Personificirung des gesellschaftlichen Zustan des, ob sie als ein un⸗ handelbares Recht zu betrachten sind. An diese wichtige Frage knüpft sich genau die oberwaͤhnte Zuruͤckhaltung, und bevor dieselbe nicht gelbsft worden, laͤßt sich auch nichts wahrhaft Gutes und Dauerndes von der Kammer fuͤr das Land erwarten. Niemand wird in Ibrede stellen, daß im August 1830 die Volks⸗Souverainetaͤt proklamirt worden ist. Die Verfaffungs-Urkunde wurde revidirt und der Ein⸗ gang derselben als ein Attentat gegen die unverjaͤhrlichen und un⸗ derdußerlichen Rechte der Nation gestrichen. . Bald aber erkannte man die Gefahren dieses Prinzips und um sich jetzt aus der Ver⸗ legenheit zu ziehen, fuchten die Maͤnner, die damals am Staats⸗
Ruder waren, dem Lande einzureden, daß die Revolution nichts
is ein bloßer Dyngstie⸗Wechsel gewesen sey Dies war nun der erste Grund des Zwiespalts, der bald darauf im Schoße dieser Ver⸗ sammlung ausbrach. Diejenigen unter uns, die feit 40 Jahren den Grundsaͤtzen von 1739 gehuldigt hatten, und die sich noch jetzt zu der so genannten Amerikanischen Schule bekennen, warteten von Tag zu Täg auf die Folgen jenes Prinzips der Volks Sou yerainetat; sedoch vergebens. Von der anderen Seite der ministeriellen Partei standen monarchisch gesinnte Maͤnner, die eben so vergebens gegen die kattgehabte Revolution protestirten, weil sie glaubten, daß man nicht sowohl den, dem Throne zunaͤchststehenden Prinzen zur Krone beru⸗ fen, sondern daß man ihn vielmehr zu weit vom Throne gesucht habe. (Gelaͤchter) Wenn sie demungeachtet dem Koͤnige der Fran⸗ zosen und der Charte den Eid der Treue leisteten, so geschah es in der Ueberzeugung, daß sie sich dadurch das Necht erwuͤrden, frei und offen ihre politische Meinung zu sagen. Dieses Recht aber ist es grade, das der Grofsiegelbewahrer uns bestreiten will, indem un⸗ erlsoichen Umsianden ein Regieren unmöglich sey. Und hierin hat e echt, gewiß, mit den gegenwärtigen Formen ist kein Re⸗ gieren moglich. Mehr als die Minister bin ich von ihrer, Ver⸗ segenheit uͤberzeugt, und eben weil ich die Schwierigkeit vor—⸗ aussah, mit denen sie jetzt zu kaͤmpfen haben, erhob ich mich damals gegen die Einfuͤhrung des Prinzips der Volks ⸗Souveraine⸗ tat. Dieses Prinzip ist, aber einmal angenommen worden und es ist daher mindestens seltsam, daß man uns das Recht der freien Er⸗ oͤrterung desselben bestreiten will. Wir sind kuͤrzlich Zeugen einer unangenehmen Debatte zwischen zwei Justiz⸗ Beamten Berenger und Persil) gewesen. Weder der Eine noch der Andere hat ihnen ken Grund jener vielfachen gerichtlichen, Belangungen und Frei— sprechungen angegeben; und doch ist derselbe allein in der Frage zu suchen, die uns eben beschaͤftigt. Giebt es viele Prozesse, so darf man deshalb nicht den General ⸗Prokurgtor anklagen; giebt es viele Freisprechungen, so darf man dles nicht zum Vorwande nehmen, um die Institution des Geschwornen⸗Gerichts zu verfaͤlschen. In dem Sysfeme des Kabinettes liegt es, die Schriftstell er, die sich des Rech⸗ tes der freien Erdrterung bedienen, zu belangen; die Jury dagegen muß den Angeklagten günstig seyn, weil sie kein Kabtnets Systeñ zu ünterstũtzen hat, sondern, als Vertheidigerin Aller, Diejenigen freisprechen muß, die sich bloß eines ihnen von der Charte zuge⸗ tandenen Rechtes bedient haben. Frankreich ist in zwei große Prin- zivien getheilt es ist monarchisch durch seine Sitten und so gar durch seine Interessen, vorzuͤglich in Betracht seiner Beziehungen zu den übrigen Europaͤischen Maͤchten; gleichzeitig aber ist es de facto eine republik, durch die Grundsäͤtze, die sezt a0 Jahren bei ihm den Sieg davon getragen haben, durch die stets zunehmende Theilung des Grund⸗Eigenthums, durch die voͤllige Abschaffung alles Unter⸗ schiedes unter den gesellschaftlichen Klassen, durch die Mehrzahl der Institutionen endlich, die ihm gegeben worden sind. und hierher rechne ich Torzüglich die Einfuͤhrung der National⸗Garde. Bei dem mongrchischen Geiste aber, der Frankreich bescelt, ber seinen Verhaͤltnissen zum Auslande und aus tausend andern Gründen behaupte ich, daß die Einfuhrung der Republik de jure das verderblichste Ereigniß waͤre, das dem Lande widerfahren koͤnnte. Ich gehe aber noch weiter und sage, daß die jetz ige Regierung selbst, ihrer Natur, ihrem Wesen, ihrem Ursprunge nach, den Republikanismus wider ihren, Willen befoͤrdert. Zeichen des Zweifels. Zum Beweise dieser Behauptung brauche ich Sie bloß an die Ereignisse der letzten Jahre zu erinnern, Die reyublikanischen Gesaͤnge, die Vernichtung. der Königlichen Wappen, das Gesetz fuͤr die Bastille⸗Stuͤrmer, das Gesetz gegen die Feier des 21. Januar, und noch ganz kuͤrzlich die Vorstellung derjenigen Milltairs beim Koͤnige, die an der Erstuͤrmung der Bastille Theil
genommen, beguͤnstigen sie die Monarchie oder die Republik?“ Am Schlusse seines Vortrages beruͤhrte Herr Berryer noch das Associations⸗Recht, wobei er seine Meinung dahin abgab, daß es besser sey, dieses Recht zu beschuͤtzen, als sich der Gefahr geheimer Buͤndnisse auszusetzen. — Zu seiner Widerlegung trat Herr Guizot auf. . „Wenn wir Kinder waͤren,“ so hob er an, „wenn. wär, gar⸗ nichts von dem wüßten was sich seit der Erschaffung der Welt zu⸗ getragen hat, so würde ich die gegenwartige Debnhtte begreisen; bei einiger Menschen- und Geschichts Kenntniß aber ist sie mir uner⸗ flärlich, und wie roß auch das Talent seyn mag, mit der sie ge⸗ führt worden, so scheint sie mir doch nicht würdig zu seyn, die Aufmerkfamkeit einsichtsvoller Männer zu fesseln. Es hat Revolu⸗ fionen in der Welt gegeben, wodurch Regierungen gestuͤrzt und alle Formen der Gesellschaͤft veraͤndert worden ind; und neue Gesellschaften, neue Regierungen traten an ihre Stelle. Ich wiederhole es daher. Waͤre nals geschehen waren wir Kinder, waͤre die Welt erst im Entstehen, r vorige Redner ein Recht gehabt zu sagen, was er ge⸗
