1834 / 25 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die fuͤnf Zoͤglinge der polytechnischen Schule, welche in den kuͤrzlich vr den Assisen verhandelten Verschwöͤrungs⸗Prozeß ver⸗ wickelt waren, sind auf Verordnung des Kriegs⸗Ministers aus der Schule entlassen worden.

Die neuesten Lyoner Blaͤtter sind noch voll von den Unruhen, die am 11ten in Lyon auf Anstiften der republikani⸗ schen Partei stattgefunden haben. Am 12ten erließ der Maire unter Berufung auf ein Königl. Dekret vom Jahre 1728 eine Bekanntmachung, worin er die Auslieferung aller in den Haͤn— den der Buͤrger befindlichen verbotenen Waffen, als Stockdegen, Dolche ꝛc. gebot. Am 12ten sowohl als am 13ten durchzogen unaufhörlich zahlreiche Patrouillen die Stadt, um jeder Erneue— rung der Auftritte vom 11ten vorzubeugen.

Im Laufe des vorigen Jahres sind in Havre 457 Schiffe aus fcemden Welttheilen eingelaufen, worunter beinahe die Hälfte, nämlich 213, aus den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika. Ausgegangen sind 375 Schiffe, wovon 192 nach den Vereinig—⸗ ten Staaten.

In den hiesigen Garten stehen alle Mandelbaͤume in schön⸗ ster Bluͤthe.

Aus Bayonne schreibt man unterm 13. d;: „Ungefähr 20090 Mann von den unter Zugarramurdi's Befehlen stehenden Truppen werden in dem Kloster von Urdaz durch etwa S00 von Sagastiverza befehligte Insurgenten belagert. Seit vorgestern sind sie daselbst eingeschlossen, und da es ihnen anfaͤngt an Le⸗ bensmitteln zu fehlen, so werden sie sich genöthigt sehen, einen Ausfall zu machen, der ihnen theuer zu stehen kommen kann. Indeß heißt es, daß sich 190 Mann von Irun aus dorthin in Bewegung gesetzt hätten, und daß auch der Sberst Jaureguy mit öh Wann nach Urdaz marschire; dies koͤnnte der Sache eine andere Wendung geben und die Belagerten retten. Jaureguy hat mit seinen Truppen an 300 neue Rekruten nach San⸗Sebastian gebracht, und es sollen noch 300 andere binnen Kurzem dort anlangen.“

Großbritanien und Irland.

London, 17. Jan. Vorgestern empfing der Herzog von Gloucester zu seinem Geburtstage die Gluͤckwuͤnsche des in Brighton anwesenden Adels. Se. Koͤnigl. Hoheit erreichte an diesem Tage das 59ste Jahr,

Die Englischen Blätter beschaͤftigen sich noch immer mit der sie besonders interessirenden Angelegenheit des Deutschen Zoll⸗Verbandes, dessen hohen Nutzen fuͤr Deutschland sie nun ebenfalls anzuerkennen beginnen. Mehreren Artikeln eines Pro⸗ vinzial⸗Blattes, des in Leeds erscheinenden Merkury, der den Englischen Ministern Vorwuͤrfe daruͤber macht, daß sie jenen Joll⸗Verband nicht hintertrieben haben, entgegnet die Morning—⸗ Ehroniele: „Wir sehen nicht recht ein, wie die Minister den shlimmen Folgen des Zoll⸗Vereins haͤtten vorbeugen sollen. Es

ist dies eine rein Deutsche Frage, und jeder Versuch unseres Kabinettes auf eine der Deutschen Regierungen einen dem Zoll⸗ Verein entgegengesetzten Einfluß zu uͤben wuͤrde als eine Be— leidigung zuruͤckgewiesen worden seyn. Die groͤßte Freiheit des Verkehrs, die durch den Verein unter den Mitgliedern desselben hervorgerufen wird, muß die Maßregeln wenigstens bei den Gewerbe treibenden Klassen populair gemacht haben; die Zeiten aber, wo man durch ein dem Minister oder der Ministerin gemachtes Geschenk auf das Schicksal des ganzen Landes einwirken konnte, sind in Deutschland voruͤber. Die Frage ist nicht mehr, eb und wie unsere Minister sene Resul— tate hätten verhinden sollen? sondern auf welche Weise man die Uebel, welche uns daraus erwachsen muͤssen, so wenig druͤckend als moglich machen koͤnne? Gleiches mit Gleichem vergelten Eznnten? wir nicht, selbst wenn wir es wollten; wir erhalten on Deutschland so gut wie gar keine Manufaktur ⸗Waaren, und die Säͤchsische Wolle oder andere rohe Materialien, welche unsere Fabriken aus Deutschland ziehen, mit hohen Zöllen zu be⸗ legen, ware ein foͤrmlicher Selbstmord. Wenn das Englische Volk Grund zu klagen hat, so hat es das nur gegen seine eige⸗ nen Landsleute, gegen die großen Guͤterbesitzer, welche da sie einmal die Majoritaͤt des Parlamentes in ihrer Macht hatten in der thoöͤrigten Hoffnung, hier den Preis ihres Getraides dadurch steigen zu sehen, der Einfuhr Deutscher Produkte die unzweckmaͤßigsten und verkehrte⸗ sten Beschraͤnkungen auflegten. Wenn jetzt ein Britischer Minister einem Preußischen Staatsmanne Remonstrationen über das Einfuhr-Verbot gegen unsere Manufaktur ⸗Waaren macht, so ist die Antwort leicht gefunden. = „Ihr verbietet unser Ge— traibe und unser Holz, oder laßt ersteres doch nur in einzelnen unbestimmten Zeitraͤumen zu, so daß es uns mehr schadet als nuͤtzt, und letzteres nur unter so enorm hohen Zöllen, daß die Einfuhr fast unmoͤglich wird.“ So sind denn jene heillosen Mo⸗ nopole, schon sruuͤher dem Lande offenbar nachtheilig, jetzt vollends verderblich geworden, da sie Repressalien von Seiten auswaͤrti⸗ ger Mächte provociren und rechtfertigen. England kann in der That fuͤr seinen Handel auf keine andere Weise Heil finden, als durch die moͤglichste Annäherung an gaͤnzliche Freigebung desselben. Nur durch groͤßere Wohlfeilheit seiner Guͤter kann es den Welthandel beherrschen; diese Wohlfeilheit kann aber nicht erzielt werden, so lange nicht die Korn⸗Ge—⸗ setze abgeschafft und jede Verzollung der rohen Materialien füͤr unsere Manufakturen, aufgehoben ist. Die Englischen Korn⸗ Gesetze machen Englische Manufaktur⸗Waaren theuer und Deut⸗ sche Manufaktur⸗Waaren wohlfeil; sie drucken in Deutschland die Kornpreise herunter und beguͤnstigen auf die wirksamste Weise die dortigen Fabriken; die Abschaffung derselben wuͤrde in jenem vande die Kornpreise heben und die Fabriken niederdruͤcken. Wir sind überzeugt, daß die Freigebung des Korn⸗Handels (mit maͤ⸗ ßigen Abgaben) das einzige Auskunftsmittel ist, wodurch unsere Regierung im Stande sein wurde, unseren Manufakturen die Deutschen Märkte wieder aufzuschließen; ja es wuͤrde uns nicht aur diese wiedergeben, sondern uns auch die größten Vortheile verschaffen auf allen Maͤrkten der Welt. Von allen Lan, dern der Erde kommt es England am meisten zu, zuerst bas Beispiel der Handels-Freiheit zu geben, weil unser auswaͤrti⸗ ger Handel den eines jeden anderen Landes bei weitem uͤbersteigt, und weil wir den Vortheil haben, die Welt mit Industrie⸗Pro— dukten versehen zu können, die man sonst nirgends so gut und so wohlfeil machen kann. Ueberdies aber muͤssen wir unseren auswärtigen Handel aufrecht erhalten, weil ein so großer Theil der Nation von demselben abhängt, daß wir ihn nicht verlieren konnen, ohne zu Grunde zu gehen. Vorwaͤrts muͤssen wir, nicht zuruͤck;, und der einzige Fortschritt, das einzige Mittel, Nuͤck. schritte zu vermeiden, ist Freigebung des in handels Andere Auskunftsmittel von minderer Wichtigkeit, wenn gleich auch wichtig genug, wären die Befreiung der rohen Materialien vom Zoll und überhaupt alle Maßregeln, durch welche unser System endlich dem großen Ziel vollkommener Handels ⸗Freiheit naher ge⸗ bracht wurde.“

