1834 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der irdischen Reste Napoleons und des Herzogs von Reichstadt, so wie die Aufhebung des Verbotes verlangt, das den verschie— denen Mitgliedern der Familie Buonaparte den Franzoͤsischen Boden verschließt. Der Kriegs-Minäster ergriff uͤber diesen Gegenstand vorweg das Wort. Er erklaͤrte, daß er dem Genie Napoleons volle Gerechtigkeit widerfahren lasse, daß jedoch dessen Ruhm ein rein persoͤnlicher gewesen sey und sich nicht uͤber seine Familie erstrecke; Frankreich habe gewiß alles moͤgliche ge⸗ than, um den großen Mann, von dem es eine Zeit lang regiert worden, zu ehren; an dem Tage aber, wo es der Nation frei⸗ gestanden, sich einen neuen Koͤnig zu wählen, habe sie an des Kaisers Sohn nicht einmal gedacht; es sey ein Ungluͤck fuͤr die Familie Rapoleons, daß man sich, gewiß gegen ihren Willen, dieses großen Namens bediene, um strafbare Hoffnungen hinter dem— selben zu verbergen, und die Regierung sey daher, wenigstens fuͤr jetzt, fest entschlossen, die in den vorliegenden Bittschriften ausgesprochenen Wuͤnsche zuruͤckzuweisen. Herr Sappey hielt diesen Entschluß fuͤr ein Zeichen großer Schwache von Sei⸗ ten der Regierung und meinte, daß Letztere sich schon aus

Stolz den Antraͤgen der Bittsteller nicht, widersetzen sollte. In gleichem Sinne aͤußerte sich Herr Limperani, Depu— firter von Korsika. Die Regierung, bemerkte er, traͤume

von nichts, als von erdichteten Gefahren; es gebe in ganz Frankreich keine Napoleonische Partei und die fortdauernde Verbannung der Familie Buonaparte erscheine hiernach dop— pelt hart. Auch die Herren Leväque, de- Pouilly und Teu on widersetzten sich dem Antrage des Berichterstatters, der alle jene Bittschriften durch die Tagesordnung beseitigt wis⸗ sen wollte. Endlich trat ein Redner zu Gunsten der Regierung auf: Es war Herr Viennet. Wenn man sehe, aäͤußerte er, wie sehr die Herren Deputirten sich scheuten, die Zuruͤckweisung jener Bittschriften zu begehren, so sollte man meinen, daß der Schatten Napoleons noch uͤber der Versammlung schwebe und feinen Gegnern drohe. Die jetzige Regierung habe allerdings Grund, die fortwährende Nebenbuhlerschaft der Mitglieder der Familie Buonaparte zu vermeiden; auch die Politik habe ihr Ge— setz der Nothwendigkeit, und die Kammer muͤsse sich in dasselbe fuͤgen. Herr Salverte unterstuͤtzte zwar die eingegangene Pe⸗ tition, doch widersetzte er sich der Auslieferung der irdischen Reste Napoleons. Das Grab des ehemaligen Kaisers, meinte er, muͤsse auf St. Helena bleiben, um daselbst zu einer gro— ßen moralischen Lehre zu dienen; die Nachwelt muͤsse sich hei dem Anblicke desselben sagen: „Hier endete der Ruhm des Mannes, der an dem Prinzipe zum Verraͤther wurde, welchem er seinen Stand verdankte.“ Herr Salverte stimmte schließlich fuͤr die Ueberweisung derjenigen Bittschriften, in denen die Zuruͤck⸗ berufung der Familie Buonaparte verlangt wird, an den Mi⸗ nister⸗Rath. Herr von Brie que ville sprach sich ganz in dem Sinne des Herrn Limperani aus, wahrend Herr Herve es fuͤr bedenklich hielt, der Napoleonischen Familie die Ruͤckkehr zu ge⸗ statten. Der General Bertrand suchte namentlich die Theil— nahme der Versammlung fuͤr die Mutter Napoleons zu erregen. Endlich kam es . Abstimmung, wobei diejenigen Petitionen, in denen die Aufhebung des Verbots gegen die Familie Buona— parte verlangt wird, von denjenigen, welche die Auslieferung der Asche des ehemaligen Kaisers betreffen, geschieden wurden. Ueber die ersteren schrut die Versammlung zur Tagesordnung; die letzteren dagegen wurden an den Minister⸗-Rath verwiesen.

Heute Morgen um 10 Uhr hatten sich mehrere Minister bei dem Herzoge von Broglie zu einer Konferenz versammelt, der einige Mitglieder des diplomatischen Corps beiwohnten.

Der Moniteur promulgirt heute die beiden Gesetze we— gen der Pensionirung der Wittwen des Marschalls Jourdan und des General-Lieutenants Decagen.

Eben dieses Blatt meldet, daß die gestern eingegangenen Depeschen aus Lyon die Nachrichten vom 20sten bestaͤtigten. Die Seldenweber schienen geneigt, unverzuͤglich wieder an ihre Ar⸗ beit zu gehen. .

Seit einigen Tagen bemerkt man den Marschall Lobau nicht in der Kammer, und will daraus schließen, daß er nach Lyon abgegangen sey, um den Ober⸗-Befehl uͤber die dort zusammengezo⸗ genen Truppen zu uͤbernehmen. Man sagt, daß der General Bernard eben dahin abgegangen sey.

