chischen un
Breda (an die Stelle des verstorbenen General-Major Wilde— man) ernannt worden.
Der Baron van Westreenen van Tiellandt hat Sr. Ma— jestaͤt dem Könige kuͤrzlich ein in 24 Sprachen abgefaßtes Gebet— buch uͤberreicht, das demselben von den Mechitaristen des Ar— menischen Klosters auf der Insel San Lazzaro bei Venedig fuͤr Se. Majestaͤt zugestellt worden war. Allerhoͤchstdieselben haben hierauf den genannten Kloster-Geistlichen, als einen Beweis Höchstihrer Zufriedenheit, eine silberne Medaille uͤbersandt, welche von einem sehr gnaͤdigen Handschreiben begleitet war.
Belgien.
Bruͤssel, 31. Jan. In der gestrigen Sitzung der Re— präsentanten⸗Kammer wurde die Berathung uͤber das Bud⸗ get des Finanz⸗Ministeriums fortgesetzt, und einige Artikel dessel— ben ohne erhebliche Debatte angenommen.
Aus Ostende meldet man vom 29sten d.. „Seit gestern herrscht hier ein Sturm, der alle in der letzten Zeit erlebten an Heftigkeit uͤbertrifft. Unsere Damme sind an zwei Stellen durch⸗ brochen worden. Besonders gefaͤhrlich ist ein Durchbruch in den steinernen Damm, den man nicht stopfen zu konnen fuͤrchtet, da die Fluth mächtig steigt, und die See Über alle Beschreibung sturmisch ist.“
Das Schwedische Schiff „Carlscrone“, welches von Batavia zuruͤckkehrend nach Rotterdam bestimmt war, soll bei Dungenesse mit seiner Ladung und einem Theil der Mannschaft untergegan— gen seyn. Indeß bedarf dieses Ereigniß noch der Bestaͤtigung.
Deutsch l and.
Hannover, 30. Jan. Nach der fruͤheren Organisation des Hannoverschen Heers von 1826 belief sich die gesammte Starke desselben auf 30,921 Mann und 3445 Pferde. Spaͤter— hin wurde sie jedoch durch Uebernahme eines Theils der Kosten des Land-Dragoner-Corps auf den Kavallerie⸗Etat um 320 Mann und Pferde, so wie durch Einziehung aller Stellen der Regi— ments-Chefs in der Kavallerie und Infanterie bei Gelegenheit der Ausrangirung des Generalstabs aus dem Regiments-Etat um 5. Offizier⸗-Stellen vermindert, so daß bis 1833 der Stand der aktiven Armee 2,497 Mann und 3114 Pferde betrug. Nun ist aber der vorigen Stände-Versammlung durch das Ministe— rial ⸗Schreiben vom 1. Marz 1833 der Plan einer neuen Orga— nisation der Armee vorgelegt worden, wodurch eine jaͤhrliche Ersparung von 140,000 Rthlr. der General⸗-Steuer⸗Kasse zu gute kommen, und den Cavallerie-Quartierstaͤnden, selbst wenn die Leistungen fuͤr das Land-Dragoner-Corps unveraͤndert blei⸗ ben, eine Verminderung von 900 sogenannten Quartier⸗ Portionen nebst einer verhaͤltnißmaͤßigen Herabsetzung des Gesammt⸗ Betrages an Offizier -Service und geldern zu Theil werden koͤnnte. Die Staͤnde-Versammlung er— klaͤrte sich durch das Schreiben vom 15. Maͤrz v. J. mit diesen entwickelten Grund-⸗Bedingungen einverstanden, und die neue Or— ganisation wurde allmählig bis zum 1. Juli 1833 ins Leben ge— fuͤhrt. In dem Poststript 10 vom 5. Dezember 1833 legt nun das Ministerium der jetzigen Staäͤnde⸗Versammlung das Einzelne jener neuen Organisation vor. Nach dieser neuen Formation be— läuft sich nur der komplette Sold-⸗Bestand der ganzen Armee auf 20,50 Mann und NI9 Pferde. Da aber davon 720 Mann Militair-Pflichtige der Kavallerie, welche in ihren drei letzten Jah— ren dienen, und 420 Mann Fuß-⸗-Gardisten, welche in ihrem fuͤnf⸗ ten Jahre dienen, zusammen also 1140 Mann auf immer, und nur mit Ausnahme eines außerordentlichen Erfordernisses beur— laubt sind, so betragt nach deren Abzug der gewoͤhnliche Bestand der aktiven Armee nur 19,3zt Mann und 219 Pferde, also 1236 Mann und 395 Pferde weniger als bisher. Das Mini— sterium erklart dabei, daß nach den innern und aͤußeren mili— tairischen Verhaͤltnissen und Verpflichtungen des Königreichs der bisherige Bestand der Armee an Unteroffizieren und Mannschaft keine Verminderung erleiden und jene Beschränkung der Dienst— zeit von 720 Kavalleristen und 420 Mann Fuß-⸗0Gardisten auf den Fall eines außerordentlichen Ereignisses die einzige Erleich— terung sey, welche in dieser Hinsicht eintreten koͤnne; daß aber dagegen die Reduction der Offizier-Chargen ganz in der Aus- dehnung vorgenommen worden sey, welche die nach §. 28 des Staats? Grundgesetzes vorzunehmende Regulirung des Einquar— tirungswesens ohne überwiegenden Nachtheil gestatte. Dadurch ist der Gesammt⸗Etat des Offizier⸗Lorps um die bedeutende Anzahl von 152 Stellen vermindert worden. — Nach diesen Bestimmungen betragen nun die Ausgaben fuͤr den Militair⸗Etat, in so weit solche aus der Kriegs⸗Kasse zu leisten sind, zusammen 1,598,931 Rthlr. Von dieser Summe sind jedoch abzuziehen 365,111 Rthlr., welche die Kriegs⸗Kasse an die General⸗Steuer⸗Kasse verguͤtet, so daß letz⸗ tere nur 1,217,100 Rthlr, oder nach Abzug fernerer zum Be— lauf von 16,200 Rthlr. zu beschaffender Ersparungen nur 1,201,500 Rthlr. zu tragen hat. Da nun ihre fruͤhere Last auf 1,341,518 Rthlr. sich belief, so ergiebt sich eine Ersparung von 140,918 Rthlr. — Der Natur der Sache nach koͤnnen jedoch so bedeu— zende Ersparungen nur allmählig in Wirksamkeit treten, und es bleiben, bis zu deren gänzlicher Ausführung mehrere transitori— sche Zahlungen zu leisten. Diese belaufen sich auf 77,821 Rthlr. Und verringern daher fuͤrs Erste noch die Ersparung von
O00 Rthlr.