Am Mittwoch Abend hielt der Capitain Maconochie, Pro⸗

an der Londoner Universitaͤt, eine Vorle—⸗ edition des Capitain Roß und uͤber die Burnes in das Innere von Asien. s beschrieb er die Polar-Expedition und bezeichnete die Resultate, die des Capitain Noß eite Theil war dem Berichte uͤber die vom Burnes mit Genehmigung der rnommenen Expedition gewidmet. Diese Reise hatte die Muͤndungen und den Lauf des Indus, so wie kittel⸗Asien, zu durchforschen. selbst eine Beschreibung Interessantes zu enthalten Theil von Asien den Europäern noch fast hoͤrern, welche dieser Vor— den Lord Auckland, Herrn Sir John Franklin und

fessor der Geographie sung uͤber die letzte Reise des Capitain ersten Theile seines Vortrage bis in die kleinsten Details Entdeckungen

. Ostindischen Re— gierung unte zum Zweck, einen großen Theil von M tain Burnes ist jetzt damit beschaͤftigt seiner Reise herauszu verspricht, ganz unbe

geben, die viel weil jener kannt ist. Unter den Zu lesung beiwohnten, bemerkte man Poulett Thomson, Sir Astley Cooper, Capitain Roß.

Ein Englisches Blatt enthaͤlt folgende Bemerkungen uͤber Abbas Mirza und uͤber Persien uͤberhaupt: Persischen Kronprinzen oder vermuthli—

Wie alt derselbe geworden, wird sonst nähere Umstaͤnde seines Todes m Freunde aber, der sich 10 Jahre zu Tabris, Regierung, aufhielt, hoͤren wir, daß Jahr seines Alters erreicht haben muͤsse. das Alter der Ein— ungeheuren

„Die Zeitun⸗ gen haben den Tod des chen Thronerben gemeldet. nicht erwahnt; angegeben; von eine dem Sitz der Persischen er das 49ste oder 50ste Es ist fuͤr Fremde meistens sehr schwierig, errathen, wegen der Der Schach, der schon verstorbenen an seinem en koͤnnen, wenn es nicht fuͤr das groͤßte in Haar davon unglimpflich ihn seinen Bart von seinen eitvertreib mit den Fingern in rinzen und entferntere Verwandte s angeht, zu Statthal—⸗ n ihrer Wuͤrde nach erstorbenen Kronprinzen aber fand Seine Mutter war auch aus Koͤniglichem alb uͤber alle seine Bruͤder er—

noch werden

Bärte, die sie sich wachsen lassen. ein fehr hohes Alter haben muß, und Vater des Prinzen und vieler Barte gefuͤhrt werd Verbrechen gehalten werde, nur e zu beruͤhren. Unser Freund sah Knieen aufheben und zum 3 Alle Koͤnigliche P des Schachs in Persien werden, wenn e tern von Provinzen ernannt der Anciennitaͤt. eine Ausnahme statt.

Gebluͤt, und

ten legen.

und rangiren i Bei dem v er wurde desh schnaubte, obgleich er nicht den Muth hatte, ie Autorität seines Vaters zu die Thronfolge festzustellen, berief zusammen und ließ sie sich aufstellen. Monarch empfahl ihnen

gung Rache sich offen gegen d Als man dem Koͤnige rieth, er alle Statthalter aus den Provinzen im Palast ihrer Rang Ordnung nach ner Rechten, und der ß sie saͤmmtlich die Autoritaͤt desselben am llten wie ihm selbst.

n fruͤher geschworen, daß einem solchen Usurpations-Akt, wie er es nannte, da er jedoch die Folgen einer offenen Em— hr schlau aus der Sache, indem und das Knie beugte, um ihn seinem Bruder; haͤt⸗ so ist es nicht Buͤrgerkrieg verwickelt Neuem festgestellt hrscheinlich durch seinen Botschaf⸗ bst zu erlangen suchen, den Der verstorbene Sir John seiner Leutseligkeit und ission hatte

