andere von 100 Mitzliedern den Namen Estamentos illu— stres fuͤhren.
Das Mämorial des Pyrenées spricht von Bewegun— gen der Karlisten in der Gegend von Jacca. Ein Schreiben aus Bedous (Franzoͤsische Graͤnze von Aragonien) meldet in einer Nachschrift unterm 1äten d.: „40h90 Karlisten sind seit einigen Tagen 2 Stunden von Jacca angekommen. Der Gou— verneur dieser Stadt hat die There vermauern lassen, mit Aus— nahme desjenigen, welches nach der Citadelle fuͤhrt. Gestern Morgen haben die Bauern der Umgegend zu den Waffen gegrif— fen, was hoffen laͤßt, daß die Insurgenten nicht in Jacca ein— ruͤcken werden, wo bereits Truppen der Koͤnigin von Sarragossa angekommen sind. Die Generale Valdes und Button haben sich in Tolosa vereinigt, um energische Maßregeln zur Wieder— herstellung der Communication zu ergreifen. Man ist nicht ohne Besorgniß fuͤr einen Transport von 9 Wagen, auf denen sich die Effekten des Englischen Botschafters befinden. Die Karlisten sind von der Ankunft dieses Transports in Kenntniß gesetzt wor— den, und man muß fuͤrchten, daß sie sich in großer Anzahl ver— sammeln werden, um die Wegnahme einer so reichen Beute zu versuchen.“
In einem Schreiben aus Bilbao vom 15ten d. heißt es: „Auf Befehl des Generals Valdes ist die Fabrication von Ge— wehren in der ganzen Provinz vorlaͤufig suspendirt. — Wegen der so haufigen Verhaftung der Couriere auf oͤffentlicher Land— straße ist allen Alkalden von Biscaya officiell angezeigt worden, daß, wenn in Zukunft ein Courier in der Naͤhe eines Dorfes oder eines Fleckens angehalten wuͤrde, die Verantwortlichkeit die Einwohner treffen und sie eine Strafe von 10600 Duros fuͤr jeden angehaltenen Courier zahlen sollen. Durch eine Verord— nung des Kriegs-Ministers wird bestimmt, daß die Truppen fortan auf Kosten der Provinz verpflegt werden sollen. In Folge dieser strengen Maßregel geht dieses ungluͤckliche Land sei— nem unvermeidlichen Untergange entgegen.“
Großbritanien und Irland.
London, 22. Febr. Vorigen Freitag ist der Praͤsident der Britischen und auslaͤndischen Bibel-Gesellschaft und Mitglied des Geheimen Raths, Teignmouth, im 83sten Jahre seines Al— ters mit Tode abgegangen. Seine Titel und Wuͤrden, als Pair des Königreichs, erbt sein aͤltester Sohn, Herr Charles John Shore.
Der Graf Matuschewitsch hat sich nach einem kurzen Auf— enthalt in der Hauptstadt wieder auf's Land begeben.
Es heißt, daß Herr Poulett Thomson, sobald die Anord— nungen, welche jetzt mit Hinsicht auf das Auditoriat der Schatz— Kammer im Werke sind, beendigt seyn wurden, dem Lord Auck— land in dem Amt eines Praͤsidenten der Handels-Kammer folgen und Ersterer bloß Manz-⸗Meister und Auditeur der Schatz Kam— bleiben werde. Sir John Campbell, der sich wegen seiner Befoͤrderung vom General-Fiskal zum General-Anwalt einer neuen Wahl un— ter werfen muß, ist von seinen Konstituenten zu Dudley mit gro— ßem Beifall aufgenommen worden, und man glaubt daher, daß er wieder erwählt werden wird. Sein Nebenbuhler ist ein Hr. Thomas Haukes, ehemals Reformer, jetzt aber zur Tory-Partei uͤbe raetret n.
Die Morning Chronicle äußert ihre Verwunderung
araber, daß der Globe, der fuͤr ein ministerielles Blatt angese—
hen jeyn wolls, in der letzten Zeit so sehr vom Lebe des Sir Robert Peel ühberstroͤme, gegen die Zehnpfund-Waͤhler herziehe und eine Vebuͤndung zweschen den gemäßigten Whigs und den gemäßigten Tories anempfehle. Sie fragt, ob man dies Alles als die Ansicht der Mintster nehmen solle, und meint, in diesem Falle wäre es besser, daß dieselben ihre Maske je eher je lieber ablegten, damit nicht die große liberale Majoritaͤt, die sie im Un— terhause auf ihrer Seite harten, noch länger getäuscht werde.
Die hiesigen Zeitungen sprechen sich alle sehr tadelnd über die Unterdruͤckung des Dubliner Blatts „der Pilot“ aus, indem nämlich die Stempel⸗Kommissarien zu Dublin dieser Zei— tung den Stempel nicht mehr ertheilen wollten. Entweder, meinen der Courier und die Times, sey das Gesetz, kraft des⸗ sen dies habe geschehen koͤnnen, ungerecht, oder die Stempel— Kommissarien haͤtten sehr unrecht daran gehandelt, daß sie es fruͤher nie in Ausfuͤhrung gebracht und gerade nur in dem vor— liegenden Falle sich darauf gestuͤtzt, nachdem es schon ganz in Vergessenheit gekommen sey.