141, ,, 31. Januar. Die erste Kammer beschaͤftigte sich in ihrer Sitzung am 22sten d. mit der Berathung uͤber den
Entwurf des abgeänderten Strafgesetz-Buches fuͤr die Koͤniglich
ischen Truppen. Se. Koͤnigl. Hoheit Prinz Johann . 1 Referent den Bericht der Deputation vor, deren Antrag dahin lautete, daß die Kammer vorerst nur der Berathung der in dem allgemeinen Theil des Gesetzes vorgenommenen Abaͤnde— rungen sich unterziehen moge, und zwar, weil dieselben immer nur als ein Provisorium bis zur allgemeinen Umarbeitung des Strafgesetz⸗ Buches angesehen werden koͤnnten, in der bei dem
chenfalls provisorisch angenommenen Gesetz uͤber das Untersu—
s Verfahren bei Uebertretungen der indirekten Abgaben— . öl Weise; zugleich einpfahl die Deputation diese Abänderungen mit den von ihr vorgeschlagenen Modificationen der Kammer zur Abnahme. Nachdem sich die Kammer mit die— ser Form der Berathung einverstanden erklaͤrt, ging sie zur Dis⸗ fussion der betreffenden Paragraphen des Gesetzes uͤber.
— — Frankfurt a. M, 1. Febr. Der starke Fall, welcher die Spanischen Fonds an den Haupt⸗Papiermaͤrkten betroffen hat, uri nur wenig nachtheilig auf den Stand der ubrigen, dem Ta— wirktzen ihr anz efetzten teten, Hie Schwan unggh blieben auch h rend ber letzten Wochg sehr unbedeutend. Nur Anfangs dersel⸗ ben zeigte sich Verkauflust, und in deren Folge gingen wirklich proc etalliques etwas unter 35, 4proe, auf 85s, Integrale auf 11 zuruck. Die Hproc. Spanischen Renten konnte man zu 53, dis Jzptoc. zu 357 haben. Indessen war die flaue Stimmung keines⸗ diäegehrbyn ' een. So wie nr von Paris ehas Föbeze sorrz— 3. farm, Fellen sich auch die P̃apiere, namentlich die Oesterrei⸗
J 1d Holländischen, wieder besser, und die Spekulanten aufs Bẽichen, welche Windversprechungen gemacht hatten, mußten sich
Gras ⸗
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mit Schaden decken. Die gangbaren Fonds blieben fortan gegen baar anhaltend begehrt. Die Lüiquidation fuͤr Ende Januar, welche gestern stattfand, stel ganz befriedigend aus; saͤmmtliche Papier-Gat⸗ tunen fanden bereite Nehmer, waͤhrend die effektiven Stücke der Metalliques, Actien und Integrale merklich fehlten. Das baare Geld war im Ueberfluß; Sepot und Prolongation konnte man wil⸗ lig zu 31 * 35 pCt. haben. Am meisten mangelten die Stuͤcke der 5proc. Metalligues; auf Ende Maͤrz fix wurden solche um uz pCt. niedriger, als gegen baar verkauft Die Ausgleichungen gingen ohne Schwierigkeit vorüber, und nach der Kuͤndigungs-Stunde fehlte es nicht an Käufern. Die Resultate der Abrechnung waren guͤnstig fuͤr die Spekulanten aufs Steigen. Vom isten bis 31. Januar stie⸗ gen die 5yroe. Metalliques vos 957 auf 96 *, die 4proc, von d auf 8636, Actien von 1439 auf 15367, Partiale besserten sich um 1
pCt., 196-2 Fl. Loose um 8 Fl. per Stuck; Hollaͤndische Integrale
dagegen waren um e pCt. gesunken und Spanische Fonds um 2 à 3 pCt.; Preußische Loose gingen von 525 auf 33 in die Hohe. — Die Praͤmien sind sehr billig; auf 5proe. Metalliques gab man, um solche zum stehenden Cours Ende Februar beziehen zu konnen, F pCt., und auf Integrale zu gleichem Termine re pCt. Aetien wurden auf Ende Maͤrz zu i523 (mit Dividende des zweiten Semesters von 1833) verkauft. Saͤmmtliche Wechsel auf fremde Plaͤtze sind anhal— tend gesucht; namentlich ist viele Frage nach Amsterdam, Hamburg, Wien, Paris und Berlin K. S. — Der Diskonto steht 2 . und ist nicht viel zu haben.
