dann nicht wahrscheinlich eben so n . haben? Da es hieß,
Admiral Napier habe sich daruͤber beschwert, daß seit à bis 5 Monaten weder er selbst noch seine Flotten⸗Mannschaft, noch die Arbeiter auf den Schiffs-⸗Werften die geringste Besoldung erhal⸗ ten hätten und daher alle gesonnen waͤren, Dom Pedro's Dienst zu verlassen, so erkundigte ich mich genau danach am gehoͤrigen Orte und erfuhr, daß Admiral Napier und seine Flotte uͤber 150,000 Pfund empfangen hatten. Ich begab mich darauf zu dem tapferen Admiral selbst, und er autorisirte mich ohne Zö— gern zu der Versicherung, daß jenes Geruͤcht durchaus falsch sey. Dies beweist wieder, daß man nicht Allem, was man hoͤrt, zu glauben hat, ohne erst das Sach Ver— haäͤltniß zu pruͤfen und auszumitteln. Im Verlauf der Unterhaltung aäͤußerte der Admiral, er wuͤnsche nicht, daß die jetzigen Minister verdraͤngt wuͤrden, und seine Flotte sey segel⸗ fertig, wovon ich mich uͤbrigens mit eigenen Augen uͤberzeugt habe; Sie wissen ja auch, daß ein Theil seines Geschwaders schon auf der See kreuzt. Admiral Napier sagte mir auch, daß Donna Maria's Armee im besten Zustande befindlich sey und regelmäßig besoldet werde. Capitain C. Napier und ein anderer Offizier ollen, wie ich hoͤre, von hier abgehen, um die in Frankreich zuruͤckgehaltenen Portugiesischen Kriegsschiffe, welche die Franzoͤsische Regierung gegen eine Summe von 200,00 Franken ausliefern will, in Augenschein zu nehmen.“
— In einem vom Courier mitgetheilten Privatbriefe aus Lissabon vom 13ten d. heißt es: „Da der „Pantaloon“ noch im Hafen liegt, so kann ich Ihnen nachtraäͤglich melden, daß der Herzog von Terceira am 11ten Abends im Hauptquartier einge— troffen ist, und daß, dem Vernehmen nach, General Saldanha gestern um 9 Uhr Morgens mit 5000 Mann die Gegend von Santarem verlassen und eine Bewegung gegen den Feind be— gonnen hat. Ein Geruͤcht, daß Dom Miguel sich unwohl be— finde, scheint nicht wahr zu seyn; dagegen findet ein anderes, daß seine Schwester, die Infantin Donna Maria, mit Tode abgegangen sey, vielen Glauben.“
Griechen land.
Aus den Griechischen Regierungs⸗-Blaͤttern Nr. 37 u. Z8 vom 4. u. 9. Dezember geht hervor, daß jedes Dikasterium der Staats Verwaltung angewiesen worden, ein Buch zu fuͤhren, in wel— chem die tabellarische Form, die Kenntnisse, die Fahigkeiten, die Thaͤtigkeit, die geleisteten Dienste und die besonderen Qualifieca— tionen eines jeden Angestellten genau verzeichnet werden sollen, damit die Regierung fortwährend eine leichte Uebersicht ihres ganzen Dienst“/Personals besitze. ;
Die genannten Blaͤtter enthalten nunmehr die Ernennung des General⸗Lientenants Richard Church zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Kaiserlich Rus⸗ sischen Hofe Herr P. Pallis ist . Konsul in Livorno und der Ritter von Henckstein zum Konsul in Triest ernannt worden.
Die neue Marine⸗Praͤfektur ist aus folgenden Beamten zu— sammengesetzt: Marine Praͤfekt, Admiral Miaulis; Direktor der Werften, N. Botasis; Hafen-Capitain K. Bromi u. s. w.
Die Zahl der bischoͤflichen Diöcesen in Griechenland ist auf 10 festgesetzt worden. Der Sitz des Bischofs ist zugleich die Hauptstadt des Kreises und die Residenz des Nomarchen oder Kreis⸗Kommissarius. — Bis auf Weiteres werden die jetzt be— stehenden 40 Bischoͤfe anerkannt, doch wird beim Ableben derselben kein neuer ernannt, bis die Zahl der Bisthuͤmer nicht großer ist, als es das neue Synodal⸗BGesetz bestimmt.
Arg bie ng. .