Der Maire von Lyon hat unterm 18ten da folgende zweite Proclamation erlassen: „Meine lieben. Mitbuͤrger, Ein Haufe von 12 bis 1500 Personen hat sich gestern Nachmittag gegen 5 Uhr vor dem Stadthause gebildet. Dieser Haufe suchte ge— gen 6 Uhr die Schildwachen zu umringen, und verkuͤndete seine Gegenwart durch Ausrufungen, die nicht deutlich verstanden wurden. Polizei⸗Kommissarien und andere Agenten, denen die Aufrechthaltung der oͤffentlichen Ordnung uͤbertragen worden war, wurden beschimpft. Der Ruf: Nieder mit den Drag o⸗ nern! wurde in dem Augenblicke vernommen, wo ein Piquet diefer Waffe vorruͤckte, um die Menge auseinanderzutreiben. Man ergriff einige Pferde beim Zuͤgel, und drei bespannte Wagen wurden mitten in die Kavallerie⸗Abtheilung hineingeschoben. Hierauf wur— den die drei durch das Gesetz vorgeschriebenen Aufforderungen erlassen; und da die Raͤumung des Platzes nicht erfolgte, so wurden 10 Personen verhaftet; eine derselben wollte eben einen Stein auf die Truppen schleudern, und hatte einen zweiten in der Tasche. Ich habe zu meinem groͤßten Vergnuͤgen gesehen, daß sich unter den verhafteten 10 Personen nur 3 Lyoner und 2 Seiden— Arbeiter befinden; ich hatte also Recht, zu behaupten, daß die recht— sichen Arbeiter an etwa stattfindenden Unordnungen keinen Theil nehmen wuͤrden. Das obenerwaͤhnte Ereigniß ist an sich von keiner Wichtigkeit; sehr wichtig aber ist der Schrecken, den das allgemeine Arbeits-Verbot in allen Klassen der Gesellschaft erregt hat. Seit vorgestern sind eine große Menge Fabrikanten aus ihren Wohnungen gefluͤchtet; viele Eigens huͤmer von Webestuͤhlen haben gestern ein Gleiches gethan, um den Gewaltthaͤtigkeiten 6 entgehen, denen sie seit vier Tagen ausgesetzt sind. Die Fortdauer eines solchen Zu—= standes der Dinge wuͤrde unvermeidlich und sehr bald den gaͤnz— lichen Untergang unserer Stadt herbeifuͤhren. Moͤgen die recht— lichen Arbeiter Über dieses Resultat nachdenken, und dann wer— den sie augenblicklich ihre Sache von der solcher Leute trennen, fuͤr welche die Unordnung ein Beduͤrfniß ist, und durch die sie in eine Lage versetzt worden sind, welche in so augenscheinlichem Widerspruche mit ihrem Interesse steht. Lvon, 183. Febr. 1834.

(gez.) Prunelle.“

Aus St. Etienne schreibt man vom 18ten d.: „Die Auf⸗ regung in Lyon hat sich bei uns nicht sehr fuͤhlbar gemacht. Un⸗ sere Weber haben ihre Arbeiten nicht eingestellt. Man sprach nur davon, daß ungefaͤhr 1090 derselben in dieser Nacht nach Lyon aufbrechen wollten. Aber die Nachricht, daß die Lyoner Arbeiter sich unterworfen hatten, kuͤhlte ihren kriegerischen Eifer 6, Wenn die Arbeiter in Lpon die Oberhand behalten haͤtten, so wuͤrde hier großes Ungluͤck nicht ausgeblieben seyn, da die Haͤlfte unserer Garnison auf dem Wege nach Lyon in Echellon

aufgestellt ist.“

hat nirgends fuͤr gut befunden, seyen. nes Blattes beauftragen werde,

Das Journal du Havre

sul installirt hat.“ In einem Straßburg

der alten Civil-Liste zur Zeit der ten, Edelsteine, Perlen u. s. w. maͤlde und Antiquitäten 7,565, literarische Werke 357,804 Fr.; Medaillen 283,964 Fr.; verfuͤg

Vermehrung des Mobiliars in

lien Karls X. gegen Guͤter de dieser Gegenstaͤnde belaͤuft sich neue Civil Liste fuͤr gut gefunden die Bezahlung der

zur allgemeinen Zufriedenheit er

Großbritan!e London, 22. Febr. Bei

Schiras als Geschaͤftstraͤger gestellt. Das Oberhaus hat sich

dos in Bezug auf die dem Ack

)

den Lasten zuletzt mit einer Maj

des Hauses vom 13ten d.

schluß Ausschusses uͤber das

besonderen

ging mit einer Masjoritaͤt von Beide Diskussionen hatten so vi Haus sich an diesem Tage nich

Zehnten in Irland Bericht ersta ertheilt, eine Bill zur Abschaffu fuͤhrung einer

walt ernannten Sir J. Campbell Herr Sheil zum Korrespondenz an, „der Pilot“ zwis Stempel⸗Amte gepflogen worden

Der vorgestrige wir hören, hat Sir zum hinsichtlich der

welche uͤber

Bailey beizuwohnen, bedeutende wahrend es doch

Bezirke bereisen, wenigstens im

liche Zustimmung zu der von

Wunsch aus, die ihm dargebote

fuͤrchten aber,

John Campbell r Meinung, daß diese Anordnun William Horne nicht gestoͤrt Unterhause auf ein neues

ley (welches Sir werden! Die Minister koͤnner

nicht zur ihrem Ansehen schuldig, manns Laune machen zu lassen. türlich seinen Parlaments- Sitz er hat aufgehoͤrt, leidenschaftsloser Rathgeber, de sein gelehrter Freund durch se wuͤrde ihm ohne

deß auch das macht ihm gewi

Das Schiff „Pantaleon“ die bis zum 9. den Artkkel Portugal.)

Aus New-York sind Zei gegangen, woraus hervorgeht,

noch immer fortdauert.

Boͤrsen⸗Platze. schrei vernehmen, und die Laͤden wurden geschlossen. Es waren ziemlich

mengezogen worden; aber sie hatten nicht noͤthig,

Die Stadt-Sergeanten sollen einige Personen verhaftet haben. Alle hiesigen Theater hatten es gestern so eingerichtet, daß

die Vorstellung erst nach 11 Uhr zu Ende war, und die

Polizei-Reglements zu bestehen. liche Direktoren heute auf die Polizei-Praͤfektur geladen worden

von Sevres, der Gobelins und von

egoistischer einerseits und gefaͤlliger

gestern im St. James-Palast hielt, wurde Sr. des Koͤnigs von Griechenland vor—

Smith wieder aufgehoben werden mochte;

die Mittel und Wege verwandeln konnte, noch uͤber die Vorschlaͤge des Herrn Littleton in Bezug auf die

Grundsteuer an deren Statt einzubringen. den Antrag des Herrn Spring Rice wurde ein neues Wahl— Ausschreiben fuͤr Dudley an die Stelle des zum General⸗An⸗

Globe enthielt folgenden Artikel: William Horne die ihm angebotene Ehre Richter ernannt zu werden, deshalb abgelehnt, weil sich Befreiung des neuen Richters von die Bezirks -Gerichte zu bereisen und den Sitzungen der Old—

beiden Kammer-Verhandlungen gegenwaͤrtig zu seyn. Ernennungen des Sir John Campbell und des Herrn Pepys zum General⸗Anwalt und General⸗Fiskal, wofuͤr die Patente bereits an⸗

und von dem gelehrten Richter der Stadt anlangte, sprach der

Annahme des Richter— sich nicht zum Spielball von Jeder—

General⸗Anwalt zu seyn.

brauchen, wird wahrscheinlich über die Folgen laͤcheln, die sich

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Auch gestern Abend sammelten sich Hin und wieder ließ sich ein aufruͤhrerisches Ge,

wieder Gruppen auf dem

fruͤher als gewohnlich bedeutende Streitkräfte zusam— einzuschreiten.

