1834 / 27 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Unter den Pet tionen, die in der gestrigen Sitzung der De— purirten⸗Kammer zum Vortrag kamen, befanden sich einige, die großes Gelaͤchter erregten. So beklagte sich z. B. ein in Au— teuil bei Paris wohnender ehemaliger Gendarm daruͤber, daß man ihn pensionirt habe, und verlangte das Kreuz der Ehren— Legion, das ihm unter der vorigen Regierung durch eine Ver— ordnung aus Rambouillet vom 3. August 1830 bewilligt wor— den sey. Ein Student der Theologie trug darauf an, daß man alle große Landstraßen mit Bäumen bepflanze, und daß man den katholischen Geistlichen verstatte, sich zu verheirathen. Diese und ähnliche Petitionen wurden naturlich durch die Tages— ordnung beseitigt. In einer anderen Bittschrift setzten mehrere noch lebende Mitglieder der im Jahre 1780 von dem Prinzen von Luxemburg mit Genehmigung Ludwigs XVI. gebildeten Le— gion fuͤr den Nordamerikanischen Unabhaͤngigkeits⸗Krieg ausein⸗ anden, daß sie kraft eines damals von ihrem Anfuͤhrer mit dem Staate Süäd-Karolina abgeschlossenen Vertrages noch jetzt Glaäͤu— biger der Nordamerikanischen Regierung mit einer bedeuten— den Summe seyen; sie verlangten demgemäß, daß die Kam— mer, in dem Falle, daß sie den zuletzt mit den Verei— nigten Staaten unterzeichneten Traktat genehmigen sollte, ihte Forderung von der an diese Staaten zu zahlenden Sum— me in Abzug bringe. Diese Eingabe wurde an die Kom— mission verwiesen, die sich mit der Pruͤfung des gedachten Trak— tats zu beschaͤftigen hat. Am Schlusse dieser Sitzung er— folgte Cwie bereits gestern erwahnt worden) die Abstimmung Behufs der Wahl eines Ober-Bibliothekars der Kammer. Da bei der ersten Abstimmung keiner der drei Kandidaten die ab— solute Masoritaͤt erhielt, so mußte zu einer zweiten geschritten werden. Bei dieser fiel der bisherige Unter-Bibliothekar Herr Decaux durch; es erhielten namlich von den anwesenden 308 Stimm -Gebern: Herr Beuchot 172, Herr Decaux 131 und Hr. Andryane 5 Stimmen; deingemaͤß wurde der Erstere zum Ober— Bibliothekar proklamirt. Die naͤchste oͤffentliche Sitzung findet erst am Dienstag oder Mittwoch (21sten oder 22sten) statt.

Ein Schreiben aus Toulon vom 13. d. spricht sich uͤber die dortigen Ruͤstungen dahin aus, daß sie keinesweges so be— deutend seyen und noch weniger so beeilt wuͤrden, als das Ge— ruͤcht es besaze. „Es handelt sich nur darum“, heißt es in die— sem Schreiben, „das Material fuͤr den Dreidecker „Montebello“ und für die beiden Fregatten „J'Independante“ und „Armide“ zu beschaffen. Solche Anstalten werden fast alle Jahre um diese

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Zeit hier getroffen. In solchen Augenblicken befiehlt das Ma— rine⸗Ministerium stets dergleichen Ruͤstungen in einigen Hafen

an, um eine Gelegenheit zu haben, sein Budget um ein paar

Millionen zu vergroͤßern, oder um der Kammer alle Lust zu

Verkuͤrzungen zu benehmen. Diese Taktik ist ihm auch bisher immer wunderbar gelungen.“

Ueber die Ereignisse in Catalonien liest man im Messager noch Folgendes: „Auf die Vorstellungen des General Llander ha— ben die Einwohner von Barcelona schon eine Demonstration fol— gen lassen. Herr Barata, der dort ankam, um die Functionen eines Präfekten (Zubdelegado del somento) anzutreten, wurde nur als Privatmann empfangen. Uebrigens sind die Buͤrger— garden unter den Waffen und uͤben sich fortwaͤhrend, um fuͤr je— den Fall vorbereitet zu seyn. Dies wird in Privat-Briefen vom 19ten d. M. gemeldet. Das Blatt El Vapor fort, Stillschweigen zu beobachten, was sich wohl daraus erklaren laßt, daß man erst die Ankunft einer Antwort aus Ma— drid auf die an die Koͤnigin uͤbersandte Adresse abwarten will. Llander und das Ayuntamiento von Barcelona gehen mit der Ruhe zu Werke, die ihre Beschluͤsse auszeichnete. Dies wird vielleicht diejenigen uͤberraschen, die eine Revolution in Catalo— nien erwarteten. Diesen kann man mit Recht erwiedern, daß sie durch ihre Uebertreibungen dieser ernsten Sache die Spanische Physiognomie genommen haben.“ Das Journal des Debats, welches jetzt die Adresse des Generals Llander vollständig giebt, ohne sich jedoch fuͤr die Authenticität dieses Aktenstuͤcks zu ver— buͤrgen, fugt dieser Mittheilung hinzu: „Man versichert heute Abend, daß die Weigerung der Koͤnigin, die Vorstellungen des Generals Llander zu beruͤcksichtigen, in Barcelona angelangt sey, und daß dieser General die städtischen Behoͤrden und die von ihm befehligten Truppen der Provinz sogleich davon in Kenntniß gesetzt habe.“ Das Journal de Paris und der Moniteur dagegen beobachten noch immer ein gaͤnzliches Stillschweigen in dieser Sache. uͤberhaupt von einigen wichtigen Ereignissen, die in Spanien vorgefallen, nicht eher gesprochen habe, bis die Franzoͤsische Re— gierung wissen konnte, wie ihre desfallsigen Vorstellungen oder Rathschlaͤge in Madrid aufgenommen worden.

