schwinden und in dieser Hinsicht
Sinken ein, da diese Papiers von Paris 1 pCt. niedriger kamen. Die letzten Course waren; 5proc. Mẽtalliques 864, 4procentige 8b, Actien 1501, Integrale 493. Oesterreich. .
Wien, 4. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Die vorge— stern aus Konstantinopel vom 19. Dez. hier eingegangene Nach— richt von der Zuruͤckberufung der Französischen und Englischen Geschwader aus dem Archipel hat an unserer Boͤrse ein Steigen saͤmmtlicher Course zur Folge gehabt. Aus dem Grade dieses Steigens laͤßt sich bꝛurtheilen, wie druͤckend die Verhaͤltnisse im Oriente bisher auf die Boͤrse gewirkt hatten. Die eranlassung dieser Zuruͤckberufung ist hoͤchst vermuthlich eine bestimmte Erklaͤ⸗ rung Rußlands hinsichtlich seiner Politik in Bezug auf die Tuͤr⸗ kei. Nicht weniger aufrichtig als unser Kabinet, huldigt es dem Grund⸗ satze der Erhaltung, und welche Buͤrgschaft wuͤrde genuͤgen, wenn man an der Aufrichtigkeit einer dies bekundenden Versicherung zwei⸗ feln wollte? Was waͤren dann selbst Traktate und. Buͤndnisse von Souverainen, wenn man einer solchen Versicherung, die uͤberdies durch die freundschaftlichen Verhältnisse der Russischen Regierung mit der Oesterreichischen eine Buͤrgschaft hat, kein Vertrauen schenken koͤnnte. Diesemnach duͤrften wohl alle Be⸗ sorgnisse, die der Russisch⸗Türkische Allianz ⸗Vertrag erzeugt hat, nichts zu befuͤrchten seyn.
Schweiz.
Zurich, 4. Jan. (Schweizer Blatter.) Unter dem 22. Dezember hat der Vorort an die eidgenoͤssischen Staͤnde ein Kreisschreiben erlassen und ihnen saͤmmtliche auf den Verkauf des Schaffhauser Post-Regals an den Fuͤrsten von Thurn und Taxis bezuͤgliche Akten mitgetheilt. Der Vorort fordert die Staͤnde auf, ihre Ansichten und Entschließungen uͤber allfaͤllige fernere in dieser Angelegenheit Namens der Eidgenossenschaft vorzunehmende Schritte mitzutheilen. .
Die fruͤher schon angedeutete Konferenz der am Bisthum Base!l Theil nehmenden Staͤnde mit Beizug St. Gallens und Graubuͤndtens, ist nun bereits auf den 2ssten d. M. ausge— schrieben und nach Baden in Aargau einberufen. .
Der Franzoͤsische Botschafter, Graf von Rumigny, ist auf sechs bis acht Wochen nach Paris verreist. — Bis jetzt sind 150 Polen nach Frankreich zuruͤckgekehrt. .
Die Staats-Einnahmen von Zurich fuͤr das Jahr 1832 betrugen, mit Inbegriff der nach den Kameral⸗-Preisen in Geld gewertheten Naturallen und des Gewinns auf den Frucht, und Wein-Verkehr, 1,135,210 Franken 59 Rp., wozu noch die Summe von 34,194 Fr. 94 Rp. an außerordentlichen Einnah— men kommt; die Ausgaben beliefen sich auf 780,290 Fr. gi Rp. und an außerordentlichen auf 67, 74 Fr. 7 Rp. Es ergab sich mithin ein realer Vorschlag von 321,959 Fr. 55 Rp, welcher, nach Abzug eines Ruͤckschlags von 134, 244 Fr. 99 Rp. auf der Rechnung von 1831, einen Uebertrag von 187,514 Fr. 55 Rp. auf das Budget des Jahres 1833 gewaͤhrt.
Die Uebersicht der Staats⸗Rechnung des Kantons Luzern fuͤr 13832, wie sie der große Rath genehmigt hat, ergiebt eine Einnahme von 366,139 Fr. 72 Rp. und eine Ausgabe von 59,283 Fr. Der Voranschlag fuͤr 1834 betraͤgt fuͤr die Ein⸗ nahme 302,5 17 Fr. und fuͤr die ordentliche Ausgabe 251,428 Fr., wozu noch eine außerordentliche Ausgabe von 88, s73 Fr. kommt,
hauptsaͤchlich fuͤr Straßen- und Staats-Bauten; unter Anderm
aber auch 3200 Fr. fuͤr Unterstuͤtzung der Polen bis zum 1sten Juni 1834. Italien.
Rom, 31. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Gestern ist der Fuͤrst Borghese mit Gefolge hier angekommen und in sei— nem Palaste abgestiegen; wie lange er bleiben wird, ist noch nicht bestinmt. Es kann der hiesigen Regierung nicht gleichguͤltig seyn, daß dieser Fuͤrst bis jetzt feine jaͤhrliche Einnahme von bei— nahe 806,000 Scudi in Toscana verzehrt; sie bietei daher Alles auf, ihn zu bewegen, seinen Aufenthalt fuͤr die Zukunft hier zu waͤhlen. , . Militair⸗Kommission setzt ihre Arbeiten zur Organisa—⸗ tion der Armee mit großem Eifer fort; viele Offiziere sind be⸗ foͤrbert, hingegen mehrere Stabs⸗-Offiziere in Ruhestand versetzt oder entlassen worden. Der hiesige er Gemen Contini, Secretair der gedachten Kommission, wurde seines Dienstes als Sccretair entlassen, und der Oberst Lorini erhielt seinen Posten. Die Theater sind diesen Winter fuͤr Rom sehr glaͤnzend, wir haben drei Opern und ein Ballet, es werden in vier gro— ßen Theatern Vorstellungen gegeben, ohne die kleinen zu rech— nen, und alle sind angefuͤllt, was freilich zum Theil von den vielen in diesem Augenblicke sich hier aufhaltenden Fremden her— ruͤhrt. Die wichtigste Frage der Roͤmer ist jetzt: Werden wir Karneval haben, werden die Masken erlaubt seyn? Bis heute weiß Niemand etwas Gewisses, man lebt indeß der Hoffnung, daß die Regierung beides erlauben wird, wie sie auch schon er— laubt hat, daß die Schauspiele gleich nach Weihnachten anfin— gen, da sie sonst erst nach dem 6. Januar beginnen durften.
