Wege verwendet worden. Die Königl. Regierung zu Erfurt bringt im neuesten Stuͤcke ihres Amtsblattes dieses lobenswerthe Bestreben fuͤr Verbesserung der Boden-Kultur und der Com⸗ munication zur offentlichen Kenntniß.
— Aus Koln schreibt man unterm 6ten d. M.: „Die Rhein⸗Spedition ist im Monate Dezember des verflossenen Jah⸗ res durch hohes Wasser, welches das Werft des hilesigen Ha⸗ fens üͤberschwemmte, unterbrochen worden. Am 2)sten v. M. war die Rheinhöoͤhe am hiesigen Pegel 27 Fuß 10 Zoll. In den letzten 15 Jahren war der Rhein nur dreimal hoͤher, naͤm⸗ lich am 26. Dejember 1819, wo er auf 30 Fuß 2 Zoll am 22. Januar 1820, wo er auf 29 Fuß 3 Zoll und am 16. November Wa4, wo er auf 29 Fuß 7 Zoll stand. Die diesmalige Ueber schwemmung zeichnete sich durch lange Dauer und die mit ihr verknuͤpft gewesenen sehr heftigen Stuͤrme aus. Die Leinpfade standen schon seit dem 10ten v. M. unter Wasser, und es ist zu befuͤrchten, daß der starke n bei so hohem und stark stroͤnendem Wasser die Ufer sehr beschädigt haben wird. Ungeachtet des hohen Wasserstandes und der heftigen Stuͤrme wurde die hiesige Rheinbrück, durch zweckmäßige Vorkehrungen erhalten und dadurch die Communication fuͤr Menschen und Fuhrwerk gesichert und erleichtert. — In der letzten Haͤlfte des Monats November und der ersten Hälfte des Monats Dezem— ber ist der Handels, und Schifffahrts⸗Verkehr in dem hiesigen . noch sehr lebhaft gewesen. Hier angekommen sind: *
erg 80, zu Thal 272, zuͤsammen 362 beladene Fahrzeuge. b⸗ gegangen fad zu Berg 64, zu Thal 54, zusammen 118 bela— dene Fahrzeuge. Unter den angekom;menen Schiffen waren 4 von Amsterdam mit. . 18,101 Ctr.
6 von Rotterdam mit. 24,185 die Niederlaͤndischen Dampfschiffe brachten 8, 1566 50, 441 Ctr. Waaren.
Vorbeigefahren sind in demselben Zeitraume nach Mainz 4 Schiffe mit. 12,746 Ctr. nach Mannheim 6 Schiffe mit. 14,547 nach Koblenz 3 Schiffe mit 4,594 Il, 857 Ctr. Waaren.
Verladen wurden in gleichem Zeitraume nach Mainz 2 Schiffe mit. „500 Ctr. nach Frankfurt 4 Schiffe mit.. 9,076 nach Mannheim 3 Schiffe mit.. 8,552 nach dem Main 3 Schiffe mit n 6690 durch die Dampfschiffe . . 4122
32, 238 Etr. Waaren. Mainz erhielt direkt von Holland.. 12,746 Ctr.
von Koln in Segelschiffen... 4,500
2 Damypsschiffen .. 44122
. Ctr. He Koͤln bezog demnach von Holland mehr als Mainz von Hollan und 29 d 29,073 2 Waaren. Auf dem Nieder; Rhein e chen Koln und Rotterdam, wo viele natuͤrliche und kuͤnstliche
interhafen den Dampfschiffen im Augenblicke der Gefahr ahrten so lange fort,
Schutz darbieten, setzen die Schiffe ihre bis Treibeis sie noͤthigt, sie einzustellen.“
Auswärtige Börsen. Amaterdam, 12. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 493. iloll. 53 94613. Kanz-Bill. z,. Span. 5 d boꝛ.
. 2 Frankfurt a. M., 14. Jaanunr.
Oenterr. 53 Metall. 96 n. 964. 48 863 S686. 2383 523. 18 223. Br. Bank · Actien 1502. 1500. Part. ObI. 1363. 136. Loose zu 100 Fl. 20655. G. Holl. 53 Obl. v. 1832 9318. 93. Holn. Loose 634. 635. Preuss. Prüm. - Sch. 531. 523. do. 48 Anl. 90. G. 583 Span Rente 60. 595. 33 do. perp. 39. 383.
Hamburg, 15. Januar.
Oesterr. 53 Met. 958. 48 do. S853. G. Bank- Actien mit Div. 1244. 1240. Pr. Februar mst Div. 1242. 1241. Kuss. Engl. 99. Kuss. Holl. 915. Met. in Humb. Cert. g25. Preuss. Prämien-Scheine 1053. Poln. 1253. Duün. J0. Span. 38 37. 43 do. 43.
Paris, 11. Junuar.
53 Rente pr. compt. 104. 90. fin cour. 105. 10. 33 pr. compt. J5. 50. sin cour. 75. 75. 53 Neap. pr. compt. 91. 10. fin Ceur. 91. 35. 58 Span. perp. 633. 33 do. 393. 58 Bel. 971.
Berliner Börse. Den 17. Januar 1834. Amtl. Fonds. und Geld. Cours Zeitel. (Prerusss. Cour.)
2 2
I,. rr de, E ,
— St. · Scliuid- Sch.