Mirza stand zu sei in einer Rede, kennen und ihm eben so gehorchen so Mirsa, ein älterer Bruder, hatte scho er sich niemals unterwerfen wuͤrde; poͤrung scheute, so zog er sich se er seinen Rosenkranz fallen ließ Dieser Prinz beide ihren unwahrscheinlich, daß das Land in einen Die Thronfolge werden, und Rußland wird wa ter in Persien denselben Einstuß daf es bereits in der Tuͤrkei besitzt. Malcolm war in Persien seiner Talente, Liberalitaͤt wegen sehr geachtet. Großbritanien, fast Schachs ganz Jahr 1808; gen zuvor; besonders angelegen se nen in jeder Hinsicht gegen Unter Anderem schi gemachte Trunkenbolde beiden haben die Perse kam es an den ein wenig zuf Dieser Widerspruch zwischen regte natuͤrlich Argwohn, Irlaͤnder, welche den Franzo ten, so stiegen sie nach und nach in der Malcolm nahm reiche Geschenke, von I00,(0 Pfund Sterling, mit, neigennuͤtzigkeit vertheilt, indem man ls ob man ein Gegengeschenk erwarte. Malcolm hatten sich ihn hierin zum Muster Sir Gore Husely, und als dieser wurden 5 junge Eingeborene die sich einige Jahre in sich die Englische Sprache

aufzuheben. starb vor

worden waͤre. muß nun von

Vor seiner ersten M von den Zeiten der Köoͤnigin Elisabeth an, die vernachlaͤssigt. aber die Franzoͤsische Mission kam der unstxi— und die Mitglieder derselben hatten es sich ganz yn lassen, die Gemuͤther der Eingebore⸗ unseren National⸗Charakter einzu⸗ lderten sie die Englaͤnder als aus— und gänzliche Gotteslaͤugner, Und vor r den größten Abscheu.

Tag, daß die Franzosen selbst dem zrachen und oft dabei in Haͤndel mit einander ge— Theorie und Praxis er— Schotten und

Allmälig aber Becher gern

und da die Englaͤnder, sen folgte,, sich ganz anders auffuͤhr⸗ öffentlichen Achtung und Gunst. vielleicht zum Werth und diese wurden mit der allen Anschein Die Nachfol⸗

Sir John

groͤßten U vermied, a ger des Sir John nehmen sollen. talentvolle Englaͤnder Persien verließ, mit ihm nach Großbritanien geschickt, unserer Mitte aufhielten. Nachdem sie angeeignet hatten, wurde arznei⸗Kunst, in der Stuͤckgießerei erlernten andere nuͤtzliche natuͤrliche

Ihm folgte

Gemeinwesen,

und Wissenschaften. erwarben

unterrichtet,

Liebenswuͤrdigkeit viele Freunde und empfingen mancherlei als Quadranten, Teleskope Und andere Instrumente, in ihrer Heimath nicht wenig Priester nahmen ein Aergerr Ketzerei und der Absicht, mi Institutionen des L lente wurden konnte ihre Feinde zufriedenstellen, liefern und die letzteren

Geschenke, womit sie Aufsehen erregten. Aber die aran und beschuldigten sie der t ihren neuen Begrissen die alten andes umzustoßen. Ihre Schaͤtze und Ta⸗ staunt und gefuͤrchtet zugleich, und als daß sie die ersteren aus— enden sollten.

entschlossen,

nicht ferner anw

fest und sagten unumwunden, ke von hochgeschaͤtzten Dankbarkeit verpflichtet fuͤhlten,

Freunden empfangen sie so lange zu Kampf gegen das einzige Verfahren ein, das dten sich an die Gerechtigkeit rauch in der Sache denken zu temporisiren, und berief Priester nichts Erhebliches bringen wußten, so wurden ssen, daß sie sich um ihre eigenen d die beginnenden Verbesserungen bedürfe, nicht hindern moöch— That ein liberal denkender über die große Apathie und Unwissenheit war ausgezeichnet; jeden Morgen

bewahren,

heftiger wurde, so schlugen sie lhnen noch uͤbrig blieb: sie wan Abbas Mirza's. Der Prinz, wie e mochte, hieit es fuͤr angemessen,

beide Parteien vor sich, und da die gegen ihre gereisten Landsl sie mit dem Vermerken entla eiten kuͤmmern un ande, das deren so sehr Abbas Mirza Mann und klagte oft seiner Unterthanen.

ausgenommen

eute vorzu

Angelegen

Seine Lebensweise im Winter,

5 Uhr auf und pflegte um 5 Uhr schon an den Ge, schaften zu seyn. Um 58 Uhr fruͤhstuͤckte er und speiste gegen Abend. Dies waren die einzigen Mahlzeiten, die er genoß; denn, der großen Masse der Perser unaͤhnlich, rauchte er weder, noch trank er Kaffee. Sein fruͤher Tod wird ein großer Ver⸗ lust fuͤr das Land seyn; sein Eifer fuͤr Verbesserungen waͤre wahrscheinlich noch weiter gegangen, haͤtte er nicht mit dem Ein— fluß und den Vorurtheilen der Priesterschaft zu kaͤmpfen ge— habt. Das von Britischen Unterthanen erbaute lrsenal und die Stuͤckgießerei nahmen seine Aufmerksamkeit sehr in Anspruch; er war aber leider von einer Bande umgeben, die, wenn es iht auch nicht gelang, sein Herz zu vergiften und seinen Verstand zu verfinstern, doch oft Jeine Bemuͤhungen fuͤr das allge— meine Beste vereitelte. Sieben Jahre lang hielt es unsere Regierung fuͤr klug, Persien zu unterstuͤtzen, um Napoleon von dort fern zu halten. Die stipulirte Summe belief sich, wenn wir nicht irren, auf 200,000 Pfund jährlich; und wenn man die Kosten der Geschenke und der Missionen hinzurechnet, so muß uns unsere um Indiens willen mit Persien unterhaltene Verbindung wenigstens auf 2 Millionen Sterling zu stehen ge— kommen seyn. Und nachdem wir so viel gethan haben, wuͤrde es gewiß sehr unweise seyn, wenn wir so leichthin unseren Ein— fluß in den Hauptstaͤdten Ispahan und Tabris aufgeben und uns von den Franzosen oder Russen daselbst verdraͤngen lassen wollten. Das Klima von Persien ist zwar sehr trocken, aber gesund; die Winter sind streng, doch nicht von langer Dauer; und der Fruͤhling tritt so plotzlich ein, wie in den Tropenlan dern. Wenn man des Montags aufs Feld geritten ist und A— les noch todt und erstarrt gefunden hat, kann man Donnerstagt die Garten in voller Bluͤthe prangen sehen. Zahlreiche Heer— den von Wild streifen in allen Richtungen umher; die Walder sind von Ebern bevölkert, und an Gefluͤgel aller Art ist großer Uebersluß. Die Eingeborenen haben aber ein eingewurzeltes Vorurtheil gegen das Fleisch von Thieren, die nicht ganz und gar ausgeblutet haben, so daß Ausländer, wenn sie dort Rebhuͤhner schießen, ihnen ja den Kopf abschneiden muͤs⸗ sen, sonst bringen sie keinen Eingebornen dazu, sie zu kochen. Wenn man in Persien reist, muß man Betten und Koch-Apparat bei sich fuͤhren, denn obgleich in den Bazars alle Arten von Eßwaaren verkauft werden, so ist es doch nicht Sitte, sie auf der Stelle zu verzehren. Durch die trockene Luft wird die Haut sehr sproöͤde; daher das haͤufige Waschen und Baden. Die Franzosen vernachlaͤssigten dies und wurden daher in Persien fuͤr das unreinlichste Volk gehalten. Wenn der Koͤnig ein Weib nimmt, so laßt er kund machen, daß an diesem Tage ein großer Markt gehalten werden soll. Dies geschah im Jahre 1820, und der regierende Monarch ging in allen Buden und Bazars, die auf einem sehr großen Plah errichtet waren, umher, kaufte in jeder etwas, ließ Alles durch seine Dienerschaft prompt bezahlen und es nach dem Palast bringen.“