Ein Privat-Schreiben aus Bayonne vom 14ten d. M. enthäaͤlt Folgendes: „Als die verwittwete Koͤnigin von Spanien die Adresse des Generals Llander empfing, waren gerade die Minister mit dem Regentschafts-Rathe versammelt. Die Adresse

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wurde vorgelesen, und Herr Zea-Bermudez begehrte sofort sei—⸗ nen Abschied; er wurde ihm indessen nicht bewilligt; vielmehr kam man uͤberein, daß die Koͤnigin dem General⸗Capitain Llan— der antworten solle, sie wisse seine Gesinnungen zu schaͤtzen und werde seine Dienst-Anerbietungen zur gehoͤrigen Zeit mit Ver—

gnuͤgen annehmen; sie hoffe, daß er mittlerweile fortfahren werde,

ihr Beweise seiner Loyalitaͤt und seiner Treue zu geben, und

werde ihrerseits die in seiner Denkschrift enthaltenen Punkte mit

faͤhrt Majestaͤt naͤchstens mehrere Spanische Provinzen besuchen wür—

der groͤßten Aufmerksamkeit pruͤfen, da das Gluͤck der Spanier ihr vor Allem am Herzen liege. Man will wissen, daß von Eadix aus eine aͤhnliche Adresse, wie die des Generals Llander, in Madrid eingegangen sey, und daß die Haupt— stadt sich in einem sehr aufgeregten Zustande befinde. Die Koͤnigin hat eine Proclamation an die in Aragonien stehen, den Truppen erlassen, worin ihnen angekuͤndigt wird, daß Ihre

den, um die Beschwerden der Einwohner selbst entgegenzuneh— men und ihnen moͤglichst abzuhelfen. Briefe aus St. Sebastian vom 12ten melden, daß der zum Brigadier besoͤrderte Oberst Jaureguy zugleich zum Ober-Befehlshaber saͤmmtlicher Truppen in der Provinz Guipuzcoa ernannt worden sey, und daß er dem— gemaͤß in alle großere Dorfschaften von Tolosa bis Bergara Garnisonen zu legen beabsichtige, um die freie Communication aufrecht zu erhalten. Auch der Oberst Iriarte ist zum Brigadier ernannt worden und soll die mobilen Kolonnen in Biscaya un— ter seinem Kommando haben. In Bilbao ist der Befehl gege—

ben worden, das aͤußerste Ende der Straßen, die auf das freie

Feld auslaufen, zu befestigen. Die Gemahlin des Marquis von Valdespina ist gestern unter einem falschen Namen hier ange— kommen.“

Frankfurt a. M., 22. Januar. Oesterr. 5proc. Metall. 963.

96 nz. 4proc. 865. S639. 21proc. 523. . 1proc. 223. —. Br.

Bank-⸗Actien 1505. Man will bemerkt haben, daß der Moniteur

1503. Part. Obl. 137. 1373. Loose zu 106 Fl. 210. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 921. 921. Poln. L. 635. 635. Preuß. Praͤm. Sch. 533. 53. 4proe. Anl. 915. 5proc. Span. Rente 583. 585. proc. do. perp. 373. 373.

Redacteur Cottel. r

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Da in dem zur meistbietenden Vervachtung des Königl. Domainen⸗Amts Fienerode am 23. Oetober é. augestandenen Termine ein annehmliches Gebot nicht abaegeben ist, so wird zur anderweitigen Lieitation der Pächtung dieses Amts, zu welchem außer den erforder⸗ lichen in gutem Zustande sich befindenden Wohn⸗ und Wirthschaft?⸗Gebaͤuden:

1412 Morgen 37 MRuth. Wiesen,

158 152 9 6tung, 331 153 Acker und 11 ' 90 * Garten,

nebst Jagd und Fischerei gehoren, und jwar auf die von Trähitatis 1834 ab alternauve zu bestimmende Pachtzeit von 12 oder 18 Jahren, ein anderweiter Ter— min in unsetem Conferenjzimmer vor dem Herrn Re— giernngs-Assessor von Alvenkleben auf den 15. März 1834, Vormittags 10 Uhr, auberaanit, ju welchem qäaalifieirte Pachtlustige mit dem Hemerken eingeladen werden, daß der Anschlag und die Pachtbedinaungen in unserer Domainen-Re— giüratur und auf dem Amte Fienerode zur Einsicht bereit liraen. Magdeburg, ben 11. Dreember 1833. Königl. Regierung. Ahtheil. für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Bekanntm achun a, Zur Vecpschtauz des im J. Jerichowschen Kreise des Hiesisen Reitrungs-Bezirks, eine Meile von Burg and 3 Meilen von Magdeburg an der Elbe belegenen daig ichen Kron⸗Fibeicommiß-Guts Nigripp mit des— sen Feiden Vorwerken Kulzau und Detershagen, zu welchem, auker den erforderlichen in autem Zustande si . besi denden Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebaͤuden, folzenoe Grundstucke, und zwar: - 13a en Vorwerken Nigripvp und Kuliau: 1808 Norgen 166 MRuth. Acker, excl. 336 Morgen S2 Ruth. After⸗pacht⸗

A cker, 485 ö 18 . Wiesen, 17 ö 1 Gartenland, 2884 ö 175 * aͤtung.