Die Empdrung der Tuͤrkischen Truppen in Arabien gegen den Vice⸗Koͤnig von Aegypten hat gegen Ende des letztverflosse⸗ nen Jahres eine weit ernstlichere Wendung genommen, als man voraussehen konnte. Aga Muhamed Turki Bilmuz, der Oberst des empoͤrten Regiments, hatte die Flottille des Pascha's, die in Dsjedda lag, weggenommen, und sich damit der Haͤfen des suͤdlichen Theils des Nothen Meeres, besonders Mokka's bemaͤch— tigt. Die schwache Regierung des Imam von Sanna, in dessen Gebiete es liegt, war außer Stande sich ihm zu widersetzen. Er hat Verbindungen mit den Arabern des Innern, namentlich mit den Resten der Wahabis gebildet, welchen die Aegyptische Ober— Herrschaft ein Graͤuel ist, und die nur eine Gelegenheit suchten sich von ihr zu befreien. Im Juli vorigen Jahres ernannte er einen seiner Offiziere zum Pascha von Mokka, ließ ihn mit einer Be⸗ satzung und mit dem Befehle dort, kein Schiff das Rothe Meer hinauf jenseits Mokka segeln zu lassen, wodurch die Indische Flotte, welche gewohnlich um jene Zeit ankommt, sich genoͤthigt sehen wird, ihre Landung in Mokka anstatt in Dsjedda zu machen, zum großen Nachtheile der Douanen des Paschas von Aegypten. Aga Muhamed selbst schiffte sich auf vier Kriegs— Korvetten mit dem Reste seiner Truppen ein, um sich Dsjedda's zu bemaͤchtigen, und von da einen Versuch auf Mekka zu ma— chen. Mehmed Ali laßt in Suez einige Korvetten bauen, um Truppen nach Arabien zu bringen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß Aga Muhamed, der im Jahre 1832 von der Aegyptischen Besatzüng von Mekka geschlagen wurde, jetzt im Stande seyn sollte, ihr die Spitze zu bieten. Aber dabei hängt viel von seinen Verhaältnissen zu den Arabischen Staͤmmen ab, welche nicht bekannt sind. Die Diversion ist jedenfalls dem Pascha von Aegypten, der seine , . in Syrien braucht, sehr nach theilig; aber der Besitz von Mekka ist von solcher Wichtigkeit für ihn, daß er alles aufopfern wird, diese Empdrung zu daͤm⸗ pfen, und bei der großen Ueberlegenheit seiner Mittel ist am rfolg wenig zu zweifeln. Die Folge wird seyn, daß er dabei Gelegenheit nehmen wird, sich der Stadt Mokka zu bemaͤchti— gen, wozu er laͤngst einen Vorwand sucht; ihr Besitz wuͤrde ihm bas Monopol des Kaffee⸗Handels geben, das in seinen Haͤnden große Summen abwerfen mußte. Schon jetzt trägt die Douane on Mokka in der Zeit der Anwesenheit der Indischen Flotte monatlich 7 bis 806 Dollars ein, die von Loheig 36000, Beit al Fakih 3600 u. s. w. Der Imam von Sanna hat nicht uͤber Schl Mann Truppen, und die Feudal, Verfassung von Yemen, bas unter Hunderte von erblichen Vasallen vertheilt ist, ist ei⸗ nein fremden Angriffe, der mit Einheit und Energie gefuͤhrt werden kann, uͤberaus günstig. ö
O st indien.
Die Allgemeine Zeitung meldet aus London: „Es war leicht vorauszusehen, daß die westliche Graͤnze von Indien in kuͤrzerer oder äängerer Zeit der Schauplatz bedeutender Ereig isse werden würde, aber man konnte glauben, daß sie sich nicht so schnell entwickeln würden, als nach den neuesten Nachrichten ber Fall scheint. Der unerwartete Umstand der großen Fort, jchritte, welche die Perser in ihrem Kriege gegen Cabul gemacht haben, hat auf Einmal die Plane aller interessirten Parteien Schah Schudjah, der Exksnig von Cabul, lebt seit sei—
ner Vert'r?bünz im Jahre 1809) in Ludiana, auf der aͤußer—
116 sten Englischen 966 gegen Westen, von
in einer Engli— schen Pension. Er hatte nie den Plan aufgegeben, sich wieder in Besitz seines alten Koͤnigreichs zu setzen, und hat schon mehreremale mit Rundschit Singh, dem Könige von La— hore, daruͤber unterhandelt. Dieser wünscht einen Vorwand und den Beistand einer Partei in Cabul; beide konnte ihm Schudjah geben, und so kam im Anfang des letzten Jahres ein Vertrag zu Stande, nach welchem Rundschit Singh den Ex— Konig mit Geld und Truppen zur Wiedereroberung von Cabul, Candahar, Peschawer, Schirkarpur und Sind unterstuͤtzen, und dagegen die Hälfte des Gebiets von Schirkarpur und von Sind, so wie ganz Peschawer und einige andere Distrikte am obern Indus erhalten soll. Rundschit Singh wuͤrde dadurch die ganze Linie des Indus in seine Gewalt bekommen, was seit Jahren sein groͤßtes Augenmerk ist. Aber das Interesse von England widersetzt sich der Ausfuͤhrung dieses Plans. Das Delta des Indus, das gegenwärtig das Gebiet des Emir von Sind bil— det, war allerdings fruͤher Cabul tributpflichtig, aber seit dem Anfang dieses Jahrhunderts hatte es sich unabhaͤngig gemacht, keinen Tribut bezahlt, und seit der Vertreibung der Koͤniglichen Familie der Duranis aus Cabul alle Verbindung mit diesem Reiche abgebrochen. Die Compagnie hat vor einiger Zeit dem Emir von Sind seine Souverainetaͤt gegen die gedrohten Angriffe von Rundschit Singh garantirt, unter der Bedingung, daß er dagegen den Handel auf dem Indus frei lasse. Allein er ist ein habsuͤchtiger und unaufgeklärter Fuͤrst, der den wahren Zustand seiner Lage nicht beurtheilen kann. Er hat im letzten Jahre den Raͤuberhorden, welche in der Salzwuͤste von Mewar hausten, und die Laͤndereien der Verbuͤndeten der Compagnie verheerten, Unterstuͤtzung gegeben, und die uͤbrigen Punkte seines Vertrags nur schlecht erfuͤllt. Dies, verbunden mit dem vorauszusehenden Einfalle von Schudjah und Rundschit Singh, zwingt das Gouver— nement von Bombai Kriegsschiffe mit Landungs⸗Truppen in die Muͤndungen des Indus zu schicken, welche im Nothfall Tatta, die ehemalige Hauptstadt von Sind, welche an der noͤrdlichen Spitze des Delta's liegt, besetzen werden. Die Compagnie muß wuͤnschen einen Krieg zu vermeiden, der sie noͤthigen wuͤrde, ihre reducirte Armee wieder auf den Kriegsfuß zu stellen, und damit allen Ersparungen, die sie mit Muͤhe seit einigen Jahren eingefuͤhrt hat, und welche ihr mehr als je nothwendig sind, zu entsagen. Aber die politische und kommerzielle Wichtigkeit des Indus ist zu groß fuͤr sie, als daß sie sich nicht im Noth— fall auch zu einem Krieg gegen Sind und Lahore entschließen sollte. ahrscheinlich wird jedoch die temporaire Besetzung einiger Punkte am Indus hinreichen. Der Emir von Sind ist trotz eines Landsturms von 40,00) Mann Kavallerie nicht im Stande, einem Englischen Angriff einen Monat lang zu wider— stehen, und Rundschit Singh selbst koͤnnte nicht mehr als Eine Campagne machen. Dennoch waͤre es ein wahres Ungluͤck fuͤr Britisch Indien, wenn der Krieg wirklich ausbrechen sollte; es wuͤrde keine bessere militairische Graͤnze gewinnen, und die Ad— ministration dieser Provinzen wuͤrde nur neue Kosten und Ver— legenheiten herbeiziehen. Aber es muß auf der Neutralitaͤt des Indus bestehen, und das Resultat wird ohne Zweifel seyn, daß der Emir von Sind unter die Klasse der verbuͤndeten, d. h. mediatisirten Fuͤrsten der Compagnie fallen wird, so daß die po— litischen Angelegenheiten einem Englischen Residenten am Hofe von Hyderabad uͤbergeben und die innere Administration dem Emir gelassen werden wird, wie es unter ähnlichen Umständen schon seinem Nachbar, dem Radschah von Cutsch, ergangen ist.
