Aus würtige Börsen. Amsterdam, 26. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 4963. 53 do. 9443. Ausgesetzte Schuld 13. Kanz-Bill. z 458 Amort. So 38 7iz. Oesterr. 958. Preuss. rümien-Schejue 553. Russ. (v. 18283 — ( 1831) 945 58 Span. 615. 38 403. Antwerpen, 25. Februar. Span. 55 596. 33 49. Zinsl. 14. Wien, 26. Februar. 58 Met. 974. 48 do. 8853. Bank- Actien 1250. Frankfurt a. M., 25. Fehruar- gesterr. 5g Metall. 909 z. 99. 48 903. 899. 248 —. 13 —. — Bauk-Actien 1524. 1523. Part. Obi. 1397. 139. Loose zu 100 FI. 2083. Br. Holl. 53 Obl. v 1832 9435. 943. Poln. Loose 643. 64. Preuss. Prm.-Sch. 545. 54. do. 43 Anl. — 583 Span. Rente 602. 608. 33 do. perp. 404. 40. St. Hetersburg, 22. Fehruar. Hamb. 3 Mon. gr. 3. Lond. 3 Mon. 1033. Silb.- Rub. 3599. 68 Inser. 1263. 53 do. 93).
Neœnp. S7.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 4. Maͤrz. Im Schauspielhause: Die Rosen des Herrn von Malesherbes, laͤndliche Scene in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Der Zeitgeist, Possenspiel in 4 Abtheilun⸗ gen, von E. Raupach.
Mittwoch, 5. Maͤrz. Im Opernhause: Die Kirmeß, ko— mische Oper in 1 Akt, von E. Devrient. Musik von W. Tau— bert. Hierauf: Die Maskerade, komisches Ballet in 1 Akt. (Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: 1) Rahelais, vaudeville en 1 acte 2) La , représantation de: Le Retour, on: La suite de Michel et Christine, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 3) La famille de Tapothicaire, vaudeville en 1 acte.
Donnerstag, 6. . Im Opernhause: Fra Diavolo, ko— Musik von Auber.
Königstädtisches Theater.
Dienstag, 4. Marz. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel in 2 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von G Lotz. Hierauf: 1) Introduction und Variationen fuͤr 2 Violinen mit Orchester⸗ Begleitung, von Wassermann, vorgetragen von den 9- und 1ljaͤhrigen Gebruͤdern Eichhorn. 2) Duett fuͤr Violinen, von Paganini, aus „der Carneval von Venedig,“ vorgetragen von denselben. Zum Beschluß: A. B. C., Posse in 2 Akten, nach 21 ,, des George Colman. Frei bearbeitet von G. Kettel.
Mittwoch, 5. Maͤrz. 1) Konzert von Spohr Nr. 9, erster Satz, vorgetragen von dem 1 1jaͤhrigen Kammer⸗-Virtuosen Ernst Eichhorn. 2) Variationen für 27 Violinen von Paganini aus Fra Diavolo, vorgetragen von den Gebruͤdern Eichhorn. Hier— auf: Zum erstenmale wiederholt: Agnes Sorel, Oper in 3 Ak— ten, von Gyrowetz.
xx e e e r m e 2 2 e mm,
Neueste Nachrichten.
Paris, 25. Febr. Gestern um 10 Uhr hielt der Koͤni einen Minister⸗Rath, der viertehalb , ;
Vorgestern begab sich der Russische Botschafter noch um 11 Uhr Abends zu dem Grafen von Appony und hatte eine zweistuͤndige Konferenz mit demselben.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer berathschlagte die Versammlung uͤber die Proposition des Herrn Salverte zur Ergaͤnzung des unlaͤngst angenommenen Gesetz Entwurfes uͤber die Äbschaffung der Majorate, die je⸗ doch mit großer Stimmen-Mehrheit verworfen wurde. Hier— näͤchst kam der Antrag des Herrn Bavour wegen der Wieder herstellung der Ehescheidung an die Reihe; derselbe ging nach einer kurzen Debatte mit 191 gegen 100 Stimmen durch. Es
mische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz.
