Nordsee nehme und mithin ein nicht unbedeutender Theil der sogenannten Deutschen und Hollaͤndischen Einfuhr auf Rechnung Preußens gebracht werden muͤsse.
Der bekannte Reisende, Herr Lander, ist wirklich mit dem Schiff „Columbine“ von seiner gefahrvollen Reise nach dem Innern von Afrika im besten Wohlseyn in Liverpool wieder eingetroffen.
Die Times meint, es habe sich noch niemals irgendwo die Bevoͤlkerung so rasch vermehrt, wie in den Vereinigten Staaten seit den letzten 60 Jahren. Im Jahre 1770 wurde dieselbe auf 1,506,955 Seelen geschaͤtzt; im Jahre 1794 war sie schon auf 3,429, a6 gestiegen, dann auf 319,782 im Jahre 1800, auf 7, 39, 903z im Jahre 1816, auf g, 654,6 im Jahre 1820 und auf 12,856,154 im Jahre 1830; unter der letzteren Zahl befanden sich 6,526, 529 männlichen und 6,329,555 weibli— chen Geschlechts.
Aus Quebeck sind Zeitungen bis zum 30sten November eingegangen; die Session der Provinzial-Legislatur von Ober⸗ Kanada war am 19ten zu York eröffnet worden; der Statthal⸗ ter wünschte in seiner Rede den Mitgliedern beider Haͤuser zu den Fortschritten Glück, welche die Provinz in jeder Hinsicht gemacht habe; auch kuͤndigte er an, daß, einer richterlichen Ent— scheidung zufolge, Ober-Kanada berechtigt sey, fuͤr die vier Jahre vom 1sten Jult 1832 an ein Drittheil von den Zöllen zu erhalten, welche in Nieder-Kanada von den zur See einge⸗ fuͤhrten Waaren erhoben werden.
Nachrichten aus Re wRichmond in der Bay von Cha— leur melden, daß der Frost, der in diesem Jahre dort ungewohn⸗ lich zeitig eingetreten sey, die Aerndte gaͤnzlich zerstöͤrt habe, in⸗ dem weder der Waizen noch die Kartoffeln zur Reife gelangen und daher nur als Viehfuͤtterung gebraucht werden konnten. Ein Schreiben von dort schließt mit folgenden Worten: „Unser Ort befindet sich in einem Zustand der furchtbarsten Noth, und wenn die Regierung nicht bald den oberen Theilen der, Bay zu Huͤlfe eilt, so muͤssen die Einwohner alle Hungers sterben.“
— — London, 3. Jan. Die Nachrichten von unseren Westindischen Kolonieen sind im Ganzen sehr erfreulich, beson⸗ ders von der Haupt-Kolonie Jamaika, wo, wenn zs freilich auch nicht an Opposition gefehlt, doch die gesetzgebenden Kam⸗ mern ein Gesetz angenommen haben, wodurch die Absichten des Britischen Parlamentes vollkommen erfuͤllt werden. In St. Vincenz ist die Legislatur freilich unverrichteter Sache auseinan⸗ der gegangen; da aber der Spleen der Deputirten nicht so sehr gegen die Emancipation, als gegen den Plan der Regierung, die Panzer je nach dem Werthe der Sklaven in zöeder besonderen Kolonie zu entschaͤdigen, gerichtet ist, so wird es wohl nicht schwer halten, auch diese Insulaner zur Vernunft zu bringen erstens, daß die Sklaven
Zwei Dinge sind besonders erfreulich:
bei? der großen Bewegung der Gemuͤther uberall sich ruhig und gehorsam verhalten haben, und zweitens, daß
man selbst auf Jamaika wieder die lange verfolgten dissen⸗ tirenden (d. h. nicht zur Englischen Kirche gehdrigen Pre⸗ diger in Bethaͤusern duldet; ein neuer Beweis, daß das Rechte, wenn man es nur ernstlich will und beharrlich verfolgt, am Ende immer siegen muß. — Unsere Blaͤtter theilen die Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten mit. Das Dokument, so lang es auch ist, ist auch diesmal hoͤchst anziehend, und bildet einen eben so erfreulichen, als auffallenden Kontrast mit dem Zustande der meisten neuen Suͤd⸗Amerikanischen Staaten, wovon eben diese Blaͤtter mehrere traurige Proben mittheilen. Vieles von dem Unterschiede in der Entwickelung der nordischen und der suͤdlichen Republiken jenes Welttheils muß unstreitig der Verschiedenheit des Charakters der Voͤlkerschaften zugeschrieben werden; der Hauptgrund aber des gluͤcklichen Vorzuges der noͤrdlichen vor den fuͤdlichen liegt unstreitig darin, daß lange vorher, ehe die Neu⸗-Englaͤnder ihre Unabhängigkeit vom Mut— terlande erlangt hatten, dieselben schon gewohnt waren, sich großentheils selbst zu regieren, und so fuͤr ihre jetzigen Institu⸗ tionen reif waren, welche die Abkoͤmmlinge der Spanier in ih⸗ rer Entwuͤrdigung fast eben so wenig zu benutzen wissen als die Reger, die sich auf Sankt Domingo selbst befreiten. In Bue⸗ nos-Apyres hat eine bedeutende Verschwoͤrung stattgefunden, wel⸗ che, wenn die Regierung sie auch fuͤr diesmal zu zerstoͤren ge⸗ wußt, ein Beweis von einem ungesunden geselischaftlichen Zu⸗ stande ist. — In Mexiko ist der Buͤrgerkrieg bei weitem noch nicht beigelegt, die Landstraßen sind in den Haͤnden von Raͤubern, und Mißtrauen herrscht auf allen Seiten. — In Kolumbien scheint es sich etwas zu bessern; dagegen ist in der neuen Repu⸗ blik Equatoe eine solche Verwirrung, daß eine gänzliche Aufloͤ⸗
sung aller Regierungen zu fuͤrchten ist. Auf jeden Fall steht es mit allen so schlecht, daß sie, weit entfernt,
an die Tilgung ihrer Schulden zu denken selbst die Zinsen schuldig bleiben muͤssen, und dies in einem Augenblicke, wo er Praͤsident Jackson mit dem laufenden Jahre die ganzlich Til⸗ gung der Schuld der Vereinigten Staaten ankuͤndigt Dom Pedro's Regierung hat durch die Ankunft eines Miguelistischen Schiffes von Goa und Ostindien im Hafen von Lissabon einen willkommenen Beitrag erhalten; das Schiff soll einen Schatz von mehr als 1574010 Pfund Werth an Bord gehabt haben, welche bedeutende Summe in diesem kritischen Augenblick der Sache seiner Partei sehr foͤrderlich seyn duͤrfte, besonders da auch zur selben Zeit ziemlich große Huͤlfsmittel von Eng— land, nebst der Nachricht angekommen sind, daß ein An⸗ griff von Seiten eines Miguelistischen Corps,. von 5000 Mann auf Porto, mit großem Verluste fuͤr dieselben, zuruͤckgeschlagen worden. Inzwischen aber enthalten alle Be— richte von Lissabon Klagen uͤber die jetzige Regierung, welche eben so wenig die Kunst zu verstehen scheint, sich gefuͤrchtet, als die, sich beliebt zu machen, und im Gegentheil abwechselnd ihre besten Freunde, Auslaͤnder wie Eingeborne, beleidigt und zuruͤck⸗ stoͤßt. Freilich ist ihre Lage schwierig, so daß sie nothwendig viele in ihren übertriebenen Erwartungen taͤuschen, und manchen un⸗ gerecht erscheinen muß; aber wo sich ein so allgemeines Ver⸗ dammungs-Urtheil vernehmen laͤßt, da muß doch — wenn man auch Dom Pedro Beharrlichkeit und Muth zugestehen muß — irgendwo ein radikaler Fehler zu Grunde liegen. — Bei uns selbst giebt es eigentlich nichts Neues. Auffallend ist es aber, daß ein großer Theil der Englischen Dissenters jetzt in Zeit und Flugschriften, wie in oͤffentlichen Versammlungen, eine bei— spiellose Thätigkeit gegen die Anglikanische Kirche blicken lassen. Die Reinigung der
die Kirche ihnen durch
vom Staate und übrigen Sekten.