4 971197 s6rolshz. Pas. do. 4 1015 6 — Er. Engl. Anl. 18. 5 105 i0s (Qsipr. Ffandhr. 4 i00, — Er. Engl. Anl. 22. 5 105 103 bomm. do. 4 1055 1053 Er. Engl. Ohl. 30. 4 92 916 Kur. u. Neum. do. 4 — 1053 Präm. Sch. d. Seh. — 54 535 Schlesische do. 4 — 1051 Kurm. Obl. m. l. CG. 4 964 955 KRkst. C. d. K. u. N. — 1 663] — Neum. Int. Sch. do. 4 96 9553 Z.. Sch. d. K. u. N — 67 166 Berl. Stadt- Obl. 4 98 97 — Königsb. do. 4 — — Holl. vollw. Bulk — 171 — Elbing. do. 44 — Q 86 Nene do. — — 18: Danz. do. in Th. — 365 — Friedrichsd'or .. — 131 131 Westpr. Pfandbr. 4 98 98 Disconto . . . .. — 1 37] 42
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 16 Januar. 6 uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. . 336,0 Par. zb 8 Par. 336, 2 Par. Quellwärme J, o 0 R. guftwaͤrme 3,02 RJ 5, R 4,6 * R. iuzws . Thaupunkt 4 2,20 R. 4 2, 0 R. 4 2,9 0 R. Flußwärme 0,9 96 R.
Dunstsaͤttg. I8 pCt. pCt. 87 pCt. Bodenwärme 2,99 R. k e. , . , rer, Ausdünst. C, oa 3* Nh. Wolkenzug — — — Niederschlag ,o 10 Nh.
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 18. Januar. Im Schauspielhause: Die Brandschatzung, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: 2 . Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E.
aupach.
Im Konzertsaale des Schauspielhauses: Subscriptions⸗-Ball. Sonntag, 19. Januar. Im Hpernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: Des Goldschmieds Toͤchterlein, alt⸗ deutsches Sittengemäͤlde in 2 Abtheilungen, von C. Blum. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Bube und Dame, oder:
rm Seiten, Lustspiel in 3 Abtheilungen, vom Dr. ( pfer.
Montag, 20. Januar. Im Opernhause: Zum Besten del Friedrichs⸗Stiftes und der Orchester.Wittwen⸗Kasse, Vorstelsun des Herrn Alexander in Deutscher Sprache: Der listige Nille oder: Domestiken⸗Schwaͤnke, Lustspiel in 1 Akt. Vorher Leontine, oder: die Prophezeiung, Drama in 3 Abtheilungen, von L. Angely. Zum Schluß der Vorstellung: Ein Diverns ment von Hoguet, worin die Dlles. Therese und Fanny Elch tanzen werden.
Im Schauspielhause: Tasso's Tod, Trauerspiel in 5 Af theilungen, von E. Raupach.
Dienstag, 21. Januar. Im Opernhause: Das Heiratht gesuch, Lokalposse in 1 Akt, von J. E. Mand. Hierauf: Bla bart, Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Fanny Elsler: Ismelt Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königstädtisches Theater.
Sonnabend, 18. Januar. Zum erstenmale: Nach Saz, nen⸗Untergang, Lustspiel in 2 Akten, frei nach dem Franzoͤsisch, von G. Lotz. Vorher: Zum erstenmale: Ewig, Lustspiel in Akten, nach Scribe, frei bearbeitet von Kurlaͤnder. ;
Sonntag, 19. Januar. Turandot, Prinzessin von Chin tragi⸗komisches Maͤhrchen in 5 Akten, nach Gozzi, von Fr. vn Schiller; die dazu gehoͤrige Musik ist von C. . v. Weber.
Montag, 26. Januar. Des Adlers Horst, romantisch, h mische Qper in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik vom Kapch meister Franz Glaͤser. (Dlle. Haͤhnel: Rose.)
— — —
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 16. Januar 1834.
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthh. 10 Sgr., (schlechte Sorte) 4 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthi 4 Sgr., auch 4 Rthlr. 2 Sgr.; große Gerste 26 Sgr. 3 Pf, Kit 22 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 26 Sgr. 3 Pf, auch 32 Sgr. 6 Pf, Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 20 Sar. 5 Pf; Erbsen (schlechte Soth, 1 Rthlr. 135 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 971 Wispel 2 Scheff.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, auch 1 Rthlr. 36 und 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., du 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., aun 1 Rthlr.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6Pf.; Erbsen 1 Rths.
17 Sgr. 6 Pf. . Mittwoch, den 15. Januar 1834. Das Schock Stroh 10 Rthlr,, auch 9 Rthlr.; der Centner ha 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Branntwein⸗Preise vom 8. bis 14. Januar 1834.
Das Faß von 200 Quart nach Tralles 52 pCt. oder 40 pt Richter: Korn⸗Branntwein 18 Rthlr. auch 17 Rthlr. 7 Sgr. 6. Kartoffel⸗Branntwein 15 Rthlr. 15 Sgr., auch 14 Rthlr. 15 Sg.
Kartoffel ⸗Preise vom g9g. bis 15. Januar 1834. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf, auch 7 Sgr. 6 Pf.
Redaeteur Cottel.
— n mmm mm ee,
Gedruckt bei A. W. Hayn.