25
Kammer angenommen wird; eben so gut duͤrfte er aber auch um dritten Male in der Pairs-Kammer durchfallen. An der Tagesordnung waren jetzt die Berathungen uͤber die auf das Budget von 1833 verlangten Zuschuͤsse. Zuvor aber verlangte Herr A. Giraud das Wort, uͤm einige Fragen an die Minister zu richten, und nachdem ihm dasselbe bewilligt worden, brachte er die Unruhen in der Hauptstadt, so wie auf mehreren anderen Punkten des Landes, zur Sprache. Eine gegruͤndete Besorgniß, bemerkte er, habe sich aller Gemüther bemaͤchtigt, und Jedermann frage sich, wohin dies zuletzt fuͤhren solle. Er seinerseits frage die Minister, ob sie auch im Stande waͤren, gegen die Unruhe— stifter anzukämpfen und den Leidenschaften des Parteigeistes einen Damm entgegen zu setzen; haͤtten sie nicht die Macht da⸗ zu, so sollten sie es offen erklaren, wenn anders sie nicht eine schwere Verantwortlichkeit auf sich laden wollten. Ein großer Beifall erscholl bei diesen Worten aus den Centris, waͤhrend Herr von Grammont lachend ausrief, Herr Giraud sey in der That ein sehr herzhafter Mann. In den Reihen der linken Seite äußerte sich einige Unschluͤssigkeit. Endlich stuͤrzte Herr Fulchiron zur Rednerbuͤhne. Man machte ihm indessen bemerklich, daß die Kammer nicht ihn, sondern einen Minister zu hoͤren wuͤnsche. Darauf ergriff der Großsie⸗ gelbewahrer das Wort und sagte: „M. H. Die Erxeig— nisse, welche die Aufmerksamkeit des vorigen Redners auf sich gezogen haben, sind ohne Zweifel sehr ernster Art. Die Regie⸗ rung hat daruͤber berathschlagt und einen Beschluß gefaßt; mor— gen soll Ihnen ein Gesetz-Entwurf uͤber die A ssocia⸗ tionen vorgelegt werden.“ Diese Erklaͤrung, die von der Majoritaͤt sehr beifaͤllig aufgenommen wurde, deutet an, daß die Interpellation des Herrn Giraud schon im Voraus verabre— det gewesen war; auch wurde dies von der Oppositions⸗Partei sofort bemerkt. Am Schlusse der Sitzung ließen sich noch die Herren Mercier, Roger ünd Pelet uͤber die Zuschuͤfse fuͤr 1833 vernehmen, konnten sich aber nur mit Muͤhe verständlich ma— chen, da die Versammlung sich, in Folge der Erklarung des Herrn Barthe, in einer großen Aufregung befand.
In der heutigen Sitzung (auf die wir morgen ausfuͤhrlich zuruͤckkommen werden) wurde der gedachte Gesetz⸗ Entwurf von dem Großsiegelbewahrer wirklich vorgelegt. Derselbe lautet also: „Art. 1. Die Bestimmungen des Artikels 291 des Straf⸗Gesetz⸗ buches sinden auf alle Vereine von mehr als 20 Personen An— wendung, wenn gleich dieselben sich in Ünter-Sectlonen von ge— ringerer Personen-Zahl getheilt haben, auch nicht taglich oder zu bestimmten Stunden zusammentbeten. Zu allen nicht politischen Associationen bedarf es einer Autorisation, die immer zu⸗ ruͤckkenommen werden kann. Art. 2. Jeder, der Mit⸗ glied einer nicht autorisirten Associagtion gewesen ist, soll mit einer zweimonatlichen bis einjaäͤhrigen Haft und mit einer Geldbuße von 5h bis 10900 Fr. bestraft werden. Im Ruͤck— falle kann diese Strafe verdoppelt werden. Art. 3. Angriffe ge— gen die Sicherheit des Staats, die durch die Associattonen be— gangen werden, sollen, dem 28. Artikel der Charte gemäß, der Pairs⸗Kammer, politische Vergehen, dem 69. Art. gemäß, den Geschwornen-Gerichten, einfache des vorliegenden Gesetzes aber de wiesen werden.“ —
ist dies das dritte Mal, daß dieser Antrag von der Deputirten⸗
195. 75. 3Zproc. pr. compt 76. 5.
standen alle im Weichbilde kasernirte Linien⸗-Truppen bereit, um auf den ersten Befehl zu den Waffen zu greifen. Die Vorsichtg Maßregeln erstreckten sich bis Versailles, sich fortwaͤhrend zum Aufsitzen bereit hielten.
verbreiteten Geruͤcht, daß am vorigen Sonnabend eine zahl von Arbeitern aus den Werkstätten der Koͤniglichen Drut kerei entlassen worden sey, und versichert, Zeit nichts dergleichen habe.
Dasselbe Blatt meldet: „Heute sind keine telegraphische Depeschen aus Lyon hier eingegangen. Unterm 2isten d. schrieb
die Arbeit wieder begonnen, trotz der Drohungen,
dritte Theil der Webstuͤhle wieder im Gange.
