peute den 1sten Mittags 12 Uhr reservirt, nach welcher Zeit die nicht abgeholten Billets anderweitig verkauft werden. (Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht
guͤltig.) ; Im Schauspielhause: Warum? Lustspiel in 14 Akt, von L. Angely. Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Possenspiel in 4 Ab—
theilungen, von E. Raupach.
Kön ig städtisches Theater. Dienstag, 11. Februar. Nach Sonnen⸗Untergang, Lustspiel 9 2 6 Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von
Angely.
Mittwoch, 12. Februar. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sohn von Nuͤrnberg, Schauspiel in 5 Akten, nebst einem Vorspiel: „Der juͤngere Sohn“, von Charlotte Birch-Pfeiffer.
Donnerstag, 13. Februar. (In Italiaͤnischer Sprache): Zelmira, Oper in 2 Akten; Mussk von Rossini.
Neueste Nachrichten.
Paris, 4. Febr. Gestern begab sich der König mit der Königin, der Prinzessin Klementine und dem Marschall Gérard nach Neuilly.
Bei den Debatten uͤber den Gesetz-⸗Entwurf in Betreff einer Vermehrung der Gendarmerie in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer war es namentlich Herr von Lamar— tine, der sich dem Vorschlage widersetzte und durch eine lange Rede zu Gunsten der westlichen Departements die Aufmerksam⸗ keit der Kammer in Anspruch nahm, aber von Seiten der Cen⸗
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verlangte zuletzt eine allgemeine Amnestle fuͤr alle politi⸗ Thiüers sprach sich aber sehr heftig beef en aus, und der At, J
einige . der Billigung dieses Vorschlages
Entwurfs, worin ein Kredit von 64,876 Fr. fuͤr die Unterhal— tung von 2 Schwadronen und 93 Brigaden Gendarmerie verlangt wird, waren sehr lebhaft; Herr Roger trug naͤmlich darauf an, viesen Artikel an die Kommission fuͤr die Zuschuͤsse zu verweisen,
Beim Abgang der Post dauerten die Debatten ü
oger'schen Antrags,
Bavoux gemachten Antrages auf Wiederherstellung der Ehesche⸗ dung beauftragt ist, besteht aus den Herren Voysin de Ga tempe, Faure, v,. Schonen, Vonnefont, Dufau, Daguillon- Pe
100 Fl. 212. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 93 1. 93. Poln. L. 633. 63.
r*.
Preuß. Praͤm. Sch. 53. 555. 4pto
Anl. 91. 5proc. Span. Rente 574. 573. 3proc. do. perp. 373. 37
tra mehrmals durch heftiges Murren unterbrochen wurde. Er
und wurde darin von Herrn Karl Dupin unterstuͤtzt; Herr
Redacteur Cottel.
— , r-
Gedruckt bei A. W. Hayn.
xc 2
Allgemeiner Anzeiger für die
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung, betreffend den Verkauf des Königl. soge⸗ nannten Probstei⸗Corwerkes bei Naumburg
am Bober, im Saganer Kreise. Da in dem am 28. November v. J zum Verkaufe des Köoͤnigl sogenannten Probstei⸗Vorwerkes bei Naum⸗ burg am Bober angestandenen Lieitations-Termine ein annehmbares Kaufgebot nicht abgegeben worden ist, so wird ein anderweiter Bietung:⸗Termin auf den 18. Marz d. J. hiermit anberaumt, welcher von dem dain ernannten Kemmissario in loc Naumburg am Bober von 9 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abend ab⸗ erhalten werden wird. Genanntes Vorwerk liegt im Saganer Kreise, vier Meilen von Crossen, drei Mei⸗ len von Grunberg und drei Meilen von Sagan ent⸗
fernt. Es enthaͤlt: 3 Mergen 37 UIRuth. Hofraum und Baustellen, 7 160 * aͤrten, 372 ö 195 * Acker, 65 P 123 * Wiesen, — * 67 SISrtrauchholz auf den Vie sen, ö 835 . Rasenhuͤtung. kö 159 * Teiche und Gewaͤsser, 45 115 Wege, Daͤm me, Unland ꝛc. zusam men
1 / Ibs Morgen 105 M Nuth. Die Waldung bꝛüeht aus: 156 Morgen 3 Ruth. Laubholz,
200 ' 6 — Nadelholz, . 16 Weidigwerder, 5 — ' Lehm⸗ und Sandgruben,
Wegen ꝛe. zusammen aus
374 Morgt n 140 Ruth.
Zur Brauerei und Brennerei gehͤͤren 24 MRuth. Hoöpfengarten. Die Vorwerkiü⸗Gebaͤude befinden sich im guten Bauzustande. Das auf dem Vorwerk vor⸗ handene lebende und todte Inventarium wird mit ver⸗ kauft. Sollte sich zu dem Vorwerk, der Waldung und der Propination im Ganzen kein Kauflustiger fin⸗ den, so werden diese Realitaͤten getrennt zum Ver⸗ kaufe gestellt. Sollte ein annehmbares Kaufgebot nicht zu erlangen sein, so wird das Vorwerk nebst der Braue⸗ rei und Brennerei, mit Auischluß jedoch der Waldung auf 6 Jahre in Zeitpacht ausgeboten werden. Kauf— und Pachtlustige werden zu dem vorstehend anberaum⸗ ten Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß Je⸗ ber, welcher als Lieitant auftreten will, sich zuvor bei dem Kommissario über sein Zahlungs⸗Vermdögen ge⸗ nuͤgend ausgewiesen und eine Caution von 1969 Thlr. in schlesischen pfandbriefen oder Staats, Schuldscheinen mit Coupons deponirt haben muß. Fur den Fall der
achtung genügt eine Caution von 560 Thlr. in den⸗ elben Papieren. Die naͤheren Bedingungen. für den Verkauf und die eventuelle Verzeitpachtung können in unserer Finani⸗Registratur und bei dem Verwalter des Vorwerks, Amtmann Qual, zu jeder schicklichen Zeit eingesehen werden. Auch ist der 2c. Qual angewiesen, ben sich meldenden Kauf⸗ und Pachtlustigen die Guts⸗ Realitaten zur Besichtigung anzujeigen, und ihnen alle gewunschte Autkunst zu ertheilen.