Prinz Abbas-Mirza war vor mehreren Jahren von der Koͤniglichen Asiatischen Gesellschaft hierselbst zum Ehren-Mitgliede erwählt, und ihm ein Diplom daruͤber zugeschickt worden. Seine beiden Briefe, in denen er der Gesellschaft fuͤr diese Aufmerksamkeit dankt, sind sowohl des Stils als ihres Geistes wegen interessant. Der erste lautet: „An die ehrenwerthen Manner, durch ihre Weisheit und Geistesschärfe beruͤhmt, welche mit Ruhm den Weg der Wissenschaften wandeln, die Mitglieder der Koͤniglichen Asiatischen Gesellschaft zu London. Wir machen Ihnen die freundliche Mittheilung, daß wir den uns geschriebenen Brief empfangen, ihn mit freundschaftlichem Auge gelesen haben, und daß uns die— ser Brief zur lebhaften Freude gereicht hat, als Denk mal der eisheit und Gelehrsamkeit, da die, welche seine Verfasser sind, in dem Rufe der gelehrtesten Maͤnner der Welt stehen. Wir haben mehr Vertrauen zu uns selbst gefaßt, da wir vernommen haben, daß unser erhabener Name in der Gesell— schaft mit Ehrfurcht genannt, und mit der unserem Stande ge— buͤhrenden Weise in die Register der Koͤnigl. Asiatischen Gesell⸗ schaft eingeschrieben sey. Wir hoffen, daß unsere Bestrebungen auch künftig das Lob und die Huldigungen dieser durch ihre Weiß heit und Gerechtigkeit beruͤhmten Männer verdienen werden, wiees unser lebhaftester Wunsch ist. Wir koͤnnen in Wahrheit versichern, daß uns die Eroberung neuer Laäͤnder keine so innige Freude ge— macht haben wurde, als wir beim Empfang Ihres Brieses em pfunden haben; und ermuthigt durch die freundschaftlichen Gesin / nungen, welche Sie darin aussprechen, wird es immer mit wah⸗ rem Vergnuͤgen und mit vollkommener Zufriedenheit des Herzenz geschehen, daß wir uns in Zukunft als Mitglied Ler Koͤnigl. Asia⸗ tischen Gesellschaft betrachten. Daß Sie uns zu Ihrem Mitgliede ernannt haben, wird uns zum Sporn gereichen, unsere Gelehr= samkeit noch immer zu vermehren. Wir bitten Sie, unsern Na men nach Ihrer Gerechtigkeit und Klugheit oft in Ihren Ver, sammlungen zu nennen, und ermahnen Sie, uns die Rechte de Freundschaft und Bruͤderlichkeit, welche Sie uns darbringen, um

getruͤbt zu erhalten. Dieser Freundschaft femme, koͤnnen Sie stets

überzeugt seyn, daß Ihnen unser Wohlwollen nie fehlen wird, und den freundschaftlichen Gesinnungen unsers Herzens zu Ihren Gun, sten gemaͤß, wuͤnschen wir, daß Sie uns Ihre Wuͤnsche und Aus⸗ träge erkennen lassen wollen. Ramazan 1245 (Maͤrz 1828.“ In dem anderen Briefe heißt es: „Obgleich wir die Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft nie gesehen, haben wir doch viel Ric mens von ihnen gehört, und wünschen sehr, sie zu sehen. Der groͤßte Verzug des Menschen ist die Weisheit. Dle, welche sie be sitzen, muͤssen höher stehen, als die uͤbrige Welt, und nichts it schoͤner, als die Annäherung und Freundschaft der Weisen. Darum freuen wir uns, mit Ehrfurcht und Achtung von Ih— nen genannt zu seyn, und haben diese Zeilen als Beweis unse rer Freude geschrieben. Wir uͤbersenden Ihnen hierbei Ambr— um sich des Duftes unseres Wohlwollens erfreuen zu können, und die Versicherung, daß wir immer mit besonderer Hochach tung Ihrer gedenken werden.“ ;

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Bruͤssel, 19. Januar. In der vorgestrigen Sitzung der Repräsentanten- Kammer wurde bel Gelegenheit eine Bittschrift die Luͤtticher Municipal-⸗Angelegenheit zur Sprache gebracht. Die Sache ist im Wesentlichen folgende: Eines der Mitglieder des Municipal-Rathes, Herr Dejaer, hatte sich ge⸗ weigert, an den Sitzungen Theil zu nehmen, wenn man . ben, wie es die Luͤtticher Municipalitaͤt beschlossen hatte, oͤffent lich halten wuͤrde. In Folge dieser Weigerung beschloß der Municipal-Nath, anfaͤnglich mit großer Majoritaͤt, den Herrn Dejaer n entlassen und an seiner Stelle ein anderes Mitglied zu erwaͤhlen. In einer spaͤteren Sitzung aber wurde ein Theil des Rathes anderen Sinnes und glaubte sich nicht befugt, Herrn Desjaer ohne seine Einwilligung entlassen zu durfen. Die Minoritaͤt prott⸗

stirte gegen diesen Beschluß und wollte eine neue Wahl vollzogen

wissen; die Buͤrgerschaft schloß sich dieser Ansicht an, und waͤhlte

r ein anderes Mitglied. In der r der Kammer eingereicht h echte wieder eingesetzt zu werden. mn Druck verordnet, ontag festgesetzt. Innern schon im ahl eines neuen Schoͤppens, waͤh⸗ Entlassung nicht eingereicht habe, von der Der Gouverneur der s angewiesen worden, die Wahl zu sem Beschlusse neuerdings Widerstand rde man zu der Gesetzgebung seine m der Kommunal-Freiheit so nachthei— Dinge ein Ende zu machen.