II. Zum Vorwerke Detershagen: 831 Morgen 19 Ruth. Acker,

14 ö 11 ' Garten, 101 134 * Wesen und 627 718 Huͤtung,

ferner Brau rei und Banntwéin-Brennerei, 26 Wis pel 19 * 0effel 8 Metzen Getreide⸗Gerlaͤlle, unbenan die Gefälle a4 Fleisczehnt und Sutzqeld, Fischerei, We dennntzuaig S9 Pflur⸗D ensttage der Kossarh n. u N 4aitpo Narsrai-Handdienste er Kossathen und Büd— ner zu Deter hagen, und die Koͤnigliche Vieh-, Wirth— schafte⸗, Feld-, Garten⸗ und Baum-⸗-Inoentarien gehoö⸗ reg, hat am 8. dieses Monats ein Termin angestanden Da indvessen in dem selben ein annehmbares Gebot nicht abaegebeis worden ist, so haben wir ju der auf die 12 hintéteigander folgenden Jahre von Trinitatis 1834 bis dahin 1346 beabsichtigten meitzbietenden Vervach⸗ tung dirses Amis einen anderweitigen Lizitations⸗-Ter= min in unsenm Conferenz-Zimmer vor dem Herrn Re— erunge⸗Ässessor von Alvensleben auf den 8. M rj e. ( Vormittags 10 Uhr, anberaumt, zu welchem qualifi— rie Pachtlun ge mit dem Hemerken eingeladen wer⸗ deg daß die Verpachtungs-Bedingungen nebst Ertrags⸗ Aunschla; so vohl in unserer Registratur, als auch auf dem Amte Nigrivp zur Eirsicht bereit liegen. Na deburg, den 15. Januar 1834 Königl. Regierung.

Ahbtheil für die Verwaltung der direkten

Steuern, Domainen und Forsten.

E diet al Citation. Auf den Antrag des Justij⸗Lomm ssarius Dechend.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr

Erben oder naͤchslen Verwandten der, am 4. Dejember 1831 zu Dan verstorbenen, Johanne Louise, ge bor⸗ nen Degerstaedt, verwittweten Ober⸗Host Commissarius Wittich, namentlich deren, in dem wechselseirigen Testa⸗ mente der Ober⸗Post Commissarius Wittichschen Ehe⸗ lente vom 4. Dejember 1804 und publicirt den 23. November 1819 benannte, Schwester Martha Chri⸗ stine Degersaedt, verehelichte Schiffs⸗Capirain Pyhl⸗ sttoem, welche aber eingejogenen Nachrichten zufolge zor niehreren Jahren verstörben sein soll, und der, seinem Aufenthalte nach unhekannte, Bruder derselben, o wie deren eiwanige Abkoͤmmlinge und Erben, oder naͤchste Verwandte hierdurch vorgeladen, in dem auf den 3. Mai 1834, , um 10 uhr, vor dem Ober- Landetgerichts⸗Rathe Herrn Reichert angesetzten Termine zu erscheinen, ihr Verwandtschafts⸗ Vöerhaͤltniß mit den Erblassern und ihr Erbtecht, oder sonstige; Recht ju heren Nack lasse anzujt igen und nachjuweisen, oder zu gewaͤrtigen, daß die benannte Schwester der Erblasserin und deten Hruder für todt erklaͤrt und die Erbschaft der Johanna Louise, gebornen Degerstaedt, verwittweten Ober⸗Post⸗-Commissarius Wittich, als erlediget, dem Königlichen Fit kus wird zugesprochen werden. ; Marienwerder, den 21. Juni 1833.

Töͤnigl. Preuß. Ober-Landesgericht.

t 6 g gt id n. Der juͤdische Lehrer Joseph Kohn, welcher fruͤher in Russisch Polen domieilirt und verheirathet gewesen und daselbst einen leiblichen ehelichen Sohn zurückgelassen haben soll, ist zu Psombsen, im hiesigen Gerichts-Be— zirke, im Departement des Koͤniglichen Ober⸗Landes— Gerichts zu Paderborn, Provinz Westphalen, wo er seit mehreren Jahren gewohnt hat, am 20. Maͤrz ? oerstorben. Es ist nicht bekannt, wer dessen Erbe ist, und wer— den deshalb alle diejenigen, welche an dem Nachlasse desselben Erb-Anspruͤche ju haben vermeinen, so wi deren etwaige Ertzen oder naͤchsie Verwandte hierdurch offentlich ad terminum den 17. Dezember 1834, Morgens 10 Uhr, vor dem Deputirten des Gerichts, Herrn Assessor Escherhaus vorgeladen, um sih als Erben auszuwe sen. Dabei dient den Nöschterscheinenden zur Warnung, daß demjenigen, welcher in diesem Termine sich al Erbe legitimirt haben wird, fuͤr den rechtmäßigen Er ben angenommen, ihm als solchen der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt und der nach erfolgter Praͤelusson sich etwa erst meldende nahere, oder gleich nahe Erbe, alle seine Handlungen und Die posi ionen anzuerkennen und zu ubernehmen schuldia; von ihm weder Rechnungslegung, noch Ers-tz der gehobenen Nuatzungen zu sordern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, waz alsdann noch von der Erbschaft vorhan— den, zu begnuͤgen verbunden semn soll. Nieheim, den 26. December 1853 Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

(gez) Hillebrand.

CE diet al⸗ Citation.

KUuf den Antrag des Caratorts des, von der hier ver, sttorbenen Wittwe des Slasermeisters Johann Heinrich Münster, Dorothee Sophie geb. Magnus, in ihrem am 22. Juni 1324 errichteten und am 4. Ottober 1328 publszirten Testamente den vollbürtiaen und Halb⸗Ge⸗— schwiszern der Mutter ihres verstorbenen Mannes, der verehlicht gewesenen Zimmergesell Munster gebornen Buchholj in Berlin, deren ehelichen Kindern und Kin— des kindern ausgesetzten Permaͤchtnisses von Viertau— send Thalern werden diese unbekannten Vermächtniß⸗ nehmer hiermit vorgeladen, sich binnen neun Monaten und spaͤtekenz in dem auf den 1. Rai 1834, Vormittags um 10 uhr, im hiestgen Stadtgerichte vor dem Herrn Justzirath Jobst angesetzten Termine schriftlich oder persoͤnlich u melden, und ihr Verwandschafts⸗-Verhaͤliniß anzu— geben und nachzuweisen.