Man glaubte allgemein,
daß dies Beispiel bald uͤberall befolgt werden wuͤrde.
statt; sie bestanden aus Ferrandin⸗-A,rbeitern, vorwarfen, daß diese sie verrathen haͤtten.
sie nicht fuͤr die Zeit entschaͤdigten,
selbst, daß sie sich an die Vorsteher halten und diesen die Entschaͤdi gung abtrotzen wuͤrden. Dieser Vorfall wurde als das deutlichste Zeichen von dem Ende der dem Datum des 2isten erhalten wir auch einige Details ber die Emeute, welche an demselben Tage zu St. Etienne stattge⸗ funden hat. des Stadthauses und zog durch republikanische Geschrei die Aufmerksamkeit auf sich. Als man ihn aufforderte, sich zu zerstreuen, leistete er Widerstand. Einige der Raͤdelsfuͤhrer wurden von den Linien-Truppen und der National-Garde verhaftet. Als sie in das Gefaͤngniß gebracht werden sollten, warf man Steine auf die Truppen und suchte die Gefangenen zu befreien. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Polizei-⸗Agent, Namens Ey⸗ raud, durch einen Dolchstoß toͤdtlich verwundet. Auch der Poli— zeiKommissar Chapon wurde in dem Augenblick, wo die Emeute begann, auf der Treppe des Stadthauses in der Huͤfte verletzt. Wie wir schon gemeldet haben, sah man keine Arbeiter an dem Auflauf Theil nehmen; vielmehr schlossen sich viele derselben der National-Garde an, um mit ihr durch die Straßen zu patrouilliren, und schienen eben so sehr, wie diese, fuͤr die Herstellung der Ordnung besorgt. Die gestern von uns publicirte telegraphische Depesche meldet das Ende der Unruhen und die Verhaftung der Raͤdelsfuͤhrer.“
In Paris verbreitete sich gestern das Geruͤcht von einem sehr ernstlichen Aufruhr, der zu Aix in der Provence ausge brochen sey; die Karlisten, hieß es, seyen die Urheber davon, und er drohe, sich uͤber den ganzen Suͤden zu verbreiten.
Herr Richard ist gestern zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften fuͤr die botanische Abtheilung erwaͤhlt worden.
Im Hafen von Toulon ist man noch immer mit Schiffs⸗ Ruͤstungen beschaͤftigt; die aus der Levante zuruͤckgekehrten Schiffe bleiben bewaffnet, man vermehrt die Mannschaft dersel— ben und setzt sie in einen solchen Stand, als sollten sie naͤchstens wieder unter Segel gehen.
— Heute schloß 5proc. Rente br. compt. 105. 70. sin cour. fin cour. 76. 10. 5proc. Neap. pr. compt. 92. 20. fin Cour. 92. 25. 5proc. Span. perp. 61. Zproc. do. 399. 5proc. Belg. 983. 5proc. Roͤm. — Frankfurt a. M., 23. Februar. Oesterr. 5proc. Metall. 9813. 381 *. proc, 89 435. S9z. 21proc. 535. 1proc. 23 4. Br. Bank— Actien 1517. 1515. Pari. Obl. 1393. 1387 Loose zu 109 Fl. 208. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 gd il. 94. Poln. 8. 64. Br. Preuß. Praͤm.-Sch. 54. 535. 4vroc. Anl. 923 G. 5proc. Span. Rente 593. Br. 3proc. do. perp. 393. 39
Redacteur Gorge — * * 20, mee ö Gedructt bei A. W Hayn.
2
*
kö ,
In der vergangenen Nacht ist der judische Hand⸗ lungsdiener Hartwig Jonas aus Berlin, wegen mehrerer gewaltsamen Diebstaͤhle in Untersuchung, mittelst gewaltsamen Ausbruchs aus dem hiesigen Ge— fangenhause entwichen.
Alle offentlichen Behoͤrden des In- und Auslandes werden ergebenst ersucht, auf den vorgenannten, unten
so wird ein
Bober von 9 Uhr
Saganer Kreise,
naͤher bezeichneten Verbrecher, an dessen Wiederver⸗ haftung uns viel gelegen ist, ihr Augenmerk zu rich- ten, ihn im Betretungefalle verhaften, geschlossen un— ter sehr sicherer Begleitung hierher transportiren und 372 195 an die Gefaͤngniß⸗Expeditlon der Stadtvogtei, Mol— 123 kenmarkt Nr. i, mit den bei ihm etwa vorgefundenen 67 Geldern und Effekten abliefern zu lassen.
Wir versichern die ungesaumte Erstattung aller ' 83 Kosten, und den verehrlichen offentlichen Vehörken 139 des Auslandes unsere Bereinwilligkeit zu gleichen recht⸗ 115 lichen Gegendiensten. .
Berlin, den 3. Maͤrz 1834.
Die Criminal⸗Deputation bes Koͤnigl.
