1834 / 44 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einige Agenten derselpen sind auf unserem Territorium gelandet; ihr werdet verhindern, daß die neutrale Schweiz dergleichen Vor⸗ gänge, welche alsdann den Charakter wahrer Feindseligkeit tragen würden, dulde oder beguͤnstige; die Ehre des Vaterlandes hängt von treuer Beobachtung der bestehenden Vertrage ab; ihr, Solda⸗ ten der Miliz! seyd die würdigen Stuͤtzen der Ehre dieses Vater⸗ landes, gleich wie der Unabhängigkeit desselben. Die Regierung rechnet auf euch, damit dieser 3 zu denen gezahlt werde, an welchen der Kanton Genf, mit eurer Huͤlfe, 1 einen neuen An⸗ spruch auf die Achtung der Schweiz erwerbe, deren Territorium und Neutralitaͤt er beschuͤtzt haben wird. Gegeben zu Genf, den 1. Februar 1834. Im Namen der Syndiei und des Staats⸗Raths: Der Staats ⸗Naths⸗Sceeretair de Roche s.“ ;

Unter Voraustritt eines Huissiers und von dem Hrn. Mi⸗ liz⸗Inspektor begleitet, verfuͤgte sich der Sicherheits- Syndikus nach dem neuen Hafen, wo er die Proclamation einer Artillerie⸗ Compagnie vorlas, mit der sich bald darauf eine andere verei⸗ nigte. Man glaubte, der Herr Syndikus wuͤrde die Ausschif⸗ fung der Flinten leiten; allein der Widerwille der Buͤrger ge— gen dies Geschaͤft machte dessen Ausfuͤhrung sehr zweifelhaft, um so mehr, als mehre Compagnieen sich zerstreut hatten, und die ubrigen beurlaubt worden waren. Uebrigens wurde die Autorität des Herren Syndikus keinesweges verkannt; die Gen— fer Buͤrger wissen ihre Obrigkeit zu respektiren. Der Herr Major Hentsch wurde beauftragt, auf einem leichten Na— chen dich Flinten von der Barke zu holen, welche außer—˖ halb der Pallisaden umherschiffte. Allein das Volk hatte auf alle Bewegungen ein wachsames Auge, und als die mit den Flinten beladene Barke bei der Barken-Insel angekommen war, erbrachen die Buͤrger die Pforte der Berguer-Bruͤcke, und droheten, sich der Waffen zu bemaͤchtigen, wenn man lan— dete. Die Barke wandte wieder um; allein einige Fahrzeuge verfolgten und erreichten sie. Aller Widerstand war vergeb— lich; die Buͤrger bemaͤchtigten sich der Flinten, brachten sie nach Carouge und stellten sie den Refugies wieder zu, welche sie mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus in Empfang nahmen. In dem Augenblick, wo wir dies schreiben (9 Uhr Abends), erhalten wir die Nachricht, daß der General Ro— marino und mehrere Piemontesische oder Savoysche Anfuͤhrer sich zum augenblicklichen Marsche nach Saint-Julien anschik— ken. Eine Avantgarde ist nach 10 glaubwuͤrdigen Zeugen bereits mit Waffen in dieser Richtung abmarschirt. Die in Carouge vereinigte Streitmacht beliefe sich in Allem auf 5060 bis 600 Mann, die vom kriegerischen Geiste beseelt sind. Im Kanton Waadt soll die Sympathie so groß gewesen seyn, daß in Nyon eine ganze Miliz⸗Lompagnie den Polen, die bei Vezenaz gelan— det sind, ihre Waffen geschenkt habe. Die Artillerie und einige Compagnieen des Kontingents befinden sich bei den Kasernen zu Genf, andere zu Saint-Antoine und auf dem Nathhaus; aber alle diese Vorsichts-Maßregeln sind unnuͤtz, das Volk will keine Unruhen, es denkt nicht einmal daran. So eben erfahren wir noch, daß die 150 in Vezenaz arretirten Polen wieder ein geschifft worden sind, um auf das Gebiet des Kantons Waadt zuruͤckzukehren. Sie sind ohne Eskorte abgefahren.“ „So weit (fahrt die Neue Zuͤricher Zeitung fort) der Bericht des Genfer Journals. Laut Nachrichten aus dem Kanton Waadt hatte der Staats⸗Rath, sobald er von dem Plane der Ita—⸗ lianischen und Polnischen Fluͤchtlinge auf Savoyen Kunde erhal— ten, sogleich die strengsten Maßregeln ergriffen, um die Ueberfahrt derselben, so wie alle Waffen⸗Sendungen nach der Savoyschen Kuͤste zu verhindern. Jeder Fremde, der nicht mit den gehoͤrigen Paͤssen versehen war, ward an den Graͤnzen des Kantons zuruͤck— gewiesen, so daß unter andern gegen zwanzig Polen, welche um— sonst versucht hatten, bei Faoug das Waadtlaͤndische Gebiet zu betreten, ihren Weg durch die ganze Laͤnge des Kantons Frei— burg nehmen mußten. Die Praͤfekten und Kommandanten der See⸗Bezirke erhielten Befehl, erforderlichen Falles Truppen aufzu— bieten. Herr Gely von Lausanne, Bezirks⸗Kommandant, wurde zum obersten Befehlshaber aller Truppen bezeichnet, und reiste sofort ab, um die Kuͤste von Lausanne bis Coppet zu besichtigen. Den 29. Januar traf der General Romarino in Lausanne ein, und reiste am folgenden Tag wieder ab, ohne daß man erfuhr, wohin. Dreißig bis vierzig Polen hatten sich in Nyon vereinigt. Als die Polizei sie auseinander treiben wollte, hatten sie die Stadt schon wieder verlassen. An— dere Polnische Fluͤchtlinge waren weniger gluͤcklich, denn nach einer Gefangenschaft von einigen Stunden in Morges wurden sie genöͤthigt, ihren Weg nach Yverdon zu nehmen, und auf diese eise die ihnen nach Frankreich vorgeschrie—⸗ bene Straße wieder einzuschlagen. Nichtsdestoweniger muß die Anzahl der zum Einfall in Savoyen Entschlossenen bis zum Abend des 31. Januar in Nyon bedeutend gewachsen seyn; denn um Mitternacht auf den 1. Februar bemaͤchtigten sie sich mit Waf⸗— fen⸗Gewalt eines Schiffes daselbst und fuhren, etwa 200 Mann stark, ab. Ihr spaͤteres Schicksal ist schon oben mitgetheilt. Waadt stellte hierauf ein Bataillon Truppen auf, um zu verhindern, daß noch mehrere nachfolgten. Die Regierung von Bern xichtete schon unter dem 28. Januar ein Schreiben an den Vorort, worin sie demselben von Allem, was zu ihrer Kunde gekom— men, Nachricht gab, und außerdem hinzufuͤgte, daß sie allen Theilnehmern an der Expedition den Wiedereintritt ins Berner Gebiet verschlossen habe. Waadt benachrichtigte den Vorort gleichfalls in einem Schreiben vom 30. Jan, von allen Maß— regeln, die zur Vereitlung des projektirten Einfalles von der Regierung ergriffen sejen. Der Vorort erließ, nach Empfang beider Schreiben, an die betreffenden Kantone sogleich die Auf⸗— forderung, Alles anzuwenden, um einerseits den beabsichtigten Plan auf Savoyen zu vereiteln, und anderseits diejenigen, von denen er ausgehen sollte, nach ihren bisherigen Wohnorten zu— ruͤckfubringen. Die ganze Expedition, welche sich aus der innern Schweiz nach dem Genfer See zu bewegte, scheint etwa 300 bis 60 Mann stark gewesen zu seyn, meistens Polen und Ita— liener, und zwischen 29 bis 36 Deutsche; unter letzteren jedoch nur einige wenige in Zuͤrich wirklich immatrikulirte Studenten.