Polizei auf die Ausfuͤhrung des neuen Indeß heißt es, daß saͤmmt—

Der Redacteur des Bon Sens hat anzeigen lassen, daß er morgen seine Ausrufer wie gewohnlich mit dem Verkaufe sei⸗

ohne dazu die Erlaubniß der

Polizei einzuholen. Er wolle, bemerkt er, dadurch beweisen, daß er nur der materiellen Gewalt nachgebe.

meldet: „Der Admiral Mackau

ist von Carthagena auf dem Fort Royal in Martinique ange— kommen, nachdem er von den Columbischen Behoͤrden jede Ge⸗ nugthuung erhalten und Herrn Barrot wieder als General⸗Kon⸗

er Blatte liest man Folgendes:

„Wir geben hier das genaue Inventarium des Aktiv⸗Bestandes

Abdankung Karls X.: Diaman— auf 287,792 Fr. geschaäͤtzt; Ge— 76 Fr.; wissenschaftliche und aus dem Muͤnzhause kommende barer Ertrag der Manufakturen Beauvais 3,419, 212 Fr.;

den Schloͤssern 4,283,740 Fr.;

Werth der von Karl X. angekauften Waldungen und Haͤuser 1,923,908 Fr.: Ueberschuß an Werth beim

Tausche von Mobi— r Krone. Der Gesammtwerth auf 13,547,152 Fr., welche die hat, sich zuzueignen, während sie

Schulden ihrer Vorgaͤngerin der Nation uͤberließ, ein Auftrag, den die Deputirten Frankreichs jetzt auch

fuͤllt haben. Es ist unmoͤglich, andrerseits zu seyn.“ n und Irland.

dem Lever, welches der Konig Majestaͤt Herr

gestern bis zum 25. d. vertagt.

Im Unterhause wurde die Mot on des Marquis von Chan—

erbau treibenden Theil der Be—

völkerung zu gewaͤhrende Erleichterung von den auf ihm ruhen—

dritaͤt mit 4 Stimmen, naͤmlich

mlt 206 gegen 202, des von den Ministern dagegen eingelegten Widerspruchs ungeachtet, angenommen. ö machte darauf seinen fruͤher angekuͤndigten Antrag, daß der Be⸗

Sir E. Knachtbull

hinsichtlich der Ernennung eines Benehmen des Richters Baron auch dieser Antrag 161 gegen 155 Stimmen durch. el Zeit weggenommen, daß das t mehr in einen Ausschuß uͤber Es wurde schließlich

ttet und Letzterem die Erlaubniß

ng dieser Zehnten und zur Ein— Auf.

erlassen. Endlich kuͤndigte noch

Iösten d. eine Motion auf Vorlegung der

die Unterdruͤckung des Blattes

chen der Irlaͤndischen Regierung und dem

„Wie

der Pflicht,

Schwierigkeiten erhoben haben,

durch die neueren Parlaments-Akten gebiete— risch erheischt wird, daß während der Zeit, wo die Richter die

einer in London bleibe, um Die

ner

gefertigt waren, sind nun natuͤrlich suspendirt worden.“ Hierzu be—

merkt die Times: „Wenn wir recht unterrichtet sind, so walten in diesen Angaben einige Irrthuͤmer ob. Anfangs das Richter-Amt angenommen, und erst, als die Koͤnig⸗

Sir William Horne hatte

den Ministern vorgeschlagenen angenommenen Ernennung in bisherige General-Anwalt den

ne Ehrenstelle abzulehnen. Wir

seine Weigerung kommt zu spaͤt, wenigstens da— fuͤr zu spaͤt, um es ihm moglich zu machen, das Amt wieder

zu uͤbernehmen, zu dem in Folge seiner Befoͤrderung schon Sir ernannt worden war.

Wir sind der festen g durch die Koketterie des Sir werden darf. Moͤge daher im Wahl -Ausschreiben fuͤr Dud—

John Campbell repraͤsentirt angetragen

natuͤrlich Sir William Horne Amts zwingen, aber sie sind es

Sir William Horne kann na— fuͤr Marylebone beibehalten, aber Sein gelehrter und ssen Namen wir nicht zu nennen

ine Einfalt age zogen hat. Es

Zweifel das groͤßte Vergnuͤgen gemacht haben, hatte er das Ministerium in Verlegenheit bringen konnen; in—

ß Vergnuͤgen, wenigstens einen

Freund gedemuͤthigt zu haben,,“

, welches von Lissabon in Fal—

mouth angelangt ist, hat neuere Nachricht von dort mitgebracht, d. reichen und nicht ohne Interesse sind. (Vergl.

tungen bis zum 2ten d. hier ein— daß die Geldverlegenheit daselbst

Die letzte Steigerung in den Fonds-Coursen soll dadurch veranlaßt worden seyn, daß sich das Geruͤcht verbreitete, die Bank oder die Ostindische Compagnie habe beschlossen, ein gro— ßes disponibles Kapital zu 23 pCt. gegen Deponirung von Ef— fekten auszuleihen. Getraide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche.

Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll G 9 9 *. 8 Sh. 11 P. 38 Sh. 8P. dd, 1 h ö 63 25 G 4 19 9 * WJ 3 * d 3 * ö,, . 3 ö

Amsterdam, 24. Februar. Die Handels Kammer macht bekannt, daß die Regierung, im Interesse der Niederlaͤndischen Handels-Schifffahrt, nach den Portugiesischen Haͤfen, in denen die Autoritaͤt Ihrer Maj. der Koͤnigin Donna Maria anerkannt ist, die einstweilige Zulassung des Herrn Luiz Carlos Rebello als General-Konsul von Portugal fuͤr die besagten Hafen auto— risirt habe.

8 5 .

Bruͤssel, 23. Febr. Der Kriegs-Minister hat den Chefs der Armee-Corps befohlen, den Urlaub, den man taglich den Offizieren und Soldaten bewilligt, bis auf neuen Befehl ein⸗ zustellen.

Das zu Charleroi garnisonirende aste Linien-Regiment hat Befehl erhalten, nach dem Luxemburgischen aufzubrechen. Ein Bataillon dieses Regimentes steht schon zu Arlon.

Gestern wurden von Bruͤssel Estafetten nach Arlon, Paris

und London abgesandt.