Kirche von den eingeschlichenen Mißbräu— Hen ist nicht, was sie bezwecken — denn das kann nur die Mit⸗ glieder der Kirche selbst bekuͤmmern auch ist es ihnen nicht mehr allein darum zu thun, sich der Buͤrde zu entziehen, welche den Zehnten und die Kirchen⸗Steuer auflegt; sie verlangen vielmehr die gänzliche Trennung der Kirche die Gleichstellung der Episkopalen mit den Leider auch hat diese Verbindung in fruͤheren
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erzeugung, daß eine Verbindung
thums zum Frommen, doch zur unentbehrlich sey, scheint dermalen entgegen zu seyn.
Niederl
immer beunruhigender.
gange, an den Strand laufen, retten.
gesucht. den mehr als andere Gegenden zu ziemlich verschont geblieben. Der Schiffes „Flora“ (Vgl. Antwer Domburg erfolgt. nen Beschaͤdigung, gestorben. Beg i Antwerpen, 5. Januar.
Flora“,
Mannschaft ist gerettet, aber das Wasser.
Gent, 5. Jan.
Kommandant begab sich in
nung vorzubeugen.
Deputirte begaben sich mit dem
Sache unterstuͤtzen zu wollen. raden von dem
die Patrioten! ; dann ruhig auseinander, so daß werker wieder haufenweise in den Wiese fand heute Morgen eine
gekommen. Oe ster
Oesterreichs mit der Tuͤrkei n Es kann nicht fehlen, daß die
rufen sind, angeregt wird. — nau mit Dampfboͤten eine
Schiff, aber ; mehrte, so brachte sie es dahin, setzen. aus. Tuͤrkei uͤberschreiten, sondern sie ben. Veraltete Vorurtheile uͤber
Pascha's von n Pforte schienen unuͤbersteigliche legen. Jedoch waren ö mens zu einleuchtend, als daß darauf eingelassen hatten,
gewonnen hatte, daß es mit
mehrere üngarische Große fuͤr wurde Sr. K.
dem Kaiser unterstuͤtzte.
Vortheils, Behagen an dem Plane, daß er
Gewißheit,
und drei ᷣ „Eisenbruͤcke“ bekannt ist. Kein
Zelten, und selbst noch jetzt, zu so vielen Mißbraäͤuchen in der
ren, ohne verschlungen zu werden,
Anstellung von hohen und niedrigen Geistlichen Anlaß gegeben, daß manche der froͤmmsten Manner in der Kirche selbst diese Verbindung aufgeloͤst zu sehen wuͤnschen. , n n aber, theils aus verjäͤhrtem Vorurtheil, theils aus Ue⸗
wenn auch nicht immer der geistigen Entwickelung des Christen—
Um die Anregung dieser Frage aber zu ver— meiden, wird den Freunden des bisherigen Systems nichts uͤbrig bleiben, als sobald als moͤglich eine durchgreifende Reform des Kirchenwesens und dabei so viel als moͤglich zu bewirken, daß sede Besteuerung zum unmittelbaren Behuf der Kirche unterbleibe.
Aus dem Haag, 5. Januar. Die Nachrichten, die aus der Provinz uͤber den Stand der l werden Man weiß sich seit langer Zeit keines so anhaltenden Sturmes und Unwetters zu erinnern. hoͤrt man von Fahrzeugen, die, bei dem ihnen drohenden Unter— um nur ihre Mannschaften zu Besonders die Provinzen Suͤd— ᷣ Gelderland und Friesland sind von der Wassersnoth arg heim⸗ Die Insel Walcheren, die sonst unter solchen Umstaän⸗
Dle Mannschaft wurde zwar gerettet, doch ist Einer, in Folge der bei der Strandung des Schiffes erlitte⸗
Das Preußische Schiff, wel— ches (wie gestern gemeldet) bei Westkapellen gestrandet ist, heißt und der Capitain Becker. Antwerpen bestimmt, und mit Getraide und Holz beladen.
Gestern durchstreiften zahlreiche Haufen von Handwerkern die Straßen hiesiger Stadt, und sammelten sich gegen Abend vor dem Hotel des Gouverneurs. Der Platz⸗ im Begleitung seines Adjutanten und eines Polizei-Kommissarius mitten unter sie, um jeder Unord— Da die Handwerker mit dem Gouverneur zu sprechen verlangten, so schlug ihnen der Polizei⸗Kommissarius dor, eine Deputation zu ernennen, die er selhst neur begleiten wolle. Dieser Vorschlag fand Gehör, und sechs
Gouverneur, bei dem sie sich daruͤber beklagten, daß man neuer dings ihren Lohn schmaͤlern wolle. sie auf, ihre Klagen schriftlich aufzusetzen, ᷓ nach seinen Kräften und so weit es seine Stellung erlaube, ihre Als die Deputation ihre Kame— Resultate ihrer Audien brachen diese in den Ruf: Es lebe der
Nieder mit den Orangisten! aus, und gingen
Ruhe in der Stadt herrschte. — Heute sieht man die Hand⸗
derselben statt, indeß ist es bis jetzt noch nicht zu Unordnungen
Die Hannoversche Zeitung enthalt folgende Privat⸗ Mittheilung aus Wien vom 31. D. Der * nimmt einen neuen Aufschwung.
durch die Absatzwege, welche sich dadurch eroͤffnen, und zu deren Benutzung vorzugsweise Hesterreich, aber nicht weniger auch ein großer Theil von Deutschland durch seine geographische Lage be⸗ Vor einigen Jahren schon zu Wien eine Actien-Gesellschaft gebildet, um auf der Do⸗ mehr geregelte Schifffahrt einzu— fuͤhren. Diese Gesellschaft verwandte im Anfange nur ein einziges da bald der bedeutende Gewinn ihr Kapital ver—
Selbst diese reichen jetzt nicht mehr fuͤr das Beduͤrfniß Jedoch konnten dieselben bis jetzt nicht die Graͤnze der
bis zu ihrer Muͤndung in das Schwarze Meer schiffbar zu machen, noch mehr aber das schlecht verstandene Interesse der Widdin und Orsova und die Sorglosigkeit der
die Bortheile eines solchen Unterneh—
es auch Nachdem die erwahnte Gesellschaft uͤber den Lauf der Do— nau Nachforschungen angestellt, und dadurch die Ueberzeugung
sey, die physischen Hindernisse zu uͤberwinden, so gelang es ihr, ihren Zweck zu gewinnen. Es K. Hoh. dem Erzherzog Palatin ein Plan verge— legt, welchen derselbe gaͤnzlich billigte und ihn bei Sr. Maj. Eine Kommission unter dem Vorsitze des Grafen Stephan Szecheny wurde ernannt, um die Donau ihrer ganzen Lange nach zu sondiren, die erforderlichen Anstalten vorzulegen, und ungefähr die Summe zu veranschlagen, die gun Erreichung des Zweckes verausgabt werden muͤßte.