— Nach oͤffentlichen Blaͤttern ist in Rom ein ungeheures Mauerwerk zur Unterstuͤtzung der außeren Woͤlbungen des Co— lysaums in den, den Tempeln der Venus und der Roma gegen— uͤber liegenden, Theilen, welche Einsturz drohten, vollendet wor— den. Diese große Arbeit, welche die Erhaltung der Ueberreste des großartigsten unter den Denkmaͤlern des alten Roms sichert,
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Architekten Valladier begonnen. Der jetzige Papst, Gregor XVI., hat auch die Gewoͤlbe eines unterirdischen Ganges, durch wel⸗ chen der Kaiser Commodus sich in seine Baͤder im Palast des Circus begab, wieder herstellen, auch den Grund und Boden der ehemaligen Arena und einiger benachbarten Denkmaͤler reinigen lassen. So ist z. B. der Triumph⸗ bogen des Konstantin nicht mehr in einem hohlen Umkreis ver— De, sondern hebt sich frei vm Boden aus. Andere Ausgra⸗
ungen sollen einen Durchgang oͤffnen, durch welchen dieser
Triumphbogen mitten auf die Straße zu stehen kommen wird. An diese Perspektive werden auch der Triumphbogen des Titus, eine Seite des Palastes der Caͤsaren und die Bruͤcke des Nero, so wie die Grundlage von dem Kolosse dieses Kaisers sich an— schließen. Endlich wird die via sacra, deren Pflaster aufgerissen ist, bald in einem großen Theil zugaͤnglich seyn. Auch an den Außenwerken der Engelsburg werden jetzt bedeutende Renovatio— nen vorgenommen, welches den Roͤmischen Politikern Stoff zu vielen Vermuthungen giebt, aber hoͤchst nothwendig war, wenn nicht die ganze Burg in Verfall kommen sollte. panien.
Ein Pariser Blatt enthaͤlt ein ihm angeblich auf außer— ordentlichem Wege zugegangenes Schreiben aus Madrid vom 31. Dezember, worin es unter Anderem heißt: „Die Hof— zeitung vom L28sten enthalt ein Dekret vom 27sten, wodurch Herr Burgos an die Stelle des Herrn Martinez, der seine Entlassung eingereicht hat, interimistisch zum Finanz-Minister ernannt wird; und um den Geschaͤftsgang zu erleichtern, wird
eine General-Intendanz der Finanzen errichtet, deren Leitung
durch dieselbe Verordnung dem Herrn Justo Banqueri, vormali— gen Cortes-Deputirten, anvertraut wird. Ein anderes Dekret von demselben Tage ernennt Herrn Julian Aquilino Perez zum General- Direktor des Schatzes, an die Stelle des 26 Gaspard Remisa, der seine Entlassung eingereicht hat. —
Den Mitgliedern des Regierungs-Rathes ist durch eine Ver— ordnung der Koͤnigin ein Gehalt von 36,000 Fr. bewilligt wor— den. — Zea steht noch immer in Gunst bei der Regentin, ob— gleich er fortwährend im hoͤchsten Grade unpopulair ist. — Don Tarlos war am 14ten in Villa-Real bei Porto; man glaubt aber, daß es seine Absicht ist, sich nach Lamego zu begeben. — Die direkten Verbindungen zwischen Vittoria und Bayonne sind auf's Neue unterbrochen, und man hat wenig Hoffnung, sie so bald wieder hergestellt zu sehen, da die Zahl der Truppen der Koͤnigin sich fast auf allen Punkten als ,, erweist. — Der Zustand von Catalonien ist fuͤr die Politik des Ministers Zea beunruhigend; der General⸗-Capitain bewaffnet die Buͤrger, und handelt, ohne die Regierung zu befragen, ja sogar ohne ihr Rechenschaft abzulegen. — Während man glaubte, daß durch die Einnahme von Mörella die Ruhe im Koöͤnigreich Valencia wieder hergestellt seyn wuͤrde, haben die Insurgenten-Chefs Ma— raner und Moran von Neuem die Fahne des Aufruhrs erho— en, und es ist ihnen gelungen, sich vollstaͤndig zu organisiren. Sie haben gut gekleidete und gut besoldete Truppen. Am 16ten haben sie eine Tompagnie des Regimentes Cuenca mit einem Geld-Transporte gefangen genommen. — Die Kommission, welche den Zustand der Finanzen untersuchen, und die unter den gegenwaͤrtigen schwierigen Umstaͤnden zu ergreifenden Maßre— geln vorschlagen soll, ist ernannt worden; sie besteht aus den Herren Perez, Banqueri und Gargollo. Gestern Abend versammelten sie sich zum erstenmale; aber die Ansichten uͤber den von der Regierung einzuschlagenden Weg waren sehr verschieden. Herr Gargollo erklärt sich fortwaͤhrend gegen eine Anleihe, waͤhrend die Herren Perez und Banqueri im Gegentheil der Meinung sind, daß eine Anleihe im Auslande unumgaͤnglich noͤthig werde. Man ist demnach uͤbereingekommen, sich morgen noch einmal mit den General-Direktoren der Renten zu versammeln, um dann einen definitiven Beschluß zu fassen. — Der Zustand der poli— tischen Angelegenheiten verwickelt sich taglich mehr, ohne daß sich ein Ende absehen ließe. Der General Sarsfield ist nach Ma—⸗ drid berufen worden; man hält ihn fuͤr geisteskrank, er soll, wie man behauptet, starke Dosen Opium nehmen. Der Herzog von San-⸗Fernando ist noch immer gefaͤhrlich krank.