Liegnitz, den 20, Januar 1834.
Königl. Regierung. Abtheil. für die direkten Steuern, Domai⸗ nen und Forsten.
pu d , g , n m.
Alle und Jede, welche an den Bürgermeister Carl Gottlieb Friedrich peltz in Lassan persoͤnliche Anspruͤche und Forderungen, x quosunque eapite, besonders aber auch alle, welche solche, ruͤcksichtlich seiner verschiede⸗ nen amtlichen Befassungen, namentlich und ganz vor⸗ zuͤglich aber, wegen beim Magistrate in Lassan nieder, gelegter Depositen⸗ Gelder, oder alle, welche sonst überall Beschwerde gegen denselben zu haben vermei⸗ nen, werden hierdurch aufgefordert, solche in termini⸗
dern,. 3. oder 4. M mr n d. in
vor dem Koͤnigl. Hofgerichte selbst, oder auch in den⸗ selben Terminen vor dem Commissaris des Konig. Hofzerichts, Bürgermeister . aus Gützkow, — der an solchen beiden Tagen in Lassan gegenwartig sein wird, — anzubringen, auszuführen und zu bescheinigen, im widrigen sie en sich selbst juzuschreiben haben, wenn solche Forderungen und Anspruͤche danaͤchst nicht wei⸗ .. jum Zwecke ihrer Befriedigung beachtet werden koͤnnen.
Datum Greifswald, den 1. Februar 1834.
Königl. Hreuß Hofgericht von Pommern
und Rügen.
n. Möller, Pra r,
Re kannt m ach u ng. Vor das Koͤnigl. Saͤchs. Justij⸗Amt Hohnstein mit Lohmen sind nachbenannte, schon seit zwanzig und mehr Jahren verschollene Personen unter der Verwar— nung, daß sonst mit ihrer Todes Erklaͤrung werde ver⸗ fahren, ihr Vermdͤgen nach Befinden ihren Erben, Giaͤubigern oder dem hohen Staats-Fiskus werde zu⸗ gesprochen und ausgeantmortet, und sie der Rechts— Wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand werden verlustig erklaͤrt werden, auch gleichzeitig even⸗ tuell deren Erben und Glaͤubiger bei Verlust ihrer Anspruͤche und der vielleicht ebenfalls einem oder dem andern etwa zustehenden Rechts-⸗Wohlthat der Wie— dereinsetzung in den vorigen Stand auf den 18. Jun ilssd4, — zum Erscheinen und resp. jum Legitimations⸗ und Li⸗ quidations⸗Termine, und auf der ee he r 183, zur Anhörung eines fuͤr den Fall ihres Außenbleibens fur bekannt gemacht anzunehmenden urtels mitte st an den Rathhaͤusern zu Koͤnigsberg, Prag, Altenburg, Dresden, Leipzig und Meißen, auch an hiesiger Amts— 6 authaͤngenden Edietal⸗ Citationen vorgeladen worden. Koͤnigl. Baͤchs. Justi⸗Amt Hohnstein mit Lohmen, am 4. September 18335. . a eil ide s.
C. H.
14) Friedrich Gottlob ch ein am 13. April 1782 in Cunnersborf bei Pirna geborner Sohn des dasigen Einwohners und Maurers weil. Johann Goitftied Roschigg. Er wurde ebenfall: Mau— rer, ging 1809 auf sein Handwerk in die Fremde, wurde aber noch in demselhen Jahre in Boͤhmen zu den Soldaten weggenommen, als Gemeiner bei der Sten Fuselier⸗Hauprmann⸗-Stracks Com— pagnie des K. K. Graf Kollowrath Infanterie— Regiment: Nr. 26 eingestellt und offi ellen Nach⸗ richten zufolge, als solcher am 31. August 1810 als unwissend verloren in Abgang gebracht. Stin ihm hier zustehendes Vermögen betraut ungefaͤh! 590 Thlr.; ;
Y und 35 Johann Gottlieb und Carl Gott— lob, Gebrüder Schaffrath, Söhne des vor— maligen Haͤuslers, weil. Siegfried Schaffrath in Saupsdorf und dessen Ehefrau, Ange Elisabeth,
jetzt verw. Schaffrath. Der erstere st am 21. Jul 1785 geboren, der letztere am 3 NMaͤtz 1795, beide wurden 1810 zum Köoͤnigl. Saͤchs. Militair aus⸗ gehoben. Gottlieb Schaffrath wurde späͤter am 21. Februar 1812 als Gemeiner zu der ersten Grenadier⸗Lompagnie des Regiments Prinz Ma— ximilian versetzt und ist am 10. Juli desselben Jahrez auf dem Marsche desertirt. Gottlob
chaffrath stand als Gemeiner beim Regimentt von Rechten. Ihr Vermoͤgen besteht in 47 Thlr. 16 gr. 3 pf.;
4) Johann Gottfried Barthel, geboren am 15. Juni 1755 in Hohburkers dorf, ein Sohn des vorma— sigen Haͤuslerz und Schneiders daselbst, weil. Jo— hann George Barthel und Annen Marien, ge⸗ bornen Muͤller aus Wallrode. Er erlernte da— Muͤller⸗Handwerk und ging auf seiner Wander⸗ schaft unter das Braunschweig-Oelsische Frei⸗ Corps. Sein hiesiges Vermoͤgen macht 16 Thlr.
