herrenloses Gut
dem Fiseus ausgeantwortet werden wird.
Torgau, den 13. September 1833.
Preuß. Landgericht. Martens.
Staaten.
Handbuch füͤr die Schiedsmänner,
1) des zu Schildau am 5. Januar 1796 verstorbenen en⸗ rischen und Baga⸗ Rathsdieners Johann Christlan Hoffmann und den Mandat ö. summa sch s. 9
dessen Wittwe, der Johanne Dorothee Hoffmann, welche den 21. September 1809 daselbst verstor⸗ erfa ben, deren Nachlaß in einer Baarschaft von 18 den Sportel-Taxen, den noͤthigen Formularen und
tell⸗Proceß, so wie fuͤr das muͤndliche Verfahren uberhaupt, mit
allen bis jetzt erlassenen neuen Bestimmungen. Von Ferdinand Paul Schott ney. Berlin, 1834. gt. Detav. sauber geheftet. 20 gr.
Bei uns erschien so eben und ist durch alle Buch handlungen zu bekommen; ö Sammlung der für die Königl. Preuß. Rheinprovinz seit dem Jahre 1813 hin- sichtlich der Rechts- und Gerichts⸗Ver—⸗ fassung ergangenen Gesetze, Verordnun— gen, Ministerial-Reseripte ꝛ. Im Auf⸗ trage Eines Hohen Ministerii der Gesetzgebung und Justiz-Verwaltung der Rhein⸗Provin;. Von .A. Lottner, Koͤnigl. Justiß⸗Rath. Zweiter Band. gr. Sro. Preis 1 Thlr. 174 sgr. Dieser 42 Bogen starke Band enthalt die sechs Jahrgaͤnge 1820 bis Ende 1825; der fruͤher erschienene
aͤrtners Johann Georg Moͤll—
ersterer ge den 30. De— sebenjaͤhrigen Kriege,
Rheinisch-Westindische Compagnie. Die unterzeichnete Direction benachrichtigt hiermit die Herren Aetionaire dieser Gesellschaft, daß die erste Austheilung aus dem Capital der Compagnie von Fuͤnf Procent vom Nominalwerth der Aetien, dem⸗ nach von 25 2. . sör. für jede ganze Aetie, und von 12 Thlr. 15 sgr. für jede halbe Aetie ) J ö im nächsten Ronät Februar Stark finder. Gegen Vor⸗S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, zeigung oder frankirte Sinsendung der Actien-Doeu⸗ Bromberg, Gnesen zu erhalten: mente, um darauf die erforderliche Abschreibung vor— nehmen zu koͤnnen, sind die Scheine zur Hebung die—
erst? Band von 49 Bogen 2 1 Thlr. 15 sgr. enthaͤlt die Verordnungen der Jahre 1815 bis Ende 1819. andersche Buchhandlung, Charlottenstraße Nr. 11.
In unserm Verlage ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen des An⸗ und Auslandes, bei E.
Schulz, Or Otto, ausführliche late inische Grammatik für die oberen Klassen ge⸗
der roeiblichen Linie desselben einen neuen Administra— tor zu eraennen, wozu von mehrern bekannten FSidei⸗ Con miß-Rerechtigten der Justij⸗Rath Michaely hier⸗ slbst berests gewählt ist. Es werden aber auch alle erwänige unhbefannte Interessenten hierdurch aufge⸗ fordert, sich oleichfalls binnen 8 Wochen entweyer in erer gerichtlichen Urkunde uber die Wahl des kuͤnfti⸗ gen Admninistrarsrs zu erklaͤren und dieselbe nekst den, hre Legitimation begründenden Doeumenten bei uns eiʒn jure ichen, oder spaͤtestess in dem vor dem Land— un, Stabtgerichts-A1Assessoð Goͤhde hierselbst auf den 26. Februar fut. nteraumten Termine an unserer Herichtzsstelle sich einzufinden und ihre Stimme abzugeben, widrigenfalls andenommen werden wird, daß sie dem Beschlusse der Mahl der erscheinenden Interessenten beitreten as ge zen deren Legitimation nichts zu erinnern haben. Cre erg, den 258. Oetober 1833. . Königl. Land- und Stadtgericht.