In lan d.
Berlin, 28. Jan. Man schreibt aus Stettin: „Am 26sten d. M. fand hierselbst die Eröffnung des fuͤnften Provin— zial-Landtages fuͤr das Herzogthum Pommern und Fuͤrstenthum Ruͤgen statt. Sie erfolgte, nachdem die Herren Stande dem Gottesdienste in der Schloßkirche beigewohnt hatten, auf die vorgeschriebene Weise, und es wurde dabei und nachhes Allem zu genügen gestrebt, wozu die Feier des Tages und insbesondere die Liebe und die treue Verehrung gegen Se. Maj. den Koͤnig von selbst auffordert.“
— In Breslau starb am 2ästen d. M. Morgens im Josten Lebensjahre der freie Standesherr auf Kynast, Herr der Herrschaft Warmbrunn, Erb-Hofrichter und Erb-Land-Hofmeister in Schlesien, Kammerherr und Ritter des Rothen Adler-Ordens Ister Klasse, Herr Leopold Gotthard Graf von Schaffgotsch Excellenz. =
— Se. Majestaͤt der König von Großbritanien haben der Bibliothek der Universitaͤt Halle das kostbare Werk: „Focdera. commentationes et cujusennuque generis acta publica; the parliamentary writs; the statufes of ihe real; rotsuli hun- redorum cet. 72 Baͤnde in Fol. als Geschenk uͤbersenden zu lassen geruht.
— In den Nadel⸗-Fabriken zu Achen bemerkt man fortwaͤh— rend viele Regsamkeit. Kuͤrzlich sind noch drei neue Etablissements dieser Art in jener Stadt errichtet worden.
— „Es ist eine Erscheinung ganz eigener Art“, so schreibt man aus Achen, „daß sich auf dem Lande, besonders im Kreise Malmedy, viele Woͤlfe blicken lassen. Sonst verließen diese Raub— thiere ihre Schlupfwinkel nur bei starker Kalte; seit ungefaͤhr 6 Wochen aber kommen sie so häufig zum Vorschein, daß man genoͤthigt gewesen ist, Klopfjagden zu veranstalten. Noch kuͤrz— lich wurden in der Nahe von Malmedy Ziegen und Hunde von diesen Thieren fortgeschleppt und zerrissen. In den beiden letz— ten Monaten des abgelaufenen Jahres hat man im Kreise Mal— medy allein 7 alte Woͤlse erlegt.“
— Zu Ende des Jahres 13532 betrug die Zahl der Einwohner von Stettin 29,974, zu Ende des Jahres 1833 aber 29, 357, also 183 mehr. Getraut wurden im verflossenen Jahre 316 Paar. Geboren wurden mannlichen Geschlechts 139 eheliche und 1065 uneheliche, weiblichen Geschlechts 45) eheliche und ss uneheliche, zusammen 1125 Kinder. Gestorben sind 530 männlichen und 47 weiblichen Geschlechts, zusammen 991. Es sind also 134 mehr ge, boren als gestorben. Das hoͤchste Alter zwischen gli und 99 Jah— ren ö 2 Personen maͤnnlichen und 3 weiblichen Geschlechts erreicht.
— Der Hallische Kurier meldet: „Allen Harz-Reisenden und namentlich den Besuchern des Brockens theilen wir die Nachricht von dem Ableben eines Mannes mit, der in der Reise— Journalistik jenes befreundeten Gebirgs-Laäͤndchens eine gewisse Telebrität erlangt hat, naͤmlich des Brocken⸗Wirths J. F. Ch. Ger— lach. Derselbe starb am 8. d. M, im 71. Lebensjahre, nachdem er 33 Jahre lang seinen hohen Posten ruͤhmlich verwaltet.“
; . 6 .
Die fuͤnfte Kunst-Ausstellung in Halberstadt von Werken leben— der Kuͤnstler, soll vom 1. bis 5h. Mat dauern und damit wieder eine Verloosung von Kunstwerken verbunden werden.
Wir ersuchen daher die Herren Kuͤnstler, welche uns Gemaͤlde
dazu anzuvertrauen geneigt sind, diese spaͤtestens bis zum 10. April zine, genaue Beschreibung derselben und ben etwaigen Periauf Preis aber bis zum zo Maͤr an uns ein uschicten, Be Zusen dun gen von namhaften Kuͤnstlern uͤbernimmt der Verein die Kosten der Her- und der Ruͤckfracht und verguͤtet unter Umstaͤnden auch Ver⸗ packungs-Kosten. Von sehr entfernt Wohnenden und bei sehr gro⸗ fen Gemaͤlden erbitten wir uns indeß vorher eine Anfrage. In Berlin wird Herr Kastellan Rietz im Königl. Akademie-Gebarn= in Dresden Herr Weinberger, naͤhere Auskunft ertheilen, Gemah— ö und fuͤr deren bestmoͤglichstes Verpacken und Hersenden gen. Halberstadt, den 1. Januar 1834. Der Kunst Verein zu Halberstadt. JI W. Spiegel . Die senberg. Dr. F. Lueanus.