22 gr. 5 pf. aus; ;
5) ang Christoph Hanke, ein am 10. April 1789 geborner Sohn weil. Johann George Hankes, gewesenen Bauers in Doberzeit, und dessen zwei⸗ ten Ehefrau Eva Rosina, geb. Metzner. Er wurde 1807 als Gemeiner beim 1. Bataillon 2te Com pagnie des Linien⸗-Infanterie-Regiments Prinz Anton, einrangirt. Sein hiesiges Vermoͤgen be⸗ trägt 164 Thlr. 17 gr. S pf.
6) Johann Gottfried Hantzsch, ein am 12.
ai 1789 in Hohburkersdorf geborner Sohn weil Johann Gottfried Hantzsch's, Haͤuslers daselbst und dessen Ehefrau, Anne Sabine geb. Böhme ans Ehrenberg. Er begab sich 1809 eld Weber⸗ Geselle auf die Wanderschaft. Sein zuruͤck)e⸗ lassenes Vermögen besteht in 41 Thlr. 22 ar 10 pf.
7) Johann Gottfried Richter, geb. 1792 in üttewalde, ein Sohn des damaligen Bauers und
. Auszüglers gleiches Namens dasesbst und
dessen Ehefrau, Eva Elisabeth geb. Jaͤhnichen aus Dorf Wehlen. Er wurde 1811 zum Saͤchs Militair ausgehoben und machte den Feldzug nach Rußland mit, Sein hiesiges Vermögen er⸗ reicht gerade die Summe von 100 Thlr.
s) Johann Gottlieb Petzeld, ein Sohn weil.
ohann Gottlieb Petzold's, Haͤuslers und nachma⸗ ligen Ausjüͤglers zu Dorf Wehlen. Er hai als Gemeiner im Infanterie⸗Regimente von Rechten dem Russischen geld ee ebenfalls beigewohnt.
9) Carl Gottlieb Roͤllich, ein am 20. Sept. 1793 geborner Sohn des weil. Johann Gottfried Roͤllichs Hausbesitzers zu Ehrenberg und dessen Ehefrau, Anne Dorothee geb. Pusch aus Heese— licht. Er wurde wahrend des Waffenstillstandes im Jahre 1813 als Gemeiner beim Infanterie“ Regslmente Prinz Anton eingestellt, und ist mit seinem Eintritte sofort verschollen. Sein hiesi—⸗ ges Vermoͤgen besteht in 6 Thlr.
10) Jobann Gottlieb Kittel, ein am 8 Inli IIS87 in Hinterhermsdorf geborner Sohn des dasi⸗ gen Haͤuslers weil. Johann Gottfried Kittel und seiner Ehefrau Johanne, gebornen Kunze. Er hat sich noch vor dem Jahre 1895 als Weber auf die Wanderschaft begehen. Sein hiesiges Ver— moͤgen macht 35 Thlr. aus.
10 Gottlob Friedrich August Edelmann, ei⸗ am 6. Januar 1782 in der Stadt Schandau geborner Sohn weil. Herrn Gottlob Martin Edel manns, gewesenen Generalaccis-Inspectors, Eldzollrich⸗ ters, Advocat und Stadtschreibers daselbst und seiner Chefrau Concordia Erdmuthe, geb. Wol fermann. Er ging zaletzt im Monate Juli 14813 von seinem Geburtzorte aus als Seifensieder⸗ Geselle auf die Wanderschaft. Sein hie siges Ver⸗ moͤgen betragt 662 Thlr. 4 gr. 6 pf.
Die Einloösung der his Weihnachten 1833 faͤlliger Ostpreuß. Rfandtriefe⸗Zins⸗Eoupons ceschiehr vom 20. Februar bis 5 Maͤrz, Vermittags von 9 — 12, in der neuen Schoͤnhauser Straße Nr. 9.
Berlin, den 8. Februar 1834. . 1 Königi. Oß preuß. General-Landschafts⸗ Agentur.
F. W. Behrendt.
Literarische Anzeigen. Allgemeine Encyklopädie der Wissen- schaften und Künste von E rs ch und Gruber.
Es ist wieder von jeder der drei Sectionen, in de- nen dieses Werk erscheint, ein Theil fertig geworden (Theil 24 der ersten, Theil 10 der zweiten, Theil 4 der dritten Section) und an alle Buchhandlungen und Subseribenten versandt. Den frühern Abbonnen- ten, denen eine Reihe von Bänden fehlt, und Denje— nigen, die als Abonnenten auf das ganze Woerk neu eintreten wollen, werden die billigsten Bedingungen gestellt.
Dieses grosse Nationalwerk schreitet a0 σοτhnell vor, alt es die Sorge sür die Gediegenheit des Inhalts ge- tauet, jährlich werden vier bis fünf Theile geliasert und ein Prospectus, der in allen Buchhandlungen gratis zu erhalten ist, giebt aussührliche Nachricht von der innern Einrichtung desselben Leipzig, im Januar 1834. F. A. Brockhaus.
Ludwig Oehmigke,
Burgatrasac No. 8.
In Derlin, bei
— —
Bti J. A. Lest in Berlin, Burgstraße Nr. 9, ist so . erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be— ziehen:
Mythologische Gallerie nach Zeichnungen namhafter Kuͤnstle? in Kupfer ge— stochen von Franz Stober (in Wien).
Text in deutscher, framoͤsischer und egglischer Sprache
redißirt von Dr. J. M. Jof. Heft 3 (Deiember 1833) und Heft 4 (Januar 1834). Jedes Heft mit 4 Kupf ig dio. und Text in 3 Spra— chen, elegant brochirt, Preis: J Thlr oder 15 sgr. Es gereicht dem Verleger zur desondern Freude, daß er, anterstüht von der überaus regen Theilnahme det gebildeten Pudlikums des In⸗ ö. Antlandet, diesem Werke durch einen ausführlichen Text ein all. gemtineres Interesse hat verschaffen konnen. — Es ist namlich jedem Hefte, statt der im Prospretus verspro⸗ genen 2 Blatt, ein voller Bogen Text hiniuge⸗ uͤgt, ohne daß dethalb der ohnehin beispiel⸗ los wohlfeile Preis erhoͤhet worden waͤre.
