1834 / 42 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zuruck, das Sie mir am 2tsten d. M. mitgetheilt haben, und durch welches der Kommandant der Festung Lutenburg Ihnen verbietet, an der Aushebung der National-Miliz fuͤr 1332, 33 und 34 Theil zu nehmen. Als Agent der Belgischen Regierung haben Sie von Niemanden, als von den Belgischen Zehörden Befehle zu empfan⸗ gen. Demzufolge wollen Sie gefaͤlligst, ohne auf die von der Festung ausgehenden Drohungen Ruͤcksicht zu nehmen, alle Ih= nen entweder direkt, oder durch Vermittelung des Luxem- burger Disteikts Kommissarius ertheilten Instruetionen puͤnkt⸗ lich erfüllen. Uebrigens beunruhigt sich das Militair-Gou⸗ vernement der Festung Luxemburg sehr vergeblich über die angeord⸗ neten Bestimmungen; es handelt sich nicht um eine neue Ausbebung, son⸗ dern nur um eine bloße Ordnungs⸗Maßregel, die von den Gesetzen vorgeschrieben, und hauptsaͤchlich dazu bestimmt ist, die Einwohner des Deutschen Tbeils mit ibren Mitbürgern in dem andern Theil der Provinz auf gleiche Linie zu stellen. Die durch das Loos ge— wählten Milizen werden in ibrer Heimath bleiben, und es steht zu erwarten, daß die Regierung ihre Dienste niemals in Anspruch neh⸗ men wird. Arlon, 23 Jan. 183.

ö Der Gouverneur, (gez) Thorn.“

In der Gazette von Gent liest man; „Die Deputation unserer Fabrikanten hat gestern von Bruͤsse die Nachricht uͤber⸗ bracht, daß die Grundlagen einer Handels⸗Gesellschaft festgestellt sind. Sie wird in Gent errichtet werden, und aus den an— erkannt rechtlichsten und aufgeklaͤrtesten Kaufleuten bestehen. Der Praͤsident und der Secretair allein werden besoldet werden. Die Regierung schießt 359, o) Fr., vor, um die ventuellen Verluste, welche die Gesellschaft erleiden könnte, zu decken. Die Bank leistet einen Vorschuß von 2 Millionen Fr. zum Ankauf von FJabrikaten. Wir verdanken diese gluͤckliche Maßtegel dein Köoͤ— nige, der dieselbe gegen die Meinung des Ministers des Innern beschlossen hat.“

Am 3Zten d. sollte zu Gent eine General ⸗Versammlung der Baumwoll-Fabrikanten stattfinden, um die Verlesung der Sta, uten der obeneribähnten Gefelschaft zu hören, Und propisorisch zur Ernennung von drei Direktoren zu schreiten, um besagte Gesellschaft zu organisiren.

Aus Antwerpen meldet man, daß alle Schifft, welche sich an der Mündung der Schelde befanden, seit vorgestern in See gegangen sind; auf der Rhede von Raͤmaekens liegt kein einzi⸗ ges Schiff mehr.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Januar. Dle (amtliche) Post- und

Inlands-Zeitung meldet nicht, daß wie gestern nach einem Andern Blatte mitgetheilt wurde) die Rede 6 Eröffnung des Reichstages von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen abgele— sen worden. Se,. Majestaͤt der König haben demngch die ganze Eroͤffnungs⸗Feierlichkeit in Höͤchsteigener Person vollzogen. Dieselbe Zeitung it nel

von den Deputationen der vier Stände an den Kronprinzen und die Kronprinzessin gehaltenen Reden, so wie die darauf er⸗ theilten Antworten mit, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz sagte dem Land, Marschall unter nderem: „Jedes Zeitalter hat seinen Weg zu edler Thaͤtigkeit. Die Bahn, welche das ge⸗ genwaͤrtige unsern vereinigten Kraͤften öffnet, ist die, die Graͤn— zen zu vertheidigen, welche die Natur fur unser Vaterland be— zeichnet hat und innerhalb derselben eine geachtete Selbstständig⸗ keit, gegruͤndet auf Eintracht, Aufklärung und Gedeihen, an— zuordnen und zu schuͤtzen.“

Stockholm, 31. Januar. Bei der gestern stattge⸗

fundenen Eröffnung des Reichstages wurde nach der Königlichen Thron-Rede von dem Hofkanzler Baron von Ce err in, eine ebersicht über die Verwaltung des Königreichs seit dem letzten Reichstage verlesen, warin sich unter Anderem folgende Darstel— ung der auswärtigen Verhältnisse und der Schwedischen 6. tik befindet, die mit der hlerauf bezuͤglichen Stelle in der

des Koͤnigs im Wesentlichen uͤbereinstimmt: „Der seit der letz—⸗ ten Versammlung der Reichsstände verflossene Zeitraum war durch Ereignisse bezeichnet, die auf die r , . Ordnung und die inneren Verhältnisse mehrerer Europaischer Ln, ten mächtig einwirkten und auch auf ihre politischen Be—

ziehungen im Allgemeinen einen großeren oder geringe⸗

ren Einfluß ausübte. In diesen stuͤrmischen git gefiel es der

göttlichen Vorsehung, ihre schuͤäzende Hand uber die beiden ver⸗

einigten Volker von Skandinavien auszubreiten, die hei innerer

Ruhe und gegenseitigem Vertrauen nur ferne Zuschauer, von

dem waren, was außerhalb ihrer Gränzen vorfiel. So hatten sie vielfaͤltigen Grund, dem höchsten Lenker des Schicksals der

Reiche zu danken, und die Begebenheiten unserer Tage gaben

ihnen eben so vielfachen Anlaß, sich um ihrer Lage willen gluͤck,

lich zu preisen. Der König hat es sich angelegen seyn lassen, mit

allen auswärtigen Mächten ir ,. der Freundschaft und des

guten Vernehmens aufrecht zu erhalten. Dieses System des Königs

hinsichtlich der Beziehungen zum Auslande gruͤndete sich stets auf

dolitische Rechtschaffenheit, auf die unbedingte Unabhängig

keit der Nation und auf ein allgemeines Prinzip der Ordnung

und Dauer. In der politischen Rechtlichkeit giebt es eben so—

wohl eine Pflicht, als ein richtig verstandenes Interesse, denn

Reblichkeit und Aufrichtigkeit sind Pflichten, die allen civilisir—⸗

ten Nationen obliegen, und die Erfahrung bezeugt, daß die Po—

litik auf krummen Wegen nur zu unsicheren Vortheilen gelangt,

während Offenheit und Beständigkeit stets dazu fuͤhren, unter

den Regierungen feste und dauerhafte Verhaͤltnisse zu begruͤnden.