In der Sitzung der Repräsentanten-Kammer am 21 Febr. ward die Eroͤrterung des Budgets des Innern fortgesetzt. Im Kapitel X. ist fuͤr den Handel und die Industrie die Summe von 260,009 Fr. angesetzt. Die Central-Section schlug vor, diese Summe auf 150,900 Fr. zu vermindern. Der Mi nister des Innern vertheidigte seinen Anschlag. Herr Meeus nahm hierauf das Wort und sagte: „In dem Augenblick, wo die Industrie und der Handel im Hinsterben liegen, wo die Kla⸗ gen Unaufhoͤrlich ertoͤnen, glaube ich, daß es ein Handels⸗Ministerium zu ernennen, das zugleich mit dem Zoll wesen beauftragt waäͤre. Wir bedürfen eines Mannes, der sich ganzlich mit der len der Wohlfahrt und des Gluͤckes der

tigen kann; denn Sie wissen, meine Herren, was in dem Jahrhundert, worin wir leben, aus den Nationen wird,

die weder industriell sind, noch Handel treiben. so fort, wie wir seit drei

haben werden.

muß die Zweige der Wohlfahrt ermuthigen. Man erinnert sich

noch der Klagen, die im Jahre 1814 ertoͤnten; seitdem ward eine Handels-Gesellschaft gebildet und man sah denselben wieder auf— Sie ward als eine neue Maßregel getadelt; allein man die Fabriken zu Gent sich vervielfaͤltigen und gedeihen; man sah den Handel von Antwerpen eine ungeheure Ausdehnung

bluͤhen. sah bald

nehmen, was ein Beweis der Nuͤtzlichkeit der Ermuthigung war.

Ich votire daher fuͤr die durch den Minister geforderte Summe.“

Herr Gendebien behauptete, es sey unmoͤglich, daß die Er—

muthigung der Industrie und dem Handel Gedeihen geben koͤnne, wenn ihnen Absatzwege und Sicherheit fehlen. „Das einzige Mittel, sie zu beguͤnstigen“, sagte er, „ist in diesen Augenblick, daß man das System abaͤndere, daß man nicht die Hoffnung Industrie guͤnstig seyn, waͤh— einem Zustand von Abzehrung halten mochte, um uns zur Vereinigung mit Frankreich zu Das Zoll-System abaͤndern, ist das Mittel, das Nach einigen Debatten ward die durch den Minister verlangte Summe angenommen.

naͤhre, Frankreich werde unserer rend man dieselbe vielmehr in

zwingen. Loos der Industrie zu verbessern.“

BVänem ark.

Kopenhagen, 22. Februar. von 1831 ist Isabella Ji. als Königin von Spanien, Mutter, Marla Christina, als Regentin aufgefuͤhrt

Sowohl in Korsder als in Nyborg ist die bedeutende Er—

welche gegen 40 Jahre stattgefun , und das Bruͤcken-Passage-Geld fuͤr die urspruͤnglich sehr billige Abgabe von respective ö wodurch die Kosten der

hoͤhung der Bruͤcken-Taxe, den, nun aufgehoben,

Fuhrwerke auf e Fund z der bisherigen herabgesetzt, . Ueberfahrt uͤber den großen Belt sehr ermaͤßigt werden.

Dun ch lg nd. Hannover, 25. Februar.

hauses in Tableaux dargestellt wurden.

fuͤhrt werden.

Jena, 25. Febr. (Weimarsche Zeitung. Am 23sten 8 Wenn ; 1 9. . 1 Uhr verschied in seinem neunzigsten Lebens—

d. M. fruͤh um jahre der Major von Knebel, keit oder vom weißen Falten. ses letzte Amalia,

ihm manches Meisterwerk der in Frankfurt a. M. Karl August mit Goethe vermittelte,

Wurzburg, 18. Februar. „Es ist im Verlaufe der letzten duen hiesiger Stadt die

leidigung beschuldigt. den sich auch die Landtags-Deputirten

Sitz in der Kammer

verdoppelt aber die Zahl der Beschuldigten und burger Burger seyn.

wenigstens ein Drittheil aus gerrecht hier leben.“

mehr als Zeit ist,

Industrie und dem Handel, ben einzigen Quel— ö Nationen, beschaͤf⸗

Fahren wir Jahren gethan haben, so unterliegt es keinem Zweifel, daß wir bald weder Handel noch Industrie mehr Eine ganz weise und vorhersehende Regierung

In dem Staats-Kalender und ihre

. . Zur Feier des Geburtstages Sr. Koͤnigl. Hoheit des Vice-Koͤnigs Herzogs von Cambridge . gab die Frau Herzogin Königl. Hoheit gestern Abend ein glaͤn⸗- zendes Fest, wobei Scenen aus der Geschichte des Guelphen⸗

Heute Abend wird im Koͤnigl. Schauspielhause ein von Wilhelm Blumenhagen ver faßter Prolog gesprochen, und darauf die Oper Cortez aufge—

.

Ritter des Ordens der Wachsam— Geliebt und betrauert geht die— beruͤhmte Mitglied aus dem Kreise der Herzogin Anna Wielands, Herders, in die Gruft; sein Charakter und seine Schriften werden ihm im immerwaͤhrenden Andenken sei⸗ ner Bekannten und Freunde erhalten, wie in der Literatur, die verdankt. Er war es, wie man weiß,ů die Bekanntschaft des Großherzogs

(Wuͤrzburger Zeitung.) Woche uͤber 20 bis 26 Indivi- Haupt-Untersuchung wegen Majestaͤts. Beleidigung erkannt worden, jedoch sind nur etwa sechs des

Verbrechens, die uͤbrigen nur des Vergehens der Majestaͤts⸗Be⸗

Unter der Zahl der Beschuldigten befin—

J. Leinecker und A. Ziegler

von hier, die nun nach den gesegzlichen Normen diesmal ihren nicht einnehmen werden, sondern statt ih nen werden die Ersatz⸗Maͤnner Feller von Aschaffenburg und Buͤrgermeister Kurz von Lohr einberufen werden.“ Ein aus waͤrtiges Blatt giebt auch schon Nachricht uͤber diese Vorfaͤlle, laͤßt sie Wuͤrz⸗ Es muß dies dahin berichtigt werden, daß keineswegs alle Betheiligten das Buͤrgerrecht besitzen und Individuen besteht, die ohne Buͤr—