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmallger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
, . Zz34, 26 Par. 334, war. 355,5 1 Par. Quellwaärme 6, 0 R 3.3 o 5.1 0 ) Lim nrnm, , ge, Rn, e nr, d . 4,3890 R.
—
1834. 27. Januar.
Thaupunkt 4 3,70 R. 4 4,5 0 R. 4 3,3 0 R.
a nt 1 it S2 pCt. Sß pCt. Bodenwarme 4,5 R. . . . abe.
Wind .... g lt an. tee n,, ,, Wolkenzug . W. . Niederschlag 0,0 8 9 Ry.
——
Berliner Börse. Den 28. Januar 1834.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Lettel. (Preuis. Cour)
F ff 7
97 1Grolshz. Bos. do.
—
Zt. · Schuld- Sch. 4 N] 1 — 101 br. Lug. Ans. 13. 5 hs ibz GHetpr. Pfandiir,. 4 986 ) Pr. Eng]. Anl. 22. 5 i031 os. Ponun. do. 4 1053 105 Pr. Engl. Ohl. 30. 4 82 9t ur. u. Neum. do., 4 i106 105. hräm. Sein d. Seck. = 34. 335 Schieeische da, 4 . bs! Kurm. 9bl. m. I. C. 4 995 g51 Rkst. C. d. R- u. N. — J 663 — Jeum. Int. Sch, do. 4 86 951 IZ. Sch. d. K- u. N — 67 1 666 Berl. Stadt- Obi. 4 985 898 —
kKönigsh. do. 1 — — „Holl. vollw. Duk. — 171 — Elbing. do. 44 97 — Neue do. — — 18 Hanz. do. in h. — 365 — Eriedrichsd or.. — 135 13 Westhe Pfandbr. 4 981 988 Disconta- . — 1311 4 :/. e e e e 2 e e . ee .
er / ; FPreusꝶ. C Wechsel- Cours. . r rief Geld. Rmelerdumm.. . , . 250 EI. Kur — 11411 J 250 El. 2 Mt. — 141 JJ 300 Mk. Kur 1525 — ö 5300 Mk. 2 At. 1515 1651 1 1 LSt. 3 Mt. — 6 241 J , — 180m , 150 FI. 2 Mt. 1044 — J 150 FI. 2 Mt. — 10531 G 100 ThIl. 2 Mt. 997 99 I 100 Thl. 8 Tage 103 — Erehkfart 9. II. Wz. .... ... 150 Ti. 2 Mt. — 11021 1 100 Kbl. 3 VWVoch. 30 30 Warschau , Kur — Q —
Auswärtige Börs en. Amsterdam, 23 Januar. Niederl. wirkl. Schuld 495. 58 do. 947. Ausgesetzte Sehuld —. käanz-Bill. 215. 433 Amort. 885. 3183 7146. OQesterr g45. Freuss, Frümien- Scheine ga. Kuss. (v. 1828) 1023 (v. 1831) 93. 53 Spau.
587. 33 38. Antwerpen, 22. Januar. Span. 58 586. 48 — 338372. Linsl. 1141 2 . Belg. 95. Frank furt a. M., 25. Junuar.
Oesterr. 53 Metall. 96 R. 964. 43 864 S6. 243 521 183 223. Be. kank- Aetien 1505. 1504. Fart. Obl. 1377. 1373. Loose zu 100 FI. 211. G. Holl. 58 Obl. * 1832 93. 9825. Holn. Loose 635. 63. Preuss. Prüm. - Sch. 535. 531. do 43 Anl. 914. (. 583 Span Reute 58. 584. 33 do. perp. 373. 377.
London, 20. Januar.
Cons. (ex div.) 885. Belg. 96ę. Bras. 69. Dän. 733. HolI. 248 496. Neap. 89. Port (neue) 575. Preuss. 102. Russ. 10443. da. (neue) 101.
Paris, 22. Junuar.
53 Rente pr. compt. 104. 90. fin cour. 105. —. 38 pr. Compt. . 15. sin cour. 75. 25. 58 Neap. pr. compt. 90. S5. fin cur. 90 95. 53 Span. perp. 573. 33 d0. 363. 58 Bel. 97.
Warschau, 24. Januar. Pfanhr. 915. 92. Part. Obligat. 383.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 29. Januar. Im Opernhause: Liebe, Trauerspiel in Abtheilungen, von Schiller.
Wegen Unpaͤßlichkeit der Dlle. Gruͤnbaum, kann die Oper: Fernand Cortez, heute nicht gegeben werden.
Im Schauspielhause: La Revanche, comédie an 3 actes et en pros. 1) Lax Vengeance Italienne, vandeville en 2 ales.
Zu dieser Franzoͤsischen Vorstellung bleiben die bereits ge— kauften, mit Dienstag bezeichneten Schauspielhaus-Billets guͤl— tig; auch werden die dazü noch zu verkaufenden Billets eben— falls mit Dienstag bezeichnet seyn.
. Königstdtisches Theater.
Mittwoch, 29. Januar. Zum erstenmale wiederholt: Sin— sonie (Ccmoll), in 4 Satzen, von L. v. Beethoven. Hierauf: Ludovic, der Korsikaner, komische Oper in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen des St. Georges: „Ludovic; Musik von Herold und Halsvy; fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeitet von Friedr. Genée.