DT
2222
Allgemeiner Anzeiger fuͤ
nem vom akademischen Senate zu bestaͤttigenden Werke vorgetragen werden, mit dem fixen jahrlichen Gehalte Auf ehrerbietigst nn,. Antrag 0 gen . i Gulden, mittelst Konkurs⸗Pruͤfung ̃ ĩ ichter, gebornen von der Jahn besetzt wer ird. ) j
des Stiftssecretairs Richter, g 3 e , heich a 1. . n . der Jahn daselbst werden, nachdem dieselben sich wollen, haben ihr Gesuch an den Rector Masnisicus n n ne, mithin als Intestat⸗Erben der laͤngstenz bis 26. Jaͤnner 18354 postofrei einzuschicken November 18509 verstorbenen un⸗ und mit nachstehenden Zeugnissen und Urkunden ju be⸗ verehelichten Friederike von der Jahn ad acta legiti⸗ legen: 1) Taufschein. N Curriculum zitac. 3) Nach timirt, und doeirt haben, daß ihre Schwester, die Ma⸗ abgelegten strengen Prüfungen an der Krakauer, oder sorin von Corbin Wierbitzla, geboͤrne Ida von der an einer in den Laͤndern der drei allerhoͤchsten Schu tz⸗
Jahn, adoptirte von Arnim ju Grauden;, zu ihren hoͤfe gelegenen Universitaͤt erlangte Doktordiplom.
Bekanntmachungen.
u Heiligengrabe, und der unverehelichten Albertine
zu Briggow am 18.
Sunsten auf di Erbschaft der gedachten Friederike
von der Jahn entsagt hat, , n. 916. an i er, 9 e,, , , wn k ĩ ssenschaft der am 18. November zu Senate fuͤr qualifieirt anerka . vom i n f, Mn c di Rector Magnificus eine einn * , , 1 ein näheres oder gleich nahes Erbrecht als die fung, welche an den unabaͤnderlich fest esetzten Tagen,
Eingangs gedachten Geschwiter von der Jahn zu nämlich den 41. Maͤrz 1834 schriftlich und den 12 ö. n J Maͤrz 1834 muͤndlich in obbenannten Sprachen abge⸗
Briggo verstorbenen Friederike von der Jahn
aben vermeinen, und — 2) en irgend einem sontigen Rechtsgrunde Forde⸗ halten wird. rungen und Ansprliche ju haben glauben sollten, peremtorie hiemit geladen: am siebenten Februar k. J., Morgen um 10 Uhr, auf hiesiger Großherioglicher Justiz-Canzley zu erscheinen, und dieß ihr etwaniges
Erbrecht, so wie diefe ihre etwauigen Forderungen Kon kurs-Ausschreibung der Lehrkanel des Ansrdche mit der gehörigen Beßimmtheit anzu⸗medizinischen Unterrichts für niedere Chi— i en e n, nn, rürgen an der Krakauer Universitaͤt. Von Seite des akademischen Senats der Jazgelloni⸗ schen Universitaͤt wird hiemit Kund gemacht, daß die Erben angenommen werden sollen, denseiben Lehrkanzel des medizinischen Unterricht für als solchen der Nachlaß äͤberlassen, und daz nje dere Chirurgen, welche nachstehende Gegen—
melden, sub praejudicio pro omni, daß widrigensalls 2d 1) die Provocantinen, oder die sich sons Mel⸗ denden und Legitimirenden, fuͤr die rechten
Erbe nzeugniß auggestellt werden soll; bie sich staͤnde umfaßt: 1)
nach der Praͤeluston meldenden näheren oder Logik und empirischen Psycho logie. 2 Allg e⸗ gleich nahen Erben aber alle Handlungen meine Grund saͤ og ie und Di⸗possttionen Derjenigen, welche in ch Allgemeine Pathologie und Therapie, 5 ie Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu ürzeneimittellehre. 6 Besondere medizini— sche Pathologie und Therapie. 72. An fangte⸗ ad 2) die äh nicht meldenden Gläubiger von dem gründe der Thierarienggikunde, die auf drei⸗
Nachlasse der erwähnten Defunctes auf im, aͤhrigen Kurs vertheilt, woͤchentlich durch 10 Stun— cher Sprgche nach einem vom aka— demischen Senate zu bestaͤttigenden Werke vorgetra⸗
übernehmen schuldig, und
mer praͤeludirt und abgewiesen seyn sollen. den in polnis Gegeben 3zästrow, den 2. Nozember 1833. t (L. 8.) Großhercoglich Mecklenburgsche zur Justin Can‘ gen werden, mit
ley allerhöchstverordnete Direetor, Vice⸗Direc⸗ 6000 Polnischen Gulden, mittelst Konkurs⸗Pruͤfung be
tor und Raͤthe. ssttzt werden wird.
8. Brandt. W. v. Meding.
Unidersitaͤt.
der Angto mie und , woͤchentlich durch 16 Stuuden und rer Gesuche un
jwar'Ersicte polnisch, Letztere latein isch nach ei⸗l für qualifieirt anerkannt werden, erhalten vom Rector
Kracau, den 10 November 1833. Secretair des akademischen Senats
stens bis 2. Februar 1834 postofrei einzuschicken und Konkarz⸗Aasschreibung der Lehrkanjel der mit nachstehenden Zeugnissen und Urkunden zu bele= Augtomse und Phösioloögie an der Krakauer gen: ) Taufschein. ) Curriculum xvitas. 3) das nach abgelegten strengen Prüfungen an der Krakauer, oder
Von Seite des , ir gehe h, , in 3. e,. 39. drei , Schutz chen Uniber sttaͤt wird biemit Kund gemacht, daß die hoͤfe gelegenen Universitaͤt erlangte Doktordiplsom. Jene ] im . ö. Ph sin io g ie, Konturrenten, 65 , , 8. , im Lokal des Herrn Stalimeister n (n Hern där die unten ce ä ulm
— —
E absSki.
r die Preußischen Staaten.