Deutschland. In der gestrigen Sitzung der in der dritten Be—

n die Stelle des Herrn Dejae rr Dejae uͤber diese Bittschrift wurde zun ber auf kuͤnftigen M

rathung daruͤ h Tdinister des

arte aber der M

ile erkl . daß die W

der Sitzung, der alte seine g nicht aner z Luͤttich sey bereit und wenn die den sollte,

kannt worden sey.

vernichten;

eleistet wer ʒuflucht nehmen, sigen Zustand der

annover, 19. Januar. ist das Muͤnz-Gesetz auch men worden.

Die zweite Kammer beschaͤftigte mit der Berathung uͤber den Justiz-Behöoͤrden und den Nach einigen Voreroͤrte— , welche die durch das Gesetz einzu⸗ n ließen, ging die Kammer gleich Paragraphen uͤber, und setzte In dieser erhob sich, Lengefeld), eine

weiten Kammer ung angenom reren, 29. Jan. r Sitzung am 14ten d. Entwurf, die hoͤheren 9g der Justiz⸗ Sachen ber die Vortheile Mittel⸗Gerichte erwarte kussion uͤber die einzelnen be in ihrer folgenden egung des Ab Debatte uͤber lich der Auslieferung. Der etreffenden Paragraphen als verfassungsr „daß ohne Genehmigung des uswartigen Staate zur Untersuchung nicht durch tzt worden“, daß dergleichen Auslieferun—⸗ und dabei nur der Unterschied e Weiteres auslie⸗

betreffend.

itzung fort. geordneten Richter (aus die im Gesetz enthaltenen Bestimmungen Vice ⸗Praäͤsident bezeichnete bemerkte: Der Satz Justiz⸗Mini⸗ ms Niemand einem a Bestrafung a Vertraͤge mit

usgeliefert werden duͤrfe, soweit lnen Staaten ein Anderes festgese dern Worten so viel, aupt stattfinden duͤrften, zu beobachten, daß der fern koͤnie, wenn fuͤr wärtigen Staaten „Niemand / lasse

Unterrichter dann ohn den betreffenden Fall Vertrage mit aus.

Der generelle Ausdruck f Inlaͤnder, als auf Aus—⸗ rde dann durch jenen Satz sanctio— iesseitige Staats⸗Angehoͤrige, wenn ausgeliefert werden konnten. es den wichtigen und beruhigend kunde entgegentrete. Werde naͤmlich tigen Staate ausgeliefert, so ver— den ihm der Staat zu gewaͤhren hm unbekannten Gesetzen ge— erde sein ordentlicher Richter entzogen. mann machte hierauf we— ur den Zweck habe, den Unter⸗Behoͤrden sicht der Regierung dabei ob— Mayer theilte das durch den Vice— ne Bedenken, und bemerkte:

vorhanden waͤren. sich eben so gut au lönder beziehen, und so w nirt, daß auch d Macht verlange, in Abrede zu stellen, daß di stimmungen der Verfassungs⸗Ur her Staatsbürger einem auswaͤr liere er den gesetzlichen Schutz, er werde nach fremden i den, ihm w Commissair Dr. Schu ß diese Bestimmung eigentlich n das Verhaͤltniß des Justiz⸗Minister . und keine andere Ab

dies eine fremde s sey daher nicht

richtet wer Der Koͤnigl. merklich, da

zu bezeichnen, Der Abgeordnete v. Praͤsidenten erhobe ener Bestimmung

man habe mit nur so viel sagen wollen, es swaͤrtigen Staate ausgeliefert trage dies festgesetzt sey, und kein Cartel bestehe, muͤsse die Genehmigung des Er muͤsse gestehen, wenn man so wuͤrde sie im Wi⸗ was andere Staaten fuͤr ihre Die meisten constitutionnellen Staa— ß kein Inlaͤnder ausgeliefert wer und er erinnere nur an die Schweiz, litisch Verfolgte eine Zuflucht erhalten und seine Wenn in Sachfsen davon eine Ausnahme Ministeriums jeder poli⸗ ob je Aus⸗

wahrscheinlich kein Ausländer einem au werden, wenn nicht durch besondere Vor wo kein Vortrag oder Ministeriums stattfinden. diese Bestimmung au derspruch mit dem stehen, wohner festgestellt hätten. ten haͤtten festgesetzt, da sie hielten sehr vi wo so mancher vo Existenz gerettet gemacht, und au tische Verbrecher ausgeliefe laͤnder ein Asyl hier suchen w deß einen schriftlichen Antra dermaligen bestehenden de Staaten den Kammern zur K Art aber nicht ohne Zuziehu Dieser Antrag fand za es wurde einstimmig beschlossen,

Schrift aufzunehmen, nachdem er Köͤnigl Kommissarius Schumann,

f Inländer erstrecke,

el darauf,

f Genehmigung des Justiz⸗ rt werden solle, so zweifle er, uͤrden. Der Abgeordnete Axt hatte unter⸗ geingereicht, welcher dahin ging, daß die rartigen Verträge mit auswaͤrtigen enntnißnahme vorgelegt, neue der abgeschlossen wer⸗ hlreiche Unterstuͤtzung, und denselben in die staͤndische durch die Bemerkung des daß es keine andere Ver— ieferung gebe, als in der Gesetz⸗ Sammlung ent⸗ Modificirung erlitten hatte. Dem Vernehmen nach, kommt nun Dampfschifffahrt zwischen Havre und ieses von der Franzoͤsischen Regierung kt hat auch in Hamburg Actie Die Fahrt soll alle zehn drei Dampfschiffe betrieben werden. der Hoffnung, daß besonders Weg nehmen werden, Transport als der gew fuͤr Personen und Briefe eine außeror Paris und Hamburg eroͤffne ch Schnelligkeit und Bequem rend der gewohnliche Brief⸗Verkehr zw ris beinahe sechs Tage erfordert, wird förderung selbst fuͤr Reisende ohne besondere Regel keine fuͤnf Tage kosten. Munch en, 18. Januar. „Am 19. Januar Vormittags trifft die a kehrte Division Chevauxlegers hier ein. Kommissions-Lokale wurde um die Billette ivision fast gestritten; eine dann im aͤußersten Falle

ng der Kammern den sollen.