— In einem von der Allgemeinen Zeitung gegebenen Schreiben aus London vom Anfang Februar befinden sich nachstehende Mittheilungen: „Nichts deutet bestimmter die Kraft⸗ losigkeit einer Regierung, wie eines einzelnen Menschen an, als wenn sie den lebhaften Wunsch aͤußert, irgend etwas zu un— ternehmen, dann aber bei dem ersten Widerspruche, der ihr ent— gegentritt, unthätig bleibt. Dieses Schauspiel hat die hiesige Regierung neuerlich zweimal im Verlaufe weniger Wochen dem verwunderten Europa gegeben. Zuerst als man Rußland durch drohende Noten, kriegerische Zeitungs-A1rtikel und sogar durch Ruͤstungen in den See- Haͤfen zur Aufhebung des Allianz-Traktats mit der Pforte zu vermoͤgen suchte, dann aber die ganze Frage fallen ließ, als man sah, daß der Kaiser von Rußland von allem dem keine Notiz nehmen wollte. So⸗ dann fast eben so in der Portugiesischen Interventions-Frage, wo ein Minister an der Betrachtung scheiterte, daß die Eng— lische Regierung eine militairische Intervention auf langere Zeit uͤberall nicht durchzufuͤhren im Stande ist, und selbst schon bei der ersten Ausruͤstung den heftigsten Widerspruch nicht bloß von Seiten der im Oberhause sehr maͤchtigen Tory-Opposition, sondern auch von Hume und den zahl— reichen ,,,, und im großen Publikum zu besorgen hatte. Ueber diesen letzteren Punkt will ich mich heute etwas ausfuͤhr— licher erklaͤren, da man in Deutschland im Allgemeinen den Einfluß vielleicht nicht hinreichend zu waͤrdigen weiß, welchen die hauptsaͤchlich von Hume vorbereiteten, fuͤr den gemeinen Menschen-Verstand und besonders fuͤr die mittleren Klassen sehr verfuͤhrerischen Ideen uͤber eine wohlfeile Verwaltung und eine wohlfeile Staats, und Handels-Politik der Britischen Re— gierung auf das Schicksal dieses Reiches und dadurch Europas und der ganzen Welt ausüben. Man würde dem unermuͤdli— chen Oppositions-Schatzmeister sehr Unrecht thun, wenn man ihm das Verdienst bestreiten wollte, daß er persoͤnlich durch seine Jahr aus Jahr ein wiederholten Berechnungen und Un— tersuchungen uͤber das Ausgabe-Budget, durch seine taglichen, zwar manchmal uͤbertriebenen. aber im Einzelnen haͤufig sehr wohl begruͤndeten heftigen Klagen Über Verschleuderung der öffentlichen Gelder allmaͤlig eine Verminderung der Ausga— ben um mehrere Millionen herbeigefuͤhrt hat. So weit geht Hume's Verdienst; aber so weit geht auch nur sein politischer Blick und der ihm naturlich gebuͤhrende Wirkungs-Kreis, und nicht weiter. Er ist ein ziemlich beschraͤnkter Mann, und
mer
Anhaͤngern seines streng oͤkonomischen Finanz-Systems
248
die Anwendung seiner beschraͤnkten Ansichten, die aber eben deshalb zugleich bei dem großen Publikum aͤußerst populair sind, auf die wichtigsten Fragen der Britischen Staats- und Handels-Politik, droht dem Ansehen Englands in Europa und in allen Welttheilen, namentlich dem Einflusse der Englischen Regierung auf die Leitung der Europaͤischen Angelegenheiten, das augenscheinlichste Verderben. Darauf legen zwar Hume und seine Anhaͤnger keinen Werth; vielmehr gehort es zu ih— ren Lehren, England muͤsse so wenig als möglich an den Euro— paͤischen Angelegenheiten Theil nehmen, nur an sich selbst den— ken, und sich alles Einflusses auf andere Regierungen enthalten, weil dieser Einfluß und diese Verbindungen mit andern Staa— ten nur viele Kosten veranlassen. Das waͤre nun auch Al— les gut und schoͤn, wenn England fuͤr sich allein bestehen konnte, wenn es nicht, um zu existiren, unumgaͤnglich nothwendig, und zwar taͤglich mehr, einen großen, einen zunehmenden Absatz fuͤr die Produkte seiner Fabriken im Auslande bedurfte, und der Englische auswaͤrtige Handel und der Einfluß der Englischen Regierung auf den Gang der oͤffentlichen Angelegenheiten in und außer Europa nicht in einem gewissen Umsange der eine durch den andern bedingt waͤren. England bedarf, um sei— nen stets sich mehrenden Manufaktur-Produkten Absatz zu ver— schaffen, um seine zahllosen Fabrik-Arbeiter in Birmingham, Manchester, Leeds, Glasgow ꝛ2e zu ernähren, immer neue Maͤrkte, und dies um so mehr, als die besten fruͤheren Abneh— mer taͤglich weniger kaufen, und trotz alles Geredes von Han— dels-Freiheit der Verbreitung der Englischen Produkte fast uͤberall von Jahr zu Jahr mehr Hindernisse in den Weg gelegt werden. Auch dies hangt mit Hume's Oekonomie-System sehr nahe zu— sammen. Es ist naͤmlich allerdings wahr, daß der ausgedehnte Absatz Englischer Manufaktur-Waaren auf dem Kontinente lange Zeit hindurch großentheils auf der Unthaͤtigkeit und Unwissenheit anderer Voͤlker in der Fabrik-Industrie beruhte, so wie, daß das Napoleonische Kontinental-System durch die nothgedrungene Er— richtung einer großen Menge von Fabriken aller Art in dieser Hinsicht bleibend sehr nachtheilig fuͤr England geworden ist. In— zwischen unterliegt es eben so wenig einem Zweifel, ja es ist in Beziehung auf einzelne Regierungen erweislich, und es ließen sich bekannte Namen einflußreicher Personen anfuͤhren, die zum Theil noch heute leben, anderer, die vor nicht langer Zeit ver— storben sind, welche in direkter Verbindung mit der hiesigen Regierung standen, und durch deren geheimen Einfluß auf die Leitung der oͤffentlichen Angelegenheiten, und namentlich auf die Handels- und Zoll-Gesetzgebung ihres Vaterlandes, dem Englischen Handel bedeutender Vorschub geleistet wurde. Hume berechnet bloß, wie viel die Pensions-Listen und die als ge— heime Ausgaben aufgefuͤhrten Summen betragen, und sieht darin bloß Verschwendung der oͤffentlichen Gelder, bedenkt aber nicht, daß die Promulgation eines Tariss, der dem Eng— lischen Handel vor jedem andern Vortheile gewährte, oder die Abwendung von Verfuͤzungen, wodurch funfzigtausend Fabrik— Arbeiter in England außer Brod gesetzt worden waren, wohl eines Items in den geheimen Ausgaben werth war. In die— ser Hinsicht und fuͤr aͤhnliche Faͤlle ist die vor drei Jahren ein— getretene Ministerial⸗Veraͤnderung aͤußerst unan enehm fuͤr viele, Und gefaͤhrlich fuͤr alle Individuen geworden, wölche in derslei— chen geheimer Abhangigkeit von der Englisasen Regierung, zum Theil seit vielen Jahren, standen, und deren Verhältnisse stets von den damaligen Agenten der hiesigen Reg erung mit ziemli— cher Discretion behandelt wurden. Der Ausrrett der fruͤheren Minister, die Entlaisung mancher untern Beauiten, vielen
i Diplomatie und dem Konst—
*
die Veranderungen, welche man in der larwesen vorgenommen, haben aber nach und nach so viele kleine persoͤnliche Leidenschaften und Interessen in Koönfüikt gebracht, und dadurch den Schleier des amtlichen Geheisnnisses so weit geluͤf et, daß gegenwärtig hier Jemand, der sich einen etwas bos— haften Scherz machen wolite, leicht eine nicht erbauliche Liste von gegenwärtigen und ehemaligen Protéges der hiesigen Re— gierung in die Welt schicken konnte.“
Ni ew ande.
