1834 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

trag, dramatische Borstellung in 2 Abtheilungen, nach , * tes soll entsetzt werden durfen,

rste 96 Zweite Abthei⸗ lung: Das Gewissen, Drama in 4 Akten. (Hr. Ed. Jerrmann, schlossen wissen,

zählung des C. F. A. Hoffmann, von W. Vogel. theilung: Das Verbrechen, Drama in 1 Akt. ;

vom Koͤnigl. Hoftheater zu Muͤnchen: Daniel, als Gastrolle.) e // ä „/ /// // /

Neueste Nachrichten.

Paris, 30. Jan. Gestern arbeitete der Koͤnig mit dem Praͤsidenten des Conseils, den Ministern der Marine, der Ju— stiz, der auswaͤrtigen Angelegenheiten und des Handels und mit dem General Sebastiani. Der Marschall Gerard hatte eine Privat⸗Audienz bei Sr. Majestäͤt.

Der Herzog von Decazes hatte gestern Nachmittags in den Tuilerieen eine lange Unterredung mit dem Herzog von Orleans. Der gestrige Bericht uͤber die Sitzung der Pairs-Kam—

mer ist dahin zu berichtigen, daß der Iste Artikel des Gesetz⸗ Entwurfes uͤber die Reorganisation des Staats-Raths auf die

Bemerkung des Grafen Molé, daß es rathsam seyn duͤrfte, den

saͤmmtlichen Ministern eine berathende Stimme in demsel⸗ ben zuzugestehen, noch einmal Behufs einer neuen Abfas— sung an die betreffende Kommission verwiesen wurde. Der 2te Artikel folgenden Inhalts: „Art. 2. Niemand darf zum Staatsrath ernannt werden, der nicht das 30ste Le— bensjahr, und Niemand zum Regquetenmeister, der nicht das 25ste Lebensjahr zuruͤckgelegt hat,“ ging nach einer

unerheblichen Debatte durch. Der Z3te Artikel lautet also: „Art. 3. Es werden dem Staatsrathe Auditoren attachirt, deren es jedoch nicht mehr als hoͤchstens 46 geben darf. Nie— mand darf zum Auditoren ernannt werden, der nicht das Alste Lebensjahr zuruͤckgelegt hat und Rechts-Licenciat ist; mit dem Amte eines Auditoren ist kein Gehalt verknuͤpft.“ tikel gab zu einer ziemlich lebhaften Eroͤrterung Anlaß. Der Herzog Decazes tadelte es, daß man die Zahl der Auditoren uͤberhaupt beschraͤnken wolle, da sie doch kein Gehalt erhalten sollten. Der Baron Mounier ging noch weiter, indem er verlangte, daß der Auditoren im Gesetz-Entwurfe gar keiner Erwaͤhnung geschehe, sondern daß man die Festsetzung der Zahl derselben lediglich der Regierung uͤberlasse. Herr Girod be— kaͤmpfte diese Ansicht. wahrers wurde zuletzt beschlossen, auch diesen Artikel noch ein— mal an die Kommission zu verweisen. Die Art. 4 8, die von den Staatsraͤthen und Requetenmeistern im außerordentlichen Dienste handeln, deren Zahl auf hoͤchstens 8) (40 fuͤr jeden Stand) festgesetzt wird, und die kein Gehalt beziehen, ging fast ohne Weiteres durch. Der gte Artikel dagegen, wonach kein Staatsrath und kein Ne—

Auf den Antrag des Großsiegelbe⸗

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fand einigen Widerspruch in der Kammer. Der Großstegelbewahrer wollte naͤm— lich die Requetenmeister von dieser Bestimmung ausge- wahrend die Herren Portalis, Mou ncis und Villemain dieselbe Buͤrgschaft fuͤr die Requetenmeister wie fuͤr die Staatsraͤthe in Anspruch nahmen. Noch wollten mehrere andere Pairs ihre Meinung uͤber diesen Gegenstand abgeben, als es sich fand, daß die Versammlung nicht mehr vollzaͤhlig war, weshalb die Fortsetzung der Berathung auf den folgenden Tag anberaumt wurde.

Mehrere Minister hatten gestern wieder eine Konferenz mit,

der Budgets-Kommission; die Summe der bis jetzt von der Re— gierung zugestandenen Reductionen soll sich bereits auf 57,500,006 Franken belaufen. Noch ein wenig Nachgiebigkeit von Seiten der Minister, meint der Temps, und das Budget wuͤrde in die Schranken der wahrscheinlichen Einnahmen zuruͤck— kehren.

Der heutige Moniteur enthaͤlt eine Königl. Vexordnung

vom 28. d., wodurch mehrere Ernennungen bei den Gerichten vorgenommen werden; unter Anderen wird Herr Oudet an die

Stelle des verstorbenen Herrn Barbier de Preulle zum Kam— mer-Praͤsidenten des Koͤnigl. Gerichtshofes von Dijon ernannt.

Herr Dulong ist heute fruͤh um halb 7 Uhr an den Folgen

der in dem Duell mit dem General Bugeaub in den Kopf er— haltenen Schußwunde gestorben. Die beiden Gegner standen bei dem Duell 4 Schritt von einander; Beide zwei Schritt vorwärts; der General Bugeaud schoß zuerst, Uund Herr Dulong stuͤrzte sogleich zu Boden. Die Kugel

war uͤber der linken Augenbraue in die Stirn gegangen und in

das Gehirn eingedrungen. Es wurde dem Verwundeten auf der

mi Stelle zur Ader gelassen; dann brachte man ihn in dem Wagen Dieser Ar⸗

des Herrn Georg Lafayette nach Hause. Um 2? Uhr ließ man ihm noch einmal zur Ader; aber seine Besinnung kehrte von dem Augenblick an, wo er verwundert wurde, nicht mehr zu— ruͤck.

von der Eure, abgefertigt. Herr Dulong soll den Brief, den er an den General Bugeaud geschrieben, um seine in der Kammer ge— thane Aeußerung zu revoziren, deshalb wieder zurückgefordert haben,

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weil er sich durch die Art und Weise, wie das Journal de