He ßer rei ch
Prag, 2. Febr. Nachstehende von der hiesigen Koͤniglichen Sternwarte ausgegangene Bemerkungen uͤber die Ruͤckkehr des Enke'schen und des Halley'schen Kometen befinden sich in der Prager Zeitung: „Obwohl wir noch uͤber 14 Jahre von der Zeit entfernt sind, zu welcher wir diese Kometen erwarten koön⸗ nen, so duͤrfte doch der Umstand, daß sich bereits seit einiger Zeit uͤber die Zuruͤckkunft dieser Kometen, und uͤber ihren schaͤd— lichen Einfluß auf die Erde, irrige Meinungen verbreitet haben, zur Entschuldigung dienen, daß man schon jetzt eine kurze Nach— richt daruͤber mittheilt. Vorläufig muß bemerkt werden, daß im Jahre 1834 gar kein Komet erwartet werde; hingegen werden im Jahre 1835 deren Zwei in die Sonnen⸗-Naͤhe zuruͤckkehren, und zwar der Enke'sche und der Halley'sche. Der Enke'sche Komet, der bei seiner Anwesenheit im Jahre 1832 in Europa nirgends, wohl aber in Buenos-Ayres und auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung beobachtet werden konnte, kommt im Jahre 1835 im August in die Sonnen-Naͤhe, aber auch zugleich in eine so unguͤnstige Stel— lung, daß er selbst mit sehr guten Fernroͤhren schwerlich irgend— wo wird aufgefunden werden koͤnnen; man wird daher seine abermalige Ruͤckkehr in den letzten Monaten des Jahres 1838 abwarten muͤssen, wo er der langen und finsteren Naͤchte wegen besser zu sehen seyn wird. — Der zweite Komet, der im Jahre 1835 erscheinen wird, ist der Halleysche, der bereits in den Jah— ren 14656, 1531, 1607, 1682 und 1759 beobachtet wurde, und die Erdbewohner durch seinen prächtigen Schweif mehrmals in Erstaunen setzte. Er wird in der ersten Haͤlfte des Monats Oktober in die Erdnaͤhe kommen, jedoch bei seiner groͤßten An— naͤherung an die Erde noch 3! Millionen Meilen von ihr ent— fernt bleiben. Daraus wird wohl begreiflich, daß jede Furcht vor einer schaͤdlichen Einwirkung dieses Kometen auf die Erde und deren Bewohner ganz ungegruͤndet sey.“
Triest, 25. Jan. Das Oesterreichische Lloyd in Triest at einen Prospektus der im Verlaufe des Jahres 1833 in dem Freihafen von Triest angekommenen und abgesegelten Handels Schiffe bekannt gemacht, wovon folgendes das Resultat ist:
angekommen abgegangen „Amerikanische Schiffe 31 31 Belgische — 1 — Bremische — 2 3 Daͤnische — 6 9 Englische — 127 135 Franzoͤsische — 3 ö. Griechische — I. 79 Hamburgische — 1 1 Hannoversche 4 4 5 Hollaͤndische — 1 — Jonische — 15 15 Neapolitanische — 71 ,. Oesterreichische — 454 430 Ottomanische — 3 9 Paͤpstliche — 19 3 Russische — 9 12 Sardinische — 35 30 Spanische — 6 13 Schwedische — 9 15 S4 Sh8 Die Kuͤsten⸗-Schifffahrt auf dem Adria—
tischen Meere betrug .. ..... 5323 3831 Zusammen .. 6202 4699
Die angekommenen Schiffe fuͤhrten einen Gehalt von 170,58, die abgesegelten einen Gehalt von 173,568 Tonnen, zusammen 344,149 Tonnen; die Kuͤsten-Schifffahrt bei den angekommenen Schiffen einen Gehalt von 176,758, bei den abgegangenen von 134,874 Tonnen; also saͤmmtliche Schiffe eine Last von 649,781 Tonnen. Im Jahre 1832 betrug die Anzahl der angekomme— nen Schiffe 1046, im Jahre 1833 hingegen kamen nur an 874 es ergiebt sich demnach fuͤr letzteres Jahr eine Minderzahl von 172 Schiffen. Die Ursache dieser Verminderung muß vorzuͤg— lich in folgenden Verhaͤltnissen gesucht werden: 1) in der un— ergiebigen Aerndte der Lebensmittel in Aegypten und am Schwar— zen Meere; 2) in der geringen Oel-Production in Griechenland und dem Mißrathen der Rosinen in den Jonischen Inseln und im Peloponnes; 3) in den politischen Verhaͤltnissen des Orients, wodurch der Handel geraume Zeit in Stockung gerieth. Diese naͤmlichen Verhaͤltnisse uͤbten auch ihren Einfluß auf die Zahl der absegelnden Schiffe, welche im Jahre 1832 auf 998 stiegen, im Jahre 1833 aber nur 863 betrugen. — Der Unterschied in der Kuͤsten-Schifffahrt, welche im Jahre 1832 die Ankunft von 7481 Barken ausweist, waͤhrend im Jahre 1833 nur 5328 auf— gefuͤhrt sind, verdient keine Beachtung, da im erstgenannten Jahre die Fischer-⸗Barken mitgezählt wurden, und das Oesterrei— chische Lloyd diese weglassen zu muͤssen glaubte, weil frische Fische Gegenstand der Consumtion, nicht des Handels sind.“
Agram, 25. Jan. Auch hier ist in diesem Winter die Witterung ganz ungewöhnlich mild. Namentlich seit dem 21 sten d. M. ist die Sonnen⸗Waäͤrme, bei heiterm Himmel, fortwährend im Zunehmen, so daß in den Zimmern die Fenster geoͤffnet wer— den, damit die milde Fruͤhlingsluft hereinstroͤme. Als ein merk— wuͤrdiges, in dieser Jahreszeit fuͤr unsere Gegend unerhoͤrtes, Er— eigniß verdient angefuͤhrt zu werden, daß hier und da schon Mo⸗ rellen und Pfirsichbäume bluͤhen, und die uͤbrigen Bäume, bei ersichtlichem, baldigem Aufspringen ihrer Knospen, ehestens in voller Bluͤthe dastehen werden; auch manche der Feld- und Gar— ten-Erdbeeren sind beinahe reif, jedoch von einem kuͤrzlich ge—
fallenen Reif geschwaͤrjzt, und viele Feldblumen pr — schoͤnstem Flor. . n prangen in
Schweiz.
Neuchatel, 25. Januar. Indem der Staats-NRath v Neuchatel die Gesinnungen, welche die Buͤrgermeister von Bun dry dem Herrn Praͤsidenten beim Beginn des neuen Jahres n Namen der Buͤrgerschaft des genannten Ortes in Tiner .. willigen Erkläcung ausdruͤckten, durch einen feierlichen Del. des Vertrauens erwiedern wollte, zeigte er denselben an . alle bei der im Dezember 1831 erfolgten Entwaffnunz die Stadt in Beschlag genommene Waffen, die sich noch in . Staats-Arsenal befanden, den Buͤrgern und Einwohnern 9 Boudry, denen sie gehoͤrten, zuruͤckzegeben werden sollten. ! Buͤrgerschaft von Boudry betrachtete diese Gunstbezeigung ö einen hohen Beweis von dem Vertrauen, das die , zu ihr hege, und als einen neuen Beweggrund, um in de loyalen und treuergebenen Gesinnungen gegen ihren ou ver zu beharren. Dies sprachen die Herren Bürgermeister aus . sie sich am 26. d. auf dem Schlosse von Neuchatel einfande um daselbst die Waffen in Empfang zu nehmen, indem sie z Bersicherung hinzufügten, daß sie dieselben fortan nur gegen ae Feinde ihres Vaterlandes gebrauchen wollten. Der Staat N machte bei der Zuruͤckgabe der Waffen keine Ausnahme und J klaͤrte, daß er uͤberzeugt sey, das unbedingte Vertrauen, welche er der Buͤrgerschaft von Boudry bezeige, werde fuͤr sie ein Grun mehr seyn, daruͤber zu wachen, daß die Stadt sich dieser Guns stets wuͤrdig erhielte.