Die Baseler Zeitung enthaͤlt folgende Privat-Korrespon⸗ denz aus Genf vom 2. Februar, 10 Uhr;: „Gestern um 1 Uhr Morgens erhielt man die Anzeige, daß Polen von Nyon aus in unsern Kanton zu kommen suchten. Der Staats, Rath ver— sammelte sich, und man sandte um 3 Uhr einen Theil der Gar— nison nach Hermance. Die Polen, 200 Mann stark, bemaͤch— tigten sich mit Gewalt einer Barke, und schifften sich um 9 Uhr bei la Belotte (Genfer⸗Gebiet) aus. Sie fanden daselbst die Miliz von De n (Genf), unter dem Befehl des Hauptmann Gautier, welche sie von ihrer Barke abschnitt, in der die Waffen sich befanden. Sie ergaben sich ohne Schwert—⸗ st eich, und wurden 6 , , um die Befehle ber Regierung zu gewaͤrtigen. ie Waffen fuͤhrte man nach Genf, und näherte die Barke dem Ufer. Da persuchte der Pöbel, groͤßtentheils aus zusammengelaufenen Arbeitern be⸗ stehend, dieselben wegzunehmen, und es gelang die Barke vom Kai zu entfernen. Bald darauf nahten sich 3 Schiffe, mit die⸗

172 sen Aufruuͤhrern bemannt, zum Entern, und 60 der Flinten wur— den geraubt. Diese empoͤrende Handlung entruͤstete die recht— schaffenen Buͤrger, welche, durch den Generalmarsch zusammenge— rufen, dem patriotischen Vereine einen Damm entgegensetzten. Es ward der Befehl gegeben, die Polen gutwillig oder mit Gewalt wieder einzuschiffen; um à Uhr Abends war er ausgefuͤhrt. Hr. Staatsrath Kunkler mit einer Comp. Jager stellte sich in einer Barke zwischen dieselben und das Ufer bis um 5 Uhr Morgens. Sie wurden alsdann vom Dampfschiff bugsirt und uͤber die Wasser⸗-Graͤnze des Kantons gebracht. Auf der Seite und vorwaͤrts von Carouge vereinig⸗ ten sich Italiener, deren Paͤsse ganz in der Ordnung waren, mit einigen aus Frankreich kommenden Polen, und betraten das Savoyische Gebiet diesen Morgen um 2 Uhr auf der Straße von Chable. Sie sollen 800 Mann stark seyn. Nach anderen Nachrichten ist obiges Corps vom General Romarino befehligt, und hat in Anemasse, einem kleinen Orte auf der Savonyischen Graͤnze, der bloß von einem Posten Douaniers vertheidigt war, eine provisorische Regierung ausgerufen.“

Eben dieses Blatt giebt ferner folgende Privat— Korrespondenz aus Genf vom 3. Februar: „Die entwasneten und wieder eingeschifften Polen sind Gefangene in der Kirche von Coppet. Diejenigen, welche die Graͤnze uͤberschritten hatten, wurden bei Bossey zuruͤckgedrangt; sie haben die Zoll⸗Aemter von Anemasse und Villagrand gepluͤndert Und sind gestern Abend wieder in unseren Kanton zuruͤckgekehrt. Sie wurden entwaff— net und befinden sich in Publinge zur Disposition der eidgen. Behoͤrden. Der General Romarino hat zuerst das Beispiel der Flucht gegeben und man weiß nicht, was aus ihm gewor— den ist.“ (Vergl. die unter Paris gegebene Nachricht uͤber die— sen Gegenstand, die daselbst durch telegraphische Depesche ein— gegangen ist.)

Spanien.

Madrid, 28. Januar. Durch ein von Herrn Gareli ge— gengezeichnetes Dekret vom 2szsten d. werden die Graͤnzen der Königlichen Gerichtshoͤfe in den Provinzen bezeichnet und ein Koͤniglicher Gerichtshof (audiencia), wie zur Zeit der Cortes, in Madrid errichtet. Diese Gerichtshoͤfe sollen zu Madrid, Valladolid, Granada, Pampelona, Coruna, Sevilla, Oviedo, Caceres, Burgos, Albaceta, Sarragossa, Valencia, Barcelona, Majorca und auf den Kanarischen Inseln ihre Sitze haben.