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Luxemburg, 22. Februar. In Bezug auf die von der Belgischen Repraͤsentanten⸗ Kammer an den Konig Leopold ge⸗ richtete Adresse, bemerkt das h iesig e Journal: „Um was handelt es sich im Grunde, und wozu all' dieser Lärm? Ein Distrikt⸗Kommissarius ist verhaftet worden, weil er die Miltz⸗ Aushebung in dem strategischen Rayon der Festung vornehmen sassen wollte. Es ist augenscheinlich, daß die Verletzung der Convention, welche einen beschränkteren Rayon, als den im Jahre 1815 auf 4 Stunden bestimmt gewesenen, fest— stellte, das Gouvernement der Festung veranlaßte, diesen letztern Rayon als den fortan allein bestehenden anzu— nehmen, und daß also der Uebertreter des Verbotes, die Mi— liz auszuheben, mit Fug und Recht außerhalb des kleinen Nayons verhaft worden ist. Was die Thatsache jener Uebertre—⸗ tung betrifft, so kennen wir sie, und lassen uns fuͤr jest nicht ausfuͤhrlicher daruͤber aus. Wir haben Grund zu glauben, daß die Aktenstuͤcke, welche dieselbe beweisen, der Oeffentlichkeit wer— den uͤbergeben werden. Die Belgische Regierung hat in vollem Umfange von dem Rechte Gebrauch gemacht, ihre Sache als in jeder Hinsicht begründet darzustellen. Die Antwort wird jedoch auch nicht auf sich warten lassen.“

Oesterre ich.

Wien, 16. Febr. Von unserem beruͤhmten Hrientalisten, Hofrath von Hammer, ist kurzlich wieder ein interessantes Werk des Morgenlandes in Deutscher Bearbeitung erschienen. „Gu! und Buͤlbuül, d. i. die Rose und die Nachtigall“, von dem Tuͤrlischen Dichter Faslik, ist, metrisch bearbeitet, mit dem in Tuͤrkischen Musterschriften gedruckten Texte, bei Hartleben in Pest erschienen. Die typographische Ausstattung ist dem orien—⸗ lalischn Werke angemessen und der Preis (2 Gulden C. M.) daher auch sehr billig.

Sch weiz.

Zurich, 19. Febr. (Allttβurzoene Zeitung.) Frank— reich hat sich nunmehr gegenüber der Schweiz durch seinen Ge— schaͤtßträger uͤber die gegen Savoyen aufgebrochenen Polen er— flärt. Auch jetzt noch zeigt die Franzssische Regierung ihre Ge— neigtheit, besonders die Regierungen von Waadt und Genf (der Bernerischen geschieht keine specielle Erwähnung), ihrer Polen zu entledigen. Es wird ihnen nämlich der Durchpaß durch Frank— reich auf Franzoͤsische Kosten gestattet, in der Meinung sedoch, daß sie zuvor schriftlich sich erklären: 1) nach welchem Seeha— fen, um weiter zu kommen, sie abgehen wollen; 2) daß sie sich allen Verfuͤgungen der Franzoͤsischen Behörden auf der Durchreise genau unterziehen wollen. Der Vorort hat die Staͤnde Bern und Waadt , , die Polen zu dem geforderten Versprechen anzuhal— ten und weiter zu schicken. So werden wir hoffentlich dieser eingedrungenen Gäste bald los werden. Vergangenen Sonntag hat der hiesige Universitäts-⸗Rath die Frage berathen, wie gegen die hier immatrikulirten Studenten, welche an dem Zuge Antheil genommen, zu verfahren sey. Daruͤber hat sich derselbe, wie man vernimmt, sehr bestimmt ausgespro⸗ chen, daß dergleichen UQnwesen mit dem Bestehen einer wis— senschaftlichen Anstalt rein unverträglich sey, und solche Glie— der einer wahren Soldateska nicht in eine den reinen Bestre— bungen der Wissenschaft und Bildung gewidmete Gemeinschaft gehoͤren. Dagegen glaubte er, da ihm keinerlei Gerichts- barkeit zustehe, auch nicht eine Untersuchung gegen sie di— rekt anheben zu koͤnnen, sondern hielt es seiner Stellung ge— mäß, dem Erziehungs⸗-Rathe von seiner Ansicht uͤber die Sache Kenntniß zu geben, und diesem alle weitern amtlichen Schritte zu uberlassen. Dieser Schritt ist für die Universitäͤt doppelt vichtig, einmal damit sie sich gegenüber dem In- und Auslande reinige von jedem Verdachte, als ob sie geneigt wäre, einer re— volutionnairen Partei, die überall verwegen einzuwirken trach—⸗ tet, und in der Schweiz einen passenden Zufluchtsort oder viel— mehr Sammelplatz suchte, irgend welchen Vorschub zu leisten; dann aber auch, damit die nachlässigen, auf Abenteuer herum schweifenden Studenten, die es vorziehen, statt wissenschaftlichen Arbeiten obzuliegen, ihre Zeit mit Planen von Revolutionen zu vergeuden, ünd ihre Phantasie mit langweiligen Träumen unrei— fer Republiken zu fuͤllen, einsehen lernen, sie seyen auf keinen fuͤr ihre Thorheiten fruchtbaren Boden gekommen.

In späteren Berichten liest man: „Mit der Genferisch“ Waadtlaͤndischen Unterhandlung in Bern war es, nach den letz— ten Berichten, nicht zum Ziele gerückt, obschon Genf, wie man nun versichert, sich durch seine Abgeordneten, im Namen des dortigen Staats-Raths, der hierzu durch die höͤchste Behoͤrde bevollmächtigt ist, dahin aussprach, daß es die im Bernschen Beschlusse vom 10ten enthaltenen Bedingungen annehme; wo—

durch es freilich zunächst seiner eigenen Ruhe, aber zugleich auch

dem Interesse der Schweiz eln neues Opfer bringt Da nun aber die Bernsche Regierungs-Behsrde von Waadt eine gleiche Erklaͤrung verlangte, bevor sie jenem Beschlusse Folge gebe, und der Waadtlaͤndische Abgeordnete von seinem Staats⸗Rathe wohl die gleiche Geneigtheit, aber nicht auch dieselbe Bevollmaͤchti— gung versichern konnte, welche dort erst noch von dem großen Rathe zu ertheilen ist, so mußte ein stweilen die Sache unent⸗ schieden bleiben, bis dieser Abgeordnete, der sich wieder nach Lausanne verfuͤgt, von da bestimmtere Weisung zuruͤckbringt. Im Falle nun aber, daß der dortige große Rath nicht sogleich versammelt werden koͤnnte, um jene Vollmacht zu ertheilen, duͤrfte, da dem Waadtlaͤndischen Staats⸗Rathe, wie dem Genfer— schen, daran gelegen scheint, die Polen aus seinem Gebiete zu entfernen, der besagte Abgeordnete gleichwohl vorher wieder in Bern eintreffen, um, gemeinschaftlich mit dem Genferschen, von der dasigen Regierung zu verlangen, daß sie ihr Ansuchen um vorlaͤu'ige Wiederaufnahme der Polen, vor der wortlich voll, stondigen Erfuͤllung der gemachten Bedingungen, noch einmal vor den großen Rath bringe. In Genf sollen sich noch unge— fahr 40 Polen befinden; die von Rolle hergebrachten stehen nicht in Wiflisburg, wie früher irrig behauptet wurde, sondern in Peterlingen (Payerne) fortan Unter Aufsicht Waadtlaͤndi— scher Miliz.“