lil
Der Times sind von einem Spanier folgende Notizen uͤbt den jetzigen General-Capitain in Catalonien mitgetheilt worden, Llauder, nicht Llander, wie ihn die Franzoͤsischen und Englischen Zeitungen nennen, ist ein Royalist und hatte sich durch seine Verfolgung der Liberalen so bekannt gemacht, daß man niema erwarten konnte, er werde unter einer constitutionnellen Negie⸗ rung nur 43 Stunden einen Posten behaupten. Er ist jetzt un— gefaͤhr 45 Jahr alt, aus Catalonien gebuͤrtig und erhielt sen militairische Bildung von Jugend auf in einer der Irlandisch Brigaden. Der beruͤhmte General Lacy, dem er bis zum Jahr 1814 all' sein Gluͤck verdankte, befoͤrderte ihn zum Cap Man wird sich erinnern, daß General Lach, mißms— thig uͤber die Wiederkehr des Absolutismus in seinm Vaterlande, 1817 in der Naͤhe von Barcelona ih militairische Revolution anstiftete, die gaͤnzlich fehlschlu so daß er selbst mit einigen seiner Anhaͤnger nur mit Noth'en kam. Das Regiment, in welchem Llauder damals diente, stand in Barcelona und wurde nach verschiedenen Richtungen ausge sandt, um den General Lacy und seine fluͤchtigen Gefährten zu verfolgen; aber der General Castanos, der das Kommando n jener Provinz hatte, und der den General Lach sehr achtete, er, theilte dem Oberst von Llauder's Regiment insgeheim die Ir struction, wo moͤglich Lach nach Frankreich entkommen zu lassen Dieser Befehl wurde den Ofsizieren mitgetheilt, unter denen sih auch Llauder befand; dieser ward mit seiner Compagnie in anderer Richtung, als der uͤbrige Theil des Reg! ments, abgeschickt, und zwar gerade in der, die, wie man wußte, sein alter Freund und Wohlthaͤter eingeschlagen hatte, denn man glaubte, daß er gewiß am wenigsten den General Lach etwas zu Leide thun wuͤrde; aber Llauder war ehrgeizig um vergaß alle seine Verpflichtungen gegen Lacy, weil er durch die Gefangennehmung desselben zu Ehren und Wuͤrden zu gelangen hoffte. Er verfolgte den General in Eilmaͤrschen, nahm ihn ge— fangen, und Lach wurde wenige Wochen darauf erschossen. Auf die Nachricht von der Verhaftung des Generals wurde Llau der vom Koͤnige zum Obersten und Brigadier befoͤrdert. Die Verfassung von 1820 vertrieb ihn nach Frankreich, wo er drei Jahre im Dunkel verlebte; als aber im Jahre 183 die Franzosen in Spanien einruͤckten, spielte Llauder wiedtn eine bedeutende Rolle, bis Alles ruhig war. Darauf ernannte ihn Ferdinand zu dem hohen Posten eines General-Inspecteurt der Spanischen Infanterie. Diesen Posten behielt er bis nac den Juli-Tagen, wo man die sehr gegruͤndete Besorgniß hegt daß die Spanischen Fluͤchtlinge in Spanien ein dringen wurden. Es wurde eine Armee an die Graͤnze beordenn, Llauder, der des Amtes eines Bureau-Chefs muͤde war, machte dem Koͤnige seine Aufwartung, sagte ihm, daß senn Degen seit langer Zeit roste, und bat ihn, daß er ihn um Befehlshaber jener Armee und zum Vice Koͤnig von Navartp ernennen mochte. Der Koͤnig willigte ein, und Llauder zerstreun— bald die eindringenden Rebellen, indem er Keinem Parbon geb, der in seine Hande fiel. Sein naͤchster Wunsch war, General— Capitain der Provinz zu werden, in welcher er geboren wa, und als der Konig von seiner schweren Krankheit genesen wah, brachte er es dahin, daß er an Espana's Stelle zum General Capitain von Catalonien ernannt wurde. Seltdem bemuͤhte nr sich unablaͤssig, die Herzen seiner Landsleute zu gewinnen. Aus diesem Allen ergiebt sich, wie wenig er constitutionnellen Grund saͤtzen geneigt senn muß. Er ist eben so unwissend, als ehrgeizng, und es wäre daher gar nicht unmoͤglich, daß er danach strebt, sich zum absoluten Fuͤrsten von Catalonien zu machen.“
Gh e che nl an *
Dem Journal de Smyrne zufolge, befaͤnde sich auch del junge Fuͤrst Gustav Wrede unter der Zahl der Verhafteten, die in die letzte Verschwoͤrung verwickelt sind.
Nach Berichten aus Syra vom 13. Dezember (im Jour— nal de Smyrne) ist der dortige Gouverneur Nizzd zum Staatsrath, und Herr Schinas, der Anfangs als Konsul nach Smyrna bestimmt war, zum Gesandten in Berlin ernannt wor den. — Der Handelsstand von Syra fuͤhrt fortwaͤhrend bittre Klage uͤber die Hemmungen, welche der Verkehr durch die Qug— rantaine-Anstalt erleidet. Wenn die Regierung sich nicht ins Mittel legt, so fuͤrchtet man, daß die Insel in ih— ren fruͤhern bedraͤngten Zustand zuruͤcksinken werde. Schon sind mehrere Kaufleute nach Psara ausgewandert, und an— dere wollen ihrem Beispiel solgen. — Der Prozeß gegen Kolokotroni Vater und Sohn, Kaliopulo und die anderen Ver— schwoͤrer hatte begonnen, ohne daß man jedoch etwas Naͤheres wußte. Es fanden fortwaͤhrend neue Verhaftungen statt; auch wurden viele Personen unter polizeiliche Aufsicht gestellt. — Das Aufhoͤren der saͤmmtlichen politischen Zeitungen in Grie—Q chenland, in Folge des Gesetzes über die Cautions - Leistung, ist ein Beweis der geringen Theilnahme, die in diesem Lande fuͤr die Presse vorhanden ist, da es im entgegengesetzten Fall leicht gewesen waͤre, die so unbedeutende Caution aufzubringen. — Der Triptolemos, ein Blatt, das sich bereits fruͤher durch seine Klugheit und Maͤßigung auszeichnete, erscheint auch jetzt, und zwar als literarische Zeitung. Der Herausgeber des—
selben, Georg Paleologos, hat ein Werk uͤber Landbau und
entweder
Otuats / Haushalt geschrleben, dessen Dedication der Konig Otto ngenommen hat. Aegypten.