Zeit leitete man Verhandlungen mit der Pforte, mit dem Fuͤr— sten Milosch und mit den Pascha's von Widdin und Orsova ein, um dieselben dafuͤr guͤnstig zu stimmen leicht mehr wegen ihrer jetzigen politischen Lage, als wegen des den sie dadurch zu erhalten hofft, den Eroͤffnungen der Oesterreichischen Regierung zuvor; die Pascha's und der Fuͤrst Milosch wurden durch die Darstellung des unleugbaren Nutzens oder durch Geschenke gewonnen. Der Letztere fand sogar so vieles
nehinen. Darauf wurden Ingenieure abgesendet, um einen Plan von der Donau aufzunehmen. daß alle Hindernisse besiegt werden koͤnnten. schwierigsten finden sich in der Umgegend von Orsova, wo die Donau, zwischen die Wände von zwei 409 F. hohen Felsengipfeln enge eingezwängt, mit einer furchtbaren n, n,. ihre Wo⸗ gen fortreißt, sich uͤber die Felsen, die ihren
Wasserfaͤlle bildet, deren letzterer unter dem Namen der
Die Nation im All⸗ zwischen Staat und Kirche,
Erhaltung des Staats selbst einer solchen Trennung ganz
ande.
Gewäaͤsser eingehen, werden
Taͤglich und Nord-Holland,
leiden hat, ist diesesmal noch Untergang des Preußischen pen) ist auf der Höhe von
e n.
Es war von Riga nach Die Schiff steht fast ganz unter
zum Gouver— Polizei-⸗Kommissarius zu dem Der Gouverneur forderte und versprach ihnen, in Kenntniß setzte, zouverneur! Es leben
um 7 Uhr die vollkommenste
Straßen; auf der St. Peters⸗ sehr zahlreiche Versammlung
reich. .
Dezember: „Der Handel
Theilnahme von ganz Europa
hatte sich
drei Schiffe in Thaͤtigkeit zu
mußten in Semlin zuruͤckblei⸗ die Unmoͤglichkeit, die Donau
Hemmungen in den Weg zu nicht die, welche sich zuerst damit versuchen sollten.
Ausdauer und Geld moͤglich
en
Zur sel
Die Pforte kam, viel—
sich erbot, mehrere Actien zu
Sie kehrten zuruͤck mit der Die
auf hemmen, stuͤrzt,
Schiff kann diese Faͤlle befah⸗
3
hier scheitern, wenn man nicht das Mittel gefunden haͤtte, diese Stelle durch das Ziehen eines Kanals, welcher dieselbe umgeht, zu vermeiden. — Vorbereitende Arbeiten sind schon dazu mit der maͤßigen Summe von 80,000 Fl. Silbergeld ausgefuͤhrt worden, und man vermuthet, daß die ganze Ausgabe 200,960 Fl. nicht üͤbersteigen werde, eine Summe, welche die Oesterreichische Re— gierung hergeben wird. Die Gesellschaft wird ihrerseits ein Ka—⸗ pital von 350,000 Fl. Silbergeld theils zur Ausruͤstung von drei Dampfschiffen verwenden, welche in England erbaut werden sol⸗ len, theils zum Ankaufe von Maschinen, um die seichten Stellen, die häufig durch die Stroͤmung des Wassers gebildet werden, wegzuraͤumen. Dieses Kapital wird durch Ausgeben von Ae— tien, jede zu 500 Fl. Silbergeld, aufgebracht, und man hofft in wenigen Fahren außerordentlichen Gewinn zu machen, indem Ungarn an Erzeugnissen aller Art unermeßlich reich ist, und diese bis auf den heutigen Tag fast jedes Absatzweges entbeh= ren. Auch wird die Schifffahrt um so weniger schwierig seyn, als die Wallachei an Steinkohlen-Gruben Ueberfluß hat. Die Dampfschiffe werden bis nach Konstantinopel gehen. Man he— rechnet, daß sie dazu 10 Tage gebrauchen, und man hosst, deß in dem Laufe des naͤchsten Jahres alle Arbeiten beendet chen, und die Schifffahrt eroͤffnet werde. — Es ist dies ein unermeßliches Ereigniß, welches ganz unberechenbare Voꝛltheilt verspricht, und welches doppelt bedauern laͤßt, daß 15 Jahr⸗ hunderte nicht hingereicht haben, um den von Roͤmischen Kai— sern und später von Karl dem Großen gefaßten Plan, den Rhein und die Dongu zu verbinden, zur Ausfuͤhrung zu brin⸗ zen. In der That, was kann Deutschland hindern, den erstn Rang unter den Stagten des Festlandes einzunehmen, wenn es aus dem politischen Mittelpunkte, welchen es jetzt schon bilde auch noch der Mittelpunkt einer Handels—⸗Linie zwischen dem Al lantischen und dem Schwarzen Meere wuͤrde; wenn dieser Al satzweg der Erzeugnisse von ganz Deutschland gleichsam das Blut in die kleinsten Adern des Korpers, Wohlstand, Reichthum, und Gluͤck nach allen Punkten unseres gemeinschaftlichen Vaterlan⸗ des zuruͤck braͤchte! Das, was sich bis jetzt der Verwirklichum eines so großen und so schoͤnen Planes entgegensetzte, ist jetzt nicht mehr. Die Zwietracht unter den verschiedenen Deutschen Fuͤr⸗ sten hat an dem Tage aufgehoͤrt, an welchem sie ihr Interess als ein gemeinsames betrachteten und anerkannten So wollen wir denn hoffen, daß einer der naͤchsten und gluͤcklichsten Erfohz dieser Eintracht, welche unter unsern Fuͤrsten herrscht, die Vu— bindung der zwei großen Stroͤme Deutschlands seyn werde.“
Spanien.
Repraͤsentativ⸗Regierung angetragen, sind aber von Ihrer Ma sestͤt, auf den Rath des Herrn Zea, wiesen worden.
Der Herzog von sehr unpaͤßlich seyn. Der gestern hier r Tode des Herzogs von Infantado, der sich jetzt in Guadalajar befindet, wird von den heutigen Zeitungen widersprochen Der Herzog soll vielmehr von seiner lebensgefährlichen Krankheir wieder hergestellt seyn.