Die politische Redlichkeit verleiht dem Staat, der sich ven ihr

seiten laßt, auch Rechte, denn wer die en seinen Näͤchsten

ingegangenen Verpflichtungen treu erfü lt, hat die lopalste

Gegensejtigkeit zu erwarten und befindet sich in der natuͤr—⸗

lichen Lage und in dem Recht, sie fordern zu können.

Die Ordnung ist eines der ersten Beduͤrfnisse der Volker, und

Die Unabhaͤngigkeit einer Nation, mit Ausschließung jedes frem—

den Einflusses, beruht nur auf der Festigkeit der Institutionen

und auf der Verpflichtung der Nation, sie ju vertheidigen. Die

Grundsaätze des Königs darlegen; heißt, das System seiner Ne—

glerung entwickeln, heißt, auf jede ihrer Handlungen verweisen.

Ale tragen denfelben Ehargkier, weil sie alle auf gleiche Weise

aus einem unumstoßlichen Prinzip her f So inn: sich zu

verschiedenen Zeiten die Verhaͤltnisse des Landes zu anderen Maͤchten

nach gerechten Interessen und gegenseitigen Konvenienzen bestimmt.

Schweden und Norwegen, an der See if, und Handel trei⸗

bend, erkennen ihre glückliche geographische Lage an. .

keit und Vertrauen überall, wo wit Verträllen und Au ft ichtig,

keit finden; ,, . nach allen Seiten hin; Frieden

und Freundschaft mit Allen; Anerkennug der Rechte eines Je—

den und Vertheidigung der eigenen; Dies ist, mit wenigen Worten, das System des Königs in der Politik und in den Be⸗

ziehungen zum uslande.“ Am 26. d, als dem Geburtstage

des Königs, gab die Königin im Schlosse ein Diner. Am Na—

menstage Sr Majestät, der auf den 25. fällt, hatte der Kron,

prinz einen glaͤnzenden Ball veranstaltet, zu welchem an 1400 Perfonen aus allen Stä nden und Klassen eingeladen waren.

eilt nunmehr auch die am 27. d. M.

ede

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me u ff ch! att d

Ans bach, 4. Febr. Nachstehendes ist die Fortsetzung des Lgestern abgebrochenen) Aufsatzes des Professor Daumer zur Widerlegung einiger uͤber Kaspar Hauser geaͤußerten Ansichten:

„Ueber den in Nuͤrnberg vorgefallenen Mordversuch aͤußert Hr. v. Lang die Meinung, Hauser habe das Publikum mit einer muth—⸗ willig ersonnenen Mord⸗Keschichte geaͤfft. Herr von Lang verlangt, um den zu Ansbach ,, Mord ⸗Anfall nicht für erlogen halten zu müssen, daß man Spuren des von Hauser beschriebenen Thaters hatte ausmitteln muͤssen; da nun bei dem in Nuͤrnberg ge⸗ schehenen Mord Anfall solche Spuren nicht gefehlt haben, so ist es sehr wunderlich, daß Hr. v. Lang ihn fuͤr erlogen hält. Feuerbach S. 136 sagt: „Bald ergaben sich auch mehrere, Spuren des Thaͤters nachweisende An⸗ jeigungen. Dahin gehört z. B., daß an demselben Tage, in dersel⸗ ben Stunde, wo die That geschehen, der von Kaspar beschriebene Mann gesehen worden ist, wle er auz dem Daumer schen Hause sich wieder entfernte; daß um dieselbe Zeit dieselbe von Kaspar beschrte⸗ bene wohlgekleidete Person gesehen worden ist, wie sie nicht sehr welt vom Daumer'schen Hause in den auf der Straße stehenden Wasser⸗Kusen sich die (wahrscheinlich blutigen) Hande gewaschen hat; daß ungefahr vier Tage nach der That ein eleganter Herr, wel⸗ cher Kleider trug, wie der von Hauser beschriebene schwarze Mann, sich vor den Thoöͤren der Stadt zu einer gemeinen, eben nach der Stadt gehenden Frau gesellt, sich bei dieser angelegentlich nach dem Leben oder Tod bes verwundeten Hausers erkundigt hat, dann mit dieser Frau bis unter das Thor gegangen ist, wo ein die Verwun— dung Hausers betreffender magistratischer Anschlag zu lesen war, un nachbem er ibn gelesen, ohne die Stadt zu betreten, sich auf böͤch st verpaͤchtige Weise wieder entfernt hat u. s. w.“ Ein Hauptstüͤtz⸗ punkt der Lang'schen wie der Merker'schen Hyvothese ist das von Hauser an den Tag gelegte ausgezeichnete Reiter⸗Talent. Hier kann ich versichern, daß, wenn Hr. v. Lang von Hausers „den Nurn— bergern alsbald zur Schau gegebenen Reitkunst“ spricht, digs durchgus irrige Annahmen enthält. Hanser ist von mir erst gergthme Zelt, nachdem er mir übergeben worden, ) auf die Reltbahn und versuchsweise auf ein Pferd gebracht worden und erlernte zwar das Reiten zur Verwunderung leicht und schnell, aber mußte es doch sichtlich erst erlernen und zeigte sich nicht als einen, der sich diese Fertigkeit schon erworben hatte, ehe man ihn zu Nuͤrn⸗ berg aufs Pferd brachte. Will man dieses mein Zeugniß nicht fuͤr genügend halten, so frage man Herrn Stall meister von Numpler, der Hausern im Reiten unterrichtete, und Herrn Prefessor Wurm zu Naͤrnberg, welcher 3 mit mir die ersten Versuche Hausers im Reiten beobachtete, sich ihnen Hauser bei den ersten Versu— chen als einen schon fertigen Reiter oder als einen Lehrling gezeigt. Es fehlte trotz Hausers leichter und schneller Erlernung der Reit⸗ kunst selbst nicht an laͤcherlich Auffallendem, was auf Hausers Unbekanntschaft mit derselben hinwies, indem er, statt dem Pferde das ermunternde Zeichen mit der Zunge zu geben, den schmatzenden Ton mit den Lippen machte, womit man Katzen und Hunde lockt. Dafür, daß Hausers ganze Erscheinung nicht auf Lüge und Betrug beruht haben konnte, sind von Feuer= bach unz mir die schlagendsten wisenschaftlichen Grunde laͤngst dar⸗ gelegt h. Wer diese für nichts achten, die unendlich schwächetn bingegen, auf die sich die e, , , n, Annahme stuͤtzt, fuͤr be⸗ weiskraͤftig halten, und die monstrosesten Unwahrscheinlichkeiten und Absurdit aten, die mit dieser Annahme verbunden sind, nicht scheuen will, den kann man nur als einen Menschen betrachten, dem eigen⸗ sinnige Beharrung guf vorgefaßten Meinungen, Leidenschaft oder perspnhlicher Haß und Gereiztheit alle Vernunft umnebelt Was Herrn von Langs herabsetzende und beschimpfende Berichterstattu über Hausers persßnliche Eigenschaften und Aufführung zu ann betrifft, fo ist ersikich schon in Feuerbachs und meinen Berich= ten bie Beobachtung mitgethellt worden, daß Hgusers ane g als außerordentlich erscheinende Fisun gs und Gedaͤchtnißkraft, die sich gar nicht etwa nut aaf das beschraͤntte, was er sich . Betrüger zur Unwissenheit eines Kindes verstellend, berglts fruͤher gefaßt und gelernt haben konnte, zuerst durch dessen Er⸗ krankung im Thurme zu Nuͤrnberg darnieder gedruckt, und in ihrer Bethaͤtigung beeinträchtigt ward, dann durch die auf Hauser's geistiges Wesen so nachtheilig wirkende Gewdͤhnung an Fleischkost in cine, sein intellektuelles Fortschreiten von da an fortwährend hemmende, Gesunkenheit und Aostumpfung versiel. Gleichwohl konnte, so lange er in Nurnberg lebte, nie gesagt werden, daß er sich als einen faulen Jungen bewie⸗ en, da vielmehr die sauren und angstvollen Anstrengungen, die er machte, um trotz des Nachlasses seiner Geisteskraͤfte wei⸗ ter zu kommen, nicht selten das Mitleid der Lehrer und Beob— achter erregten Man taff hieruͤber seinen ehemaligen Vor⸗ mund, Herrn Baron v. Tücher, Herrn Magistrats-Rath Biberach und Herrn Theologen Bäumler jun., die mit ihm in genguester Berührung standen, und von welchen der Letztere seln Lehrer im Biberachischen Hause war. Auch Feuerbach sagt in seiner Schilderung S. 140. „Was er lernt, verdankt er behgrrlich em, hart⸗ naͤckigem Fleiße“, und spricht hiermit in Hinsicht des guten Wil. lens, wie der geringen Befaͤbigung Hausers in der auf die Gewdh⸗ nung an Fleischkosft folgenden Zeit das Wahre aus. Daß Hauser vor feinem Ende seit cinem halben Jahre das Lateinische „mit un⸗ gewobnlichem Fleiße“ betrieben habe, habe ich aus guter Quelle vernommen. Herrn v. Langs Angabe, Laß Hauser ein fauler Junge ewesen, mochte sich ganz nur auf die Thatsache gruͤnden, daß Hau⸗ er in der letzten Zeit nicht gern mehr auf dem Gerichte geschrieben, und sich jede Ausrede genommen hat, um abzukommen, was doch wohl kein hinlaͤnglicher Grund zu einer so unbeschraͤnkten Beschul⸗ digung ist. (Schluß folgt)

