1834 / 59 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und dem Handels-Minister erhob, werden wir morgen zuruͤck— kommen.

Vorgestern sind mehrere Ober⸗-Offiziere und Adjutanten mit der Post von hier nach Lyon abgereist.

Das Journal de Paris enthaͤlt folgenden kurzen Be⸗ richt aus Lyon vom itzten Abends: „Die Arbeiter sind noch nicht wieder an ihre Geschäfte gegangen; indeß hofft man, daß sie bald ihr wahres Interesse besser einsehen und an ihre Werk⸗ stuhle zuruͤckkehren werden. Sonntag, der gewoͤhnlich der schoͤnste Karnevals-Tag fuͤr Lyon ist, ging ruhig voruͤber. Es zeigten sich viel Masken, und es fiel keine Stoͤrung vor.“

Die Korvette „la Dordogne“ ist am 16ten d. von Brest nach Martinique abgegangen; sie bringt den zum Gouverneur dieser Kolonie ernannten Vice-Admiral Halgan dorthin.

Der Schiffs-Lieutenant Herr von St. Haouen ist zum Commandeur der Last-Korverte „la Meuse“ ernannt worden.

Der Monteur theilt unter Madrid vom 7. Febr. folgen— des an Herrn Martinez de la Rosa gerichtetes Dekret der verwütt— weten Königin mit: „Mit Ruͤcksicht auf die Beweggruͤnde, die Sie

Der 16zte, diesmal der erste Fasten⸗ vom Sten d. empfangen.

234

finden, indem Ich ihnen erlaube, fret in ihr Vaterland zuruͤckzukehren. Sie haben es vernommen und werden es mittheilen, wem da⸗ von zu wissen noͤthig ist.“ Diesem Aktenstuͤck fuͤgt der Mo—⸗

niteu? hinzu, daß er von der Spanischen Gesandtschaft in Paris hinzu, daß gan isch reno befindet sich bei Don Carlos

aufgefordert worden, allen in dieser neuen Ausdehnung der Am

nestie begriffenen Spaniern anzuzeigen, daß sie sich an die ge— nannte Gesandtschaft wenden und ihre Paͤsse fordern koͤnnten, die ihnen sogleich ausgefertigt werden sollten. Das Journal des Débats hat Briefe aus Madrid „Man erwartete“, sagt dieses Blatt,

„in oder 5 Tagen das Dekret in Bezug auf die Einberufung

der Cortes. Die Madrider Hof-Zeitung vom Sten meldet, daß in dem Finanz-Ministerium eine Veranderung stattgefunden hat. Hr. Aranalde ist nicht mehr Finanz-Minister; seinen Nachfolger nennt man uns noch nicht, aber er laͤßt sich vermuthen, da die Fonds in die Hoͤhe gegangen sind; sie stiegen von 37 auf 4h. Aus Barcelona sins Briefe vom 11ten hier ein⸗ gegangen. Man hegte dort noch immer Vertrauen zu dem neuen Minister, und der

werben will, daß Dom Miguel sich mit wenigen Truppen, die bracht, hat entwaffnen lassen.

die

was ihm viel Geld kostet. Man erfaͤhrt jedoch dem Praͤtendenten uͤberworfen un

dieser bis dahin zusammenge Der General Gonzales Na, in Villareal, nebst meh,

reren Möoͤnchen und Geistlichen; aber der General Rodil hh wacht mit einer hinreichenden und ergebenen Truppen⸗Macht die Bewegungen des Don Earlos und seiner Anhaͤnger““ Hierdurch meint der Messager, sey das Geruͤcht vom Eindringen deß Don Earlos in Spanien, das er gleich nicht geglaubt habt widerlegt.“ t

Heute schloß 5proc. Rente pr. compi. 105. 75. 105. 85. 3proc. pr. compi 76. 10.

lin con . 4 s . lin cour. 76. 15. pro

Neap. pr. οmpf. 92. 30. Kin Conr. 92. 40. 5proc. Span. pern.

614. 3proc. do. 39.

5proc. Belg. 985. CortesObl. 30.

Frankfurt a. M., 23. Febr. Oesterr, 5proc. Metall. gz

proc. Sgr. 100 Fl.

Handel hat wieder mit aller fruͤheren Lebhaf⸗ Obl. 9g3 3. Poln. Loose 61. G.

Bank⸗Actien 1511. Part. Obl. 1333. G. Loose j Preuß. Praͤm.“ Sch. 537. G. Holl. öpröf

2068. Br. Span. 5proc. Rente 593. Zyrye

tigkeit begonnen. Rachschrift. Es scheint gewiß, daß man do. 39. G. gestern Abend Nachrichten aus Madrid bis zum 12ten erhalten

Mir auseinandergesetzt haben, und in Uebereinstimmung mit dem Gutachten Meines Minister-Raths hahe Ich es fuͤr angemessen erachtet, im Namen Meiner erhabenen Tochter, der Koͤnigin

Donna Isabella 1J., den Genuß des Amnestie-Dekrets auf alle dieje⸗

ö

hat. de Baquedano, der im Jahre 1818 Finanz-⸗Minister war.“

Der Nachfolger des Herrn Aranalde ist Don Joseph Imaz

In dem zu Barcelona erscheinenden Blatt El Vapor

Redaeteur Cottel.

.

nigen Exr⸗Deputirten auszudehnen, die sich wegen der von ihnen als liest man unterm kiten d.; „De Koͤnigreichs be! sich noch immer in

Deputirten abgegebenen Meinungen außerhalb des

Villareal, w

; /

Bekanntmachungen.

BSerlanntm achung.