Paris dieses Schrittes erwähnte, verletzt fuͤhlte. Dieses Blatt

sagte naͤmlich am Montag Abend: „Das gestrige Journal des Dabats theilte eine beleidigende Aeußerung mit, die Herr Du ꝛͤ Heute wurde in der Kammer gesagt, daß der ehrenwerthe General schriftliche

long an den General Bugeaud gerichtet hatte.

als sie zielten, traten

Alle seine Freunde und Kollegen, die von dem traurigen Vorfall horten, versammelten sich um sein Bett, und es wurde sogleich ein Eilbote an seinen Schwiegervater, Herrn Dupont

dieses Briefes fuͤhrte zu neuen Streitigkeiten. Indeß no dem Kampfplatze gte, der General , 9 ö. t Erklaͤrung, mit der die Sekundanten zufrieden waͤren, annehne wolle; aber dessenungeachtet wurde die Sache nicht geschlichtet Ehe das Duell begann, verlangten die Herren r, und Oberst Bacot die Zuruͤckgabe des von Herrn Dulong geschrie, benen Briefes, da sie ausdruͤcklich ausbedungen worden war Herr von Rumigny soll, dem Messager zufolge, darauf ge. antwortet haben, daß der Brief sich in den Tuilerieen befinde und daß er ihn nach dem Duell, wie dasselbe auch ablaufen moͤge, jedenfalls ausliefern wolle. Um 2 Uhr begaben sich da, her die Herren Lafayette und Bacot in die Tuilerieen; hier sol aber Her von Rumigny gesagt haben, daß er den Brief dem Köoͤnige uͤbergeben und daß dieser ihn in seiner Gegenwart ver, brannt habe. Herr von Rumigny gab daruͤber eine schriftlich / Erklarung ab. Der National berichtigt dies dahin, daß nicht der Konig, sondern Herr von Rumigny selbst das Schreiben verbrannt hatte, weil Herr Dulong geaͤußert haben solle, daß e

ihm gleich waͤre, ob der Brief ihm wieder zugestellt oder ver, nichtet würde. Der General Rumigny wohnt, als Adjutant des Koͤnigs, in den Tuilerieen.

Gestern Abend verbreitete sich hier das Geruͤcht, daß Don Carlos an der Spitze von 8900 Mann in Spanien eingeruͤckt waͤre. Das Journal des Débats haͤlt diese Nachricht aber fuͤr ungegruͤndet und glaubt, sie sey daher entstanden, weil man in Madrid und Barcelona, nach Privatbriefen von dort, gegen Ende Februar's, wo die Fastenzeit eintritt und die Geistlichke großen Einfluß auf die Spanische Bevoͤlkerung ausuͤbt, einige neue Bewegungen von Seiten der Karlisten zu befuͤrchten schien. Das Journal de Paris stellt die von Bordeauxer Blat, tern nach Privat-Briefen aus Spanien gegebene Nachricht, daß das neue Ministerium die Cortes zusammenberufen habe, noch in Zweifel. Das Journal du Commerce hingegen will di / bestimmte Versicherung erhalten haben, daß wirklich ein Courier aus Madrid angekommen sey, der die Madrider Zeitung vod 18 Jan., die das Dekret wegen Einberufung der Cortes ent, halte, mitgebracht habe.

Heute schloß 5proc. Rente 195. 35. 3proc. 75. . proc. Neap. 5proc. Span. perp. 623. Iproc. do. 889. proc Jĩü

Frankfurt a. M., 2. Februar. Oesterr. 5proc. Metall. gf. proc. 8613. Bank⸗Actien 1485. Part.“ Obl. 137. Loose zu 1060 Fl. 2121. G. Preuß. Praͤm. Sch. 534. G. Holl. jpret Obl. g3 33. Poln. Loose 633. G. Span. 5proc. Rente 59). Zproe.

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do J Br.

quetenmeister anders als durch eine Koͤnigl. Verordnung, die Genugthuung von Herrn Dulong gefordert habe; diese wird mor⸗

im Schoße des Minister⸗Rathes beschlossen worden, seines Am. gen in dem Journal des Debats erscheinen.“ Die Zuruͤckforderung!

Redaeteur C. tete“ . zer, . ;

Gedruckt bei A. W. Hayn.

—— —— ö *

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Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Müit Bezug auf die vorlaͤnfige Bekanntmachung vom 12. Seytember c. wird hiermit zur Kenntniß des Pu⸗ bikums gebracht, daß: .

1) zum Verkauf der Kalkbrennerei zu Podejuch ein

Termin auf den 19. Februar 1834, 2) zum Verkauf der Hollaͤnderei Gnageland ein Termin auf n 6 e r n n r 834, 3) zut Verpachtung des Torfichs auf dem Gnage—⸗ lander Hochmobre ein Termin auf d Fun B 8533 feder des Vormittags 10 Uhr, in dem Sesstont⸗Zim— mer der unterzeichneten Königl. Regierung angesetzt ift. Hie resp. Verkaufs⸗ und Verpachtungs⸗Btdingun⸗ gen können sowohl in unserer Registratur, als wiegen Podejuch hei der dortigen Berg-Factorei, und wegen Gnageland bei der Torf⸗Fnnꝛtorei daselbst und beim Do⸗ meminen⸗Rent⸗Amte zu Steyenitz einge sehen werden.