) Er kam am 26. Mai 1828 nach Nuͤrnberg und am 18. Juli desselben Jahres in mein Haus. = Ich erinnere hier nur an die Vorrede meiner Mittheilungen über Kaspar Hauser, wo es heißt: „Wenn Hauser behauptete, er habe auf einen eingesogenen Duft, bei Einwirkung eines Mine rals, lebendigen Wesens u. s. w. dies und jenes empfunden, so ist man nicht gendthigt, ihm durchweg Glauben beizumessen, auch wenn man ihn nicht uͤberhaupt fur inen Betrüger häͤlt. Denn nicht nur konnte er Selbsttäuschungen unterliegen, sondern es konnte auch eine durch die Umstaͤnde leicht zu entwickelnde Eitel⸗ keit ibn bestimmen, das Wunderbare seiner Erscheinung durch Zu= saͤtze von Erdichtungen zu erhbhen. Wenn er aber bei Einwirkun⸗ gen jener Art nicht allein haufig in konvulsivische Bewegungen gerieth, sondern auch z B die Gesichtsfarbe veraͤnderte, am gäan⸗ zen Leibe gelb wurde, wenn plötzlicher Schweiß auf die Stirne trat, die Augen thraͤnten und Entzündung zeigten, die Adern, die Glieder schwollen, die der Wirkung gusgesetzten Finger der Hand kalt wurden, ein solcher Finger, wahrend die uͤbrige Hand schwitzte, sich trocken- kalt anfuͤhlte, Nasenbluten, Erbrechen, schnelle Abmagerung eintrat u. s. . so kann Niemand behqupten wol⸗ len, daß es in Hauser's Macht gestanden, solche Erscheinungen, um seine Umgebungen zu taͤuschen, durch bloßen Willen hervor⸗ r hn, Betrügerisch dargestellt konnen doch wohl nur solche . w , , . werden, deren Nachahmung darguf be⸗ ruht, den Kbrper und die Glieder in eine gewisse rr dußerer Bewegung oder Bewegungslosigkeit, Richtung und Lage zu drin⸗ gen, wie Ohnmacht, Starrheit, Laͤhmung, Steifheit, Zittern, ucken, Schaudern u. dergl., nicht aber solche, die, wie die oben⸗ Eh en, eine von der Willkuͤr nicht hervorzubringende innerg eraͤnderung im Organismus nothwendig vorgussetzen Es ist zwar duch imßglich, zum Behuf eines Betruges, mit Hülfe arj— neilicher Substanzen wirkliche Krankheits⸗Zustäͤnde bervorzubringen; daß aber Hauser Jahre lang mit größter Konsequenz, plötzlich, so wie es die Umstande erforderten, vor Beobachtern der verschiedensten Art, in jeder Umgebung und jedem Verhältniß dergleichen Zustände kuͤnstlich in sich habe erregen koͤnnen, waͤre unsinnig zu glauben. Ich habe an Hauser, waͤhrend Jahre langen bestaͤndigen Umgangs,

Muͤnchen, 2. Febr. Hier ist eine von C. Voigt gepr

daille (Geschichts⸗Thaler auf das Jahr 1833) zur ,, in diesem Jahre zu Stande gekommenen Deutschen Zoll⸗Verein ö. schienen. Auf der Vorderseite erblickt man das Brustbild Sr Me des Koͤnigs von Bayern und auf der Ruͤckseite die an line ses Saͤule gestuͤtzte, in der Linken das Horn des Ueberflusses ih in der Rechten den Merkurstab haltende Goͤttin des Ueberflusses an . 296 5 und k mit dem lin und mit der Umschrift: „Zoll-Verband mit Preußen, Sachs

Hessen und Thuͤringen.“ pre ,,,

Schweiz.

