1834 / 62 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Da der Amttgrath Boltz als Paͤchter der Domaine

Labiau auf seinen Wunsch den 1. Juni d. J. aus der H

. entlassen werden soll, so sollen die im Landraths⸗ reise Labiau, 7 Meilen von Königsberg belegenen, Doniainen⸗Vorwerke Viehoff, Werderhoff und Rued⸗ lauken, so wie die im Schloß zu Labiau befindliche Brau und Brennerei, nebst dem Verlagsrecht einiger Krüge und Schankhäuser nach der Bestimmung der Königlichen Finanj⸗-Ministexii vom 5ten d. M. vom 1. Juni. d. J. ab, auf jwoͤlf Jahre, im Wege der Submission verpachtet werden.

Mit Bezug auf die vorlaͤufize Bekanntmachung vom 17ten v. M. wird bemerkt, daß nach der im 9. J. be⸗ wirkten VBermessungs⸗Reyision dir Vorwerke folgenden Flaͤchen⸗Inhalt haben:

1) Das Vorwerk Viehoff:

an Acker 712 Morg. 59 NIRuth. Preuß. an Wiesen 114 * 89 ' P an Gartenland 10 12 ö

* * an Roßgaͤrte ö an Weideland 334 * . an unbenutzte Laͤndereien 1 5 J 2

in Summa 1366 Morg. 1656 AMRuth. Preuß. Der Acker gehoͤrt nach der 1813 zuletzt erfolgten Bonitirung mit ppt. R jur ersten, ? zur zweiten,; und z zur dritten uͤnd vierten Klasse, die Wiesen sind eitea mit der Halfte zur ꝛten und der andern Haͤlfte zur 3ten uud ten Klasse angesprochen. 2) Das Vorwerk Werderhoff enthaͤlt

W

an Acker 82 Morg. 15 Ruth. Preuß. an Wiesen 4 56 ö an Gartenland k

an Weideland 169 * . ' an unbenutzte ; Ländereien 33 * 82

in Summg 521 Morg. 163 Rath. Preuß. Der Acker gehört ganz zur dritten Klasse⸗ die Wie⸗ sen sind gröͤßtentheils jur jweiten Klasse abgeschaͤtz. 3) Das Vorwerk Ruedlauken enthaͤlt:

an Acker 340 Morg. 877 Ruth. Preuß. an Wiesen 156 150 ö! ö an Gartenland 8 * 30 . ? an Roßgaͤrte dn n, d, ,. an Weideland 660 * 60 . an unbenutzte .

Laͤndereien .

in Summa 1221 Morg. 122 Ruth. Pieuß.

Ein Drittel des Ackers ist ppi. jur neeiten und dritten, and zwei Drittel ungefahe zur vierten Klasse 1813 angesprochen, in dͤhnlicher Art verhaͤlt es sich ung faͤhr mit den Wiesen.

Die Gebäude auf allen 3 Vorwerken besinden sich faß durchweg in gutem Stande. Die Wohnung bes Paͤchters wird demselben in einem Theile des Schlosses ju Labiau, in welchem der jetzige Beamte wohnt, nach künftiger naͤherer Bestimmung gewaͤhrt.

Von der Hachtung wird die bis jetzt damit verbun⸗ dene Rent⸗ und Polizei⸗Verwaltung des Domaginen⸗ Amtg Labiau getrennt, und soll letzte einem Rentbeam⸗ ten uͤberwiesen werden, bem eine Dienst⸗Wohnung im Schlosse ju Labiau gewahrt werden soll.

An Koͤniglichem Inventarium sind auf allen 3 Vor— werken nur 24 Pferde, 116 Kühe, 1 Bulle, 53 Schweine und 10 Schaafe vorhanden, so wie die inventarische Saat auf den Vorwerken Vie hoff und Ruedlauken ein⸗ geackert zurückgelassen werben muß. 3

Das Rinimum ber Pacht ist hoͤhern Orts jährlich für die 3 Vorwerke auf 2605 Thir. incl. 870 Thlr. Gold und fuͤr die Propination und das Verlage, Recht , und 3 auf 340 Thlr. inel 112

r. in Golde festgesetzt.

[ Caution er Wen inen-⸗ Pächter betraͤgt Zwei⸗ tausend Achthundert Thaler, und muß in Pfandbriefen oder Staarz⸗Papieren niedergelegt werden. .

Jeder, der sich zu dieser Domainenpacht eignet, die

Allgemeiner Anzeiger

Gerichtliche Vorladung. Durch die vom Königl. Hofgerichte erlassenen, den Stralsundischen Zeitungen in extenso inserirten Pro— clamata vom heutigen Tage, sind auf den Autrag der errn Kammerherrn von Behr auf Beestland, auf den dieses im Grimmer Kreise belegene, nach Levin im Meklenburgschen eingepfarrte Gut, im Jahre 1830, nach dem Tode seines zu Schlagtow verstorbenen Vetters, des Carl Felix Bernhard von Behr, als dessen naͤchsten Lehns⸗-Nachfolger und Mitallodial⸗-Er— ben, übergegangen, und der dasselbe gegenwaͤrtig nach der Koͤnigl. Verordnung vom 11. Oktober 1810 ju allodifieiren die Absicht hat alle Diejenigen, die als Agnaten, Gesammthaͤnder ober Anwaͤrter, oder aus ei⸗ nem sonst dazu geeigneten lehnsrechtlichen Grunde bei der AÄllodification des obgedachten Guts Beestland interessirt, oder die gesetzliche Abfindungs-Summe daraus zu erlangen, berechtigt sein konnten, geladen ihre Anspruͤche am 18. Märj, 14. April, und 5. Mai d. J., Morgens 10 Uhr, hierselbst anjumelden und zu beglaubigen, bei Vermei—⸗ dung der, durch den am 2 Juni d. J., Morgens 15 Ühr, zu publieirenden Praͤklusto⸗Abschied, far immer gegen sie solcherhalb ju erkennenden Praͤklusion. Datum Greifswald, den 6. Februar 1834. Königl. Preuß. Hofgericht von PJommern ünd Růgen. . v. Möller, Praeses.