Auswärtige Börs en. Amsterdaln, 9. Junuär. Niederl. wirkl. Schuld 503. 53 do. 95. Ausgesetzte Schuld —. Kannz-Bill. 2. 44 3 Amort. S983. 3583 72. COesterr. 943. Preuss. hrümien - Scheine =. Kuss. (v. 1828) 102. (v. 1851) 5. 53 Span.
621. 38 411. Antwerpen, 8. Jmnuar.
Span. 5; 623. 5 8 41
Frankfurt a. M., 11. Januar.
Oesterr. 53 Metall. 9653. 964. 48 865 S665. 233 525 13221. Br. kank - Actien 1503. 1501. Part. Obl. 1367. 136. Loose zu 100 Fl. 2043. G. Holl. 53 Obl. v 1832 93746. g3 159. HPoln. Loose 65. 6533 Preuss. Prüm. Sch. 533. 523. 58 Spun Rente 62. 38 o. perp. 403. Br.
London, 7. Junuar.
Cons. pr. compt. (ex div.) S885. 3. Belg. 96. Griech. v. 1824. 29. Int. (ex div.) 50. 58 953. Mex. 38.
Span. 33 411. Russ. 1032.
Paris, 8. Jm nuar. 58 Reute pr. compt. 105. 10. fin cour. 105. 30. 38 pr. Compt. J5. 90. sin cour. 76. 10. 53 Neap. pr. compt. 91. 50. fin cour. 91. 80. 58 Spaun. perp. 653. 38 do. 403. 58 Bel. 973. 53 Röm. 921
Warschau, 10. Junuar. lfauhr. 913. 92. Part. - Obligat. 385. Russ. Assign. —. Wien, 8. Junuar.
58 Met. 95 13. 48 do. 85. Bank- Actien 12193.
Der Bank-Ausschuss hat die Dividende für das zweite Semester 1833 auf 36 FI. Bunk Valuta festgesetzt. Für das JJmhr 183533 wer. den übrigens 181,706 FI. 23 Kr. B. V. iͤn den Reserve- Fouds de Instituts deponirt.
KJ Den 14. Januar 1834. Amtl. Fonds- und Geld- Cours - Zettel. (Prerssò. Cour.
— mmm mm nn 7 , 2 ,
f. Brief. Geld.
St. Schuld- Sch. I 4 N 967 IJGrosshrz. Pos. do. 4 1014 — Pr. Engl. Anl. 18. 5 1095 16 Ostpr. Pfandbr. 4 100 90 br. Engl. Anl. 22. 5 i103] 103 bomm. do. 4 1055 105, Pr. Engl. Ohl. 30). 4 915 91it Kur u. Neum. de. 4 — 105. rim. Sch d. Seh. — 533 53 Schlesische do. 4 — 105 Kurm. Obl. m. I. C. 4 964 955 1Rkst. C. d. K. u. N. — 664 — Neum. Int. Sch. do. 4 96 955 L. - Sch. d. -u. N. — 67 — Berl. Stadt- Obi. 4 98 97
Königsb. do. 4 — — Holl. vollw. Duk. — 17 — Elbing. do. 44 96 — Neue do. — — 1181 Hanz. do. in Th. — 369 — Friedrichsd'or .. — 13 13 Wéstpr. Pfandbr.! 4 985 98 JDisconto.. — 3114
er
Wechsel- Cours .
. ö ; Fre, Gens
1 — . mr D d -, mmm ei e 250 FI. Kurz — 11411 k 250 FI. 2 At. — 11406 II 300 Mk. Kur — 1157 ö 300 Mk. 2 Mt. 1515 151
, 1 LS. 3 Mt. 6 241 6 23 k 300 Er. I2 Mt. — 80 , 150 EI. 2 Mt. — 104 JJ 130 H 2 Mt. los? —
m . 991 98 JI 100 Ihl. 8 Tage — 1021 ö , , 150 EI. 2 Mt. 105 102 I 100 Rbl. 3 Woch. 30 — J 600 Fl. Lurz — —
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger
13 Januar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
mm, , , Q
Luftdruck. st . Par. z. 3656 Par. 336,25 Par. Quellwärme 6, ? 9 R. Luftwäͤrme 4 1,5 R - 4,52 R. - 4,72 R. Hlußwöä 0 Thaupunkt 4 1,6«0 R. 4 2,6 0 R. 4 3,8 0 R. Flußwärme 1, 0 2 R.
Dunstsaͤttg. 89 pCt. 8d pt. 3 pCt. Bodenwärme 2, 19 R. ile, , Lb. banner K, wann ee, d Wolkenzug — SW. — Niederschlag 0, 6 1 Rh.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 15. Januar. Im Schauspielhause: Zum ersten— male: Bube und Dame, oder: Schwache Seiten, Lustspiel in 3 Abtheilungen, vom Dr. C. Toͤpfer. Hierauf: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum.