Die zu Johannis dieses Jahres pachtlos werdende Domaine Eloeden, nebst den dazu gehoͤrigen beiden BVorwerken, Rettig und Schützberg, im Schweinitzer Kreise, zwei Meilen von Wittenberg, in der Elb-Aue belegen, soll von Johannis dieses Jahres ab anderweit auf zwölf Jahre, und zwar im Wege der Submission verpachtet werden. ĩ .

Außer dem sehr geraͤumigen, gut eingerichteten und angenehm gelegenen Wohngebäude in Cloeden selbst und den gleichfalls im besten Zustande sich befindenden Wirthschafts⸗Gebaͤuden, gehoͤren zu dieser Domaine:

1458 Morg. 22 Ruth. Acker, zum Theil von vorzuͤglicher Beschaffen⸗

heit,

k zwei- und einschuͤrige Wiesen,

w . ö Gaͤrten,

11 eigenthüͤmliche Huthun⸗ gen; außerdem nicht un⸗ betraͤchtliche Koppel⸗Hu⸗ thungen, und

35 8 bein ferner Brauerei, Brennerei, Ziegelei, e ine Schiff mhle, nicht unbedeutende Hand- und Spannyienste, baare⸗ und Natural⸗Gefaͤlle, im Geldbetrage von cireg 1160 Thlr. und eine Schaͤferei, welche zu 2200 Stuͤck Axel. der Zuzucht angeschlagen ist.

Die Anweisung uber das bei der Submission zu beobachtende Verfahren, ist den Pacht-Bedingungen vorgeheftet, und koͤnnen diese, so wie der Anschlag nehbst Karten und Vermessungs⸗-Register, ingleichen die Nachweisung des dem Paͤchter mit zu uͤberlassenden beträchtlichen Stamm⸗Inventariums an Vieh, Schiff und Geschirr, Haus- ünd Wirthschofts-Heraͤthe vom sten k. Mts. ab, taglich in den gewohnlichen Dienßf— stunden bei der Domainen-Registratur eingesehen werden.

Es wird hier nur noch bemerkt daß:

1) die Pachtgebote späatestens bis zum 51. Maͤrz d. J. bei dem Justitigrius der unterzeichneten Abtheilung, Herrn Regierungs-Rath von L'Estoeg abgegeben werden muͤssen, indem auf spaͤtere Ge⸗ bote, keine Rucksicht genommen werden kann,

daß:

2) die Pachtlustigen sich hei Abgabe ihrer Gebote zugleich uͤber ihre Qualifikation zu einer Domai— nen⸗-Pachtung und besonders uͤber den Besitz ei—⸗ nes hinlaͤnglichen Vermoͤgens genuͤgend auszu— weisen haben, da sonst ein Pachfgebot von ihnen nicht angenommen werden kann, daß:

) das Mirimum des Pachtgeldes, unter welchem gar kein Gebot statt findet, auf 7400 Thlr. ein⸗ schließlich J in Golde sestgesetzt worden ist, und daß endlich:

4) die Eröffnung der versiegelt abzugebenden Sub— missionen den 3. April d. J. Vormittags 11 Uhr in dem Geschaͤfts-Lolal der unterzeichneten Be— hoöͤrde erfolgen wird.

Merseburg, den 7 Februar 1834

gon sgliche Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der direk— ten Steuern, Domainen und Forsten.

Bekanntmachung. Zufolge Antrages der Theilnehmer werden nachste= dende, bei der Königlichen General-Commission ju Soldin anhaͤngige Gemeinheits-Theilungen, als:

) die Separation der Aecker, Wiesen ünd Hutun— gen der bäuerlichen Wirthe zu Borkow im Landsberger Kreise,

2 die Separation der Hoͤhefeldmark zu Heiners⸗ dorf im Landsberger Kreise,

) die Separation der Hoͤhefeldmark des Dorfs Gennin im Landsberger Kreise,,

4) die Separation der Gemeine Häutung zu Alt- Lypck! im Landsberger Kreise,

hierdurch zur offentlichen Kenntniß gebracht, und die= jenigen Personen, welche dabei ein Interesse zu haben vermeinen, mit ihren Anspruͤchen aber noch nicht ge— hört worden sind, aufgefordert, letztere bei dem Unter— jeichneten, in dem vor demselben zu Landsberg a. W im Gasthöfe zum goldenen Hirsch daselbst

am i? April i834, Vormittags 19 Uhr,

im Falle einer Verletzung, nicht anfechten koͤnnen. Soldin, den 28. Januar 1834. Kuhlmay, Knigl. Kreis⸗Oekonomie⸗Commissarius

Aufforderung. Johann Carl Friedrich Schultze,

Illgem

einer Anzeiger für

1. August 18153 in die 3. Compagnie des damaligen Ostpréußischen Jaͤger-Bataillons eingeireten und den 19. Februar 1816 nach Geiersdorf, Kreis Neisse, Re— gierungsbezirk Oppeln, zur Kriegs-Reserve entlassen, ist

anerkannt worden.

Trotz aller bisher angestellter Nachforschungen ist es indessen nicht moͤzlich gewesen, dessen Aufenzhßalteort zu ermitteln, weshalb derselbe hierdurch auf-efordert wird, sich innerhalb dreier Monate, spaͤtestens aber bis zum 1. Juni d. J. hei dem Unterzeichneten zu melden, damit wegen Aushaͤndigung des Forstversorgungesscheins das Noͤthige verfügt werden kann.

Im Falle der ausbleibenden Meldung hat der ze. Schultze zu gewaͤrtigen, daß er von der Forstoersor— gun esliste gestrichen werden wird. . Gleichzeitig werden saͤmmtliche Civil- und Militair⸗ Behörden, die etwa über den Aufenthalt oder die son— stigen Verhaͤltnisse des ze. Schulze Nachricht geben konnten, um gefaͤllige Mittheilung derselben ergebenst gibeten. .