Genf, 30. Jan. (Journal de GenLve.) In diesem Augenblick versichert man uns, daß in Savoyen und Piemont bedeutende Unruhen ausgebrochen seyen. Die Nachbarschaft die, ser Lander wird uns bald in Stand setzen, zu vernehmen wa das Wahre an dieser Nachricht sey. Eine Menge Piemontes scher Soldaten wurde gestern in unserer Stadt gesehen, wo all von Katholiken gehaltenen Kauflaͤden geschlossen waren. Man feierte in der Kirche St. Germain das Fest des St. Franzisku von Sales, Bischof und Schutzheiliger von Genf zur Zeit, afgz diese Stadt schon reformirt war, und seit langer Zeit weder Bi⸗ schof noch Schutzheiligen mehr hatte. ö

Bern, 1. Februar. In hiesigen Blättern liest man: „Von der gegen Savoyen unternommenen Expedition konnten wir heute wenig anderes vernehmen, als daß die Regierung von Waadt auf eine von Herrn de Vignet an sie gerichtete Not geantwortet haben soll, daß sie jede Einschiffung von verdaͤchti, gen Individuen fuͤr's jenseitige Ufer zu verhindern suchen werde Auch seyen bereits mehrere Polen in der Gegend von Morstn arretirt worden. Im Uebrigen wimmelt es von Italiaͤnischen Fluͤchtlingen am nördlichen Ufer des Genfer⸗Sees. In Savoyen sey Alles bereit, um jedem moͤglichen Ereigniß bestens zu begeg— nen. Merkwuͤrdig ist, daß man bereits vor 10 Tagen sich von Ohr zu Ohr fluͤsterte, es würden den 29. Jan. in Piemont Unruhen aut brechen. Laut einem hier angekommenen Briefe vom Gol vernelt von Chambery, vom 29. Januar, war dort Alles noch in der größten Ruhe und die Truppen vom besten Geist beseelt. Die Revolution in Piemont scheint noch ausgestellt zu seyn; den 31. Januar war in Genf noch nichts bekannt geworden, wiewohl die Polizei, nach mehrseitigen Behauptungen, die Sah nicht fur vollig ersonnen haäͤlt. Auch die Sardinischen Behöͤr, den zeigten einige Unruhe. Der bekannte Rauschenplatt sal hier seine Vorlesungen dem Herrn Siebenpfeiffer zu halten auf getragen haben, und mit den Polen nach Waadt abgereist seyn. Sonderbarer Weise haben sich auch von Zuͤrich die meisten Deut— schen Studenten ploͤtzlich unter allerlei Vorwaͤnden entfernt.“

Der Schwäbische Merkur enthaͤlt folgende Korrespon denz⸗Mittheilungen: ;

„Basel, 2. Febr. Bis jetzt sind uͤber den vorgegebenen Ausbruch einer Revolution in Piemont noch keine naͤheren Nach⸗ richten hier angelangt und es scheint, als ob das in meinem letz ten Briefe erwähnte Geruͤcht grundlos sey, um so mehr, da die letzten Berichte aus Chambery vom agsten v. M. bestimmt ver— sichern, daß daselbst die vollkommenste Ruhe herrsche und das Militair vom besten Geiste beseelt sey. Indessen weiß man auch, daß von den Savoyeschen Behoͤrden wegen der dort herrschenden Gährung alle Maßregeln getroffen werden, um jeden Aufruhr⸗ Versuch im Keime zu ersticken. Wegen der Bewegungen der Berner Polen nach Lem Genfer See . hat der Sardinische Gesandte in der Schweiz, Hr. v. Vignet, eine Note an die Ne— gierung des Kantons Waadt gerichtet und von dieser darauf die Versicherung erhalten, daß sie Alles thun werde, um die Ueberschifsung verdächtiger Personen nach Savoyen zu ver, hindern. Alle Berichte stimmen darin uͤberein, daß die Zahl der Italiaäͤnischen Fluͤchtlinge am noͤrdlichen Ufer des Genfer Sees bedeutend sey und alle ihre Bewegungen auf ein gewag— tes Unternehmen schließen lassen. Aus Zuͤr ich vernimmt man, daß der größte Theil der dortigen Deutschen Studenten unter verschiedenen Vorwaͤnden sich plotzlich von dieser Stadt entfernt habe, und, Berichten aus Bern zufolge, sind dieselben vor einigen Tagen daselbst durchgekommen und haben ihre Rich— tung nach dem Waadtlande genommen. Auch wird von Nel senden, die aus der oberen Schweiz kommen, berichtet, daß selt 14 Tagen eine bedeutende Bewegung unter den Schutz-Vereinen herrsche und Listen ihrer waffenfaͤhigen Mitglieder verfertigt worden seyen. Alle diese Thatsachen spannen die Aufmerksam— keit auf das Höchste. Da die Aufregung in Wallis taglich sich steigert, so wird hier vermuthet, daß in diesem Kanton ein Schlag ausgefuͤhrt werden soll.“

„Lausanne, 31. Januar. Der Staats⸗-Rath, benachrichtigt, daß Polen und Piemontesen auf verschiedenen Seiten entlang des Genfer⸗Sees sich versammelten, in der Absicht, eine Landung in Savoyen zu versuchen, wohin von ihnen schon Waffen und anderes Kriegs-Material abgeschickt worden war, hat alle Maßᷣ regeln getroffen, welche so außerordentliche Umstände nur immer erheischen. Zu diesem Behufe sind von der Regierung den Be— hoͤrden am See-Ufer Befehle gegeben worden, im noͤthigen Falle die Truppen unter die Waffen zu rufen. Auch ist bereits Herr Gely zum Chef dieser Truppen ernannt worden, und derselbe hat Lausanne verlassen, um das Ufer von

Erscheinungen wie die obengenannten, hei den entsprechenden Gelegen heiten im Hause und im Freien fortwaͤhrend beobachtet. Wenn man sich auch nur an diese haͤlt, so wird man die Ueberzeugung nicht ab— wehren konnen, daß man hier einen Menschen von ganz außerordent⸗ licher Beschaffenheit vor sich habe. Wenn nun durch die begleitenden, von Andern wahrnehmbaren und keinem Verdacht unterworfenen Er⸗ scheinungen Hausers Aussagen uͤber seine Zustaͤnde und Empfindungen nicht wenig unterstuͤtzt werden, so sind sie auch haufig von der Arl, daß man sie ohne Voraussetzung der groͤßten wissenschaftlichen Kennt nisse und tiefsten Einsichten in die Natür nicht fuͤr erdichtet halten kann. Solche Kenntnisse und Einsichten wird man bei Hauser nicht an- nehmen wollen, also kann man die Aussagen der angegebenen Art auch nicht fur bloße Erdichtungen halten. Dies ist mit dem hier unter 1. und X. Angegebenen und sonst der Fall. Endlich habe ich auch nicht wenige meiner Versuche auf eine Weise angestellt, die keinen Zweifel an den Ergebnissen ful Mehreres von dieser Art findet sich in diesem Hefte unter 11. Und so bleibt, wenn man