Stadtgericht s. 156 Horz en ung
Persons / Beschreib ung. , 16 „Hartwig Jonas ist 26 Jahr alt, aus Verlin ge'« iz 76 buͤrtig, fuͤnf Fuß zwei Zoll groß, von gerader Haltung, ö — er spricht im Tenor den Berliner Dialect, hat bleiche Besichtsfarbe, rundes Gesicht, schwarzes, krauses Haar,
sernt. Es enthaͤlt: 3 Morgen 37 9 — 160
des Koͤnigl, sogenannten Probstei-⸗Vorwerkes bei Naum— burg am Bober angestandenen Lieitations-Termine ein annehmbares Kaufgebot nicht abgegeben worden ist, anderweiter Bietungs-Termin auf den 18. März d. J. hiermit anberaumt, welcher von dem dain ernannten Kommissario in loco Naumburg am Vormittags bis 6 Uhr Abends ab— gehalten werden wird. — vier Meilen von Crossen, drei Mei— ? len von Gruͤnberg und drei
—— . 508 Morgen 109 IRuth. Die Waldung beßeht aus:
Vorwerks, Amtmann den si
ds ab⸗ gewunschte Auskunft zu ertheilen. Genanntes Vorwerk liegt im Liegnitz, den 20. Januar 1834. Meilen von Sagan ent—
ARuth. Hofraum und Baustellen,
chen Staaten.
Verkauf und die eventuelle Verzeitpachtung koͤnnen in unserer Finguz⸗Registralur und bei dem Verwalter des listen und Volksvertreter, wird die se — Qual, zu jeder schicklichen Zeit eingesehen werden. Auch ist der ꝛc. Qual angewiesen, ich melvenden Kauf- und Pachtlustigen die Guts— Reasitaͤten zur Besichtigung anzuzeigen, und ihnen alle
Königl. Regierung. Abtheil für die direkten Steuern, Domai— nen und Forsten.
landwirth, den Manufaeturisten, Kaufmann, Capita= . Zeitschrift den heutigen Voͤlkerverkehr schildern, und die Prinei⸗ pien der Reichthumswissenschaft jur Kritik der neue— sten Industrie⸗ünternehmungen, Gesetze und Gesetze projeete benutzen. (Eisen bahnen, Kanaͤle, Dampfschif— fahrt, Creditverein, Zehntabloͤsung, Zunftwesen, Zoll⸗ oerein, Hopothekenordnung, Papiergeld, Agiotoge, Ne⸗ gyeiation von Staatsobligationen 24. werden daher ihre allernaͤchsten Themata seyn) Die Theorle vom Voͤlkerreichthum aber wird sie einerseits zu populari⸗ siren streben, und andrerseits fester zu begründen, so
Garten,
Acker,
Wiesen,
Strauchholz auf den Wie sen,
Teiche und Gewaͤsser, Wege, Daͤmme, Unland ꝛe. zusammen
Ruth Lauhholt, Nadelholz, = Weidigwerder, . Lehm- und Sandgruben, Wegen ꝛe.
hen geliefert werden. zusammen aus
braune Augen, Jarren Blick, rundes Kinn, schwarz braunen starken Backenbart, großen Mund, gewöhnliche Vase, vollstaͤndige, unregelmahig an einander gereihete Zaͤhne, einen kleinen Stutzbart und auf der rechten Seite der Backe wei Leberflecke.
Er, weiß sich fein und zuvorkommend zu benehmen und hat die Gewohnheit, sich das starke Haupthgar mit 6 . aus dem Gesicht nach hinten hinüber zu
reichen.
Bei seiner Entweichung ist er nur mit einem weiß—⸗ leinenen Hemde gezeichnet H J, mit weißblau gewirk— ten Unterhosen, einer weiß wollenen, gewirkten Unter— jacke mit Si neuen Moltong⸗Aermeln, und mit weiß wollenen Socken bekleidet gewesen.
374 Morgen 140 Hopfengarten.
kauft.
und der den, so kaufe gestellt.
Sollte sich
rei und Brennerei,
dem Kommissario
e kan z ̃ B ntm aäachung, nugend ausgewiesen
betreffend den Verkauf des Königl. soge— nannten Probstei⸗Vorwerkes bei Naumburg am Bober, im Saganer Kreise.
Da in dem am 29. November v. J. zum Verkaufe
Zur Brauerei und Die Vorwerks-Gebaäude befinden sich im guten Bauzustande. handene lebende und todte Inventarium wird mit ver—
Propination im Ganzen kein Kauflustiger fin⸗ werden diese Realitaͤten getrennt zuin Ver— Sellte ein annehmbares Kaufgebot nicht zu erlangen sein, so wird das Vorwerk nebst der Braue⸗
auf 6 Jahre in Zeitpacht ausgeboten werden. und Pachtlustige werden zu dem vorstehend anberaum ten Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß Je— der, welcher als, Licitant auftreten will, sich zuvor der
über sein
in schlesischen Pfandbriefen oder Staats. Schuldscheinen mit Coupons deponirt haben Pächtung genügt eine Eausion von 560 Thir. in den, elben Papieren. Die naͤheren Bedingungen fuͤr den
Ruth.
Eren rei ehren 2 Aötugh, digen Maͤnner ju beruͤckstchtigen. —
Das auf dem Vorwerk vor—
Die Denkmünze auf den seel. Prediger und Professor Herrn Dr. Schleiermacher, ,, J
h alt übernommen hat, ist nun in Arbeit; wodur Rasenhütung indeß bie Subscription darum nicht uͤberfluͤssig wird, weil die Abgabe der Exemplare streng in der Reihen folge der Anmeldungen geschehen soll, und diese also den Empfang der ersten Gepraͤge sichert.