di

Der seit dem Jahre 1817 verschollene vormalige hiesige Handlangs- Lehrling Johann Andreas Michas! Koenig, ein Sohn des zu Dodendorf verstorbenen Gast— wirths Johann Peter Koenig und dessen ebenfalls verstor⸗ benen Ehefrau, Catharine Sophie, gebornen Goedecke, nachher verehlicht an den Gutebesitzer Cohnert zu Fer— mersleben, wird nebst seinen etwanigen unbekannten Erben und Erbnehmern hierdurch vorgeladen, sich bin nen 9 Monaten und spaͤtestens in dem vor dem Ab zeordneten Herrn Justi⸗-Rath Westvhal auf

den 3 Juni 1834, Vormittags 10 Uhr, an hiesizer Herichts-Stelle angesetzten peremtorischen Termine, schriftlich over persoͤnlich zu melden und weitere Anweisung, widrsgenfalls aber zu gewaͤrtigen, daß er far todt erklart, und sein Vermoͤgen seinen näaͤchsten Erben zugesprochen werden wird.

Magdeburg, am 16. August 1833. Töůnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Bekanntmachung.

Von dem Koͤnigl. Stadtgerichte hiesiger Residen; is n dem uͤber das auf einen Betrag von 4548 Thlr 19 sar. vyrlaͤufig ermirtetlte und mit einer Schulden— Summe von 10873 Thlr. 16 sar. belastete Vermdgen des Kaufmann Dalecke eroͤffneten Coneurs⸗P ocz ss⸗ ein Termin zur Anmeldung und Nachweisung der An—⸗ spruͤche aller etwanigen unbekannten Glaͤubiger auf den g. April 1834, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Fitzau an⸗ zesetzt worden. Diese Glaͤubiger werden daher heer⸗ durch aufgesordert, sich biz züm Termine schrifölich, in demselben aber persöonlich oder durch gesetzlich zu— laͤsssae Bevollmächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekanntschaft die Herren Justiz-Com missarien Mäl⸗ ler J., Hirschmeyer und Merkel vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die Art und das Vor— zugös recht derselben anzugeben, und die etwa vorhande⸗ nen schriftlichen Beweismittel beizubringen, demnaͤchst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache zu gewärtigen, wogegen die Ausbleihenden mit ihren An— soruüchen von der Masse werden autgeschlossen und ih nen deshalb gegen die übrigen Glaͤubiger ein ewiges Stillsch we gen wird auferlegt werden.

Breslau, den 49. November 1833. ;

Fönig Stabtgericht hiesiger Residenz.

Auf ehrerbietigst gehorsamsten Antrag des Lieutenant?

voĩn Königlichen Finanj⸗Ministerium festgesetzten unab⸗ änderlichen Pacht-Bedingungen grfuͤlle'n win, und das dazu erforderliche Bermögen beßtzt, kann sich an Ort und Stelle von den Verhaͤltnissen unterrichten. Die Charten, Vermessungs⸗Register und Pacht Bedingun⸗ gen sind in unserer Registratur bei dem Regierung? ⸗/ Seeretair Eichler einzusehen.

Die Pachtofferten sind versiegelt bis

zum 10. April d. X. spaͤtesten s ;

dem Justitiarius des Collegii, Renierungs⸗Rath Bryßart perfdalich zu äberreichen, vpn welchem jeder Sub- mittent äber feine Quallfitation, über den Nachweis des Vermögenz und Anerkennung seiner versiegelten Submission naͤher vernommen werden wird.

Auch wird einem Jeden, der seine Submission auf die bestimmte Weise einreicht, verstattet,

den 11. April d. J, Vormittags 19 Uhr, im Regierungs⸗Conferen⸗Gebäude bel Erüffnung der eingegangenen Submission en weder versönlich, oder durch einen legitimirten Bevollmächtigten ge en waͤrtig zu ein. ö. ĩ j ö.

s oleibt aber ein Jeder an seine Erklärung se lauge gebunden, bis die Entscheidung des Königlichen Finanz⸗Ministerii erfolgt ist. .

üeber das Wesen und die Bedingungen der Sub- missson, so wie über das Verfahren dabei, wird auf die den Pacht⸗Bedingungen vorgeheftete besondere Be kanntmachung Bezug genommen.

Koͤnigeberg, den 17. Februar 1854.

König!. Regierung. Abtheil. für die Berwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Bekanntmachung.

Wir bringen hierdurch zur offentlichen Kenntunßsß, daß, nachdem der Verkauf des Alguns von dem Fieien“ valder Alaunwerke durch die hiesige inlaͤndische Privat- Alaun⸗ Niederlage gaͤnzlich aufgehört hat, wir hinsichtlich des Verkauss dieses Alauns mit dem hie sigen Handlungshause A. O. Fahndrich & Comp ein Uedereinkommen in der Art geschlossen haben, daß dasselbe den Alaun sewohl von dem Werke, als von der höesigen Niederlage ab, zu den von uns bestimm— ten Prelsen veskaufen wird Es bleibt indessen einem seden Käfer überlassen, den Alaun auch unmittelbar von dem Werke selbst zu beziehen.