Vermittelst eines anderen, ebenfalls von Herrn Gareli kon— trasignirten und vom 2bsten datirten, Dekrets wird die im Jahre 1823 gestiftete Staats-Junta, eine Art von geheimer Polizei oder politischem Inquisitions-Kabinet, aufgehoben, und die Ar— chive derselben sollen zerstoͤrt werden, damit keine Spur von ihren Verfolgungen übrig bleibe.

Herr Vasquez Figueroa hat endlich eingewilligt und das ihm angebotene Marine-Ministerium definitiv angenommen.

Herr Caro, Mitglied des Regentschafts-Raths, ist von sei— zer Unpaͤßlichkeit wieder hergestellt, und hat von seinem Platz, den bisher der jetzige Justiz-⸗Minister, Herr Gareli, interimi— stisch inne gehabt hatte, Besitz genommen. ;

Der Herzog von Rivas ist der Praͤfektur von Cordova ent— bunden und Don Juan Antonio Delgado an seine Stelle ge— setzt worden.

Die Civil-Ingenieur-Schule fuͤr Straßen und Kanaͤle ist kraft eines Dekrets der Koͤnigin wiederhergestellt.

Der Regentschafts-Rath soll mit der Politik des Herrn Martinez de la Rosa so ziemlich einverstanden seyn. Das Mi— nisterium beschäftigt sich jetzt, wie man vernimmt, sehr ange— legentlich mit den Mitteln, um ein baldiges definitives Arran— gement mit den Suͤd-Amerikanischen Freistaaten herbeizufuͤhren. Der Entwurf zu der Verordnung, durch welche die Cortes zu— sammenberufen werden sollen, wird ebenfalls, da man diese Maßregel als eine Art von Verfassung, von octroyirter Charte betrachtet, von dem Ministerium sehr reiflich hin und her er— wogen. Ungeachtet der verlegenen Stellung, in der sich Herr Burgos befindet, soll das Ministerium doch im Wesentlichen einig seyn, den Finanz-Minister Herrn Aranalde ausgenommen, der sich im Widerspruch mit seinen Kollegen befindet, weil diese ihn, als einen von der Kamarilla emporgebrachten, mit scheelen Augen ansehen. Uebrigens thut die vollziehende Gewalt, wie verlautet, alles Moͤgliche, um mit einer organisirten Armee, mit minder zerruͤtteten Finanzen und beruhigenderen Beziehungen zum Auslande vor der Nation erscheinen zu koͤnnen. Der Ge— neral-Direktor des Schatzes hat der Regierung das Deficit im Budget der Armee angezeigt und hinzugefuͤgt, daß es sich ohne eine auswaͤrtige Anleihe nicht decken lasse; morgen wird sein Bericht in Gegenwart Ihrer Maj. im Regentschafts-Rath ver— lesen werden, und man will dann uͤber die Mittel berathschlagen, wie man sich unter so schwierigen Verhaͤltnissen am besten aus der Sache ziehen koͤnne.

Die Insurgenten in Navarra und Biscaya organisiren sich immer mehr und ergreifen muthig die Offensive. Am 19. d. ruͤckte Castor's Schaar, aus 200 Karlisten bestehend, in Nestosa ein und bemaͤchtigte sich der Post von Laredo. In der Richtung von Santander fuͤrchtet man auch aufruͤhrerische Bewegungen. Truppen-Abtheilungen verlassen Madrid und ruͤcken in Eilmaͤr— schen auf Burgos vor. Den Grund dieser rasch getroffenen Maßregel kennt man nicht.

Am 13ten d. wurden 5 Mitglieder der Junta von Mo— rella, worunter 2 Geistliche, in das Gefaͤngniß von Valencia eingebracht. Zwischen Bejar und Bagnos sind ein Oberst— Lieutenant von den Insurgenten, ein Geistlicher und drei Diener des Don Carlos und bei Jaca in Arragonien 4 Moͤnche, der Koch des Franziskaner-Klosters von Sibuesca und mehrere aufruͤhrerische Bauern verhaftet und gefangen ge— setzt worden.

Als in der Nacht vom 11sten d. die Karthaͤuser-Moͤnche zu Segovia im Koͤnigreich Valencia Messe hielten, wurden sie von mehreren Vermummten uͤberfallen, die ihnen befahlen, sich mit dem Antlitz auf die Erde zu werfen. Einige Moͤnche wider— setzten sich und wurden ermordet. Die Eindringlinge nahmen 12,000 Piaster mit fort.

Aus würtige Börsen. Amsterdam, 6. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 4933. Kauz-Bill. 22. 438 Amort. Soz. 513 72. Oesterr. 9a. Prämien-Scheius gz. Russ. (* 1828) 1023. (v. 1851) 9410. 58 Span. 583. 28 38. Antwerpen, 5. Februar. 38 373. Zinsl. 115. Bras. 69. Frankfurt a. M., S. Februar. Oesterr. 5 3 Metall. M M. 974. 48 87 81. 24 3523 523. 13221 223. Bank- Actien 1489. 1487. Fart. Obl. 1373. 1373. Loose zu 100 BI. 212. Br. Holl. 53 Obl. v. 1832 g3 6. g5. Poln. Loose 657. 633. Preuns. Prüm. -Sch. 533. 53. do 48 Anl. 915. (ö. 58 Span Rente 57. 575. 3 do. porp. 373. 37.

Span. 5 ↄᷣ7ꝛ. Metall. 98

563 do. 943. Ausgesetzte Scliuld 154. hreusꝝ.

London, 4. Februar. Cons. 833. Belg. 97. Bras, 683. Dün. 74. Holl. 233 chr 53 do. 953. Mex. 467. Port. 60z3. Kuss. 1043. i. Faris, 5. Februar. 53 Rente pr. compt. 105. 60. fin cour. 105. 80. 38 pr. e n, 397 fin cour. 75. 50. 583 Neap. pr. compt. 91. ö. fin .

91. 25. 53 Span. perp. 5935. 38 do. 377. 53 Belg. 975. 53 Röm.

Warschau, JT. Februar.

Pfanbr. 921. 4. Part. Obligat. 390. 394.