Man tann bei Unterzeichnetem selbst, Haupt muͤnze an der Schleuse, bei Hr. Devaranne Poßstr. Nr. 13, und bei den hiesigen resp. Kunsthandlungen subseribiren.
Auf Verlangen kann die Denkmuͤnze auch in zwei einseitigen Geyrdͤgen neben einander unter Glas und PFossung gelegt, und mit Oehr zum Aufhaͤngen verse⸗
In Bezug auf die vorgeschlagene Idee sind mir sehr schaͤtzen werthe Bemerkungen zugekommen, die ich nicht verfehlen werde, unter Rath verstaͤndiger und sachkun⸗
G. Loos.
wie auch zu erweitern. Ihr Waylspruch heißt: Bun digkeit; Klarheit; Parteilosigkeit! Sie erscheint vom Beginne dieses Jahres an, in 123 Monatsheften zu s bis 33 Bogen, deren je 6 einen, mit einem interessanten Brustbilde gejierten, Band ausmachen. Der wohlfeile Ladenpreis darch alle Buch⸗ e , i Teutschlandz und der angrenzenden Taͤn= er i . S8 fl. rheinisch. oder 4 Rthlr. 16 ggr. saͤchs fuͤr den ganzen Jahrgang. In Berlin nimmt die Stuhrsche Buchhandlung, Schloßplatz Nr. 2, Beßiel⸗ lung darauf an. Mannheim, im Januar 1834.
Heinrich Hoff.
So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen des In- und Auslandes zu haben:
Briefwechsel zwischen Gothe und Zelter
in den Jahren 1796 bis 1832.
zu dem Vorwerke, der Waldung
Vom Januar 1834 an, erscheint:
Der mit Ausschluß jedoch der Waldung Kauf über
nom ie ⸗ Polizei:
Zahlungs-Vermoͤgen ge⸗
und eine Caution von 1009 Thlr.
Herausgegeben von muß. Fuͤr den Fall der
Literarische Anzeigen. Nationalökonom. Monatschrift
Voͤlkerreichthum, Finanzwesen und Oeko⸗-⸗
fur Geschaͤftamaͤnner und Theoretiker.
Professor Dr. Karl Eduard Morstadt, Lehrer der Rechte und der Nationaloͤkonomie, in Hei⸗ .
. delderg. Fuͤr den Geschaͤftsmann, und zwar hauptsaͤchlich den
Vierter Theil, die Jahre 18225 bis 1827, um fassend. gr. Zvo. 2 Thlr. Die bis jetzt erschienenen vier Theile kosten 8 Thl.
Duncker und Humblot, Franzoͤsische Straße Nr. 26 a.
So eben hat die Presse verlassen: Dag Il. Heft des Con oer sat ion s⸗Handbuchs fuͤr Berlin und Potsdam.
Die Sxpedition, Kronenstraße Nr. 25.
wo die Karabinierz
Der Moniteur widerspricht einein vom Constitutionnel ö große An, .
irt, daß seit sehr langer . in jener großen Anstalt stattgefunden
man aus dieser Stadt: „„Gestern hat an einigen Webstuͤhlen J Arbe n die ein Theil der Arbeiter verlauten ließ; und heute fruͤh war mehr als da
In der Rothkreuz-Vorstadt fanden einige Zusammenrottungen
die den Mutuellisten Sie sagten, daß se ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen wuͤrden, wenn die Letzteren die sie durch das Versprechen einer Verstaͤrkung, die nun ausbleibe, verloren; ja, sie drohten
Coalition angesehen.““ — Unter
Es sammelte sich ein Volkshaufen auf dem Platz .. Gesaͤnge und
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
5 ten
Berlin, Marz
Mittwoch den
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oran ien und Hoͤchst⸗ dessen Sohn, der Erbprinz von Oranien Koͤnigl. Hoheit, sind von St. Petersburg hier eingetroffen.
Angekommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Appellations⸗ gerichtsPraͤsident in der, Provinz Nieder ⸗Oesterreich, Freiherr von Gärtner, von Wien.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
gr nnr .
Paris, 25. Febr. Der Koͤnig arbeitete gestern mit dem Minister des Innern, und spaäͤter mit dem Intendanten der Ci— vil Liste, Grafen Montalivet. .
Der Redacteur des Bon Sens, Herr Rodde, hat in die hiesigen Blaͤtter ein Schreiben einruͤcken lassen, worin er sich daruͤber beklagt, daß die Polizei mehrere Leute, welche Zeitungen innerhalb der Haͤuser, also nicht auf öffentlicher Straße verkauft hatten, verhaftet habe, und erklart, daß er vor Gericht zu Gunsten jener Personen auftreten werde. .