zuͤrich, 22. Februar. (Schweizer Blatter.) Der Vorort hat eine Note vom Oesterreichischen Hofe erhalten, wo— rin dieser im Allgemeinen das Benehmen der Bundes, und Kantonal-Behoörden bei Gelegenheit des Einfalls in Savoyen als voͤlkerrechtsgemäß anerkennt; aber zugleich sein Bedauern ausdruͤckt, daß einige Kantons-Regienrungen nicht Kraft genug besessen, um ihren Beschlüssen gehörigen Nachdruck zu geben, und einige andere nicht die wuͤnschbare Vorsicht bewiesen hatten. Die Oesterreichische Regierung verlangt daher zur Beruhigung der Nachbar⸗Staaten Gaärantieen, damit künftig ähnliche Vor faͤlle nicht zu besorgen seyen, und von dem Alsplrecht kein die Rechte und Interessen Dritter gefährdender Mißbrauch gemacht werde.

241 Italien.

Turin, 15. Febr. Unsere Zei 5. . eitung meldet aus Savoyen .. ö. daselbst befindlichen Rekruten der Brigade Sr, i. ö unsch geäußert haben, nicht bloß, wie gewohnlich, im Laufe ages sondern auch wahrend der Nacht in ihren Quartie— . zu . . sie um so rascher in den Stand buͤrden, bei vorfallenden Ereigni i ; ͤ ö . Ereignissen in den Reihen ihrer In Bologna ist gestern ein leichtes Erdbeben Bologng verspuͤrt wor 3 das seine Richtung von Suͤd⸗Suͤd⸗West nach Wr det, st nahm und etwa s0 bis 12 Sekunden dauerte.

i Turin, 15. Febr. (Allgemeine Zeitung.) Die Par— ö. der Ven gung hat, durch ihren letzten . Hehe en empfindlichsten Streich erlitten, der ihr seit langer Zeit versetzt worden; sie wird sich schwer davon erholen. Ihr blindes . 39 en, haben nun die Rolle von privilegirten Ruhestoͤrern aůf dem Kontinente vermuthlich ausgespielt, denn unsere Regierung wird Alles anwenden, um zu verhindern, daß das Schweizer Ge— biet nicht serner der Sammelplatz aller Mißvergnuͤgten und politischen Schwärmer unseres Welttheils sey; sie wuͤnscht eine Uebereinkunft getroffen zu sehen, durch welche man sich wechsel— seitig verpflichtet, bie politischen Verbrecher eines fremden Lan— des hig zuliefetn oder wenigstens zu entfernen. Es ist deshalb nach Wien und Haris geschrieben worden, und es ware möglich, 3. das. Desterreichische wie das Franzoͤsische Kabinet sich mit diesem Vorschlage einverstanden erklaͤrten, und den politischen Fluͤchtlingen in Zukunft ein Asyl verweigerten. Geschieht dies so wurde die Schweiz solcher Uebereinkunft wohl beitreten, und ihr Gebiet von freinden Abenteurern reinigen muͤssen. Die Regierung von Genf hat die Gefahr kennen gelernt, die eine zu große Gastfreundlichkeit ihr fast bereitet hätte; man sollte glauben, sie werde bei den anderen Kantonen darauf dringen alle fremden Revolutionnairs zu entfernen, und ihnen fuͤr die Folge den Eintritt in die Schweiz zu verweigern. Wenigstens ist unserm Hofe von Genf aus versichert worden, daß man Alles aufbieten werde, um nicht wieder Scenen erneuert u sehen, die alle Wohldenkenden mit Abscheu erfuͤllt haͤtten. Golkh sedoch auf güͤtlichem Wege nicht erreicht werden, was die Ruhe Europa s gebieterisch verlangt, und die Neutralitaäͤts-Gerechtsame der Schweiz dazu dienen, den Umwaͤtungs⸗-Maͤnnern einen siche— ren Centralpunkt fuͤr offen zu lassen, so wurde wohl die Zeit der Transactionen voruͤber seyn, und mit Nachdruck verlangt werden, was man freundschaftlichen Vor— stellungen nicht zugestehen wollte. Es waͤre dazu allerdings iin Einverstaͤndniß mit Frankreich noͤthig, allein man hat allen Grund zu glauben, daß die Franzoͤsisch Regierung dem Ge— bote der Selbsterhaltung gehorchen, und selbst dazu mitwirken werde, ihre Graͤnzen von den gefahrlichen Gaͤhrungsstoffen zu befreien, durch welche der innere Friede ihres Landes Hie als der Nachbar⸗Staaten unaufhoͤrlich bedroht ist. Der hiesig⸗ n n,. soll vollkommen die Ansichten unsers Hofes die Falle theilen, und sie in Pari . theilen, und sie in Paris zu unterstuͤtzen ver—

Portugal.

Lissabon, 9g. Februar. Die Chronie ilt i

. ; a theilt in einem Supplement vom 4. d. Saldanha's Bericht vom 31. Januar üuͤber den Sieg bei Pernes mit; der General versichert darin, daß er nur drei Todte in dieser Affaire

bis 200 Mann an Todten und Verwundeten, der des Fei eind aber auf 500 Mann belaufen habe. / Feindes

z e e gehabt habe; man will jedoch wissen, daß der Verlust seines . sich auf 190

In ihrem Blatt vom 6. d. enthält die Chronica ein De⸗

kret, wodurch vom 1. Marz an die Ei 54

I. Maͤrz an die Einfuhr von 54, 000 Quarter

6 . ö Die Getraide⸗Preise sind sctzt sehr hoch, il es an Vorräthen mangelt und die Zufuhr aus anie

fast ganz unterbrochen ist. , .