Donnerstag, 16. Januar. Im Opernhause: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Raupach. Hier— auf: Letzte Vorstellung des Herrn Alexander aus Paris, in Deutscher Sprache: Der listige Niklas, oder: Domestiken— Schwaͤnke, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen des Alexander, vom Dr. Ahrendt. ö
Personen: Furlough, Englischer Capitain. Pilbury, Alder— mann. Niklas, dessen Bedienter. Madame Pilbury, des Al— dermanns Frau. Flirtilla, deren Tochter.
Obige fuͤnf Charaktere werden von Herrn Alexander allein lohne Mitwirkung einer andern Person) dargestellt.
Und: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hoguet. (Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)
Königstädtisches Theater. Mittwoch, 15. Januar. Die Scharfenecker, romantisches Ritter-Schauspiel in 6 Akten, von C. F. Waidmann, nebst ei— nem Vorspiel: Die wilde Jagd, Schauspiel in 1 Akt.
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 15. Januar 1834.
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr.; kleine Gerste Sgr. 6 Pf, auch 21 Sgr. 3 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. 5 Pf.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. und 1 Rthlr. 15, 53 ,, 1Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf; große Gerste 4 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr; Hafer 25 Sgr. 9 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 20 Sgr.
Sonnabend, den 11. Januar 1834.
Das Schock Stroh 10 Rthlr. 5 Sgr., auch 8 Rthlr. 5 Sgr.
der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Nedacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
ward im Jahre 1820 auf Anordnung Papst Pius VII. vom
D
Bekanntmachungen. Edietal⸗Citation.
Nachhem über das Vermoͤgen des Kaufmanns Ge— orge Friedrich Benjamin Schulze und seiner unter der Firma G. F. B. Schulze bestandenen Handlung der Concurs eröffnet worden ist, so haben wir zur Anmel— dung saͤmmtlicher Forderungen einen Termin auf
den 5. Mär; 18534. Vormittags 19 Uhr, vor dem Herrn Zustiz⸗Rath Koelpin im Stadtgericht augesetzt. Wir laden saͤmmtliche bekannte und unbe⸗
werden, zu erscheinen, ihre Anspruͤche an h auzumelben und durch Einreichung der daruber spre—
Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit
A Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Für Muünz⸗Liebhaher.
Die von dem Stifts⸗Regierungs-Rath, Herrn von Ampach hinterlassene, ruͤhmlichst bekannte, durch Schoͤnheit und Seltenheit vieler Stuͤcke ganz beson⸗ ders ausgezeichntte, nahe an 24.0900 Piecen enthal⸗ tende Muͤnz⸗ und Medaillen⸗Sammlung, soll, in Ber⸗ lin in 3 Abtheilungen, und zwar die 1te im April 1831, die 2Zte im Herbst 1831 und die ste im Fruͤh= jahr 1835 versteigert werden. Die 1. Abth., worin sehr reich ausgestattete Rubriken, als z. B. Italien und insbesondere Venedig, enthaͤlt Antiken und die Mün⸗
ante, Glaͤu diger dieser Konkurg-Masse hierdurch vor, zen des gesammten Europas und der übrigen Welt, 7 persulich oder durch . theile, in so weit se Zan meltlichen Färsten and, Her, Acer inn angel, von Betlnutschmaft He Herren tens äAnsfalten and, Städten ausgegangeg iin, mit Ern arb Schnieling, Iustn Toiminiffar ts von futhzhme. ge Münzen gen Preufen und, Sol en, die Denitz Und Justiz⸗Commissar ing Euen vet g ichen Mh aer, Abth. vorkommen. j le Masse Abch. 376. Bogen stark, ist in allen Buchhandlungen
Europas, bei Reelam in Leipzig und bei dem Koͤnial.
. er, derichtl. Buͤcher⸗Auet⸗Commiss. chenden Urkunden oder sonst glaubhaft nachzuweisen. Thir. Pr. Eour. zu in f
Elberfeld, am J. Januar 1834.
Das Verzeichniß der 1.
Die Direktion des Deutsch-Amerikanischen Bergwerks ⸗Vereins. .
Preußischen Staaten.
am 10, Februgr d. Js“ Nachmittags s Uhr, im Saale der hiesigen Boͤrsenhalle zu haltenden sechs- 1 zehnten General⸗ Versammlung entweder selbst, oder 1 durch genügsam Bevollmaͤchtigte beizuwohnen. I
Indem sie an die ihr bekannten Akciongire noch eine J besondere Einladung durch Rundschreiben ergehen las⸗srer Buchhandlung: sen wird, bringt sie hier noch den 5. 24 der Statuten in Erinnerung, und bittet die ublichen Stimmzettel am J. und 8. Februar in den gewoͤhnlichen Bureau⸗ Stunden bei ihrem Rechnungsfuͤhrer, Zwehl in Empfang nehmen zu wollen.
1è Ex. auf Druckpapier geheftet 1 Thlr. 22 sgr.
6 pf. auf Druckpapier gebunden 2 ,, auf Schreibpapier geheftet? ⸗ 26 * auf Schreibpapier gebunden? 12 ⸗ 6
Der „allgemeine Wohnungs⸗Anzeiger“ ist in unse⸗
O ber⸗Wallstraße Nr. 6, so wie in den hiesigen Buchhandlungen zu haben. Berlin, den 14. Januar 1834.
Herrn von Veit & Comp.
So eben erschienen in unserm Verlage: Friedr. Hieronnm. Truhn,
Passionsblumen,
fuͤr Berlin, Rauch, fuͤr fuͤr 1834
allen Forderungen an die Masse praͤecludirt und es wird
om deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤublger ein ewiges
Stillschweigen auferlegt werden. Stettin, den 18. Oetober 1833.