Die sich meidenden Interessenten werden nach Fest⸗

Stelvertreiers des Fiscus, werden die unbekannten

stellung ihrer Legitimation für die rechtmaͤßigen Ver⸗

maͤchtnißnehmer angesehen und ihnen wird das Legat mit Zinsen zur freien Ditposition verabfolgt werden. Slertin, den 21. Juni 1833.

Königl. Preuß. Stadtgericht.

Subhasations Patent. Das unter unserer Gerichtsbarkeit, im Großherzog— thum Posen und dessen Kostenschen Kreise belegene, zur Bietor. Graf v. Szoldrskischen Concurs⸗-Masse ge— hoͤrige adlige Gut Czacz, nebst den dazu gehoͤrigen Doͤrsern Polnisch Presse, Karszniee und PFieaginki, welche nach der gerichtlichen Taxe vom Jahre 1832 und resp. 1833 auf 125,321 Thlr. 13 sar. 41 pf naͤmlich: a) Czaez auf Sl, 627 Thlr. 11 sgr. 1 pf.

b) Polnisch Presse 16,00 19 735 c) Karsinice mu dem Zint⸗ dorse ieginki 26,993 12 173

gewürdigt worden sind, soll oͤffentlich an den Meist—

Termine auf

den 14. November 1833.

den 13 Februar 1834.

und der peremtorsche Termin auf

den 14. Mai 1834.

bor dem Herrn Ober-Landesgerichts-A Asessor Grafen von Posadoweki, Morgens um 9 Uhr, allhier angesetzt worden. Besitzfähigen Kaͤufern werden diese Termine mit der Nachricht bekannt gemacht, daß in dem letz— ten Termin die Realitaͤten dem Meistbietenden wer— den zugeschlogen werden, und auf die eiwa nachher einkommenden Gebote nicht weiter geachtet werden soll, insofern nicht gesetzliche Hindernisse eine Aus— nahme zulassen, so wie, daß jeder Leeitant eine Cau—⸗ tion pro licito von 6000 Thlr. Corrant, in Cours

die Preußtschen Staaten.

bietenden verkauft werden, und es sind die Bietungs-

habenben Preußishen Staats-Papieren oder Posener Pfandbriefen zu erlegen verpflichtet ist.

Uebrigens steyt waͤhrend der Subhastation und bit 4 Wochen vor dem letzten Termine einem Jeden frei, ums die etwa bei Aufnahme der Taxe vorgefallenen Maͤngel anzuseigen. Die Taxe nebst Kaufs-Bedingun gen koͤnnen zu seder schicklichen Zeit in unserer Regi— stratur eingesehen werden.

Fraustadt, den 8. Juli 1833.

Königliches Preußisches Landgericht.

Subhastations⸗Patent.

Zum gerichtlich nothwendigen Verkauf der im Ino— wraclawer Kreise belegenen, dem Guts besitzer JohMann Siewert gehoͤrigen, adligen Guͤter Stabenein, land schaftlich ahgeschaͤtz auf 15548 Thlr. 5 sgr. 10 pf. und Sujkowo, abdesraͤtzt auf 19174 Thlr. 13 sgr. 4 pf. ste⸗ hen die neuen Bietungs-Termine auf.

den , ere m her ar. und der peremiorische Termin auf

den Steben und Zwantigsten Marz 1834, vor dem Herrn Landaerichté-Assessor Knebel, Morgens um 10 Uhr, an hiesiger Gerichtzstelle an.

Die landschaftsichen Taxen konnen taͤglich in unse⸗ rer Regiftratur eingesehen werden.

Bromberg, den 16. April 1833.

Königl. P—reus. Landgericht. Hevelke.

Literarische Anzeigen. In der E J. Edlershen Buchhandlung in Hanau serschien so eben und ist in allen Buchhandlungen ju haben, in Berlin bei L. Oehmigke, Burgstr. Nr. 8 an der langen Brucke: , un n ,,. gesammelte Novellen ; von H. G. Zehner. 8 Baͤndchen enthalt: 1) Benoni und Leila. 2) Welly. 3) Der November-Abend. 4) Welhinde. Svo. eleg. broch. 1 Thlr.

A. Asher, Linden No. 20,

empfing so eben wieder: Tombleson's Ansichten der Rheinuser, complet, 25 Heste, in England elegant ge- bunden à 6 Thlr. Wanderungen im Norden von England, das Hest mit 8 Stahlstichen. 4to. 20 zr. Partington's National Views of London, 5 Stahlstiche à 2er. Colorirte Kupfer nach Gemälden grosser Mei- ster à2 15 88. Stahlstiche à 5, T3 und 10 agr.

In der Schlesingerschen Buch- und Musikhand—⸗ lung, unter den Linden Nr. 54, ist erschienen: Ueber Domainenwesen und dessen vortheilhafte Benutzung, durch eigene Ver⸗ waltung und mittelst zweckmäßiger Einrichtung eines, dieser Zielerreichung entsprechenden, neuen Comptabi— itaͤts⸗Systems, von J. M. Freiherrn von Lichten st ern. 25 sar.

Ueber die Entwickelung der produetiven und

ö,, Kraͤfte des Preußischen Staates. 20 sgr.

Die l i tige Beurtheilung dieser wichtigen Schrift in mehreren kritischen Blattern ist die beste Gewaͤhr fuͤr die Richtigkeit und Wichtigkeit der darin ent— wickelten Ansichten, und wir glauben sie daher mit Recht allen Behoͤrden, so wie allen Klassen der pro— duetiven Gesellschaft empfehlen zu önnen.

Löwenstein, A S, die Dräsenkrankheit oder die

Skrofelkbrankheit der Kinder und Erwachsenen, in allen ihren Gestalten, Richtungen und Gesah- ren, und die Mittel, sie zu verhüten, zu beschrän- ken und zu heilen. Eine Schrift ür Eltern, Er- zieher, Volks- und Schullehrer. Preis 17] agr.