In seiner 8 Nummer vom 19. Oktober v. n hatte der Aegyptische Moniteur, nach einem pomphaften Lob der zRicgierungs, Handlungen Mehmed Ali 's, sich direkt und in lenden Worten an den Vice⸗-Koͤnig selbst gewendet: Gewiß, h. muͤssen wir sehr verblendet seyn, oder diese Resultate snd so herrlich, daß man an einem Lande, welches Ihnen Alles verdankt, nicht verzweifeln darf. Hoͤren Sie aber auch diesen ungeheuren Beifall, der von den Ufern des Nils jetzt bis zu 1 Europaäͤischen Gestaden wiederhallen wird. Ja, Fuͤrst! dies Alles ist groß, dies Alles ist schoͤn. Und dennoch, wir wagen, Ihnen zu sagen, weil wir sicher sind, Ihnen nicht zu miß— allen: es bleibt Ihnen etwas noch Groͤßeres und Schdͤneres u vollbringen uͤbrig, um Ihre Feinde vollends zu beschaͤmen,
saͤmlich das Gluͤck des Ihren Gesetzen unterworfenen Vol⸗ . Sie haben schon Vieles fuͤr dasselbe gethan; Sie haben
hm umfassendere Institutionen geschenkt, Sie haben es von den Bedruͤckungen befreit, die es demuͤthigten; Sie haben es zum Rang einer Nation erhoben. Aber das Elend lastet noch auf hm die Leiden des Krieges waren zu drückend, als daß ges an; ders seyn konnte. Es ist endlich Zeit, alle Ihre edelmuͤthigen Absichten fuͤr dasselbe in Ausfuͤhrunh zu bringen, bewir⸗ len Sie, daß es sich aus dem Norhstande in. welchen es versunken ist, erhebe, und der Ruhm wird nicht Kronen zenug haben, um Ihr Haupt damit zu schmuͤcken, unsere Gimme nicht Worte genug, um Sie zu segnen.“ — Eine so freie Sprache in dem Lande des Despotismus scheint unter der zahlreichen Europaͤischen Vewdlkerunz Alexandriens großes Aufsehen gemacht zu haben. Wirklich liest man in der folgenden Nummer des Aegyptischen Moniteurs: „Ein großer. fam hat sich in einigen Salons von Alexandrien erhoben. Personen, die allerdings gut gesinnt seyn moͤgen, haben unse— fen letzten Artikel zu kuͤhn gefunden. Diese Personen irren sich. Die Wahrheit kann den ausgezeichneten Mann, der Legypten beherrscht, niemals beleidigen. Es ist eine Absicht, zurch die Presse aufgeklaͤrt zu werden. Wenn wir das Licht m Handen haben, so werden wir es nicht schimpflicher weise unter den Scheffel stellen. Das Wesentliche ist, daß die Staagts— Gewalt unsere Worte, als aus einem befreundeten Munde her⸗ ruͤhrend, hinnehme. Niemand ist dem erlauchten Oberhaupt Aegyptens mehr Liebe und Dankbarkeit schuldig, als wir. Allein der Ausdruck einer solchen Gesinnung darf uns nicht vergessen sassen, in welcher Absicht er uns zu der ausgezeichneten Ehre berufen hat, uns mit einigen ausgewaͤhlten Maͤnnern, die ihn zu verstehen wissen, an seine Seite zu stellen. Uns wurde die Sorge anvertraut, die Handlungen seiner Regierung bekannt zu machen: uns liegt also auch die Sorge ob, das kostbare Metall, das er verarbeiten will, in den Schmelztiegel zu werfen. Meh⸗ med Ali, gleich allen Maͤnnern, welche auf dem Gipfel der Gewalt stehen, und durch ihre hervorragenden Eigenschaften die Blicke blenden, muß Hoͤflinge dulden, die knieend oder ge— buͤckt zu ihm sprechen; er liebt und achtet nur Diejenigen, die aufrechtstehend, und mit der Wahrheit auf den Lippen sprechen. Es liegt Uns vor Allem daran, von ihm geachtet zu werden; darum steht die Sprache der Sklaven uns nicht an.“ — N. S Der vorstehende Artikel war schon dem Druck uͤbergeben, als unheimliche Geruͤchte uͤber die Existenz des Aegyptischen Moni⸗ teur sich im Publikum verbreiteten, und in wenigen Tagen viele Konsisten;z gewannen. Das Erscheinen unseres Blattes ist die glͤnzendste Erwiederung auf alle diese Geruͤchte, welche Irrthuͤ— mer 'oder Uebelwollen ausstreuen. Se. Exc. Boghos Bey hat die bestimmtesten Versicherungen ertheilt, daß das Blatt zu er— scheinen fortfahren werde.
Vereinigte Staaten von Nord Amerika.
New⸗Yaork, 10. Jan. Der Präsident hat dem Kongreß unterm 6ten d. eine Mittheilung gemacht, worin er anzeigt, daß der Konsul der Vereinigten Staaten zu Tanger, Herr Leib, sich habe bewegen lassen, von dem Kaiser von Marokko einen Löwen und zwei Pferde als Geschenk fuͤr die Staaten anzunehmen; da nun aber die Exekutive zu solchen Zwecken keine Fonds zur Ver— fuͤuung habe, so moge der Kongreß bestimmen, was ihm in die— sem Falle zweckmaͤßig scheine; er, der Praͤsident, habe jedoch allen Gesandten und Agenten der Vereinigten Staaten im Auslande anbe—⸗ befohlen, daß sie in Zukunft ohne vorherige Erlaubniß von Seiten des Kongresses kein Geschenk mehr von irgend einem Staat an— nehmen sollten. Zugleich macht der Prasident den Kongreß dar— auf aufmerksam, daß die Geschenke, welche bisher an oͤffentliche Beamten der Vereinigten Staaten im Auslande gemacht wor— den und die im Staats-Departement aufbewahrt wuͤrden, der Regierung von gar keinem Nutzen seyen, und daß ihre Aufbe— wahrung nur unndthige Kosten und Unbequemlichkeiten verur— sache; er schlaͤgt daher vor, diese Gegenstände setzt an diejenigen Personen, fuͤr welche sie urspruͤnglich bestimmt waren, oder an deren Erben auszuliefern, da ja der Bestimmung der Constitu— tion, daß kein Beamter ohne Einwilligung des Kongresses ein Geschenk von einer auswaͤrtigen Macht annehmen durfte, dadurch Genüge geschehen sey, daß jene Gegenstaͤnde zur Verfuͤgung der Regierung gestellt worden.