Aus dem Haag, 25. Februar. Die Staats- Courant meldet: „Im Jahre 1832 ist das dreimastige Schiff „Eersteling“, Capitain Horneman, durch ungeffaͤhr 30 Rheder und Kaufleute in Rotterdam ausgeruͤstet und nach der Suͤd⸗See auf den Wall— fischfang gesandt worden. Dieses Schiff, welches im September jenes Jahres absegelte, ist jetzt mit einem Fange von seben Fi⸗ schen in Rotterdam wieder angekommen. Der Ausfall dieser Unternehmung, der ersten dieser Art, welche seit langer Zeit durch Privat -Leute in unserm Koͤnigreiche gemacht worden, hat den Erwartungen nicht ganz entsprochen * weil der Capitain, auf die Nachricht von den Zwangs-Maßregeln Englands und Frankreichs in Hinsicht unserer Schiffe, die zum Wall— fischsange geeigneten Striche zu verlassen sich bewogen sah und Zuflucht nach unsern ne dicken Besitzungen nahm. Inzwi— schen giebt der schon Anfangs bewirkte Ausfall den Beweis, daß, bei einiger Beharrlichkeit, dieser Zweig, der anderswo zu so großer Ausdehnung gediehen ist, auch bei uns zur erwuͤnsch⸗ ten Bluͤthe wird kommen koͤnnen.“
Belgien.
Bruͤssel, 25. Febr. Die Koͤnigin der Franzosen wird am 28sten die Ruͤckreise nach Paris antreten. .
Gestern wurden zwei Estafetten mit Depeschen nach Charle— roi und Arlon abgesandt. ;
In der Repraͤsentanten- Kammer wurde gestern die Bera— thung uͤber das Budget des Ministeriums des Innern fortge— setzt, ohne daß es, wie man allgemein vermuthet hatte, zu einer Debatte uͤber den Bericht kam, den der Minister der auswaͤrti— gen Angelegenheiten in der vergangenen Woche in Bezug auf die Luxemburgischen Angelegenheiten abgestattet hatte.
Aus Antwerpen schreibt man vom 24. d.: „Seit einigen Tagen sehen wir von Neuem im kleinen Bassin die Handels— Fregatte „Eugenie“ von 600 Tonnen, ein im Jahre 1830 in diesem Hafen ganz neu gebautes Schiff, dasselbe wird naͤchste
Woche absegeln. Von unserer ganzen glänzenden Handels-⸗Flotille
bleiben in unserem Bassin nur der „Van der Werf“ von 909 und der „Macassar“ von 600 Tonnen. Leider erfährt man, daß auch diese Schiffe näͤchstens unter fremder Flagge absegeln wer— den; so hat sfeit der Revolution der Hafen von Antwerpen 31 Schiffe von einem Gehalt von 14,189 Tonnen verloren. — Die Hollaͤnder haben seit dem Anfang dieses Monats ihre Schelde— Flotille verstaͤrkt; bei Tergoes allein haben sie 23 Kanonier— Schaluppen, ohne die uͤbrigen Stationen zu rechnen.“ Schweden und Norwegen. Stockholm, 21. Febr. Se. Maj. der Koͤnig haben un— term 25. v. M. ein Comité ernannt, welches Vorschläge zur Veraͤnderung des gegenwaͤrtigen Zoll-⸗Tarifes machen soll. Zum Praͤsidenten dieses Comité's ist der Staatsrath Poppius und
Landeshauptmann, Graf von Roser, der Graf Hamilton und Sandelhjelm, der Oberst Ankarswaärd, der Professor Agardh und mehrere andere Beamte und Mitglieder des Reichstages ernannt worden.
Der Kronprinz wohnte am Neujahrs-Abend als Besucher der Gesellschaft zur Beförderung des Seidenbaues in Sch weden der Versammlung dieser Gesellschaft bei, welche er auf seinem Schlosse halten ließ. Ein Bericht uͤber die Seidenwuͤrmer⸗-Hucht und den Anbau der Maulbeer-Baͤume bei Bellevue enthält in— teressante Notizen. Mehrere tausend Pflanzen und eine große Menge Saamen ist ausgetheilt, und die Erfahrung zeigt, daß die Pflege der Seidenwuͤrmer in Schweden nicht schwierig ist. Man hofft, durch Pflanzungen von Ablegern den Maulbeer— Baum so zu akklimatisiren, daß er auch strenge Winter aushaͤlt. Auch sind die Versuche des Assessors Silfverstrale gegluͤckt, den Seidenwurm mit den Blaͤttern der Skorzoner-Wurzel zu fuͤttern.
Unter allen Reichstags-Maͤnnern ist keiner, der einen so großen Theil des Schwedischen Volkes repraͤsentirt, als Anders Danielsen von Elfsborg Lehn. Er ist von nicht weniger als 26 Harden in drei verschiedenen Lehnen gewaͤhlt, doch wohnte er in Waͤdtle und ward dort gewählt, ehe eine der anderen Wahlen erfolgte. Er ist fast der einzige der jetzt lebenden Reichstags— Deputirten, der schon seit 1509 an der Repraͤsentation Theil nahm, und hat durch die seit 1812 herrschenden Regierungs— Grundsaͤtze fast immer sich veranlaßt gefunden, der Oppositions— Partei im Bauernstande anzugehoͤren, als deren vornehmstes Organ er lange angesehen ist.