Kabale und
Markt Preise vom Getraidbe. Berlin, den 27. Januar 1854. Zu Lande Weizen 1 Rihlr. 25 Sgr, auch 1 Rthlr. 12 Sg 6 Pf.; Roggen 1 Nthlt. 7 Sgr. 5 Pf, auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 238 Sgr. 8 Pf, auch 23 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 20 Sgr. 9 Pf, auch 21 Sgr. 3Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf. Zu Wasser; Weizen (welßer) 2 Rthlr, auch 1 Rthlr. 25 Sgr, und 1 Rthlt. 15 Sgr.; n 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch Ü Rthlr. tz Sgr. 3 P; große. Gerste 4 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf, auch
1 RNthlr.; Hafer 2 Sgr. 6 Pf; Erbsen 1 Rthlr. 17 Sgr. FS pf.
Sonnabend, den 25. Januar 1834. Das Schock Stroh 11 Rthlr. 5 Sgr., auch 8 Rthlr. 25 Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Redacteur Cottaæl.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Allgemeine
Preußischt Stagts-Zeitung.
Berlin, Donnerstag den 30sten Januar
1834.
Amtliche Nachrichten.
Kron dee Tag es.
Se. Majestät der König haben dem Schornsteinfeger⸗Mei— ster Sahm zu Grottkau die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
— — St. Petersburg, 18. Jan. Se. Majestaͤt der Kaiser haben am 23. November v. J., auf den Antrag des Mi— nister⸗Comité, angeordnet, daß es bei dem gegenwärtig fast im ganzen Reiche herrschenden Getraide-Mangel gestattet seyn soll, nach gegenseitiger Uebereinkunft zwischen Fabrikanten und Paͤch— tern, Branntwein aus Runkelruͤben und Kartoffeln zu erzeugen. Diese Verfahrungsweise darf so lange fortgesetzt werden, bis kuͤnftige guͤnstige Aerndten zur Foͤrderung des Ackerbaues ihre Abaͤnderung nothwendig machen. — Die Folgen des großen, den großeren Theil unsers Kaiserstaats im vorigen Sommer ,. Getraide-Mißwachses bemerken wir hier in der esidenz und ihren näheren Umgebungen zwar noch wenig, fuͤhlbarer äußern sie sich aber schon in den inneren Provinzen; am heftigsten wird man sie dort, wie auch hier, erst im nächsten Fruͤhjahre empfinden; auf alle Zweige unsers inneren Betriebs, auf alle buͤrgerlichen Gewerbe werden sie ihren nachtheiligen Einfluß ausuͤben. Unsere meisten noͤrdlichen Gouvernements, in denen sich der letzte Sommer sehr regenreich erwies, haben sich indessen einer . guten Aerndte zu erfreuen gehabt; unter denselben durfen das Gouvernement Moskau und die Ostsee⸗Provinzen ihre Aerndten sogar gesegnet nennen. In al— len diesen beguͤnstigteren Distrikten laßt nun die Regierung an— sehnliche Getraide⸗Quantitaͤten, vorzuͤglich Roggen, zu mäßigen Preisen ankaufen, naͤchstdem sind auch während der Schifffahrt große Vorraͤthe aus dem Auslande eingefuͤhrt worden. Diese Ankaͤufe sind in dem von allem Getraide ganz entblöͤßten Suͤden deponirt, wo sie unter genauer Kontrolle der Polizei-Behoͤrden den duͤrftigsten Bewohnern fuͤr die Einkaufs-Preise abgelassen werden. Dergestalt sucht die vaͤterlich fuͤrsorgende Regierung der temporairen Landesnoth nach Kräften zu steuern; moͤchten ihre wohlwollenden Verfuͤgungen auch nur immer von würdigen und rechtlichen Beamten vollzogen werden. Viele Vermoͤgende unsers Adel ⸗ und r n, euern gleichfalls ansehn⸗ liche Beitrage fuͤr diesen Zweck. Unsere Tages-Blaͤtter waren bisher mit Anempfehlung mancher Surrogate gefüllt, die das mangelnde Roggenbrod dem Armen ersetzen sollten, zu welchen * en bend. gewiß auch gern im Moment des anruͤckenden Hungers greifen werden. Eines derselben enthielt gegen den in Nr. 357 der vorjährigen Staats-Zeitung aufgenommenen Artikel eines Russischen Autors eine förmliche Widerlegung. In die— sem Aufsatze war bekanntlich der vorjaͤhrige Mißwachs der seit einem Decennium von uns vernachlaͤssigten Boden- Kultur, un— serer leidenschaftlichen Hinneigung fur Manufakturen und Fa— briken zugeschrieben worden. Treu dem Grundsatze: audiatur et allera hars, theile ich auch aus dieser Widerlegung das We— sentliche mit: „Die Gegner der Ausbreitung der Manu—
faktur-Industrie in Rußland“ beginnt sie — „haben nicht gezogert, die in einigen Zweigen derselben wahrge—