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Berlin, 5. Februar. Auch in Stettin wurde am JZien d. M. das Erinnerungs-Fest der Freiwilligen aus dem Jahre 1313 wiederum mit der allgemeinsten Theilnahme und mit der Herzlichkeit begangen, welche dasselbe jederzeit auszeichneten. „Das Fest“, so schreibt man von dort, „wozu auch diesmal die buͤrgerliche Ressourcen-Gesellschaft ihr Lokal im sogenannten Englischen Hause hergegeben hatte, begann statutenmaßig mit der Vorlesung des Aufruüfs Sr. Majestaͤt des Koͤnigs an Sein Volk, dem sich der Vortrag eines der OHroner des Festes an— schloß, in welchem der Redner vornehmlich die Frage, welchen Antheil der Ruͤckblick auf ein hohes Herrscherhaus und erlauchte tapfere Ahnen auf die muthige Befreiung der Deutschen, und besonders der Preußen, vom Joche der Zwingherrschaft aus— geuͤbt habe, beleuchtete und mit der Bitte an die Vorsehung um lange Erhaltung unseres hochverehrten Monarchen schloß. Die⸗ sem Vortrage folgte ein kurzer Bericht uͤber die Schicksale des Vereins selbst, aus welchem wir nur den gluͤcklichen Umstand herausheben, daß im verflossenen Jahre kein Sterbefall ein Mit— glied desselben nt Tn fn 24 und daß der Verein in den 12 Jah⸗ ren seines Bestehens na usweis der Kassenbuͤcher mehr als 300 Rthlr. zur ÜUnterstuͤtzung ohne eigenes Verschulden in eine huͤlfsbeduͤrftige Lage gerathener Freiwilligen verwandt hat. Nach— dem nun noch die Wahl der neuen Ordner fuͤr das nächste Jahr erfolgt war, begaben sich die zahlreich versammelten Mitglieder
147 Speisesaal. Die Ausschmuͤckung desselben bestand in einer zelt= artigen, den Hintergrund bildenden Draperie mit goldenen Qua⸗ sten, zu beiden Seiten ein schwarzer Adler auf silbernen Spee⸗ ren ruhend; in der Mitte ein antiker Altar, dessen Stufen mit Laubgewinden verziert waren und auf welchem, beschattet von seltenen Gewaͤchsen, die lorbeergekroͤnte Buͤste Sr. Majestaͤt des Köoͤnigs stand, hinter welcher eine aus Waffen gebildete Sonne strahlte. Rechts und links vom Altar standen Trophäen von Waffen und oben an der Draperie waren vier Schilde mit den Namen Groß Beeren, Leipzig, Paris und Dennewitz in goldener Schrift angebracht. — Bei der Tafel herrschte die groͤßte Froͤhlichkeit, und die aus— gebrachten Toaste, vor Allem aber der auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und dessen erhabenen Hauses, so wie auf das theure Vaterland, wurden mit dem hoͤchsten Enthusigsmus aufgenommen, auch bei der Tafel eine Kollekte fuͤr beduͤrftige Freiwillige gesammelt, die uͤberaus reichlich ausfiel. Und so be— währte denn dieses in ungetruͤbter Heiterkeit bis spaͤt in die Nacht dauernde Fest es aufs Neue, daß der alte, Konig und Vaterland treu ergebene Sinn in den Jahren des goldenen Friedens nicht untergegangen ist, sondern in ungeschwaͤchter Kraft in den alten Kampf-Genossen fortlebt.“
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Aus hre en ß en.
Das Schicksal der Polen, die so lange gegen unsern und ihren Willen, unsere Gaͤste gewesen, und die unlaͤngst auf ihren Wunsch nach Amerika eingeschifft worden, hat sich endlich auf eine ganz eigene Art geldst. Durch die unerhoͤrten Stuͤrme der verfloͤssenen Monate gezwungen, in Havre und Harwich ein— zulaufen, haben sie auf dem Wege der Petition an die Depu⸗ tirten- Kammer in Frankreich, die Erlaubniß nachgesucht, nach Algier gehen zu duͤrfen. Ehe die Sache jedoch zur Sprache ge— bracht werden konnte, sind sie in Havre, mit Verletzung aller Sanitäts- und polizeilichen Maßregeln, gelandet. Von einigen Franzosen unterstuͤtzt und im frechen Widerspruch mit ihren bei uns gerichtlich abgegebenen Erklärungen, haben sie sowohl uͤber die Art und Weise, wie sie bei uns behandelt worden, als uͤber ihre Einschiffung selbst die schamlosesten Geruͤchte verbreitet; alle Gppositions⸗Blaͤtter sind mit Schmaͤhungen und Luͤgen uͤber die—⸗ sen' Gegenstand angefuͤllt. — Die Art und Weise, wie jene Sache in der Deputirten? Kammer diskutirt worden und wodurch ein Theil jener schamlosen Angaben schon widerlegt und das ganze Gewebe jener Machinationen in das gehoͤrige Licht gestellt wor— den, machte eigentlich jede weitere Erörterung dieses Gegenstan— des unnöthig — daher mögen auch hier nur von dem Schau⸗ platz jener angeblichen Geuelthaten noch einige Bemerkungen Platz finden, um die Verhaͤltnisse noch richtiger zu wuͤrdigen. 