. .

Den 11. Februar 1834. Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Prenvss. Cour

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St. Schuld- Sch. 4 I 98 1 97 ,, Pos. do. 4 1011 J = Pr. Engl. Anl. 18. 5 i963 1053 Ostpr. Pfandbr. 4 993 99 Pr. Engl. Anl. 22. 5 i037 103 Pbomm. do. 4 105 br. Engi. Obi. 5. 4 956 S2z Kur. u. Neum. do. 4 ih; Präm. Sch. d. Seeh. 54 532 Schlesische do., 4 105 Kurm. Obl. m. I. C. 4 973 963 Rkst. C. q. K- u. N. 663 Neum. Int. Sch. do. 4 97 963 TZ. Sch. d. K- u. N. 1 672 bb Berl. Stadt- Obl,. 4 983

Königsb. do. 4 floll. vollw. Duk 171 Elbing. do. 4 97 Neue do. 18 Danz. do. in Th. 36 36 Friedrichsd'or .. 13 15 Westpr. Pfandhr. 4 1 987 987 IDisconto-- 1 37 11 /

Wechsel- Cours.

/ kw 250 HI. Kurz siñ j 250 Fl. 2 Mt. 1141 J,, 300 Mk. Kurz 16. ö zb liz. 2 Mt. Ii stohz JI 1 LSt. 3 Mt. 6 M ,,,..e S8 , 150 FI. 2 Mt. 1045 R 69 Mn. 1053 J 100 ThIl. 12 Mt. ö I 100 Ihl. 8 Lage i033 m , 150 FI. 2 Mt. 1603 J 9 3 30 JJ tzo0 FI. Kurz ö

0

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaligtt 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Lustdruck.. 342. Par. 3 il, 0 var. 3a s, 6 Par. Auel arme 6, S o R. guftwärme 5,6 R. 0,1 2 R. 2,29 R. Thaupunkt 7,20 R. 4,00 R. 4,20 R.

1834. 10 Februar.

Flußwärme 0, 39 R.

Dunstsattg. S9 pCt. 71 pCt. sd pCt. Bodenwärme 2, 199. Wetter. ... heiter Reif) eiter. halbheiter.⸗ 5

Kind.... 4 8 . ES er faucdant. Case * Wolkenzug SSDO. P Niederschlag O, o o c Ih.

Königliche Sch auspiele.

Mittwoch, 12. Februar. Im Opernhause: Mit Allerhoͤchste Genehmigung. Zum Benefiz der Dlles. Therese und Fanm Elsler, zum erstenmale: Die Maskerade, großes komisches Bal let in 1 Akt, von Henry. In Scene gesetzt von Therese und Fanny Elsler, welche hierin tanzen werden. Vorher: Mlalier faceat in eeclesia, oder: die kluge Koͤnigin, historische Tragiko moͤdie in 3 Aufzuͤgen.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch mit Dienstag bezeich, nete Billets zum Parterre, à 15 Sgr., und zum Amphitheater, a7! Sgr., in der Wohnung der Dlles. Elsler, Jaͤger-Straßt Nr. 67 2 Treppen hoch, Morgens 9 bis Mittags 2 Uhr, und Abends an der Kasse zu haben.

Im Schauspielhause: Guten Morgen, Vielliebchen! Lush spiel in 1 Akt, von A. v. Thale. Hierauf: Die Schleichhaͤnd ler, Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.

Donnerstag, 13. Februar. Im Opernhause: Die Lichtenstei ner, dramatisches Gemaͤlde in 5 Abtheilungen, mit einem Vo spiele, von Bahrdt.

Im Schauspielhause: die en 3 aeies, par Mr. Béraud. A qui la faute, vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Freitag, 14. Februar. Im Opernhause: Johann von Paris, Singspiel in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik ven Boyeldieu. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Die Maske rade, komisches Ballet in 1 Akt, von Henry. In Seene geseht von Dlles. Therese und Fanny Elsler, welche hierin tanzen werden.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Sonnabend, 15. Februar. Im Konzertsaale des Schauspiel hauses: Letzter diesjaͤhriger Subscriptions-Ball.

Köͤnigstädtisches Theater. sittwoch, 12. Februar. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sohn von Nuͤrnberg, Schauspiel in 5 Akten, nebst einein Vorspies: „Der juͤngere Sohn“, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Donnerstag, 13. Februar. (In Italiaͤnischer Sprache): Zelmira, Oper in 2 Akten; Musik von Rossini.

Freitag, 14. Februar. Erbvertrag, dramatische Dichtung in 2 Abtheilungen, nach einet Erzaͤhlung des E. T. A. Hoffmann, von W. Vogel. Erst Abtheilung: Das Verbrechen, Drama in 1 Akt. Zweite Ab— theilung: Das Gewissen, Drama in 4 Akten. (Hr. Ed. Jert, mann, vom Koͤniglichen Hoftheater zu Muͤnchen: Daniel, a Gastrolle .)

1) La Duchesse et le Page, eomè. 2) La seconde année, ou:

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 10. Februar 1834.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 12 Sgt. en 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 6 Sgt 2 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.

b Pf.; Rogg große Gerste 25 Sgr. auch 21 Sgr. 3 Pf Hafer 25 Sgr, auch 21 Sgr. 3 Pf.

i Wafser Weißen (weißer Rthir, auch 1 Rihlr. 25 Sgt.

und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, au

1 Rthlr 7 Sgr. 6 Pf große Gerste 4 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf. auch

Rthlr.; Erbsen 4 Rthlr. 17 Sgr 6 Pf. 8. Sonnabend, den 8. Februar 1834.

Zum erstenmale wiederholt: Der.

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Allgemeine

Pt entisch Staats Stiting.

Berlin, Donnerstag den 13ten Febru

ö 8

ar 1611

—— ö

Amtliche Nachrichten. . 69648

Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben dem Justiz⸗Kommissarius Grashoff zu Halberstadt den Titel eines Justiz-Kommissions— Fathes Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Der Justiz-Kommissarius Dietrich zu Neudamm ist zu— lleich zum Notarius pablicus im Departement des Koͤniglichen Yber⸗Landesgerichts zu Frankfurt a. d. O. ernannt worden.