Diese Schrift enthält Alles, wodurch die Skrofel- krankheit, die schon so oft Siechthum und Tod her- beigeführt hat, verhütet, beschränkt und selbst geheili werden kann. Wenn Eltern und Erzieher das beher- 2zigen werden, was der Versasser, dem die Heilung der Skrofeln stets das freudigste Geschäst war, in dieser Schrist ausgesprochen hat, dann werden ihre Kinder und Zöglinge gesund, blühend und krästig sein, und das Sprofelßgist wird allmählich beschränkt und end- lich ganz vertilg werden.

Büttner. Ueber Brennmaterial und zeitersparende

Backofen, fuͤr Holt, Torf, Stein⸗ und Braunkoh⸗ len, mit sicherer Handhabung der Backhitze, fuͤr Militair⸗Anstalten und ganze Gemeinden vorzüg⸗ ö. anwendbar, nebst ausfuͤhrlicher Zeichnung.

In der Buchhandlung von C. F. Amelang in Ber— lin (Bruüͤderstraße Nr. 11) erschien und ist ebendaselbs, so wie in allen Buchhandlungen des In, und Aus lan⸗ des zu haben:

Homdopathisches Kochbuch.

Eine gedraͤngte und zugleich gründliche Anweisung zur Vereinbarung unsrer gewohnten Küche mit den Ersor⸗ dernissen der Homdopathie; von Friederike Hehn, geb. Ritter, Vorsteherin einer be nr chen Kochanstalt in Berlin.

Mit einem Vorworte vom Medizinal⸗Rath Dr. St uͤ⸗ ler in Berlin.

Oetav, Gehestet. 223 sgr.

Das homoͤopathische Heilverfahren, das in neuerer Zeit immer allgemeiner zu werden scheint, erfordert bei denjenigen Kranken, die sich dirser neuen Curart unterwerfen, unter anderem die genaueste Befolgung der aͤrztlichen Vorschriften, hinsichts der dabei zu beob—⸗ achtenden Diaͤt, und namentlich auch bej Zubereitung der Speisen. Das hier angezeigte ho möoparhische Kochbuch wird sich daher ohne Zweifel der günstig⸗ sten Aufnahme zu erfreuen haben, und dieß um so mehr, da aus demselben zugleich hervorgeht, daß die homßop uhische Lebensweise keineswegs auf zu wenig Genüsse beschraͤnkt ist, im Gegentheil eine große Man⸗ nigfaltigkeit derselben darbietet. Aber nicht bloß bei einer homöopaihischen Cur, sondern auch dem Gesun—⸗ den ist im Allgemeinen die Beobachtung der hier mit⸗ getheilten 317 verschiedenen Vorschriften zu empfeh⸗ len, so wie nicht minder allen Muttern und Pflege⸗ rinnen bei der Ernaͤhrung von Kindern.

Allgemeine

Preußische Staats⸗Zeitung.

Berlin, Montag den 27sten Januar

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Amtliche Nachrichten. Kroni e des Tages.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Ach en ist der bisherige Pfarrer zu Murringen, Peter odbey, an die Stelle des emeritirten Pfarrers Klemmer zum

Pfarrer in Lommersdorf, Kreis Schleiden, berufen worden; zu Magdeburg ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Groß ⸗Ammensleben, Diözes Wolmirstedt, dem Prediger Fritze in Reukirchen verliehen, und dem Subrektor an der Stadtschule u Neuhaldensleben, Predigtamts-Kandidaten Johann Au gu st

Friedrich Paasche, die erledigte evangelische Predigerstelle zu Althaldensleben uͤbertragen worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Herzogl. Sachsen-Ko—

burg / Gothaische dirigirende Wirkliche Geheime Rath, Freiherr von Cariowitz, von Koburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Parts, 19. Jan. Gestern Abend hatten der Praäͤsident und das Bureau der Deputirten-Kammer die Ehre, dem Koöͤnige den in der vorgestrigen Sitzung angenommenen Gesetz⸗Entwurf uͤber die Municipal⸗Verfassung der Hauptstadt zu uͤberreichen.

Der Marquis von Dalmatien, Sohn des Marschalls Soult, tritt im Lozere⸗Departement bei der Wahl eines Deputirten an die Stelle des Herrn du Cayla als Kandidat auf.

Aus St. Sebastian schreibt man vom 12ten d. M.: „Vorgestern ist das Regiment San Fernando mit 200 Rekru— ten und 13 Gefangenen, worunter ein als Bauer verkleideter Franziskaner-Moͤnch von Bilbao, der in den Gebirgen von As— carate ergriffen ward, hier eingezogen. Jaureguy, der seine Kolonne zu Tolosa ,, hat, ist ebenfalls hier ange— kommen. Die Ruͤckkehr der Truppen hierher hat stattgefunden, um vier mobile Kolonnen zu bilden, die sich in zwei Tagen von Neuem in Marsch setzen werden. Sie sollen ünter dem Kom— mando Jaureguy's agiren. Siebenhundert Mann der Truppen des Generals Valdes haben Mondragon und Bergara besetzt, und werden ebenfalls unter den Befehlen Jauregun's stehen.