Greifswald, den 18. Februar 1834.

v. Klaß,

der 1sten und 2ten Jaͤger⸗ Abtheilung.

Schul⸗ Anzeige.

Mit dem April beginnt in der stadtischen Gewerb— schule ein neuer Unterrichts-Cursus. Eltern, deren

zu welchem zwar wissenschaftliche Kenntnisse, aßer keine Unioersi5gtsstadien erforderlich sind, und sie n dem Ende dieser Schule anvertrauen wollen, werden gebeten, die Meldungen in der ersten Halfte des Mo— nats Maͤrz in den Mittegsstunden zwischen 12 und Ühr bei dem Unterzeichneten zu machen. Die Sch! ler müssen im Allgemeinen diejenigen Vorkenntnisse mitbringen, welche für die dritte Klasse eines Gym nasiams befaͤhigen. . Klöden,

9 NM

Nieder ⸗Wallstraße Nr. 12

Ocffentliche Ilandels-Lehranstalt in Leiprig. ö.

Da zu Ostern in der öffentlichen Handels- Lehran— gialt ein neues Schuljahr anfängs, so wird hiermit zur allgemeinen Kenntnils gebracht, dals die Anmeldungen zur Aufnahme von Zöglingen bei dem unterzeichneten hirector der Anstalt Statt haben können. Um aufgenommen zu werden, ist wesentlich erfor- derlich, dass der Zögling das vierzelinte Lebensjahr er reicht, dass er die Blattern gehabt kabe oder geimpft sei, und dass er durch einen guten Schulunterricht vor- bereitet sei. gder in andern guten hiesiten Familien durch- die Fürsorge des Vorstandes oder mit dessen Einwilligung untergebracht und noch unter besondere strenge Aus- sicht eines eigends dazu ernannten Lehrers gestellt Der Director der öffentlichen Handels— Lehranstali in Leipzig.

Schiebe.

den feel. Prediger und Professor Herrn Dr. Schleierm ach r. . Nach geaͤußerten Wuͤnschen erklaͤre ich mich nun

schrift soll sein:

mühen

hingeschiedenen waren, ist vorgeschlagen worden: Auf einem einfachen unverzierten Quader (dem be

kannten Symbole des festen und Dauernden) ruh

bie heilige Schrift da aufgeschlagen, wo das alt

V. 3) im Abschnitt soll man aber die Worte tesen Der Tod Jesu war sein Leben.

acboren im Jahre 1790 zu Loͤwen, Kreis Brieg, Re— 6

gierungsbezitk Breslau, Sohn eines

Cuͤrassiers, den

nunmehr unter dem 5. Januar 1334 auf en Grund haben zwanzigjaͤhriger Dienstzeit als zur Forstversorgung be. rechtigt, von dem Koͤnigl. Hohen Kriegs-Ministerio

Oberst-Lieutenant und Commandeur,

Soͤhne dereinst ein Lebens-Verhältniß wahlen sollen,

Auswärtige Säglinge werden bei Lehrern

Nähere Anzeige wegen der Denkmünze auf

zestimmter dahin: daß, sobald nur fuͤr 20 Lxemplare

Das Pildniß auf der Hauptseite soll nach der vor— trefflichen Büse von Heirn Pfrofessor. Rauch, geschnit⸗ . . ö an henden Bere mterischen Termine anzumelden, wi. en . J ,, Tomblesons Rheinufer, 2te Serie. Ireen falls sie mit hren Ansgrüchen werden präciudirt Kun n, b den nn und de, me, Da⸗ werden und die Auseinandersetzungen spaͤterhin, selbst

Testament endigt, und das neue beginnt. Die Um— Er lehrte gewaltiglich (Marc. 1,

Lo os, wohnhaft Haupt-⸗Muͤnje an der Schleuse.

zer Infant Don Carlos befindet o er Leute fuͤr seinen Dienst an.

Gedruckt bei A. W Hayn.

ö

die

Literarische Anzeigen.

Im Verlage von G. P. Aderholi in Breslau ist so eben erschienen, und in allen Buchhandlungen zu

Der vollstäͤndige Seeretair für die t

Mark Brandenburg und die Nieder-Laumtz. aller Arten Briese und schriftiichen Aufsotzze, so wie Belehrung über die wichtigsten Theile des off: nt lichen GHeschaͤfts⸗ und geselligen Lebens, Prevnt⸗ Verkehre, der Verfossung, Verwaltung und Muütel des Staats, w wi der Rechte und Pflichten seiner Bewohner mit besonderer Berüäcksichtigung dessen, Tas zunaͤchst i Mark Brandenburg und die Nieder-Lausitz betrifft. Tte sehr vermehrte und rerbesserte Auflage. Mit einem Anhange:

Fire md wörter buch ; enthaltend die Verdeutschung und Eeklaͤrung der im gewöhnlichen Leben, in der Kunst- und Gerichts

Aue drucke. 32 Pogen gr. 8vo. elegant cartonnirt. Preis 1 Thlr. 29 sgr.

Dasselbe ohne Fremdwoͤrlerbuch. 1 Thlr. 10 sar, Werkes ist um ein Drittheil gegen die frühere ver— wehrt wol den. Als Hauptpunkte heben wir heroor— 9 Die Umarbeitung der Kapitel 1I1 und I, bei welchen die eingetretenen Veraͤnderungen in der all⸗ . benutzt sind; insbesondere aber die dem Kapitel 1V beigefügte nach den neuesten Per songl-Chronik der Behörden. phabetische Re

en. 3) Die Beifügung folgender

Enregistrement.