Magnisicus eine Einladung zur Konkurs⸗-Prufung, welche an den unabänderlich festgesetzten Tagen, naͤmlich den 20. Maͤrz 1834 schriftlich, den 21. Maͤrz 1834 muͤnd⸗ lich in obbenannter Sprache abgehalten wird. Kracau, den 10. November 1835.
Sceeretair des akademischen Senats C za p Ski.
Konkurs⸗Ausschreibung der Lehrkanzel der , , , ,,,, — Dl zo 6éedaun Arzneimittel-Lehre nnd Diaätätik — Jene Konkurrenten, welche nach Einsicht und Pruͤ⸗ it ö. , ü br fs, vipe⸗ eutik an der Krakauer Univ itaͤt. ᷓ ; ] — Von & ite ego fed n chan ., e gol, theuütem Beifall aufgenommen Schrift enthaͤlt ni schen Unioersitaͤt wird hsemit Rund gemacht? daß die nur eine gedräͤngte Ueberstcht über die gesetzlichen Bi kehrkanzel der allgemeinen Pathologie ünd The, stimmungen aller zum Ressort det Schiebsmaͤnner g, rapie — dann Arzneimittel⸗-Lehre und Did⸗ wrig ĩ taͤrik — end lid der meFpizinifch-chirurgi— staͤndige Sammlung von Mustern und Formularen j schen Propedentik, welche Gegenstande woͤchent— Klagen, Verhandlungen, Vergleichen, Protokollbuͤchem lich durch 1H Stunden in lateinifcher Sprache, Belags-Aeten, Tabellen, und Nachweisungen zc., un und zwar die wei Ersten in halbjährigen Kutsen, der ist. Faher für Schiedsmaͤnner als eine gruͤndliche un Dritte darch's ganse Jahr und der Letzte inerhalb faßliche Anleitung zur Ausübung ihrer Funetionn 4 — 5 Wochen nach einem vom akademischen Senate unentbehrlich. u best ittigenden Werke vorgetragen werden mit dem firen jahrlichen Gehalte von 6000 Polnischen Gulden, nittelst Konkurs⸗-Pruͤfang besetzt werden wird. Diejenigen, welche um biese Kansel einkommen wol— len, hahen ihr Gesuch an den Rector Magnificus laͤng⸗ stens his 9g. Februar 1554 postofrei einzuschicken, und iritt mit seiner nächsten Nummer einen neuen Jalf nit nachstehnnden Zeugnissen und Urkanden zu bele⸗ gane an und es wird fortfahren durch internes san Allgemeine Grund saͤtze der zen: 1) Taufschein. 2) Curriculum vitae. 5) Das nach und lehrreiche Aufsätze, so wie durch immer sch,öa—r , ö , an . , g, werdende Holzschnitte um die sortdauernde Gunst de ' ö ; ie. au einer in den Ländern der drei Allerhoͤchsten Schutz- Publicums zu werben. Subscription zu 2 Thlr. 6 69. n n , , ,, hoͤse gelegenen Universitaͤt erlangte n, . ! . Jene Konkurrenten, welche nach Einsicht und Pruͤ⸗ Linden No. 20. Auswärts zu beziehen durch sämmt fung ihrer Gesuche und Beilagen vom akademischen liche löbl. Pout-Aemter und durch alle solide Buch Senate fur qualisieirt anerkannt werden, erhalten vom hẽiandlungen. Rector Magnificus eine Einladung jur Konkurs-Pruͤ— . . fung, weiche an den ungbaͤnderlich festgesetzten Tagen, n den ö April 1834 e n, den 4. April 1. . mündlich in oßbenannter Sprache abzehalten wird. dem fixen sährlichen Gehnltz von * Keatan, den ih“ Nrorrmoen nf
werd . ? Secretair des akademischen Senats. Diejenigen, welche um diese Kamel einkommen wol⸗ A. Czapski. len, haben ihr Gesuch an den Rector Magnificus laͤng⸗
Literarische Anzeigen.
Bei Unterzeichnetem ist zu haben und durch je Buchhandlung zu beziehen (in Berlin vorraͤthig i C. F. Plah n, Jaͤgerstraße Nr. 377:
Der Schiedsmann in den Koͤnigl. Preuß. Stön ten. Oder Hand- und Formular⸗Buch uͤber R Verfassung und Verwaltung der in Preußen, Schl sien und Brandenburg eingeführten Verrichtung ber Schiedsmaͤnner. Zum Gebrauch sowohl s Schiedsmaͤnner, als auch fuͤr Partheien, welch sich an die Schiedsmaͤnner wenden wollen. Vn J. A. L. Fuͤßstenthal. So Preis 1 Thlr. 10 sn
Diese zeitgemaͤße und gemeinnuͤtzige, mit so unge
hörigen Rechts⸗Angelegenheiten, sondern auch eine vol
Neisse, im Oktober 1833. Theodor Hennings.
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Allgemeine
Prenßische Staats-Zeitung.
Berlin, Sonntag den 19tn Januar
1834.