trage uͤber Ausl halten seyen, eine Hamburg, 22. Jan wirklich eine regelmäßige Hamburg zu St beguͤnstigte Proje n⸗Theilnehmer Tage stattfinden und durch Man schmeichelt sich mit he Mode-Waaren diesen dings einen ungleich schnelleren Zugleich wird dadurch dentliche Communication die sich besonders fuͤr lichkeit empfiehlt. ischen Hamburg und Pa— diese außerordentliche Be⸗ Anstrengung in der

oͤhnliche verspricht.

zwischen⸗ erstere dur

Muͤnchener Blätter berichten: us Griechenland zuruͤckge— In dem Einquartierungs⸗ fur die hier einen m schlichten Buͤr— zu bewirthen ihm vier uͤberlassen, Karte geben, denn die Billets

Rasttag haltende D gersmanne, der nur einen M haͤtte, wurde auf die Bitte, man moͤchte geantwortet: man konne ihm nicht eine wenn 10900 Mann zur Einqu schon laͤngst an Fr Buͤrgern Ehre; w im Herzen f

Griechischen

artierung kämen, wären Das macht unsern braven

eiwillige vertheilt. h Freude und Liebe

er sollte aber auch da nicht ich von hiesigen Blattern gemeldete Abreise des dja hat sich noch etwas verz al-Zeitung enthält folgenden, Gruithuisen unterzeichneten „Fuͤr alle Ünterneh⸗ e Voraussicht

uͤrsten Kara

Die Baverische Nation von dem bekannten Astronomen Artikel uͤber Witterung s-Forschung: mungen des menschlichen Lebens wäre eine richtig der Witterung von Interesse, besonders fuͤr den Nichts ist wohl schwerer Durch Beobachtungen und Periodischen in der Witterung und Erforsch der Erde und Gestirne, bezuͤglich auf diese

u erreichen, Berechnungen des ung der Stellungen Perioden, scheint es

Gartenbau von Nutzen. als dieses Ziel.

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aber zum Theil erreichbar zu in Seit einem halben Jahr

hundert hat man am Eifrigsten darnach gestrebt. Anfangs sam—⸗ melte man nur großen Vorrath an Beobachtungen, und nun werden sie bearbeitet. Man hat gesehen, daß die Meinung der Alten aber den mächtigen Einfluß des Mondes am meisten Stich hält. Zum Beweise will ich Schuͤblers Resultat anfuͤh⸗ ren, nach welchem in der Mitte zwischen dem ersten Viertel und Vollmond die größte Neigung zu atmosphaͤrischen Nie— derschlägen, und zwischen dem letzten Viertel und Neumond die geringste vorkommt. Eben so merkwuͤrdig und gewichtig ist Si— bers Resultat, daß bei der Erdnaͤhe und Erdferne das Barome⸗— ter beinahe immer zu steigen pflegt. Aber nicht bloß die Stel— lung der Gestirne allein, sondern auch der chemische Zustand der Sonnen⸗A Atmosphaͤre aͤußert einen maͤchtigen Einfluß auf die Wit⸗

terung der Erde. So wie der Stand der Sonne bezuͤglich auf

die Zonen der Erde die Jahreszeiten bringt, eben so bringen die Sonnenflecken, wenn sie neu und groß sind, zuerst erhöhte Tem— peratur und darauf veraͤnderliche Witterung, wie ich dieses in meinen Analekten aus meinen 20jährigen Sonnen-Beobachtungen dargethan habe. Die Sonnenflecken sind so einflußreich, daß sogar schon am Zodiacal⸗Lichte und an den Kometen⸗Schweifen große Veraͤnderungen beim Erscheinen und Verschwinden jener Flecken be⸗ obachtet worden sind. Allein eben die Sonnenflecken wirken stöͤrend

auf die Periodicitäͤt in der Witterung ein, wenn sie auch gleich eine Prognostik auf einige Tage zur Sommerszeit zulassen. Un— ter den großen Perioden ist indessen nur eine Art, welcher die Sonnenflecken nichts anhaben konnen; naͤmlich den sekularen Re⸗ gen⸗Perioden, Pilgram, einer der fleißigsten und einsichtigsten Witterungs-Forscher am Ende des vorigen Jahrhunderts, hat diese Perioden (abgesehen vom Stande des Himmels) fuͤr sich selbst am konstantesten unter allen Witterungs-Perioden gefun⸗— den. Und in der That hat er, unter seinen Wahrscheinlichkeits— Graden der Feuchtigkeit den groͤßten auf das Jahr 1833 ange— zeigt, ja selbst die stuͤrmischen Winde, die damit verknuͤpft waren, zeigte er an. Nach seiner Wahrscheinlichkeits-Tafel wurden auch die Jahre 1833 und 1835 noch mehr naß als trocken ausfallen, sedoch nicht in dem hohen Grade naß, wie das Jahr 1833; denn dieses ist in diesem halben Jahrhunderte als das naͤsseste bezeichnet. In seiner Tafel findet sich im kuͤnftigen halben Jahr⸗ hunderte noch ein nasses Jahr und zwar in hoͤherem Grade naß, als daß verslossene; es ist das Jahr 1869. Spaͤterhin kommt eine lange Reihe feuchter Jahre von 1877 bis 1833, und als Folge wohl auch Hungersnoth. Dieses gilt aber ohne Zweifel nur fuͤr den noͤrdlichern Theil unserer Erd-Halbkugel; denn beim Aequator und in der suͤdlichen Halbkugel mag im Allgemeinen das Gegentheil stattsinden. Aber, wie gesagt, diesen Prognosti— ken liegt nur ein hoher Grad von Wahrscheinlichkeit zum Grunde und sie haben nicht die Verlaͤssigkeit der vorausberechneten Fin—⸗

sternisse.“

Die Speyerer Zeitung meldet: „Am 3. Januar hat

die Staats-Behoͤrde am Appellationsgerichte des Rhein-Kreises zu Zweibrücken das Rechtsmittel der Cassation gegen das Frei—

sprechungs-Urtheil eingelegt, welches von dem gedachten Gerichte am nämlichen Tage, in Sachen gegen die Unterzeichner der Rhein-Bayerischen Protestation wider die Bundes tags⸗Beschluͤsse vom 28sten Juni 1832, erlassen worden war, und zwar unter Vorbehalt der späteren naͤheren Deduction der Cassations / Erklaͤ⸗