Der Minister des Innern, Herr Burgos, hat eine großt Anzahl von Afrancesados zu Sub⸗Delegaten im Departemen fuͤr Handel und Gewerbe ernannt. . .
Die Regierung hat den Befehl ertheilt, den Geistlichen verhaften, dem der Schatzmeister des Generals Sarsfield, seintt Aussage zufolge, 6000 Duros (30900 Fr.) uͤbergeben hatte.
Der General⸗-Inspektor der Kuͤsten⸗ und Graͤnz / Carabinierz hat an den Finanz-Minister einen von un seren Zeitungen erwahnten Bericht eingesandt, worin er die Thaͤtigkeit dieses jetzt am Meisten den Verfolgungen der Parteigaͤnger ausgeset len Eorps mit großem Lob hervorhebt, und es eine der festesten Saͤulen der Legitimitaͤt nennt.
Don Carlos, der sich zuletzt zu Mirandella in Portugal befand, soll sich, von den Generalen Rodil und Morillo ver folgt, weiter in das Innere zuruͤckgezogen haben. Der letztz nannte General war am Fieber erkrankt und einstweilen durch den Oberst San Juamena vom 16ten Regiment im Kommandt
ersetzt worden. Portugal. — — Lissabon, 18. Dezember. Die hiesige Regierun hat, um die Ausdehnung zu beweisen, welche im Systeme dil eh an un en fuͤr politische Vergehen unter Dom Miguel s Her schaft gegeben worden, in der Chronica die Namen⸗Liste der i einem der Lissaboner Staats-Gefaͤngnisse, dem Forts von San Juligo, vom Juli 1828 bis Juli 1833 gestorbenen Gefangene ßekannt gemacht, welche sich auf 52 belaͤuft, waäͤhrend aus du fortlaufenden Nummern der Staats⸗-Gefangenen sich ergiebt, di deren mindestens 550 sich in jedem Forts, waͤhrend des obigtf Zeitraumes, eingeschlossen befunden haben. Unter den Gesti denen befindet sich der bekannte Staats-Minister Mello Btth ner, die Mehrzahl der uͤbrigen sind Qffiziere, was sich daraus erklaͤt daß ein großer Theil der Armee im Jahre 1828 der neuen Regierun zuwider war. Um den Eindruck dieser Bekanntmachung zu vermehrel hat man in einer der folgenden Nummern der Chronica zuf bei der Einnahme Lissabons vorgefundene geheime Berichte di setzt verstorbenen bekannten Ministers Grafen Basto veroͤffen licht, in deren einem Graf Basto darauf antraͤgt, kuͤnftig di fuͤr politische Vergehen zum Tode Verdammten die altherköͤmm liche Frist von 3 Tagen zu entziehen, während er in dem anden auf eine Vertheilung der der Gegenpartei confiscirten Gut unter die Anhänger der eigenen Partei anspielt. Die eigentlich Frage bleibt indeß nur, ob die jetzige Regierung mehr die p sonliche Freiheit als ihre Vorgaͤngerin achtet, und hier muß zt unparteiische Beobachter einraͤumen, daß, mitten unter all philanthropischen Verordnungen uͤber die Verbesserung des 3 standes der Gefangenen in den Kerkern, die gegen wi tige Regierung mit der Einthuͤrmung ihrer Gegner nit viel weniger freigebig als die Dom Miguels verfaͤhrt, wahre sie derselben, hinsichtlich der Guͤter-Confiscgtion fuͤr politist Vergehen, durchaus nicht nachsteht. In der That ist die Chn nica mit Sequestrations⸗Anzeigen sogenannter Rebellen aus all Staͤnden angefuͤllt. Neben dem Marquis von Pombal, ein gewiß inoffensiven Fidalgo und obenein noch Schwager des Gn fen Saldanha, dessen Guͤter man zu gleicher Zeit sequestrirn als man das Bildniß seines beruͤhmten Ahns auf dem Mon mente des Terreiro do Pago wiederherstellte, erblickt man J. jener Sequestrations-Liste den Namen einer nicht minder inofft siven Frau, der Viscondessa von Assega; was zusammengest. mit den Verfolgungen, deren Gegenstand die bekannte Visconde Jurumenha war, den Beweis liefert, daß die jetzt herrschende Par
und alle Anstrengungen muͤßten
auch in Verfolgung von Damen nicht hinter ihren Vorgaͤnge
Madrid, 21. Dezember. Die Mitglieder des konsultativen . Raths haben bei der Königin auf Abschaffung des Moͤnchs we . sens, Reform des Klerus und Einfuͤhrung einiger Formen de
mit ihrem Gesuch abge— San Fernando soll seit einigen Tagen
verbreitet gewesenen Nachricht von den
zuruͤckzubleiben gedenkt. Ein bekannter Reisender war in der Tuͤrkei uͤberrascht worden, dort, bei den verhaͤltnißmaͤßig haͤufi— gen Hinrichtungen, die Gefaͤngnisse fast leer zu finden. Derselbe wurde hier in Portugal zu der ganz entgegengesetzten Bemer— kung veranlaßt worden seyn. Wenn beide Parteien in ihrem Zwiste bisher verhältnißmäßig nur wenig Blut auf dem Schaf— fot vergossen haben, so sind dieselben doch unleugbar mit einem wahren Einkerkerungs? und Confiscations- Fieber behaftet, woran sich ein entschiedener Widerwille gegen jede aus— sohnende und vermittelnde Maßregel anschließt, der den setzt bestehenden inneren Buͤrger-Krieg unendlich zu ver— laͤngern geeignet ist. Eine Verlaͤngerung dieses Kampfes, und die davon unzertrennliche Folge einer noch groͤßeren Veroͤdung Portugals kann aber nicht im Englischen Interesse liegen, und es darf daher nicht uͤberraschen, daß Lord Russell den Versoͤhnungsweg zwischen den Parteien eingeschlagen zu sehen wuͤnschte. Die herrschende Partei hat aber diese Politik so wenig begriffen, oder vielmehr mit ihren Gefühlen so wenig in Uebereinstimmung gefunden, daß sie dafuͤr sofort jeden Ge— sendten Englands der Vorliebe fuͤr ihre Gegner beschuldigte, die gewiß ihrerseits wieder uͤberrascht gewesen sind, — denselben als einen ihrer geheimen Goͤnner gepriesen zu sehen. Die Maͤchti— gen des Tages erwarten mit nicht verhehlter Ungeduld die An— kunft des Nachfolgers von Lord Russell, Lord Howard de Walden, dessen Eintreffen als ganz nahe bevorstehend ange— kuͤndigt wird. Ohne Gefahr, sich als ein schlechter Pro— phet zu beweisen, kann man indessen wohl vorhersagen, daß dieser neue Gesandte die naͤmliche politische Linie wie sein Vorgaͤnger inne halten wird; und daß die Insinuationen, welche Agenten der herrschenden Partei, darin wahrscheinlich von bei Seite gesetzten und mißvergnuͤgten Englaͤndern unterstuͤtzt, gegen Lord Russell und besonders gegen dessen Gemahlin in Englischen Zeitungen zu verbreiten beflissen gewesen sind, nicht dazu beitra— gen werden, Lord Howard de Walden zu einer besonderen Sym— pathie fuͤr die heftigen Maßregeln der hiesigen Regierung zu stimmen.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Washington, 4. Dezember. Der Schluß der (vorgestern abgebrochenen) Botschaft des Praͤsidenten der Vereinigten Staa— ten betrifft die inneren Angelegenheiten und lautet fol— gendermaßen;