Abgereist: Der Fuͤrst Eduard zu Carolath-Schoön⸗ aich, nach Meiningen.

Zeitungs-Nachrichten.

Fegn k rei h

Paris, 5. Febr. Gestern Abend ertheilte der König dem errn Lehon und dem Wuͤrttembergischen Gesandten, Grafen von Nulinen, Privat⸗Audienzen.

Zu dem auf morgen angesagten Ball des Praͤsidenten der Depuͤtirten⸗Lammer sind uͤber 2009 Personen eingeladen worden.

Der Gesetz-Entwurf uͤber die Reorganisation des Staats— Raths wird morgen in die Deputirten⸗Kammer gebracht werden.

Herr Realier-Dumas, Deputirter der Drome hat gestern af das Bureau der Deputirten-Kammer einen Vorschlag in

Betreff der Getraͤnk-Steuer niedergelegt, welcher besonders dar— auf berechnet seyn soll, die Konsumenten uͤberall nach einem glei— chen Verhaͤltniß zu besteuern.

Der vor einigen Tagen von der Jury gegen die Ansicht des Gerichtshofes fur schuldig befundene Herr Philippe ist gestern vor eine neue Jury gestellt, und von dieser freigesprochen worden.

Im heutigen Blatte des Journal des Debats liest

man Über die Spanischen Angelegenheiten noch Folgendes: „Ein Englischer Courier hat Nachrichten aus Madrid vom 28. Ja— nuar mitgebracht. Bei seiner Abreise von dort war das Dekret wegen Einberufung der Cortes noch nicht erschienen; doch war die Einberufung selbst beschlossen, und es handelte sich nur noch um die definitive Feststellung des Grundsatzes, nach welchem sie fattfinden sollte. Man wußte bereits, daß es zwei Kammern geben wuͤrde, die erste aus dem hohen Adel und der Geistlichkeit, Hie andere aus den Landes-Deputirten bestehend; uͤber den Wahl— Modus selbst war man noch nicht einig. Die alten Gesetze sind jm dieser Beziehung unzulänglich; fruͤher hatten nur 76 Staͤdte das Wahlrecht, und man sieht wohl ein, daß diese Zahl heutiges Tages nicht hinreichen wuͤrde. Die Organisation der Armee schritt vor, auch war man mit mehreren Finanz-Plaͤnen beschaͤf— lizt, um sich Geld zu verschaffen. Gegen die Infanten Don (arlos und Dom Miguel sollten rasche und entscheidende Maß— kegeln ergriffen werden. Die Hauptstadt war bei der Abreise des Couriers vollkommen ruhig.

Der Temps enthalt in Bezug auf den Ministerwechsel in Spanien folgenden Artikel: „Der Sturz des Herrn Zea hat augenscheinlich eine Spannung zwischen unserm Ministerium und Spanien hervorgebracht. Seit der telegraphischen Depesche, wel— che uns das Journal de Paris mittheilte, um die Ernennung bes Herrn Martinez de la Rosa anzuzeigen, haben weder jenes ministeriele Organ, noch der offizielle Moniteur uns auch nur in Wort uͤber die Spanischen Angelegenheiten gesagt. Sie haben 6 darauf beschraͤnkt, die Korrespondenzen der Bordeauxer

läͤtter mitzutheilen. Es knuͤpfen sich an die Frage wegen ber Cortes-Anleihe so viel Franzoͤsische Interessen, daß man sich lber die Aufregung nicht wundern kann, welche durch das neuste Dekret der Koͤnigin-Regentin, in Betreff der Revision der frem, ben Schuld, hervorgebracht worden ist. Man scheint sich haupt— sichlich uͤber die Bestimmung zu beunruhigen, wonach jene Re— bison nur bis zum Jahre 1823 angeordnet wird. Wir sind lber der Meinung, daß man die Cortes-Anleihe unabhaͤngig von den Arbeiten der Kommission anerkennen kann, und daß man ieselbe eigentlich schon stillschweigend anerkennt, indem man sie leiner Revision unterwirft. Vielleicht aber will man die Ver— mmlung der Cortes abwarten, um ihnen die Anerkennung je— ner Anleihe vorzulegen.“

Straßburg, 3. Februar. Die neun noch hier in Haft gewesenen Artillerie- Ofsiziere sind in Freiheit gesetzt worden, und dies hat ungemein viele Freude erregt, sowohl bei der

esatzung, als der Buͤrgerschaft; von allen Seiten bezeugte man hnen die lebhafteste Theilnahme, und nur ihre Bescheidenheit (!) at sie offentlichen Festlichkeiten entzogen. Der Befreiungs-Be, Hl wurde durch eine telegraphische Botschaft hierher befoͤrdert. Die Nachricht war um so auffallender, als in den letzten Ver— undlungen der Deputirten-⸗Kammer der Kriegs-Minister von Rar keiner Nachgiebigkeit hoͤren wollte, ja sogar behauptete, Recht h aben, und in einem ziemlich barschen Ton blinden Gehor— Im verlangte. Diese Sache ist uͤbrigens keineswegs beendigt: Där Abgeordnete Larabit, ein gewesener Stabs-⸗Offizier der Artil⸗ rie, hat hieher geschrieben, üm sich einige Dokumente zu erbit— an; 'er sieht in dem Betragen des Ministers eine Beleidigung re die sammtlichen Artillerie- Regimenter. Dazu kommt nun uch der traurige Tod des geistreichen Abgeordneten Dulong, der in

nz Frankreich viele Freunde zaͤhlte; bei dem feurigen Charakter

Das Schock Stroh 1 RNtylt, auch 9 Rrthlr. 15 Sgr. det sr Franzosen könnteddas! Vill, in welchem ler gefallen, leicht

Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel. mn mmm

Gedruckt bei A. W. Hayn.

ch mehrere andere nach sich ziehen. Eine Neuerung, an die jan Muͤhe hat zu glauben, besteht darin, daß nun auch die Mi— airs mit dem Kopfgelde besteuert werden sollen; man versichert, nehrere Capitains beklagen sich, daß sie zu 12 Franken des Jahrs ugesetzt sind, ja dem gemeinen Soldaten soll sogar taͤglich T Een— nme als Abgabe entzogen werden. Unser Departemental-Ver,

ein gegen die Getraͤnk, und Sah—Steuer erhaͤlt taglich neue Mit— glieder. So wie die noͤthige Zahl der Unterschriften vorhanden, soll hier ein Central⸗Ausschuß ünd in jedem Hauptorte eines Kan— tons ein Kantonal-Ausschuß gebildet werden.