Berlin, din 7 Februar 1334. ;

Königl. Ober-Terg⸗Amt fur die. Br. Pr.

Provinzen.

Carl von Zuülow ju Pasewalck und der Curatel der min⸗ derjaͤhrigen Kinder des weiland von Zuͤlow auf Knor— rendorff alt Benefijial⸗Erben des Letzteren werden allt Diejenigen, welche an den Nachlaß des wailand von Zulow auf Knorrendorff, inshesondere an die zu dem— felben gehörigen Lehngüter Knorrendorff und Rahnen— felde cum pertinentijs, aus irgend einem eivilrechtli— chen Grunde Ansprüͤche und Forderungen zu haben vermeinen, peremtorie hiemit geladen: am sechs zehnten April d. J., Morgens um 10 Uhr, auf hiüesiger Großherzoglicher Justi-Kanzlei zu erscheinen und solche ihre etwanigen Anspruͤche und Forderungen bestimmt und speeifielrt anzumelden, sub praejudicio pro omni, daß sie damit, unter Auferlegung einer ewi— zen Stillschweigens, auf stets werden praͤeludirt unt abgewie sen werden. j

Von solcher Meldungepflicht werden jedoch ausdruͤck⸗ lich ausgenommen:

1) alle Diejenigen, deren Forderungen und die uber Knorrendorff und Rahnenfelde cum pertinentiis er— richteten Hypothekenbuͤcher eingetragen werden;

2) alle Behörden wegen der laufenden oͤffentlichen Landes / und Amts -Anlagen, so wie wegen der laufenden Kirchen und Pfarr-Praestandorum un-

3) alle Diejenigen, welche ihre Forderungen und Anspruche auf einem ihren ante terminum prae— sixum vorzulegenden, von hiestager Großyerzogli— cher Justis⸗Kanzlei atteßitten Pestenzettel richtig werden gufgefüͤhrt finden.

Gegeben Güstlow, den 14. Januar 1834. Zroßherjoglich Mecklenburgsche zur Justi⸗Kanzlei aller— höoͤchstverordnete Direktor, Bies⸗Dsrektor und Raͤthe

(L. S.) A. Radel. W. v. Meding.

Edietal⸗ Ladung.

Der Bauernsohn Johann Korndoerser von Foerbau, geboren den 28. Nobrmber, 1784, ist im Jahre 1812 als Gemeiner mit dem Koͤnigl. Bayerischen 3ten Li⸗ nien⸗Jufanterie⸗Regimente nach Rußland ausmarschirt und von dort nicht wieder zuruͤckgelehrt. Auch st ei jener Zeit von dessen Aufenthalte, Leben oder Lod⸗ durchaus keine Nachricht eingelaufen.

Auf Antrag seiner naͤchsten Verwandten ergeht hie— mit an den vorgenannten Johann Korndoerser oder dessen allenfallsige unbekannten Leibeserben die Auf— sorderung, sich binnen neun Monaten, oder laͤngstens in dem auf

2416 ] r die Preußischen Staaten.

anberaumten Termine entweder versoöͤnlich oder schrift⸗ lich dahier zu melden, widrigenfalls Provocat Korn— zoerser für todt erklaͤrt, und sein unter Curatel stehen—⸗ des Vermoͤgen von 618 Fl. 24 Xr. Rhein. seinen be⸗ kannten gesetzlichen Erben ohne Caution ausgehaͤndigt werden wurde. an n, unter amtlicher Siegelung und Unter⸗ christ.

Schwarzenbach an der Saale, am 14. November 1833. Fürstlich Schoenhurasches Patrimonialnge⸗

richt I. Klasse.

(L. S.) v. Paschwitz.

Ritterguts⸗-Verkauf. Lediglich Familien? Verhaͤltnisse toegen beabsichtige ich mein freies Allodial-Rittergut Adelwitz zum 19. März i834 aus freier Hand meistbietend zu verkaufen. Es litat in der fruchtbaren Elb⸗Aue am rechten Elb⸗ uUser jwiscken Torgau und Muͤhlberg, hat den benen Watzenboden, 702 Magdeburger Morgen; Wiesen, Fi— scherei, Jagd und eine Roß-Mahle, ist gegen Elb⸗ Ueberschwemmungen durch gate Daͤm me gesichert, und n der Bewirthschaftung in Nichts beschraͤukt. Uebri— ens liegen saͤmmtliche Fluren ununterbrochen und usammenhangend an den sehr umfaͤnglichen Ohst⸗, Ge⸗ muͤse- und Lustgaͤrten und Wohn- und Wirthschafts⸗ Jebaͤuden. ; Der Grund⸗Anschlag ist einzusehen heim Ober⸗Hof— zerichtz⸗ und Consißorial⸗Adooeat Herrn Dr. Häau⸗ bold in Leipzig, Herrn Justiz-Commissair Büchner in Torgau und bei mit. Kaufs-Liebhaber ersuche ich, an obbenanntem Tage des Vormittag? hier sich gefaͤlligst einzufinden. Rittergut Adelwitz, am 24. Januar 1834.