, , Zur offentlichen Verpachtung des den minderjaͤhri⸗ gen Hebräcern von Moellendoff gehörigen Rittergu⸗ es Wayicke im 2ten gerlchowschen Kreise des Mag deßurzf he. Regierangs-⸗Bezirks von Johgnni 1854 bis bahn 1310 hate ich im Auftrage des Königl. Ober— Landes ner ichts zu Magdeburg einen Termin auf ben 12. Februar 1834, Vormittags 10 Uhr, in der werichtsstuͤbe u Wadicke angesetzt, und lade Fachtsustig ein, sich in soichem einjufinden und ihre Gebote zugeben. Die Pachibedingungen konnen taͤg⸗ lich, Sonntags ausgenommen, in meiner Wohnung allhinr eingesehen werden, auch wird auf Verlangen gegen Zahlang der Copialien Abschrift derselben er⸗
theilt werden. Havelberg, den 7. December 1833. ; Der Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direetor Wehrmann.
Sdietal- Citation. Nach hr enn ne Ners Hollen:
1) der Schmidt
ohann Gottfried Richter, Sohn und event. dem Fiscus zugesprochen wird.
setzterer geboren den 27. Februar 1733, und seit 1783, wo er sich angeblich nach Berlin gewendet, abwesend; ; .
9 Der Boͤttchergeselle Johann Gottlieb August Glüh mann, geboren zu Torgau den 30. Januar 1785, Sohn dez weiland Boͤttchermeisters Johann Chri⸗ stoph Gluͤhmann daselbst, der sich vor dem Jahre 1868 nach der Schweiz auf die Wanderschaft be—⸗ geben hat, und von welchem seitdem keine Nach—⸗ richt eingegangen ist; ;
10 der Schneidermeister Johann Gottlieb Wehner, Sohn des verstorbenen Zimmermanns Johann Samuel Wehner zu Frankenau, geboren den 2 Oetober 1783, der im Jahre 1821 verschwunden und in der Elbe ertrunken sein soll.
1) die Gebruͤder Johann Gottfried und Johann Gott— lieb Kretzschmar, des zu Schilderhain verstorhe= nen Zimmermanns Johann Gortfried Kretzlchmar Söhne, ersterer geboren den 6. Oetober 1758 und seit etwa 40 Jahren abwesend, letzterer geboren den 18. September 1768, seit dem Jahre 1796, wo er aus Ungarn geschrieben, verschollen;
12 der Fleischergeselle Carl Gottlieb Deustug, des Fleischermeisters Johann Gottlieb Deusing zu Uihi— gau Sohn, geborea den 22. August 1792, der den letzten Nachrichten zufolge im Jahre 1812 in Gam— binnen gearbeitet hat und dann der fran oͤsischen Armee nach Rußland gesolgt sein soll;
13) der Stellmacher Carl Gottlob Koegel, geboren zu Mahlberg den 25. April 1769, der 171718 in die Fremde nach Curland, von da nach Amster— dam und sodann nach Ostindien gegangen, und im . 1802 auf der Insel Ceylon verstorben sein
oll, ohne daß sein Tod zu bescheinigen gewesen; oder deren etwanige Erben werden hierdurch aufgefor⸗ dert, sich binnen neun Monaten, spaͤtestens in dem auf
den 31. Juli 1834, Vormittags 9 Uhr, vor unserm Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts⸗
Referendar Schulze, anberaumten Termine schriftlich
oder persoͤnlich zu melden und zu legitimiren, widri⸗
denfalls die genannten Abwesenden fuͤr todt erklart wer⸗ gen, ihr Vermoͤgen aber den sich legitimirenden Erben
ser Dividende vom 1. Januar 1854 an, im hiesigen Haupt-Büreau in Empteng zu nehmen, auch werden die Herren Aetionaire, in soweit sie der Direction be— kannt sind, durch ein besonderes Rundschreiben von den naͤhtren Formalitaͤten in Kengtniß gesetzt werden. Elberfeld, den 16. December 1833.
Direction der Kheinisch-Wesindischen
Compagnie.