aber die Erfahrung ist gegen ihn; sie hat uns mehr als
daß, was er fuͤr unmoglich haͤlt, allerdings moglich aͤnzliche Aenderung der Regierung und des gesell⸗ . gelingen kann. M. H., nichts in der Welt nichts in der Welt unsterblich ist; weil die be⸗= der entarten koͤnnen, weil z. B. das . n Erbfolge, zu dem wir uns Alle bekennen, Hes'hen liegt, in solche Haͤnde ge⸗ ssen kann, daß bei diesem Bündnisse ie monarchische Erb= durch die Fehler des⸗ l . a
; ellschaft desha . halt, verzich⸗ ren? Rein, m. * insichtig, wenn klaͤrt, wer p und die Maͤn er, in unterscheiden; sie wird
ledigen, das
ber aus seinen es Gebäude darauf F schwierig und ge Volke rathen, es
kest zu unternei men; kur erst, wenn es hierzu solche Umwaͤlzung wagen. Ist dieser F die Nothwendigkeit, so er⸗ hetsch Volkes, sich in dleselbe zu fuͤgen und beginnen, wie groß, auch pie Gefahr seyn mag. Dies, m. H. die Lage, in der wir uns befanden wir mußken das Prinzip der monarchischen Erbfolge ver⸗ Man tadelt uns jetzt, daß wir uns auf das Gesetz der Noth⸗ eit berufen, und sagt, daß, was wir gethan, ein Aft der verainetäͤt gewesen sey. Ich mag mich dieserhalb auf keine Eröoͤrterunk einlgssen, sondern will mich ledig⸗ hatfachen, und an die gesunde Vernunft halten. Was „ Pir haben eine Dyngstie verändert, die unfaͤ⸗ hig leren, und bei dieser Gelegenheit zugleich einige schtige Veraͤnde nin unferer Verfaffung vorgenommen; und ber dicsen beiden Dingen haben wir einen großen Act des National⸗ ä geen ber Ratlönal. Macht vollzogen, eine von jenen Hand= e den Völkern theuer zu stehen kommen, ihnen jahrelange
lungen, die . Ii ben and galdungen auflegen, sie aber in der Geschichte em
„erheben and verherrlichen. ö ⸗ . h gange warf der Minister einen Blick auf
Nach diesem Ein
Die Revolutien von 1589, deckte bie damals begangenen Fehler
58 auf und hob dagegen das Gute hervor, das, seiner Ansicht nach, die Revolution von 1850 bereits bewirkt habe.
„Wir haben“ fuhr er dann fort, „Vertrauen zu unseren Insti⸗ tutlonen gehabt, und so hat die Politik der richtigen Mitte aber alle andere Systeme den Sieg davon getragen. Wir hatten auch durchaus keinen Grund, an der Dauer unserer Verfassung zu zweifeln, da sie unseren Ruhm ausmacht. Schon lange ruft man uns zu, daß wir uns eine vergebliche Muͤhe gsben und daß es uns unmbglich seyn werde, so widersprechende Grundfaͤtze wie diejenigen der verschiedenen Par⸗ teien mit einander guszusshnen. Und doch haben wir in den letzten 3 Jahren die oͤffentliche Ruhe wieder hergestellt und die Gemuͤther zur Maͤßigung zuruͤckgefuhrt. Ich mag nicht behaupten, daß wir bereits am Ziele sind; wenn wir aber bei demselben Systeme be⸗— harren, so werden wir, zweifeln Sie nicht daran, die Fruͤchte unse⸗ res Strebens einaͤrndten. Man spricht FJhnen von begangenen Feh⸗ fern. Welche Regierung aber, die sich in so schwierigen Üümstaͤnden, wie wir, befunden, wurde dergleichen nicht begangen haben? Ge⸗ wiß bin ich indeß, daß wir niemals gewaltthaͤtig verfahren, niemals von einem Verfolgungsgeiste beseelt gewesen sind. Gleichwohl will ich nicht in Abrede stellen, daß einige Ungerechtigkeiten begangen wurden; ja, es haben dergleichen stattgefunden, aber nicht so viel, wie unter je⸗ dem anderen Regierungs⸗Systeme. Wir waren schwach, sind es noch jetzt und werden es ferner seyn, aber wir kaͤmpfen mit unserer eige⸗ nen Schwache und werden sie durch unsere Grundsaͤtze gluͤcklich be⸗ siegen. Man erinnert uns daran, daß Frankreich bereits ein maͤch⸗ tiges Genie und ein maͤchtiges Prinzip, welches Frankreich 14 Jahr⸗ hunderte hindurch regiert. habe zu Grunde gehen sehen. Beides tst wahr; warum ist aber Napoleoü bei allem seinem Genie gefallen? Weil Frankreich nicht durch den Despotismus und den Eroberungs⸗ Geist regiert seyn wollte. Warum ist die vorige Dynastie, ungeachtet des Prinzips der erblichen Monarchie, gefallen? Weil sie aus diesem Prinzipe ein Werk der Taäͤuschung gemacht hatte. Des Wortes Un= serdruͤckung mag ich mich nicht bedienen; es ist nicht wahr, daß die vorige Dynastie das Land unterdruͤckt hat; ich behaupte viel⸗ mehr, daß Frankreich unter derselben freier, als zu irgend einer früͤheren Epoche gewesen ist; unter ihr haben wir die ersten Ele⸗ mente der Freiheit kennen gelernt, deren wir heute genießen. Wir haben noch mit großen Schwierigkeiten zu kaͤmpfen, Loch sind wir im Besitze der einzigen Waffen, mit denen wir sie besiegen koͤnnen. Und wir werden sie besiegen, trotz aller extremen Meinungen, aller vffenen und geheimen Buͤndnise, und sollten einst . wie diejenigen, die seit einiger Zeit von dieser Rednerbuͤhne herab ver⸗ kuͤndigt werden, eine Gefahr fuͤr die von uns gestiftete Regierung
und fur die gesellschaftliche Ordnung bleten, so bin ich uͤberzeugt,
daß die Kammer ein solches dffentliches Aergerniß nicht laͤnger dul⸗ den wurde.“ — —
Als der Minister auf seinen Platz zuruͤckkehrte, empfing er die Gluͤckwuͤnsche einer großen Anzahl von Deputirten. Es er⸗ folgte darauf (wie bereits gestern erwaͤhnt worden) die unver— onderte Annahme der 4 ersten §. des Adreß⸗Entwurfes.