Klotz sch, Lieutenant a. D.

e, ,,

Ein in einer der freundlichsten Vorstaͤdte Dres⸗ denz, unweit der Elbe; zwischen zwei sehr belebten Straßen mitten inne, hoͤchst angenehm gelegenes Haus nit Fluͤgel-Gebäaͤuden in zusammenhaͤngender Fronte von 29 Fenstern, nebst hellen und freundlichen Woh— nungen, schönen Kellern und Boͤden, 3 großen Nie— derlagen und bedeutendem Hofraume, worin Brunnen⸗ Ind Roͤhrwasser befindlich, im vollen. Werthe von 160660 Thalern, soll, Familien Verhäͤltnisse halber, nit dem dazu gehörigen, mehr als 9000 QWEllen in sich fassenden, hinsichtlich des Bodens ganz ausgezeich⸗ net zuten Gartenlande, sofort aus freier Hand verkanst werden. Dasselbe wurde sich, wegen ener zortülschen Lage in der Nähe der Elbe und seiner Geraumiakeit, zu je dem Fabrik⸗- oder Spedition e⸗ Geschaft vorzüzlich eignen; auch wurde der Ankauf desselben, durch Gewährung hoöͤchst annehmbarer Zahlungsbedingungen, so viel als, moglich er⸗ leichtert werden.

Hierauf Achtende erfahren umgehend, jedoch nur gegen frankirte Anfragen, das Naͤhere in Dresden selbst durch den Kaufmann Carl August Rehbock,

Schlofgasse Nr. 328.

Die am 1. April d. J. in Warschau zu verloosen— den Landschaftlich Polnischen Pfandbriefe, konnen bei mir bis zum 12. Marz angemeldet werden.

J. Joachim, Muͤhlendamm Nr. 4.

ö

Literarische Anzeigen.

Ankündigung.

W. Shakspeare's sammiliche Werke in Ei⸗

nem Bande. Im Verein mit Mehreren über⸗ setzt und herausgegeben von Julius Korner. Auf Maschinen⸗Patent Papier, mit dem Bildnisse des Dichters und einem Facsimile. Pranumera—⸗ tions⸗Preis 5 Thlr. ;

Die zahlreichen Bessellungen, welche sich diese Ge— sammt-Ausgabe in Einem Bande zu erfreuen hat, machen ez dem Verleger moglich, Shakspeare's ganz aͤhnliches Bildniß in Stahl gestochen, nebst einem Facsimile seiner Handschrift, noch beizugeben. ö

Ende d. M. wird bie Erste Abtheilung die Prisse verlassen, und es tritt dann bis zum Eischeinen der 2Zten Hälfte ein erhoͤheter Subscriptions-Preits von 6] Thir., und nach dem Erscheinen der 2ten Haͤlfte der Ladenpreis von 73 Thlr. unw derruflich ein.

och nimmt Fie Stuhr sche Buchhandlung in Ber⸗— lin, Schloßplatz Nr 2, Praͤnumeration mit 5 Thir. an.

Schneeberg, im Februar 1834.

Carl Schumann.

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Schrist über das wichtige Himmels-Ereigniß dit stt Jahres. staͤndlich, wie nahe dieser Komet uns kommen würd und ob die Erde mit ihm zusammenprallen könne. Auf der Abbildung sieht nan den Weg, welchen der Ko met nimmt.

bahn Nr. 3) Posen, Bromberg und Gnesen.

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chtenen: .

Drei Reden am Tage der Bestattung des Herrn Dr. Schleiermacher am 15. Fe— bruar 1834, gehalten von Dr. F. Strauß, F. A. Pischon. Dr. H. Steffen s. 74 sar.

Die von Herrn Prediger Ptof. Pischon an der Gruft gehaltene Rede, ist auch einein 3 23 sor. zu haben.

an n, , , , . Am 26. Februar ist die neunte Nummer der

Literarischen Zeitung

ausgegeben worden, welche unter anderm auch eine Nachricht über Schleie rmachera literarischen ( Nachlals enthält. Die Literarische Zeitungs erscheint wöchentlich einmal (am Mittwoch), 1 bis 2 Botzen ztark, und liesert, in wissenschastlicher Ord- nung, nieht nur eine gedräntzte kritische Uebersicht der neu erschienenen in- und ausländischen Bücher, sondern auch eine Anzeige der in den in- und aus- ländischen theolog,, philolog, jurist, polit, natur wis- senschastl, medicin, geograph.,, matliemat, milit, dagog, technol., laudwirthsch, literarischen eic. Zrit sehristen enthaltenen Ausaätze und Recensionen, Alles im allgemeinen srüher, als irgend ein anderes liter. Journal.

neue Bächer und Zeitschriften selbst anzusehen, und die nun nach der Literar. Ztg. leicht eine Auswahl des zu Lesenden treffen können. Der ganze Jahr- gang der Literarischen Leitung kostet, um deren all- gemeine Verbreitung zu erleichtern, nur 1 Thlr. 20 agr. (durch die Post 2 Thlr.). Alle Buchhandlungen und die Käanigl. Post- Aemter nehmen Bestelluntzen an, in Berlin auch die Verleger Duncker & HW⸗mblot,

den 16. September 1834, Vorm. 10 Uhr,

zu haben sind: Aristophanes ed. Küster sol 14 Thlr.

Französische Strasse No 20 a.