„Es gereicht mir zu großem Vergnuͤgen, Ihnen zu dem guͤn⸗ siigen Zustande der Finanzen unsers Landes Gluͤck zu wuͤnschen, den Sie aus dem von dem Schatzamts-Secretair Ihnen vorzulegen⸗ den Bericht ersehen werden. Die Einkuͤnfte des Schatzes werden sich in dieem Jahre auf mehr als 32 Millionen Dollars belaufen, die Zoͤle werden wahrscheinlich etwas mehr als 23. Millionen und die öffentlichen Laͤndereien ungefaͤhr 3 Millionen eintragen. Alle Ausgaben dieses Jahres, mit Einschluß von 2,372,240 Dol⸗ lars 99 Cents auf Rechnung der oͤffentlichen Schuld, wer⸗ den nicht uͤber 25 Millionen betragen, und es wird also ein bedeu⸗ tender Ueberschuß im Schatze bleiben. Die von dem Schatz— amts-Secretair ergriffenen Maßregeln werden ihn wahrscheinlich in den Stand setzen, im Laufe des jetzigen Jahres den noch uͤbri⸗ gen Theil der ausgetauschten 4 proccht. DSbligationen, der am J. Januar einlösbar ist, abzuzahlen. Dieser ist daher in der Ver⸗ anschlagung der diesjaͤhrigen Ausgaben bereits mit einbegriffen und bildet einen Theil der oben erwahnten auf Rechnung der dͤffentli⸗ chen Schuld zu zahlenden Summe. Die Abzahlung dieser Obliga⸗ tionen wird die ganze Schuld der Vereinigten Staaten auf die Summe von 4,750,082 Dollars 8 Cents reduciren, und die Ein— kuͤnfte des naͤchsten Jahres nebst dem jetzt im Schatze befindlichen Ueberschuß werden zur Tilgung derselben hinreichen, nachdem die laufenden Ausgaben der Regierung gedeckt seyn werden. Sie wer⸗ den also hieraus ersehen, daß ich, wenn die Vorsehung es mir ge— wahrt, noch eine Session zu eröffnen, die große Genugthunng haben werde, Ihnen anzeigen zu koͤnnen, daß die Schuld der Nation gaͤnzlich getilgt ist. Der kurze Zeitraum, in dem wir uns von der offentli⸗ chen Schuld befreit haben, ist der beste Beweis von den reichen Huͤlfsquellen des Landes und von der Einsicht und Sparsamkeit, mit der dasselbe bisher verwaltet worden. Zwei Kriege haben wir, seitdem wir eine Nation sind, mit einem der maͤchtigsten Königreiche der Welt gefuͤhrt; beide wurden zur Vertheidigung ünserer theüersten Rechte unternommen, beide mit Gluͤck fortgesetzt und mit Ehren beendigt; und viele von denen, die an dem ersten und die an dem zweiten Kampfe Theil nahmen, werden es noch erleben, den letzten Heller der durch diese nothwendigen, aber kostspieligen Kriege ver⸗ anlaßten Schuld getreulich und ehrlich getilgt zu sehen; und wir werden die stolje Genugthuung haben, den uns in der Verwaltung des Landes folgenden Staats-Dienern, den seltenen Segen eines nicht unbedeutesliden Einkommens zu hinterlassen, dessen Erhebung weder , , noch druckend fuͤr unsere Buͤrger, und das mit keiner Last beschwert ist, die sie sich nicht selbst aufzulegen fuͤr gut befinden.“ .
„Der bluͤhende Zustand unsrer Finanzen darf uns jedoch nicht . verschwenderischen Ausgaben veranlassen. Nach den Einkuͤnften es gegenwartigen Jahres laͤßt sich nicht auch das Einkommen des naͤchsten veranschlagen. Die Veraͤnderungen, welche durch die Kon⸗ greß⸗Aktten von 1832 und 1333 in dem System unserer Einkuͤnfte eingetreten sind, haben das Einkommen dieses Jahres weit uͤber den in kuͤnftigen Jahren bei dem reducirten Zoll-Tarif zu erwartenden Belauf erhöht? Die Abkürzung des Kredits auf die Verzollang und die baaren Zoͤlle von wollenen Waaren, die in Folge der Akte von 1832 am 4 Maͤrz dieses Jahres in Kraft traten, haben im Jahre 1833 bedeutende Summen in den Schatz gebracht, die bei dem ruͤ— her verstatteten Kredit erst in dem Jahre iss zahlbar gewesen seyn wurden. Diese Gruͤnde wuͤrden schon allein eine große Vermin⸗ derung der Einkuͤnfte fuͤr das Jahr 1331 zur Folge haben, und diese werden durch den redueirten Zoll Tarif, der mit dem 1. Januar in Bezug auf einige der wichtigsten und eintraͤglichsten Artikel in Kraft trüt, noch mehr vermindert werden. Im guͤnstigsten Falle werden die Einkuͤnfte des naͤchsten Jahres, mit Hülfe der jetzt im Schatze befindlichen noch verfugbaren Summe, nicht viel bedeutender seyn, als um die Ausgabe des Jahres damit zu decken und den klei⸗ nen Ueberrest der öffentlichen Schuld zu tilgen. Ich kann Ihnen daher keine Veraͤnderung in dem jetzigen Zoll⸗Tarif anempfehlen; der⸗ selbe wurde in der letzten Session des Kongresses mit seltener Ein⸗ siimmung angenommen, und wenn es sich nicht findet, daß er mehr eintraͤgt, als die Regierung zur Deckung ihrer KeLuͤrfnise braucht, so duͤrfte in diesem Augenblick eine Veraͤnderung schwerlich zu recht⸗ fertigen seyn.“
„Indem ich Ihnen eine fernere Reducirung der Zoͤlle nicht an⸗ empfehlen kann, muß ich zugleich den Kongreß ernstlich daran er⸗ innern, wie wichtig es ist, sich aller Anweisüngen von Geldern fuͤr Zwecke, die von dem oͤffentlichen Interesse nicht durchaus geboten werden, und die nicht ausdruͤcklich in der den Vereinigten Staaten uͤbertragenen Befugniß liegen, zu enthalten. Wir beginnen eine neue Acra in unserer Verwaltung. Die National- Schuld, welche so lange dem Schatz zur Last fiel, wird im Laufe des naͤchsten Jah⸗ res ganzlich getilgt werden. Es wird dann nur noch so viel Geld noͤthig feyn, als zu den gewohnlichen Ausgaben der Regierung er⸗ forderlich ist. Jetzt also ist der geeignete Moment, um unser Aus⸗ gaben System auf feste und dauerhafte Prinzipien zu begruͤnden, und ich kann Ihnen die Nothwendigkeit einer strengen Haushaltung und den unbeügsamen Beschluß, die Einkünfte nicht uͤber die wirk= lichen Bedurfnisfe der Regierung zu steigern, und diese letztere nicht durch unndthige, verschwenderische Ausgaben zu vermehren, nicht genug⸗ sam an empfehlen; sonst koͤnnte es sich erelgnen, daß die Einkuͤn te von 1854