Der Herzog von Terceira hat, man weiß nicht, ob freiwil⸗

lig oder gezwungen, das Kommando wieder nieder ĩ

der gezwungen, d d gelegt und ist g. 5. ö H ,. Am folgenden Tage hatte éeine Audienz bei Dom Pedro, mit dem er im b nehmen stehen soll. 4

Es heißt, der General Saldanha habe nicht

unter ihm dienen, sondern den Ober-Befehl fuͤhren wollen, und—

die Zwistigkeiten zwischen beiden seyen eines Tages so heftig ge— worden, daß die Miguelisten, wären sie ,,, . die unter dem Herzoge stehende Armee⸗Abtheilung mit dem besten Erfolg hätten angreifen koͤnnen. n dem Norden und aus Alemtejo noch 700090 Mann regulairer Truppen und Guerillas nach Santarem heranzuziehen, so daß

Wenigstens fanden sie Zeit, aus

sie jetzt, obgleich sie in den drei Gefechten bei Leiria, Torres-No⸗ vas und Pernes uber 3300 Mann verloren haben sollen, doch noch säärker sind, als zu der Zeit, wo Saldanha seinen Marsch

nach Leiria antrat. An die Stelle des Herzogs von Terceira ist der General Stubbs ernannt worden.

Am 2ten d. schienen Dom Miguels Truppen Santarem raͤumen zu wollen und marschirten, um diesen Plan zu maski— ren, in großer Anzahl gegen Pernes zu; da sie aber die Straße nach Gallegas offen fanden, zogen sie sich bei Nacht dorthin und fin— gen am Morgen des Zten an, sich auf der Straße nach Abran— tes aufzustellen. Der Brigade-General Bacon, hiervon unter— richtet, drang mit einem Kavallerie-Detaschement vor und trieb die feindlichen Vorposten zuruͤck. Dies schien den Miguelisti⸗ schen Truppen die Meinung beizubringen, daß Saldanha's ganze Macht im Anmarsch sey und ihnen den Ruͤckzug abschneiden wolle; sie zogen sich daher wieder nach Santarem zuruͤck. Ge— neral Bacon folgte ihnen auf dem Fuße, und sobald er sich uͤber⸗ zeugt hatte, daß sie nicht, wie er geglaubt, bei Chanusca uͤber den Taso zu gehen Miene machten, verließ er sein kleines Detaschement auf einen Augenblick und eilte zum General Saldanha, um diesen von der Lage der Dinge zu benachrichtigen. In Santarem wa— ren, dem Vernehmen nach, nur 20900 Miguelisten zuruͤckgeblieben und Bacon hielt es daher fuͤr ein Leichtes, daß Saldanha mit seinem Corps die ausgezogene Miguelistische Heeres-Macht von jener Stadt abschneiden könne; dieser aber ließ die Gelegenheit unbenutzt vorübergehen. Hierauf unternahm der General Bacon mit einer Schwadron noch einen Angriff gegen 3 feindliche Ka—

vallerie⸗Schwadronen und 200 Jaͤger bei Val de Figueiras und drängte dieselben auf ihre Infanterie zuruͤck.

In Santarem sollen die Krankheiten und der Mangel an Lebensmitteln so überhand genommen haben, daß man in Lissa— bon glaubt, die Miguelisten wuͤrden sich jedenfalls nur noch sehr kurze Zeit dort behaupten konnen.

Seit dem Zten d. M. sind von Lissabon 2000 Mann, wor— unter 400 Briten, nach dem Haupt-Quartier der constitution nellen Armee und 360 Mann nach Setubal abgegangen.

Bei Agoas de Moura, einem Ort, 8 Stuͤnden von Setu— bal, kamen am 6ten d. 3000 Mann Miguelisten an; da sie aber erfuhren, daß die Garnison und die Batterieen des Platzes zu stark seyen, um es mit ihnen aufnehmen zu konnen, kehrten

sie wieder um. Gestern erschienen 1200 Miguelisten in Aldea Gallega und Alcochete am Tajo, die sich d ? l

; : amit begnuͤgten, eine Anzahl Vieh mit fortzunehmen. j en.

Die Times fahrt fort, die in Lissabon aufgefundene Korrespondenz zu publiciren. Folgendes ist die Abschrift eines Schreibens oder einer Vorstellung des Visconde v. Santarem an Dom Miguel (ohne Datum, aber, wie sich aus dem Inhalte ergiebt, vom Ende des Jahres 18325):