AssSsecuranr gegen Hagelschaden. Die neue Berliner Hagel-Assecuranz- Gesellschaft wird auch in diesem Jahre gegen bestimmte Prämie den Ersatz des Schadens übernehmen, den die Feld- früchte durch Hagel erleiden. Die Bedingungen sind hier im Haupt-Bureau, Beh- renstralse No. 35, s0 wir in sänmitlichen Agenturen einzusehen, welche Letztere binnen Kurzem mit den erforderlichen Materialien zur Annahme von Versiche rungs-Anmeldungen verschen sein werden. Berlin, im Januar 18354. Direction der neuen Berliner Hagel - Asse—- Curanz- Gesellschaft
,,
Zufolge unsrer Bekanntmachung vom 3. Dezemher v. J. zeigen wir hiermit ergebenst an, daß bei der am 2. diese; in Paris Statt gehabten Verlopsung der Spanisch-Franzoͤsischen zinssosen Schuld, Serie 24, welche die Nummein 22909 bis 23964 inelusioe eni— halt, gelogen worden ist. Den resp. Inhabern dieser Obligationen zahlen wir demnach den Betrag dafaͤr, entweder sofort haar, oder tauschen solche, nach ihrer Wahl, gegen Spanische 3pCt. Rente aus.
Berlin, den 8. Januar 1834. ꝛ
Hirschfeld n. Wolff, Linden Nr. 21.
Literarische Anzeigen. Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Mark— agrafenstraße Nr. 44, ist so eben erschienen und durch
lehrter Schulen. zte verbesserte Auflage.
gr. Zvo. 47 Bogen. Preis 1 Thlr. 10 sar. Passende Anordnung, Reichhaltigkeit des Inhalts, Klarheit und Bestimmtheit der durch zahlreiche Bei- spiele erlaͤuterten Regeln, hatten dieser Gram matik schon in ihrer ersten Bestalt viele Freun de gewonnen. Dies und die hoͤchst ehrenvolle Empfehlung Eines Hohen Ministerii der Geistlichen und Unterrichts⸗A n⸗ gelégenheiten haben auch die Einführung der Gram⸗ matik in mehreren Gymnasien veranlaßt. Um so mehr glauben wir allen Kennern der lateinischen Sprache, besonders aber allen Direktoren und Lehrern gelehrter Schulen diese neue Ausgabe zur Einfuͤhrung empfeh— len ju müssen, die, war an umfang nur um jwei Bogen vergroͤßert, doch auf keiner Seite ohne Zusaͤtze und Verbesserungen geblieben ist Der wohlfeile Preis ist gewiß geeignet, die Verbreitung des Buches unter den Schuͤlern sehr zu erleichtern.
Buchhandlung des Waisenhauses in Halle.
Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstralse No. 8. ist so eben erschienen:
Würdigung der Schrist des Herrn Prof. Dr. Kra- niehfeld; „Ueber die Nothwendigkeit gründli- cher pharmacologischer Kenntnisse zum Ueben einer glücklichen Praxis in der Medicin u. s. w.“ von den Apothekern Berlins. geh. 5 str.
Eleganteste, beste und wohlfeilste Ausgabe von Walter Scott's Werken, deutsch. Einzelne (oft 500 Seiten enthaltende) Baͤnde à 73 sar.; vollstaͤndig in 55 Baͤnden à 6] sar. J. A. List in Berlin, Burgstraße Nr. 9.
In der Englin schen Buchhandlung (Ferd. Muͤl— lei, Breite Straße Nr. 23. ist so eben erschienen: K für praktische Aerzte. 5 sgr.
alle Buchhandlungen zu heziehen:
.
Allgemeine
Prenßische Staats-Zeitung.
Freitag den 10tn Januar
,
— —
— — ——
1834.
Amtliche Nachrichten.
Kronit des Tag es.
Der Justiz-Kommissarius Richter zu Schweidnitz ist zu⸗ gleich zum Notar im Departement des Ober-Landesgerichts zu Breslau bestellt worden.
Abgereist: Der Koͤnigl. Daͤnische Geheime Rath und Hof⸗Jaͤgermeister, Graf von Hardenberg-Reventlow, nach Kopenhagen.
Zeitungs-Nachrichten. A ns lan z.
Rußland.
St. Petersburg, 1. Jan. Seine Majestaͤt der Kaiser haben dem Geheimen Rath und Ober-Ceremonienmeister Gra⸗ sen Woronzoff-Daschkoff, den General-Lieutenants Kryscha— nowski, Bartholomai J. und Guͤllenschmidt und dem General—
Juartier-Meister der aktiven Armee, General-Adjutanten Berg,
worden sind.
dem Lande in M. H/ Die und die Sie Mir bewilligt aAauten Wirkungen davon; un
den Weißen Adler-Orden, den General-Majors Luce, Chri— stiani und Fedorenka J. den St. Annen-Orden (ster Klasse und den General-Majors Markoff III., Offenberg 11. und Buschen denselben Orden mit der Kaiserlichen Krone verliehen.