Der General Valdes war am Hten zu Vittoria.“

In einem Schreiben von der Bidassoa vom 19ten d. heißt es: „Die Verbindungen scheinen von Neuem unterbrochen zu seyn; denn man sieht weder Couriere noch Reisende zu Be— hobia ankommen. Der Oberst Leosundi, der mit 300 Mann zu Irun steht, hat einen Kriegs-Rath gehalten, um einem Angriff der Karlisten, den man stuͤndlich erwartet, zu begegnen. Die naͤmlichen Befuͤrchtungen hegt man zu St. Sebastian; die Gar—

nison, die aus ungefahr 26060 Mann besteht, ist bestaͤndig auf ihrer Hut. nen Insurgenten-Haufen bedeckt, mit denen man auf keine Weise

Die Straße von Oyarsun nach Tolosa ist mit klei—

handgemein werden kann, die aber das Land in einem steten Zu— stande von Besorgniß erhalten. Lesaca, Oyarsun, Berra, Fuent— arabia, Elissonde und Tolosa sind bald durch die Truppen der

Königin, bald durch die Karlisten besetzt.“

Das Journal des Débats schließt einen Artikel uͤber die Spanischen Angelegenheiten mit folgenden Worten: „Frank— reich hat die junge Koͤnigin anerkannt, weil Don Carlos der er— klaͤrte Feind Frankreichs ist. Es hat dem neuen Throne den mo— ralischen Beistand seiner Allianz geliehen, es hat sich die Beur—

theilung der Umstaͤnde vorbehalten, welche es veranlassen duͤrften,

thaͤtig einzuschreiten. Aber Frankreich hat die Spanischen InQ stitutionen und Ministerien nicht in Entreprise nehmen konnen. Es wuͤnscht jenem Lande Alles, was seine Sitten an politischer Freiheit vertragen koͤnnen, Alles, was die Unwissenheit und der Fa— natismus der Einwohner an religiöser Toleranz zulassen wollen. Es hat kein Veto uber irgend ein System auszusprechen, keinen Menschen auszuschließen. Der Thron Isabelle's möge sich mit gemäßigten Royalisten, oder mit besonnenen Constitutionnellen umgeben; er moͤge sich auf legislative Reformen oder auf politi— sche Institutionen stuͤtzen; aber vor allen Dingen moͤge er sich wirklich begruͤnden: das ist der aufrichtige Wunsch Frankreichs. Don Carlos, mit welchen Mannern und mit welchem Systeme es auch sey, kann nie unseren Wuͤnschen entsprechen. Die Koͤ—

nigin, mit den mannigfachen Formen des politischen Prinzips,

dessen Symbol sie ist, werden wir immer unterstuͤtzen.“ Herr Manuel Godoy, Sohn des Friedens-Fuͤrsten, hat in die hiesigen Zeitungen ein Schreiben einruͤcken lassen, worin er

anzeigt, daß sein Vater binnen Kurzem Memoiren uͤber seine

erwaltung in Spanien herausgeben werde, um die vielfach ge— gen ihn gerichteten Verleumdungen zu widerlegen.

In einigen Tagen wird hier ein Werk der Herzogin von

t. Leu, unter dem Titel: „Die Koöͤnigin Hortensia in

Italien, Frankreich und England im Jahre 1831“,

Im National liest man: „Die Nachricht von dem Un— tergange des Linienschiffes „le Superbe“ wird in einer großen Anzahl Franzoͤsischer Familien Bestuͤrzung verbreiten, und zwar mit um so mehr Grund, als das Journal des Debats jenes Ereigniß eine „furchtbare Katastrophe“ nennt. Wir haben uͤber diesen Gegenstand genaue Erkundigungen eingezogen, und die Gewißheit erlangt, daß die Regierung noch keine nähere De— tails erhalten hat, und solche auch vor morgen oder uͤbermorgen nicht erhalten kann. Die Thatsache . ist ihr durch den

elegraphen angezeigt worden. Was den Verlust der Mann— schaft betrifft, so beschraͤnkte sich die Depesche auf die Worte: „Wenig Menschen sind dabei um's Leben gekommen.“ Der Untergang eines Linienschiffes ist ein in den Annalen der Fran— zoͤsichen Marine sehr seltenes Ereigniß, und man kann vielleicht

erscheinen.

kein Beispiel anfuͤhren, daß ein solches Schiff mit seiner gan— en Mannschaft untergegangen ware. Es ist also Grund, zu offen, besonders nach dem Jahalt der telegraphischen De— pesche, daß der Schiffbruch nicht viel Menschen gekostet ha— ben werde.“

Der Vorschlag der Bank wegen Beleihung der Staats— Papiere soll dahin lauten, daß sie tel des Betrages nach dem Tages-Course vorschießen wolle, wobei ihr aber das Recht vor— behalten bleiben muͤsse, die bei ihr deponirten Papiere ver—

kaufen zu können, sobald dieselken an der Boͤrse um 5 pCt.

gefallen wären. Diese Bedingung finden unsere Spekulanten sehr hart, und man glaubt, daß ver Bank, wenn sie auf der— selben bestaͤnde, nicht viel Depots angeboten werden wuͤrden.

Briefe aus Oran berichten Äber eine neue, zwischen den Beduinen und den Truppen unter General Desmichels vorge— fallene Affaire. Der Letztere trat am 2. Dez. mit 1800 Mann der Garnison von Oran, welche von ihm und dem General Sauset gefuͤhrt wurden, in Begleitung von zwoͤlf Geschuͤtz— stuͤcken, seinen Marsch gegen die feindlich gesinnten Stämme an, denen man die Ermordung der Herren Malvialle und Martel zuschrieb. Am 3ten d. Nachmittags stieß man auf den Stamm der Douerrer und auf den von Aleala. Es entspann sich ein wuͤthender Kampf, allein das Geschuͤtz gab den Ausschlag. Die Araber flohen, mit Hinterlassung vieler Todten und Verwundeten. Al- Wohnungen des Stammes wurden eingeaäͤschert; denn die Wuth der Soldaten kannte keine Graͤnzen, da man bei diesen Räubern einen Theil der Kleidungs— stuͤcke der beiden ermordeten Offiziere und den Mantel des Ca— pitains, der von den Beduinen gefangen und gleichfalls ermor⸗ det wurde, fand. Man schaͤtzt den Verlust der Letzteren auf 350 an Todten und Verwundeten.

Großbritanien und Irland.