Königliches Stahtgericht.
naire ein, der
Deutsch⸗Am erikanischer Bergwerksverein. Die unterzeichnete Direktion ladet in Gemaͤßheit des Beschlusses des großen Rathes saͤmmtliche Aktio⸗
denpreis ist nunmehr solgender:
Literarische Anzeigen. Der allgemeine Wohnungs⸗A1nzeiger
geistliche Gesaͤnge fuͤr eine tiefe Singstimme; mit Be⸗ gleit. des Pianof. Op. 3. 16 Heft. Preis 15 sgr. Die Texte dieser Gesaͤnge oon den Dichtern W. Müldler, Arthur vom Nordstern, F. Pauer und Weiße beduͤrfen eben so wenig einer besondern
ist in unserm Verlage erschlenen und den Herren Sub⸗ Empfehlung, als der Name des talentvollen Ton— seribenten in diesen Tagen zugeschickt worden. Redaction desselben fuhrt Herr Boike ganz in der bisherigen Weise auch fuͤr die Zukunft fort. Der La⸗
„e setzers. . Bechtold und Hartje, aͤgerstraße Nr. AI 2)
Pfarrers Becker zu Marmagen der bisherige Pfarrer zu Wil— denburg, Mathias Nikolas Berner, und fuͤr die sonach erledigte Pfarrstelle zu Wildenburg der bisherige Vikar zu Nie—
NMeinung gewesen, daß die Kammer sich nicht so bestimmt ausspre—
Haft einer fruheren Einwilligung hesteht.
Allgemeine
ßische Staats⸗-Zeitung.
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben die erledigte Landraths— Stelle des Kreises Dortmund, im Regierungs-Bezirk Arnsberg, dem Landrath Pilgrim zu Meschede zu uͤbertragen geruht.
Se. Majestät der König haben dem Kuͤster und Schullehrer Hansche zu Schulzendorf, im Regierungs-Bezirk Potsdam, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Mit dem Titelblatte und der chronologischen Uebersicht zur Gesetz Sammlung 1833 wird heute das 1ste Stuͤck der dies— sährigen Gesetz Sammlung ausgegeben, welches enthalt:
die Allerhschsten Kabinets-Ordres: unter Nr. 1494, vom 8. Dezember v. J., wegen Verguͤtung der von den Kommunen fuͤr die Land-Gendarmerie geliefer— ten Fourage;
1495, vom 14ten, die Befugniß der Civil-Staatsbeamten und Civil-Staatspensionaire zur Herabsetzung bei der General-Wittwen-Kasse versicherten Wittwen— Pensionen betreffend;
1496, vom 18ten, wegen Verleihung der revidirten Staͤdte⸗ Ordnung vom 17ten Marz 1831 an die Stadt ,, .
1äh7, vom 22sten, betreffend die in Bezug auf den §. 21 der vorläufigen Verordnung uͤber das Judenwesen im Großherzogthum Posen vom 1. Juni 1833 er— lassene Allerhoͤchste Bestimmung uͤber die Familien⸗ Namen der Juden in dieser Provinz; und unter die Verordnung vom 31. Dezember v. J., wegen Abaͤnderung des im Artikel 351 der Rheinischen Kriminal-Prozeß-Ordnung vorgeschriebenen Ver— fahrens.
Zugleich wird den resp. Abonnenten bekannt gemacht: daß mit dem 1sten d. M. ein neuer Pränumerations— Termin eingetreten ist.
Berlin, den 16. Januar 1834.
Koͤnigl. Debits-Comtoir fuͤr die Gesetz Sammlung.
1498,
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Achen ist an die Stelle des wegen Krankheit entlassenen
derau, Kaspar Veres, als Pfarrer berufen, so wie der bis— herige Vikar zu Fuͤssenich, Nikolas Anton Hodiamont, zum Pfarrer in Buͤrvenich an die Stelle des verstorbenen Pfar— rers Groß ernannt worden.
Zeitungs⸗ Nachrichten. Ausland.
Frank r en ch.
Paris, 8. Jan. Aus der in der gestrigen Sitzung der De— putirten-Kammer von dem Baron Big non gehaltenen Rede, welche durch die Erklaͤrung des Ministers der auswaͤrtigen Angele— genheiten, daß er sich den darin ausgesprochenen Ansichten unbe— dingt anschließe, eine besondere Wichtigkeit erhält, theilen wir och nachträglich folgende Stelle mit: „Die Paragraphen 0 — 14 der Adresse scheinen mir keinen Stoff zur Kontroverse zu liefern. In den Stellen, welche Spanien und Portugal be— reffen, wird die Kammer hoffentlich finden, daß die Kommission ihre Ansicht deutlich ausgesprochen hat. Was dagegen den 15ten Paragraphen angeht, der sich mit dem Osmanischen Reiche be— schaͤftigt, so ist ein ehrenwerther Redner (Herr v. Lamartine) der
chen moͤge, wie es in dem Adreß-Entwurfe geschehen sey. Der ehrenwerthe Redner meint, daß es zweckmaͤßig sey, die beschraͤnk— ten Interessen der Nationen, die ausschließlichen Berechnungen, welche bisher die Kabinette geleitet, durch eine umfassendere Po— litik, durch eine Politik der hohen Moral und der Philantropie zu ersetzen. Allerdings wuͤrde es eine herrliche Rolle fuͤr eine ssegierung seyn, wenn sie einen neuen Weg eroͤffnen koͤnnte, wo lle Kabinette gemeinschaftlich nur mit Ruͤcksicht auf das allge— meine Wohl des Menschen⸗Geschlechtes Vertraͤge abschloͤssen; aber zon der andern Seite, m. H, wuͤrde ein Kabinet sich auch einer zroßen Unvorsichtigkeit schuldig machen, wenn es einen solchen Weg einschluͤge, ohne die Gewißheit zu haben, daß die anderen Maͤchte ihm auf demselben folgten. Mehr als irgend Jemand vuͤnschte ich, daß ein so schoͤner Gedanke nicht der