Bemerkt wird fuͤr resp. Erwerbungs- und Pachtlu⸗ fig: ad 4. Es wird die Erbyachts⸗Gerechtigleit der Rälkorennerei zu Podejuch, nebst den dazu gehörigen Hcrundtücken von jusammen 13 Morgen 1073 Ruth. Flaͤche, jedoch mit Ausschluß der Mergelgrube dei Fin kenwaide, welche nicht damn gehort, jur Veraͤußerntng gestellt, eventutll wenn vor dem Termine die beabsich⸗ rigte Ablöͤsung des auf den Grundstuͤcken haftenden Kanons und der übrigen BesitzBeschraͤnkungen bewirkt werden soltte, erfolgt die Veraͤußerung auch zum vollen Eigenthum, und letztern Falls werden Gebote auf die einzelnen Theile, und jwar ) auf die saͤmmtlichen Gebäude nebst Hofraum und Garten von 4 Morgen 124 Muth. Flaͤchen⸗Juhalt, exel. der zweiten Offi⸗ ziancn⸗Wohnüng nebst Stallung und Garten, b) auf bie zweite Offißianten⸗Wohnung nebst Stallung und Garten, von 56 Ruth. Flaͤche und inel. Hof- und Bau— fiele von so RMuth., e) auf den sogengnnten Erdberg von 8 Morgen 30 MRuth. im Ganzen und auch in 3 Varzelen, angenommen. Mit der Erbpacht⸗GerechL tigkeit erhält der Erwerber die Berechtigungen, daß das Johannis⸗-Kloster als Erbverpaͤchter Niemand an— ders als den Besitzer des Kalkbrennerei⸗Etablissementè, das Lehmgraben und Ziegelbrennen gestatten darf, und daß derselbe unter gewissen Modificatsonen auf andern Kloster-Grundnücken Ziegelerde graben darf. Diese Berechtigungen sind um so erheblicher, als die Lage an der Oder nnd in der Naͤhe Stettins die Ziegel— Fabrikation, welche bei diesem Werke früher im bedeu⸗ tenden Umfange betrieben worden, beguͤnstigt und den Nbsatz erleichtert. Außer 2 Offißsiantenhaͤusern nebfi Stallungen befinden sich bei diesem Werke die zur Kalkbrennerei erforderlichen Betriebs⸗Gebaͤude. Die Uebergabe findet bis zum 1. April 1834 statt. Die Minima des Kaufgeldes sind für die Erbpacht Ge⸗ rechtigk eit inel. Feuer⸗Loͤschger the und Fabrik. Uten= silien 11903 Thlr. 5 sͤr. 4 pf, für das Eigenthum im Ganzen 13711 Thlr. 23 far. 4 pf; im Einzel nen für sammtliche Gebäude, excl., der zweiten ffi= zianten⸗Kohnung mit Stallung und Garten 42. 360 Thlr. 3 Ccgr. J pf, fuͤr die jwejte Offizianten⸗ Wohnung 95 Thlr. 23 sar. 1 vf, für den Erdberg 355 Thlr. 1 sgr. S pf. ad 2 Die Hollaͤnderei Gnageland wird in Verbindung mit einer, als Wiesen zu benutzenden Pariele des Königl. Stepenitzer Forst-Reviers von 18 Morgen 5 Muth. Flächen- Inhalt, welche sich an die Grundstuͤcke der Hollaͤnderei anschließt, excl. des auf derselben stehendẽn Holzes, sowohl im Ganien, als auch dergestalt getheilt, daß 3 Parzelen Wiesen von der Stepenitzer Grenze ab, 3z 4 8 Morgen, zu⸗ sammen 200 Morgen 64 Muth. einzeln, und der Ucberrest im Ganzen als freies Eigenthum veräußert. Die Lage an der Oder und die Naͤhe Stettins ist, so

Altgememer An iger für die

den Grundstuͤcke fuͤr die Viehzucht und andere Be—

nutzungsarten ganz besonders gunstig. Es gehören dazu: ö An Gebäuden;

Hauß des ersten Torf-Faetorei-Oßfsizianten, wel⸗ hes sich zum herrschaftlichen Haufe, oder fuͤr eine zur Piehrucht einzurichtende Wirihschaft eignet,

4 Familienhaͤuser fuͤr resp. I, 6, 4 und 2 Familien,

2 große Viehstaͤlle,

b kleinere Staͤlle,

Backofen.

Haus des zweiten Torf⸗Faetorei⸗Offizianten, ne ds 7 Staͤllen.

An Grun d stücken⸗ A. Hollaͤnderei⸗Grundstuͤcke inel. des Barthschen Eta⸗

blisse ments

Höf und Baustellen 3 Morg. 45 UMRuth.

Gg ten 101 *

urbare Wiesen ö,. 712 . Wiesen, die noch ge⸗ radet werden muͤssen 17 * 365 Rohrkaͤmpe w Wege und Damme ö 16 k 12 477 WRorg. 17 1IRKüth. B. Der Forst⸗Pariele Wiesen, die noch ge⸗ radet werden můͤssen 483 J,,

525 Morg. 69 Much. Die Uebergabe findet gm 1. April 1834 start. Die Minima des Kaufgelbes sind bei der Vergdußerung im Ganzen inelusive der Feuer⸗Loͤschgeraͤthe 14. 3.6 Thlr. 12 sgr, bei der Veräußerung im Einnel⸗ nen fur die in 39 Parzelen gelegten 200 Morgen 64 MIRuth. Wiesen uberhaupt 6226 Thlr. 19 s9r. 8 pf, fär den Ueberrest als besondere Besitzung inel. der Feuer⸗Loͤschgtraͤthe 8id9 Thlr. 2 sgr. 4 pf. ad 3. Dit

w ,

von 10 Jahren statt. Es koͤnnen alljährlich mindestens s Morgen, und hoͤchlens 49 Morgen auf den bereit; in Bestich genommenen Torf⸗Feloten 41 Fuß tief zxel. Abraum, ausgestochen werden. Der Paͤchter erhaͤlt die auf dem Moor stehenden Gebaͤude, so wie die vor— handenen Torf⸗-Ablagen zur Brnutzung; auch ist ihm zestattet, die Graͤhen und Kanaͤle mit zu benutzen, so weit sie zum Torf-Debit bisher benutzt worden sind. Als Pacht-Kaution sind 600 Thlr. bar oder in kon⸗ tionsfaͤhigen Papieren und Dokumenten ju deponiren. Die Minima der Pacht find für einen Morgen schwaärz⸗ lichen oder braͤunlichen Torfgrund 200 Thlr., für zinen Morgen gelben, leichten Moos-Torfarund 133 Thlr. 10 gr. Die Uebergabe erfolgt den 1. April 1834. Stettin, den 31. Deiember 1833. Königliche Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der direk— ten Steuern, Domainen und Forsten.

8 eta 2g ung.