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nicht hinreichten, die Forderungen dieses Jahres zu decken, und nachdem man einmal den Cn reducirt haͤtte, um die Lasten des Volkes zu erleichtern, wurde es sehr zu beklagen seyn, wenn wir uns am Schlusse des naäͤchsten Jahres gendthigt saͤhen, unsere Schritte wieder zuruͤck zu thun und neue Taxen aufzulegen, um un⸗ noth e e nn, h h ler g, t
„Es ist meine Pflicht, Sie bei dieser Gelegenheit auf die Zer⸗ stoͤrung des Schatzamt-Gebaͤudes, die seit der . a, . des Kongresses stattgefunden, aufmerksam zu machen. Es wurde eine gruͤndliche Untersuchung uber die Ursachen zu diesem Verluste an⸗ gestellt, und das Refultat davon wird Ihnen mitgetheilt werden. Es gereicht mir jedoch zur Freude, Ihnen sagen zu können, daß in Folge der loͤblichen Bemuhl ngen der Beamten jenes Departements und vieler Buͤrger des Distcikts, nur wenige Papiere und darunter keine von wesentlicher Wichtigkeit verloren gegangen sind. Es muß nothwendig sobald als moglich ein anderes Gebäude erbaut werden, und dabei wird es raͤthlich seyn, fuͤr etwas groͤßere Bequemlich keit der offentlichen Beamten dieses Departements zu sorgen und, die Errichtung angemessener Depositorien zur Sicherung der oͤffentlichen Aktenstuͤcke und Urkunden zu genehmigen.“
Seit der letzten Vertagüng des Kongresses hat der Secretair des Schatz-Amtes die Fonds der Vereinigten Staaten in gewissen von ihm bezeichneten Staaten⸗Banken unterbringen lassen, und er wird Ihnen seine Gruͤnde dazu sogleich vorlegen Ich stimme mit seinen Ansichten uͤber diese Sache vollkommen uͤberein, und schon vor einigen Mongten wies ich selbst das Schatz-Departement guf die Vothwendigkeit eines solchen Schrittes hin. Die große Naͤhe des Termins, mit dem der Freibrief der Bank ablaͤuft, so wie das Benehmen der Bank, schienen mir diese Maßregel zu erheischen, wenn ich die offentlichen Interessen und die oͤffentlichen Pflichten ge⸗ höͤrig in Erwägung zog. Damals war jedoch das ungeziemende Verfahren der Hank, wenn man auch wußte, daß es pic tadelns⸗ werth sey, noch nicht in seiner ganzen Ausdehnung durch Be⸗ weise dargethan. Erst im Monat August erhielt ich von den Regierungs-Direktoren einen offiziellen Bericht, wodurch es außer Zweifel gestellt wurde, daß jenes große und maͤchtige Institut wirk⸗ lich den Versuch gemacht hatte, durch seine Gelder auf die Wahlen der bͤffentlichen Beamten einzuwirken, und daß es, in offenbarem Widerspruch mit den ausdruͤcklichen Bestimmungen seines Freihriefs, durch foͤrmlichen Beschluß seine Fonds zur Verfuͤgung seines Praͤ⸗ sidenten gestellt hatte, um dieselben zur Behauptung der politischen Macht der Bank zu verwenden. Eine Abschrift dieses Beschlusses ist in dem erwahnten Bericht der Regierungs⸗-Direktoren enthalten, und so sehr auch der Zweck durch vorsichtige Sprache verborgen wurde, so kann doch Niemand mehr zweifeln, daß jenes Geld wirk⸗ lich zu Wahl-Umtrieben bestimmt war, und die einzelnen Faͤlle, wie dasselbe gebraucht war, zeigen zur Genuͤge, daß man diese Absicht dabei hatte. Nicht allein das ist erwiesen, daß die Bank ihre Gel⸗ der und ihren Einfluß in der Vergangenheit schon zu Wahl- um⸗ trieben benutzt hat, sondern auch, daß der von ihren Direktoren ge⸗ faßte Beschluß sie fuͤr die Zukunft zu einem gleichen Verfahren er— maͤchtigte / .
„Da es also unwiderleglich feststeht, daß die Bank der Verei⸗ nigten Staaten in ein fortdauerndes Werkzeug fuͤr die Wahlen ver⸗ wändelt worden war, so glaubte ich über den Weg, den die Pflicht der vollziehenden Gewalt vorzeichnete, nicht laͤnger zweifeln zu duͤ r⸗ fen. Nach den Bestimmungen des Freibriefes der Bank darf kein anderer Beamter, als der Seeretair des Schatz⸗Amtes, die Depo⸗ sitg aus derselben entnehmen, und es schien mir daher noöͤ⸗ thig, daß diese Macht sogleich ausgeuͤbt werden musse, um jene große Corporation bei einem solchen Gebrauch ihrer Fonds und bei einer solchen Anwendung ihres Einflusses des Beistan⸗ des und der Unterstüͤtzung, Seitens der Regierung, zu berauben. Es muß sich jetzt entscheiden, ob die Bank alle Aemter im Lande, vom hoͤchsten bis zum niedrigsten, mit ihren Kandidaten versehen soll, oder ob die Kandidaten, wie bisher, von beiden Sei⸗ ten der politischen Meinungen aufgestellt und mit den gewöhnlichen Mitteln unterstuͤtzt werden sollen. Durch eine fast beispiellose Auf⸗ haͤufung von baarem Gelde in ihren Gewoͤlben sucht die Bank einen Theil der Bevölkerung in die groͤßte Verlegenheit zu setzen, waͤhrend sie durch die mit ihrem Gelde unterstuͤtzte Presse unbe⸗ gruͤndete Besorgniß zu erregen und uͤberall einen panischen Schrek⸗ en zu verbreiten sucht,“
Dies sind die Mittel, wodurch sie die Deposita mit Gewalt wieder zu bekommen und, als natürliche Folge davon, dem Kon⸗ greß die Erneuezung ihres Freibriefes abzudringen hofft. Es freut mich, daß vermoͤge, des vernuͤnftigen Sinnes unseres Volkes der Ver such, einen panischen Schrecken zu erregen, fehlgeschlagen und daß es der Bank in Folge der reichlicheren Vorschuͤsse, welche die Staaten ⸗-Banken zu leisten in den Stand gesetzt wurden, nicht ge⸗ lungen ist, eine allgemeine Verlegenheit zu bereiten. Ich selbst, in der Sphaͤre meiner Pflichten, wurde mich durch die an den Tag ge⸗ kommenen Thatsachen aufgesordert fuͤhlen, ein scire fucins gegen die Bank anzuordn z, um ihren so augenscheinlich von ihr uͤber⸗ schrittenen Privilegnen ein Ende zu machen, wenn nicht der Frei⸗ brief eben so bald von selbst abliefe, als wahrscheinlich eine gericht⸗ liche Entscheidung in letzter Instanz zu erlangen seyn wurde“