Großbritanten und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 4. Febr. Nachdem (wie gestern bereits erwahnt wurde) die Lords, Herzog von Sutherland und Lord Howard von Effingham, die Adresse als Antwort auf die Thron-Rede in Antrag gebracht hatten, erhob sich zunaͤchst der Herzog von Wel— lington und nachdem er kurz bemerkt hatte, daß er im Allgemei— nen in der Thron-Rede, so wie in dem, was der edle Lord vor ihm gesprochen, nichts gefunden, dem er sich entgegenzusetzen habe, äußerte er sich im Wesentlichen folgendermaßen:

„Es war mir unmoglich, die Rede und die darin beruͤbrten Gegenstaͤnde mit anzuhören, ohne mich veranlaßt zu fuͤhlen, an Ew. Herrlichkeiten einige Worte darüber zu richten, und ich muß vor Allem sagen, daß sie so wenig Inhalt enthielt, als nur irgend eine Rede, die ich jemals vom Thron herab vernommen. (Hoöͤrt, hört! von den Baͤnken der Opposition. Es möchte wohl unmbg— lich seyn, in Bezug auf irgend einen Theil jener Rede zu behaußp— ten, daß darin die Absicht der Regierung, als einer Regierung, zu erkennen sey, irgend eine Maßregel ins Werk treten zu e . Der edle Lord, welcher zuletzt zu Ew. Herrlichkeiten gesprochen, hat zwar auch solcher Maßregeln Erwaͤhnung gethan, die Ihnen vor⸗ gelegt werden wurden, aber er kann dies unmöglich aus irgend einer Beslimmung, die in der Thron⸗Rede gegeben worden ware, herlei⸗ ten, und er muß deshalb von diesen Maßregeln nur in Folge einer ihm gewordenen besonderen Mittheilung von Seiten der Regie— rung gesprochen haben. Was nun den ersten in der Thron— Rede beruͤbrten Gegenstand anbetrifft, namlich den Erfolg, welchen die Bemühungen der Gesetzgebung zur Abschaffung der Sklaverei in Westindien gehabt, so bin ich ausnehmend erfreut, den Erfolg dieser Maßregel zu vernehmen. (Hoͤrt!) Ich habe mich zwar derselben auf jede moͤgliche Weise entgegengesetzt, weil ich befürchtete, daß sie höchst verderbliche Folgen haben werde, aber nun freue ich mich ungemein, daß ich in meinen Erwartungen getaͤuscht worden bin. Dennoch bin ich nicht ohne Sorgen, daß die edlen Lords auf der entgegengesetzten Seite zu voreilig in ihren Erklaͤrungen gewesen seyn mochten. Ich ann nach allem dem, was ich anderweitig vernommen, nicht einsehen, daß die fragliche Maß⸗ regel so erfolgreich gewesen seyn solle, als man sie erklart hat. Ich weiß jwar, daß die gesetzgebende Versammlung von Jamaica ein Gesetz erlassen en, l, sie die auf die Abschaffung der Sklaverei bezuͤgliche Maßregel bestaͤtigt, und daß dasselbe auch vom Parla⸗ mente genehmigt worden; aber ich habe keinesweges gehört, daß die gesetzgebende Versammlung von Jamaika neue Gesetze eingebracht, wodurch jene Akte in Kraft a„setzt werden annte. (Hört!) Sie hat im Gegentheil die ganze Verantwortlich keit der Maßregel auf die Schul tern der Regierung gewaͤlzt. Die Lage der Dinge ist also keines— weges von der Art, daß sie die uͤber den Erfolg gegebenen Erklaͤ—⸗ ö zu rechtfertigen vermochte. Den naͤchstbetreffenden Ge— genstand, namlich unsere Verhaͤltnisse zum Auslande, so wie die gegebene Aussicht auf die Fortdauer des Friedens, habe ich mit großer Genugthuung wahrgenommen; denn es kann Niemand ge⸗ ben, der fuͤr die Vortheile des Friedens, sowohl des inneren als des aͤußeren, empfaͤnglicher waͤre, als ich. (Hört, hoͤrt! Was jedoch die zwischen Holland und Belgten schwebende Frage angeht, so bin ich der Meinung, daß sie in diesem Augenblicke noch gerade auf derselben Stufe stehe, auf der sie vor zwei Jahren gestanden. (Hört, hoͤrt! Es kann wohl kaum ein Staat mit Gol eben so unge⸗ recht behandelt werden, als es Holland wurde, und man darf wohl erwarten, daß der Konig der Niederlande in das ihm vorgeschla— gene Arrangement niemals willigen wird. Ich gehe jetzt zu der Spanischen und Portugiesischen Frage uͤber. Ich habe in diesem Hause oft meine Gruͤnde fuͤr die von mir gehe Meinung dar⸗ gelegt, daß namlich der Krieg in Portugal von unserem Lande genͤͤhrt, veranlaßt und unterhalten worden sey, und ich brauche sie wohl nicht noch einmal zu wiederholen, aber ich moͤchte die Auf- merksamkeit des Hauses bloß auf die Verhandlung wieder hinlen— ken, welche hier waͤhrend der letzten Session stattgefunden. Ich meine die Adresse, welche das Haus an den König votirte, und worin es Se. Majestaͤt, ersuchte, zu befehlen, daß Seine uUnterthanen die Neutralität hinsichts der Portugiesischen Angelegenheiten respektiren moͤchten. Der König genehmigte zwar diese Adresse nicht, doch ich habe wohl nicht noͤthig, Alles, was bei dieser Gelegenheit vorge⸗ gangen, anzufuͤhren. Dennoch wurde jenes Individuum, auf dessen Handlungen sich jene Adresse bezogen, eine Woche nach— her bestraft, und zwar eben jener Handlungen wegen. Wie wurde nun aber die Neutralitaͤt beobachtet? Nun, es ist wohl bekannt genug, daß der Streit in Portugal durch Einfluß, Geld und Kraͤfte unseres Landes gefoͤrdert worden. Und doch sagt man, daß mgn Neutralitaͤt beobachtet habe, da man doch offenbar unter dem Einfluß der Königl. Flotte im Tajo und Duero den Krieg unterhielt. Es hieß, der König von Spanien muͤsse neutral bleiben, und wenn er es nicht bliebe, dann seyen wir befugt, Dom Pedro zu unterstuͤten. Wie wurde nun aber die Neutralitaͤt ge—= schuͤtzt! Nun eben durch die Gegenwart jener Flotte, unter deren Einfluß jene Maßregeln zur Untöerstuͤtzung Dom Pedro's ins Werk gesetzt wurden. (Hort) Meine Behauptung ist nun vor Allem, daß wir verpflichtet gewesen waren, nach allen unseren Kraͤften den Zwist in Portugal zu daͤmpfen, und Dom Miguel anzuerkennen. Wir hatten nichts damit zu thun, wie seine Autoritaͤt begruͤndet war, sondern es genuͤgte fuͤr unsere Interessen, daß sie begruͤndet war; seine Regierung war die Regierung de facto, und als eine solche hätten wir sie anerkennen muͤssen; und besonders auch noch des— halb, weil wir von dem uͤber Portugal herrschenden Souverain de sacio die Erfüllung der mit uns bestehenden Vertraͤge er⸗ warteten, und leistete er diese, so waren wir auch verpflichtet, ihm unsererseits dieselben zu erfuͤllen. Aber diese Neutralitaͤt, die so triftig erfordert war, wurde nicht geachtet, und was war die Folge davon? Kurz darauf wurde Don Carlos nach Portugal verbannt. Sein Bruder hatte zwar von ihm verlangt, nach Italsen zu gehen, aber Don Carlos verweigerte dies, blieb, bis sein Bruder starb, in ern gn, und bald darguf brach ein Buͤrgerkrieg in Spanien aus.