Verdacht und unglauben moͤglichst weit treiben will, genug uͤbrig,

was als ein sicheres Besitzthum der Wissenschaft zu betrachten ist. Zu dem Beweise, der aus den beobachteten physischen Erscheinun⸗ gen gefuͤhrt werden kann, tritt der psychologische aus Hausers hier treulich geschildertem Benehmen in der 1 Zeit, und den hier mitgetheilten, schriftlichen Darstellungen desselben. Zwar wird auch nach den genauesten Beobachtungen und treuesten Berichterstattun⸗

en noch manches Dunkle und Raͤthselhafte übrig bleiben, aber des⸗

en vbllige Auflbsung ist von dem Darsteller eben so wenig zu for⸗ dern, als daraus ein Beweis fuͤr die Unwahrheit der Hauserschen Sache gefuͤhrt werden kann, da durch eine Menge unzwesifelhafter

Thatsachen die Wahrhaftigkeit derselben im Allgemeinen über alle

Anfechtung erhaben ist.“

zeit. auszugsweise mitgetheilte) Dekret in Bezug auf die Staats⸗

Nationen negociirten Schulden, die bei jeder Anleihe eingegangenen

Titular Secretair Ihrer Majestaät und Chef der Kommission fuͤr

Arbeiten mittheilen, und daß ihr, um zu diesem Resultat zu ge—

Kammer, von der ungs⸗Kasse,

respondenzen, Antecedenzien und Dokumente, die in Betreff der

drid, 18. Januar.

pen, welche in den Provinzen Viscaha und Navgrra operiren, bis zur Unterdruͤckung des Aufruhrs von diesen Provinzen er—

sestr Stadt an bis nach Coppet zu besuchen. Gene— Ramorino ist vorgestern hier angekommen, hat aber gestern . wieder die Stadt verlassen, ohne daß man wußte, wohin ĩ sich gewendet hat. Dreißig bis vierzig Polen hatten sich J Nyon versammelt. Als die Polizei den Befehl erhielt, die— hen zu zerstreuen, waren diese Fremdlinge schon aus der Stadt ; schwunden, Ein anderer Haufen derselben Nation war we— ö. glücklich. Man sing alle ein, brachte sie einige Stunden nage Gefaͤngniß nach Morges, transportirte sie nach Yverdun ) wang sie, eine ihnen vorgeschriebene Reise-Route nach

n . hrankreich einzuschlagen.“ Italien.

Turin, 27. Jan. (Allgemeine Zeitung.) uußerordentliche Gelegenheit hat die Regierung die Nach⸗ icht von der Entlassung des Ministers Zea erhalten. Man . in Paris geschmeichelt, Herr Zea habe ein das alle Interessen befriedige, und er Man hat sich geirrt und

e nun? mit Recht, daß es nicht bloß mit dem Wechsel

Durch

Konzessionen genothigt werden konnte, die prinzip in der Halbinsel in Frage stellen. Wenn man bedenkt, wie stark die republikanische Partei in Frankreich, und wie viel Gihrungsstoff uͤber ganz Italien verbreitet ist, so haben die Regierungen allerdings Ürsache zu großer Vorsicht. Man faͤngt hier an einzusehen, daß der Juli⸗ Thron durch die Anforderungen der liberalen Partei auf der Halbinsel gefährdet ist, sobald ihnen nicht Einhalt gethan werden kann, und daß bei dem leidenschaftli⸗ chen Charakter der Spanischen Nation, bei der großen Scheidung aller Staͤnde in Spanien, es außer dem Bereiche menschlicher Kraft liegen mochte, eine Krisis abzuwenden, die, wenn sie die Koͤ⸗ nigliche Gewalt daselbst vernichtet, auch auf Frankreich in glei⸗ chem Maße zuruͤckwirken muß.

Spanien. Madrid, 25. Jan. Das (im gestrigen Blatte der Staats⸗

Schulden, welches die Hof⸗Zeitung vom 2lsten d. publicirt, slutet folgendermaßen: „Ihre Masestaͤt die Koͤnigin-Regentin des Koͤnigreichs, von dem Wunsch geleitet, den oͤffentlichen Kre⸗ dit von Spanien auf Grundlagen und Buͤrgschaften festzustellen, die den Staats-Glaͤubigern die Erfuͤllung fruͤherer oder kuͤnftiger Kontrakte sichern durften, und von der unbedingten Nothwendig⸗ keit uͤberzeugt, den Ursprung, die Veranlassungen, den Betrag und den Zustand der seit dem Jahr 1823 bis jetzt bei fremden

Pertraͤge und Verbindlichkeiten, die Grundlagen derselben, den jetzi⸗ gen Belauf der inneren oder Spanischen Schuld, ihren Ursprung, ihrt Umwandlung und ihre Ursachen, nebst allen Umstaͤnden, die zur Aufklaͤrung dieser Angelegenheit dienen koͤnnen, genau er— nitteln zu muͤssen, hat zu befehlen geruht, daß eine Kommission, bestehend aus Don Ramon Martinez de Montaos, Rath und Geschenke und Abgaben-Befreiungen, und aus den beiden Kauf⸗ leuten Don Joaquin Maria Ferrer und Don Rutino Garcia Carrasco, mit der gehörigen Aufmerksamkeit und Reife diese wichtige Angelegenheit untersuchen und dem Ministerium, welchem ich interi⸗ m sisch' vorstehe, das Resultat ihrer eben so nützlichen als dringenden

ungen, von dem besagten Ministerium, von der Ober⸗Rechnungs⸗ General-⸗Direction des Schatzes, von der Til— von der Schulden- Liquidirungs-Kommission und zpond anderen Bureaus sede Erleichterung gewahrt werden soll, damit sie augenblicklich die Akten, Kontrakte, Rechnungen, Kor—

Schulden vorhanden sind, vorgelegt erhalte und daß alle Behoͤr⸗ den dieser Kommission die Nachweisungen ertheilen sollen, die sie zu verlangen für angemessen erachten moͤchte. Auf Befehl der Koͤnigin theile ich Ihnen dies zur Ausfuͤhrung mit. Ma—⸗ Joseph de Aranalde.“

Außerdem enthalt dasselbe Blatt der Hof-⸗Zeitung noch drei andere Königliche Verordnungen. Durch die eine werden die Abgaben von den Korn-Magazinen aufgehoben; eine andere betrifft die Abschaffung der Handwerker-Zuͤnfte, und durch die dritte werden alle Lebensmittel ganz freigegeben.