Realisirung. wp i chts?⸗ Ta helle. ö . . Ferner ist ebenfalls bereits in den betreffenden Pro— vinzen zu haden: ö . , Der vollstäͤndige Seeretair fuͤr die Rhein-Provinzen. 2te Auflage. Der wollstaͤndige Secretair für das Herzogthum Sachsen und die Altmark. l 3te Auflage. . Im Laufe des Monats Februar mird versandt; Der vollstäaͤndige Seeretair süͤr die Provinz? Pommern. 5e Auflage. Der vollstaͤndige Seeretair fuͤr die Provinz Westphalen. 3te Auflage. Der vollständige Secretair für di Provinzen Ost⸗ und rhauen. 3te Auflage. Der vollstaͤndige Secretair . für das Großherzogthum Posen.

8 2

2ie Auflage.

das Provinzielle jeder Provim

Breslau, den 10. Februar 1854. 6. P. Aderholz.

* *

t

srühern zum Subser

ö I ser zu haben. Ferner empfing ich wieder Rhein- Uler erste Serie, vollständig in 25 Nrn. 5 Lhle. Dieselben, schön gebunden, Goldschnitt. 6 Thlr.

und 10 88. A. Asher, Linden No. 20.

Preußischen Staaten.

Ein Hanzbuch für das Geschaͤfteleken zur Abfessung

Sprache vorkommenden fremden, so wie die Erklaͤrung der in det Gerichts-Sprache vorkommenden deutschen

Die nene Auflage dieses Jedermann unen behrlichen

aeminen Stags- und Provinzial-Verfassung

Norien eingerichtete 2) Das Al⸗ ister sammtlicher Titulagtu— neuen Kapitel: Kapitel 1X von dem Hypothekenwesen und dem Kapitel T von dem De posital—

Fefe n. Kapitel XIII von den zin sen, Tahelle für deren Berechaung. Kapitel XVIII ven den Staats Papieren, deren Verzinsung und

4) Die Beifügung einer Geldge⸗

West⸗Preußen und Lit⸗

Bei saͤmmtlichen ist auf 106 enggedruckten Seiten genau beruͤcksichtigt worden, Inhalt wie der obige gurfüͤhrliche Titel. Je⸗ der der Las Huch sich zur Ansicht vorlegen laßt, wird bei mir und Herrn Devaranne (Postsraße Nr. 12) Un- dessen Nützlichkeit sonaleich einsehen, und mit wenigem terzeichnung da sein wird, diese Denkmänze un fehßl-Gelde einen Hausschatz zrwerken, der inn in keiner bar und ohne Zeitverlust begonnen werden soll Sie Augelegenheit verlaͤßt. r

fann aiso auch bid im Aprü erscheinen; dafern nur kung, daß der obige Praͤnumerations-Preis mit dem die Freunde und Verehrer des Vollendeten den Zeit⸗ punkt des Beginn'z der Arbeit selbst dadurch rascher einerstt. herbeiführen, daß auch sie sich um Unterzeichner be—

Schließlich noch die Bemer—

. KRpril erlischt, und dann ein hoͤherer Laden-Preis

Von diesem, mit so vielem Beifall ausgenommenen Werke, ist die dte Lieserung, 3 herrliche Stahlstiche Imp. Svo enthaltend, eben erschienen. und so wie die von 6 6gr. (aulserhalb Berlins

ö 1 ; : ö ; ö Colorirte Genrebilder à 15 sgr. Stahlstiche à 5. 7 38gr.

Bei AI. Rücker in Berlin verliessen die Presse: Busch D. W. H, iheoretisch, praktische Geburt kunde durch Abbildungen erläutert. 15te Liese. rung. 8 Bogen Text in gr. Sg mit & liihoqgn. phirten Abbildungen auf VIII Tafeln in Rofl. Folio. 2 Thlr. 10 sgr. ; Das auf das sorgsältisste ausgestattete Werk aus 5 Lieferungen bestehen, die nicht getrennt um binnen Jahresfrist erscheinen werden. Die vorlts. gende Lieferung umfasst die Beckenlehre.)

Busch, d' Outrepont und Ritgen, neue Zeit chris sür Geburtskunde, 15ten Bandes Stes Hest mit einer 4b. bildung. Preis des Bandes 3 Lhlr. 10 sgr. (wird son. geselzt.)

Durch alle Buchhandlungen kaun bezogen werden,

Bericht an des Herrn Ministers de Im nern, Execellenj, ů ber die Zer stůckelün der Bauerhoͤfe und die Zer splitterun der Grundstücke in der Rrooinz Westyhr len. (Von dem Königl. Ober-Praͤsidenten in Provinz Wesiphalen). Als Handschrift abt druckt. gr. So. (1824) Geh. 10 sgr.

Um die immer haͤufizer werdende Nachfrage, sthh aus entfernten Gegenden, nach der hier genanmun wichtigen Schrift zu befriedigen, habe ich eine Ann Exemplare in Commission erhelten, wowvon ich das z treffende Publilum hierdurch in Kenntniß setze. Du Erxirag ist zu einem milden Zwecke bestimmt.

Friedrich Regensberg in Muͤnßer

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Dier bach, Flora mythologica oder Plslanenknni⸗ in Bezug auf Mytholoßie und 85 mbolik der bre chen und Römer. gr. Svo. 1 Thlr 10 6.

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Storch, L, die Beguine. Historischer Renn , e Mitte 9. 14. Jahrhunderts. 3 Theile.

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Thsch'n Euch. Rheinisches, auf das Jaht för Mit 8 Stahlstichen. 2 Thlr. ; run

ZSchokke's popular History of Switaerland. . the german: wiih the auihor' subsequent . ; tions ol ihe original work, by W. Hoa Howe. 12mo. Cart. 1 Thlr. 22) at.