Die Akademie der Wissenschaften zu Stockholm hat den
Staatsrath und Commandeur Poppius und den Leib-Medikus, Ritter Erkstroͤm, zu Repraͤsentanten am jetzigen Reichstage er— waͤhlt.
Die Zahl der Norwegischen Zeitungen nimmt immer zu; seit Anfang dieses Jahres sind wieder zwei neue erschienen.
D nem art. Kopenhagen, 22. Febr. In unserer Stadt sind im vori—
zu Mitgliedern sind der General⸗Zoll⸗Direktor, Graf Posse, der . weitere Schritte sie in dieser Beziehung zu thun fuͤr angemessen
gen Kirchen-Jahre vom 21. Dez. 1832 bis 21. Dez. 1833 ge—
boren 3595, gestorben 3741, mehr gestorben als geboren j4ß. Im Journale Dagen sindet sich eine interessante Nach— richt uber die Resultate, welche der Versuch gehabt hat, die be— ruͤhmte uralte Felsen-Inschrift bei Runemo zu entziffern. Ru— nemo liegt im Kirchspiel Stroͤby, nicht weit von Roͤnnebye in Bleckingen. Alle fruͤhern Abbildungen und Untersuchungen hat— ten wenig Licht uͤber die Bedeutung dieser raäͤthselhaften Hiero— glyhen verbreitet, ja man war ungewiß daruͤber, in wie weit hier ein Werk der Natur oder von Menschenhäͤnden vorlag. Die gegenwartige Untersuchung war von der Koͤniglichen Gesell— schaft der Wissenschaften dem Geheimen Archivar Fin Magnus— sen, Justiz Rath Molbeck und Prof. Forchhammer uͤbertragen. Runemo ist eine Granit-Klippe, von einem schwarzen Treppen— gange durchschnitten, der sich an dieser Stelle zuerst offnet, aber gegen Mordosten breiter und breiter werdend, sich in ein tiefes Thal verliert. Dieser Treppengang ist die Haraldische Schlange. Bei genauerer Nachforschung ergab sich, daß kuͤnstliche Linien, zweifelschne Runen, in den Treppengang einge— hauen waren. Die Schlangenform aber ist ein Resultat der Richtung des Ganges, also von der Natur hervorgebracht, und dasjenige, was man als Haupt der Schlange ansah, eine zufaͤl— lige Ferm des Bodens. schafts⸗Maler Christensen genaue Zeichnungen der Schlange und der einzelnen Charaktere veranstalten. Daß diese Charaktere
Die Rommitson ließ durch der Cand⸗
Runen sind, ist ausgemacht, einige von der bekanntesten Art,
andere aber wieder ganz unbekannt, und beide Arten so durch einander gemischt, daß man keine Hoffnung einer Entzifferung der Inschrift hegen darf. Einige der Charaktere gleichen den auf einer bei Danzig gefundenen ürne eingegrabenen Fiquren,
von welcher ein Gyps-Abguß im Christiansborger Schloß ver— . wahrt wird, andere sehen Phoͤnizischen oder Celtiberischen Cha⸗
rakteren aͤhnlich.
Die nordische Zeitschrift fuͤr nordische Alterthumskunde lie— ö
fert in dem kuͤrzlich herausgekommenen tsten Heft des ten Bandes unter Anderem eine Beschreibung einer bedeutenden Anzahl goldener Sachen, welche vor einiger Zeit beim Pfluͤgen
eines Feldes des Fuͤhnschen Stammhauses Broholm gefunden
sind. sten, horn Das
Dieser aus 49 Stuͤck bestehende Schatz ist einer der reich2 welche im Norden entdeckt sind, seitdem das letzte Gold—
daß sie dem 5Hten Jahrhundert angehoͤren.
Oehlenschlaͤger hat ein neues Helden-Gedicht aus der Daͤ— nischen Geschichte, Frode Eredegad,. verfaßt, von welchem seine Monatsschrift Prometheus einen Gesang als Probe enthaͤlt.
Die Helsingoͤrer Zeitung enthaͤlt eine Zusammenstel lung der Schifffahrt durch den Sund in den Jahren 1832 und 1833. Im Jahre 1832 passirten den Sund 12,202 Schiffe, im Jahre 1833 nur 10,985, also 1713 weniger, darunter waren
S2 Dänische, 14661 Norwegische, 1069 Schwedische, 319 Eng
lische, 314 Hannoversche, 530 Russische, 2089 Preußische, 55 Mecklenburgische, 91 Luͤbecksche, 44 Hamburgische, 53 Bremische, 66 Oldenburgische, 370 Hollaͤndische, 3 Belgische, 124 Franz sische, 10 Italienische, Portugiesische, 19 Spanische, 168 Ame rikanische.
Auffallend ist die große Zahl der Selbstmoͤrder in Norwe— gen, nach der Angabe des Norwegischen Blattes „Viddan“,
das von dem Norwegischen Studenten-Verein herausgegeben Derselben zufolge, hat sie im vorletzten Kirchen- Jahr. 106 betragen, so daß ungefaͤhr auf 200 Todesfaͤlle 1 Selbs⸗ In den vier vorhergehenden Kirchen-Jah⸗
wird.
mord gekommen ist. ren von 1825 bis 1829 soll ein ähnliches Verhältniß stattgefun— den haben, was um so auffallender erscheint, da von der An— zahl saͤmmtlicher Gestorbenen den dritten Theil Kinder unter 5 Jahren ausmachten. Die Berechnungen von den Jahren 1871 bis 1825 fuͤr Schweden ergeben dagegen nur auf 390 Ge— storbene 1 Selbstmoͤrder.