s haͤtte ihm nicht muͤssen verstattet werden, in Portugal zu blei⸗ ben. Ich aber behaupte nun, wie ich immer behaupten werde, daß, ware Gerechtigkeit geuͤbt worden, die Minister des Königs ganz andere Maßregeln gegen die beiden Parteien in Portugal hät- ten befolgen muͤssen. Ich empfahl in der letzten Session des Parlaments der Regierung, eine Proclamation zu erlassen,

Halbinsel jetzt geordnet seyn, und das Land haͤtte nicht die Fort⸗ dauer des Buͤrgerkrieges zu beklagen, der jetzt in diesen ungluͤckli⸗ chen Landern wüthet. Was den Beistand betrifft, welchen Rußland der Tuͤrkei geleistet, so wuͤrde ich, wenn sich die Regierung in so weit darein gemischt haͤtte, als sie thun mußte, und auf der Zurück— zichung der Flotten Mehmed Ali's von der Levante bestanden waͤre, von einer Bezugnahme hierauf abstehen. Ich empfahl damals, daß man diesen Weg einschlagen möchte, aber statt dessen wurde dem Mehmed Ali erlaubt, gegen die Tuͤrkei vorzurüͤcken, bis endlich der letzteren nichts anderes uͤbrig blieb, als andere Maͤchte zu ihrem Beistand herbeizurufen. Sie forderte denselben zuerst von England, ihrem alten Bundesgenossen, aber dieser alte Bun⸗ desgenosse, stätt denselben zu leisten, bloͤkirte liger mit seiner Flotte einen anderen seiner noch aͤlteren Bundesgenossen in der Norosee. (Hört! Anstatt jene Flotte in der Levante zu gebrauchen, um Mehmed Ali in seinem Angriff auf die Tuͤrkei zu beobachten, lleß sich unser Land vielmehr selbst in einen Angriff ein gegen seinen treuesten und aͤltesten Bundesgenossen, den König von Holland. g , hört!) Der Kaiser von Rußland wurde also von der Tuͤr— ei zu Huͤlfe gerufen, und der Kaiser ergriff diese guͤnstige Gelegen—⸗ heit, nach der er lange gestrebt hatte, sandte eine Flotte zum Beistand der Turkei herbei, und unsere . fand zu spaͤt, daß sie diesem un⸗ gluͤcklichen Schritt, der natuͤrlichen Folge ihrer schlechten Politik, nicht mehr zuvorkommen konne. Die Tuͤrkes war dadurch unter den Schutz jener Macht gestellt worden, und es ist jetzt schwer zu sagen, wann sie von jenem Schutz wieder frei werden mag. Dies ist die Ge⸗ schichte der Politik unserer Regierung hinsichtlich dieses Gegenstän—⸗ des, und es faͤllt mir unmöglich, voraus zu sehen, wo die Fol— gerungen dieser schlechten Politik enden koͤnnten. Ich komme jetzt auf den Theil der Rede Sr. Majestaͤt, welcher sich auf eine in der letzten Session des Parlaments ausgebrachte Maßregel bezieht, und

die Corporations-Kommission. Es ist inzwischen, wahrend das Parlament nicht saß, viel uͤber die Gesetzmaäͤßigkeit dieser Kom— mission gesprochen worden, und mancherlei verschiedene Ansichten der Gesetzkundigen haben sich erhoben. Viele erklärten sie fur un gesetzmaͤßig. Meine Ansicht, die ich ohne Furcht vor Widerspruch von Seiten der edlen Lords hier ausspreche, ist nun die, daß die Verfassung unseres Landes genau mit seinen Municipal ⸗Insti⸗ tutionen zusammenhaͤngt, und daß eine Zerstdͤrung der letztern auch nothwendig die der erstern herbeiführen wuͤrde. In der Rede Sr. Majestaͤt ist nichts daruͤber enthalten, welchen Weg die Minister in dieser Beziehung einschlagen wollen. So hat auch weder der edle