rung.“

Anspach, 15. Jan. Bis heute hat, nach glaubwürdigen Aeußerungen, die Untersuchung über Easpar Hausers Verwun⸗ dung noch kein bedeutendes Resultat geliefert, obgleich dieselbe, der Idee des Selbst⸗-Mordes weniger als Anfangs nachgehend, mit größerer Umsicht fortgesetzt wird, seit am 31. . der mit

ustiz⸗Mi⸗ nisters v. Schrenck aus Muͤnchen hier eintraf. Die 3 htung der Wunde von Außen nach Innen, von der linken zur rechten Seite und von oben nach unten, zwischen der sechsten und sie— benten Rippe, ohne Verletzung derselben, verbunden mit phy⸗— sischen, moralischen und psychologischen Beobachtungen des Verwundeten, zeugt wider den Selbstmord. Einige Tage vor dem Ereigniß sah man Hauser in der ungetruͤbtesten Heiterkeit bei dem Tanze in einem Privat⸗Hause und spaͤ⸗ ter noch äußerte derselbe: Offizier moͤchte er wohl seyn, wenn es keinen Krieg gabe. Hauser war so weichherzig, daß er kein Insekt zu toͤdten wagte. Die Wahl der Stelle, die Richtung dis Stlchs und die Gewalt, womit er gefuͤhrt ward, lassen auf einen Thaͤter schließen, der mit der Struktur der Reihe von edlen Theilen, die verletzt wurden, genau bekannt ist, und das Instrumient scheint ein sogenanntes Banditen⸗Messer gewesen zu feyn. Die ungewoͤhnliche Größe und Richtung der Leber, und die sehr geringe Entwickelung des Gehirns, deuten auf die lange Einkerkerung. Man hofft von einem hiesigen Arzt eine Be— leuchtung des Falles, in arm,, Hinsicht, ge⸗

t achverständigen, wie Hauser unmittelbar nach dem Vorfall noch den weiten Weg, im Ganzen von ungefaͤhr 30900 Schritten, zu Fuß habe machen

koͤnigtichen Special-Befehlen abgeordnete Sohn des

druckt zu erhalten. Unbegreiflich ist den

koͤnnen, bis er endlich niedersank.

Darmstadt, 17. Januar. Die Großherzog. Hes⸗ sische Zeitung berichtet uͤber die Offenbacher Messe unter Anderem Folgendes: Die Offenbacher Messe, seit ihrer nun fuͤnf⸗ saͤhrigen Dauer, in stets fortschreitendem Emporbluͤhen begrif⸗ fen, ist in dieser Richtung auch bei letztvergangener Herbmesse keinesweges zuruͤckgeblieben. Vielmehr uͤbertraf diese in mehr— fachen Beziehungen noch die Herbstmesse von 1832, eine der guͤnstigsten, welche zu Offenbach stattgefunden. Nach amtlichen Nachweisungen betrug die Anzahl der Verkäufer 158, 19 mehr als 1837: darunter aus dem Großherz. Hessen 119; aus Kurhes— sen 35; aus Preußen 178, wovon 139 aus den westlichen und S aus den oͤstlichen Provinzen; aus Bayern und Wuͤrttemberg 37; 89 aus andern Laͤndern. Die zur Messe gekommenen Waa⸗ tr, wovon 21,921 Etr. abgesetzt und verkauft wurden. Von diesen waren zur Messe gebracht: aus dem Großherz. Hessen 6093 Ctr., aus Kurhessen 1853 Ctr., aus Preußen 16,661 Ctr., aus Bayern und Wuͤrttemberg 3530 Etr', aus anderen Landern 212 Ctr. Die Absatz⸗Versendungen fanden Statt: in das Großherzogthum Hessen mit 9175 Ctr., nach Kurhessen mit 2728 Etr., nach Preußen mit 4349 Ctr., nach Bayern und Wuͤrttemberg mit 2889 Ctr., nach anderen Län— dern mit 2730 Etr., zusammen 21,921 Cir. Die aufgestellten Waaren bestanden in baumwollenen Garnen und Stuhlwaaren 614 Etr.; Eisen, Stahl, und groben und feinen Eisen⸗ ꝛc. Waaren Ag96z Ctr.; Glas und Glaswaaren, auch Spiegeln 10689 CTtr.; Kupfer- und Messingwaaren 331 Ctr.; kurzen Waa⸗ ren, im Sinne des Zoll⸗Tarifs, 1260 Ctr.; Leder, rohen Häuten, Sattler« und feinen Lederwaaren S596 Ctre; Leinwand und seinenen Waaren, 2203 Ctr; Papier 1496 Ctr.; seidenen und halbseidenen Waaren 878 Ctr.; Steingut, Fayence und Por⸗

ren bestanden in 28,380 C

zellan 790 Ctr.; wollenen Waaren 5333 Centner.

Sch welz.

In der Sitzung des Waadtlaͤndischen großen Nathes

vom 8. Januar wurde der Antrag gestellt, die J 9 Schul⸗ Gesetzes zu unterbrechen, und diejenige uͤber die religisse Freiheit vorzunehmen. Als hauptsaͤchlicher Beweggrund ward angefuͤhrt, daß die Aufregung, welche das ganze Land umfasse, zahlreiche Bittschriften fur oder wider die Religions-Freiheit hervorrufe, und bereits traurige Auftritte veranlaßt habe, und nur durch eine rasche Schlußnahme des großen Rathes beschwichtigt wer— den koͤnne. Der Antrag wurde angenommen, und demzufolge eröffnete Herr Pfr. Gindroz den Vorschlag der Kommission, welche in ihrer Mehrheit auf die Zuruͤcknahme des gegen die religiösen Sekten gerichteten Gesetzeß vom 20. Mal 1824 an⸗ traͤgt; es gereiche dasselbe dem Waadtlande zur Schande, es sey unausfuͤhrbar geworden, und versetze somit die Beamten in eine falsche Stellung, Gewissens⸗Freiheit koͤnne nie geraubt werden, und Religions,Freiheit sey nur deren Ausfluß. Die Minderheit mochte vor der Zuruͤcknahme des Gesetzes vom Staatsrathe einen Vorschlag verlangen, was an dessen Stelle zu setzen sey. Der große Rath beschloß den Bericht drucken zu lassen, die Berathung aber erst nach vollendeter Behandlung des Schul⸗Gesetz es vorzunehmen.