Der verantwortliche Herausgeber der Tribuns, Herr Lionne, war gestern wieder wegen Angriffs auf die Koͤnigliche Gewalt, und wegen Beleidigungen gegen die Person des Koͤnigs vor die Assisen gefordert. Er sandte ein aͤrztliches Attest ein, daß ihm sein Gesundheits-Zustand nicht erlaube zu erscheinen, und bat deshalb um Verlegung der Sache. Da aber fruͤher schon einmal Aufschub bewilligt worden war, so ging der Ge⸗ richtshof nicht auf das Gesuch ein, sondern verurtheilte den Herrn Lionne in gontumaciam zu fuͤnfjaͤhriger Gefaͤngniß- und 12,0006 Fr. Geld⸗Strafe. ; ⸗
Die Lyoner Zeitungen vom 22sten d. M. enthalten eine neue Verordnung des dortigen Maire, Herrn Prunelle. In dem ästen Artikel derselben wird der Platz-⸗Kommandant, kraft der Gesetze vom Jahre 1791 aufgefordert, die noͤthigen Trup⸗ pen zur Wiederherstellung der Ordnung bereit zu halten. Durch den 2ten Artikel werden die Einwohner benachrichtigt, daß die Patrouillen um 19 Uhr Morgens, oder noͤthigenfalls fruͤher, sich in Bewegung setzen wuͤrden. Der 3te Artikel lautet woͤrt— lich, wie folzt: „Jeder, der sich in einem Volkshaufen befindet, und nicht huͤlfreiche Hand leistet, um augenblicklich alle diejeni— gen zu verhaften und den Offizieren und Polizei⸗ Agenten zu übergeben, die sich der oͤffentlichen Behoͤrde und ihren Agenten widersetzt haben, soll selbst verhaftet und den Gesetzen gemaͤß bestraft werden.“ . ö
Der Cor saire de la Méditerrann ée meldet, die vom Ca⸗ pitain Rosamel befehligte Brigg „Sylphe“ habe Befehl erhalten, die Polen, welche sich zu Hyères und Marseille befinden, an Bord zu nehmen, um sie nach Alexandrien zu fuͤhren. Das Schiff werde in den naͤchsten Tagen unter Segel gehen. — Der Vice-Admiral Lagravirre ist in Toulon angekommen. Er soll dem Kriegs-Gerichte praͤsidiren, welches das Benehmen des Be— fehlshabers des „Superbe“ zu untersuchen hat. Herr Lagra⸗ vißre wird an die Stelle des Admirals Rosamel, der zum Mit— allede des Admiralitäts-Rathes ernannt worden ist, die See-Praͤ⸗ fektur übernehmen.
Der Indicateur enthalt folgendes Schreiben aus Ba— vonne vom 20sten d.: „Der Zustand an der Spanischen Graͤnze ist noch immer hoͤchst betruͤbend. Die in unserer Naͤhe liegen— den Gemeinden sind bald von den Karlisten, bald von den Trup— pen der Koͤnigin besetzt. Der Vice-Koͤnig von Navarra hat fol— gende Verordnung erlassen: „„Allen Familien⸗Vaͤtern, welche im Verlaufe von acht Tagen diejenigen ihrer. Kinder, die sich den Rebellen angeschlossen haben, nicht veranlassen, die Waffen niederzulegen, sollen ihre Guͤter eingezogen werden.““ Fur Je— den, der den Charakter der Vavarresen kennt, ist es keinem Zwei— sel unterworfen, daß diese Verordnung, weit davon entfernt, die beabsichtigte Wirkung hervorzubringen, die Gemuͤther nur noch mehr erbittern wird. — Vor einigen Tagen haben die Karlisten, 300 Mann an der Zahl, Bilbao mehrere Tage lang blokirt ge— halten. Wenn sie gewußt haͤtten, daß die Stadt nur eine Gr nison von 1500 Mann hatte, so würde die Hauptstadt Biscaya's in diesem Augenblicke wahrscheinlich wieder von den Behörden des Don Carlos besetzt seyn.“
Paris, 26. Febr. Gestern fruͤh ertheilte der Koͤnig dem Präsidenten der Deputirten-Kammer eine Audienz, und fuͤhrte dann den Vorsitz im Minister-⸗Rathe.