Pfarrer Dekowski zu Kulmsee, zum Ehren oder: kurze und faßliche Darstellung der m a—⸗ n z see / hren⸗Domherrn am

nasium zu Koͤln, Hr. Hoffmeister, ist zum Direktor des Gym— 6 naiasiums in Kreuznach ernannt worden. veckmaͤßigkeit und Wohlfeil⸗

hard und Friedrich Benjamin Wiszniewski zu Danzig Unterm 14. November 1833 auf fuͤnf Jahre und fuͤr die Pro— voyinz Preußen ertheilte Patent:

Oder uͤber die sechsie Erscheinung des Halley schen Kometen und über Kometen im Allgemeinen. einer einleitenden Uebersicht unsers Sonnen⸗Sytemt. Von Dr. Fr. J. Hartmann. Mit Abbildungen. ge⸗

Nebst

ö fuͤr guͤltig erklaͤrt und ausgedehnt worden.

Jagd Amtes, General-Major Fuͤrst Heinrich zu Carolath—

die Nachricht mitgebracht, daß das Sardinische Linienschiff „la

neue. An Muscheln besitzt die Sammlung 492 Arten, an In—

in systematischer Ordnung aufgestellt worden. Auch ist derselbe mit Anlegung eines botanischen Gartens beschaͤftigt, in dem alle

wohl erhaltener Sarg aus Cypressenholz befand, der zwei Ske— lette enthielt.

bar, Fesundde wilstotamen zern dürfte, ad, rn fi Fe ö rdener Amphoren, auf deren einer man einen Hund in Relief

noch ganz besonders denjenizen Gelehrten erwünscht seyn, denen ihre beschränkte Zeit nicht erlaubt, alle U 1 ö

ine kleine schwarz gefirnißte Tasse und ein sehr schoͤnes, mit rothen Zeichnungen verziertes Gefaͤß; auf der einen Seite desselben sieht

Woenn die Liter. Dig. schon jedem Litera-

ration der Griechischen Vasen mit der Eroberung Griechenlands

Preußi

AIlIgemeirne

scht Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestaͤt haben den Konsistorial⸗Rath Haven— stein in Liegnitz auch zum evangelischen Schul-Rathe bei der dasigen Regierung zu ernennen und das fuͤr ö. ausgefertigt Patent Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bischoͤflichen Kommissarius,

Somstift zu Pelplin 2

Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Helwing ist zum außer— ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultat der hiesigen Koͤniglichen Universität ernannt worden.

Der bisherige Ober-Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Gym—

llergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Achen ist die durch die Versetzung des Pfarrers Jodoch erledigte Pfarrstelle zu Murringen durch den Michael Kuͤches besetzt worden; . zu Magdeburg ist der Kandidat des Predigtamts, Jo— hann Adolph Kuhle, zum Adsunkten des zweiten evangeli— schen Predigers Uler in Sandau gewaͤhlt worden.

Das den Instrumentenmachern Gebruͤdern Jakob Bern—

auf eine für neu und eigenthuͤmlich anerkannte Zusam— mensetzung mechanischer Vorrichtungen zum Bewegen und Fangen der Hammer fuͤr Fortepiano's,

ist nachtraͤglich auf den ganzen Umfang des Preußischen Staats

Angekommen: Der Minister-Resident mehrerer Deut— schen Hofe am hiesigen Hofe, General-Major von LEstocg, von Merseburg.

Abgereist: Der Ober-Jaͤgermeister und Chef des Hof—

Beuthen, nach Carolath.

Zeitüungs-Nachrichten. Aus lan d.

,

Odessa, 11. Februar. Vorgestern bedeckte sich die hiesige

Rhede wieder mit einer duͤnnen Eisrinde, und es fiel eine Menge Schnee, so daß die Schlittenfahrt noch einmal beginnen konnte. Aus Skuliani vom Sten d. wird gemeldet, daß der Rus— sische Gesandte bei der Pforte, Herr von Butenieff, in diesen Tagen dort durchpassirt war; er begab sich direkt nach St. Pe— tersburg. .

Die von Konstantinopel hier angelangten Fahrzeuge haben

Reine“, welches den Ritter von Filippi, Sardinischen Geschaͤfts— traͤger zu Konstantinopel, an Bord hat, sich zu Smyrna befand, und daß man es jeden Augenblick in den Dardanellen erwar— tete; Herr Chirico hatte sich bereits mit einem Attaché der Sar— dinischen Gesandtschaft dorthin begeben, um die Befehle des Sultans zu überbringen, daß jenem Offiziere alle seinem Range gebuͤhrende Ehrenbezeigungen erwiesen werden sollten.

Das mit dem Lyceum Richelieu verbundene naturhistorische Kabinet besaß seit seiner Begruͤndung nur eine kleine Samm— lung. Herr Nordmann, Professor der Natur-Geschichte, hat in der letzten Zeit, von der Behoͤrde aufgemuntert, den Produkten Neu⸗Rußlands und Bessarabiens eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet und es sich das ganze vorige Jahr hindurch mit dem groͤßten Eifer angelegen seyn lassen, verschiedene Gegenstände u sammeln; von den 261 Species von Voͤgeln, die in Neu— Rußland und Bessarabien bekannt sind, gelang es ihm, 163 zu— sammenzubringen, und 4 neue wurden von ihm entdeckt; von 25 beschriebenen Amphibien fand er 18 auf und entdeckte 3 neue Arten; von 104 Species Fischen sammelte er 61 und entdeckte 4

sekten und Crustaceen 1365, an wilden Pflanzen 900. Saͤmmt— liche Gegenstaͤnde, 2778 an der Zahl, sind von Herrn Nordmann

dem Klima von Neu⸗Rußland und Bessarabien angehoͤrige wilde Bäume und Pflanzen, so wie solche, die mit Vortheil fuͤr die Einwohner hier eingefuhrt werden koͤnnten, gezogen werden sollen. Ein Schreiben aus Kertsch vom 6. Dezember v. J. mel— det: „Der Direktor unseres Museunis hat auf dem Berge des Nithridates ein altes Grab entdeckt, worin sich ein zum Theil