„Ich machte den Kongreß in meiner Botschaft vom vorigen Jahre auf diese Angelegenheit aufmerksam, und benachrichtigte ihn, daß die im Bereich des Schatzamts Seeretairs liegenden Maßregeln ergriffen worden seyen, um demselben ein urtheil daruͤber zu ver⸗ schaffen, ob die offentlichen Deposita in der Bank der Ver— einigten Staaten ganz sicher staͤnden; da aber seine Macht allein hierzu nicht hinreichend erschien, so empfahl ich die Sache dem Kongreß zu ernstlicher Erwägung an, indem ich mich dahin äußerte, daß ich eine Untersuchüng der Geschaͤfte jenes Insti⸗ tuts, welche die Filial⸗Banken eben so wie die Haupt⸗Bank umfassen muͤsse, deshalb fuͤr noͤthig hielt, weil so manche gewichtige Klagen gegen ihren Charakter im ganzen Lande Glau⸗ ben gefunden batten. Wie weit man in dieser Untersuchung ging, wissen Sie aus den Zeitungen, und ich brauche es Ihnen nicht erst zu sagen. Sie beschraͤnkte sich auf einen von einer Maijoritaͤt des Ausschusses für Mittel und Wege abgestatteten Bericht, der nur ei⸗ nige Punkte berührte und mit dem Gutachten schloß, daß die Re⸗ gierungs⸗Deposita mit vollkommener Sicherheit fernerbin in der Bank der Vereinigten Staaten belassen werden konnten. Dieser Beschluß wurde gegen das Ende der Session von einer Majoritaͤt des Repraͤsentanten⸗Hauses angenommen.“ ̃
„Obgleich ich nicht stets mit den von den anderen Departe⸗ ments der Regierung oder von einem ihrer Zweige gefaßten Ansich⸗ ten von dem offentlichen Interrsse oder von Pflichten der Agenten desselben uͤbereinstimmen känn, so werde ich doch alle von einer sol⸗ chen Quelle ausgehenden Meinungen oder Behauptungen nie an⸗ ders als mit der agufrichtigsten Ehrerbietung aufnehmen, und vor Allem werde ich ein solches Verfahren stets mit Hinsicht auf das Repraͤsentanten⸗ Haus beobachten. Aus der kurzen Uebersicht aber, die ich Ihnen jetzt von meiner Meinung in jener Sache gegeben, so wie aus den weitlaͤuftigeren Auseinandersetzungen, die Ihnen der Schatzamts-Secretair vorlegen wird, werden Sie ersehen, daß die anbefohlene Orts-Veraͤnderung der Deposita aus Ruͤcksichten, die zu, den erwahnten Vorgaͤngen in gar keiner Beziehung stehen, und die, wenn jenes Departement sie im richtigen Lichte betrachtete, als gebieterische Pflicht erscheinen mußten, fuͤr ndoͤthig erachtet wurde. Da Sie meistentheils unmittelbar aus dem Schoß des Volks her⸗ kommen und also die beste Gelegenheit hatten, dessen Gesinnungen zu erforschen, so wird der jetzige Kongreß gewiß aufrichtig darauf denken, den Willen seiner Konstituenten mit Bezug auf jenes In⸗ stitut ehrlich und unumwunden zu vollstrecken; und diejenigen, um derentwillen wir Alle handeln, werden daruͤber zu entscheiden haben, ob die vollziehende Gewalt bei den in dieser Hinsicht von ihr er⸗ griffenen Maßregeln pflichtgemaͤß gehandelt hat.“
„Der beigefügte Bericht des Kriegs-Secretairs legt von den Operationen seines Departements im verflossenen Jahre und von der Lage, worin sich die verschiedenen seiner Verwaltung anver⸗
trauten Gegenstaͤnde befinden, Rechenschaft ab, Man wird daraus ersehen, daß die Armee in Hinsicht ihrer Wirksamkeit und militai⸗ rischer Erfahrenheit ihr altes Ansehen behauptet. Seit Ihrer letzten Session hat sich nichts ereignet, was von ihr andere Dienste, als die in Friedenszeiten ublichen erhelscht hätte. Das so weislich ange⸗ nommene und so lange befolgte System, an den am meisten hloß⸗ estellten Punkten Befestigungen anzulegen und die zur militgiri—⸗ chen , , . des Landes erforderlichen. Mittel vorzubereiten und zu sammel, um ir Friedenszeiten auf den Krieg bedacht zu seyn, ist mit dem gewöhnlichen Erfolg fortgesetzt worden?
„Unsere Verhaͤltnisse zu den verschiedenen Indianer Stammen sind seit der Beendigung der aus den seindsichen Angrißen der Sack- und Fuchs⸗-Indianer entstandenen Ünannehmlichkeiten nicht wieder getrübt worden. Es wurden mehrere Vertrage üver die Abtretung von Gebiets-Strecken an die Vereinigten Staaten und über die Auswanderung der Indianer nach den ihnen zu ihrem Wohnsitze bezeichneten Gegenden am westlichen Ufer des Misst⸗ sippi abgeschlossen. Wenn der Senat diese Verteaͤge ratificirte, so wird die Entfernung fast aller am bstlichen Ufer dieses Stromes sich aufhaltenden Staͤmme und dig Beendi ung man—⸗ cher aus ihrem ungeregelten politischen Zustandeentspringenden Schwierigkeiten und Verwickelungen zu Stande gebracht seyn. Es steht zu hoffen, daß die Fragmente zweier suͤdlichen Stamme, welche dann allein noch Schwiertgkeiten machen würden, die Noth wendigkeit der Auswanderung ebenfalls verwirklichen und, sich echt bald darein finden werden. Daß diese Staͤmme, von unsecen Nle⸗ derlassungen umringt und in bestaͤndiger Berührung mit unseren Buͤrgern, nicht bestehen koͤnnen, ist ausgemacht und erweist sich durch die tagliche Erfahrung immer mehr- Sie besitzen weder die Einsicht, noch die Indußtrie, noch die Sitten, noch den Wunsch nach Ausbildung, die zi einer guaͤnstigen Veraͤnderung ihrer Lage durchaus erforderlich waͤren. Ihr Glück ist nur dadurch zu begrün⸗ den, daß sie saͤmmtlich sich uͤber unsere Graͤnzen hinaus entfernen, und daß ihr politisches System nach anderen, ihren neuen Verhaͤltnissen angemessenen Grundsaͤtzen umgestaltet wird. Dieser Versuch, der in neuerer Zeit gemacht worden, hat sich erfolgreich erwiesen, indem die Ausgewanderten sich im Allgemeinen sehr gluͤcklich und zufie⸗ den fuͤhlen sollen, da das Land fur ihre Bedürfnisse und Gewohn⸗ heiten paßt und sie ihren nöͤthigen Lebens-Untechalt sich leicht ver⸗ schaffen konnen. Sobald der Bericht von den n ,. einge⸗ gangen seyn wird, die jetzt damit beschaͤftigt sind, die Lage und die ÄAussichten dieser Indianer zu untersuchen und einen Plan fur den Verkehr und die Regierung derselben zu entwerfen, werden der Re⸗ gierung gewiß hinreichende Aufschluͤsse vorliegen,; wonach sie alle noch unerledigte Fragen in Bezug auf diese wichtige Angelegenheit wird entscheiden konnen.“ „Die Operationen der Marine waͤhrend dieses Jahres und ihr jetziger Zustand sind in dem Jahres-Bericht des Marine Departements n Genuͤge dargethan. Der Seeretair macht Vorschlaͤge zu ver⸗