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— P d * 22 ——— — r w — —— —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Konig haben den bisherigen Land- und Stadtgerichts-Direktor Koch zu Kulm zum Direktor des Land—
nnd Stadtgerichts zu Glogau zu ernennen geruht.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Merseburg sind der Pfarrer zu Schoͤna, Ernst Chrüistoph Wilhelm Schlemmer, als Pfarrer zu Morl, si. Ephorie Halle; der Pfarrer zu Weidenhayn, Johann Gottlieb Moritz Grohmann, als Pfarrer zu Hohenmoͤl— sen, Ephorie Weißenfels; der Diakonus an der Schloß- und Dom-Kirche zu Merseburg, Gustav Wilhelm Eylau, als pfarrer zu Neumarkt vor Merseburg und zu Loͤssen; der Pfar— rer zu Niemberg, Johann Friedrich Wilhelm Faber, als pfarrer zu Obhausen Petri, Ephorie Querfurt; der Pfarrer zu Zeuchfeld, Johann Friedrich Baltzer, als Pfarrer zu Zwo— hau, Ephorie Delitzsch; der Pfarrer zu Nepperwitz im Koͤnig⸗ reiche Sachsen, M. Johann George Gottlieb Maͤrker, als Pfarrer zu Kayna, Ephorie Zeitz; der Adjunktus Ministerii an der Schloß und Dom⸗Kirche in Merseburg, Friedrich Wil— helm Langer, als Diakonus an dieser Kirche befoͤrdert; ferner die Kandidaten des Predigtamts: Ferdinand Kirsten, bisheriger Rektor an der Stadtschule zu Zoͤrbig, als Pfarrer in Buͤlzig, ECphorie Zahna; Hans Gunther Hugo Schladebach, als pfarrer zu Ahlsdorf, Ephorie Mannsfeld; Julius Ferdi— land Klocke, als Pfarrer zu Braͤunrode, Ephorie Mannsfeld; kudwig Wilhelm Böoͤrner, als Pfarrer zu Schortau, Epho— rie Freiburg; Hr. Johann Gottfried Steuber, bisher Prorektor am Gymnasium zu Dortmund, als Pastor an der St. Trinitatis-Kirche in Zeitz; Friedrich Christoph Braune, als Pastor an der St. Moritz-Kirche in Naumburg; Adolph Kühn, als Diakonus an der St. Trinitatis-Kirche in Zeitz, er— nannt worden. ;
Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll— maͤchtigte Minister Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Griechenland am Koͤnigl. Franzoͤsischen Hofe, Fuͤrst Michael Suzzo, von St. Petersburg.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Rußlan dt.
St. Petersburg, 11. Jan. Am 25. Dez. (65. Jan.),
als dem heiligen Weihnachtsfeste, wurde in der Kapelle des Win— ter-Palastes, im Beiseyn Ihrer Majestaͤten des Kaisers und der Kaiserin, Ihrer Kaiserl. Hoheiten des Großfuͤrsten Thronfolgers, der Großfürstin Helena Pawlowna, und der Groffuͤrstinnen Maria Nikolajewna und Olga Nikolajewna, Ihrer Koͤnigl. Ho— heiten des Prinzen von Oranien und dessen aͤltesten Sohnes, Prinzen Wilhelm, und des Prinzen Peter von Aldenburg, das hochamt gehalten, nach welchem der Metropolit Seraphim, das fe Deum zur Gedaͤchtnißfeier der an diesem Tage im Jahre 1812 stattgehabten Räumung Rußlands von den Heeren der einde anstimmte. Die Mitglieder des Reichs-Rathes, der Hof, die Senatoren, die Generale der Garde und Armee und ne zahlreiche Versammlung hoher Standespersonen wohnten ieser Feier bei. Zu gleicher Zeit wurde auch ein Te Deum in en Saͤlen des Palastes gesungen, wo, unter dem Befehl Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Michael, die Compagnie der dof-Grenadiere und die zu dieser Feierlichkeit gezogenen Trup— zen-Detaschements der Garde aufgestellt waren; letztere bestan— en aus Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten, die mit den Medaillen fuͤr den Feldzug vom Jahr 1812 und fuͤr die Ein— sahme von Paris im Jahr 1814 oder mit dem St. Georgen— orden geschmuͤckt sind. Nach dem Gottesdienste geruhten Ihre aiserl. Majestaͤten diese Parade mit Ihrer Gegenwart zu be— hren und die versammelten Truppen bei Ihrem Durchgange urch die Sale zu mustern. Durch Allerhoͤchste Reskripte vom 18. Dezember haben Se. Majestät der Kaiser dem General en chef der Artillerie der sten Armee und Mitglied des Kriegsraths, Fuͤrsten Jaschwil, hen St. Andreas-Orden, dem Geheimerath uud Senator Du— henski und dem Präͤsidenten der Fuͤrstenthuͤmer Moldau und Lallachei, General -Lieutenant Kisseleff, den St. Alexander— sewski⸗Orden mit Diamanten, dem General-Lieutenant Stege— lann J. und dem beim Ministerium der auswaͤrtigen Angele— henheiten angestellten wirklichen Staatsrath Baron Schilling on Kannstadt den St. Wlademir-Orden 2ter Klasse und den zzeneral-Majors Temiraͤseff l., Swarkowski J. und Dochturoff en St. Annen-Orden 1ster Klasse verliehen.