Am oberen Ende desselben fand man zwei Arten

it der Griechischen Inschrift WÆreMA*/ sieht. Am Fuß der Skelette standen zwei alabasterne Vasen, ein metallener Spiegel,

an deutlich die drei Parzen mit ihren Attributen. Obgleich dies Gefaͤß sehr gelitten hat, so bemerkt man daran noch Spuren don Vergoldungen und Oel⸗-Farbe, womit die Gewaͤnder der Fi— uren uͤberdeckt waren. Dieses seltene und kostbare Gefäß muß zon sehr hohem Alter seyn, denn es ist bekannt, daß die Fabri—

———

Berlin, Montag den 3ten Marz

——

durch die Roͤmer aufhoͤrte. Es ist um so interessanter, als man bis jetzt zu Kertsch und in anderen Theilen von Neu-Rußland wenig Aehnliches gefunden hat.“

Frankreich.

Paris, 23. Febr. Gestern arbeitete der Köͤnig mit dem Minister des Innern, und spaͤter mit dem General Sebastiani. Abends empfingen Se. Majestaͤt den Seine-Praͤfekten, den Gra— fen von Mols und den Herzog von Choiseul.

Als Nachtrag zu der (bereits im vorgestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung gegebenen) Debatte, die sich in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer uͤber die Bittschriften zu Gun— sten der Familie Buonaparte erhob, mag hier noch die kate— gorische Erklaͤrung des Marschalls Soult uͤber diesen Gegenstand Platz finden. „Frankreich,“ äußerte er, „ist noch voll des An— denkens an Napoleon; es wird es nie vergessen, daß derselbe auf die Anarchie einen geregelten Zustand folgen ließ, und daß er uͤber unsere Waffen einen ungewoͤhnlichen Glanz verbreitete. Wenn gleich die Freiheit nicht alle von ihm herruͤhrenden Insti— tutionen gut heißen kann, wenn gleich das Schicksal uns jenen Glanz entrissen hat, so bleiben uns doch immer noch aus jenen Zeiten schoͤne Gesetze und der Ruhm uͤbrig, der die Kraft der Nation ausmacht. Daß die Regierung das Mitgefuͤhl Frank— reichs fuͤr Napoleon theile, het sie auf das Unzweideu— tigste dadurch bewiesen, daß sie das Standbild des Kai— sers wieder auf die Saͤule der großen Armee gestellt hat. Der Koͤnig selbst war bei dieser Feierlichkeit zugegen. Indessen duͤrfen wir nicht vergessen, daß Frankreich Alles, was es Napoleon verdankt, nur ihm allein und seinem Genie zu ver— danken hat. Noch nie gab es einen persöoͤnlicheren Ruhm, als den seinigen. Nichtsdestoweniger will man heute die Gesinnung, die er dem Lande einsloͤßt, auf seine Familie ausdehnen. Diese Familie aber hat das große, wenn gleich gewiß unverschuldete Schicksal, daß sie der Mittelpunkt geworden ist, um den sich die strafbarsten Intriguen drehen. Die entgegengesetztesten Parteien, denen Napoleon so furchtbare Schlaͤge versetzte, vergessen heute Alles, um sich mit dem Zauber eines großen Namens zu umge— ben. Dieser Name, m. H., soll der Gegenstand unserer Hul— digung seyn; wir durfen aber nicht dulden, daß er ein Vorwand zu niedrigen Intriguen werde. Ohne Zweifel kuͤmmern diese Intriguen uns wenig; wir kennen zu gut den Wunsch des Lan— des, um sie zu fuͤrchten, denn an dem Tage, wo Frankreich einen Koͤ— nig zu waͤhlen hatte, hat es nicht einmal den eigenen Sohn Napoleons adoptirt. Aber, ohne jene strafbaren Umtriebe gerade zu fuͤrch— ten, darf die Regierung sie auch nicht selbst begünstigen. Die Mitglieder der Familie Napoleons, die im Auslande den Räͤn— ken der Parteien nicht haben abwehren koͤnnen, wuͤrden eben so wenig im Stande seyn, sich in Frankreich vor denselben zu be— wahren; vielmehr würde ihre Gegenwart unter uns ein bestaͤn— diger Gegenstand thoͤrichter politischer Speculationen seyn; und gewiß ist der Saame der Zwietracht schon reichlich genug ausge— streut, gewiß giebt es der Mittel zu Ruhestoͤrungen schon genug im Lande, als daß die Regierung sie durch eine unzeitige Maß— regel noch vermehren sollte. Niemand koͤnnte ihr dies ernstlich rathen. Ohne Zweifel waͤre es wuͤnschenswerth, daß die Zeit schon da waͤre, wo die Anwesenheit der Erben des Namens Buonaparte Frankreich gleichguͤltig seyn koͤnnte; wir konnen indeß versichern, daß diese Zeit noch nicht gekommen ist, und Jeder, der es auf— richtig meint, wird uns hierin beipflichten. Die Regierung hat es daher fuͤr ihre Pflicht gehalten, in dieser Beziehung ihren bestimmten und fur jetzt unwiderruflichen Entschluß zu verkuͤndigen.“ Daß der Antrag, der Familie Buonaparte die Ruͤckkehr nach Frankreich zu gestatten, zuletzt durch die Tagesord— nung beseitigt wurde, ist bereits gemeldet worden.