e uͤnterstuͤtzte, etwas daruͤber gesagt, daß dieser Gegenstand Ew. Herrlichkeiten vorgelegt werden würde. Sollte aber die Frage uͤber die Gesetzmäßigkeit dieser Kommission an Sie gebracht werden, so wurde sie Ihre größte Aufmerksamkeit erfordern, um einen Beschluß daruͤber zu fassen. Die Art und Weise, wie sich die Regierung hinstcht— lich der Kirche von Irland in ihrer Maßregel der Kirchen-Reform in der letzten Session gezeigt, sollte das Haus vorsichtig machen, wenn es von eben dieser Regierung einen Vorschlag über die Reform-Frage binsichtlich der Kirche Englands empfaͤngt. Ich habe in einer frü— heren Session zwei Bills, die ein sehr ehrenwerther Praͤlat einge— bracht, unterstuͤtzt, welche, wenn sie durchgegangen, ohne Zweifel die Reform bewirkt haben wurden, soweit sie noͤthig war. Die eine derselben war bestimmt, die Mehrheiten der Pfründen zu reguliren, die andere, die Zehnten abzuldsen. Die Regierung widersetzte sich diesen beiden Maßregeln, und ich fordere deshalb das Parlament auf, mit Vorsicht auf jede Maßregel zu blicken, welché von den Min stern Sr. Majestät vorgeschlagen werden moͤchte. (Beifall auf den Seiten der Opposition. Was die Irlaͤndische Zwangs-Bill anbe— trifft, so sind ohne Zweifel große Wohlthaten aus derselben hervorgegan— en obgleich es nicht fuͤr nothwendig befunden worden, sie in Vollzug zu etzen, mit Ausnahme eines einzigen Bistriktes. Die Existenz der Bill selbst batte immer die allgemeine Wohlfahrt zum Zweck. Gleichwohl hat sich die Regierung noch uͤber fortbestehende Unruhen in Irland be— klagt, aber nicht angegeben, ob die Zwangs⸗Bill noch in Jorer Wir— lung fortdauern solle. Die Unruhen, welche sich auf die Auflofung der Unien beziehen, scheinen allerdings sehr bedenklicher Natur zu seyn, aber die Thron⸗Rede hat keiner zu Beilegung derselben beab— sichtigten Maßregeln irgend Erwaͤhnung gethan. Hinsichtlich der Irlaͤndischen Zehnten habe ich dem Hause in einer früheren Session eine Resolution vorgelegt, die, wenn sie in Wirksamkeit gesetzt wor— den, daz Land darüber beruhigt haben wurde, ohne die Opferung irgend eines Interesses noͤthig zu machen.“ (Beifall.)

Graf Grey erhob sich darauf, um den Angriffen des vori— gen Redners zu begegnen. Er haͤtte gehofft, sagte er, daß die— ser Abend wenigstens ohne einen Angriff auf das Ministerium voruͤbergehen wuͤrde, zumal da der Herzog erklaͤrt, daß er an der Adresse nichts auszustellen habe; der edle Herzog habe sich aber daruͤber beschwert, daß die Thron-Rede nichtssagend sey; indeß Ihre Herrlichkeiten wuͤßten doch wohl, daß man diese Klage seit einer langen Reihe von Jahren gegen jede Thron-Rede gefuͤhrt, diejenigen nicht ausgenommen, an deren Redaction der edle Herzog selbst Theil genommen, (Hört!) Die Sache sey zanz natuͤrlich, denn eine Thron-Rede sollte kurz seyn, und in einer kurzen Rede könne man unmoglich alle die verschiedenen Gegenstaͤnde beruͤh—⸗ ren, die in der vorstehenden Parlaments⸗-Session zur Eroͤrterung * duͤrften.

Ich koͤnnte uͤbrigens leicht zeigen“, fuhr der Redner fort ö die Klage des edlen Herzogs nicht gegruͤndet ist, indeß 6 . thue, will ich, mit Erlaubniß Ewr. Herrlichkeiten, naher auf einige von dem edlen Herzoge berührte Punkte eingehen, namentlich alf das, was er in Bezug auf die Sklaverei in Westindien, und was er in Bezug auf unsere auswaͤrtige Politik gesagt hat. Ich weiß sehr wobl, daß mit Hinsicht auf die erssere Angelegenheit noch viel zu thun und daß es die Pflicht der Minister ist, diesm Gegenstande,“ wie so vielen anderen noch nicht erledigten, dieselbe Aufmerksamkeit zu widmen, die sie ihnen bisher zugewendet. (Hort! Der edle Her- og befindet sich aber offenbar im Irrthum, denn es heißt in der Thron⸗Rede keinesweges, daß dies ein Gegenstand sey, zu dessen gaͤnz⸗ licher und vollkommener Erledigung sich das Land schon Gluck wuͤnschen koͤnne; sondern nur, daß die Maßregel der Regierung in

saͤmmtlichen Kolonieen so aufgenommen worden, daß man sich im höͤchsten Grade daruͤber freuen könne, und zwar so, daß? der Erfolg gerade das Gegentheil von dem war, den der edle Herzog prophezeit hatte. (Beifall) Wenn Ew Herrlichkei— ten das, was in dieser Hinsicht die Thron-Rede sagt, genau und unparteiisch betrachten, so werden Sie zewiß' gern die Minister von der r,, lossprechen, daß dieselbe hre Er— wartungen mit zu großem Vertrauen ausgedruͤckk Härten; und wenn man bedenkt, was bereits geschehen ist, wenn man bedenkt, wie die Bill

um alle unterthanen dieses Königreiches von beiden Parteien abzu— herufen; waͤre dies geschehen, so wurden die Angelegenheiten auf der

in den Kolonieen , n . und wie die Grundsaͤtze derselben an genommen worden, so kann man gewiß glauben, daß die Zeit nicht

damals der Gegenstand vieler Verhandlungen gewefen. Ich meine?

, welcher auf die Adresse angetragen, noch der edle Lord, der '

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