Paris, 8. Januar. In der gestrigen Sitzung der De—⸗ putirten⸗ Kammer wurden nach einer minder erheblichen Diskussion die 5 folgenden §. (der erste mit dem gestern erwaͤhnten Amendement des Herrn Caumartin) angenommen. Ueber den 10 — 15. SS., welche von der aͤußeren Politik Frank— reichs handeln, ließ sich sehr ausfuͤhrlich der Baron Bignon vernehmen. Namentlich beruͤhrte er die Angelegenheiten Polens, Deutschlands, Italiens und der Tuͤrkei. Am Schlusse seines Vortrages aͤußerte er sich folgendermaßen:
„Ich wuͤnschte, daß es den Ministern moͤglich waͤre, uns zu sagen, daß unsere Besorgnisse durchaus grundlos sind; daß hinsicht⸗ lich der Tuͤrkei das St. Petersburger Käbinet nichts als ein groß⸗ müthiger Freund, ein hochherziger Beschuͤtzer, ohne irgend eine Ne⸗ benabsicht, sey; daß in Deutschland Oesterreich und Preußen weder ihren direkten Einfluß auf die Staaten zweiten Ranges vermehren, noch die Volks- Freiheiten in den verfassungsmaͤßigen Laͤndern schmaͤ⸗ lern wollten; daß in Italien Sesterreich seine Herrschaft nicht wei⸗ ter ausdehnen wolle. Aber das Ministerium kann uns diese Zusiche⸗ rung nicht geben, weil es zu rechtlich denkt, um etwas als wahr hinzustellen, woran es selbst nicht glaubt. Im Uebrigen ist unser Kabinet zu' hellfehend, als daß es oloß die Gegenwart und nicht auch die Zukunft im Auge haben sollte; und diese erheischt Vorsicht. Gewiß, meine Herren, können wir nicht das Fortbestehen der so laͤ⸗ stigen Traktate vom Jahre 1313 wuͤnschen; wenn wir uns dieselben aber aus einer vielleicht zu übertriebenen Liebe zum Frieden gefallen lassen, wenn wir die Schaale der Erniedrigung langsam ünd bis auf die Hefe leeren, so können wir mindestens auch wohl verlangen, dag die Mächte, die sich mit unserer Beute bereichern, innerhalb der weiten Granzen bleiben, die sie sich felbst gesteckt haben, und wenn sie solche den Traktaten und unseren Vorstellungen zum Trotze überschreiten, so koͤnnen wir mindestens wohl fordern, daß Frankreich gegen solche neue Eroberungen protestire, Wenn nun aber für eine der wichtigsten Gegenden von Europa, fuͤr die Tuͤr⸗ kei, eine folche Absicht wirklich bestaͤnde, wuͤrde es dann nicht im höͤchsten Grade unvorsichtig seyn, die Augen zuzuschließen, um das Gewitter erst in dem Augenblicke, wo es losbrechen will, zu sehen? aher der Satz, den die Kommission in die Adresse einfließen lassen will. Zwar hat uns das Ministerium schon fruͤher einmal erklaͤrt, daß, bei einer Zeestuͤckelung von Europa, Frankreich sich seinen Theil
schon selbst zu verschaffen wissen werde; bevor indessen eine solche Gebiets Abtretung, ein solcher Austausch, wie die Mi⸗
hister ihn vielleicht versteben, eintraͤte, könnte moͤglicherweise ohne irgend eine gewaltsame Erschütterung eine allmaͤlige Usur— pation stattfinden, die um so gefährlicher waͤre, als sie, Anfangs eduldet, mit der Zeit eine Art von Legitimität erlangen moͤchte, uch hiergegen muß man auf seiner Hut seyn... Hier, m. H., ist unsere Rolle zu Ende, und die der Regierung beginnt. Unsere Sache war es bloß, darauf hinzuweisen, daß bei allen Fragen, wo die Ehre und das Interesse Frankreichs auf dem Spiele stehen, die Regierung auf die Kammer und das Land zaͤhlen duͤrfe. Wir wer⸗ den daher unsere Pflicht gethan und dem Lande wie der Regierung einen nützlichen Dienst erwiesen haben, wenn wir in der Adresse das im Sbigen Enthaltene als Grund⸗Prinzip aufstellen, und die
2
zeitgemäße Ausfuͤhrung desselen bem Mlnisterium uͤberlassen. Die
Kommission schlaͤgt Ihnen einmüthig die Annahme des betreffen⸗
den 8. vor.. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten
erwiederte hierauf woͤrtlich Folgendes: „Ich danke dem vorigen Redner im Namen der Regierung; auch danke ich den Verfer— tigern der Adresse, von welcher die Regierung jeden Paragraphen und sedes Prinzip annimmt. Auch die Erklärungen, in die sich der vorige Redner Namens der Kommission eingelassen hat, ent— sprechen unseren Ansichten. Eben so danke ich ihm fuͤr das Lob, das er gewissen Maßregeln der Regierung ertheilt hat, die ich nicht n, , mag, da er sie selbst näher bezeichnet hat. Die von Herrn Bignon verkuͤndigten Grundsaͤtze sind die unsrigen; was er wuͤnscht, werden wir zu thun uns bemuͤhen. In dem, was Ihnen im Namen der Koͤmmission gesagt worden, ist nichts, dem die Regierung nicht beipflichtete, nichts, das wir eintreten— den Falls nicht auszufuͤhren entschlossen waͤren. Da die Dis— kussion bereits so weit vorgeruͤckt ist, so bitte ich um die Er⸗ laubniß, mich nur auf wenige Worte beschraͤnken zu duͤrfen. Ich wiederhole es, es sind keine Angriffe auf die Regierung: gemacht, nicht einmal Aufschluͤsse von ihr verlangt worden. Ius verschiedenen Aeußerungen aber, die im Laufe der gegen—
waͤrtigen Debatte gemacht worden; muß ich schließen, daß man
noch damit umgeht, Angriffe auf uns zu machen, Fragen an uns zu richten, Aufschluͤsse von uns zu verlangen Die Kam⸗ mer moge mir daher gestatten, daß ich mir dasjenige, was ich
r, dessen Vorschlaͤge zu de Weise zuruͤckgewiesen Boͤrse nicht mehr so
bekannter Spanischer Banquie n Anleihe auf eine beleidigen die Spanischen Fonds an der uͤher unterstuͤtzen.
llen Seiten
noch zu sagen haben moͤchte, und Fragen verspare. saͤumen wollen, dem vorigen Redner und gemäßigten Bemerkungen zu danken.“ Beifall aufgenommenen kurzen Erwiederung von Corcelles vernehmen, reits unvollzaͤhlig war, die Fortsetz folgenden Tag verlegt wurde.