2 8. 6 6 6 8 . K /

4

Allgemeine

ö

Preußische Staats- Zeitung.

Freitag den 28 sten

Februar

1834.

Amtliche Nachrichten. i de

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Erfurt ist die erledigte katholische Pfarrstelle zu West⸗ ausen und Bodenrode, im Kreise Heiligenstadt, dem bisherigen Pfarrer zu Siemerode, Heinrich Herzberg, verliehen worden.

Angekommen: Se. Erlaucht der Graf Joseph zu Stolberg⸗-Stolberg, von Stolberg.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Major und Commandeur der 11ten Kavallerie⸗Brigade, Prinz Friedrich zu Hessen⸗Kassel, nach Breslau.

Se. Durchlaucht der General-⸗Major und Commandeur der öten Kavallerie⸗Brigade, Prinz George zu Hessen-Kassel, nach Frankfurt a, ,

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Fra ntr eich

Paris, 20. Febr. Ueber den mehrerwaͤhnten Streit, der sich in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer zwi— schen Herrn Dupin und dem andels-Minister erhob, ist Fol— gendes zu berichten: Als die Diskussion uͤber das Amendement des Generals Demargay beginnen sollte, verlangte Herr Thiers das Wort, und bestieg mit einer Menge Papieren unter dem Arm die Rednerbuͤhne. Der Präsident: „Der Herr Minister verlangt das Wort, um Gesetz-Entwuͤrfe vorzulegen. Es wuͤrde passender gewesen seyn, wenn er dies zu Anfang der Sitzung oder zu jeder andern Zeit gethan haͤtte; die Diskussionen der Kammer sollten nicht auf diese Weise unterbrochen werden.“ Beifall zur Linken; lebhaftes Murren im Centrum.) Herr Thier s: „Ich mache von meinem Rechte als Minister Gebrauch.“ Der Präsident: „Ich habe nur gesagt, daß es passender ge— wesen ware, eine einmal begonnene Berathung nicht auf diese Weise zu unterbrechen. Der Herr Minister erwiedert, daß er bloß von seinem Rechte Gebrauch mache; ich bestreite ihm die— ses Recht nicht, so lange es die Ordnung nicht verletzt. Die Kammer hat zu entscheiden, ob sie erst die Berathung uͤber den Artikel zu Ende bringen, oder den Mänister sogleich hoͤren will.“ (Großer Laͤrm. Anhaltende Bewegung.) Mehrere Stimmen rufen dem Minister zu: „Lesen Sie, lesen Sie!“ Herr von Larochefoucauld: „Der Minister ist in seinem Rechte.“ Herr Mercier: „Danken Sie vielmehr dem Praͤsidenten, daß er die Wuͤrde der Kammer zu schuͤtzen weiß!“ Herr Thiers kreuzt die Arme und scheint sehr aufgeregt; endlich ruft er aus: „Ich verlange, mich deutlicher zu erklaren. (Ja, ja! Reden Sie!) Ich verlange es im Namen der Koͤnigl. Praͤrogative, die ich zu

vertheidigen habe. Ich will mich uͤber den Streit, der sch zwischen mir und dem Herrn Praäͤsidenten erhoben hat, deutlicher aussprechen! (Nun, so kommen Sie

doch endlich zur Sache!) Es thut mir sehr —‚leid, daß sich dieser Streit erhoben hat. Wenn nur mein persoͤnliches Vetragen angegriffen ware, so wuͤrde ich gern die Sache mit Stillschweigen uͤbergehen; aber es handelt sich um die Koͤnigl. Praͤrogative, die einen, ohne Zweifel unwillkuͤrlichen, Angriff erfahren hat. Die Minister haben das Recht, der Kaminer seden Augenblick Gesetz-Entwuͤrfe vorzulegen, und ich kann nicht dulden, daß man uns dieses Recht bestreite“ Herr v. Cor— celles: „Sie haͤtten aber in einem schicklicheren Augenblicke davon Gebrauch machen sollen“ Der Präfident: „Wenn ich dem Herrn Minister, als er die Rednerbuͤhne besteigen wollte, entschieden das Wort verweigert haͤtte, so wuͤrde er sich allerdings auf sein Recht berufen koͤnnen. Wohl weiß ich, daß er moͤglicherweise eine Aufloͤsungs-Verordnung in der Tasche haͤtte haben koͤnnen, in welchem Falle wir uns unverzuͤglich hatten trennen muͤssen; aber der Herr Minister will Gesetz-Ent— wuͤrfe von rein oͤrtlichem Interesse vorlegen und ich habe ihm nur in Betreff der Schicklichkeit bemerklich gemacht, daß die Kam—⸗ mer die Koͤnigl. Prärogative nicht verletzen wuͤrde, wenn sie, was schon oͤfters geschehen, die ministerielle Mittheilung erst nach Veendigung der angefangenen Diskussion hatte anhoͤren wollen. Die Minister selbst sind verpflichtet, sich der Ordnung der Kam— mer zu fuͤgen.“ (Beifall zur Linken. Herr Thiers: „Wenn ich gegen die Schicklichkeit gefehlt hatte, so wuͤrde ich der Erste seyn, der es eingestände. Aber ich habe mir keinen Feh— ler der Art zu Schulden kommen lassen. Ich protestire gegen die Bemerkung des Herrn Praͤsidenten. Er moͤge mich zur Yrdnung rufen, wenn er ein Recht dazu hat; die Kammer wird dann enischeiden.“ Der Präfident mit Ruhe: „Ich werde ganz