Die gestrige Sitzung der Deputirten⸗-Kammer eroͤff— nete Herr Bailliot mit einem Berichte uͤber die Unterhand⸗ lungen der Rechnungs-Kommission mit der Wittwe Agasse, Ei— genthuͤmerin des Moniteurs, Behufs einer schnelleren Veroͤffent— lichung der Kammer-Verhandlungen durch dieses Blatt Der Berichterstatter bemerkte, daß man sich mit der Frau Agasse uber eine Summe von 5000 Fr. monatlich geeinigt habe, wes— halb er vorschlug, das Budget der Kammer pro, 1834 um 0,000 Fr. zu erhoͤhen. Nachdem die Berathung hieruͤber auf den solgenden Tag angesetzt worden, legte Herr Persil den sihr voluminosen Kommissions-Bericht uͤber den Municipal ⸗Ge— Eb„Entwurf auf das Bureau nieder, da die Versammlung die Vorlesung desselben fuͤr uͤberfluͤssig hielt. — Hiernaͤchst bestieg der Großsiegelbewahrer die Rednerbuͤhne und aͤußerte
ch also: . . ö H. Als sich in den ersten Tagen nach der Juli⸗Revolution in der Hauptstadt jene republikanischen Vereine bildeten, welche, die Formen berathschlagender Versammlungen parodirend, sich bemuͤh⸗ ten, dem verfassungsmaßigen Koͤnigthume gegenuͤber eine andere, drohende, und zu Gewaltthaätigkeiten siets geneigte Macht aufzustel.
len, da bezeichnete die Gewissenhaftigkeit der Menge sofort die Ge⸗ fahren eines solchen Zustandes; die freiwillige Dazwischenkunft der National⸗Garde kam der Behörde zu Hülfe. Die Erinnerungen der schlechten Tage unserer ersten Revolution waren noch nicht verlo— schen. Frankreich fuͤhlte, wie sehr eine starke und regelmaͤßige Re— gierung ihm Noth thue; es erwartete von der Juli⸗Revolution eine vernuͤnftige Entwickelung seiner Institutionen, aber es verabscheute die Anarchie; es verlangte ein freies, unabhaͤngiges, einer roßen Nation wuͤrdiges Koöͤnigthum; aber es war entruͤ⸗ stet üͤher die Factionen, die sich um die neue Regierung bewegten, um aus derselben ein Werkzeug des Parteigeistes zu machen. Die erste National-Bewegung gegen die politischen Ver⸗ bindungen bezeichnete zugleich eins der großen Hindernisse, welche die aus der Revolution hervorgegangene Regierung zu überwinden habe. In der That fanden alle ihre Feinde in jenen Verbindungen einen Sammelpunkt; seit 3 Jahren ist jeder Tag ein Zeuge ihrer Anstrengungen eb , um die bestehende Ordnung der Dinge um⸗ zustoßen, und obgleich die beiden ren. die im Juli und Juni besiegt worden, unter dem Einflusse völlig entgegengesetzter Grund⸗ saͤtze stehen, so haben sie nichtsdestoweniger ein gemeinschaftliches Ziel vor Augen. Zu der Vernichtung, unserer Institutionen
und unserer Gesetze verschworen, freuen sie sich uͤber den Unfug,
den sie selbst hervorrufen, bemuͤhen sie sich, die Zahl der Unzufriede⸗ nen zu vermehren, die unbemittelte Klasse vom Arbeiten abzurathen
und die Elemente der bewaffneten Macht entweder durch Beleidi—
gung der National- Garde oder durch Aufreizung der Linie
äufzüldsen. Vergegenwäctigen Sie sich, m. H., alle die Unruhen, wo⸗
durch Frankreich waͤhrend der letzten drei Fahre gestoͤrt worden ist,
vom Oktober 1830, wo der Volks⸗Aufruhr sich zumerstenmale vor
dem Palaste des Monarchen zeigte, bis zu den neusten Bewegungen
in Marseille, Lon, St Etienne und Paris; uͤberall werden Sie die⸗ selbe Handlungsweise, denselben Grundsatz erkennen. Bei den elen—
desten Emzuten, wie bei jenen blutigen Kaͤmpfen, deren Schauplatz
die Hauptstadt gewesen, fand man bei den politischen Vereinen Waf⸗ fen, Munition und Proclamationen, und wenn ihre Mitglieder sich
nicht auf dffentlichem Markte zeigten, so berathschlagten sie in per⸗
manenten Sitzungen. Wir sind Zeugen gewesen, wle sie unter der
Maske der Menschenliebe das Volk verfuͤhrten und die Arbeiter auf⸗—
hetzten, wie sie die gefaͤhrlichsten Schmaͤhschriften durch jenen
Schwarm von Ausrufern ins Publikum schickten, denen Sie, m. H.,
jetzt durch ein Gesetz Stillschweigen geboten haben. Reicht aber dieses
Gesetz, das nur die Wirkungen des Unfugs trifft, aus, so lange die
Ursache dieses Unfugs selbst fortbesteht? Erheischt nicht vielmehr
die Pflicht, daß iwir auch diese Ursache bekämpfen und vernichten?