Wie man vernimmi, haben die meisten Geistlichen des alt( gefreiten Landes Schwyz das von geistlicher und weltlicher Be⸗ hoͤrde eingegangene und vom Papste sanctionirte Konkordat uͤber Anschließüng des Kantens Schwyz an das Bisthum Chur als vollguͤltlg und verbindlich erkannt, und somit fuͤr angemessen er⸗ achtet, die daherigen Rechte feierlich zu verwahren. Auch die Re⸗ gierungs⸗Kommission hat sich, versichert man, von der Vollguͤl— tigkeit jenes Konkordats, somohl in kirchen- als staatsrechtlicher Beziehung vollkommen uͤberzeugen muͤssen, und daher an dem— selben festhalten zu wollen erklart.

Nach der Luzerner Zeitung hat der Bischof von Basel eine sehr kraͤftige Protestation gegen die Absetzung des Pfarrers Huber in Uffikon an die Regierung eingesandt.

Es haben laut einer Bekanntmachung des diplomatischen Departements in den letzten 6 Wochen 192 Polen den Kanton Bern und die Eidgenossenschaft verlassen, sich theils nach Frank⸗ reich, theils nach England, Algier und Aegypten wendend; schon fruͤher hatten 19 Polen Wiederaufnahme in Frankreich gefunden 47 andere haben sich ohne Vorwissen der Regierung entfernt, so daß nunmehr die Zahl der noch im Kanton besf lin. Polen / Fluͤchtlinge 201 Mann betraͤgt, wovon viele dem Beispiele ihrer Gefaͤhrten folgen duͤrften.

Der große Rath von Freiburg hat neulich die Gleich— stellung der unehelichen Kinder mit den ehelichen in Beziehung ihrer buͤrgerlichen Rechte ausgesprochen.

Vergangenen Monat Maͤrz erschossen zwei ungarische De⸗ serteurs im Muͤnsterthale zwei unserer Landsleute; bald verhaf⸗ tet, wurden sie den Oesterreichischen Behörden ausgeliefert. Von dem Ober⸗Kommando des in Bregenz liegenden Linien⸗Regiments ist nun die amtliche Anzeige eingegangen, daß uͤber dieselben das Todes ⸗Urtheil ausgesprochen und am 7. Jan. durch den Strang an ihnen vollzogen worden ist,

Aus dem Kanton Graubuͤnden wird gemeldet: Abwech⸗ selnd wahrend dieses Vorwinters von starkem Schneefall und von Thau oder Regenwetter in unserm Hochthale heimgesucht (am Vorabende des neuen Jahres zeigte das hermometer in Samaden Nachmittags 2 Uhr 7 Grad Waͤrme nach Reaumur), blieben die ungluͤcklichen Folgen nicht aus. Am 4. dieses Mo⸗— nats stuͤrzte in Gonda zwischen Lavin und Guarda mit Blitzes⸗ schnelle eine Staub⸗Lavine herunter, durchschnitt die Landstraße in einer Breite von 550 Fuß, schleuderte drei, Winterarbeiten nachgehende Maͤnner mit Roß und Schlitten in die Tiefe des Thals und flog noch mehr denn 1000 Schritt des Inn's bergan. Ein einziger der Verungluͤckten wurde, wiewohl uͤbel zugerichtet, gerettet, und laßt wieder Genesung hoffen.

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Parma, 19. Januar. Die Herzogin hat durch Dekret vom 27sten v. M einen Geheimen Rath fuͤr außerordent«— liche Konferenzen instituirt und zu Mitgliedern desselben, außer den beiden Ministern, welche in Gemeinschaft mit Ihrer Maj. der Herzogin die ordentlichen Konferenzen bilden, den Gra⸗ fen Karl von Bombelles, den Grafen Luigi Bondant und den Ritter Lorenz von Richer ernannt.

Rom, 11. Jan. Das Diario meldet das in der Nacht vom gten zum iöten d. M. erfolgte Ableben des Fuͤrsten Pa⸗ luzzo Altieri, Roͤmischen Senators und kommandirenden Gene— rals der Buͤrger-Miliz, im 7ästen Jahre seines Alters.

Spanien.

Madrid, 4. Januar. Man versichert, der Graf von Negri sey zu Cordillas bei Ciudad Rodrigo gefangen genemmen worden, indem er, als Bedienter eines Kaufmanns verkleidet, den man ebenfalls fuͤr eine maskirte Person hielt, auf dem Wege nach Portugal befindlich gewesen.

Es heißt jetzt, daß das Ministerium der Justiz und der Gnaden, welches gegenwartig Herrn Gonzalez bekleidet, diesem abgenommen und interimistisch dem Ser eren des Conseils, Herrn Zea Berumdez, uͤbertragen werden solle.

Seit einigen Tagen scheint hier ein Stillstand in der Poli⸗ tik eingetreten zu seyn; es giebt gar keine Neuigkeiten, und man beschaͤftigt sich nur mit den Insurgenten von Biscaya und mit den Über dieselben davongetragenen Siegen, wovon man jeden immer als die gänzliche Beendigung des Kampfes ankuͤndigt. Die apostolische Partei soll jedoch, wie verlautet, thaͤtiger als jemals beschäftigt seyn; namentlich soll sie in Madrid ihre Haupt⸗ Versammiungen halten und das Volk durch ihre Agenten zu be—⸗ arbeiten suchen. Die Regierung, meint man, muͤsse darum wis⸗ sen, aber sie scheine nicht viel Gewicht darauf zu legen, und das konne ihr leicht gefährlich werden.

In Catalonien soll man, einem Geruͤcht zufolge, damit um— gehen, eine constitutionnelle Regentschaft einzusetzen Man sagt sogar, die Regierung habe diese Nachricht schon vorgestern durch einen Courier erhalten.

Griechenland.

Nauplia, 11. Dezember. (Auszug aus dem Briefe eines Deutschen in der Allgemeinen Zeitung.) Wir haben in den letz= ten Zeiten die Griechischen Knaben und Juͤnglinge, nachher die Vaperischen Chevaurlegers zu Schiffe gehn und absegeln sehn. Es schien, als ob der Zug der Wanderer, welcher sich aus Bavern hierher ergossen, sich nun zuruͤckwenden wollte, und Viele blickten von den Felsen unserer Vorgebirge mit Sehnsucht den Absegelnden nach, und erwiederten mit Thränen die letzten noch aus der Ferne sichtbaren Abschiedszeichen der freudig Scheiden“ den, freudig, weil sie nach der Heimath ziehn, zu dem gewohnten und theuern Kreise ihrer Freunde, ihrer Freuden, und wenn du will st

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