Preußischen Staaten.
— — — —
Hüllmann (Karl Dietrich), Staats⸗-Verfassanz der Israeliten. gr. Sro. 143 Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr.
Leipzi, im Januar 1834.
F. A. Brockhaus.
An alle Freunde von schoͤngeistigen ; Schriften. Die saͤmmilichen Schriften von A. von Tromlitz von 36 Banden in einer wohlfrilen und sehr schoͤnen Taschen-Ausgabe haben so allgemeinen Beifall gefün— den, daß wir uns entschlossen haben, noch eine zwellt Fammlung, ebenfalls von 36 Banden zu veranzalttg. Die erste Lieferung von 9 Vanden ist so eben et— schienen und kostet wie früher auck nur 3 Thlr., we— fuͤr solcke in allen namhaften Buchhandlungen (in Berlin, Posen, Bromberg und Guͤesen in den Buch—K handlungen von E. S. Mittler) zu bekommen isk. Von der ersten Sammlung von 36 Banden find noch vollstaͤndige Exemelare fur 14 Thlr, bis zur näch⸗ sten Ostermesse zu haben. Der spatere Ladenpreis be—
traͤgt 18 Thlr. , Arnoldische Vuchhandlunz in Dresden und Lespzig. In der Arnoldischen Tuch-, Kunst- und Rrsika— lienhan lung ist erschienen und durch alle Mußtkalen— handlungen fur 63 Thlr. zu bekommen:
Das Schloß Candra,
heroisch⸗romentische Oper in 3 Auf, agen, von E. Gehe, in Musik gesetzt und fuͤr das Elabier eingerichtet von J. Wolfram. Die Stuͤcke einjeln von 5 syr. dis zu 1 Thlr.
An Freuagde der enzgliechen Literatur. Aufsorderung zur Subacription auf:
Robert Burns Works
complete in ons Volume Royal Ociavo.
E. L. Bulwers complefe Works
a handaome Edition in 12mo. each Volume containing novel complete.
Leipsiek, 1834, Frederik FFlei cher. Indem hier dem dautachen Publicum die Werke aweier der bedeutendsten Schriftateller des Britischen Reiches dargeboten werden, bedarf es kaum einer wei- tern Empfehluntz. Indessen erlauben wir uns doch in Betreif Burna, auch auf das Urtheil G51he's irn 4631en Bande zeiner Werke hinzuweisen, wo er am Schlusse des Aufaatnes sagt: „Auch wir rechnen den belobten Robert Burns zu den ersten Dich- tergeiatern, welche das vergangene Jahrhundert ber- vorgebracht hat.“ Die Ausgaben werden dureh sach- kundige Gelehrte vusammengestellt uud geleitet wer- den, schönes Papier und Druck, sie beronders aus- zeichnem. Der Subscriptiona-Preis von Burns Work wird etwas über 2 Thaler sein, der von Bulwer- Work 2 Thaler für jede Lieferung von zwei Bänden Beide vrerden in der Mitte des Jahres 1834, wenn nicht noch cher, erscheinen. Vorausberzahlung wird nicht gefordert, wohl aber geneigte Unterreichnunß, um den billigern Preis au erlangen. Man kann in allen Buchbandlungen aubaeribiren, und daselbat aus. fuhrlichere Anzeigen erhalten. In Berlin nimmt W. Logier, Friedrichasasse No. 161, Bestellungen an.
Tombleson's Rheinuser.
Auf dis Ite Serie dieses ao beifällig aufgenommenen Werks nehme ich fortwähren Subscription an. Mo- natlich erscheint ein Heft, 3 Stahlstiche enthaltend à 6 ser. Hest S itt am 1. Febr. ausgegeben worden. Da durch diese Serie die erste ergänzt wird, so ist sie den Besitzern jener besonders zu enipsehlen. Den nenen Subacribenten vervollständige ich auch aul Ver- langen die 16te Serie.
A. AGher, Linden No. 20.
Das 3 und 4. Heft behandelt die anziehenden My⸗ then: Europa, Leda, Ganymedes, Giganten, Aloiden, Lykaon, Tantalus, Prometheus, Pandora, Deukalion und Pyrrha.
Jedes Heft ist auch einzeln zu erhalten.
So eben ist bei mir erschienen und durch alle Buch⸗
In der Enzlinschen Buchhandlung (Ferd. Muͤl—
len, Breite Straße Nr. 23, ist so eben erschienen:
, , nn für praktische Aerzte. gr.
In beiden hiesigen medieinischen Zeitungen sind
diese Tabellen ruͤhmlichst erwähnt morden, welches
Buͤrgschaft fuͤr die Zweckmäßigkeit ihrer Einrichtung ist.
handlungen des In- und Auslandes zu beziehen, in Berlin bei F. Düm mler, Linden Ni. 19, vorraͤthig:
Gein Vermögen betragt 88 Thlr. 13 gr. 6 pf.
n ( er Die Kommission, welche mit der Pruͤfung des von Hern
und der Seine Praͤfekt Audienzen beim Koͤnige.
der Finanzen.
8
Preußischt Staats—
Allgemeine
eitung.
Berl in,
1 7
Mittwoch den 12ten
Februar
— . — . —— — — ——— —
zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Frantrei ch.
Gestern hatten der General Darriule Abends arbei⸗ teten Se. Majestat mit den Ministern des Handels des oͤf⸗ sentlichen Unterrichtes, des Innern, des Krieges, der Justiz und
Paris, 4. Febr.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer legte Ewie bereits erwaͤhnt) der Kriegs-Minister einen Ge— sch⸗ Entwurf uͤber die außerordentlichen Beduͤrfnisse seines De⸗ zrtements fuͤr das Jahr 1834 vor. Er motivirte denselben in mähen, Wife. .