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Kassel, 21. Febr. In der ersten oͤffentlichen Sitzung umn— serer Staͤnde, der saͤmmtliche Minister beiwohnten, erstattete der staͤndische Ausschuß unter Anderem Bericht uͤber den gegen Hrn. Hassenpflug bei dem Ober-Appellations-Gerichte anhängigen Pre— zeß. Er bemerkte, daß der Ausschuß, seiner Instruction gemaͤß es nicht an Bemuͤhungen habe fehlen lassen, die Beendigung dieses Prozesses, der schon fast ein ganzes Jahr gedauert, ohne zu einem Ergebniß zu fuͤhren, zu sollicitiren, aber von dem ober, sten Gerichte nichts weiter, als die Versicherung erlangt habe, daß dasselbe unausgesetzt mit diesem Gegenstande sich beschäͤftige; der Staͤnde⸗Versammlung sey es nunmehr selbst zu uͤberlassen, welche
unter der Regierung Christian's VI. gefunden worden. gesammte Gewicht wird auf 263 Loth 23 Quentin, oder ungefahr 1100 Spezies-Dukaten, angegeben, und man glaubt,
sinden duͤrfte.
Braunschweig, 28. Febr. Die hier erscheinende Deutsche National-Zeitung giebt in ihrem heutigen Blatte, nach dem Ham⸗ burger Korrespondenten, eine Berichtigung des (in Nr. 57 der
ö Staats-Zeitung befindlichen) Artikels der Hannoverschen Zeitung, vwonach die von der ̃ — c nicht im Korrespondenten, sondern zuerst in der National⸗Heitung
letztern erwaͤhnte und widerlegte Nachricht
gestanden habe, Die letztere spricht zwar dabei den Wunsch aus, daß andere Zeitungen die Quelle, aus der sie Original⸗Artikel schoͤpfen, richtig angeben moͤgen, befolgt jedoch selbst diesen Grund— at sehr willkuͤrlich, indem sie bei ihren zahlreichen Entlehnun⸗ gen aus der Preußischen Staats-Zeitung (wir verweisen z. B.
n dem Blatte der National-Zeitung vom 27. Febr. auf die
Privat⸗Schreiben aus Lissabon und Stockholm) ihre Quelle nie— mals zu nennen fuͤr gut sindet.
Schwerin, 24. Fehr. Das Geburtsfest unserer allver— ehrten Erb⸗Großherzogin Alexandrine wurde am gestrigen Tage durch verschiedene, zu diesem Zweck vereinte, frohe Gesellschaf— ten feierlich begangen, und eben so auch im Theater, zur Ver—
hherrlichung des schoͤnen Festes, ein eigens gedichteter Prolog von
Dem. Lemke, bei vollem Hause, vorgetragen. Aus der Gegend von Neu-Brandenburg wird geschrieben: Ein merkwuͤrdiger Fund, von dem leider erst spaͤt etwas Siche—
(Les verlautete, nimmt die Aufmerksamkeit unferer Alterthums—
ben so sehr in Anspruch, als die Neugierde des großen Es war im Spaͤtherbst des v. J., als ein Mann
n
Sprache — Herr Konrektor Langbein in Friedland — vollstaͤndig entziffert hat. Man lies't nach dessen Deutung auf der Vorder seite: 1) Flaͤche: „Es ist kein Gott als der einige Gott, ihm ist kein Theilnehmer.“ 2) Innerer Rand: „Im Namen Gottes ist dieser Dirhem geschlagen in Samarkand im Jahre 344“ (n. Chr. 955). 3) Aeußerer Rand: Aus dem Kor. Sure. 30, 4. 5. „Gott hat die Herrschaft uͤber das Vergangene und Zu— kuͤnftige; jetzt freuen sich die Gläubigen der Huͤlfe Gottes.“ Auf der Ruͤckseite: 1) Flache: „Gotte. Muhamed, der Ge— sandte Gottes. Almostakfsi bhillah. Nuch'ben Nasr.“ 2) Rand: Koran, Sure. 9, 33. „Muhamed ist der Gesandte Gottes, den er gesandt hat mit der Leitung und wahren Religion, um sie zu erheben uͤber alle Religionen, wenn sich auch widersetzen diejenigen, welche Gott Theilnehmer zugesellen.“ Eine Schwie— rigkeit ist hierbei dem gefaͤlligen Uebersetzer aufgestoßen, darin be— stehend: der Chalif Almostakli billah wurde schon 334 d. H. (n. Chr. 947) der Regierung entsetzt und der Semanidische Statthalter von Transoxana Nuchhen Nasr starb schon 343 d. H. (954 n. Chr.) Wie kommen ihre Namen noch Z3ä4 auf Muͤnzen vor? — Spaͤter gelangte Einsender noch in den Besitz von Fragmenten zweier sehr verschiedener Muͤnzen. Das er— stere ruͤhrt offenbar von einer der unter Nr. 2 beschriebenen ähnlichen Muͤnze her; das andere, der vierte Theil einer Muͤnze, die an Umfang ein altes Achtgroschen-Stuͤck uͤbertroffen hat, tragt auf beiden Seiten eine sehr grelle Arabische Inschrift, deren Deu— tung noch nicht entziffert ist.“
Muͤnchen, 24. Febr. Frhr. von Giese ist vorgestern Abends von Wien hier eingetroffen. Die Abberufung dieses Ministers scheint ihren Grund in der demnächstigen Versamm— lung der Landstaͤnde zu haben. Gestern, Sonntags, war Staats— Raths-Sitzung, wobei Se. Maj. der Koͤnig praͤsidirte, und wel— cher auch Frhr. v. Giese beiwohnte. Nach Beendigung dersel— ben wurde ein Courier nach Wien abgefertigt. —
Der Rhein-Baper meldet, die Landtags-Deputirten des Rhein-Kreises hätten ihre Einberufungs-Schreiben fur die am 1. Maͤrz zu eroͤffnende Stände-Versammlung erhalten. Die Sage gehe, Hr. Schoppmann aus Neustadt an der H. wolle sich
nicht nach Muͤnchen begeben, um den diesjaͤhrigen Arbeiten der,