Traum einer laͤnzenden und hochgesinnten Einbildungskraft ware; fuͤr jetzt ber glaube ich, daß der Augenblick, wo ein solcher Traum sich zerwirklichen könnte, noch weit entfernt ist. Wir muͤssen uns an zen positiven Zustand der Dinge halten, und ich glaube daher, 'aß die Kammer den 15ten Paragraphen in der vorgeschlagenen Hestalt annehmen wird. — Ich gehe nun zu dem 16zten Para— raphen uͤbec, in welchem mehrere Gegenstände zusammengefaßt ind, und der mit dem vorhergehenden Paragraphen den Haupt— hunkt unserer auswärtigen Politik bildet. Die Kommission, eren Mitglied ich zu seyn die Ehre habe, hat mich beauf— ragt, der Kammer uͤber diesen Paragraphen einige naͤhere erklärungen zu geßen. Derselbe lautet folgendermaßen:
Irankreich, als Theilnehmer an den großen Eucopaͤischen Ver⸗ agen, hat den zu seinem Nachtheil eingefuͤhrten Besitzstand mit eltener Uneigennützigkeit getragen, und tragt ihn noch jetzt. Es hat nichts gethan, um ihn zu andern; eben deshalb aber hat es auch einec Macht das Recht zuerkannt, und kann es auch keiner zuer⸗ ennen, ohne sein Zuthun dasjenige zu vernichten oder zu veraͤn⸗ bern, 15as unter seiner Mitwirkung eingefuͤhrt worden ist, oder Es vertraut in dieser
Beziehung der Weisheit Ew. Majestaͤt, indem es bereit ist, alle zur
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Bewahrung seiner Interessen und zur Vertheidigung seiner Rechte erforderlichen Opfer zu bringen.
Dieser Paragraph, meine Herren, ist nur der Ausdruck eines allgemeinen Grundsatzes, der bloß diejenigen Folgen nach sich ziehn wird, welche die Regierung ihm zu geben fuͤr gut finden duͤrfte, der aber auch dann den Keim zu den ausgedehntesten Folgen enthaͤlt. Es ist hier ein wichtiger Unterschied zu machen. Die Kammer stellt einen Grundsatz auf; aber weiter geht sie nicht; sie macht die Regierung zu nichts verbindlich. Der Re— gierung bleibt es immer uͤberlassen, zu bestimmen, wann der Grundsatz angewendet werden muß, und auf welche Weise die Anwendung stattfinden soll. Diese Anwendung kann auf ver— schiedene Weise geschehen, entweder durch Handlungen, oder durch Worte, oder auch selbst durch Stillschweigen, mit dem Vorbe— halte zu handeln, wenn man es fuͤr gelegen und unuͤtz— lich erachtet. — Die Interessen eines großen Staates wie Frankreich dehnen sich fast uberall hin aus; sie können uͤberall gefährdet werden. Sie sind in Polen gefaͤhrdet worden, sie koͤnnen es in der Tuͤrkei, in Deutschland, in Italien werden. Da, wo unsere Interessen verletzt werden, muß der in der Adresse ausgesprochene Grundsatz zur Anwendung kommen. Die Abfassung desselben ist so, daß er sich auf die Vergangenheit, wie auf die Zukunft bezieht: „Frankreich hat nicht zuerkannt, und kann auch nicht zuerkennen.“ Was die Vergangenheit be— trifft, so sprechen Thatsachen laut genug, und ich habe den Auf— trag, foͤrmlich zu erklaren, daß Polen damit gemeint ist. Wenn der Name Polens diesesmal in der dresse nicht ge⸗ nannt worden ist, so hat dies darin seinen Grund, weil der Paragraph, in welchem stillschweigend von jenem helden— muͤthigen Volke die Rede ist, auch auf eventuelle Weise andere Nationen in sich faßt, die auch nicht namentlich ange— fuͤhrt worden sind. Da die allgemkine Lage der politischen Welt der Art ist, daß man mehr oder weniger lebhafte Besorgnisse uͤber die Geschicke anderer Lander Europa's hegen muß, so ist die Kommission der Meinung gewesen, daß, wenn ungluͤcklicher— weise mit der inneren Einrichtung oder den Graͤnzen einiger Laͤnder ungehoͤtige Veraͤnderungen vorgenommen wervden sollten, es im Voraus wohl verstanden seyn muͤsse, daß Frankreich solche, zu seinem Nachtheile und ohne seine Mitwirkung vorgenommene, Veraͤnderungen nicht anerkennen konne. Diese Erklarung, m. H., bin ich beauftragt, im Namen der ganzen Kommission ab— zulegen.“ — Der Herzog von Broglie erwiederte, daß sich
gegen diese Erklarung nicht das Allermindeste einwenden lasse.
Großbritanien und Irland.
Lon don, 10. Januar. Eine Brightoner Zeitung be— richtet: „Der Koͤnig wird sich am 4. Februar nach London bege⸗ ben, um die Parlaments-Session zu eroͤffnen. Se. Majestaäͤt wird 4 Tage in London verweilen und dann nach Brighton zu— ruͤckkehren, wo der Hof bis zum 20. Februar bleiben wird. Dann werden uns Ihre M* st kn! fuͤr diesen Winter verlassen.“
Seit der Ruͤckkehr des Fuͤrsten Talleyrand von Paris fin— den sehr häufige Konferenzen zwischen ihm und dem Spanischen Gesandten, Ritter von Vial, statt; der vorgestrigen wohnte auch Lord Palmerston bei, der gestern wieder eine lange Unterredung mit dem Fuͤrsten Talleyrand allein hatte. Vorgestern Abend speiste der Spanische Gesandte in Gesellschaft des Baron von Wessenberg bei dem Franzoͤstschen Botschafter.