„üm Sie, m. H., von der Nothwendigkeit des vorliegenden Gesch-⸗ Entwurfes zu überzeugen, sey es mir erlaubt, Ihre Aujmerk⸗ simkeit auf den Zustand unserer militairischen Streitkräfte in jener
eit zuruͤckzufuͤhren, wo wir zum erstenmale aufgefordert wurden,
ßie Grundlagen ju dem Budget des Kriegs-Ministeriums zu ent⸗
pberfen. Da die Kammern den Wunsch ausgesprochen hatten, daß m Fahre 1834 die allgemeinen Ausgaben des Staates mit seinen ge⸗
räöhnlichen Einnahmen in Gleichgewicht gestelit wuͤrden, so mußte man vor allen Dingen, so viel es nur irgend mit der Sicherheit des landes vereinbar war, die Staͤrke der Armee vermindern. Nach iner strengen Prüfung, und in der Ueberzeugung, daß die Legisla⸗
ur sich nicht weigern würde, durch Genehmigung einer starken
Reserve die numerische Veriminderung der aktiven Armee einigerma— sin zu ersetzen, erklärte ich, daß es moͤglich sey, sie auf 310,422 ann, und 6,765 Pferde zu reduciren. Im Vergleich zu dem Ef—
sektiv⸗Bestand des Jahres iosz war dies eine Verminderung von
6h,„miz Mann, und sF5ls Pferden. Da aber der finanzielle Zu⸗
fand noch groͤßere Opfer verlangte, so wurde die aktive Acme noch um 24,402 Mann verringert, und stellte sich mithin der Effektiv— HBestand derselben auf 26,030 Mann. werden Sie
In dieser Hinsicht m. H., sich erinnern, daß ich mich als Kriegs-Miniser für verpfsichtet hielt, meinem Budget fuͤr 18514 eine Praäͤliminar⸗ Rote beizufügen. Ich ertlärte darin foͤrmlich, daß, wenn die darch den Zustand der westlichen und suͤdlichen Provinzen nothwendig gewordenen Vorsichts Maßregeln noch im Jahre 1834 fortdauern
ällten, man gezwungen seyn würde, jene 24, nn Mann unter den
Fahnen zu behalten. Ich sfuͤgte sogar noch hinzu, daß, wenn aus⸗
vaͤrtige Ereignisse hinzutreten sollten, man außerdem einen Theil
der einstweilen entlassenen Leute wuͤrde wiedercinberufen mussen. Unter der dreifachen Bedingung also, daß die Reserve organisirt werden, daß der Zustand der suüdlichen und westlichen Provinzen die Rufbehung der außerordentlichen Garnisonen erlauben, und daß kein
auswärtiges Ereigniß Voesichts⸗Maßregeln erheischen würde, wil⸗
Uigte ich in iene bedeutende Reductlon der Armee. — Da indeß die Eession zu Ende ging, ohne daß Ihnen ein Gesetz uͤber die Organi⸗ ssition der Reserve vorgelegt werden konnte, so haͤtte ich mich ge⸗ nnbtzigt gesehen, die „o vierten Bataillone der Linien-Infanterie ohne itgind einen Ersatz dafür zu entlassen. Eine solche Maßregel nürde damals verderblich, unpolitisch gewesen seyn, und ich nahm daher keinen Anstand, dem Könige in seinnn Eonseil hie Beibehaltnng der 65 Bataillone mit einem Effektiv⸗Bestand von ioa75 Mann, als erste Grundlage zu einer Reserve, vorzuschlagen. Diese Maßregel wurde durch die Verordnung vom 5. Juli 1833 ge— nehmigt. Ich konnte hierauf die von Ihnen veliebten Reductionen
beginnen, und um sie ins Leben treten zu lassen, wurden folgende
Yistimmungen angenommen: 1) Einstellung aller Ausgaben in Be— lug auf die Befestigung von Paris (Sensation); 2) Einstellung der Pferde⸗Ankaͤufe; 3) vorzeitige Entlassung der Klassc von 1825, und c Ertheilung unbestimmter Urlaube ohne Sold. Mit diesen ver— schiedenen Maßregeln war man auf allen Punkten in der Ausfuͤh⸗ rung begriffen, und die Zahl der in ihre Heimath entlassenen alten Soldaten war schon auf 28,0 gestiegen, als die Ereignisse in der Pyrenaͤischen Halbinsel, die Verwickelung der Orienta— lischen Angelegenheiten, und die Nothwendigkeit, überall ge— ruͤstet zu seyn, uns zwangen, jene Ersparungs— Plaͤne zu modificlten. Das Conseil Sr. Majestaͤt war einstimmig der Mei⸗ nung, daß die Vorsicht es gebieterisch erheische, ohne den gering— sien Verzug ein Observgtions-Corps an den Pyrenaen aufzuͤstellen, und, zum Theil wenigstens, die Luͤcken wieder auszufuͤllen, welche
durch die Entlassung der Klasse von 1825, und durch die Ertheilung
unbestimmter Urlaube in den Reihen der Armee entstanden waren. Demzufolge wurden sogleich zwei Divisionen und ein Reserve⸗Corps organisirt; andererseits berief die Königl. Verordnung vom 6 Okto— ber 18533 35,900 Mann der Klasse von 1832 unter die Fahnen. Diese Maßregeln wurden durch die Ereignisse, deren Folgen Nie⸗ mand voraussehen konnte, hinreichend gerechtfertigt. Außerdem lie— terten neue Aufregungen einzelne, aber immer häufigere Verbre⸗ chen, nur zu deutlich den Beweis, daß die Anhaͤnger der entthron— ten Dynastie ihre strafbaren Plaͤne noch nicht gaͤnzlich aufgegeben hatten. Man konnte unmoͤglich daran denken, die außerordentlichen Harnisonen in den suͤdlichen und westlichen Provinzen, auch nur theilweise, zurückzuziehen. So blieben also die oͤrei von Ihnen selbst, m Schoße Ihrer Kommissionen, festgestellten Bedingungen saͤmmt⸗ lich unerfüllt, und man mußte mithin nothwendig, wenigstens für die ten Mongte des Jahres 1836, ein anderes Verhaͤltniß in der Staͤrke der Armee eintreten lassen.