Das Journal de Paris enthaͤlt folgenden, ihm offenbar von der Polizei-Behoöͤrde mitgetheilten Artikel: „Alle Zeitungen beschaͤftigen sich seit einigen Tagen mit einer Polizei-Verordnung, die den Schluß der Theater auf 11 Uhr festsetzt. Die Feinde der Regierung nehmen aus dieser Verordnung den Vorwand zu der Anklage, daß sie die Vergnuͤgungen des Publikums auf

eine willkuͤrliche Weife zu beschraͤnken, und die Theater-Direkto⸗

Das mußte so seyn; denn es ist der Gebrauch jener feindseligen Polemiker, die einfachsten Handlungen der Regierung zu entstellen. Aber selbst die Freunde haben die Bedeutung und den Zweck der in Rede stehenden Maßregel verkannt. Es ist daher noth— wendig, sich auf einige Erlaͤuterungen einzulassen. Den Gegnern der Verordnung zufolge, beabsichtigte man, sie nach ih— rer ganzen Strenge auszufuͤhren, und so eine gewaltsame Re⸗ volution in den Sitten der Pariser zu bewirken. Und daruͤber aͤußert man sich im groͤßten Zorne und mit dem lebhaftesten Un⸗ willen. Was bleibt aber von allen diesen Beschwerden, wenn man die Sache bei Lichte betrachtet? Zuvoͤrderst duͤrfte es gut seyn, daran zu erinnern, daß die Verordnung nicht neu ist; sie existirt seit l 819. Seit 1819 und besonders seit 1339 hat die Ver⸗ waltung sich allerdings ganz außerordentlich duldsam gezeigt, und dadurch, wie es gewoͤhnlich zu geschehen pflegt, aroßen Mißbraͤu— chen die Thuͤr geöffnet. Einige Theater haben ihre Vorstellungen uͤber alles Maß hinaus verlaͤngert, und es giebt deren, die erst nach 1 Uhr Morgens schließen. Im Mittelpunkte von Paris ist die Inkonvenienz so langer Vorstellungen nicht sehr groß; aber bei den Theatern, welche in bevölkerten und von Bewohnern der Vorstaͤdte besuchten Vierteln liegen, sind sie nicht ohne Gefahr. Beim Herausgehen aus dem Theater verläuft sich die Menge nicht sogleich; man besucht noch die Kaffeehaͤuser und Schenken, welche nun auch ihrerseits so spaͤt als möglich schließen; und es erfolgt daraus ein Geraͤusch auf den Straßen bis am fruͤhen Morgen, welches die friedlichen Einwohner in ihrer Ruhe stoͤrt.

zas verlangt aber die neue Verordnung eigentlich? Daß die Theater der allgemeinen Reget folgen, und beinahe zu derselben Zeit, wie alle uͤbrigen oͤffentlichen Anstalten der Hauptstadt schlie⸗ ßen sollen; und man weiß, daß dies ohne Ausnahme zwischen 11 und 17 geschieht. Die Behoͤrde hat sich mehreremale an die Theater, Direktoren gewandt, und ihnen einen wohlwollen—

ren zu beeinträchtigen suche.

hat sich seit gestern nichts verandert.

den Rath ertheilt. Ihre Rathschlaͤge sind aber nicht beach—

tet worden und man wendete ein, daß die Verordnunz vom Jahre 1819 nicht mehr in Kraft sey. War es daher nich? nothwendig, sie durch eine neue Publication wieder in

Kraft zu setzen, mit dem Vorbehalte, sich ihrer nur in dem Falle zu bedienen, wo es die Ordnung erheische? Die Verord— nung setzt allerdings einen bestimmten Zeitpunkt fest, und zwar 11 Uhr Abends. Jedermann weiß aber, daß in Paris fuͤr alle polizeiliche Maßregeln eine unvermeidliche Duldsamkeit existirt. Sieht man etwa mit mathematischer Strenge die Ueber— tretungen der Verordnungen in Betreff der Maskeraden und der oͤffentlichen Belustigungen bestrafen? Nein, ge— wiß nicht, und doch bestehen in dieser Hinsicht strenge Ver— ordnungen; die Umsicht der Verwaltung weiß sie zu mil— dern, ohne auf dieselben ganz Verzicht zu leisten. Die Ver— ordnung in Betreff der Theater-Vorstellungen wird ausgefuͤhrt werden, aber in dem Geiste, der sie eingegeben hat, und so daß , Publikum noch das Gedeihen der Theater darunter eidet.