113 9ryFP

Verpachtung des Torfmoor findet auf einen Zeitraum

S' ve . Preußis chen Beweismittel beizubringen, demnaͤchst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache, beim Ausblei⸗ ben aber zu gewaͤrtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vorrechte fur verlußig erklaͤrt und mit ihren Forde⸗ rungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch etwa äbrig bieitzen moͤchte, verwiesen werden sellen. Glogau, den 14 November 1833. Das Gerichts-Amt der Herrschaft Kolzig.

——

Bekanntmachung.

Zufolge Antrages der Theilnehmer werden nachste⸗ hende, bei der Königlichen Genera!-Commission ju Soldin anhaͤngige Gemeinheits-Theilungen, als:

H die Sypration der Aecker, Wiesen und Huͤtun—⸗ gen der baͤuerlirden Wirthe zu Borkow im Landsberger Kreise,

2) die Separation der Hoöͤhefeldmark zu Heiner dorf im La do herger Kreise, 3) die Separation der Hoͤhefeldmark des Dorfe

Gennin im Landsberger Kreise,

) die Separation der Gemeine Huͤtung zu Alt— indsberger Kreise, hierdurch zur offen ttichen Kenntniß gebracht, und die⸗ jenigen Personen, welche dabei ein Interesse zu haben verrieinen, mit ihren Anspruͤchen aber noch nicht ge— hoͤrt worden sind, aufgefordert, letztere bei dem Unter— zeichneten, in dem vor demselben zu Landsberg 4. W. im Gasthofe zun goldenen Hirsch daselbst am 12. April 1834, Vormittags 10 Uhr, anstrhenden prrenen schen Termine anzumelden, wi— drigenfalls sie zit ihren Ansprüchen werden praͤeludirt andersetzungen spaͤterhin, stelbst im Falle einer Verletzung, nicht anfechten konnen. Soldin, den 283. Januar 1834. Kuhlmay, Königl. Kreis ⸗Oekonomie⸗Commissarius.

werden und die Ausei

Literarische Anzeigen.

Bei mir ist erschienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen des In- und Auslandes, zunaͤchst durch die Stuhr⸗ sche in Ferlin, Schloßplatz Nr. 2, noch fuͤr den Sub— seription? Preis ju erhalten:

Raumer (Friedrich von), Geschichte Eu— ropas seit dem Ende des fünfzehnten Jahrhun⸗ derts. In sechs Baͤnden. Erster bis dritter Band. gr. Svo. Säabseriptions-Preis fuͤr die Ausgabe auf gutem weißem Dräͤckvapier z Thlr., auf ex⸗ trafeinem Velinpapier 193 Thlr.

Leipzig, im Januar 1834. F. A Brockhaus.

Poppe, ausführliche Volks-Gewerbslehre Bei Unterleichnetem erschien so eben:

Ausführliche

Volks⸗Gewerbslehre

Nachdem über den Nachlaß des am 28. August (.

ligen Glashütten Paͤchters Ober-Amtmann Johann Christian Beissert auf den Antrag seiner Bene sieial— Eibin Per decretum vom heutigen Tage der erhschaft liche Liquidations⸗-Proceß eröffnet worden ist, so sordern wir alle unbekannte Glaͤubiger desselben hiermit auf, sich in dem auf den 4 Marz 1834, Vormittags guhr,

vor dem Gerichts⸗Amte im herrschaftlichen Schlosse zu Kolzig anberaumten Liquidations- Termine entweder persoͤnlich, oder durch gesetzlich zulaͤssige Bevollmaͤchtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekanntschaft die Her. ren Justij Com missarien John zu Neusalz und Neu— mann zu Gruͤnberg vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die Art und das Vorzugsrecht der⸗

we die unmittelbar an die Gebaͤude sich anschließen⸗

selben anzugeben, und die etwa vorhandenen schriftli=

zu Kolzig verstorbenen, dasigen Dominial⸗ und vorma⸗

ober

allgemeine und beso ndere Technologie zur Pelehrung und zum Nutzen fur alle Staͤnde. Rach dem neuesten Zustande der technischen Gewerbe und deren Hulfä⸗Wissenschaften bearbeitet von Dr. J. H. M. Poppe, . Hofrath und ordentlichem Professor der Technologie zu Tuͤhingen. Sechste Lieferung. 16 ansiast 42 Bogen, mit 2 Ta—⸗ feln. Preis jeder Lieferung 15 sar. Hiermit ist nun diesez schoͤne, wahrhaft zeitgemäße Werk geschlossen; es hat seßon eit Ausgabe der ersten Lieferung die freundlichste Ane kennung gefunden, und in vielen Familien wovon sich Verfasser und Ver⸗ leger faktisch uͤberzeugt haben Belehrung und Nutzen

chen Staaten.

schoͤn gedruckte Baͤnde von etwa 80 Bogen mit 12 Ta feln) ist so unerhört ball g, daß er gegen die praklische Brauchbarkeit dieses fur alle Falle geprüͤften Rathge= bers, gar nicht enjuschlagen ist! Hundertsachen Ge— winn wird diese schüüe Buch, bei gewissenhafter Be— nutzung, jedem Kuͤnstler, Fabrk-Besttzer und Arbeiter, so wie jedem vorwaͤrte strebenden Handwerker bringen; es ist daher auch allen diesen, so wie noch zunaͤchst den Lehrern und Schülern von Gewerbe⸗-Schulen, ganz be—⸗ sonders und mit Recht in vielen, aͤußerst guͤnfigen, Recensionen empfohlen! Stuttgart, im Dezember 1833.

Carl Hoffmann. In Berlin zu haben bei E. S. Mirtler (Stech= baßn Nr. 3) und in allen soliden Buchhandlungen.

Bei F. Dummler in Berlin, unter den Linden

Nr. 19, ist zu haben: J

Königl. Preuß. Paß-Polizei-Gesetz und tie darauf gegründete General⸗Paß⸗Insruection. sebst deren saͤmmtlichen Zusätzen, Ergaͤnjn ngen und Erlaͤute rungen aus hohen Ministerial⸗-Reserip⸗ ten und Königlichen Regierungs-Verordnunten entlehnt, so wie in Betreff der uͤber das Frem— denwesen bestehenden polizeilichen Vorschriften, herautgegeben von W. G. van der Heyde. Mag— beburg 1834, in Commission bei W. Heinricht— ho fen. Preis 1 Thlr. 5 sgr.