London, 19. Januar. Ueher die Frage, ob und inwie— fern die Orientalischen Angelegenheiten noch einen Krieg herbei⸗ fuͤhren konnten, macht der Sun unter Anderem folgende Be⸗ merkungen: „Seit einiger Zeit deschaͤftigen sich die verschiede⸗ nen Blatter mit allerlei Konjekturen uͤber den Ausgang der ge—

enwaͤrtigen Krisis und ein jedes sucht neue Gruͤnde fuͤr die , . des Friedens geltend zu machen. Wir unseres Theils finden nur einen einzigen Grund wahrscheinlich und das ist der Mangel an Geld, der sowohl Frankreich als England an einem Kriege verhindert. So hat man hoͤren muͤssen, wie das Franzoͤsische Budget selbst uͤber in Deficit von 70 Millionen klagt, und bei uns, weit entferne = für den Dienst der Marine oder der Land-Armee Fonds in Reserve zu haben, weiß Lord Althorp nicht einmal die Mittel zu finden, um das Deftcit zu decken, das nothwendig eine Folge der ferneren Unterdruͤckung einiger Abgaben seyn muß. Bei so bewandten Umstaͤnden sind wir genoͤthigt, Rußland ang nach seinem Belieben handeln zu lassen, indem wir nur die Sache so zu stellen suchen, daß wir großmuͤthig sagen koͤnnen, wir seyen nicht beleidigt.“

Ein von einem hiesigen ministeriellen Blatte mitgetheilter Brief aus Lissa bon vom 27sten v. M. sagt: „Seit einigen Ta— gen herrscht hier das Geruͤcht, daß die Batterie Covello auf der noͤrdlichen Linie von Porto, von den Miguelisten eingenom— men worden sey, und daß der neue Gouverneur, General Torres, Huͤlfstruppen verlangt hatte. Am Dienstag wurde das Dampf— boot „the Lord of the Isles“ plötzlich nach dem Duero gesandt, um neutralen Schiffen aus den Miguelistischen Hafen aufzupas⸗— sen und um einen Britischen Ueberlaäufer aufzufangen, der fruͤ— her in der constitutionnellen Armee diente, aber nunmehr im Be— griff steht, sich mit den in England fuͤr ihn angeworbenen Trup— pen der Phalanx Dom Miguels anzuschließen. Wir unterlassen es, den Namen zu nennen, weil wir an die Moͤglichkeit eines solchen Unbestandes noch nicht glauben koͤnnen.“

In Beziehung auf die juͤngsten bedrohlichen Ereignisse Ca— taloniens sind hier viele Freunde der jungen Koͤnigin und des Landes der Meinung, daß die Absetzung des Herrn Zea in die— sem Augenblick von den schlimmsten Folgen seyn wuͤrde; er sey der Kern der Regierung und der einzige Mann, der die Dinge unter den gegenwartigen Umstaͤnden zusammenhalten koͤnne; seine Talente konnten nicht in Zweifel gezogen werden, und man durfte seine Absetzung als einen Triumph der Karlisten betrach— ten: es sey indessen moglich, daß er zuletzt, der Plage und Ver— folgung uͤberdruͤssir, aus dem Amte getrieben werden duͤrfte.

Auf der Eisenbahn zwischen Manchester und Liverpool sind

kuͤrzlich 0 Engl. Meilen pr. Stunde mit einer leichten Ladung

zurückgelegt worden, und der Ingenieur Stephenson ist der Mei— nung, daß eine Maschine erbaut werden konnte, um 100 Meilen pr. Stunde ,, . obgleich es nicht zu bestreiten sey, daß bei einer solchen Schnelligkeit der Widerstand der Atmosphaͤre sehr groß seyn wuͤrde. Es werden nunmehr Maschinen gemacht, die achtmal mehr Kraft haben, als der „Rocket“, doch lastet we— nig mehr Gewicht auf jeder Bahn, die Last ist gleich vertheilt auf sechs Rader und die Maschinerie besser placirt. Die Roͤh— ren des Kessels sind kleiner, aber weit zahlreicher, und nicht, wie fruͤher, von Kupfer, sondern von Messing. Die jetzt auf die Ei— senbahn gebrachte Maschine hat bereits 23,900 Meilen (vier bis fuͤnf Reisen pr. Tag, jede Reise von 30 Meilen) gemacht, und nur höͤchst unbedeutender Reparatur bedurft.

Es gehen fortwährend Klagen ein uͤber das große Ungluͤck, welches die Rheder, Schiffs-Eigenthuͤmer, Schiffsherren und Passagiere durch die anhaltenden Stuͤrme dieses Winters erlit—⸗ ten haben. Hinsichtlich der (Lgestern erwähnten) Behinderung von nahe an 500 Kauffahrtei⸗Schiffen, nach ihren Bestimmungs— Orten abzugehen, besorgt man, die Preise der Ladungen werden dadurch sehr heruntergehen, und daß wahrscheinlich sehr viele Schiffe, nachdem ein so großer Zusammenfluß von Fahrzeugen in den hiesigen Haͤfen entstanden, am Ende zu gleicher Zeit am Ort ihrer Bestimmung anlangen mochten.

Laut Baltimore-Zeitungen stand die Maryland⸗Colo⸗ nisations⸗Gesellschaft im Begriff, eine neue Kolonie an der West⸗ kuͤste von Afrika, auf dem Vorgebirge Palmas, unter dem Na⸗

men „Maryland“ zu begruͤnden. Die erste Amerikanisch-Afri⸗ kanische Kolonie ist bekanntlich Liberia, die ein herrliches Gedei— hen zu haben scheint.

Nieder lan d'e.

Aus dem Haag, 21. Jan. Das schoͤne Antwerpener Kauffahrteischiff „Schimmelpennink“ ist vorgestern von Antwer⸗ pen nach Vliessingen gekommen, um fortan unter Hollaändischer Flagge seine Seefahrten, und zwar zunächst nach Java zu un— ternehmen.