Der Marschall, Marquis Maison, Botschafter Seiner
U Majestt des Koͤnigs der Franzosen, und der Graf. Simonetti, außerordentlicher Gesandter Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Sar— dinien, sind hier eingetroffen.
Der Graf Ratti Manton ist auf Allerhoͤchsten Befehl als
Franzoͤsischer Konsul in Tiflis anerkannt worden.
Die Stadt Mitau hat eine Schulden-Last von 66,995 Sil—
ber-Rubeln, zu deren Tilgung in einem Allerhoͤchsten Ukas vom
25. November v. J. die noͤthigen Maßregeln vorgeschrieben
Firner ich Paris, 2. Januar, Die Anrede, welche Herr Dupin der Aeltere in seiner Eigenschaft als Praͤsident der Deputirten⸗Kam⸗ mer am Neujahrs-Tage an den König hielt, lautete folgender— maßen: „Sire! Denen, die der Regierung von 1830 nur eine vorüber⸗ ehende Dauer weissagten, konnen wir antworten, daß das Jahr
eit der Juli⸗Revolution schon viermal seine Zahl veraͤndert hat; daß alle Ereignisse, selbst diejenigen, welche vom Zufall und
vom Gluͤck abhaͤngen, die Wirksämkeit der Gewalt unterstuͤtzt
haben, und daß so unsere Angelegenheiten zu dem gedeih⸗ lichen Zustand gelangt sind, in dem wir sie jetzt erblicken. — Sire, ich erneuere Ihnen heute dieselben Wuͤnsche. Gluͤck—
lich, sie im Namen der Deputirten⸗Kammer auszusprechen, deren Mitglieder sich um mich draͤngen, wuͤnsche ich Ihnen nicht das, was zum Gluͤcke eines Familien-Hauptes ausreicht: in dieser Bezie⸗ bung, Sire, hat die Vorsehung laͤngst Ihre Wünsche erfuͤllt. — Aber ich wuͤnsche Ew. Majestaͤt das, wonach Sie immer gestrebt mhaben, und was allein einem guten Koͤnige Freude machen kann: Laß unter Ihrer Regierung, Sire, Frankreich die hoͤchste Stufe des Ruhms und des Wohlstandes erlangen moͤge! — Nach außen hin feeundschaftliche Friede, so lange er moglich seyn wird, aber der Feiede, wie Sie ihn zge, der unserer Nation zusagen Unterricht und Wohlstand, eine darch die Gesetze beschuͤtzte Freiheit, ne puͤnktlich gehandhabte Rechtspflege, Sicherung der oͤffentlichen Ruhe, die Ueßereinstimmung aller guten Buͤrger, die umsichtige NMitwirkung aller Gewalten, um Ihren verfassungsmaͤßigen Thron zu befestigen, und um unsere Institutionen in dem großmuͤthigen und aufrichtigen Sinn zu entwickeln, den die gesunde Meinung des Franzoͤfischen Volkes an dieselben knuͤpft! — Dies sind unsere WVuͤnsche, Sire, die, wie wir nicht zweifeln, mit denen des Koͤnigs der Franzofen uͤbereinstimmen. Die Nation rechnet auf die Stabi—
Verhaͤltnisse, ein bluͤhender Handel; der
eine ehrenvoller und sicherer Friede, der ein— kann! Im Innern Arbeit,
wollen:
litaͤt unserer Institutionen, weil sie auf Ihre Treue in Bewahrung,
wie auf unsere Festigkeit in Aufrechthaltung derselben rechnet“
Der Koͤnig erwiederte: . Jän, Sie haben Recht; Frankreich weiß, daß Ich Mich ihm ganz hingegeben habe. In dem Augenblicke der Gefahr hat es Mich be⸗
reit gefunden, Mich in dieselbe zu stuͤrzen, um es vor denjenigen zu bewahren, denen es ausgesetzt war. So sind wir, M H, Dank Ih⸗ rer Mitwirkung, Dank dem Beistande aller aufgeklaͤrten Leute und der Masse der Nation, die eben so wenig Anarchie als Despotismus