In der heutigen Sitzung trat Herr zur Widerlegung des Barons ̃ welche die Aufmerksamkeit der K regte, behandelte e
als Antwort auf jene Angriffe habe ich nicht einen Augenblick fuͤr seine einsichtsvollen — Nach dieser mit ließ sich noch Herr Ver sammlung he. ung der Berathung auf den
her Klagen uͤber die durch die Stuͤrme und Ueberschwemmungen ver— ird ein Theil der Auvergne deren Verlaͤnge—
worauf, da die nlaufen, w
Duͤrre heimgesucht,
ntheil durch eine d nachtheilig werden duͤrfte.
Feldfruͤchten sehr
Großbritanien und Irland. Ihre Majestaäͤten g bei welchen sich die Englische Gast— Koͤniglichen Tafeln sind stets mit den selten sten st besetzt, und die frem— Brighton befin— lich eingeladen; Talleyrand und von Wessenberg Dedel speisten Vorgestern luguste nach ihrer letzten der in den oͤffentlichen Zirkel vollkommen wieder herge— James Cockburn Fuͤrsten Talleyrand, die Herzo— die sich bei nach London zu— Der Fuͤrst Talley⸗ Ankunft eine Unterredung mit dem ferirte sodann mit Lord Palmerston, von seinem Landsitz wie— ern Nachmittags hatten der General⸗Feldzeugmeister -Secretair Herr Ellice eine inister seinen Kol—
von Lamartine In einer Rede ammer im hoͤchsten Grade en r namentlich die Angelegenheiten des schen Reiches, dessen Sturz er als Frankreich, vilisation stellen, die an diesem habe jetzt nur dafuͤr zu Theilung nicht leer ausgehe. Meinung, so nahe bevorstehe, Mauguin gri riums auf das in Europa stattgehabten politischen wußt habe; namentlich beklagte er sich, daß Portug nkreichs entschluͤpfe und in die Allianz anderer Er ließ sich darauf in eine Eroͤrterung der angeblichen wie er sich aͤußerte, im Begriff bemächtigen und in Ostindien eint Zu seiner Widerlegung ergriff der der sich bei dem Schluse rbuͤhne befand. am Donnerst
Bignon auf. ndon, 8. Januar. eben jetzt zahl— Brighton, glaͤnzendste zeigt; dir htoner Zeitung bemerkt) llen Landern reichlich n, die sich jetzt fast saͤmmntlich in n dem Könige und der Koͤnigin täg Fuͤrstin Lieven, der Fürst die Barone von Buͤlow, er Graf Ludolff und Herr mehrmals bei Ihre Prinzessin 2
unvermeidlich darstelt. ̊eiche Diners in
die Spitze der Ei Sturze schuld sey, und es der dereinstigen
muͤsse sich e db Brig Delikatesser den Diplomater n, werden von, st und die Herzogin von nnn n Gersdorf, d en Tagen tags erschien auch die hkeit zum erstenmale wie Ihre Koͤniglich Der Koͤnig ga d empfing dann den Fuͤrst und die Fuͤrstit laubten und am Abend ern anlangten.
sorgen, daß es bei
Der Graf Delahorde war der des Osmanischen Reiches noch nicht als Herr von Lamartine es glaube. e gesainmte Diplomatie des jetzigen Minsste heftigste an und beschuldigte Letzteres, daß es die Ereignisse nicht zu nutzen ge h al dem Esn, flusse Fra e Hoheit ist Projekte Rußlands ein, das, .
stehe, sich Konstantinopels zu große Macht zu erlangen.
Herzog von Broglie das Wort, dieses Berichtes noch auf der Redne
Wenn die Adresse, wie man nicht zweifelt, . Abend dem Koͤnige uͤberreicht werden sollte, so wird der Min. ster des Innern am Freitag Gesetz- Entwurf uͤber die Municipal-Organisation der Paris vorlegen. ⸗
Herr von schrift, worin fuͤr die Mitglieder der laubniß zur Ruͤckkehr nach Frankreich Bureau der Deputirten-Kammer niedergelegt.
Der General Dwernicki hat der Deputirten-Kammer zwei Bittschriften von kleinen Franzoͤsischen Staͤdten uͤberreicht, worin die Vermittlung der Kammer nachgesucht wird, damit allen Po len, die noch zerstreut in Deutschland leben, erlaubt werden mog sich in Frankreich anzusiede
Am Iten d. M. trat das Wahl-Kollegium von Quimperls um an die Stelle des verstorbenen Herrn Kermo— rial einen neuen Deputirten zu waͤhlen. schriebenen Waͤhler betrug 148, die der Tupinier, der ministerielle Kandidat, er von Chateaubriand 49, und nische Kandidat, 6 Stimmen. zum Deputirten proklamirt. behauptet,
Audienz un ; ö. . den Majsestaͤten beur wo dieselben gest leich nach seiner Grey und dieser kon John Russel, gestern London eingetroffen ist. Herzog von Richmond, pt und der Kriegs Abends gab der Premier⸗-M
üiäctehrten,
. t . s⸗ die dor der Deputirten-Kammer einn so wie Lord
; . J ö ö ä G 9 las Cases hat am vorigen Sonnabend eine Bit 6 James Kem
Familie Napoleons die Er,
nachgesucht wird, auf da n ein Diner
Dem Kanzler der S ompson und einigen anderen kschrift der Kohlenhaͤ worin dieselben um 6sgefuͤhrten Stei
e, gestern von dem Parlaments- von New⸗—
. chatzkammer wurd Alderman Th dern eine Den aastle uͤberreicht, den nach d . Man glaubt, daß nen Herrn George Lam nisterium des Die Time Großbritaniens dem 5. Januar migen Zeitraͤumen von ͤ bt gegen die de die Einkuͤnfte des ganzen 12, a4g4 Pfund gegen das Zoll-Einnahme fund beläuft, wird durch einen
ndler und Rheder Aufhebung der Zölle von nkohlen nachsuchen.
e Stelle des verstorbe—
em Auslande au Locd Howick an di b zum Unter⸗Staats⸗-Secretair im rnannt werden wird.
s enthaͤlt eine Uebersicht von in dem Jahre und Vierteljahre, wels verglichen mit den gleichna— des letzten Quar⸗ s vorjaͤhrigen einen Ausfall von 91 Jahres erg«
O . zusammen, jnnern e
Die Zahl der einge— den Einkuͤnften anwesenden 133. He t, erhielt 75 Stimmen, Herr Herr Finnont, der republika Herr Tupinier wurde demnach — Die Gazette de Franee, d 15 Waͤhler lich Royalisten gewesen waren, die Herrn von Chauteaubriand Stimmen ;
1834 abschließen, v Die Einnahme
eben nur ein Jahr 1832; die Ver— Quartals, die sich
Pfund, und Minus von 4 minderung der auf 293, 0919 P der Accise aufgewogen. Ausfall von 9gä, 122 von Steuern, die, wie di
deshalb nicht eingeg waltsamen Maßrege Zuflucht nehmen wollen. des letzten Quartals gegen die d von 1832 schreibt da Getraide⸗Zoͤllen zu. Accise bezeichnet, wei die hauptsaͤchlich von braucht werden, und demnach auch auf zunehmende schließen lasse.