Am 5ten Januar hatte der Marschall Marquis Mai— on, außerordentlicher bevollmaͤchtigter Botschafter Sr. Ma— 'staͤt des Koͤnigs der Franzosen, die Ehre, Sr. Majestaͤt em Kaiser seine Kreditive zu uͤberreichen; nach der Audienz purde auch dem Baron de Larue und dem Marquis de Chasse— zup Laubat, Adjutanten des Marschalls, wie auch dem beim Franzoͤsischen Botschafter angestellten Herrn Koͤchlin, die Ehre su Theil, Sr. Kaiserl. Majestät vorgestellt zu werden. — Am ten hatte der Marschall Marquis Maison die Ehre, mit
saiserin vorgestellt zu werden. — An demselben Tage hatte der zraf Simonetti, außerordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtig—⸗ er Minister Sr. Majestät des Koͤnigs von Sardinien, bei Ge— egenheit seiner Ruͤckkehr auf seinen hiesigen Posten, die Ehre, zei Sr. Majestaͤt dem Kaiser zur Audienz zugelassen und hier— uf Ihrer Majestaͤt der Kaiserin vorgestellt zu werden.
zu nennen.
zen zu seinem Gefolge gehoͤrenden Personen Ihrer Majestaͤt der
// — —
Die General-Lieutenants Fuͤrst Wadbolski J., Emme J. und Pyschnitzki sind Kraͤnklichkeits halber aus dem aktiven Dienste entlassen worden.
Der Kaiser hat den Plan zu einer Anstalt zur Bereitung kuͤnstlicher Mineral-Wasser in St. Petersburg und das Gesuch der Unternehmer um ein Privilegium auf 20 Jahre fuͤr das ganze St. Petersburgische Gouvernement genehmigt und befoh— len, auf Rechnung des Schatzes 100 Actien zu nehmen und so— wohl die Interessen als die zu erwartenden Dividenden derselben
zu wohlthaͤtigen Zwecken zu verwenden, namentlich um unter un—
bemittelte Beamte, denen der Gebrauch der Gesundbrunnen vor— geschrieben wird, Billets zur Benutzung der Anstalt entweder n, n oder gegen eine sehr geringe Verguͤtigung zu ver— theilen.
In der hiesigen evangelischen St. Annen-Kirche fand am 29. Dezember die feierliche Einführung des zum General-Su⸗ perintendenten ernannten Dr. Friedrich Rheinbott statt. Der Mi— nister des Innern, Geheimerath von Bludoff, und der General der Infanterie, Graf von Toll, als Patron der Kirche, wohn— ten dieser Handlung bei.
Frankreich.
Paris, 11. Jan. In der (bereits erwaͤhnten) Rede des Herrn Dupin in der vorgestrigen Sitzung der Deputirten— Kammer aͤußerte sich derselbe etwa in nachstehender Weise: „M. H.! Zum Schlusse einer Diskussion gelangt, in der sich alle Meinungen mit der groͤßten Freiheit ausgesprochen haben und Grundsaͤtze zum Vorschein gekommen sind, welche die be— stehende Ordnung der Dinge zu untergraben geeignet scheinen, glaube ich es dem von mir geleisteten Eide und der mir durch denselben auferlegten Pflichten schuldig zu seyn, Ihnen die 3 ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, unter deren Einfluß die Regierung von 1830 gegruͤndet worden ist, und in deren Namen sie ein Recht auf unseren Gehorsam und auf un—⸗ sere Achtung hat. Seit einiger Zeit ist es an der Ta—
gesordnung, sich auf die Volks-Souverainetaͤt zu berufen;
weil die Regierung von 1830 durch einen großen Akt jener Souverainetaͤt entstanden ist, so moͤchte man sie nun auch als Waffe gegen das Bestehende gebrauchen. Also weil das Volk sich gegen eine tyrannische Regierung erhoben und dieselbe ver— nichtet hat, will man nun auch seine Kraft und seine Energie gegen die Regierung seiner Wahl angewendet wissen? Das
Volk hat sich einmal in seinem eigenen Interesse seiner Souve⸗ rainetaͤt bedient, und nun soll es von derselben gegen sein In⸗
teresse Gebrauch machen, um sich in Anarchie zu stürzen. Die Souverainetaͤt wird aus zwei verschiedenen Beweggruͤnden an— gerufen. Einmal von Leuten, denen vor allen Dingen daran gelegen ist, daß das Volk niemals weder Friede noch Ruhe finde; und wenn man diesen Leuten einwendet, daß mit einem solchen Grund⸗ satze keine Regierung moͤglich sey, so antworten sie: „Wer bestreitet das?