650 Polen — der Rest eines Heeres von circa 26,000 Mann mit 2610 Offizieren, das einst Monate lang bei uns eine gastfreundliche Aufnahme gefunden — denen in Folge politischer Umtriebe vieler ihrer unruhigen Landsleute nicht allein der Auf— enthalt in den meisten Laͤndern, sondern auch der Durchzug durch fremdherrliche Laͤnder versagt war, denen auch bei uns, allgemei⸗ ner Ruͤcksichten wegen, die freie Wahl ihres Aufenthaltes nicht gestattet werden konnte, hatten zu Danzig in einigen der Re⸗ gierung gehoͤrigen Gebaäͤuden Wohnungen angewiesen erhalten, Und waren gut gekleidet und wie das vaterlaͤndische Heer ver— pflegt, zugleich auf eine angemessene Art beschaͤftigt worden. Wie wenig erbaulich auch dies Loos einer, aus einem anar— chischen Zustande hervorgehenden Soldateske erscheinen mochte, so war es doch so ganz ihrer Lage angemessen, daß selbst die unter gar mannigfachen Gestalten in Danzig ankommenden Emissaire der Polen-Comitéè's nichts dagegen einzuwenden fan⸗ den — gewiß die richtigste Anerkenntniß, wenn man weiß, was jene Herren zu fordern pflegen, um sich ihre Berichte bezahlt und ihren Beobachtungsgeist geltend zu machen. Der Ober— Ceremonienmeister der Polnischen Revolution allein blieb bei seiner stupiden Ansicht der Verhaͤltnisse stehen und ließ noch dann und wann ein Wort von géöolier, galérien und cachot hoͤren, das indessen bei allen, die auch nur nothduͤrftig von der Sache unterrichtet waren, mehr Lächeln als Aufmerksamkeit er— regte. Nachdem die in Rede stehenden 6390 Polen eine Zeitlang in Danzig zugebracht, offenbarte sich bei ihnen allmaͤlig ein starker Hang zur Auswanderung nach Amerika, den man einerseits hi⸗ ssorischen Ruͤckerinnerungen aus den Zeiten Kosciuszkos und Pulawski's, andererseits aber der Auswanderungs-Sucht unserer Tage uͤberhaupt zuschrieb. Die Behoͤrden achteten Anfangs nicht hierauf und meinten, daß dies, wie so Vieles, ein nur voruͤber— gehender Wunsch seyn durfte. Als sich dieser Wunsch jedoch späͤter unverhohlener, wiederholter und staͤrker aussprach, glaub— ten die Behoͤrden darauf Ruͤcksicht nehmen zu muͤssen. Es ward also den Polen gestattet, nicht allein ihr Gesuch um Einschiffung nach Amerika, sondern auch die Bitte, ihnen bei ihrem gaͤnzli⸗ chen Unvermoͤgen die Mittel zur Auswanderung zu gewaͤhren, hoͤheren Orts anzubringen, worauf dann die Allerhoͤchste Ent— scheidung erfolgte, daß jeder der Bittsteller zuvor einzeln zu der schriftlichen protokollarischen Erklärung auf— gefordert werden solle, daß er frei und ohne Zwang nach eigenem Wunsche nach Amerika zu gehen entschlossen sey, und demnaͤchst nicht nur die Gewährung seines Gesuches, sondern auch Unterstuͤtzung bei seiner Ankunft in Amerika zu gewaͤrtigen habe, wie dies auch bereits in oͤffentlichen Blättern gemeldet worden. 1 Doch die Regierung blieb hierbei nicht stehen. Sie wollte auch die Zukunft der Auswanderer sichern. Sie ließ demnaͤchst in New-York Erkundigungen einziehen, welches wohl die Aussich— ten der Polen bei ihrer Ankunft seyn, und ob sie wohl auch die Mittel finden wuͤrden, sich zu ernaͤhren? — 70,000 Europaͤer, war die Antwort, sind in Jahr und Tag bei uns gelandet, und keiner, insofern er nicht arbeitscheu und sobald er ein ordentlicher Mensch war, ist verdorben. 7060 Polen duͤrften kaum bemerkt werden, und eine zehnfach groͤßere Anzahl wuͤrde sich in dem großen Lande wie ein Tropfen im Meere verlieren. Ueberdies, ward versichert, ginge man damit um, in den Freistaaten, der ewigen Kriegẽ mit den Wilden wegen, eine Art reitender Jager als Gränz-Waͤchter zu stiften, und ein tuͤch⸗ tiger Soldat wuͤrde, wenn er sonst seiner Waffe kundig sey, dort ganz willkommen seyn. 34 l Die Regierung glaubte somit, keinen Anstand nehmen zu duͤrfen, dem fruͤher ausgesprochenen Wunsche den Polen zu ge— nuͤgen und die bereits getroffenen Anstalten ins Leben treten zu lassen. Die Einschiffung ward also befohlen. Vorher jedoch wurden die einzuschiffenden Mannschaften, so wie die Anstalten zu der Einschiffung selbst, von dem kommandirenden General
) Man vergleiche Nr. 304 und 326 der vorjdhrigen und Nr. 3
des ersten Armee-Corps besichtigt. Zugleich wurden die Aus— wanderer nochmals, und zwar im Beiseyn eines Deputirten des Königl. Ober-Landesgerichts zu Marienwerder, eines Mili— tair⸗Auditeurs, eines vereideten Dolmetschers und des in Dan—
zig anwesenden Amerikanischen Konsular-Agenten
in Betreff ihres freiwilligen Entschlusses protokol— larisch vernommen und die desfallsigen Erklärungen von jedem Einzelnen unterzeichnet. Mehrere Indivi— duen, welche die zu lange Ueberfahrt fuͤrchteten, traten bei dieser Gelegenheit zuruck, andere, die fruͤher Bedenklichkeiten gehabt, gesellten sich dagegen den Auswanderern zu. Eine eigens ge⸗ wählte Koöommisston Sachverstaͤndiger pruͤfte die Tuͤchtigkeit der Schiffe, deren Proviantirung us s. w., und die Gnade Sr. Majestaͤt des Koͤnigs setzte jedem der Auswanderer ein baares Geld-Geschenk von 30 bis 60 Rthlr. aus, welches ihnen, nach Maßgabe ihres Benehmens waͤhrend der Ueberfahrt, in Ame— rika ausgezahlt werden sollte. So gingen die Polen am 24. November v. J. unter lautem Jubel und unter einem dreima— ligen Hurrah, das sie unserm verehrten Monarchen darbrachten, unter Segel. — Aber welches sind die Nachrichten, die uns jetzt nach zwei Monaten von diesen Auswanderern zugehen, von de— nen ein Theil in Havre (der andere in Harwich) angekommen? Wir finden die Franzoͤsischen Blaͤtter mit Protestationen der Auswanderer gegen die Einschiffung, mit Klagen uͤber die dabei erlittene Gewalt, schlechte Behandlung und endlich