will, dahin gelangt, dem Wunsche der Jüli⸗Revolution zu genuͤgen, unsere Justitutionen vor jedem Angriff zu schuͤtzen, und sie ihrer ganzen Reinheit zu erhalten. Dies war, Mitwirkung, welche Ich von Ihnen verlangte, aben. Die Nation empfindet heute die
Vuͤnstigen Zustandes, in dem sich Frankreich befindet, wegen seiner vortheilhaften Lage nach Außen hin, wo wir uͤberall die Wuͤrde und Ehre Frankreichs aufrecht zu erhalten gewußt haben, ohne den
Frieden zu stoͤren, jenen Fri. den, hinsichtlich dessen man so viele BZesorgnisse und Zweifel zu verbreiten . hatte, und dessen
Fruͤchte wir dennoch heute in der Vermehrung unsers Handels und unsers Wohlstandes, und in der inneren Ruhe genießen, deren wir uns inmitten der Ruhe von Europa erfreuen. Ich hoffe, daß die bevorstehende Session jene Ruhe durch Gesetze noch mehr befestigen werde, die, indem sie die Versprechungen der Charte erfuͤllen, Alles
erfüllen werden, wäs Frankreich von Ihnen und von Mir erwartet.“
Auf die Anrede, mit welcher der Großsiegelbewahrer im Na— men des Staats-Raths vorgestern Abend den Koͤnig begruͤßte, erwiederten Se. Masjestaͤt unter Anderm Folgendes: „Sie wissen, Herr Großsiegelbewahrer, wie streng Ich darauf halte, daß wir niemals den Kreis der gesetzlichen Ordnung verlassen, und daß
die Verwaltung immer nur in dem Gesetze die Kraft suche, deren
wenn Ich das Gluͤck habe glauben zu Fboͤnnen, daß Meine Dienste dem Lande nuͤtzlich gewesen sind, so ha— ben Sie, Meine Herren, die Genugthuung, als Deputirte den hohen Austrag, den die Nation Ihnen anvertrgut, erfüllt und ihrer Er⸗ vartung entsprochen zu haben; Ich wuͤnsche Ihnen Gluͤck dazu! Mit derselben Freude empfange Ich Ihre,. Gluͤckwuͤnsche wegen des
sie zur Unterdruͤckung der Parteien bedarf. Diese Kraft wird auch immer ausreichen, vorzuͤglich wenn die Beamten sich nicht dazu verleiten lassen, in einer ertraͤumten Zukunft, die der Na— tional⸗-Wille und die gesunde Vernunft in gleichem Maße ver— werfen, jene Trugbilder zu erblicken, die man ihnen bestaͤndig vorhält, um ihre Einwirkung zu laͤdmen. Nur dann werden sie sich Meines Vertrauens wuͤrdig zeigen und Mir wahrhaft , . seyn, das Gebaͤude unserer Verfassung täglich mehr zu efestigen.
Die Gazette sagt: „Das Journal des Debats bemuͤht sich seit einigen Tagen vergeblich, das Publikum mit den Orien— talischen Angelegenheiten zu beschaftigen, und, wie die Englischen Journale, von Krieg zu sprechen. Es ist dies eine handgreifliche List der Englischen und Franzoͤsischen Doctrinairs, um die Auf— merksamkeit der Parteien von den inneren Angelegenheiten bei— der Laͤnder abzulenken, um das reformirte Parlament und das Parlament des Monopols zu beschaͤftigen. Diese List wird aber Niemanden taͤuschen. Es ist gegenwaͤrtig durchaus nicht die Rede von Krieg, und den doctrinairen Journalen der beiden Laͤnder werden ihre Rodomontaden zu nichts helfen.“
Der Praͤfekt des Departements der Charente, Herr Larre— guy, ist an die Stelle des Herrn Barthélemy zum Praͤfekten des Dept. der Maine und Loire ernannt worden.