Bei G. Walter in Berlin, Leipziger Str. Nr. Ecke der Charlortenstraße, ist zu haben;

v. Kam ptz, Jahrbücher. I6 Hefte für 45 Thlr. = v. Kamptz, Annalen. 19 Bde. geb. fuͤr 5 Thlr.= Hitz ig, Zeitschrift 11 106 Bd. für 8 Thlr. 45st.

Archiv d. Eriminalrechts v. Klein, Kleinschtod, Mittermaier ꝛ. 19 Bde. geb. fur 16 Thlr. Raabe, Sammlungen Preuß. Gesetze. 19 BR 22 Thlr. Gesetz⸗ Sammlung von 1810 2 gebund. f. 14 Thlr. Landrecht mit Ergaͤnz zt Strom beck. Bde. geb. in Hlbfrzbd. f. 13 Thli⸗ Corpus jur. ed. Gothofredo à Thlr., à 4 Thlt, 25 Thlr. Rum pf, Gesetze wegen Anord̃i n Provinz -Staͤnde. 9 Bde. geh. 6 Thlr. * Savignz, Gesch. d Roͤm. Rechts. 3 Bde. geb. fuͤr 8 Thli 15 sar. Benkendorf, Oeconomia forens⸗ 8 Bbe. geb. 2 3 Thlr. u. 4 Thlr. Mühle! bruch, Doctrina pandect. 3 Vol. geb. 2 Thlt. 15 fir. Weber, Beitrage zur Gewerbe- uh Hanbelekunde. 3 Bbe. geb. 4 Thir. is sr. = i lätz. Staats⸗Wissenschaften. 4 Bde. geb. f. 4 Th). Smith, Nationai-Reichthum. 4 Bde. gl.

2 Thlr. 15 syr. Höpfner, Commentar uͤb. Heinenische Instit. geb. 4 Thlr.

In der Sehlezingerichen Buch- und Mui khand. lung in Berlin, unter den Linden No 3, ist zu haben: Men delssohu-Bartholdy, Felix, Rondo cr priccioso pour le Pianoforte. op. 14. ,, , Desselben, Fantaisie sur une chanson ir landaite p. 1. Pfie, op 15. 10 agr. Desselben. 3 Fantaisies ou Caprices p. I. Pste· op. 16. 15 r. Derselben, Variat, p I Pfte. et Violoncelle con. certants. op. 17. 1 Thlr. Ferner erhielten wir sο eben von Wien: Lanner, sämmtliche Tänze f Fste, und in ver. achiedenen Arrangements für Violine etc. zu ver- schiedenen Preisen.

Die Tanz Compositionen von Lanner und S traus⸗ gehören zu den beliebtesten in Wien und ganz Oerter· reich, und werden auch hier sich des ungetheilten Bei⸗ falls zu erfreuen haben.

geschafft. Der Preis des Ganzen (3 Thlr. fuͤr 2 starke,

All gennri nt

Berlin,

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24 9 . * Prenßischt Stagts-s ö a schl s ü lS⸗ 5

Freitag ben Jin geb rng

Amtliche Nachrichten. F rwonlek des ag es.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Koͤnigl. Sächsischen Staats- und Finanz⸗Minister von Zeschau den Rothen Adler— Frden erster Klasse und dem Königl. Säͤchsischen Ober ⸗Zollrath von Zahn den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

geruht.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frank wei ch,

Paris, 39. Jan. Der auf heute angesetzt gewesene große Ball bei dem Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer, zu dem uͤber M Personen geladen waren, ist abgesagt worden. Man wugte schoa vorher, daß viele Deputirten erklart hatten, daß sie sich wegen des Todes ihres Kollegen, des Herrn Dulong, nicht ein— fön wuͤrden. Da die Zeit zu kurz war, um jebem Einzelnen eine Absagungs-Karte zu schicken, so hat Herr Dupin das Un⸗ terbleiben seines Festes durch Anschlag an der Boͤrse und an mehreren oͤffentlichen Orten bekannt machen lassen.