Herr Banqueri ist seines Amtes als Ober-Intendant der Finanzen entsetzt worden.

le Beamten des Haushalts der Koͤnigin, mit Ausnahme eines Spediteurs, sind entlassen und durch andere ersetzt worden. Auch ein Kammerherr und ein Thuͤrsteher Ihrer Majestaͤt ha— ben ein gleiches Schicksal gehabt.

Man tragt sich wieder mit einer Menge von Geruͤchten von Ernennungen, die zum Theil bereits stattgefunden haben, zum Theil noch erst stattfinden follten; der Graf von Torreno, heißt es unter Anderem, sey zum qußerordentlichen Gesandten in Portugal ernannt worden, habe aber diese Mission nicht an— genommen; der Herzog von Ferias sey zum Botschafter in Pa⸗ ris ernannt, und der General Alava werde zum Botschafter in London ernannt werden; der General Quesada werde wieder daz Kommando uͤber die Königliche Garde erhalten, oder, nach Anderen, als Befehlshaber der Nord-Armee an die Stelle des Generals Valdes treten, der eine andere Bestimmung erhalten, nach Einigen zum Vice-Koöͤnig von Navgrra ernannt werden solle; endlich, Herr Moscosa sey bereits auf dem Wege nach der Hauptstadt, um Herrn Burgos zu ersetzen und das Ministerium des Innern zu uͤbernehmen,

Die Kommission zur Einberufung ernannt seyn.

Don Carlos und seine Anhänger sollen, hier eingegangenen Nachrichten zufolge, im Begriff seyn, uͤber Galizien in Spanien einzudringen.

Es soll ein Befehl der Koͤnigin existiren, der aber in Ma— drid nicht publicirt worden, krast dessen die Koͤniglichen Trup—

der Cortes soll bereits

halten werden sollten. J Seit einiger Zeit heißt es, daß sich das Koͤnigreich Murcia in einer Art von Aufregung befinde, die der Regierung Besorg— niß errege; dies scheint dadurch bestaäͤtigt zu werden, daß der Ge— neral⸗Capitain dieser Provinz eine Proclamation an die Einwoh⸗ ner gerichtet hat, worin er sie aufsordert, gegen die Machinatio⸗ nen auf ihrer Hut zu seyn, die etwa von den Feinden der Re— gierung der Koͤnigin angewandt werden mochten, um die Ruhe, deren sich das Land jetzt erfreue, zu stoͤren.

Das unter den Auspicien des Herrn Zea gestiftete Blatt „Estrella“ wird, wie verlautet, nächstens seine Sprache aͤndern und in liberalem Sinne redigirt werden. Noch liberaler, heißt es, werde ein neues Blatt, unter dem Titel „das Jahrhundert“,

ergiebt sich, daß die Gesammtzahl der im Jahre 1833 aus dem Auslande angekommenen und in den Hafen von New-⸗Pork ein— gelaufenen Fahrzeuge sich auf 1925 belaufen hat; darunter be⸗ fanden sich i344 Amerikanische, 371 Englische, 29 Franzoͤsische, 35 Spanische, 33 Hollaͤndische, Hamburgische und Bremensche, 11 Schwedische, 17 Daͤnische, 3 Oesterreichische, 1 Neapolitani⸗ sches, J Mexikanisches, 3 Haytische, 1 Russisches, 2 Preußische, 2 Columbische und 1 Brasilianisches. ; ben Jahre angekommenen Passagiere belaͤuft sich auf 41,752; davon kamen im Januar 567, im Februar 477, im Maͤrz 739, im April 3415, im Mai 3815, im Juni 83850, im Juli 5ä40h, im August 8723, im September 3161, im Oktober 2483, im November 2394, im Dezember 1695. die Zahl der vom Auslande angelangten Schiffe nur 1810, die der Passagiere aber 48,589.

nungs-Jahr wurden aus den Vereinigten Staaten 864,909 Faͤs⸗ ser Mehl zum Werth von 4,880,623 Dollars und 88,304 Schef— fel Weizen zum Werth von 93,500 Dollars ausgefuͤhrt.

Provinz hat unterm 25. v. M. die nachstehende Bekanntmachung erlassen:

kannt, daß des Koͤnigs Majestaͤt von den Rheinischen Staͤnden ein Gutachten in Beziehung auf die be ab sichtigte Verbes—⸗ serung des Feuer⸗Versicherungswesens einzufordern ge⸗ ruht und daß die Stände, in besonderer Ruͤcksicht auf die noch bestehenden gegenseitigen Landes -Versicherungs⸗Anstalten fuͤr Ge⸗

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Vereinigte Staaten von Nord ⸗Amerika. New⸗Hork, 10. Jan. Aus authentischen Dokumenten

von dem Fuͤrstlichen Stallmeister Muͤller in Putbus angenom⸗ men, spaͤtere Anmeldungen aber nicht beruͤcksichtigt.

Die Zahl der in demsel—

Im Jahre 1832 betrug

In dem mit dem 30. September 1832 abschließenden Rech⸗

J nt n n z. Berlin, 10. Februar. Der Herr Ober⸗Praͤsident der Rhein⸗

„Aus dem Landtags-Abschiede vom 30. Oktober 1832 ist be⸗

baude in der Rhein-Provinz, dahin angetragen haben: daß diese Anstalten in eine Einzige fur die ganze Provinz vereinigt, un⸗ ter eine eigene Direction gestellt, dabei aber, zur wesentlichen Verbesserung ihrer Zustaͤnde, die Grundsaͤtze der Classification nach der geringeren oder hoheren Feuer⸗Gefaͤhrlichkeit in An⸗ 99 Se. Majestaͤt der König haben, in Folge dieses Antrags, die Anfertigung eines Pro⸗

vinzial-Reglements anzuordnen geruht, welches gegenwaͤr⸗ tig' zu Allerhoͤchstr. Genehmigung vorliegt. Es gereicht mir zu besonderm Vergnuͤgen, den Betheiligten bei den

noch bestehenden Landes- Versicherungs-Anstalten zu Duͤssel⸗ dorf, Koblenz und Trier die Beruhigung geben zu können, daß die wahrscheinlich nahe bevorstehende Verschmelzung dersel— ben zu Einer, auch fernerhin auf Gegenseitigkeit a und unter landesherrlichen Schutz gestellt bleibender Gesellschaft alle die Sicherheit und Wohlfeilheit in sich vereinigen wird, wie sie auf. keinem andern Wege gefunden werden konnen. Ferner: daß die Anwendung des Classifications-Prinzips den bisherigen Fehler der Unverhältnißmaͤßigkeit der Beiträge beseitigen und letztere nach Maßgabe des Wiedereintritts so vieler ausgetretenen massiven Gebäude sehr bedeutend ermaͤßigen wird. Der dem Entwurfe des Provinzial⸗Reglements zum Grunde gelegte Tarif der Beiträge eröffnet dazu erfreuliche Aussicht, Der Umstand endlich, daß, nach den Allerhoöͤchst ausgesprochenen Absichten, diese sich neu gestaltende Feuerversicherungs⸗Anstalt unter die Aufsicht der Rheinischen Stände gestellt wird und gleichzeitig alle fremde, auf Gegenseitigkeit beruhende Versicherungen ver⸗ boten werden, kann diesem Provinzial-Institut, dem überdies