nommene Stockung zu benutzen, um ihre Klagen daruͤber zu erneuern, wie gewaltsam und unzuverlaͤssig das Bestehen un— serer Manufakturen sey. Nach ihnen beweise der vorjaͤhrige, einige unserer Provinzen betroffene Mißwachs, der nur auf ei nige Zweige der Russischen Industrie nachtheilig einwirkte, klar, daß es besser sey, sich dem Ackerbau ausschließlich zu widmen, um so den Volks-Unterhalt fuͤr immer zu sichern, das Manu— sakturwesen aber den Auslaͤndern zu uͤberlassen, welche uns un— unterbrochen und wohlfeil mit ihren Erzeugnissen versehen koͤnn— ten. Die Meinung, als wenn Manufakturen bei uns dem Ackerbau schadeten, weil sis ihm eine Menge nuͤtzlicher Haͤnde entziehen, ist eine gaͤnzlich irrthuͤmliche und schon oft widerlegt worden. Nur einen Blick auf die Karte des großen Rußlands werfend, überzeugen wir uns, daß viele Gouvernements ent— weder mit zu kargem Lande versehen sind und ihre Gesammt— Ansiedelung nicht zu ernähren vermögen, oder sie sind nicht frucht— bar genug, um die Beschwerden des Landmanns genugend zu ersetzen. Die Anlegung von Manufakturen an solchen Orten ist keinesweges nachtheilig, vielmehr unumgaͤnglich nothwendig und dem Ackerbau ersprießlich. In einem großen Theile Rußlands gestattet der lange Winter, fuͤr das Manufaktur— wesen eine Menge Haͤnde n verwenden, welche in die— ser Jahreszeit fuͤr den Betrieb des Ackerbaus nutzlos bleiben. Die Erweiterung und Vermehrung der Maschinen verkuͤrzen Überdies die Menschen-Arbeiten, befreien die Fabrikanten von der Nothwendigkeit, eine große Arbeiter-⸗Zahl zu halten und gestat— ten ihnen, fuͤr ihre Zwecke Kinder, Weiber und Greise zu be— schaͤftigen, welche bei dem Landbau kein ihnen so einträgliches Gewerbe faͤnden. Darum ist die Meinung grundlos, als wenn der letzte Mißwachs von der Erweiterung der Manufakturen zum Nachtheil der Landes-Kultur herruͤhren könne. Die Gouverne— ments, welche er heimsuchte, gehören keineswegs zu den Manu— faktur⸗Betreibenden, hatte sich denn auch sein nachtheiliger Ein⸗ fluß in diesen letztern gezeigt, so laͤge darin nichts besonderes; denn der Mangel der ersten Lebens-Beduͤrfnisse zwingt uns unumgaͤng— ich, sie vor allen uͤbrigen zu befriedigen, wie beschraͤnken un— sere Ausgaben auf alle übrigen uns nicht so nothwendigen Ge— genstaͤnde; die erhoͤhten Brod-Preise hatten imnier und uͤberall die Vertheurung aller uͤbrigen Erzeugnisse zur Folge, folglich wird
dadurch ihr Absatz vermindert, so muß sich denn auch der Handel mit
Manufaktur⸗Waaren die sem unguͤnstigen Geschaͤftsgange unterwer⸗
—
fen. Eine ahnliche Erscheinung sahen wir schon oft in Mißwachs— Jahren in Großbritanien, in Frankreich und in andern Staa— ten, wo die Manufakturen ihre Arbeiter der hohen Brodpreise wegen beschraͤnken mußten. Unbezweifelt müß der Getraide—
sißwachs einigen Einfluß auf die Fabriken-Industrie äußern, wie er es auf alle uͤbrigen Gewerbe thut; aber eine Mißaͤrndte und eine gute Aerndte koͤnnen auch nicht mehr auf den Ma— nufaktur⸗Betrieb als auf alle uͤbrige Ausfluͤsse der Volksthaͤtig⸗ keit wirken. Nicht deswegen versagten einige fruchtbare Pro— vinzen Rußlands dem Landmann den Ersatz seiner Muͤhen, weil ein neuer Zweig der Volksthätigkeit unsre Dörfer, Staͤdte, Maͤrkte, Seehafen und Heerstraßen zu beleben begann, sondern des⸗ wegen, weil Gott keinen Regen Jab. Auch ohne Fabriken waͤre dieser Mißwachs eingetreten, nur mit dem Ünterschlede, daß dann der großere Theil des arbeitenden Volkes mittellos gewesen ware, sich seinen Bedarf anzukaufen. Ist auch jetzt das Brod theuer, so hat man doch Mittel, es zu kaufen, weil Arbeit und auch deren Absatz da ist; ist letzterer auch schlecht, so ist er doch da. Auch der Landbau ist eine Industrie, gleich dem Manufakturwesen; welche von beiden ist nun vor— theilhafter, sicherer? Ist es hinlänglich, er sein Land zu bauen, dessen Ertrag oft gar nicht vom m, Fleiße ab⸗ haͤngt, vielmehr nur zu oft von den Einfluͤsssn der Witterung; ist es nicht besser, uͤber zwei Huͤlfsmittel zu gebieten, welche, so zu sagen, sich gegenseitig die Hand bieten, durch WechselWir— kungen sich sichern; diese zwei Erwerbszweige konnen sich bei der Größe Rußlands sehr gut nach Linem Ziele richten, ohne sich ge— genseitig zu stoͤren oder zu hindern. In den Jahren einer ge— segneten Getraide⸗Aerndte koͤnnte man eher einige Zweifel uͤber den Vortheil der Erweiterung unserer Manufaktur-Industrie aufwerfen, aber bei dem Anblick duͤrrer, kahler Felder, auf denen überall der bleiche Tod haust, bei dem Anblick leerer Scheunen, hungernder Landleute behaupten zu wollen: die Volksthaͤtigkeit werde vergeblich und nutzlos zur Aufsuchung neuer Huͤlfsquel— len fuͤr die Sicherung seines Bedarfs und Wohlstandes verwandt, ist ein offenbarer Widerspruch, eine voöͤllige Verleugnung der Wahrheit. Nehmen wir jetzt an, es sey gar kein Brod vorhanden, was nicht moͤglich waͤre, oder es sey uͤber die Maßen theuer. In dem einen und anderen Falle haben wir im Besitz des Geldes die Hoffnung, es zu ersetzen oder zu kaufen. Alles dies fuhrt uns zu dem Beweise, daß ein mit dem Ackerbau, der Industrie und dem Handel sich beschäͤftigendes Volk bei dem Mißlingen des ersten Gewerbes sich leichter helfen und sichern kann, als ein anderes, das mit seinen Hoffnungen, Muhen und Vortheilen nur an seinen Boden gefesselt