Sir Stratford Canning, von dem es bisher geheißen, daß er mit einer Mission nach St. Petersburg beauftragt sey, wird nicht dahin abgehen, und zwar aus Gruͤnden, die, wie der Courier hinzufuͤgt, keinesweges in den Beziehungen Englands zu Rußland zu suchen sind. ;
Der Courier widerspricht der Nachricht eines Morgen- blattes, „daß die Minister die Haus- und Fenster-Taxe aufgeben wollen“, indem dieselbe, so weit sie die Fenster-Taxe betreffe, ganz unbegruͤndet sey.
Das Parlaments-Mitglied fuͤr die Grafschaft Wexford in Irland, Herr Lambert, hat in der Dubliner Evening Post ein Schreiben in Bezug auf Herrn O Connell bekannt gemacht, von dem die Times sagt, es verdiene in jedem Irlaͤndischen Dorfe publicirt zu werden. Es heißt darin unter Anderem:
„Die Katastrophe dieses politischen Drama's (der Auf— regung, die von Herrn O Connell in Irland angestif— tet worden) ruͤckt uͤbrigens mit raschen Schritten heran. Herr O'Connell ist so in die Enge getrieben worden,
daß ihm, ich will nicht einmal sagen mit Ehren, sondern nur mit Sicherheit, kein Ruͤckzug mehr uͤbrig bleibt. Fuͤr die Be— höoͤrden des Landes ist nur ein einziger Weg vorhanden, und ich zweifle nicht, daß sie ihn mit der Weisheit und Entschlossenheit, die sich fuͤr die große ihnen auferlegte Verantwortlichkeit gezie— men, einschlagen werden.“ Auch die Tim es prophezeit Herrn O'Connell ein baldiges Ende seiner Laufbahn, weil in Dublin Niemand mehr die Versammlungen zur Berathung uͤber die Aufloͤsung der Union besuchen wolle.
Die Erledigung des Parlament-Sitzes fuͤr Dungarvon hat die Irlaͤndischen Repealer wieder etwas in Bewegung gesetzt; Herr OwConnell soll die Absicht haben, seinen juͤngsten Sohn, Herrn Daniel O Connell den Zweiten, fuͤr diese Stelle in Vor— schlag zu bringen; auch nennt man Herrn Lawleß, einen der hef— tigsten Repealer, unter den Kandidaten. Der juͤngere Daniel O Connell ist seiner Profession nach Brauer und erreicht naͤch—⸗ stens das fuͤr ein Parlaments-Mitglied erforderliche Alter. Die Whigs und die Konservativen zeigen sich aber dem in Irland allgemein geachteten Herrn Ponsonby geneigt, so daß dieser wahrscheinlich gewählt werden wird.
Das Parlaments-Mitglied, Richard Martin, dessen Namen eine bekannte Parlaments-Akte trägt, ein Freund von Pitt, Fox, Burke, Sheridan und Grattan, ist zu Boulogne mit Tode abgegangen.
Mit dem Koͤniglichen Schooner „Pike“, der am 7ten d. in Falmouth angelangt ist, hat man neuere Rachrichten aus Lis— sabon, und zwar bis zum 28. Dezember, empfangen. Die kriegfuͤhrenden Parteien nahmen noch immer dieselben Stellun—⸗
Berlin, Donnerst ag den 16ten Januar / / 28 a,
1834.
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gen ein, und es hatte den Anschein, daß sie den Winter uͤber darin verbleiben wurden; dessenungeachtet ruͤsteten sich aber beide Theile aufs angestrengteste zu einem hartnaͤckigen Kampfe, der dann mit dem Eintritt der besseren Jahreszeit wahrscheinlich wieder beginnen duͤrfte. Dom Miguel beharrte unbeugsam auf seiner Weigerung, die von der Spanischen Regierung angebo— tene Vermittelung anzunehmen, und schien entschlossen, seine Rechte auf den Thron von Portugal durch physische Gewalt zu behaupten. Außerdem wird noch gemeldet, daß der Ober⸗Befehls— haber der Miguelistischen Armee, General Macdonald, seine Entlassung genommen habe und wahrscheinlich den Grafen von Povoas zum Nachfolger erhalten werde. Admiral Napier soll uͤber die Saumseligkeit des Pedroistischen Kabinets, mit Hin— sicht auf die Angelegenheiten der Marine, sehr unzufrieden seyn. In Lissabon bildet sich, nach Privat-⸗Nachrichten, ein großer Klub aus den Mitgliedern des hoͤheren und niederen Adels, um uͤber politische Angelegenheiten zu debattiren.
Die hier eingegangenen Nachrichten aus Porto bis zum Zten d. M. widerlegen das in Paris verbreitet gewesene Ge ruͤcht von der Einnahme dieser Stadt durch die Miguelisten. Die in der Lissaboner Chroniea enthaltene amtliche Erklarung S. Portugal) wird hier als ein wichtiges Aktenstüͤck angesehen. Die Portugiesischen Staats-Papiere sind hier etwas gefallen, weil die Spekulanten uͤber die Unthaͤtigkeit der Pedroisten un⸗ geduldig zu werden anfangen.
Die hiesigen Agenten Donna Maria's haben wieder zwei große Dampfbote angekauft, die sogleich ausgeruͤstet und mit Bri⸗ tischen Matrosen bemannt werden sollen. 9 Amsterdam wer— den, dem Globe zufolge, drei Schiffe fuͤr Dom Miguel ausge— ruͤstet und mit Hollaͤndischen Matroösen bemannt; der Capitain Elliott, heißt es, werde dieselben befehligen.