die bisherigen sehr erheblichen Vortheile beibehalten blei⸗ ben, nur diejenige allgemeine Theilnahmée und Wuͤrdi— gung zuwenden, welche nie vermißt und entbehrt werden

kann, wo gemeinsam das Eigenthum beschuͤtzt und gemeinsam der Ersatz fuͤr den Verlust desselben geleistet werden soll. Nur auf diesem Wege und nur durch die rege Theilnahme moͤglichst aller Besitzer oder Bewohner des Eigenthums kann auf eine dauer— hafte Weise der Mißbrauch des Schutzmittels verhuͤtet und der Eifer fuͤr Verhuͤtung oder Verminderung der Gefahr lebendig erhalten werden. In Erwartung der baldigen Publication des Reglements habe ich bereits die vorläufigen Anordnungen zur Classification aller in den seitherigen Landes⸗-A nstalten zu Duͤssel⸗ dorf, Koblenz und Trier versicherten Gebaͤude erlassen, und ich lade hierdurch alle Betheiligten ein, bei diesem fuͤr das Erstemal so weitlaͤufigen als zeitraubenden Geschaͤfte den damit beauf— tragten Orts-Behoͤrden zu deren Erleichterung huͤlfreiche Hand zu leisten. Koblenz, den 25. Januar 1836.

Der Ober-Praͤsident der Rhein-Provinz

(gez.) von Pest el.“

Man schreibt aus Achen unterm 5. Februar: „Nach den uns neuerdings gewordenen , . Mittheilungen, sind die Arbeiten an dem Versuchs⸗Rettungsschachte auf der so⸗ genannten Welschen⸗Kohlengrube (Gouley⸗Grube), durch welchen man zu den darin eingeschlossenen Personen zu dringen versu⸗ chen will, Tag und Nacht ununterbrochen kraftigst fortgesetzt worden. Ungeachtet diese Arbeit nur mit großer Vorsicht be⸗ trieben werden kann und eine durchaus kunstgerechte Zimmerung verlangt, um die in dem Schachte beschaͤftigten Personen vor jedem Ungluͤcke sicher zu stellen, so ist man doch bis gestern Abend 6 Uhr bereits auf eine Tiefe von 80 Fuß niedergegan⸗ gen und erwartet mit Grund, bald eine Ablenkung des Schachts anzutreffen. Ob diese aber in der Richtung streichen wird, in welcher man die Eingeschlossenen befindlich glaubt, ist nicht mit Sicherheit zu verbürgen. Die in dem Versuchs⸗Rettungs⸗ Schachte angefundenen eichenen Bauhoͤlzer, deren Herausnahme, da dies mit der aäͤußersten Vorsicht bewerkstelligt werden mußte, großen und unerwarteten Zeitverlust verursacht hat, scheinen be— reits 3 bis 400 Jahre in der Erde gelegen zu haben, Uebrigens ist das Wasser in dem Hauptschachte bis gestern Abend 6 Uhr noch fortwährend im Steigen geblieben.“

Nachdem der bisherige Königl. Schwedische General— Konsul J. F. von Lundblad in Greifswald von seiner Regie— rung aus diesem Posten entlassen, ist Herr Peter Braͤnstroͤm mit der interimistischen Verwaltung dieses Konsulats beauftragt und von der diesseitigen Regierung in dieser Eigenschaft bereits. anerkannt worden.

Nach einer in den Literatur- und Intelligenz⸗Blaͤttern fuͤr Neu⸗Vorpommern und Ruͤgen befindlichen Bekanntmachung vom 29gsten v. M. beabsichtigt der Fuͤrst zu Putbus im bevorstehenden Sommer wahrend der Badezeit ein Steeple⸗Chasse, durch Herren geritten, zu veranstalten, wozu der 6. August bestimmt ist. Als Preis fuͤr den Sieger dieses Rennens wird von dem Fuͤrsten ein silberner, vergoldeter Pokal ausgesetzt; außerdem erhalt der Sie⸗ ger noch die Hälfte der Einsaͤtze, der zweite Sieger die andere Halfte. Es konkurriren nur Halbblut Pferde. Jeder Konkur— rent setzt 10 Fr. dor ein, wovon die Hälfte Forfeit oder Reu, geld ist. Pferde jeden Alters und jeden Landes können Antheil

zeugen,

ze U Gewinnung einer kräftigen Erde; v, Kottwitz˖ in Rimptsch über eine verennirende Weizen-Art Link las über Alklimatisirung machte aufmerkfam auf die in dem neuesten Hefte der Amales de ja sacicts d Ilorticulture de Paris befindliche Beschreibung einer em⸗ pfehlenswerthen Methode, Messer leicht in die Pflauzenstaͤbe einzuschneiden. Vorgezeigt wurde in von dem Garten-Inspektor Herrn Fischer in Gottingen uͤber⸗ schickte Probe Flachs von Linum perennę, uischen Harten war ein reich mit Blütben prangendes schönes Exemplar von Banksin Cunninghami zur Ansicht aufgestellt. cfandt war von dem Professor Herrn Dr. Henschel in Breslau ein Cen la der von ihm herausgegebenen Vita Runmphii, Plinij indici.

richteten eifrigen Bemühungen s Affociationen am Rhein fuͤr landwirthschaftliche Zwecke zur Folge gehabt haben; Kultur⸗Angaben des Herrn Hofgärtners Bosse in Ol⸗ denburg von einigen bea strictum, Begonin incarnata, I1s0otoma axillaris Lindl necionis Spr.) Ruellia anisophylla Wallich, Salvia violacen und S. hyssopifolia, Cuphen floribunda, Gäalphimia glauca und Centaurgn Nuttaslii, beigefuͤgter Abbildung von der merkwürdigen im vorigen Jahre . , —̃ nau den fünften Theil des Umfanges einnehmenden dunkel⸗ rothen Streifen der von der gewöhnlichen blaßgruͤnlich-gelben Grundfarbe sich scharf begraͤnzt fand; die interessanten Mittheilungen des Kunstgaͤrtners Herrn wirkte Si susung derschiẽdener Eactus Arten, unter Voörlegung der daraus erzle

befrucht zimus befruchtet mit den Pollen von C. grandifsorus. von C. phyl- santhoides befruchtet mit den Pollen von C. specigsissimus von C. spociosjssimus befruchtet mit den Pollen von von C phyllanthoides befruchtet mit den Pollen von C. ; ferner: uͤber die gleichfalls mit günstigem Erfolge bewirkte kuͤnstliche Befruchtung der Blüthen des Eisen-Apfels mit. den Pollen von der Falrilse blanche, wovon die eingesandten Fruͤchte die Form der Calville angenommen hatten der ersteren Art, r igten; Andeutungen des Hofgaäͤrtners Herrn Rastedt zu Eutin, ber die jweckmaͤßige Benutzung der Abfälle in den Gaͤrten zur