In der verflossenen ben und zwei Hegereitern des nung des Letzteren z Wilddiebe wurden, a diesen aufgefor und es begann ein har zerbrochen und zwei von den ley, von schweren Schlage fangen genommen verletzt, daß er nicht erscheinen konnte.
Am Sonnabend w Geschaͤfte in Consols gemacht, Symptome zum Be mehr Grund gewinnenden rungen zwischen England und seyen, den Frieden von Euro am hiesigen Geldmarkte den stens mehrere davon uͤbe der Lage der Dinge sey,
steigen, obgleich se Bei einem so großen uszahlung der nen Fonds stattfindet, wun rch hervorgebracht m Augenblick ziemlich rasch Nachrichten vom Kontinent heil darin suchen,
abwesenden des letzten
zufrieden. . ; „Wir enthalten uns jeder Bemerkung uͤber dieses Resultat, das wir vorausgesehen hatten. nur darauf hinweisen zu mussen, daß, wenn Herr von Chateam— briand ernannt worden wäre, er nur vor der Kammer erschienen um sein politisches Glaubens-Bekenntniß zu er— daß seine Eigenschaft als Pair von Frankreich, und seine unerschuͤtterliche Anhaänglichkeit an das Frankreich regiere, ihm nicht erlaubten, n Sitz in der Deputirten-Kam—
tidienne h Einnahme Pfund findet
Wir t Wir glauben e Times meint,
wahrscheinlich bloß chten, weil man nicht zu ge— bung derselben habe seine Den Ausfall in der Zoll⸗ es entsprechenden Vierteljahres Blatt dein Unterschied in den ich wird die Zunahme der Artikeln erhoben wird, den mittleren und arbeitenden Klassen ver— also auf eine zunehmende Consumtion und Wohlhabenheit unter denselben
angen seyn moͤ
seyn wuͤrde, ln bei der Eintrei
neuern, und zu erklaren, Einnahme
s genannte Als sehr erfreul l diese Taxe von
politische Recht, welches weder mit noch ohne Eid, eine mer anzunehmen.“
Im Ministerium des Innern beschaͤftigt man sich mit den Arbeiten in Betreff der bevorstehenden allgemeinen Wahlen der iere der National⸗Garde.
Die Afrikanische Kommission hat sich gestern zum zweiten
s ; ; Woche es zwischen fuͤnf W male versammelt, und Herrn Piscatori zu ihrem Secretain Woche kam es zwischen fuͤnf W
Viscount Neville auf de ifelten Handgemenge. eckten, sogleich von ersetzten sich jedoch wobei zwei Gewehre Heorge Barton und Kems— n betaͤubt zu Boden gestreckt und ge,
Einer der Hegereiter war so stark bei dem gerichtlichen Verhör
u einem verzweifelt ls die Forsthuͤter le entd dert, sich zu ergeben.
Die letzten Nachrichten aus Algier berichten, es habe sih dort das Geruͤcht verbreitet, daß in dem Handels-Traktate, den man baldigst zwischen England und Frankreich abgeschlossen zu sehen hoffe, Algier zum Freihafen erklaͤrt werden wuͤrde.
Die Franzoͤsische Akademie hielt gester an dem ersten Dienstag eines jeden Monats stattfindet. Lemercier uͤberreichte der Akademie einen neuen Roman, betitelt „Alminti oder die gotteslästerliche Heirath.“ Werken, die der Akademie uͤbersandt worden waren, befand sch auch eins des Herrn Leguern, welches den Titel fuhrt: d ; Saint ⸗Simonistischen Herr Parseval-Grandmaison las der Gesellschaf „Buonaparte in Aeg
zen w Wilddieben n die Sitzung, welch: —
der Gefangenen Unter mehreren ö
urden an der hiesigen Boͤrse noch wenig doch zeigten sich schon einige Man schrieb dies dem immer igen Eroͤrte—⸗
nilmontant Religion.“ den 5ten Gesang seines Gedichtes: ten“ vor.
Der Peuple souverain von Marseille meldet, daß di Schiffe der Franzoͤsischen Station in der Levante Befehl erhaltq haͤtten, nach Frankreich zuruͤckzukehren. kann sich jedoch diese Bewegung nicht anders erklaͤren, als daß die Schiffe Truppen an Bord nehmen sollen, um sie nach de Levante zu bringen. —
Die Gazette du Bas-Languedoec erwahnt einer rep blikanischen Bewegung, die in Calvisson stattgefunden habe; die aͤren gemißhandelt, die Steuerregistel verbrannt worden, und der Praͤfekt habe sich am 2. Januqh in aller Eile mit Linien-Truppen und Gendarmerie ö.
sserwerden. Glauben zu, daß die jetz Rußland nicht dazu gefaͤhrden. Unter denen, die geben, erklärten sich wenig⸗ daß dies die richtige Ansicht von Das genannte Blu . begannen die Consols ein g, ünd nicht um mehr als Zufluß von Kapitalien, wie er jetzt Januar-Dividenden und anderen dert man sich uͤber die zird, besonders
hr allmaͤli
in Folge der A liquide geworde geringe Wirkung, wel da die Franzoͤsischen F in die Hoͤhe gehen friedlicher lauten. daß das Geld in an ö den Fonds, indeß andererseits viele furchtsame die Kontinental⸗Angelegenheiter nehmen, alles Ankaufs von gingen auch die Consols wie Tag vorher gestiegen waren, lich in Spanischen und Hollaͤn und Montag einige danach kein Begehr.
Die Spanischen Obligationen eil die Inhaber der Cort t der Spanischen R des Comité's der Ersteren hatten in edung mit dem neuen Spanischen Ritter von Vial, worin die Die Unterredung Botschafter ausdruͤcklich bemerkte, mit ihnen uͤber diese Angelegen, die Mitglieder des nen versehen Interesse.