ist. Eir, Mißwachs⸗ Jahr ist darum um so unglücklicher, als sein Elled auch in das künftige Jahr hinuͤberragt. Da laͤßt es sich schon an keinen Vorrath fur die kuͤnftige Saat denken, die wesentlichste Sorge bleibt die Ernäh— rung fuͤr heute, der morgende Tag bleibt Gott anheim gestellt. Wer vermag sich denn auch bei einem solchen Exeigniß mit der fremden ihm zugefuͤhrten Huͤlfe schneller zu versorgen; der, wel— cher Alles , was er zu Hause besaß, sich keinen Spar— pfennig mit seinen muͤßigen Händen errang, oder der, welcher sich zwar muͤhsam, aber dennoch ernährte, sich noch uͤberdem etwas Geld reservirte, wovon er sich die fuͤrs kuͤnftige Jahr nothwendige Saat kauft, oder den geringen, jetzt aber ihm so wohlthätigen Erwerb seiner Muͤhe und Sparsamkeit seiner Fa— milie zustellen kann? Wenn wir nun die gegenwartige par— tielle Stockung in der Thaͤtigkeit unserer Manu faktur-Industrie aufmerksam erwägen, und alle dazu Veranlassung gebenden Ur— sachen genau zu erforschen suchen, so sehen wir, daß sie nicht von dem alleinigen Mißwachs herrühren, sondern von anderen ganz fremden Ereignissen, die auch hätten eintreten koͤnnen, wenn das gesegneteste Aerndte⸗Jahr Rußland begluͤckt hätte. Die letzten hieruͤber aus Moskau eingegangenen Briefe beweisen dies. In dieser Beziehung heißt es darin: „„Die Geruͤchte, daß wegen der Brodtheurung viele Fabrikanten ihre Arbeiter ganz entlassen hatten, sind ungegruüͤndet. Wahr ist es, daß im Fache der Baumwollen- Spinnerei viele angesehene Fabrikanten die Zahl ihrer Webestuͤhle vermindert haben. Ursache dazu gab der we— gen des Getraide-Mißwachses in vielen fernentlegenen Gouver— nements veranlaßte stockende Absatz; doch kann man auch diese Ursache nicht als die einzige ansehen; denn die Verringerung der Webestuͤhle hegann weit fruͤher, als wir bei dem Einträütte des Winters die Erhohung der Brodpreise erwarteten. — Die erste Ursache zur Beschraͤnkung im Betriebe der Baumwollen— Spinnerei war die Steigerung der Baumwollen-Preise in Eng— land, welche 40 Prozent betrug. Dies veranlaßte in den groöͤ— beren Baumwoll⸗Fabrikaten einen Unterschied von 26 und mehr Prozenten. Nun ist es aber bekannt, daß im Manufaktur⸗Be— triebe die Preise zu erhohen, schwierig ist, ihre Erzeugnisse ge— hören nicht zu den ersten Lebens-Beduͤrfnissen; darum beschlossen die Fabrikanten, nur wenige theure Fabrikate zu verfertigen. — Auch die Seiden-Manufakturen haben ihren Betrieb wegen der ungewshnlichen Preis Erhohung der rohen Seide in Italien, Persien z. um etwas beschräͤnken müssen. Die Zahl der Tuch Manufakturen war schon lange im Vergleich zu ihren Beduͤrf— nissen zu groß, sie verringert sich auch schon im zweiten Jahre; dabei sind die gegenwärtigen Woll - Preise so hoch, daß ohne gewisse Aussichten Niemand Tuch zu bearbeiten wagt.““ — Die Meinung derer, die den Getraide⸗Mißwachs den mangelnden Händen, welche in den Manufakturen und Fabriken verwandt werden, zuschreiben, ist falsch. Im gegen“ waͤrtigen Fall glauben wir, daß bei der beklagenswerthen Duͤrre des vergangenen Sommers der Brodmangel nie so fuͤhl— bar geworden waͤre, haͤtte man nicht von der Kaukasischen Linie und aus Astrachan gegen 600,000 Tschetwert Korn uͤber die n . transportirt. In einem guͤnstigen Aerndte-Jahr haͤtte dies keine unangenehme Folgen gehabt; als aber die Linien— Kosaken, nach dem Verkaufe ihrer Vorraͤthe, ihre Felder in Folge der Duͤrre kahl und fruchtlos erblickten, eilten sie zu Tausenden in die inneren Provinzen, um Getraide zu kaufen. Dieses nie stattgefundene Ereigniß erregte einen fast panischen Schrecken.
Die Bewohner der Gouvernements Charkow, Kursk, Woronesch und einige andere glaubten nun, sie wuͤrden durch den Hunger einem vollkommenen Elende preisgegeben werden. Dadurch ward in jenen Gegenden der Umsatz mit Manufaktur ⸗Erzeugnissen gaͤnzlich gehemmt. Als aber die Kosaken befriedigt waren, die neue Aerdte sich ergiebiger zeigte, als man geglaubt hatte, be— ruhigten sich die genannten sädlichen Gouvernements wieder. Die Industrie und ihr Umsatz erholen sich auch schon dort einiger— maßen. Am wenigsten fuͤhlbar zeigte sich die große Duͤrre des Suͤdens im Gouvernement Moskau, dort gedieh der Roggen gut, der Weizenbau aber auf's Trefflichste; darum leiden die dortigen Volksklassen auch gar nicht durch die auf den Fabriken verringerten Arbeiten.“
FD.
Paris, 22. Jan. Die mit der Pruͤfung des Vorschlages der Herren Devaux und Taillandier in Betreff der Abschaffung der buͤrgerlichen Todes,Erklaͤrung beauftragte Kommission ist ge— stern ernannt worden. Sie besteht aus den Herren Bidault, Taillandier, André, Realier⸗Dumas, Devaux, Pean, Caumartin, Parant und Maignol.