Kammer beizuwohnen. — Dasselbe Blatt schreibt aus Speyer vom 20. Febr., daß Dr Hepp aus Neustadt a. d. H. am Tage zuvor fruͤh Morgens verhaftet und unter Eskorte von 15 Che— veauxlegers abgefuͤhrt worden. Von Speyer aus wurde er in einer Faͤhre uͤber den Rhein geschafft, um nach Muͤnchen ge— fuͤhrt zu werden. Man bringt diese Maßregel mit der vor— jaͤhrigen Frankfurter April-Geschichte in Verbindung, an welcher Dr. Hepp Antheil gehabt haben soll. — Endlich schreibt der Rhein-Bayer aus Germersheim vom 16. Februar: „Es wird hier mit jedem Tage lebhafter; einige Hundert Arbeiter aus der Umgegend sind seit Kurzem beschaͤftigt, die alten Schanzen zu demoliren. Bereits ist der neue Wall ausgesteckt, und die Linien sind gezogen. Im ehemaligen Franziskaner-Kloster, welches zu einer Kaserne eingerichtet wird, dauern die Arbeiten, durch die gute Witterung beguͤnstigt, unausgesetzt fort. Die von hoher Landesstelle aufgestellte Kommission, welche die in die Linie der neuen Festung fallenden Haͤuser, Gaͤrten ꝛc. abzuschaͤtzen hat, be— ginnt ihre Arbeiten.“
Das ganze Königreich Bayern zählte nach den statistischen Berichten der Koͤnigl. General-Kommissariate in letzter Zaͤhlung äl34,897 Menschen. Das Areal Bayerns giebt diese neueste Statistik zu 1383 Quadrat-Meilen an; Buchner nahm sie noch vor Kurzem hoͤher an. Am verschiedensten sind die Angaben,
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die sich auf das Areal des Rhein-Kreises beziehen. Kehren wir zur Population von Bayern zuruͤck, so finden wir darunter
29,538 Familien aus den hoͤheren Staͤnden und 287,706 aus dem Stande der Gewerbtreibenden und Schutzverwandten, dem letzteren stehen 563,179 aus dem Stande der Ackerbuͤrger gegen⸗
uͤber. In Beziehung auf die Zunahme der Bevoͤlkerung duͤrfte
es nicht uninteressant seyn, zu erwähnen, daß in den letzten
10 Jahren sich die Einwohnerschaft des Koͤnigreichs um fast 400,000 Seelen vermehrt hat. Im Jahre 18530 betrug diese Vermehrung allein 33,3tzs Seelen, und dennoch ist es wohl be— kannt, daß Bayern keinesweges zu den Staaten gehort, welche auf einen . Rang in Hinsicht der Volksdichtigkeit oder hohen Bevoͤlkerung Ansprüch machen können, und daß von seinen einzelnen Provinzial-Abtheilungen nur der Rhein-Kreis in die hochbevöͤlkerten Landestheile Europas gehört. Vermehrt sich die Bevoͤlkerung in dem Maßstabe der Jahre von 18520 bis 1830, so wird Bayern im Jahre 1869 um eine Million Menschen mehr zahlen, und im Jahre i500 wird seine Bevoͤlkerung auf. 6. Millionen Seelen gestiegen seyn. Gehen wir von der Zahl der Menschen auf ihre Beschäf ng uͤber, so finden wir den Landbau als die erste und ste Beschaͤftigungs- oder Nah— rungs⸗Quelle. In Hinsicht des Gewinnes organischer Koͤrper, oder mit andern Worten des P baues und der Viehzucht, verhaͤlt sich das zum Ackerbau und zur Viehzucht benutzte Land gegen das unangebaute Land wie 95 zu ?. Die Waldungen nehmen in Bayern fast 6. Million Tagwerke ein, und auf die Gewaͤsser rechnet man etwas uͤber ! Millionen Tagwerke oder Morgen. Im Ganzen erzeugt Bay über 5 Millionen Scheffel Getraide mehr, als es bedarf; der Ueberschuß ge— währt dem Lande durch die Ausfuhr jahrlich große Geld— Summen. In Hinsicht der Kunst, des Gewerbfleißes oder der Fabrication bemerken wir, daß der Rezat- und Ober— Donau-Kreis, in Betreff der Zahl der Gewerbe, allen uͤbrigen Provinzial-Abtheilungen vorangehen, und im Ober-Main⸗Kreise hatten sich die Gewerbe in den letzten Jahren um fast 5000 vermehrt. Das jahrlich erzeugte Quantum des Bayerischen Haupt-Gewerbes, der Bier-Brauerei, wird jetzt zu 6 Millionen Eimer angegeben; die Zeitschrist „das Inland“ gab vor einiger Zeit 8 Millionen an. Von den uͤbrigen Fabrikzweigen ziehen die Glashuͤtten die Aufmerksamkeit auf sich, besonders, da die Fabrication der gruͤnen Zollglas-Spiegel, der Judenmaß-Spie— gel und der Salin-Tafeln ein besonderer Gegenstand der Baye— rischen Industrie ist. Muͤnchen, Fuͤrth, Augsburg, Baireuth, liefern vortreffliche geschliffene und optische Glaäser, und das Utz— schneider-Frauenhofer sche Institut steht noch bis jetzt in vieler Hinsicht unerreicht da.
Gestern fand die erste Aufführung von Meyerbeer's „Ro— bert der Teufel“ statt, und zwar unter einem Zudrang von Seiten des Publikums, wie man sich dessen seit Jahren nicht mehr erinnert. Der Beifall Publikums nahm mit jedem Akte zu, so daß nach dem zweiten Akt Fraͤulein von Hasselt (Isabella), nach dem vierten Akt Hr. Bayer (Robert) mit je— ner, und nach dem fuͤuften Akt Alle gerufen wurden.
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Wien, 24. Febr. Der Fuͤrst Karadja, Koͤnigl. Griechischer Gesandte am hiesigen Hofe, ist aus Berlin und der diesseitige Gesandte am Großherzogl. Hessischen Hofe, Graf von Buol— Schauenstein, aus Darmstadt hier angekommen.