“ Hier ging der Minister auf die Details der außerordentli— chen, in dem fuͤr 1834 votirten Budget nicht enthaltenen Aus— gaben ein, und faßte sie in folgender Weise zusammen: Fuͤr den bergroͤßerten Effektiv-Bestand 24,970,000 Fr.; fuͤr die außeror— dentlichen Garnisonen in den suͤdlichen und westlichen Provinzen l, 168,000 Fr.; fuͤr die Besetzung von Ankona 139,090 Fr. ; fuͤr das Gbservations-Corps an den Pyrenaͤen 834,000 Fr., zusam⸗ men also 27,110,000 Ir. Wenn zu dieser Summe der beson— dere Kredit hinzugefuͤgt werde, den man fuͤr die Gendarmerie berlange, und der sich auf 2,410,000 Fr. belaͤuft, so betrugen die außerordentlichen Kredite fuͤr 1334 im Ganzen 29,521,009 Fr. (Anhaltende Bewegung.) „Sie kennen jetzt, m. H.,“ so schloß ber Minister, „die Ursächen der außerordentlichen Vermehrung des fuͤr das lausende Jahr bewilligten Budgets, und die ge— ieterischen Ruͤcksichten, welche uns bewogen haben, den von Ihnen votirten Effektiv-⸗Bestand der Armee zu uͤberschreiten. Ich piederhole es, daß das Conseil uͤber die seit der letzten Session ge— aßten Beschluͤsse in Betreff der Armee einstimmig war; und daß ir, trotz des Wunsches, der uns Alle beseelte, die oͤffentlichen Lasten zu vermindern, es nicht fuͤr moglich hielten, eine großere Her—
absetzung unserer militairischen Streitkräfte eintreten zu lassen, ohne die Sicherheit des Landes zu gefaͤhrden. Sie werden, m. H., unsere Ueberzeugung in dieser Hinsicht theilen, und wir sind im Voraus uͤberzeugt, in Ihrer Mitwirkung den Beistand zu finden, der uns zur Wahrnehmung so großer Interessen noth— wendig ist. Wenn uͤbrigens keine neue Ergignisse die Ordnung und Sicherheit des Landes bedrohen, so wird das Budget des Kriegs⸗Ministeriums, selbst nach Bewilligung jener außerordentli⸗ chen Kredite, noch immer gegen das von 1833 eine Ersparniß von hl, 763,000 Fr. ergeben. Wir befinden uns also unstreitig ganz ent⸗ schieden auf dem Wege der Ersparniß, und das Budget fuͤr 1835 wird in dieser Beziehung die im Jahre 1834 erlangten Resul— tate nur bestaͤtigen.“ — Nach dem Marschall Soult bestieg der Marine-Minister die Rednerbuͤhne und äußerte sich folgen—⸗ dermaßen: „M. H., der Koͤnig hat uns befohlen, Ihnen einen Gesetz-Entwurf vorzulegen, der zum Zweck hat, dem See-De— partement auf das Budget fuͤr 1834 einen außerordentlichen Kre— dit von 2, 106,000 Fr. zu bewilligen, um unsere aktiven Streit— kraͤfte im Mittellaͤndischen Meere auf dem fuͤr 1833 festgesetzten Fuße zu erhalten. Der fuͤr das verflossene Jahr votirte Effektiv⸗ Bestand belief sich auf 16,539 Mann, die auf 122 Fahrzeugen eingeschifft waren, und von dieser Total-Summe bildeten 12,744 Mann den gewoͤhnlichen Dienst. Die Regierung hatte in dem Budget fuͤr 1834 den Effektiv-Bestand fuͤr den ge— woͤhnlichen Dienst ebenfalls wieder auf 12,744 Mann festgesetzt, und diese Forderung wurde im Juni vorigen Jahres bewilligt, mit dem Vorbehalte, spaͤterhin naher zu pruͤfen, ob die Politik im Allgemeinen oder das Interesse unserer Handels-Schifffahrt eine Mehr-Bewilligung nothwendig machen wuͤrde. Die Re— gierung haͤlt es demnach jetzt fuͤr unumgaͤnglich noͤthig, unsere Streitkräfte im Mittellaͤndischen Meere auf demselben Fuße wie im verflossenen Jahre zu erhalten, und dieses Beduͤrfniß laͤßt sich nur durch die Vermehrung des schon votirten Effektiv-Be— standes befriedigen. Derselbe muß um 2.38 Mann erhoͤht werden, um 6 oder 8 Schiffe zu bemannen; dazu ist eine Ausgabe von 2, 100,000 Franken erforderlich. Durch diesen außerordentlichen Kredit steigt die Total-Summe des Budgets des See-Ministeriums fuͤr 1834 auf 64,774,903 Fr., welches
Herr aber