chiebenen nützlichen Verbesserungen, worunter sich eine neue Or⸗ ganisirung des Marine⸗Amts, die Revifion der Besoldung der Ifti— ziere und eine Veranderung in dem Zeitcaum, fuͤr welchen, und in ber Art und Weise, wie die jahrlichen Bewilligungen für diesen Zweig des öffentlichen Dienstes vorgenommen werden, befindet, und worauf ich Sie besonders aufmerksam mache, Aus dem erwaͤhnten Bericht ergiebt sich auch, daß sich die Fiskal⸗Angelegenheiten dieses Departements in einem vortrefflichen Zustande befinden.“
„Das General-Post-Amt hat, auf seinz eigenen Huͤlfsquellen gestuͤtzt, ,,, die Mittel des Verkehrs zwischen den ver⸗ schiedenen Theilen der Union mit vermehrter Thaͤtigkeit zu erleich⸗ tern. Doch die Art und Weise, wie die Rechnungen uͤber die Be⸗ foͤrderang der Brief⸗Posten stets gefuͤhrt worden sind, scheint keine gehdrige Uebersicht von den desfällsigen Kosten gewahrt zu haben. Es hat sich vor Kurzem ergeben, daß die Ausgaben dieses Departe⸗ ments stets zu niedrig veranschlagt worden sind. Diese taͤuschenden Angaben, verbunden mit den Kosten, welche die Ausfuͤhrung des in der letzten Kongreß-Session angenommenen Gesetzes, wodurch neue Post⸗Course festgesetzt wurden, vexursachte, und der Wunsch von Seiten des Chefs dieses Departements, dem Publikum die Befoͤrderung der Briefe zu erleichtern, haben ihn bewogen, in den Verbesserungen auf seine Verantwortung hier weiter zu gehen, als es die laufenden Einkuͤnfte seines Departements erlaubten. Sobald er die Unvoil⸗ kommenheit in der Rechnungs- Methode entdeckte, ließ er eine Untersuchung über die Folgen derselben anstellen, und wandte die geeigneten Mittel an, um dem Uebel abzuhelfen. Natuͤrlich mußte er einige der begonnenen Verbesserungen wieder zurücknehmen, um die Ausgaben des Departements mit seinen eigenen Huͤlfsquellen in das richtige Verhaͤltniß zu bringen. Diese Ausgaben gescha⸗ hen um des offentlichen Rechts willen, und das Publikum hat den Vortheil davon genossen. Sie sind jetzt bloß theilweise suspendirt, und nur da, wo es sich mit der mindesten Unbequemlichkeit für das Land thun ließ. Die zunehmende Vermehrung des Einkommens von dem Brief-Porto hat die höͤchsten Erwartungen erreicht und zeigt klar, wie wichtig und nuͤtzlich dieses Departement ist. Die Details sind in dem beiliegenden Bericht des General-Postmeisters enthalten.“
„Die vielen Ungluͤcksfaͤlle, welche sich in der letzten Zeit bei dem Gebrauche der Dampfschiffe zugetragen haben, verdienen die unverzuͤgliche und unablaͤssige Aufmerksamkeit der Landes⸗-Behörden. Daß diese Ungluͤcksfaͤlle sich, ungeachtet der großen Verbesserungen, die uberall in den dabei angewandten Maschinen vorgenommen werden, und ungeachtet der raschen Fortschrütte in diesem Zweige der Wissenschaft, sich taglich vermehren, zeigt klar, daß sie meisten⸗ theils aus unverantwortlicher Nachlaͤssigkeit von Seiten der Fuhrer der Schiffe entspringen. Da diesem Uevelstande durch vorbeugende und durch strafende Gesetze gewiß in hohem Grade abgeholfen wer— den kann, so empfehle ich diese Angelegenheit, so weit sie in dem verfassungsmaßigen Bereich des Kongresses liegt, dringend Ihrer baldigen und ernstlichen Berüͤcksichtigung.““ V
„Auch möchte ich Ihre Aufmerksamteit auf meine fruͤher aus⸗ gesprochenen Ansichten uͤber die Angemessenheit einer Veränderung der Lonstitution in dem die Wahl, des Praͤsidenten und des Viech Praͤsidenten betreffenden Punkt hinlenken. Da ich es als höchst wichtig fur die kuͤnftige Ruhe und Eintracht des Volks halte, daß jeder ümtrieb bei der Wahl dieser Beamten beseitigt, und daß shae Waͤhlbarkeit auf eine einmalige Amt dauer von vier oder sechs Jahren beschraͤnkt werde, so kann ich Sie nicht dringend genug zu r Erwaͤgung dieser Angelegenheit auffordern. (
„Von der zuversichtlichen Hoffnung erfüͤllt, daß Ihre Bera⸗ thungen uͤber alle Gegenstaͤnde von allgemeinen Inleresse, eccn ich Erwähnung gethan, und uͤber alle andern, die Ihnen Ihre ausge⸗— dehntere Kenntniß von den Beduͤrfnissen unseres geliebren Landes an die Hand geben duͤrfte, mit Erfolg gekroͤnt seyn werden, biete ich Ihnen schließlich jedwede Mitwirkung an, die zu leisten in me— nen Kraͤften steht. Andreas Jackson.“
Herr Stevenson ist wiederum mit bedeutender Majoritaͤt zum Sprecher des Repraͤsentanten-Hauses erwählt worden; es ist dies das viexte Mal, daß er den Sprecher⸗-Stuhl einnimmt. Das Resultat der Abstimmung war folgendes: Herr Andrew Ste— venson hatte 142, Herr Lewis Williams 39, Herr Edward Eve— rett 15, Herr John Bell 4. Herr Richard Coulter , Herr R.
Wilde 2, Herr C. F. Mercer 1, Herr John Davis 1, Herr
amuel A. Foot 1, Herr Joseph Vance 1, und Herr James K. Polk 1 Stimme; 8 Stimm -Zettel waͤren leer. Herr Walter Franklin wurde mit einer Majori⸗ tät von 7 Stimmen zum Secretair des Hauses gewählt; er hatte 117 und Herr St. Clair Clarke 119 Stimmen. Ein hiesiges Blatt bemerkt bei dieser Gelegenheit: „Diese Wah- len haben die letzte Hoffnung der Opposition, den Einfluß des Praͤsidenten in dieser Session des Kongresses zu schwächen, ver⸗ nichtet und die meisten Mitglieder derselben überzeugt, aß sie keine der verschiedenen von ihnen projektirten Maßregeln zur