Im Jahre 1833 sind in Frankreich 9 Pairs, 15 General—
Lieutenants, 13 Brigade-Generale, 1 Kardinal, 3 Erzbischoͤfe, 3 Bischoͤfe, H Deputirte und 20 ehemalige Deputirte der constitui— renden Versammlung, des Konvents und des gesetzgebenden Koͤr— pers gestorben. . Der Marquis von Fitz, James (Sohn des Herzogs) er— schien am 3isten v. M. vor dem Assisenhofe zu Rouen unter der Anklage des Angriffs auf die Thronfolge-Srdnung und auf die Rechte, welche dem Koͤnige durch die Nation verliehen wor— den. Aus der Anklage⸗Akte ergab sich, daß Herr von Fitz-Ja—⸗ mes an die Wand eines Wirthshauses in Guerbaville die Worte: „Es lebe Heinrich .“ geschrieben hatte. Herr von Fitz-⸗James vertheidigte sich selbst, und hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, auf welche die hiesigen legitimistischen Blätter einen großen Werth zu legen scheinen. Sie lautete im Wesentlichen folgen— dermaßen:
„Ich glaube nicht, daß man eine Verurtheilung von Ihnen erlangen wird, weil ich Heinrich von Bourbon Heinrich V. genannt habe. Es ist niemals Jemanden eingefallen, ihn anders zu nennen. Wenn ich mich nicht irre, war es Herr Mauguin, der ihn zuerst in der Deputirten⸗Kammer so nannte. Herr Persil nennt Heinrich V. vor dem ganzen Gerichtsßofe, und die Journale aller Mei⸗ nungen sagen taͤgilch; Heinrich v. — Die Worte: „Es lebe Heinrich V.“ konstituiren in den Augen der Menge nicht das, was man aufrührerisches Geschrei zu nennen pflegt. Es ist, m. H., ein Ruf der Hoffnung und der Zukunft. Sind etwa die Zeiten, in denen wir leben, so gantz, daß dieser Ruf einer besseren Zu⸗ kunft nicht aus der Brust der Legitimisten entschluͤpfen sollte? Es lebe Heinrich v.“ Dieser Ruf bedeutet fuͤr uns junge Leute, die wir den Fehlern der Restauration fremd sind, so viel, als: Zukuͤnftige Freiheit, Unabhaͤngigkeit, Ehre und Ruhm! Es ist nicht der Ruf eines schlechten Buͤrgers, sondeen ein echt Franzoͤsischer Ruf. Und wollten Sie, meine Herren, die Einzigen seyn, welche in Frankreich jene Worte bestraften? Sie haben nicht vergessen, daß die Pariser Jury im Monat Februar d. J. den großen Schriftsteller (Chatequbriand) freisprach, aus dessen Munde Frankreich die hochherzigen Worte Lernommen hatte: Ma— dame, Fhr Sohn ist mein Konig! Die Anklage gegen mich stuͤtzt sich auf nichts; man wuͤnscht nur einen Namen zu bestrafen, werl dieser Name, ich sage es mit Stolz, den Legitimisten theuer ist; und Sie sind es, meine Herren, denen man eine solche jaͤm⸗ merliche Kache uͤbertragen moͤchte. Aber mitZuversicht behaupte ich, daß Sie mich nicht verurtheilen werden, weil Sie unabhaͤngige Männer, weil Sie zu gewissenhaft und unparteiisch sind, als daß Sie sich zu Werkzeugen einer rachsuͤchtigen und haͤmischen Gewalt sollten gebrauchen lassen, und weil Sie einsehen, daß Ihre Mission nicht die des Hasses und der Rache, sondern die der Gerechtigkeit und Wahrheit ist. Es ist Zeit, meine Herren, daß die Jury, jene nativ nale Pairie, um mich des Ausdrucks des Herrn von
Chategnbriand zu bdebienen, iner Gewalt entgegentrete, die sowohl uͤber uns, die sie Besiegte nennt, als uͤber die⸗ jenigen, die sie fruͤher ihre Freunde nannte, mit blinder
Wußth herfaͤllt. — Bedenken Sie es wohl: Politische Verurtheilun⸗ gen andern den Menschen nicht. Ist durch dieselben seit drei Jah— ren die Ausdauer der beiden Parteien ermüdet worden? Fragen Sie jene Gemarterten auf dem Berge Saint-Michel, Royalisten und Republikaner, ob das, was sie erdulden, anstatt sie entmuthi⸗ gen, sie nicht im Gegentheil in ihren Glauben bestaͤrkt. Fragen Sie sie, ob sie ihre Freiheit um den Preis der Schande zuruͤckau— fen mochten, indem sie Renegaten wuͤrden, wie diejenigen, wel⸗ che ihre Ketten geschmiedet haben. Fragen Sie die Kerker— meister jener neuen Bastille, ob der Ruf: Es lebe Ludwig Philipp! an jenem Orte ertoͤnt. Nein, meine Herren, das Gefaͤng⸗ niß ist ein Versammlungsort fuͤr alle Männer von Herz und ueber⸗ zeugung geworden Dort begegnen sich das Genie Chateaubriands, das erhabene Talent Carrels, die Loöyalitaͤt des Vendeer Landman⸗ nes und die Energie des Republikaners. Wohlan, wenn es seyn muß, so werde auch ich hingehen, wo jene Maͤnner gewesen sind. — Ich welß nicht, was die Zukunft mir aufbewahrt; wenn man mich aber, als Lohn fuͤr die Hingebung an meine Sache, zu jener rothen Maschine hinschleppen sollte, die man zur Schande fuͤr un⸗ ser Jahrhundert noch jetzt errichtet, um politische Verbrechen zu bestrafen, so wurden selbst dann, wie jetzt, meine letzten Wuͤnsche fuͤr Heinrich V. und fuͤr Frankreich seyn;: der letzte Ruf, der aus meinem Munde ertönte, wuͤrde derselbe seyn, der mich heute hierher gefuͤhrt hat.“
Herr von Fitz-James wurde nach diesem Vortrage von der Jury fsuͤr nicht schuldig erklaͤrt, und demnach freigesprochen.