' 9 2 Behoͤrden dieser Stadt w ade, n ee und da die ? Nan will die Ursache zum deren Kanaͤlen Beschäftigung sinde, al auch darin, daß es immer noch Besorgniß, ine feindliche Wendung Papieren enthielten. Gestern der um so viel herunter, als sie den In auswaͤrtigen Fonds, nament— dischen, wurden am Sonnabend er war auch
emorial-Bordelais liest man Folgendes: „Du iguels in Madrid meldet, nah Porto durch die Mi
ehemalige Botschafter Dom M Briefen aus Elvas, die Einnahme von Die Madrider Post ist zum zweitenmale ausgt kwuͤrdig genug, ist auch die ber Diese Unterbrechung deutet auf dit Haufen in den Spanischen Die Post von Bilbao, die am lsten w te, ist ebenfalls ausgeblieben, inden der Eonducteur unterweges seiner Briefschaften berau Briefe aus Baysnne vom Zten d. M. bestaͤti Los Arcos uͤber die Karlisten aber meldet ein Schreiben ar der Truppen der Koͤnigin, war, zu dem Feinde uͤ richt der Bestaͤtigung. — Gefecht zwischen Valdés und das Resuͤltat waren in Bayonr An der heutigen Boͤrse sind die Spa bedeutend gewichen (vergleiche die us Madrid eingegangenen Nachr zage des Spanischen Schatzes zuschr
Kapitalisten gebe, a moͤchten e
blieben und, mer seitdem nicht eingetroffen. Anwesenheit zahlreicher Provinzen hin. in Bayonne eintre
eits ruͤckstaͤndigt
Insurgenten⸗ een, . An gemacht, gestern ab ffen sollte, Inkaͤufe gemacht, s s b sind ein wenig in die Hoͤhe es-Scheine auf ein baldiges degierung hoffen. der vorigen Botschaf⸗
bt worden ist“ gen den be
14 gegangen, w andererseits gen,
Arrangemen Mitglieder Woche eine Unterr ter am hiesigen Hofe, derselben verhandelt
keine offizielle, indem der daß er nicht autorisirt sey, zu unterhandeln, mit keinen Instructio allgemeines
errungenen Vortheil; 1s Pampelona, daß eine Abtheilun wesche aus Pampelona ausgeruͤckt sey; indeß bedarf diese Nach Durango soll neuerdings ein Zabalg stattgefunden haben. Uebel ie verschiedene Geruͤchte im Umlauf nischen Papiere ziem: Boͤr sen /Nachrichten ichten uͤber die eiben wollte. Auch
bergegangen
und indem
was man den a schwierige
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Deputation war, das von Spanien mit Hinsicht auf Finanz ]
Angelegenheiten beobachtete Verfahren als unpolitisch darzustel len, die Guͤltigkeit der von den Inhabern 9 ,, n,. machten und laäͤngst festgestellten Anspruͤche auseinanderzusetzen,
zu zeigen, daß man bei der mit den Cortes abgeschlossenen An⸗
leihe aufs redlichste verfahren sey, da diesellbe eb unsti
Bedingungen enthalten habe, wie eine re. , unter bei, weitem minder kritischen Verhaͤltnissen abgeschlos⸗ sene Anleihe, daran zu erinnern, daß Hunderte von Engli— schen Familten, die zu jener Anleihe bes getragen, durch die
Handlungsweise der Spanischen Regierung ün Armuth und Noth gestuͤrzt worden waren, und endlich den Ritter von Vial drin⸗ gend aufzufordern, daß er seinem Hofe dies Alles gehoͤrig vor— stellen und ihr Gesuch kraftigst untérstuͤtzen moͤchte. Die Depu— tation wurde sehr freundlich empfangen, un' der Spanische Bot⸗ schafter versprach ihr, seinem Hofe augenblicklich uber diese Un— terredung Vericht zu erstatten. Auf die Frage, mit welcher Art von Arrangement sich die Inhaber der Cortes-Obligationen wohl zufrieden geben würden, antwortete die Deputation, daß ihnen wahrscheinlich die Anerkennung der Schulso, die augenblickliche Zahlung der Zinsen zu s statt zu 5 pCt., und die Fundirung der Zinsruͤckstände in eine 3pCtige übertt gene Schuld, deren Zinsen nach Verlauf von 10 Jahren faͤllig wuͤrden, genuͤgen duͤrfte. Die Times meint, diefe Unterredung habe mindestens bewiesen, daß Spanien jetzt am Englischen Hofe von einem Manne repraͤsentirt sey, der uͤber die in jener Angelegenheit zu befolgende Politik die rechtlichsten und auifgeklaäͤrtesten Ansichten hege, daß die Englischen Glaͤubiger durch das Ableben des Koͤ— nigs Ferdinand in eine ganz andere Lage versetzt worden, und daß sie die moralische Ueberzeugung haben koͤnnten, die Regie— rung der Königin werde ihre Ansprüche beruͤcksichtigen, so bald
es der Zustand des Landes und seiner Finanzen erlaube.
. Ein hier ergangenes Privat-Schireiben aus Palmas vom 39. November meldet, daß Donna Isabella auf den Kanarischen Inseln uͤberall mit großem Enthusias mus als Koͤnigin proklamirt
worden sey.