. gewiß jeden Minister, der gegen die Ordnung verstößt, zu derselben juruͤckrufen.“ (Lebhafter Beifall von beiden Seiten. Der Groß—

ede lbewahrgr erhebt sich, und will von seinem Platze spre— 66 aber der Laͤrm und die Verwirrung im Saale hindern ihn fran. Er besteigt darauf die Rednerbüͤhne mit einem Exem— 1 der Charte in der Hand, und sagt: „Der 46ste Artikel er Charte lautet folgendermaßen: „„Die Minister koͤnnen Mit— glieder der Pairs, und der Deputirten⸗Kammer seyn; sie haben

i em den Zutritt in beide Kammern, und muͤssen gehort voerden, wann sie es verlangen.““ Vor allen Dingen ist es

Huch, die Charte hinsichtlich der Beziehungen der Staats rper unter sich zu achten, und man greift die Charte nicht

, n durch einen direkten und gewaltthätigen Konflikt, sondern uch durch Bemerkungen an, die zum Zwecke haben, einen solchen Kon—

noch außer

der Ordnung der Diskusstonen.

slitt i . Der Präsident: „Ich werde es weder in ' alb der Kammern zugeben, daß man die Meinungen irre hre. (Sehr gut, sehr gutl5 Es handelt sich hier bloß von Ich werde mich jeder leiden—

schaftlichen Aeußerung enthalten.“ Herr Thiers: „Der Herr

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Praͤsident hat . .“ Der Präsident: „Sie haben nicht das Recht, mich . unterbrechen. Sie koͤnnen hernach antwor— ten.“ (Tumult; stuͤrmische Unterbrechung. Im Centrum verlan— gen einige Stimmen, daß man den Praͤsidenten zur Ordnung rufe. Eine Stimme zur Linken: „Wie soll man das machen?“) Herr Dupin faͤhrt mit fester Stimme fort: „Man hat eine Frage erheben wollen, wo gar keine vorhanden ist. Auf meine ganz einfache Bemerkung, daß es vielleicht schicklicher gewesen wäre, wenn der Herr Minister das Ende der Diskussion abge— wartet haͤtte, bringt Herr Thiers die Koͤnigl. Praͤrogative ins Spiel, die dadurch auf keine Weise beeintraͤchtigt wurde. Ich habe gesagt, daß die Kammer den Minister nicht zu hoͤren brauche, wenn sie nicht wolle.“ (Mehrere Stimmen: „Die Kammer durfte sich nicht weigern, den Minister zu hoͤren!“ J Der Praͤ⸗ sident: „Ich habe auch zugleich hinzugefügt, daß die Kammer den Minister anhoͤren koͤnne, wenn sie wolle.“ Herr Thiers: „Ich verlaͤngere ungern eine so ärgerliche Debatte, die ich nicht veranlaßt habe. Wenn mir der Praͤsident, als ich auf die Red— nerbuͤhne kam, gesagt haͤtte, daß es noch nicht Zeit sey, so wuͤrde ich gern einen Augenblick gewartet haben, obgleich ich ihm be— merklich gemacht haben wuͤrde, daß es wohl besser seyn duͤrfte, wenn ich spraͤche, ehe die Diskussion uͤber das Amendement be— goͤnne. Die Schicklichkeit war daher auf meiner Seite. Der Herr Praͤsident hatte behauptet, daß die Kammer das Recht der Regie— rung beschraͤnken, und mir, wenn sie wolle, Gehoͤr verweigern koͤnne. Dagegen mußte ich im Namen der Koͤnigl. Praͤrogative protestiren. Wenn uͤbrigens der Praͤsident die Koͤnigl. Praͤro— gative nicht beeinträchtigen wollte.“ Der Praͤsident: „Nein, ganz gewiß nicht.. .“ Herr Thiers: „Ich muß nun den Herrn Praͤsidenten bitten, mich nicht zu unterbrechen. Wenn er, sage ich, die Koͤnigl. Praͤrogative und die Rechte der Mi— nister nicht hat beeintraͤchtigen wollen, so bin ich gern bereit, diesen Streit nicht weiter fortzusetzen.“ Der Minister verlas hierauf die Gesetz-Entwuͤrfe, von denen aber die Versammlung in der fast beispiellosen Aufregung, in der sie sich befand, kein Wort vernahm.

Das Journal des Dabats aͤußert sich uͤber die gestrige Sitzung in folgender Weise: „Ein Amendement des Generals Demarçay, des Inhalts, daß in Friedenszeiten kein Marschall von Frankreich mehr ernannt werden darf, ist mit einer sehr schwachen Stimmen-Mehrheit angenommen worden. Wir muͤs⸗ sen di fu mn. daß die Versammlung selbst uͤber das Resultat ihres Votums erstaunt schien; einige Mitglieder wollten darauf zuruͤckkommen; aber es war zu spßt. Wir haben Grund, zu hof— fen, daß jene Entscheidung, welche die Königliche Praͤrogative sehr ernstlich verletzen wurde, nicht definitiv seyn, und daß die Kammer selbst spaͤter die Nothwendigkeit einsehen werde, sie zu modificiren. Wir muͤssen der durch dieses erste Votum hervor— gebrachten Aufregung die geringe Ruhe zuschreiben, welche während des uͤbrigen Theils der Diskussion herrschte. Ein anderes Amendement des Herrn Demarçay uͤber die Militair— Intendantur, von weit geringerer Wichtigkeit, ging nur durch, weil mehr als die Haͤlfte der Kammer an der Berathung keinen Theil nahm. Hundert und zwanzig schwarze Kugeln haben ge— gen den ganzen Gesetz-Entwurf protestirt. Herr Thiers hat 17 Gesetz-Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse vorgelegt. In Be— zug auf ein in unseren parlamentarischen Debatten unerhoͤr— tes Zwischen-Ereigniß, welches seinen Ursprung nur in ei— nem Mißverstaͤndnisse haben konnte, verweisen wir unsere Le— ser auf die Berichterstattung uͤber die Sitzung.“ Der Constitutionnel sagt: „Die gestrige Sitzung wurde durch ein Zwischen-Ereigniß bezeichnet, welches in der Kammer das größte Aufsehen machte. Erstaunt und unzufrie— den uͤber die Annahme des Amendements des Herrn Demargay, wollte das Ministerium die Berathung, welche eine seinem Wunsche so entgegengesetzte Richtung nahm, unterbrechen, und der Handels-Minister hemmte mit seiner gewohnlichen Heftigkeit die Diskussion uͤber ein neues Amendement durch Vorlegung von Gesetz-Entwuͤrfen, weiche ganz fuͤglich nach der Debatte haͤtten uͤberreicht werden koͤnnen. Der durchdringende Blick des Praͤsidenten erfaßte sogleich diese Taktik, die sich so wenig mit der der Kammer schuldigen Ruͤcksicht vertrug, und er wollte die— selbe durch eine lebhafte Bemerkung, die einem Theile der Kam— . die Graͤnzen seiner Befugnisse zu uͤberschreiten schien, ver— eiteln.“