, Senhor! Die letzten Dokumente, die ich Ew. Majestaͤt zu übersenden die Ehre hatte, zeigten Ew. Majestaͤt 4) die verzweifelte Lage, in der sich die Rebellen seit dem 29sten befinden; 2) die allge⸗ meine Meinung in England, daß ein weiterer Angriff von unseren Truppen, wenn derselbe unverweilt erfolgt, sie vernichten werde; 3) die erfolgreichen Bemuhungen der Rebellen, ihre Truppen nicht nur zu verstaͤrken, sondern sie unserer Armee sogar uͤberlegen zu machen; h ihre Thaͤtigkeit in Organisirung von Kavallerie Corps, um die Offensive ergreifen zu konnen. Ich habe nun die Ehre, Ew. Majestaͤt zu melden, daß ich durch das eben angekommene . das Nachrichten bis zum 13ten d. brachte, Folgendes er⸗ uhr. Am 16ten wurden 16 Offiziere, 169 Mann und 109 Pferde ammt dem Englischen Qbersten Bacon in Portsmouth für den Dienst der Rebellen eingeschifft. Aus den beigeschlossenen geheimen Mittheilungen werden Ew. Majestaͤt ersehen, 2 diese und andere Huͤlfssendungen in Folge der Hoffnungen gescheben, welche unsere Unthaͤtigkeit seit dem 25sten einflößte. Mir wurde versichert, daß . ünd andere Englische Offiziere, die am 29sten in Porto waren, agen, wenn auf unserer Seite nur irgend ein Plan, wie schlecht er auch seyn möchte, gewesen ware, wir Porto in Besitz bekommen hatten. Wird die Bewegung, die man gegen Foz vorhat, eben so isolirt seyn, wie die am 14ten gegen earn, so wird sie dasselbe Resultat haben. Wird sie nicht von einer allgemeinen Bewegung laͤngs der ganzen Linie begleitet, so werden wir abermals einen schrecklichen Verlust an unseren tapfersten Truppen erleiden, obne irgend einen Vortheil zu erlangen. In dem Auszuge Nr. 2 habe ich die Ehre, Ew. Majestaͤt die Ultimat-Ansicht des Herzogs von Wellington über das, was wir thun sollten, zu übersenden. Ich flebe um Ew. Königliche Majestaͤt Aufmerksamkelt auf die Meinung eines so großen Feldherrn. Der Plan, der, wie mir scheint, fort⸗ während befolgt wird, ist der des Visconde do Pejo da Regoa, naͤmlich Ports durch eine regelmaͤßige Belagerung zu bezwin⸗= . Dieser Plan ist hinsichtlich des Erfolgs nicht nur von anger Dauer, sondern unterliegt auch, dem weiteren Ein⸗ wurf, daß die Belagerung nicht vollstaͤndig gemacht werden kann, ohne uns in einen Krieg mit Engländ zu verwickeln, denn die Hritischen Kriegsschiffe werden nicht dulden, daß sie in der Douro Muͤndung vollstaͤndig ausgefuͤhrt werde, und bleiben sie dort, so wird die Belagerung rein illusorisch seyn. So werden die Sa⸗ chen taglich verwsckelter. Werden die Rebellen nicht vor dem Win⸗ ter niedergeschlagen geht die eindrucksvolle Wirkung des Trium p h= Zugs Ew. Maj, als Sie die Hauptstadt verließen, verloren und wird nicht durch einen Europäͤischen Krieg eine Aenderung der Mei⸗ nungen und Absichten der Englischen und Franzbsischen Minister be⸗ wirkt, so wird die Rebellen⸗Partei eine furchtbare Kraft erlangen, welche die Verblendeten bloß noch zu sehen brauchen, sie, die nicht wissen, was ihre *I gegen Ew. Maj. und die Monarchie ihnen gebietet. Doch setze ich in Ew. Maj. Festigkeit und Weisheit mein ganzes Vertrauen, überzeugt, daß die von Ew. Maj. ge⸗ troffenén Maßregeln die Monarchie retten werden aus den vielen Gefahren, die sie umgeben, und von ihrem gaͤnzlichen Untergange in dem Sturme der Revolution. Meine Feinde, die guch die Feinde Ew. Majestaͤt sind, werden auf alles dies sehr ehaͤssig antworten, daß ich nichts von militairischen Sachen ver⸗ ebe; aber zugegeben, daß ein Nicht⸗Militair die Strategie nicht verstehen kann, wie es bei mir der Fall ist, 1 kann ich doch immer⸗ bin, wie ich bereits that, solche 3 ihrer u g. auf den wesentlichsten Punkt der Staats- Politik betrachten, da dies meiner Pflicht und Verantwortlichkeit entspricht, in Folge des Vertrauens, das Ew. Maj. in mich setzten, indem Sie ein so wichtiges Amt meinen Handen anvertrauten. Auch hat meine Berübrung der mi⸗ litairischen . keinen Bezug auf das, was ich meine, sondern was die ersten Feldherrn Europas meinen, welche den ersten Krieger der neueren Zeiten besiegt und zwar an derselben Stelle, wo wir jetzt die Rebellen bekämpfen, besiegt haben. Senhor, ich bereue es kei⸗ nesweges, daß ich schon oft, she die Ereignisse wirklich eintraten, die auswärtigen Gefabren geschildert habe, denen die heilige Sache Euer Majestat und der Monarchie ausgesetzt ist; Dies ist nicht nur eine Pflicht des Amtes, das ich durch die Gnade Euer Majestaͤt erhielt, sondern auch eine Pflicht meines Gewissens, meiner Treue und meines Dankes fuͤr die pielen großen und steten Ehren und Auszeichnungen, die Ew. Majestat mir zu verleihen n,. Man lann aber die dͤußern Gefahren unsrer Lage, die feindlichen Plane zweier der maͤchtigsten Nationen Europas gegen uns nicht ßerechnen und erwaͤgen, ohne zugleich deren Verwandtschaft und innige Verbindung mit unsern inncren Gefahren, so wie die Mittel, ihnen zu begegnen, in Betracht zu jiehen. Dies ist gerade das, was ich that. ngluͤcklicherweise haben sich meine Voraussagungen und Befürchtungen verwirklicht. Diese Befürchtungen haben jetzt noch roͤßeres Gewicht durch die Beweise, die dafur, der gegenwartige ustand Europgiß und der Machte in Bezug auf Portugal, so wie Portugal's in Bezug auf sie liefert.“

inne i.

Konstantinopel, 28. Jan. (Allgemeine Zeitung. Wir genießen scheinbare Ruhe, und wuͤrden 2 3 Mißtrauen, welches Jeden wegen der naͤchsten Zukunft erfuͤllt, den Handel wieder aufbluͤhen sehen, der seit der letzten Kata— strophe beinahe voͤllig erloschen ist, So aber werden Jahre vergehen, bevor ein regelmäßiges Geschaͤft unternommen wird, denn kein angesehenes Haus will sich Gefahren aussetzen. Dieser Zustand ist druͤckend und wirkt auf die Regierung zu— ruͤck, der das allgemeine Wohl wirklich am Herzen liegt, und die gern abhelfen mochte, wenn es in ihren Luft? stuͤnde. Allein die Umstaͤnde sind gebieterisch, und man muß in Ge— duld bessere Zeiten abwarten. Die Aussichten sind aber we— nig erfreulich, und die Araber richten uns spystematisch zu Grunde; denn statt sein stehendes Heer zu vermindern, ver— mehrt Mehmed Ali dasselbe täglich, und zwingt so den Sul— tan ein Gleiches zu thun, bis der ohnedies erschoͤpfte Staats— Schatz gaͤnzlich geleert, und die geringen Mittel verschwun⸗ den seyn werden, an welchen man noch zehrt. Wohin das fuͤh— ren wird, ist nicht abzusehen, denn das Projekt zu einer An— leihe, das neuerdings wieder auf s Tapet gebracht und ernst, lich berathen ward, duͤrfte, wie man jetzt wieder hoͤrt, schwer— lich realisirt werden. Die dem Sultan befreundeten Machte fuͤhlen das Mißliche unserer Lage; sie sind daher rastlos be— müht, Mehmed Ali zur Verminderung seines Heeres zu ver— mogen. Allein dieser giebt freilich die schoͤnsten Versichz rungen spricht von feiner Ergebenheit für den Großherrn, unter äßt aber nicht, frische Trüppen und Kriegs-Material nach Asien

uͤberzuschiffen, und Anstalten bei seiner Marine zu tr gaͤlte' es, Imiörgen den Feldzug wieder zu rr fen 8

lische Botschafter soll dem hiesigen Agenten Mehmed' f ernstliche Vorstellungen gemacht und gedroht . Regierung sich ins Mittel legen werde, wenn der Stand der Aegyptischen Armee nicht vermindert, und dem Sultan die Ueber— eugüng verschafft wurde, daß die friedlichen Gesinnungen des daschas nicht nur durch Worte, sondern auch durch Handlun— . sich bewährten. Das ist Alles recht schön, allein der viele ort-Aufwwand, welcher schon lange an Mehmed verschwendei