Der Constitutionnel enthaͤlt Folgendes: „In allen Bu— reaus der Deputirten⸗Kammer war heute das Gerücht verbrei— tet, daß das Ministerium sich in einer Art von Desorganisation befände. Der Praͤsident des Conseils steht den Herren Broglie und Guizot feindlich gegenuͤber. Herr von Broglie hat mehrere Male seine Entlassung eingereicht; aber Herr Guizot hat ihn gebeten, zu bleiben, und der Herzog scheint, wenn auch nur un— gern, den lebhaften Bitten seines politischen Freundes nachgege— ben zu haben. Herr Thiers steht seinerseits nicht in besserm Vernehmen mit Herr Guizot. Die Spannung zwischen diesen beiden Ministern begann an dem Tage, wo Letzterer bei den Be— rathungen uͤber die Adresse die legitimistische Rede des Herrn Berryer auf eine so schwache Weise beantwortete. Der Ge— schichtschreiber der Revolution wollte es uͤbernehmen, den Red— ner der Contre- Revolution niederzudonnern; aber Herr Guizot beeilte sich, vor ihm das Wort zu fordern, und daraus entstand eine Uneinigkeit zwischen den beiden Ministern, welche seitdem immer stärker geworden ist. — Man sprach heute in ganz Pa— ris von nahe bevorstehenden Modificationen, die uns schoön in der vorigen Session sehr schwer zu bewerkstelligen schienen. Es wuͤrde eine gaäͤnzliche Umgestaltung nothwendig seyn; aber man kann es sich nicht verhehlen, daß einer solchen am Schlusse einer Legislatur und am Vorabend der allgemeinen Wahlen große Schwierigkeiten entgegenstehen.“
Im Journal des Débats liest man nachstehende Charak— teristik des wuen Spanischer Premier⸗Ministers: Herr Mar? tinez de la Rosa, der an die Stelle des Herrn Zea zum Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden, ist 48 Jahre alt, und zu Granada aus einer der Klasse der Hidal— gos angehörenden Familie geboren. Durch das Recht der Erst— geburt ward er alleiniger Besitzer des väterlichen Erbes; dessen⸗ ungeachtet trat er edelmuͤthig die Halfte davon seinem Bruder ab. Er widmete sich fruͤhzeitig der Literatur und der Dicht— kunst und eröffnete zu Salamanka, nach Beendigung seiner Studien, einen Privat-Kursus der schoͤnen Wissenschaften und der Phtlosophie, wo er, ohne seine Bestimmung vorherzusehen, das Redner⸗Talent ausbildete. Bei der Franzoͤsischen Invasion im Jahre 1808 erklärte er sich gegen Napoleon und gab eine Zeitung heraus, worin die Sache Spaniens und die Grundsaͤtze der Natibnal⸗Unabhängigkeit beredtsam vertheidigt wurden. Ge— noöthiget, vor dem unwiderstehlichen Eroberer zu fliehen, fluͤchtete er sich nach Cadix, von wo er bald nach England ging. Dort entwickelten sich seine politischen Ideen durch das praktische Stu dium der constitutionnellen Repraͤsentativ-⸗ Regierung. Bei seiner Ruͤckkehr nach Cadix, dem damaligen letzten Zufluchtsorte der Spanischen Nationalitaͤt, ward er als Deputirter zu den Cortes ernannt, und er war Mitglied derselben im Jahr 1812, als die Constitution votirt ward. — Bei der Ruͤckkehr Ferdinand's VII., im Jahr 1814, als die Partei der Inquisition und des unum— schrͤnkten Regierungs-Systems die Constitution vernichten und ihre Verfasser verfolgen ließ, ward Martinez de la Rosa, be— kannt durch die Beharrlichkeit in seinen liberalen Geundsätzen, verhaftet und auf die Galeeren von Ceuta, an der Afrikanischen Kuͤste, gebracht. Durch die Revolution von Cadix, im Jahr 1820, befreit und zum Deputirten in den Cortes zu jener Zeit ernannt, ward er der vorzuͤglichste Redner, und später zum Praͤsidenten dieser Versammlung erwaͤhlt. Seine Beredsamkeit stand in großem Ansehen, welches er hauptsaͤchlich der großen Maͤßigung verdankte, die er auch selbst im Sturm der Leidenschaften beizubehalten wußte. Stets er— klaͤrte er sich gegen die Anarchisten, die, unter dem Namen der Communeros und Descamisados, durch die Gewaltsamkeit ihrer Ausschweifungen, den Sturz jener Constitution von 1812 be— schleunigten, deren Ausfuͤhrung der unglückliche Grundsatz einer einzigen Kammer schon an sich so schwierig machte. — Im Jahre 1822, nach den laͤrmvollen Wahlen der neuen Cortes, zu deren Praͤsidenten Riego ernannt ward, und als Ferdinand sich durch den Aufruhr gezwungen sah, sein Ministerium abzuän— dern, bezeichnete die oͤffentliche Meinung, jene wenigstens der wahren Freunde ihres Vaterlandes und der Freiheit, laut Hrn. Martinez de la Rosa zum Chef des neuen Kabinets. Damals war er von allen Kandidaten derjenige, der in einem hoͤheren Grade die einem Premier⸗Minister nothwendigen Bedingungen in sich vereinigte. Eine wahre Beredtsamkeit, ein ruhiger Much, eine große Geistesgegenwart, Ordnungs⸗Grundsaͤtze, verbunden mit einer aufrichtigen Zuneigung fuͤr die Freiheit, der er unverwerfliche Buͤrgschaften gegeben hatte, ein ehrenvoller und reiner Ruf, dies waren die seltenen und wesentlichen Eigenschaften, welche die rechtlichen Maͤnner ihm nicht bestreiten konnten. — Der Koͤ— nig ernannte Hrn. Martinez de la Rosa zum Staats-Minister mit dem Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten, und uͤber— trug ihm die Wahl seiner Kollegen. Aber Herr Martinez de la Rosa hatte zu viel Scharfsinn und Erfahrung, um nicht alle