Der hiesige Polizei-Praͤfekt hat unterm 15ten d. M. eine Verordnung erlaffen, wonach die Vorstellungen auf den verschie— denen Theatern der Hauptstadt und des Weichbildes derselben hinfuͤhro jedesmal schon um punkt 11 Uhr Nachts beendigt seyn sollen. „So wie diese Stunde geschlagen hat“, heißt es in der Verordnung, „muß der Vorhang herunter gelassen werden und das Publikum sich unverzuͤglich entfernen.“ Nur bei außeror— dentlichen oder bei Benefiz-Vorstellungen soll eine Ausnahme von dieser Regel stattfinden, doch ist dazu ein, as Stunden zu— vor einzuloͤsender, besonderer Erlaubnißschein der Polizei erfor— derlich, worin alsdann zugleich die Stunde festgesezt wird, um welche das Schauspiel geschlossen seyn muß. Das Journal des Débats begleitet diese Verfuͤgung mit folgenden Bemer— kungen: „Die seltsame Verordnung des Polizei⸗Praͤfekten kann nur die Folge einer Zerstreuung seyn; dies ist wenigstens der Eindruck, den sie auf uns gemacht hat und den sie auch ohne Zweifel auf alle Welt machen wird. Unmoͤglich hat man uͤber alle die Folgen dieser Maßregel ernstlich nachgedacht. Zu erklaͤ— ren, daß alle Theater-Vorstellungen um 11 Uhr beendigt seyn sollen, heißt nichts Anderes, als die ganze Einwohnerschaft zwin— gen, kuͤnftig eine Stunde fruͤher zu speisen, und von den Pairs, Deputirten und Kaufleuten, deren Geschaͤfte in der Regel bis 6 Uhr dauern, verlangen, daß sie fortan auf jene Erholung ver— zichten, oder immer nur die letzten Akte eines Stuͤckes sehen sollen. In London, Neapel, Mailand, ja sogar in Rom, wo die Theater, wie hier, unter der Aussicht der staͤdtischen Behoͤrde stehen, dauern die Vorstellungen nichtsdestoweniger oft bis 1 Uhr Morgens. Wie hat man nun nicht fuͤhlen koͤnnen, daß man durch eine uͤbermaßige Ausdehnung dieses Beaufsichtigungs-Rechtes das

Pariser Volk einem Ausnahme ⸗Gesetze unterwerfe, und wer saͤhe nicht ein, daß, wenn es heute erlaubt ist, das Schließen der Theater um 11 Uhr zu verlangen, morgen mit demselben Rechte verlangt werden koͤnnte, daß Jedermann um 11 Uhr, oder, fuͤr die entlegeneren Theile der Stadt, um 115 Uhr zu Hause seyn muͤsse. Der Herr Polizei⸗Präfekt scheint der Meinung zu seyn, daß die Ruhe und Sicherheit der Einwohner der Stadt bei dieser Sache betheiligt wären. Wir glauben indessen, daß er sich hierin irrt und daß noch kein Pariser Buͤrger sich jemals daruͤber beklagt hat, zwischen 11 und 12 Uhr Nachts in den Straßen der , noch Menschen gefunden zu haben. Was der Pariser Buͤrger uͤber Alles haßt, ist, wenn man seinen Gewohn— heiten Zwang anthut. Es giebt manches Volk, dessen Gesetze, Sitten und Institutionen man wuͤrde ungestraft veraͤndern koͤn⸗ en, das sich indessen in gewissen Fällen nicht einmal seine Hausschilder wuͤrde nehmen lassen. Herr Gisquet, der das Pa— riser Volk sonst gut kennt, ist fuͤr die Ruhe desselben bisher mit mehr Geschicklichkeit als diesmal bedacht gewesen.“

Am 18ten d. M. erschien ein fremdes, mit Polen beladenes Schiff auf der Rhede von Havre, allein die Behoͤrde gab ihm durch Signale den Befehl, sich zu entfernen. Da jedoch das Schiff nichtsdestoweniger seine Richtung nach dem Hafen nahm, so traf bei Abgang des Couriers die Behoͤrde Maßregeln, um sein Einlaufen zu hindern. Nach gewissen Geruͤchten soll dem Capitain das Verbot, zu Havre einzulaufen, notificirt gewesen seyn, und er jetzt, um sein Schiff auszubessern, nach Tatihou, bei Cherbourg, gesendet werden, von wo er nach Algier absegeln kann. Dies ist der einzige Punkt, wo das Ministerium den Polen die Landung gestattet, und zwar noch unter der Bedin— gung ihres unverzuͤglichen Eintritts in die Fremden-Legion.