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London, 3. Jan. Herr Stanley und Lord Althorp sind gestern Abend wieder in London eingetroffen.
Herr George Lamb, vormaliges Parlaments-Mitglied, und seit dem Eintritt des Grey'schen Ministeriums Unter-Staats— Secretair im Ministerium des Innern, ist heute hier mit Tode abgegangen.
Der neue Englische Gesandte am Portugiesischen Hofe,
. de Walden, ist noch nicht nach Lissabon ab— gereist.
Man ist fuͤr das Schiff besorgt, welches zu Stockholm mit den Equipagen und Effekten des Lord Howard de Walden und seiner Gemahlin befrachtet worden ist, um dieselben nach Lissa— bon zu bringen, weil man nicht die geringste Nachricht uͤber die Fahrt desselben hat.
Das Dampfschiff „James Watt“, welches in Portsmouth eingetroffen ist, brachte Zeitungen und Briefe aus Lissabon vom 22. Dezember mit. Man hatte dort in den letzten Tagen gleichfalls die aus denen bereits gestern im Artikel „London“ Einiges mitgetheilt worden) Nachricht von dem Angriff, den die Miguelisten vor Porto von Arguardente aus auf die belagerte Stadt gemacht, erhalten. Nach diesen Angaben soll sich die Zahl der angreifenden Miguelisten auf 5000 Mann belaufen haben, und der Verlust, den sie erlitten, sehr bedeutend gewesen seyn. Das 10te Regiment von der Besatzung der Stadt Porto und die Freiwilligen von Porto, welche den Angriff zuruͤckschlu— gen, hatten, außer dem Obersten Pexioto, nur hoͤchstens 100 Mann an Todten und Verwundeten verloren. Man hoffte, daß die Miguelisten nach dieser Niederlage sich weiter zuruͤckziehen und die Umgegend von Porto ganz räumen wuͤrden, wo es ih— nen schwer werden mochte, wahrend des Winters den noͤthigen Unterhalt zu finden. — Am Tajo hatte sich die Stellung der beiden feindlichen Armeen nicht veraͤndert; man uͤberzeugt sich immer mehr, daß die Position, welche Dom Miguel ein— genommen, zu gut gewaͤhlt ist, als daß man ihn mit Gewalt aus derselben verdraͤngen koͤnnte; von der anderen Seite scheint es aber eben so gewiß, daß in Santarem selbst der immer zu— nehmende Mangel an Kleidungsstuͤcken und Mundvorraäͤthen, so wie die stets häufiger werdenden Desertionen, Dom Miguel bald veranlassen duͤrften, seine Lage zu veraͤndern. — Kurz vor der Abfahrt des „James Watt“ hatte Admiral Napier reiche Beute gemacht. Es war ein großer Kauffahrer, mit 20 Kano— nen bewaffnet, unter Miguelistischer Flagge in den Tajo einge— laufen; den Pedroistischen Schiffen gelang es, sich mit wenigen Schuͤssen desselben zu bemaͤchtigen. (Vergl. den Artikel London im gestrigen Blatte der Staats Zeitung) Das Schiff war vor langer als einem Jahre, mit einigen verbannten Edelleuten, von Dom Miguel nach den Portugiesischen Besitzungen in Afrika abgesendet worden, hatte dann eine Reise nach Ostindien ge— macht und kam jetzt mit einer großen Ladung Kolonial-Waaren und anderthalb Millionen an Gold und Silber zuruͤck, ohne daß die Mann schaft etwas davon erfahren hatte, daß seitdem in Lis— sabon Dom Miguel seinem Bruder hatte Platz machen muͤssen.