mit Schmaͤ— hungen gegen ihre Wohlthaͤter angefuͤllt; sogar die Ansicht fin— den wir von einem ihrer Parteigänger ausgesprochen, daß man die stürmische Jahreszeit und ein schlechtes Fahrzeug („Frau Elisabeth“) mit Vorbedacht erwaͤhlt habe, um fuͤr die Auswan— derer, und mithin also auch fuͤr die Schiffs-Mannschaft, eine Katastrophe herbeizuführen. Wir wollen bei der einfachen Be— merkung stehen bleiben, daß der Charakter jeder Regierung ihrer Zeit eingeschrieben ist, und daß-diese jenen am besten rechtfer— tigt; dieselbe Lohalicät, welche die Grundzuͤge des Charakters unserer Regierung seit Jahrhunderten bildet, hat sich in keinem Verhältniß verleugnet, ünd wird eben so wenig durch das Ge— schrei jener Auswanderer, als durch die Angriffe wuͤthiger Dee magogen und Ochlokraten getruͤbt werden. — Wenn Langeweile, Gefahr, die Ungewohnheit einer Seereise endlich die Auswanderer theilweise dahin bringen konnten, ihren urspruͤnglichen Entschluß zu andern, so wäre dies nichts Auffallendes gewesen; aber die Art und Weise, wie sie die Abänderung ihrer Reise errei⸗ chen wollen, traͤgt den Stempel jenes hinterlistigen Egoismus, der sich in allen Verhaͤltnissen mit den Polen wahrend ihrer An— wesenheit in Preußen eben so offenbart hat, wie in deren Staatsleben. Alles nach der Ansicht des Moments entscheidend, in dem Interesse desselben handelnd, ist bei ihnen Alles nur mo— mentan sie gleichen hierin den Kindern, um keinen schlimme— ren Vergleich zu wählen, die nur fuͤr den Augenblick sorgen und Andern die Sorge fuͤr die Zukunft uͤberlassen. Wenn sie der— einst zur Besinnung kommen, dann werden sie der Regierung, die sie mit väterlicher Milde behandelte, Gerechtigkeit wiederfah⸗ ren lassen. Die Diskussionen, die in Bezug auf ihre Angele— genheiten in der Deputirten-Kammer stattgefunden, in denen man ihnen Alles das wiederholt hat, was ihnen laͤngst bei uns gesagt worden, werden ihnen hoffentlich Gelegenheit geben, sich und ihr Verhaͤltniß endlich richtig zu wuͤrdigen.
Meteorologische Beobachtung. 1834. / Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 4. Februar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung.
ö 33835 6 Par. 3371. 5 1 3 337,3 Par. Quellwärme 6, 9 R. uftwaͤrme — 1,8 9 R. j 3,59 R. ), 0 R. . . ö 33 0 *** 2 o R. 69 353 0 pe ser. 2, o o R.
Dunstsaͤttg. 83 Ct. Io8 pCt. 71 pCt. Bodenwärme 2, 9 N.
Mitter, hetet. heiter. heiter . ͤ
Bind. 88. SD. ,, , m. ö. . Niederschlag 0.
Wolkenzug —
us wärtige körs en. Amsterdam. 31. Junuar.
Ninderl. wirkl. Schuld 49 . 53 do. 945 Ausgesetzte Sc5-uld 1. Kanz-Bill. I. 453 Amort. 885. 353 71]. Oesterr. 94. Freun. Prämiteu-Secheine 943. Kuss. (v. 1828) 1062. (v. 1831) 355. 5 Spuu 593. 33 39.
Antwerpen, 30. Januar.
Span. 53 583. 33 385. TZinsl. 113.
Hamburg, 3. Fehrunr.
Oesterr. 53 Met. 951. 43 do. S5s. (i. unk-4ctien 1223. Russ. Engl. 983. Kuss. Holl. 9gI4. Met. in Ilamb. Gert. 92. Preuss. rämien-Scherine 105. Holn. 1253. Dün. 69. Holl. 55 92. 233 484. Span. 38 36. 438 4533. Norweg. 63 1033.
London, 31. Junuar.
Cons. 89. Belg. 963. Brus. 69. Dän. 74. Holl. 21 83 49. do. 53 —. Neap. 3. Port ß. Preuss. (isis) 102. (i822, 101. Kuss. 104.
Wien, 31. Junuar. . 43 0. S5. Buank-Aetien 1218). Part. Obl. 1363.
2064.
53 Met. 95
Loose zu 100 F
8
Knigge che
Donnerstag, 6. Februar. Im Schauspielhause: Fra Dia—⸗ volo, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber.
Freitag, 7. Februar. Im Opernhause: Macbeth, Trauer spiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, uͤbersetzt vom Dr. S. H. Spiker. (Herr Rott: Macbeth. Herr Grua: Maeduff.)
Im Schauspielhause: Spectaele demaudés. I) Une Mo— nomanie, vaudeville en 1 acte, par Scrihe. 2) La famille Riquebourg, vandeville en 1 acte, par Scribe. I) La pre- mier représentation de: Le rä⸗öve dit Mari, ou: Le Mauteau, comédis eu 1 acte et en vers, du théätre frangais, par Mr. Andriensx.
Sonnabend, S8. Februar. Im Schauspielhause: Herrmann und Dorothea, idyllisches Familien- Gemaͤlde in 4 Abtheilan—⸗ gen, vom Dr. C. Toͤpfer. (Herr Grua: Herrmann.) Hinrauf: Zum erstenmale: Ein kleiner Irrthum, Lustspiel in 1 At, nach dem Original des Murphy. ; ;
Im Konzertsagle des Schauspielhauses: Subscriptions⸗Ball.
Sonntag, 9. Februar. Im Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 AÄbtheilungen, mit Ballets; Mustk von Spontint (Dlles. Fanny und Therese Elsler werden hierin tanzen.) .
Im Schauspielhause: Koͤnig Enzio, historisches Trauer—
spiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.
König sädtisches Theater. Donnerstag, 6. Februar. Hinko, der Stadtschultheißen⸗ Sohn von Nurnberg, Schauspiel in 5 Akten, nebst einem Vor— spiei: „Der juͤngere Sohn?, von Charlotte BirchPfeiffer. Freitag, 7. Februar. Die weiße Dame, komische Gper in 3 Akten; Musik von Bonyeldieu.
unter dem Klange eines Festmarsches in den schoͤn verzierten
der diesjazrcigen Staats⸗-Zeitung.
Sonnabend, 8. Februar. Zum erstenmale: Der Erbver⸗
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