Die Briefe aus Bayonne vom 16. Februar sprechen von einem neuen, durch die Karlisten unter Zumalacarreguy den Truppen der Koͤnigin gelieferten Treffen, worin diese Letzteren die Oberhand behalten haben sollen. Im Thale Bastan sind keine Karlisten mehr; sie scheinen sich von neuem gegen la Bo— runda zu concentriren. Valdes ist von Vittoria aufgebrochen.

Der Bischof von Leon, der sich bis jetzt geweigert hat, der jungen Königin den Eid zu leisten, ist aus seiner Dioͤcese ent— fernt worden; alle seine Guͤter sind zum Vortheil des Staats confiscirt, auch verliert er seine Rechte als Spanier. Dem Erz— bischofe von Toledo wird, wie man glaubt, das naͤmliche Loos zu Theil werden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 18ten. (Nachtrag.) Als Lord Althorp zu der Motion des Herrn Harvey, einen Ausschuß zur Pruͤfung der Pensions⸗-Listen niederzusetzen, sein Amendement in Vorschlag gebracht hatte, welches dahin ging, daß aus mehreren Ruͤcksich⸗ ten eine solche Untersuchung nicht angemessen sey, erhob sich zu— erst Lord Ebrington, um dies Amendement zu unterstuͤtzen, indem er sagte, daß er zwar sehr wohl wisse, welchen Haß und welche Vorwuͤrfe diejenigen Mitglieder sich zuziehen wuͤrden, die nicht

fuͤr die augenblickliche Aufhebung der Pensionen stimmten, daß er aber.

dessenungeachtet eine unnsthige und vorschnelle Einmischung in die Prärogative der Krone nicht wuͤnschen koͤnne, denn die Bewilli— gung der Civil ⸗Liste schließe das Recht der Krone ein, Pensionen zu verleihen; die jetzigen Pensionen seyen durch Parlaments⸗-A1k— ten sanctionirt, und sie moͤchten daher angemessen oder unange— messen seyn, so koͤnnten sie doch nun nicht mehr zuruͤckgenommen werden. Herr Hume dagegen wollte dies nicht als Grund gel— ten lassen, um eine Pruͤfung der Pensions-Liste zu hindern; wenn es sich ergebe, meinte er, daß schlechte Manner aus unreinen Motiven von einem verderbten Ministerium auf die Pensions— Liste gebracht worden, so sehe er nicht ein, warum das Haus nicht eine Adresse an Se. Majestät richten sollte, mit der Bitte, diese Leute, als der Koͤniglichen Freigebigkeit unwerth, aus der Liste zu streichen und verdienstvolle Maͤnner an ihre Stelle zu setzen; er sey uͤberzeugt, der Monarch wuͤrde seinem Ministerium fuͤr einen solchen Rath danken; jetzt betrage die ganze Liste uͤber 11 Millionen, und er zweifle sehr, ob sich 11 wuͤrdige Subjekte darauf befanden; drei Pensionairs allein haͤt— ten dem Lande schon 590,82 Pfund gekostet; den Verdienstvol— len koͤnne die Untersuchung keinen Eintrag thun, und die Vor— schlaͤge des Lord Althorp wuͤrden daher, seiner Meinung nach, erst nach der Untersuchung am rechten Ort gewesen seyn. Hr. Ro— b in son beschwerte sich auch daruͤber, daß das Amendement des Kanz—⸗ lers der Schatz Kammer dem Lande keine Buͤrgschaft dafuͤr gebe, daß die Mißbraͤuche nicht noch fernerhin fortgesetzt werden soll— ten; seine Ansicht war die, daß man nur den Personen, die einen vernuͤnftigen Anspruch darauf hätten, und allenfalls noch denen, bei welchen die Sache zweifelhaft ware, und die, wenn . ihre Pensionen entzogen wuͤrden, keine andere Subsistenz⸗ Mittel haben wuͤrden, die bisherigen Pensionen belassen solle; in einem solchen Antrag, meinte er, könne die jetzige Verwal— tung nichts Feindliches gegen sich finden, denn sie habe die Pen— ionen nicht bewilligt. Herr Spring Rice unterstuͤtzte das

mendement des Lord Air und nannte die Bewilligung der Pensionen eine Art von Vertrag mit der Krone, den das Haus nicht brechen koͤnne, besonders da es bei den Eröͤrterungen uber die Civil-Liste und den konsolidirten Fonds nicht etwa bloß die Summe der Pensionen in Bausch und Bogen, sondern jede einzelne Pension mit Angabe des Namens ihres Inhabers vorliegen ge— *. und also damals seine Einwendungen dagegen haͤtte machen Innen, wenn sie ihm nicht angemessen erschienen waren. Sir S. Whalley gab dies zwar . meinte aber, die verlangte Un⸗ tersuchung ziele ja nicht darauf ab, der Krone den Theil der Civil⸗Liste zu nehmen, der unter dem Namen der Pensions-Liste bekannt sey, sondern nur darauf, zu ermitteln, auf welche Weise die Krone nach dem Rath ihrer verantwortlichen Minister uber die ihr zu diesem Zweck bewilligte jaͤhrliche Summe von 75,009 Pfund verfuͤgt habe; er erinnerte beiläufig die Minister daran, daß eine aͤhnliche Weigerung, eine Untersuch ung der Art einzuraͤumen, die Klippe gewesen sey, an der ein fruͤheres Ministerium geschei⸗

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