“ Ihnen ist es also ganz recht, daß jede Regierung un— moͤglich werde; oder um ihre Absicht deutlicher auszusprechen: sie wollen durch die Republik zur Legitimität gelangen. Dann wird die Souverainetaͤt auch noch in einem anderen Sinne angeru— fen, namlich um das Bestehende umzustuͤrzen, und eine Republik an dessen Stelle zu errichten. Zwischen allen jenen Leuten fin— det eine zwar unnatuͤrliche, aber augenscheinliche Uebereinstimmung statt: ein gemeinschaftlicher Kampf, um das Land in großes Elend zu stuͤrzen. Wenn sich aber alle Boͤswilligen die Hand bieten, um zu zerstoͤren, so muͤssen auch alle Gutgesinnte fest zusammen— halten, um zu erhalten und zu vertheidigen. Der Erfolg kann dann nicht zweifelhaft seyn. Die Legitimisten berufen sich auf die Souverainetaͤt des Volkes. Wer hat denn aber ihre Dynastie entthront? Das Volk. Wer hat sie aus dem Reiche gewiesen? Das Volk. Wer hat den alteren Stamm so ganzlich vom Throne gestoßen, daß wir diesen fuͤr erledigt erklären mußten, weil er es in der Wirklichkeit war? Das Volk. Da habt Ihr die Souverainetaͤt des Volkes; sie hat mit ihrem ganzen Gewichte auf Euch gelastet; fordert sie nicht mehr heraus, sondern unterwerft Euch ihr! (Beifall. Das Volk hat Karl X. mit seiner Umgebung nicht verjagt, um Heinrich V. mit seinen Lehrern wiederzunehmen. Was die Regierung von 1830 betrifft, so ist sie durch eben die Kraft errichtet worden, die die Regierung der Legitimitaͤt stuͤrzte. Ist etwa der Herzog von Orleans gewahlt worden, wie Hugo Capet, durch einige Feudal-Herren mit Beistand von 600 Rei— tern? Als der Herzog von Orleans seinen Palast verließ, um sich nach dem Stadthause zu begeben, was fuͤr eine Wache hatte er damals? Er war allein, m. H.; allein, zu Pferde, kein einziger Adjutant, kein Degen in seiner Naͤhe; statt allen Schutzes die National-Repraͤsentation und dicht an seiner Seite die Herrn Laffitte und Benjamin Constant. Und als die Charte votirt, als eine neue Monarchie unter neuen Bedingungen gegruͤndet war, als wir uns im Zuge aus diesem Saale begaben, waren wir damals von Basonetten umringt? Nein; Buͤrger umdraͤngten uns von allen Seiten, und begei— sterten uns durch ihren Beifallruf. Auf solche Weise wurde die neue Monarchie und die neue Dynastie proklamirt. Das war eine vollstaͤndige, eine wahrhafte Souverainetaͤt, die legi— timste von allen; denn es kann in der That Niemanden im Ernste einfallen, das Koͤnigthum von 1830 quasi⸗- legitim Es giebt kein absoluteres Wort in der Sprache, als das Wort Legitimität. Fuͤr gewisse Leute ist es Alles oder Nichts. In ihren Augen ist man, je naͤher man dem Throne steht, je weiter davon entfernt, und Ludwig Philipp ist den Legitimisten, eben weil er dem Throne nahe stand, weit ver— haßter, als es der geringste Soldat seyn wuͤrde, der sich der Krone bemaͤchtigt hatte. Aber gerade der Haß der Legitimisten ist uns eine Buͤrgschaft. Wenn Ludwig Philipp nur Bourbon gewesen ware, so wuͤrde er mit ihnen gezogen seyn, und keiner von uns wuͤrde daran gedacht haben, ihn zuruͤckzuhalten; aber Ludwig Philipp war den Bourbonen verhaßt; er sympathisitte mit uns, er war liberal wie wir, national wie wir. Wir haben ihm die Krone unter constitutionnellen Bedingungen angeboten;
— — Kö
er hat dieselben angenommen. Das ist seine Legitimitaͤt! Die Partei der Legitimisten ist aber nicht die einzige, welche unsere Ruhe stoͤrt. Es giebt noch andere Leute, deren Gesinnungen ich zwar achte, deren Irrthuͤmer ich aber stets bekaͤmpfen werde. Sie behaupten, daß sie nicht in Robespierre's Fußstapfen träten, sondern nur sein Manifest annaͤhmen; sie vergessen aber dabei, daß man immer Leute hinter sich hat, die nichts aufhält und nichts saͤttigt. Werden nicht die eifrigen Vertheidiger der Frei— heit bald verfolgt und als Despoten bestraft werden? Auf die Freiheit, m. H., haben wir ein Recht; aber man muß kein Recht mißbrauchen. Wenn man unter einer constitutionnellen Regierung lebt, und derselben den Eid geleistet hat, so darf man sich bei aller Freiheit doch nicht aus dem von der Verfassung gezogenen Kreis hinausbewegen, Was soll man von denen denken, die Ludwig Philipp den Eid der Treue geschworen haben, und nun doch seine Entthronung predigen? die sich dem Gesetze, dem Koͤ— nigthume durch einen Eid verpflichtet haben, und nun laut er— klaͤren, daß sie sich gegen dasselbe nicht fuͤr gebunden halten? Ich frage, ob es jemals eine Regierung gegeben hat, möge sie nun eine monarchische, republikanische, aristokratische, oder ir— gend eine andere Gestalt gehabt haben, die es gestattet haͤtte, daß man laut auf eine Aenderung der Regierungs-Form bestehen durfte? Ist das erste Gesetz nicht das der Existenz? Hat die Franzoͤsische Republik erlaubt, zu sagen, daß man sie abschaffen muͤsse? (Beifall und Gelaͤchter.) Wuͤrde das Roͤmische Volk selbst einem Tribun erlaubt haben, zu erklaren, daß man die Tarquinier zuruͤckrufen muͤsse? — Ich werde noch ein Wort uͤber das As— sociations-⸗Recht sagen. Ich weiß wohl, daß man uns tausend gute Folgen dieses Rechtes anfuͤhren kann; wenn aber je ein Recht zerstoͤrend auf die gesellschaftliche