Der Bischof von Barbadoes hat ein Schreiben an die Ge⸗ sellschaft zur Verbreitung des Christe nthunis in fremden Landern gerichtet, worin er ihr über die Forischrirte der religioͤsen Bil⸗ dung und der Erziehung uͤberhaupt auf dien dieser Gesellschaft gehörigen sogenannten Codringtonschsen Cöuͤtern auf der Insel Barbadoes Bericht erstattet. Die Times macht daruͤber folgende Bemerkungen: „Dieses Aktenstuͤck muß fuͤr jeden Philanthro⸗ pen, der an dem Erfolg der Sklewen⸗Emancipations⸗Bill und an einer gluͤcklicheren Zukunft der Neger-Wevslkerung in unseren Kolonieen Antheil nimmt, höchst erfreulich seyn. Es bezieht sich freilich nur auf ein gewisses Gebiet, es beschraͤnkt sich auf die Be— mühungen einiger weniger Geistlich en, die unter guͤnstigen Ver⸗ haͤltnissen wirken koͤnnen, und es er streckt sich nur auf einen sehr kleinen Theil der farbigen Bevdlkerung; aber die darin aufgestell⸗ ten Grundsaͤtze lassen sich uͤberall anwenden, und das Beispiel, welches dadurch geliefert wird, kann weit und breit zur Nach⸗ eiferung erwecken. Schon daß es in jenem Theil unseres Kolo⸗ nial⸗ Gebiets einen Bischof und zwei Archidiakonen giebt, ist ein Beweis, daß in neuerer Zeit von hem Mutterlande eifriger fuͤr die religidse und sittliche Bildung ünserer Mitbruͤder in den Ko— lonieen, von welcher Farbe sie auch seyn moͤgen, gewirkt wor— den ist. Bisher waren die Lehrer der Neger, wenn man den letzteren uͤberhaupt Religions-Unterricht zu Theil werden
ließ, Missionaire, die bei den Pflanzern eher als Prediger des Sklaven⸗Aufruhrs verrufen waren, als daß sie dieselben als Freunde der Ordnung, der Milde und des Gęhorsams haͤtten aufneh⸗ men und ermuntern sollen. Die Geistlichen der Englischen Kirche interessirten sich sehr wenig fuͤr die religioͤse Bildung der Neger und glaubten, daß sie ihren Pflichten hinreichend genuͤgten, wenn sie dieselben zu Gunsten der Psftanzer ausuͤbten. Die Folge davon war, daß es eine andere Art von Religion fuͤr den Herrn und eine andere fuͤr den Sklaven gab, daß an den Altären einer und derselben Gottheit Geistliche von ver— schiedenen Orden fungirten und verschiedene Congregationen ihre Andachts-Uebungen hielten, und daß unter den verschie— denen Staͤnden oder vielmehr Farben der Gesellschaft in der Kirche eben so wenig Sympathie oder Gemeinschaft der religid— sen Gesinnungen herrschte, wie auf dem Felde, am Sonntag, wo Alle ihren gemeinsamen Vater auf gleiche Weise haͤtten ver⸗ ehren sollen, wie an den Wochenragen, wo der eine Theil, dem unvernuͤnftigen Viehe gleich, zur Arbeit getrieben wurde und der andere die Fruͤchte dieser Arbeit genoß oder die Peitsche uͤber den Ruͤcken der Arbeitenden schwang. Wie koͤnnte man glau— ben, daß die Mitglieder der Englischen Kirche, die fast saͤmmt⸗ lich selbst Herren von Sklaven waren und die immer in Gesell— schafe der Pflanzer lebten, gegen ihr eigenes Interesse handeln, ihren bisherigen Gewohnheiten entsagen und sich den Wuͤnschen ihrer mächtigen Nachbarn widersetzen wuͤrden, um Pflich⸗ ten auszuuͤben, von denen sie die allgemeine Stimme in
den Kosonieen, das heißt die Stimme der Weißen,
schrecken mußte, wenn man ihr Benehmen nicht von England aus beaufsichtigte und ihren Eifer nicht durch geistliche Oberen
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anspornen ließ! Diese Absonderung in den religidͤsen Andachts⸗ Uebungen und in dem Religions-Unterricht hatte die verderblich⸗ sten Folgen, indem dadurch unter den Herren Gleichguͤltigkeit gegen die Religion genaäͤhrt und unter den Sklaven religidse Schwärmerei beguͤnstigt, die sittliche Vervollkommnung Beider aber ganzlich vernachlaͤssigt wurde. So lange der Neger sah, daß die von den Weißen besuchte bischoͤfliche Kirche ihn nicht zum Eintritt einlud, dachte er, das Ehristenthum seines Herrn sey nicht das fuͤr die Schwarzen passende Christenthum: und so lange andererseits die Neger bloß von unbevollmaͤchtigten Missionairen belehrt wurden, deren Religlons-Eifer den Eigenthuͤ⸗ mern der Sklaven, die ihre Schuͤler waren, als eine Art von Aufwiegelung erschien, sahen sich diese, wenn sie ihren Einfluß behaupten wollten, zu groͤßerer Harte in ihrem Verfahren gegen den Fanatismus gensthigt, als sie unter anderen Umstaͤnden viel⸗ leicht angewandt hätten. Als vor einigen Jahren die beiden Bi⸗ schoͤfe von Westindien in ihren Didcesen anlangten, fanden sie die Kolonieen in einem beklagenswerthen Zustande. In der Didcese von Jamgica war, wie dus dem vor einiger Zeit von dem Bischofe dem Parlamente vorgelegten Bericht hervorgeht, unter einer Bevoͤlkerung von 370,900 Seelen nur fuͤr 15, 000 in kirchlicher Hinsicht gesorgt. In einigen Kirchspielen war nicht die geringste Spur von Gottesdienst zu finden. Die Didcese von Barbadoes be⸗ fand sich, wo moͤglich, in einem noch bedauernswertheren Zu⸗ stande, denn unter einer Bevoͤlkerung von 350,900 Sklaven und So, 00 Weißen oder fast 440,000 Seelen im Ganzen war in kirchlicher Hinsicht nur fuͤr etwa 17,900 gesorgt. Auch bis jetzt ist es noch wenig besser geworden, und die Mittel zur religiosen Bildung sind noch aͤußerst unzureichend; indeß es ist doch ein Anfang gemacht, ein Impuls gegeben, und. hoffentlich wird bald eine bedeutende Verbefferung folgen. Erfreulich ist es uns, aus dem vor uns liegenden Bericht des Bischofs von Barbadoes zu
ersehen, daß die Kirche in den Kolonieen bei i rer tunst ᷣ k Verwaltung auch den Missions-Eifer nicht e ,
er moͤge nun von einem Bischo e oder v 8 ausgehen.“ sch f von einem Baptisten
Belgien.
; Der Moniteur meldet, daß die fe , von ihrem Konsul in Lissabon die ,,, dem gaͤnzlichen Aufhören der . 6 erhalten habe, und fuͤgt — nzeige fuͤr den Belgischen Handel von um so groͤßerem Interesse seyn duͤrfe, da, wie der Konsul glaube, . 3 mehreren Punkten Portugals fuͤhlbar werdende Getraide⸗ 2 , ,,. , Maria wahrscheinlich bald en werde, die jetzt verbotene Einfuhr z traides zu erlauben. ; , n,, Heute beginnt die Repraͤsentanten-Kammer ihre Arbeiten . . , , Eroͤrterung des Budgets 2 nd des Gesetz⸗Entwurfs ie Militair⸗ . ; rfs uͤber die Militair— Morgen wird der Graf von Latour-Maub ᷣ ö . e r ⸗ ourg eine große Soiree geben, welcher, wie man glaubt, d ih ; ! beiwohnen wird. j ̃ ,, Eine bedeutende Anzahl von Kauflusti . K gen wohnte gestern , ö . . Niederlande und . Prin⸗ on ugehoͤrenden Gegenstaͤnde bei; di reise wur⸗ den sehr hoch gesteigert. , Gent, 7. Jan.