Die Times sagt: „Man will an einigen Orten wissen, daß der Spanische Minister Herr Zea Bermudez sich den An spruͤchen der Inhaber von Cortes-Sbligationen widersetze; wir haben dies aber niemals geglaubt, und es scheint auch, daß der Spanische Botschafter in der Unterredung, die er mit den Mit— gliedern ihres Comité's hatte, diesen die Versicherung gegeben hat, daß jene Meinung irrig sey. Die Glaͤubiger muͤssen jedoch nicht sowohl auf die Gesinnungen irgend eines Ministers, dessen Amts fuͤhrung ja in jedem Augenblicke aufhören kann, ais viel⸗ mehr auf die Veraͤnderung, welche seit dem Tode König Ferdi⸗ nand 's in dem Spantschen Regierungs-System vorgegangen, und darauf bauen, daß die Klugheit ein endliches Arrangement als durchaus nothwendig anraͤth. Ferner ist zu bemerken, daß sie bis auf einen gewissen Punkt die Mitwirkung des jetzigen Englischen Ministeriums fuͤr sich haben, wenigstens bei weitem mehr, als da die Tories am Ruder waren. Sir Stratford Canning hatte sehr bestimmte Instructionen in dieser Hinsicht, und nur die Umstände verhinderten ihn, sie zu gebrauchen; und auch Herrn Villiers ist ohne Zweifel aufgetragen worden, diese Angelegenheit der Spanischen Regierung zur Beruͤcksichtigung anzuempfehlen. ö .
Die Geistlichen der dissentirenden Kirche versammelten sich dieser Tage wieder, um uͤber ihre Interessen zu berathschlagen. Nach langen Verhandlungen beschlossen sie, jedenfalls um Ab—= huͤlfe fuͤr ihre Beschwerden nachzusuchen und auf folgende Be⸗ willigungen anzutragen: 1) daß allgemeine Geburtslisten fuͤr die ganze Nation gefuhrt, 2) daß die Trauungen auch von dissenti— renden Geistlichen vollzogen, 3) daß die Mitglieder der dissenti— renden Kirche, da, wo sich bei ihren Bethaäͤusern keine Begraͤb⸗ nißstaͤtten befaͤnden, von Geistlichen, welche die Freunde des Ver— storbenen wahlen mochten, auf den Kirchhoͤfen bestattet, 4) daß ihnen die Kirchen⸗Steuern erlassen, und 5) daß sie, ohne zu der bischoͤflichen Kirche beizusteuern, zu den Landes⸗Universitäͤten zu⸗ gelassen werden sollten. Man glaubt allgemein, daß die Regie— rung gegen die ersten beiden Maßregeln nichts einzuwenden ha— ben, und daß sie auch einige von den anderen Forderungen be⸗ ruͤcksichtigen wird.
Die Schiffs-Eigenthuͤmer hielten gestern wieder eine Ver— sammlung unter dem Vorsitz des Herrn G. F. Young, den die Times einen tuͤchtigen und talentvollen, aber von verschrobenen und irrigen Ansichten befangenen Verfechter des alten Britischen Schifffahrts,Gesetzes nennt, das jetzt auf den Handel Großbri— taniens durchaus nicht mehr anwendbar sey. „Wenn das Par— lament thoͤricht genug waͤre“, sagt das genannte Blatt, „den Vorschlaͤgen dieses Herrn zu folgen, so wuͤrden wir binnen ei— nem einzigen Jahre die Englischen Kaufleute von jedem Hafen in Europa und Nord⸗Amerika ausgeschlossen sehen. Prohibitiv⸗— Maßregeln gegen die fremde Rhederei konnten wohl so lange fruchten, als andere Nationen geneigt waren, sich dieselben ge⸗ fallen zu lassen, ohne Repressalien zu uͤben, das heißt, so lange sie Britische Schiffe in ihre Haͤfen zuließen, wahrend England ihnen die seinigen streng verschloß. Diese schoͤnen Tage aber sind nun voruͤber. Jetzt heißt es bei jeder Kontinental⸗-Macht: „„Nimm mich auf, so will ich dich aufnehmen, oder schließe mich aus, und ich werde ein Gleiches thun.““ Herr Young hat uns nicht gesagt, wie er bei diesem in Europa allgemein ver— breiteten System auskommen wuͤrde. Und ist es denn die Schuld der Britischen Regierung, daß die Schiffe, wie alles an⸗— dere Eigenthum, im Werthe gesunken sind?“
In der Nähe von Piymouth wurde dieser Tage eine schoͤne goldene Muͤnze aus der Zeit des Roͤmischen Kaisers Nero aus- gegraben; sie ist noch sehr gut erhalten, hat die Groͤße eines hal⸗ ben Sovereigns, wiegt I Gran i7 Drachmen und enthält auf der Vorderseite das Bildniß des Kaisers mit der Umschrift Nero Caesar Augustus und auf der Kehrseite eine sitzende weibliche Figur mit der Unterschrift: Salus.
Der Verfasser eines Aufsatzes in der letzten Nummer der Quarterly Review, der die Ueberschrift fuͤhrte: „Widerlegung der gegen den Lord-Kanzler verbreiteten Verleumdungen,“ er— klaͤrt durch die Times, daß er zu seiner Schrift nicht die ge— ringste Mittheilung, weder eine direkte noch indirekte, von Lord
Brougham empfangen habe, und daß dieselbe dem Lord⸗Kanzler nicht eher zu Gesicht gekommen, als bis sie im Druck erschienen 3