Das Reglement, das der Polizei⸗Präfekt in Ausfuhrung des Gesetzes uͤber die oͤffentlichen Aber fer heute fruͤh . . lassen, enthaͤlt im Wesentlichen folgende Bestimmungen: Die Ge— suche um Erlaubniß zum Ausrufen muͤssen an die Polizei⸗Präfektur ö. werden, die sie in keinem Falle Unmuͤndigen und über—

aupt nur solchen Leuten bewilligt, welche lesen und schreiben koͤnnen, wenigstens seit einem Jahre in Paris ansaͤssig sind, und sich bei der Behoͤrde uͤber gute Sitten und ein tadelloses Betra— gen ausweisen. Die auf diese Weise ertheilten Bewilligungen koͤnnen, nach den Worten des Gesetzes, von der köoöm— petenten Behörde immer zuruͤckgenommen werden; aber sie werden von Rechtswegen jedem Ausrufer, Saͤnger, Verkäufer und Vertheiler entzogen, der sich gegen die Gesetze und seglements vergeht, oder der bei der Ausuͤbung seines Gewer— bes Schriften, Bilder oder Zeichnungen ausruft, verkauft oder vertheilt, die gegen die oͤffentliche Sittlichkeit, oder gegen die der Charte und dem Koͤnige schuldige Achtung verstoßen. Die Per— sonen, denen Bewilligungen ertheilt worden sind, muͤssen ein sichtbares Schild von Kupfer tragen, worauf die Worte: „Ge— setz vom 16. Februar 1834“, ihre Namen und Gewerbe, so wie die Nummer ihres Erlaubnißscheines eingegraben sind.

Außer der (gestern mitgetheilten) telegraphischen Depesche aus Lyon vom 22sten, geben die hiesigen ministeriellen Blatter ein fruͤheres Schreiben von dort vom 19gten d. M., worin uͤher die dasigen Ereignisse in folgender Weise berichtet wird: „Es t Kein Webestuhl arbertet. Die Deputationen der Mutuellisten fahren fort, sich zu den Ja— brikherren zu begeben, um ihre Zustimmung zu dem am Sonn— tag und Montag in den Sectionen entworfenen Tarif zu erhal— ten; aber bis jetzt sollen von den 250 in Lyon bestehenden Fabrik— Haͤusern erst 2 bis 3 ihre Zustimmung ertheilt haben. Zwei Uhr. Die Unruhestifter behaupteten, daß man es nicht wa— gen wuͤrde, die vorgestern verhafteten Personen am hellen Tage von dem Stadthause nach dem Gefängnisse zu bringen. Da die Behoͤrde von diesem Geruͤchte Kenntniß erhielt, so ließ sie die Gefangenen um Mittag durch die Menge, welche seit einigen Tagen immer vor dem Stadthause versammelt ist, fortfuͤhren, ohne daß man auch nur den geringsten Versuch machte, dies zu verhindern. Die Energie und die Umsicht der Behoͤrden ist bis jetzt vom besten Erfolge gewesen, und das Lob der Herren Gasparin und Prunelle ist in Jedermanns Munde. Der Letztere befand sich am Montag Abend persoͤnlich an der Spitze der Truppen, die den sehr laͤrmenden Haufen auf dem Platze Terreaux auseinander trieben. Seit fuͤnf bis sechs Ta— gen hat er nicht in seinem Hause geschlafen. Sein Betragen sichert ihm die Dankbarkeit der ganzen Stadt. Acht Uhr Abends. Wir befinden uns am Ende der Krisis, welche seit sechs Tagen dauert. Die Coalition der Arbeiter hat keinen der Vortheile erlangt, die sie sich von der allgemeinen Einstellung der Arbeiten versprach. Man sagt, daß fast die Gesammtzahl der Fabrikherren sich geweigert habe, dem Tarif beizutreten. Die Chefs der Mutuellisten sind heute nur damit beschäftigt gewesen, ihre Eigenliebe zu retten, und irgend ein Müit— tel aufzufinden, um den Arbeitern einzureden, daß das allgemeine Verbot ihnen bis auf einen gewissen Punkt von Nutzen gewesen sey. Wie es scheint, gelingt ihnen dies nicht; denn die Sitzungen der Segtionen sind heute sehr stüͤr— misch gewesen, und es hat eine foͤrmliche Spaltung zwischen den Mutuellisten stattgefunden. Ein großer Theil derselben will morgen die Arbeit wieder beginnen; wir werden sehen, ob die Opponenten die Mittel besitzen, diesen gluͤcklichen Entschluß zu verhindern. Wie gesagt, diese so ernste Angelegenheit naht sich ihrer Entwickelung, so weit sie auf die Industrie Bezug hat; stuͤndlich aber kann sie ihr Wesen aͤndern, und einen voͤllig poli— tischen Charakter annehmen. Die Gesellschaft der Menschenrechte ist den ganzen Tag uͤber in Permanenz gewesen, und es giebt in ihrem ae Leute, die aus dieser Gelegenheit zu Unordnnn gen durchaus Nutzen . wollen. Andere widersetzen sich em Vorhaben, weil sie der Meinung sind, daß der rechte Augenblick, um kuͤhn die Fahne des Aufruhrs zu schwingen, noch nicht gekommen sey; aber man darf nicht vergessen, daß viele Arbeiter, besonders don den weniger bemittelten und gesitteten, Mitglieder der Gesell— schaft der Menschenrechte und ber den mißlungenen Versuch ur Unterdruͤckung der Fabrikherren im hoͤchsten Grade erbittert e. Jedenfalls werden von unserer Behörde fortwaͤhrend die besten Maßregeln zu einem bewaffneten Widerstande getroffen und es kom;mmen noch immer von allen Seiten Truppen in dic Umgegend der Stadt an. Wenn der morgende Tag wie der heutige voruͤbergeht, so ist Alles als beendigi zu betrachten.“ (Daß am 22. saͤmmtliche Weberstuuͤhle wieder im Gange waren ist bereits gestern gemeldet worden.) ĩ ?

Man hat Briefe aus Bayonne vom 15ten d., die von einer fruheren Zusammenberufung der Cortes sprechen, als man bisher glaubte. Die eine Kammer von 150 Mitgliedern würde den Namen Estamentos del Estados general, und die