Ordnung gewirkt hat, so ist es das der politischen Association. Es kann in einem Staate keine andere Association bestehen, als eben die des Staa— tes, jede andere ist immer eine heimliche Regierung, die dem Lande mit den groͤßten Gefahren droht, und deren Bekämpfung sich daher Jeder angelegen seyn lassen muß, dem es aufrichtig um die oͤffentliche Ruhe zu thun ist. Gedenken Sie (sich zur Lin— ken wendend) der Verpflichtungen, die Ihr Eid Ihnen auferlegt hat, und erklaͤren Sie bestimmt und deutlich, was Sie wollen und was Sie nicht wollen. Ich werde Ihnen sagen, was Frankreich nicht will; es will nichts von der Legitimität wissen; es hat sie zum zweitenmale im Jahre 1815 und zum drittenmale im Jahre 1830 vertrieben. Aber eben so wenig will Frankreich von der Republik etwas wissen, und diese Regierungs- Form wird nie einen Anklang im Lande finden. Diese Gesinnung wird in Ihrer Adresse ausgedrückt, und Niemand hat ge— gen den betreffenden Paragraphen das Wort verlangt. Ueher diesen Punkt ist also die Kammer einverstanden. Was Frank— reich will, haben wir schon, und es haͤngt von Ihnen ab, es zu erhalten. Eine erbliche Monarchie, nicht nach goͤttlichem Recht, son— dern nach Uebereinkunft; eine erbliche Monarchie, weil wir uns nicht bei einer jedesmaligen Wahl endlosen Buͤrgerkriegen aussetzen wollen. Wir wollen eine Monarchie, weil sie mit den Sitten Frankreichs uͤbereinstimmt; aber keine Feudal, sondern eine constitutionnelle Monarchie; wir wollen den Frieden mit allen Bedingungen der Freiheit; wir wollen die Beibehaltung der uns gegebenen Tharte, so lange sie von dem beobachtet wird, der sie beschworen hat; im entgegengesetzten Fall aber, einen anderen Mann und eine andere Sache. (Bewegung im Centrum.) Wir wollen ein unab— hangiges, und eben deshalb verantwortliches Ministerium; die jaͤhrliche Votirung des Budgets; die Freiheit der Presse; Fort— schritte in der Verwaltung, aber durch eine regelmäßige Diskus— sion, und nicht durch jene leidenschaftliche Eroͤrterung, die eine Revolution zur ersten Bedingung, und nichts als Anarchie im Auge hat. Lassen Sie uns mit Festigkeit von unseren Vorrech— ten Gebrauch machen. Was die Adresse betrifft, so verdammt sie, was die Nation zuruͤckstoͤßt, und erklaͤrt, was die Nation will. Ganz Frankreich wird mit uns uͤber den Inhalt derselben einverstanden seyn.“
Die hiesigen Blaͤtter machen darauf aufmerksam, daß, einer fruͤheren Entscheidung der Kammer gemaͤß, mit dem 1. Januar 1835 die Zahlen-Lotterie in ganz Frankreich aufhoͤren muß. In der Staats-Einnahme wird dadurch ein Ausfall von 10 Millionen Fr. entstehen.
Der Ertrag des an den Barrièren von Paris erhobenen Zolles hat sich im vergangenen Jahre auf 235 Millionen Fr. be— laufen; er war in dem Budget der Stadt nur auf 20 Millio— nen veranschlagt.
Das (in der Nachschrift zum vorgestrigen Blatte der Staats Zeitung erwaͤhnte) Schreiben aus Barcelona vom Ilsten v. M. lautete seinem wesentlichen Inhalte nach folgendermaßen: „Die General-Capitaine Quesada, Morillo und Llander haben von der verwittweten Koͤnigin die Entfernung des Herrn Zea und seiner Partei verlangt, indem es offenbar sey, daß der Pre mier⸗Minister die Karlisten beguͤnstige. Llander hatte fast taͤg— lich Verweise von der Regierung dafuͤr erhalten, daß er die Con— stitutionnellen bewaffne und noch neuerlich war er streng getadelt worden, weil er die neuen Munizipal⸗Wahlen eingestellt hatte. Hierdurch nun hat er sich veranlaßt gesehen, mit der Regierung gewissermaßen zu brechen, und ihr eine von mehreren Militair⸗ und Civil-Chefs unterzeichnete Denkschrift einzusenden, worin unter anderen folgende Worte vorkamen: „„Catalonien will eine National⸗Repraͤsentation in Uebereinstimmung mit den uͤbrigen Provinzen Spaniens; jedenfalls aber bedarf es seiner alten Rechte und Freiheiten Ffueros y libertades).““ Dieses Aktenstuͤck wurde dem Batgillons-Chef Sanz anvertraut, der es gemeinschaftlich mit einem hoͤheren Post-Beamten der Regierung uͤbergeben soll. Beide sind am 28sten von hier nach Madrid abgereist. An demselben Tage fand hier die Verhaftung meh— rerer des Karlismus verdaͤchtiger Personen statt; Andere wurden gezwungen, die Stadt zu verlassen; auch wurden mehrere Beam— ten, in deren politische Gesinnungen man Zweifel setzte, ihres Dienstes entlassen.“ — Nachdem an der hiesigen Böoͤrse einige Zweifel uͤber die Authenticität dieses zuerst vom Messager des Chambres gegebenen Schreibens erho—