Der neue Portugiesische Geschaͤftsträger in London, Herr Sarmiento, ist mit dem „James Watt“ in England eingetroffen.
Nach dem Dampfschiffe „James Watt“ war zwar noch in Deal das Schiff „Dom Pedro“ eingetroffen, welches Lissabon am 23. verlassen hatte; doch hat es keine neuere Nachrichten mit— gebracht. Das Geruͤcht von einer Resignation des Miguelisti— schen Ober⸗Befehlshabers M Donald hatte sich nicht bestaͤtigt, und von dem Eindringen Spanischer Truppen in Portugal war auch nicht viel mehr die Rede. Dagegen sprach man in Lissabon viel von einem anderen Geruͤchte, welches sich in den letzten Tagen verbreitete; man behauptete naͤmlich, die auswaͤrtigen Freunde Dom Miguel's gingen damit um, einige Kriegsschiffe auszuruͤsten und ihm zu Huͤlfe zu senden; hiermit brachte man den erneuer— ten Eifer in Verbindung, mit welchem Dom Pedro an der In— standsetzung seiner Flotte arbeiten läßt. — Ueber den Gang der Unterhandlungen meldet ein Korrespondent des Courier, der Oberst Hare habe dem Dom Miguel die Vermittelung Englands angeboten, habe aber zur Antwort erhalten, daß durchaus keine Vermittelung angenommen werden würde, deren Basis nicht die Anerkennung Dom Miguels als Koͤnig von Portugal sey.
Die Lissaboner Blätter zeigen an, daß der General Stubbs, zur Belohnung fuͤr seine Verdienste um die Stadt Porto, die Pairswuͤrde und den Titel: Baron de Villa nova de Gaia, erhalten habe.
Im Globe heißt es: „Herrn O'Connell's Aufforderung an die Protestanten wird, wie zu erwarten stand, nicht nur ganz ,, sondern es hat sogar ein großer Theil derselben eine dresse an den Lord-Lieutenant von Irland ge richtet, worin sie sich fuͤr Beibehaltung der Union aussprechen. Noch erfreulicher und wichtiger ist es, daß sich auch die achtba— reren und einflußreicheren Mitglieder der katholischen Kirche von den Tiraden des großen Mannes nicht im geringsten bewe— gen lassen. Mit einem Wort, sowohl die Frage wegen Auf— lsung der Union, als die, Aufwiegelung verschwinden in Irland immer mehr und mehr, und die Regierung braucht nur bei ihrer jetzigen ruhigen und gemaͤßigten Haltung zu bleiben und jedes unkluge Zusammentreffen mit Herrn O Tonnell, sey es nun auf gesetzlichem Wege oder anders, zu vermeiden, so viel es sich ohne Verzichtleistung auf das ihr geziemende Ansehen vermeiden läßt, und der Einfluß dieses schaͤdlichen Individuums, das nur durch zufaͤllige Umstaͤnde so bedeutend wurde, wird sich allmaͤlig verlieren.“
Das Post-Amt zu Liverpool hat im vorigen Jahre eine Einnahme von 70,018 Pfund gehabt, etwas weniger als im vorhergehenden, wo sich dieselbe auf 719,974 Pfund belief. Sie uͤbertrifft die des Post-Amts von Manchester um mehr als 16,000 Pfund, und ist, nach der von London, die bedeutendste in ganz England.
Das Schiff „Columbine“, welches die Dampfboͤte auf der Expedition nach dem Niger begleitete, ist vorgestern von Fer— nando Po in Liverpool angelangt. Der Chef der Expedition, Herr M Gregor Laird, kehrte mit demselben in seine Heimath zuruͤck; ob sich auch die Herren Lander an Bord desselben be— fanden, wußte man in London noch nicht.
Am Dienstage wuͤthete hier ein furchtbarer Orkan, der sich, den eingehenden Nachrichten zufolge, fast uͤber ganz England erstreckt zu haben scheint. . .
Der Stand der hiesigen Boͤrse ist in den letzten Tagen fast unveraͤndert geblieben. ; .