Seit gestern beschaͤftigt man sich fast ausschließlich mit dem zwischen dem General Bugeaud und dem Herrn Dulong statt— gchabten Duell, das von den hiesigen Blaͤttern auf verschiedene Veise kommentirt wird. Der Moniteur enthaͤlt zuvoͤrderst folgende Erklärung: „Zu unserm groͤßten Erstaunen haben wir n dem Temps von heute Morgen eine Note in Bezug auf den Moniteur gelesen. Es wird darin, bei Gelegenheit einer Acußerung, die Herr Dulong in der Sonnabends-Sitzung an den General Bugeaud gerichtet haben soll, gesagt, daß der Ste— nograph des Moniteur jene Unterbrechung auf seine Weise ausgeschmuͤckt, und die Worte gesetzt habe: Ja (man muß gehorchen), bis zur Erniedrigung, bis zur Annahme eines Kerkermeister-Postens in einem Staats-Ge— fangnisse. Diese Behauptung ist durchaus falsch. Der Mo— niteur hat einer solchen Aeußerung auch nicht im entferntesten Er⸗ wähnung gethan. Noch mehr: im Laufe der ganzen Debatte ist der Name des Herrn Dulong nicht ein einzigesmal genannt wor— en Wir berufen uns in dieser Hinsicht auf alle unsere Leser, denen unser Blatt Im Sonntag vorliegt.“ Das Journal des Debats und Gas Journal de Paris melden nur den Tod des Herrn Dulong, und enthalten sich bis jetzt jeder Be— merkung uͤber dieses Ereigniß. Der Courrier fran ais sogt: „Es muß sehr auffallen, daß das Schreiben des Herrn Dulonz aus den Bureaus des Journal des Debats in das Schloß gelangt ist, von wo man es selbst nach dem ungluͤck— lichen Ausgange des Duells nicht zuruͤck erhalten konnte, weil an der Koͤnig es verbrannt hatte. Was hatte das Schloß sich in eine solche Angelegenheit zu mi— schn? Weshalb ist das Schreiben dem Koͤnige vorge— legt worden? Mit welchem Rechte hat er dasselbe verbrannt? Vie kann man sich eine Einmischung der Art in einen Streit zwischen zwei Deputirte erklaͤren? Mußten nicht der Koͤnig und das Schloß demselben ganz fremd bleihen; und wenn sie einen Einfluß auszuuͤben hatten, mußte derselbe nicht lediglich fried— fertiger Art seyn? Die Sekundanten des Herrn Dulong haben Alles gethan, um zu verhindern, daß jener ur glůckliche Streit einen politeschen Charakter annehme; sie begriffen, daß der Saame der Zwietracht schon reichlich genug unter uns ausgestreut ss, als das er durch solche Ereignisse noch vermehrt zu werden brauchte. Man ist nicht überall derselben Meinung gewesen.“ Der Natto— nah aͤußert sich folgendermaßen: „Das Publikum wird mit Erstau— nen vernehmen, daß Herr v. Rumigny, als er dem Koͤnige von dem Ereignisse in dem Boöulogner Gehölz Bericht abstattete, geglaubt hat, das Schreiben des Herrn Dulong in Gegenwart Seiner Majestät den Flammen uͤbergeben zu muͤssen. Die Sekundan— ten des Herrn Dulong haben von Herrn von Rumigny eine schristliche Erklärung hierüber erhalten, die aber nicht zur Ver⸗ ͤffentlichung bestimmt zu seyn scheint. Sollte dieser letztere Um— stand, woraus sich ergiebt, welch' großes Interesse man im Schlosse an dem Kampfe genommen hat, es vielleicht erklaren, weshalb eine friedliche Ausgleichung, die durch die versoͤhnlichen Ge⸗ sinnungen des Generals Bugeaud möglich gemacht wurde, nicht statt⸗ gefunden hat; und wie es zugegangen ist, daß Provocationen in der Kammer, deren die Presse der Opposition gar nicht ein— mal erwähnt hatte, zwei ministerielle Blatter auf eine so un— aluͤckliche Weise beschaͤftigen konnten, das eine, um die angebli— che beleidigende Aeußerung des Herrn Dulong zu verstaärken, das andere, um die Beschaffenheit der spaͤter stattgefundenen Er— klarungen zu entstellen?“ Der Messager bemerkt: „Der beklagenswerthe Ausgang des Duells zeigt wieder deutlich, wie unsinnig die parlamentarischen Zweikaͤmpfe sind, und wie straf— bar das Benehmen derjenigen ist, die eine solche Angelegen— heit noch zu verschlimmern suchen. Was beweist denn nun das vergossene Blut fuͤr die Ehre des Herrn Bugeaud? Ist er nun weniger der Agent gewesen, dem die Bewachung einer wider die Gesetze gefangen Gehaltenen uͤbertragen wurde? Das Wort Kerkermeister war nicht richtig; das ist wahr. Aber warum? Weil dieser Name nur den gesetzlichen Waͤchtern der Gefangenen beigelegt wird, und mithin auf den Mann nicht angewendet werden konnte, der Functionen uͤbernahm, fuͤr die es, da sie außer dem Rechte liegen, in keiner Sprache einen Na— men giebt. Das Blut des Herrn Dulong waͤscht nichts ab.“ Die Tribune findet in dieser Angelegenheit, wie leicht zu den— ken war, Stoff zu den ungebuͤhrlichsten und uͤbertriebensten Aeu— ßerungen. Sie schließt einen, noch vor dem wirklich erfolgten Tode des Herrn Dulong geschriebenen Artikel, der an Leidenschaftlichkeit alle fruͤheren Diatriben dieses Blattes uͤbertrifft, mit folgenden

. 1g en *te)

Worten: „Wenn das fast unvermeldliche Ungluͤck eintrifft, undœ Herr Dulong, noch so jung, seinem Vaterlande entrissen wird, so werden alle Patrioten durch ihre Gegenwart bei seinem Leichen⸗ begaͤngnisse ihre innige Theilnahme fuͤr diesen wuͤrdigen Buͤrger

an den Tag legen. Und wenn die Polizei unsern Schmerz wieder stoͤren wollte, so wird sie uns bereit finden, ihr zu zeigen, daß jede Geduld sich am Ende erschoöͤpft.“

Herr Dupont von der Eure, an den gleich nach dem un— gluͤcklichen Ausgange des Duells eine Estafette gesandt wurde, wird heute Abend oder morgen fruͤh hier erwartet.

Der Courrier frangais widerspricht der von einigen Blaͤttern gegebenen Nachricht, daß der Herzog Decazes an die Stelle des Grafen von Rayneval den Botschafter⸗Posten in Ma— drid erhalten wuͤrde.

Die hiesigen Blaͤtter zeigen den gestern in Paris erfolgten Tod des Herrn von Mortemart an; ob des Herzogs oder des Marquis, ergiebt sich aus der Meldung nicht. Beide sind Mit— glieder der Pairs⸗-Kammer.

Herr Achille Roche, Redacteur des Patrioten des Al⸗ lier, der waͤhrend der Restauration Secretair des Herrn Benj. Tonstant war, ist in Moulins in einem Alter von 31 Jahren mit Tode abgegangen.

Die zu Touldbuse auf Befehl des Kriegs⸗-Ministers gefäng— lich eingezogenen Artillerie-Offiziere sind in Freiheit gesetzt wor— den, nachdem sie, wie ihre Kameraden Straßburg, ihre ge— meinschaftliche Reclamation gegen die Aufnahme der Marine, Offiziere in das Artillerie⸗Corps zurückgenommen hatten; sie ha⸗ ben jetzt jeder fuͤr sich gegen diese Maßregel protestirt.

In Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten sagt das Journal des Débats: „Die finanziellen Verlegenheiten Spa— niens haben den hoͤchsten Grad erreichk, und dieser traurigen Lage muß man hauptsächlich die Schwierigkeiten zuschreiben, auf welche die Regierung der Königin bei der Organisation der Armee und der Verwaltung bis jetzt gestoßen ist. Das neue Ministerium scheint von dieser Wahrheit überzeugt zu seyn, und es hat sich schon damit beschaͤftigt, ein Huͤlfsmittel gegen einen solchen Zustand der Dinge aufzusuchen. Man versichert, daß es entschlossen sey, zu einier Anleihe seine Zuflucht zu nehmen, und schon beschaͤftigt man sich, wie es heißt, in London und Paris ernstlich mit dieser Angelegenheit. Eine Frage ist aber dabei uͤberall, sowohl in Spanien als in England und Frank— reich, zur Sprache gekommen. Was wird das Schicksal der Cortes Anleihe seyn? Sie anerkennen? Das erfordert aller— dings die Gerechtigkeit und die Ehre; aber dadurch wurde dem schon erschoͤpften Schatze eine neue Last von 25 bis 30 Millio— nen auferlegt; und ist er im Stande, eine solche zu ertragen 7 Oder soll man sie auf den dritten Theil reduciren, wie es die Finanz-Kommission bereits vorgeschlagen hat? Aber kann Herr Martinez de la Rosa, selbst Minister der Cortes im Jahre 1822, in diese Art von Bankerott willigen? Wir glauben es nicht. Wir behaupten nicht, daß wir ein wahres Huͤlfsmittel kennten, sondern beschraͤnken uns darauf, die Schwierigkeiten zu bezeich— nen, mit denen das neue Ministerium zu kaͤmpfen hat, und den aufrichtigsten Wunsch auszusprechen, daß es sie auf die schnellste und glücklichste Weife uͤberwinden moͤge; denn Spanien wird sich nur dann erst in der ihm eröͤffneten Laufbahn des Wohl—⸗ standes und der weisen Freiheit ungehindert bewegen können, wenn es die sinanziells Krisis uͤberstanden hat, die in diesem Augenblicke einen Theil seiner reichen und maͤchtigen Huͤlfs quel⸗ len neutralisirt.“

Aus Bayonne schreibt man unterm 25. d. M.: „Die Verbindung uͤber Behobia wird mit jedem Tage schwieriger; gewohnliche Reisende kommen fast gar nicht mehr an, und wie schwer es den Courieren halt, den Insurgenten zu entgehen, er— giebt sich aus allen Berichten, die daruber hier eingehen. Die Karlisten haben eine Abgabe von 15 pCt. auf alle aus Frank— reich kommende Waaren gelegt; diesem zufolge haben die hie— sigen Handlungs-Haäͤuser die Weisung von ihren Kommittenten erhalten, ihre Absendungen bis auf weitere Ordre einzustellen. Zum Giuͤck hat man Grund zu glauben, daß diese Stockung bald ihr Ende erreicht haben werde. General Butron, einer der thaͤtigsten und ergebensten Anhaͤnger der Koͤnigin, hat den besondern Auftrag erhalten, alle noͤthigen Maßregeln zu treßen, um die Verbindungen auf der Straße von Madrid wieder her— zustellen. Er wird zu diesem Ende die ganze Linte durch— ziehen; morgen wird er zu Irun erwartet; eine Verstaͤr⸗ kung von 6 Mann ist zu seiner Verfugung gestellt. . Oberst Eraso ist am 19. d. M. an der Spitze von 800 Mann in Otchagavia eingeruͤckt; nachdem er sich sammtliche im Orte befindliche Waffen hatte ausliefern lassen, begab er sich nach Ostarots, Z Meile von der Franzoͤsischen Graͤnze, wo er dieselbe Maßregel ergriff. Ein anderer Insurgenten⸗Haufen von 1000 Mann soll in diesem Augenblicke das Thal Bastan besetzt halten. Lardizabal steht mit 600 Mann in Oparzun. Der Oberst Va— hona, der nach den Gießereien von Orbacette zuruͤckgekehrt ist, ist entschlossen, sich dort mit seinen 130 Mann zu vertheidigen.“

Großbritanien und Irland.

London, 31. Januar. Gestern hatte Lord Palmerston mit

dem Fuͤrsten Esterhazy und vorgestern mit dem Portugiesischen

7 dem Daͤnischen Gesandten Unterredungen im auswaͤrtigen mte.

Hiesige Blaͤtter hatten gemeldet, daß der Kriegs-Secretair Herr Ellice selbst neulich von dem Ausscheiden des Grafen Grey aus dem Ministerium gesprochen habe. Jetzt ist aber ein zwi— schen ihm und dem Parlaments-Mitgliede Herrn Roß gepfloge— ner Briefwechsel in der Times erschienen, aus dem sich ergiebt, daß Letzterer jenes Geruͤcht vom bloßen Hoͤrensagen weiter ver— breitet hatte, und daß an der ganzen Sache nichts Wahres ist.

Herr Littleten, der Staats-Secretair fuͤr Irland, ist aus Dublin hier angelangt, um der Parlaments⸗-Session beizuwohnen. Der John Bull meint, er werde wohl nicht wieder nach . land zuruͤckkehren, denn alle Parteien stimmten daruͤber uͤberein,

Irlaͤndischen Verwaltung zu uͤberwinden, als Herr Littleton; es herrsche die groͤßte Verwirrung in seinem Departement, und es lägen in demselben fast eben so viel unbeantwortete Briefe, wie in dem des Herrn Charles Grant, wo man kuͤrzlich 1497 Briefe gefunden habe.

Der General Sir Amos Norcott ist an Bord des „Cruiser nach Westindien abgegangen, und Herr Chatfield wird sich nach stens auf dem „Belvidera“ als Konsul nach Guatimala begeben

Sir W. Eliayton ist vor wenigen Tagen zu Boulogne mi Tode abgegangen; sein aͤltester Sohn, Oberst Clayton, Parla ments-Mitglied fuͤr Groß⸗Marlow, erbt die Baronie und die Guͤter des Verstorbenen.

Der aͤlteste Sohn des Herrn Long Wellesley wird näͤchsten November majorenn und hat dann uͤber eine jährliche Revenue von 14,000 Pfund zu verfuͤgen.

Der Schwedische Hauptmann Erieson hat pon der Engli— schen Regierung auf die von ihm ersundene „kalorische Ma— schine“, vermittelst deren er durch erhitzte Luft eine staͤrkere Kraft, als die der Dampfmaschinen, hervorbringen will, ein Patent erhalten.