persoͤnlichen Interesse der Deputirten etwas schaffen wollte, was man ein Privilegium in der aristokratischen Bedeutung des Wortes nennen koͤnnte. Der Gedanke des Gesetzgebers ist erhabener und weiser gewesen. Er hat zuvorderst eingesehen, daß die Kammer als eine der großen Gewalten im Stagte nur von sich selbst releviren kann, und hat dann vorbeugen müssen, daß sich nicht hinter per⸗ soͤnliche Verfslgungen, welche man anscheinend gegen einzelne Mit⸗ glieder richtete, der strafbare Plan, die Freiheit der ganzen Ver⸗ sammlung anzuatasten, verbergen könnte. Dieser Gefahr wird durch den 44sten Artikel vorgebeugt, der Sie selbst zum Wachter Ihrer eigenen Unabhaͤngigkeit macht, und Sie mit einem Vorrechte be— kleidet, mit Hülfe dessen Sie derselven in der Person jedes Ih⸗ rer Mitglieder Achtung verschaffen zoönnen. Diese Grundsätze, m. H., sind nicht neu; sie sind Ihnen schon fast in denselben Aus⸗ druͤcken bei einer ahnlichen Veranlassung dargelegt worden, und Sie haben denselben einmuthig beigestimmt. Es muß daher jewdde Frage uͤber die Anwendung des Artikels 44 der Charte in folgende Worte zusammengefaßt werden. Wird die Unabhaͤngigkeit der Kammer durch den ihr gemachten Vorschlag gefaͤhrdet oder be⸗ droht? Den Ausspruch muß jedes Mitglied der Kammer nach sei⸗ nem Gewissen thun. Um ein solches politisches Urtheil zu fällen, kann allerdings die Kammer auch nicht unterlassen, sich mit den Thatsachen zu beschaͤftigen, die der Wuͤrdigung der Richter anheim fallen, welche sonst uͤber die Versetzung in den Anklage-Zustand zu entscheiden haben. Aber obgleich die beiden Fragen einige verwandte Elemente haben, so bleiben sie doch genau gesondert, und Ihre Kommission glaubt, daß es ein großer Fehler seyn wuͤrde, diesel⸗ ben mit einander zu vermengen. In der That, meine Herren, er⸗ klaͤren die Justiz⸗Beamten, die eine Versetzung in den Anklage⸗ Zustand verfugen, schon hierdurch, daß die Anklagen, aus dem richterlichen Gesichtspunkte betrachtet, bedeutend genug sind, um eine Verurtheilung wahrscheinlich zu machen, wodurch sich der Angeklagte unter einer Art von Vorurtheil befindet, indem er vor seinen definitiven Richtern erscheint. Ihre Kommission stellt aber im Gegentheil als Grundsatz auf, daß der Beschluß, durch welchen
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die Kammer die gerichtliche Belangung eines ihrer Mitglieder er⸗ laubt, durchaus kein Urtheil uͤber die Angemessenheit der Anklage in sich schließt, sondern daß damit nur gesagt seyn soll, daß kein politischer Grund vorhanden sey, sich dem regelmaͤßigen Gange der Justiz zu widersetzen. Die Kammer hebt in einem solchen Falle nur ein Hinderniß auf, weiter nichts. Ich lasse mich daher auch in keine Eroͤrterung uͤber die Stellen ein, welche man vor Gericht zu verfolgen beabsichtiget; denn sonst wurde ich in den eben an⸗ gedeuteten Fehler verfallen, und Ihrem Beschlusse den Charak⸗ ter einer richterlichen Entscheidung geben. Als Organ Ihrer Kommission glaube ich im Gegentheil bewiesen zu haben, daß die Praͤrogative der Kammer sich nur auf ein rein politisches Interesse bezieht, und daß es bloß darauf ankommt, zu untersuchen, ob durch die Ertheilung der von uns geforderten Erlaubniß die Unabhaͤngig⸗ keit der Kammer in Gefahr gesetzt wird. Ihre Kommission nimmt keinen Anstand, zu erklaͤren, daß eine solche Besorgniß ihr in die sem Falle kindisch erscheinen wuͤrde; die Kammer wird in dem vollen Yestze ihrer Unabhaͤngigkeit und Freiheit bleiben, jene gerichtliche Belangung moͤge nun stattfinden oder nicht. Es ist daher kein Grund vorhanden, den Lauf des Gesetzes zu hemmen. Aus diesen Ruͤcksichten schlaͤgt Jhnen Ihre Kommission einstimmig vor, folgenden Beschluß anzunehmen: „„In Betracht des von dem Groß⸗ siegelbewahrer am 24. Jan. der Kammer gemachten Antrages und in Erwaͤgung des Art. 44 der Verfassungs⸗- Urkunde, erlaubt die Kammer dem General-Prokurator bei dem Koͤnigl. Gerichtshofe zu Paris, den Herrn Cabet wegen der Vergehen gerichtlich zu belangen, die sich in Gemaͤßheit des Preß-Gesetzes, aus den beiden von ihm unterzeichneten, und in den Nummern des Populaire vom 12. und 19. Jan. enthaltenen Artikeln ergeben möchten.“
Herr Cabet trug darauf an, die Berathung uͤber den eben abgestatteten Bericht gleich nach der Berathung uͤber das Ge— setz wegen der oͤffentlichen Ausrufer zu eroͤffnen, welches ohne Weiteres genehmigt wurde. — An der Tagesordnung war hier— auf die Berathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen Vermehrung der Gendarmerie in den westlichen Provinzen. Herr Baude untersuchte den moralischen Zustand der westlichen Provinzen, und
glaubte, daß das Gesetz nicht so dringend nothwendig sey, als man
es gern erscheinen lassen mochte. Wenn man, sagte er, die Finanzen von 1831 befrage, so ergebe sich, daß die Steuern nirgends leichter, als in den westlichen Provinzen eingetrieben wurden. Auch wuͤrde das Conscriptions-Gesetz in jenen Departements ohne Schwie— rigkeit in Ausfuͤhrung gebracht, und in den amtlichen Nachwei— sen uͤber die Kriminal-Verurtheilungen finde man, daß in den westlichen Departements verhaältnißmäßig zweimal weniger Ver— brechen vorgefallen sind, als in den uͤbrigen Theilen Frank— reichs. Der Redner erklärte zuletzt, daß er sich deshalb doch dem Gesetz⸗Entwurfe nicht widersetzen wolle, nur verlange er, daß die Regierung sich vorher uͤber den wirklichen Zustand der Vendée aussprecht. — Alec härauf Herr von Lamartine das Wort verlangte, gaben sich in der Versammlung Zeichen einer gespann— ten Erwartung kund, und es trat tiefe Stille ein, als der Red⸗ ner folgendermaßen begann:
„Wir beklagen Alle mit dem ehrenwerthen Berichterstatter die Unordnungen, von denen die westlichen Departements noch heimge⸗ sucht werden; wir wuͤnschen Alle gleich aufrichtig, dieselben aufhd⸗ ren zu sehen. Jene Unordnangen kösnnen allein den Feinden Frank⸗ reichs von Nutzen seyn, und deren giebt es hier nicht. Nur, m. H., schreibe ich nicht, wie der Berichterstätter der Kommission die gegen⸗ waͤrtigen Unruhen und Leiden in der Vendée den geheimen ÄAnrei⸗ zungen einer volitischen Meinung zu, welche sich steis dagegen ver⸗ wahrt hat. Ohne irgend eine Partei anklagen zu wollen, koͤnnen wir sie mit mehr Recht den unvermeidlichen Folgen einer langen politischen Aufregung, dem Ungluͤck der Zeiten zuschrelben, woruͤber Alle seufzen, und wofür Niemand allein verantwortlich ist. (Bewegung.) Ich kann daher den vorliegenden Gesetz⸗Entwurf weder ganz billigen, noch in al⸗ len seinen einzelnen Theilen bekaͤmpfen. Ich erkenne mit der Kommission und mit Ihnen an, daß Maßregeln der Ordnung und der Paeifica— tion nach buͤrgerlichen Unruhen nothwendig sind; ich raͤume beson⸗ ders ein, daß die Einmischung der National- Garde in den meisten Faͤllen der Art das Uebel nur noch schlimmer macht, weil die Na⸗ tional⸗-Garde in jenen Gegenden nur eine politische Meinung repraͤ⸗ sentirt, so daß sie oft aus einer, die Sicherheit des Landes bet ref⸗ fende Frage eine rein persßnliche macht. Fremde und gleichsam neu⸗ trale Truppen werden daher gewiß dem zwecke, den man im Auge hat, besser entsprechen. Aber es befindet sich in dem Gesetz⸗Ent⸗ wurfe ein Artikel, den Sie, meine Herren, gewiß nicht beibehalten werden; es ist dies der ste Artikel, der den Unteroffizieren des zu errichtenden Gendarmerie⸗Corps die Befugnisse der dem Prokurator
assistirenden Polizei⸗Beamten verleiht. Diese Befugnisse sind denen gleich, welche einem Maire zustehen. Welch' eine Ge⸗
walt und welch' eine Verantwortlichkeit üͤbertraͤgt man dadurch einem einzigen Menschen, der allerdings rechtschäͤffen und seinem Amte gewachsen seyn kann, dafuͤr aber keine andere Buͤrgschaft dar⸗ bietet, als den Saͤbel, den er traͤgt. Wenn es in der Vendée nur Raͤuber und Deserteurs gaͤbe, so wuͤrden wir gegen keine der gegen sie zu ergreifenden Maßregeln etwas einzuwenden haben. Wir miß⸗ billigen all' und jedes Verbrechen; und jene Verbrecher, welche sich vergebens mit den Farben einer Meinung oder einer Partei schmuͤk⸗ ken, gehoͤren in der That keiner Meinung und keiner Partei an; — sie schaͤnden sie alle. Aber, meine Herren, es giebt in der Vendée noch etwas anderes, als Raͤuber und Deserteurs; es giebt daselbst noch rauchende Truͤmmer dreier Bürgerkriege. Jeder bezeichne jene Buͤrgertriege nach seiner individuellen Meinung; aber sie waren we— der ohne Grund, noch ohne Entschuldigung, noch ohne Ruhm! (Leb— hafte Unterbrechung. Mehrere Stimmen: „Im Jahre 4793 vielleicht; aber jetzt sind es schaͤndliche Naͤubereien!“) Jene Buͤrgerkriege zerrissen den Schoß des Vaterlandes; aber sie lieferten unver⸗ gaͤngliche Seiten in den Annalen Franzbͤsischer Tapferkeit und Fran— joͤsischen Heldenmuthes!“ (Anhaltende Unterbrechung.“ Eine Stimme: „Das Pluͤndern der Landkutschen und das Ermorden friedlicher Buͤrger bringt keinen Ruhm! Loben Sie doch auch die Brandstifter!“ — Herr von Lamartine fortfahrend: „Gegenwaͤr— tig eristirt kein Bürgerkrieg mehr; die Waffen sind niedergelegt; die erbitterten Gemuͤther beruhigen sich, aber sie beruhigen iich langsam; ein Hun wurde hinreichen, um sie aufs Neue anzufachen. Vn, nein! Wollten Sie nun bei einem solchen Zustande der Dinge, in Gegenwart so entzündlicher Stoffe, einem bloßen Unter offizler der Gendarmerie eine so ausgedehnte Gewalt ertheilen? Wollten Sie das Schicksal einer ganzen Einwohnerschaft, vielleicht Krieg oder Friede, einem Manne anvertrauen, dem Sie in gewohnlichen Zeiten nicht das Schicksal eines einzigen Angeklagten anvertrauen wuͤrden? Nein, m. H., darein werden Sie nicht willigen; Sie werden eine so ge⸗ faͤhrliche Verantwortlichkeit zuruͤckweisen. Es giebt ein sich eres Mittel, die Vendée vollkommen zu beruhigen — ez ist eine Amne⸗
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