Bruͤssel, 9. Januar.
hinzu, daß diese A
Der Minister des Inner ; t — der Ministe Innern hat unterm 5sten d. M. an die Fabrikanten hiesiger Stadt ein Schreiben ge⸗— richtet, worin er sagt, er wuͤnsche, da der Koͤnig ihm ihre Bit, schrift uͤbergeben habe, daß eine Deputation ernannt werden , e , n. uͤber . im Interesse des Gewerbfleißes ohl fuͤr jetzt als fuͤr die Zukunft zu ergreifenden Maßr . . 3 greifenden Maßregeln iesen Morgen versammelten sich die Arbeiter, ungefaͤ 2 ngefaͤhr 200 an der Zahl, von Neuem auf der St, . sie wurden durch die Polizei auseinander getrieben.
Polen.
Warschau, 1. Jan. In Folge eines Allerhoöͤchsten Be— fehls soll wegen besserer Sicherung der Graͤnzen des Köͤnig— Zoll- und Polizei-Vergehen innerhalb einer Vier— telmeile von der ganzen Graͤnzlinie kein einzeln stehendes, von Doͤrfern und Staͤdten abgesondertes, Wirthshaus oder sonsti⸗ ges Gebäude errichtet werden; auch duͤrfen die jetzt bestehenden Gebaͤude solcher Art nicht neu ausgebaut werden; nur mit Hin— sicht auf landwirthschaftliche und Fabrik-Gebaͤude soll wenn es fuͤr statthaft befunden wird, eine Erneuerung erlaubt werden.
Sent s chli n.
Dresden, 3. Jan. In unserm Departement der aus— waͤrtigen Angelegenheiten werden große Veraͤnderungen erwar— Der Präsident des Minister-Rathes, der Staats Mi ster von Lindenau, hat an des Staats-Ministers von Minkwitz Stelle, der mit dem Ministerial-Rath Dr. Merbach zuin Min ster⸗ Kongreß nach Wien abgereist ist, das Portefeuille der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten uͤbernommen und zwei Tage in der Woche besonders dafuͤr bestimmt. ⸗ ö
Heute haben alle hiesige Handel an das aus Mitgliedern des Stadtraths und Kommune-Repraͤ— sentanten zusammengesetzte Comitèé ihre Waaren . Derlarationen wegen des tarifmaͤßigen Zolles von den Bestaäͤnden ausländischer Waaren eingegeben. Die Haupt-AUrtikel sind Kolonias⸗ Waagren Taback und Wein⸗-Vorräthẽ. ten mit ruͤhmlicher Loyalitaͤt verfahren wurde, so ist Alles in muster— K 6. Zufriedenheit abgethan worden. 35
Mit zweckmaͤßig erweiterten Gasometern wird ba z Dresden sich der schoͤnsten ,,, zu ,
8 Bei der gestern Vormittag 11 Uhr erfolgten Abreise Sr. H. des , * . der Frau Erbgroßherzogin von Hessen⸗Darmstadt haben Se. R. der Koͤnig Hoͤchstdieselben bis zur sogenannten kalten Herberge und J. W. die Koͤnigin bis Unterbruck begleitet. Koͤnijl. Gencral⸗Kommissair Graf von Seinsheim begleitet die Höchsten Herrschaften bis zur Gränze des Kreises, der K. Hämmcker He Graf v. Irsch und der Hr. Major von Parseval bis Seligen—
reichs gegen
und Gewerbtreibenden
Da von beiden Seiten
Muͤnchen, S8. Jan.
Der Koͤnigl.
Zufolge eines, zwischen den obersten Post-Behoͤri . ine Post-Behoͤrden vor Bayern und Kurhessen abgeschlossenen Vertrags, ist . gien! Post⸗Verbindung zwischen beiden Laͤndern vom 1. Januar an bedeutend. vermehrt. worden, indem mehrere neue Brief⸗ und Fahrpost⸗ourse zwischen Fulda und Wuͤrzburg, die sich einerseits bis Muͤnchen, andererseits bis Hannover verlangern, angelegt den. Zwischen Nuͤrnberg und Gottingen wird eine tagliche Briefpost bestehen, welche dreimal wöchentlich uͤber Eisenach und ,,. geht. ö. armstadt, 9. Jan. Der K. Bayerische außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am ö Bundestags ⸗Gesandte, Staatsrath von Mieg, hatte heute die Thre einer Privat-Audienz bei Ihrer K. Hoh. der Großherzogin ⸗ n Unter dem Jubel der Einwohner ist heute Se. Hoheit der Erb-Großherzog von 56 Seiner Durchlauchtigen Gemahlin, hier eingezogen. ; . , . ,,, C Hande Papieren war im Laufe ieser Woche nicht eben bedeutend. Nur in den Oesterreichischen Fonds wurde viel . , erfuhren auch eine merkliche Steigerung. Die proc ce lane hoben sich nach und nach von 3 auf 6 , und die ro centlgen auf tt. Actien gingen von 1460 auf 15601 und Par tiale von 155 auf 136. Den Anlaß zu dieser guͤnstigen Wendung findet man theils in der gestiegenen Wiener Notsrung, theils in mehreren Kommissionen zum Einkauf und dem fuͤhlbaren Mangel an effeltiven Stuͤcken der Metalliques und Actien. Die Ha an gf schen Papꝛere variirten fast gar nicht, indem auch zu imp. keine namhafte Schwankung stattfand und es an Rufteägen vo auswärts fehlte. Auch in Spanischen Obligationen wurde . am Schlusse der Woche zeigte sich einiges Beg n Selbst in den Lotterle⸗Effekten war' der doch blieben solche mehr gefucht, als h. Obligationen ö. . Ote Praͤ ie ; Hollaͤndische Fonds, haupt fach ch inn r ten ingen Cours⸗-Varigtionen sehr billig Auf sedio Februar gab man . n pét sche Obligationen zu 934 auf uisflme Jan ö pEi zu 1495 gab man 16 Fl. pr. Stuͤck um! solche Das baare Geld ist fort
Offenbach, 10. Jan.
Der Handel in Stants—
von 85 a d auf 863.
umgesetzt; erst nach 5. und 3proc. Rente. andel nicht von Belang; Preußische, Baäyerische un es fehlte aber an
; d Darmstaͤdt blieben begehrt, Abgebern. Desterreich ische und sind in Folge der ger Integrale Zprocent. Hollaͤndi Auf Bank⸗Aetie rz d. J. haben zu (oᷣnnen.
d im Uebersluß am Platz 8 Dis konto⸗Papier findet on fremden Wechs ö
auf Amsterdam, Augsburg Hamburg, Wien 3 Fin ö. 6 esucht, die auf London, Paris und Leipzig ausgeboten. a n n, : Heute, am Sonnabend, war wenig Umsatz in den Fonds; bie Oesterreichischen Papiere Anfangs gesucht und zuletzt etwa? flau ; eben so die Hollaͤndischen Fonds. In Spanischen trat ein weileres
u 25 * 3 pCt. willige Nehmer.