Im Oesterreichischen Beobachter liest man: „Die Tribune vom 17. Februar enthält einen langen Artikel, dessen Zweck die Widerlegung der von Royer-Collard ausgesprochenen Behauptung ist: zer Einfuͤhrung einer Republik in Frankreich die ehemaligen und die heutigen Republikaner im Wege stehen.““ — Gegen diese ehauptung spricht sich das republikanische Amts⸗-Blatt sehr herb aus. „„Was steht““, fragt dasselbe, „„der Republik Wege? Die Republikaner der Vergangenheit? Haben denn Creignisse geschaffen; mußten sie selbige nicht vielmeh en? Sind bei diesen Er— eignissen diejenigen f r welche Unordnung und Aufregung im anfachten; jene, welche in geheimen Klubs gegen die Revolution konspirirte der schreck⸗ lichen Krisis, in der sich die abgehetzte Republik befand, ge— heime Einverständnisse mit dem Königthume unterhielten und die so harten Kampfe mir Auslande durch den nicht min— der erbitterten Kampf der Leidenschaften im Innern erschwerten u. s. w.““ — Allerdings haben die eben bezeichneten Elemente dieselbe Rolle in diesem Kampfe gespielt, wie Bei allen Staats— Umwaͤlzungen. Ergiebt sich aber aus den Thatsachen, gegen welche die Tribune eifert, nicht der Beweis, daß keine Regierung un— ter Bedingungen sich denken läßt, welche ihrem Leben widerstre— ben, daß sich, wo geheime Verbindungen bestehen, und Conspi— rationen aller Art Duldung und Straflosigkeit genießen, die Republik eben so wenig als die Monarchie erhalten koͤnne, und daß unter diesen Voraussetzungen alle Regierungs— Formen einer graͤnzenlosen Anarchie das Feld raͤumen muͤs— sen? — Aus dem Artikel der Tribune laäͤßt sich jedoch noch die weitere logische Folgerung ziehen, daß, wenn die re— publikanische Partei jemals den S in Frankreich erringen sollte, die ersten von ihr zu ergreifenden Maßregeln die Aufhe— bung der Klubs und eine schonnngslose Bekaͤmpfung aller gegen die neue Regierungs-Form gerichteten Conspirationen seyn wur— den. Wenn sich gegen einen solchen Entschluß, vom Standpunkte des Interesse der Erhaltung der Republik aus, abermals nichts einwenden laͤßt, so fordert es doch gleichzeitig die Billigkeit, daß es den monarchischen Regierungen auch frei stehen muͤsse, uͤber die zu ihrer Erhaltung und Sicherstellung dienenden Mittel mit sich zu Rathe zu gehen. Wir hegen einige Zweifel, daß die Tri— bune diesen Satz in seiner Anm seyn duͤrfte!“
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Zurich, 22. Febr. Am 17ten d. versammelte sich zum er— stenmale die zur Regulirung der Schweizerischen Handeis-Ver— hältnisse im Innern und gegen das Ausland einberufene eidge— noͤssische Experten⸗-Kommission, welcher gleichzeitig die Berathung eines Entwurfes zur Errichtung eines Handels-Konkordats unter eidgenoͤssischen Staͤnden obliegt. Die Kommission besteht aus den Herren Alt-Buͤrgermeister v. Muralt von Zuͤrich, Alt⸗Holl— Revisor Zellweger von Trogen, Laue von Wildegg, Kanton Aar— gau, G. v. der Muͤhl, Oberst-Lieutenant, von Busel, und Alt— Regierungs-Rath Ganguillet von Bern. Naͤchster Tage wird auch der eidgenͤͤssische Commissair, Herr von Gonzenbach, bereits auf seiner Heimreise von Muͤnchen begriffen, den Sitzungen der Kommission beiwohnen. .
Der kleine Rath von Solothurn hat den Befehl an alle Ober-Amtmaͤnner ertheilt, keinem der ausgewanderten Polen den Wiedereintritt in den Kanton zu erlauben.
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Turin, 18. Febr. Die Gazzetta Piemontese meldet: „Angelo Volonteri und Joseph Borrel, Beide Auslaͤnder, welche zu der am 3. d. M. uͤber Les Echelles eingedrungenen Bande gehoͤrten und daselbst mit den Waffen in der Hand gefangen wurden, sind von dem Divisions-Gericht von Chambery in der Sitzung vom 15. gerichtet und zur schimpflichen Todesstrafe verurtheilt worden. — Das Urtheil ist gestern den 17. vollzo— gen worden.“
In derselben Zeitung liest man ferner: „Unter den in Beschlag genommenen wichtigen Papieren der in Les Echelles gewesenen Aufruͤhrer befindet sich auch das Formular eines sehr weitschweifigen, mit fuͤrchterlichen Verwuͤnschungen endigenden Eides, dessen wesentliche Bestimmungen wir hier mittheilen wollen, um deutlicher zu zeigen, welches Gemuͤth dazu gehort, um an der revolutionnairen ECongregation Theil nehmen zu koöͤn⸗ nen. Zu diesem Behufe muß man beschwoͤren: „„auf jede Weise die Ungleichheit der Menschen eines und desselben Landes zu bekaͤmpfen; durch jedes Mittel die Erziehung der Italiäͤner zur Freiheit und in den Tugenden, wodurch dieselbe verewigt wird, zu befoͤrdern; auf jedem Wege dahin zu streben, daß die Maͤnner des jungen Italiens (Gicvine Italla) die Leitung der oͤffentlichen Angelegenheiten erhalten; den Befehlen und Anord— nungen derer zu gehorchen, die mit dem Eidesleistenden zusam— men den Bruͤder-Verein bilden; die Tyrannen und die politi— sche, buͤrgerliche, priesterliche, einheimische oder auslaͤndische Ty— rannei durch den Arm zu vertilgen oder durch das Wort zu in— famiren.