Breslau 13833. 8. t noch vorgelegt und zur vortheil haften Anwendung : Stroh. und Rohrdecken bei Bedeckung der Gewaͤchshaus- und Mistbeet⸗ Fenster, auch zum Schutze gegen 3 em bem biesigen Kaufmann Herrn Humbert verkaͤuflichen Ungarschen

Doppel⸗Matten. H —.

Gartenbau-⸗ Verein.

In der 127sten Versammlung des Bereins zur Beförderung des Garfenbaues am 2. Februar d. J,

Verwaltungs⸗-Gegenstaͤnden der Gesellschaft gewid unter Anderem zuin Vortrage; verschiedene Mittheilungen des unter Vorfih des Herrn Professors Kaufmann in Bonn unlaͤngst gebilde⸗ fen Vereins fur die Eifel⸗Gegend, die von der großen Thatigkeit mit welcher das vorgesteckte i besserung des Boden-Ertrages verfolgt wird, so daß die dahin ge⸗

die zum Theil einigen inneren ewidmet war, kamen

iel der Vermehrung und Ver⸗

chon die Bildung von zwei neuen

tenswerthen Zierpflanzen, als Eranthemum (Lobelia Se-

demselben gegebene Vachricht nebst Faͤrbung eines lbst gereiften Prinzen-Kpfels mit einem 9e⸗

so wie die von

ander in Boitzenburg, uͤber die von ihm be⸗

ten reifen Fruͤchte, nämlich; von Cactus grandiflurus,

et' mit den Pollen von C. speciosissimus, von C. Specinsis-

. phyllanthoides und zrandiflorus;

und bei der gewohnlichen Farbe einen Streifen von der Farbe der Letz eren

Bemerkungen des Herrn Baron rt. Herr der Gewächse und Herr Lichtenstein

die Ziffer Zeichen mit einem geraden

Aus dem hiesigen bota⸗ Ein⸗ Vom Handelsgäͤrtner Herrn Fuhrmann wurde

in Stelle der elschaden empfohlen, die bei

9. Feb

1834.

Meteorologische Beobachtung. Morgens nig lr, Abends Nach einmaliger

ruar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 341.0 war. 342. Par. 34 2. * ear Quellwaͤrme 6,5 0 R. Luftwaͤrme 5,899 R. Thaupunkt 7,290 R.

am 2,0 9 R. 4,1 9 R. ö 7,0 * RN. 7, a9 R.

Flußwärme 0, 290 R.

Kanz-

8

493.

8

male nach gen,

Elsle

dolin

sen z

gehalten seyn.

nehmen, und die Anmeldungen werden bis zum 1. Juni d. J.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preu/iss6. Cour.)

pPrämien-Scheine 95. 21 20 2 . 583. 3 8 38 *.

* 2 2* Cons. 88.

Dienstag, 11. Februar.

Hierauf:

let in i Akt, von Henry. Fanny Elsler, welche hierin tanzen werden.

un stfãttg 87 pLEt. 65 pCt. 76 pCt. Bodenwärme 2, 3 ) R. Wolkenzug Niederschlag O. Ber rin er B5rs e.

Den 10. Februar 1834.

2

9X 975

St. · Schuld- Sch. 4 Grosshr. Pos. do. 1

Fr. EngI. Anl. 18. 5 sios; i096 Geatpr. Pfandhr. 4 23 Pr. En. Anl. 2. 5 i093] ios Pomm.. do. 4 14 Pr. Engi. Obl. 35. 4 93 921 Kur. n Neum. do. 4 1096

bezm. rh. q. Se ch. 5a 531 Schlesische do. 4 105 Kurm. Ohl. in. 1. G. 4] N77 ] 963 Kkst. C. d. E. n. N 663 Nenm. Int. Sch. do. 41 87 961 Z. Sch. d. K- u. N. 673 bb? Berl, Stadt- Ohl, 4 98

Künigsh. do. 4— sJlloll. vollw. Duk 111 Elbing. do. 41 91 Nene do. 18 Hanz? 40. in Th. 36 36 Friedrichsd' or.. 133 131 West pr. Pfandbr. 4 98 983 1Disconto ..... 1 3 421

Ans würtige Börsen. Amster dam, 5. Februar.

Niederl. wirkl. Schuld 4313. 55 do. 94rgL. Ausgesetzte Schuld 1.

Bill. 22. 453 Amort. 89. 313 71I. Oesterr. 945. Lreuss. Russ. (v. 1828) 1025 (v. 1831) 947. 53 Span.

Antwerpen, 4. Februar. Zinsl. 115. Bras. 683. Belg. 954. Metall. 98. London, 1. Februar. Belg. 97. Columb. 23. Port. 605. Iloll. Span. 28. Russ. 1043. Wien, 5. Februar.

pan. ) 3 57.

519 . 225 53 do. 96.

53 Met. ß. 43 do. 86z. Bank-Actien 12299. Part. Obl. —.

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause;: Zum ersten⸗ wiederholt: Ein kleiner Irrthum, Lustspiel in 1 Att, dem Original des Murphy neu bearbeitet, von L. Angel. Die feindlichen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abtheilun— von E. Raupach.

Mittwoch, 12. Februar. Im Opernhause: Mit Allerhoͤchster Genehmigung.

Zum Benefiz der Dlles. Therese und Fanny Die Maskerade, großes komisches Bal— In Seene gesetzt von Therese und Vorher: Miran—

r, zum erstenmale:

a, Lustspiel in 3 Abtheilungen.

Billets zu dieser Vorstellung, welche mit Dienstag bezeich— net seyn werden, sind in der Wohnung der Dlles. Elsler, Jaͤ— ger-⸗Straße Rr. s 2 Treppen hoch, Morgens 9 bis Mittags 3 Uhr, und Nachmittags von bis 6 Uhr zu folgenden Prei—

u haben: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rihlr. ꝛe. Die Abonnements⸗-Plätze werden zu dieser Vorstellung bis

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