Das Amsterdamer Handelsblad sagt: „Schon mehr— mals waren bei der Franzoͤsischen Regierung Beschwerden uͤber die Gewohnheit der Schiffs-Makler und Cargadeure in den Franzoͤsischen Häfen eingekommen, den fremden Schiffen, mit Ausnahme derer unter Amerikanischer, Mexikanischer oder Eng lischer Flagge, hohere Courtage als den Franzoͤsischen und den ebengenannten in Rechnung zu bringen. Die Billigkeit dieser Beschwerden wurde eingesehen und der Handels-Minister zeigte demzufolge den Handels-Gerichten und Handels-Kammern in den betreffenden Haͤfen durch Circular vom 13. Aug. 1833 das Ver— langen der Regierung an, die Grundsaͤtze sowohl als den Be⸗ lauf der Courtage fuͤr alle fremden Flaggen auf gleichem Fuß anzuordnen.“ Das Handelsblad bemerkt, daß die, von der Franz. Regierung in diesem Stuͤcke gezeigte Bereitwilligkeit von anderen nachgeahmt zu werden verdiene und theilt mehrere Stel— len aus dem Cirkular des Hrn. Thiers mit.

Belgie n.

Bruͤssel, 21. Januar. Man versichert, der Herzog von Orleans habe bei seiner Abreise von Bruͤssel Befehle zuruͤckge— lassen, fuͤr jeden Preis eins der Englischen Pferde zu kaufen, die durch das Comité zur Verwaltung der sequestrirten Güter des Hauses Oranien f Tervueren verkauft werden. Die Reise des Herzogs soll uͤbrigens durchaus keinen politischen Zweck gehabt haben.

Gestern fand in der Vorstadt von Namur ein Zweikampf zwischen zwei jungen Leuten aus Bruͤssel statt, die beide achtbaren Handelshäusern angehören. Die Waffe war der Degen, und ei— ner der Kampfer blieb auf der Stelle todt. Dieser beklagens— . Kampf ward durch einen Streit auf einem Balle ver— anlaßt.

In den beiden Flandern richten die Ueberschwemmungen fortwährend bedeutenden Schaden an. vlah In der Umgegend von BVilvorde beginnt der Ruͤbsaamen zu

en.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 17. Jan. Vorgestern, als zu welchem Tage die Reichsstaͤnde zum außerordentlichen Reichstage einberufen worden, ließen Se. Maj. denselben auch durch den Reichsherold auf gewohnliche Weise verkuͤndigen. Hoͤchstdieselben ernannten den Grafen J. G. de la Gardie zum Landmarschall, als welcher derselbe von Sr. Maj. vereidigt wurde, und dann auf dem Rit— terhause eingefuͤhrt ward. Zum Sprecher des Priesterstandes ernannte der Koöͤnig den Erzbischof Dr. von Rosenstein, der gleichfalls, so wie der zum Vice⸗Sprecher ernannte Bischof von Gothenburg, Dr. af Wingard, von Sr. Maj. vereidigt worden ist. Die gestrige amtliche Zeitung enthaͤlt die vom Koͤnige an die Ernannten gehaltenen Reden, so wie deren Antworten.

Es sind erst 187 Mitglieder des Adelsstandes als zum Reichstage anwesend aufgenommen worden, worunter nur 32 vom Lande. Hiernach zu schließen, duͤrfte der Reichstag wenig be— sucht werden. Man will wissen, es sey im letzten Conseil be— schlossen worden, das neu entworfene Gesetz (uͤber die Rechts—⸗ Verfassung?) den Staͤnden nicht vorzulegen, sondern ihre selbst⸗ staͤndigen Beschluͤsse in dieser Hinsicht abzuwarten. In Bezie— hung hierauf wuͤrde der Justiz-Minister Graf Rosenblad dies— mal keinen Gebrauch von seinem Neichstagsmannes-Necht machen, sondern seine Vollmacht einem Verwandten uͤbertragen.

Unterm 14. Dez. hat der Konig den betreffenden Kavallerie— Chefs die Ernennung des Generals Grafen G. Loͤwenhjelm zum Inspektor der Kavallerie bekannt machen lassen, und daß, da der— selbe an den Functionen dieses Amtes durch seine diplomatische Anstellung (in Paris) verhindert werde, General⸗Lieutenant Frhr. B. CLederstron fuͤr ihn in dem ersten, so wie General-Masor Graf A. O. Moͤrner in den andern Militair-Distrikten fungi— ren werde.

Unterm 6. d. ist der Norwegische Oberst-Lieutenant Kaltenborn, erster Offizier im Generalstabe und Ordonnanz⸗Offizier bei Sr. Maj, zum Adjutanten beim Koͤnige ernannt worden.

Die K. musikalische Akademie hat die Komponisten W. Hors—⸗ ley und N. Cramer in London, so wie Karl Schwenke in Ham— burg, zu ihren auswärtigen Mitgliedern erwaͤhlt.

Der bekannte Geograph und vormalige Konsul, Graͤberg von Hemsoͤ, ist vom Papste zum Comes Palatinus in Laterano ernannt worden.

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Hannover, 21. Januar. Die Hannoversche Zei— tung enthalt folgende m . in Bezug auf das neue Munz. Gesetz: „So lange das Reich bestand, war das Munzrecht ein Kaiserliches Reservat. Der Kaiser selbst pflegte sedoch dasselbe nicht auszuuͤben, sondern vielmehr die Stände, an welche es durch besondere Verleihungen gekommen war. Eine allgemeine Muͤnz⸗Ordnung konnte trotz vieler Berathungen und erlafsfener Gesetze bei der Schwache der Reichs-Gewalt nicht durchgesetzt werden. Daher war auch der Reichsschluß von 1737, wonach der , , , r g zum Muͤnzfuße des Reichs erhoben wurde, gan 3 kraftlos geblieben. Die naturliche Folge dieser Verhaͤltnisse mußte seyn, daß die Muͤnzfuße von Deutschland von den einzelnen Staͤn—

den und deren Conventionen ausgingen. Die wichtigeren Muünzfuße,