““ — Drei Jahre sind es nun, daß die revolutionnairen Zeitungen der benachbarten Länder, wo die Verschwoͤrer blutduͤrstige Entwuͤrfe gegen ihr Vaterland schmieden, an jedem Tage einen Artikel unter einer stehenden Rubrik bringen, die der Sammel— punkt von niedrigen Invektiven gegen die Italiaäͤnischen Regie— rungen und besonders gegen die unsrige ist. Nicht zufrieden damit, Nachrichten von erdichteten Rebellionen zu verbreiten, die bald in der einen und bald in der andern Stadt der Koͤnig— lichen Staaten ausgebrochen seyn sollen, giebt es keine tyranni— sche, feindselige und unpolitische Handlung, die sie nicht luͤgen— hafter Weise der Koͤniglichen Regierung beimessen; keine noch so abgeschmackte Ungerechtigkeit, bei der nicht bloß unsere Rich— ter, sondern auch unsere Gesetze geschwiegen haben sollen; keine Handlung empoͤrender Barbarei, mit der sie nicht den Muth und den Ruf unserer Krieger gern besudeln moͤchten; ja, keine Art von Verhoͤhnung, Spott und Beschimpfung, die sie nicht gegen unsere heilige Religion und den Klerus verbreiten. Die einsichts— vollen Leser werden bemerkt haben, wie sich die Wuth ihrer giftigen Worte in den Tagen, die der Invasion vom Februar 1831, wie der vor wenigen Wochen, vorangingen, verdoppelt hat. Wir hielten es stets fuͤr überfluͤssig, ihre zahllosen Verleumdungen zu widerlegen, weil diese, so wie die Blaͤtter, die sie enthielten, sich jedem Vernuͤnftigen sogleich als unwuͤrdig darstellten. Der Zweck des oben angefuͤhrten Eides, die rechtmäßigen Regierun— gen verhaßt zu machen, giebt jedoch den Schluͤssel zu der fort— währenden Verbreitung luͤgenhafter Angaben, mit deren Huͤlfe man dieses oder jenes Land in Aufruhr bringen wollte, und so waren es denn auch immer Nachrichten uͤber Rebellionen, Grau— samkeiten und traurige Ereignisse aus entfernteren Gegen— den, denen man bald hier und bald dort Eingang zu schaffen
suchte. — Moͤge das Publikum sich hierdurch belehren lassen
und in der Folge jede aͤhnliche absichtlich ausgestreute Nachricht nicht bloß mit Mißtrauen, sondern auch mit der bestimmten Ueberzeugung von ihrer Grundlosigkeit aufnehmen.“ Spanien. Madrid, 11. Febr. Die Revista meldet: „Dem Ver—
nehmen nach, wird der General Quesada den Befehl uͤber das
Operations Heer im Norden uͤbernehmen, waͤhrend General Valdes nach Navarra sich begeben wird. Auch heißt es, daß der General Sarsfield in der Hauptstadt angekommen ist.“
Der seit dem Jahre 1823 verbannt gewesene Professor Don Luis Camalenio hat bereits wieder die damals von ihm bekleidete Professur an der Universität Valladolid angetreten.
Aus Vigo wird geschrieben, daß man daselbst am 28sten v. M. mehrere Kriegsschiffe, deren Flaggen man nicht unter— scheiden konnte, gesehen habe. Man vermuthete, daß es Portu— giesische Schiffe der Donna Maria seyen, welche das Auslaufen mehrerer im Hafen befindlichen Fahrzeuge Dom Miguels ver— hindern wollten.
Por tung al.
Die Times vom 22. Febr. enthalt ein Privat-Schreiben aus Lissabon vom gten, worin es unter Anderem heißt: „Nicht sowohl der Herzog von Terceira und der Graf Saldanha sind wegen der zwischen ihnen ausgebrochenen Mißhelligkeiten zu ta— deln, sondern vielmehr der Kriegs-Minister, denn es ist klar, daß dergleichen zwischen den beiden Generalen nicht vorgefallen waͤre, wenn dieser mehr Energie entwickelte. Gewiß hätte man den Theil der Armee, der vom Herzog von Terceira befehligt wurde, nicht die ganze Zeit uͤber, von dem Augenblick an, wo der General Saldanha sein Mandoͤver gegen Leiria begann, in Unthätigkeit lassen sollen. Der General Sir Thomas Stubbs, der anstatt des Herzogs von Terceira das Kommando uͤbernom— men hat, ist ein sehr tapferer Offizier; er besitzt zweifelsohne mehr mili— tairische Kenntnisse, als der Herzog, er ist bei den Truppen sehr beliebt und steht uͤberdies mit dem Grafen Saldanha im besten Ver— nehmen; aber dessenungeachtet wird doch des Herzogs von Ter— ceira Abwesenheit von der Armee sehr ungern gesehen, weil der— selbe in seinen fruͤheren Unternehmungen so viel Gluͤck gehabt und sich stets hoͤchst edel und brav gegen die Soldaten benom— men hat. Man versichert, daß Saldanha die Miguelisten in den naͤchsten Tagen angreifen wolle, indem er erfahren, daß die— selben die Absicht haͤtten, nach dem Norden aufzubrechen, wo sich, wie es heißt, ihre uͤbrigen Streitkräfte sammeln, um auf Coimbra zu marschiren. Der „Royal William“ ist hier angekommen, und die „City of Edinburgh“ liegt in der Nähe; beide Dampfboͤte haben ein Bataillon Bel— g er, 850 Mann stark, an Bord, die sich sogleich der Armee an— schließen sollen. Es befinden sich auch Offiziere darunter, und es sind im Ganzen tuͤchtige Leute, ich meine diesenigen vom „Ro— hal William,“ die ich gesehen habe. Neulich langten 700 Ge— fangene, die man zu Pernes genommen hatte, hier an, und ich bemerkte, daß sie alle, wenn auch schlecht gekleidet, doch sehr gut beschuht waren. Am Freitag fruͤh brachte man auch die zu Tor— res Novas gefangen genommenen Miguelisten hier ein. Ich kann nicht umhin, noch einmal auf den Punkt zuruͤckzukommen, daß so viele junge Leute sich von England hierher begeben, um in Portugal Dienste zu nehmen, und ich hoffe, daß Sie durch Ihr Blatt alles Mögliche aufbieten werden, um sie davon abzu— halten; wenn ihr Loos daheim auch noch so traurig ist, ja, wenn sie Steine an der Landstraße zerhacken muͤssen, so ist es immer