Heute findet hier eine Ver sammlung statt, in welcher uͤber die Abschaffung der Vrod⸗Taxe und uͤber die Korn-JGesetze be— rathschlagt werden soll. Diese Angelegenheit wird jetzt in den hiesigen Blaͤttern sehr lebhaft besprochen. Die Edinburgh Review enthaͤlt unter anderen einen sehr ausfuͤhrlichen Artikel daruͤber, in welchem auseinandergesetzt wird, daß der Englische Ackerbau allerdings in gewisser Hinsicht auf den Schutz der Gesetzgebung gegen die Ueberfüͤllung der Britischen Maͤrkte mit ausländischem Korn Anspruch machen koͤnne, daß aber die Art und Weise, wie dieser Schutz jetzt gewaͤhrt werde, unzweck— mäßig und uͤbertrieben sey, und daß es fuͤr das allgemeine Beste weit zutraͤglicher seyn wuͤrde, wenn man anstatt des gegenwaͤr⸗ tig foͤrtwaͤhrend abwechselnden Zolles eine feste, ein fuͤr allemal bestitnmte, Abgabe von etwa 6 bis 7 Shilling fuͤr den Malter Weizen, mit einem eben so hohen Ruͤckzolle fuͤr die Ausfuhr von Britischem Korn, einfuͤhrte. Die Tory—⸗Blaͤtter dagegen wollen von einer solchen Maßregel nichts wissen.

Mehrere Tory⸗Blaͤtter theilten vor einiger Zeit eine oͤffent— liche bad,, von Laien der Englischen Kirche zur Aufrecht— haltung derselben mit, die damals bereits mit zahlreichen Unter⸗ schriften versehen gewesen seyn soll. Am vorigen Dienstag wurde in Birmingham in einer zahlreichen Versammlung ein— stimmig beschlossen, jene Erklaͤrung anzunehmen und Maßre— geln zu ergreifen, um in der ganzen Stadt und Umgegend so viel Ünterschriften als moͤglich zu erlangen.

Herr O'Connell hat sich dae n Sie Verurtheilung seines Genossen, des Herrn Barrett, nicht einschuͤchtern lassen; er halt fortwährend aufruͤhrerische Reden und verspricht, gleich am An⸗ fange der Parlaments⸗Session nicht allein die Aufhebung der Union, sondern auch eine gaͤnzliche Umgestaltung der bestehenden Preßgesetze herbeizufuͤhren.

X Westminster Review enthält eine Kririk des Be— richts, der uͤber die Fahrt des Schiffes „Amherst“ nach den Ost— und Nord-Kuͤsten von China zur Anknuͤpfung neuer Handels— Verbindungen mit den dortigen Einwohnern erschienen ist. Es wird darin des Preußischen Missionairs Karl Guͤtzlaff, den man auf dieser Reise mitgenommen hate, mit dem größten Lobe er— waͤhnt und gesagt, daß nur durch seine außerordentliche Kennt— niß der Chinesischen Dialekte und Sitten dieses Unternehmen den Amschein eines Erfolgs gewinnen konnte.

Die Koͤnigliche Sloop „Nimrod“, die von Santander in Plymouth angelangt ist, hat die Nachricht mitgebracht, daß die Spanische Fregatte „Lealtad“ unweit Santander verungluͤckt ist. Der „Nimrod“ wollte ihr durch eines seiner Boͤte, das mit

14 Mann besetzt war, Huͤlfe leisten, aber das Boot schlug um, und die ganze Mannschaft, bis auf Einen, fand den Tod in den Wellen.

Durch das Anschwellen der Themse ist großer Schaden an— gerichtet worden; in den niedrig gelegenen Theilen von Wap— ping, Shadwell, Limehouse, Blackwall und Rotherhithe wurden die Keller uͤberschwemmt. Auch Lambeth, Bankside, Blacksriars, Vouxhall, der Strand und Deptford haben sehr gelitten. Ueber all sieht man Mobilien und Guͤter jeder Art umhertreiben. Be— sonders ist in den Korn-Magazinen großer Schaden verursacht. Die ganze Wapping-Straße stand eine Stunde lang unter Was— ser, ünd die Einwohner mußten hin und wieder mit Boͤten ge— rettet werden. Sogar die Keller des Towers blieben nicht ver— schont. Eine Menge armer Familien ist durch diesen Unfall zu Grunde gerichtet worden. Von den Pfeilern der Blackfriars— Bruͤcke wurden viele Steine fortgerissen.

Die hier eingegangenen Nachrichten aus Mauritius vom 15. November lauten sehr befriedigend; die Kolonie war ganz ruhig, die Rhederei ging gut, und die Aerndte versprach reichli⸗ chen Ertrag.

Briefe aus Batavia vom 6. August melden, daß die Hol⸗ laͤndische Regierung alle zu eruͤbrigende Truppen nach Padang sendet, um den feindseligen Padries die Stirn zu bieten. Der Herkules“, ein Amerikanisches Schiff, hatte schon einen Transport Truppen nach Pabang gebracht und sollte noch eine zweite, viel— leicht auch eine dritte Fahrt machen, denn das Schiff war auf lange Zeit gemiethet. Die Mitglieder des Regierungs-Raths wollten sich mit dem „Herkules“ und der Gouverneur selbst auf einer Fregatte nach Padang begeben, wo die Hollaͤndischen In—̊ teressen sehr gefaͤhrdet waren. Das Kriegsschiff der Vereinigten Staaten „Peacock“ war von Batavia abgesegelt, um im Persi— schen Meerbusen zu kreuzen.

In dem Schreiben eines Britischen Offiziers vom „Sama— rang“ aus der Suͤdsee vom 8. November heißt es, daß der Praäͤsident von Peru, General Gamarra, sich gaͤnzlich von einer Frau leiten lasse und Maßregeln ergreife, wodurch das Land im höoͤchsten Grade zerruͤttet werde. In Folge dessen waren Hun— derte von Verbrechern aus Lima entkommen, hatten alle Pferde, deren sie habhaft werden konnten, mit fortgefuͤhrt und, von einer

daß nie ein Mann unfaͤhiger gewesen sey, die Schwierigkeiten der

Menge Gesindel unterstuͤtzt, einen Raub und Pluͤnderungs⸗Krieg

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