Der 291. Art. des Streaf⸗Gesetzbuches untersagt Vereine von mehr als 20 Personen. Umsonst haben die Gerichtshöͤfe diesen Artikel an⸗
gewandt. Die Vereine haben unseren Straf⸗Gesetzen und den xich⸗ terlichen Erkenntnissen laut und offen getrotzt. Wir schlagen Ihnen daber vor, die gesetz lichen Bestimniungen gegen die Assoeiationen zu ergaͤnzen, wobel wir Ihnen nicht verhehlen, daß wir die Aufrecht⸗ haltung der öoͤffentlichen Ruhe und Ordnung fuͤr unmoglich erach—
ten, wenn Sie nicht wirksame Maßregeln ergreifen, um jene perma⸗
nenten Aufruͤhrer-Klubbs, die stets den Unzufriedenen aller Laͤnder offen stehen, unschaͤdlich zu machen.“
Der Minister ließ sich hierauf in eine ausfuͤhrliche Eroͤrte⸗ rung des zu diesem Zwecke von ihm eingebrachten Gesetz-Ent— wurfes ein, und schloß dann in folgender Weise:
„Ist es nicht ein bitterer Spott, daß Vereine von mehr als 1000 Personen bloß deshalb, weil sie sich in Unter Abtheilungen von 19 Personen theilen, gesetzlich geduldet werden muͤssen, waͤhrend ein Verein von mehr als 20 Personen, der vielleicht minder gefaͤhr⸗ lich fuͤr die öffentliche Ruhe ist, von dem Gesetze erreicht werden kann? Vernuͤnftige Gesetze muͤssen so eingerichtet seyn, daß sie ih⸗ ren Zweck erreichen; wozu wurde es sonst helfen, daß man die Ge⸗ setzgebung mit ohnmaͤchtigen Verboten anhaͤufte, die keine andere Folge hatten, als die Volker an die Nicht-⸗Vollziehung, und mithin an die Verachtung der Gesetze zu gewöhnen. Umsonst wuͤrde man die Vereine durch ein Gesetz von einer vorlaͤufigen Autorisation ab⸗ haͤngig machen, wenn man nicht zugleich Gir f en nnr, fuͤr iej die dasselbe uͤbertreten oder zu umgehen suchen, festsetzte. Einige Franzosen, der Zahl nach gering, aber stark durch ihre Kuͤhnheit, haben den Sitten uͤnd Gesetzen der großen Mehrzahl den Krieg erklart. Unsere gesellschaftliche Ordnung ist ihnen lä4ͤstig; der Anblick einer geregelten Regierung erfuͤllt sie mit Unwillen * in ihren Augen ist jedes Eigenthum ein? Usurpation, jede Regel eine Tyrannei; sie denken und sagen laut, es sey erlaubt, daß inan sich zum Umsturze der Regierung, unter der man lebt, verschwoce, daß man eine solche Verschwoͤrung laut eingestehe, ja, daß man sich derselben ruͤhme. Der verfassungsmaͤßi⸗ gen Regierung gegenuͤber, die stets das Gesetz und die Charte vor Augen haben soll, bilden sie eine Art von insurrectionneller Regie— rung, die weder Königthum, noch Charte, noch Gesetz anerkennt, und die, in der Hoffnung, daß irgend ein unvorhergesehenes Er— eigniß ihnen endlich den Sieg uͤber die gesellschaftliche Ordnung verschaffen werde, mittlerweile zurch Erregung von Bewegungen und wesotghissen, die Entwickelung der National-Wohlfahrt hemmen. Dieser Zustand der Dinge darf nicht geduldet wer— den; wir durfen es nicht langer zugeben, daß es gegen solchen Unfug kein anderes Mittel, als die materielle Ge⸗ walt gebe; die Menschlichkeit und die Politik erheischen, daß wir die Regierung und den gesellschaftlichen Zustand selbst durch Ge— setze befestigen.“
Großer Beifall aus den Centris folgte diesem Vortrage des Ministers, der darauf den Gesetz-Entwurf selbst vorlas. Der— selbe ist bereits gestern mitgetheilt worden, jedoch mit Ueberge⸗ hung eines Satzes, der hier nachgeholt wird. Der zweite Artikel schließt naͤmlich mit folgendem Paragraphen: „In letzterem Falle (namlich bei Ruͤckfällen) wird der Verurtheilte fuͤr eine Zeit, die das doppelte des Maximums der Strafe nicht uͤber— steigen darf, unter polizeiliche Aufsicht gestellt.“ — An der Ta— gesordnung waren jetzt die Berathungen uͤber die einzelnen Artikel des Gesetz Entwurfes wegen der pio 1833 verlangten außerordent⸗ lichen Geld⸗Zuschuͤsse im Gesammt- Betrage von 14,896,725 Fr. Die Debatte, die sich uͤber diesen Gegenstand erhob, ist fuͤr das Ausland von keinem Jateresse. Nachdem die fuͤr die Ministerien der . des Innern, der Finanzen und des Handels verlangten Zuschůsse unverkuͤrzt bewilligt worden, kam die Reihe an das Kriegs⸗Mi— nisterium, fuͤr welches nachtraͤglich eine Summe von 3,173,500 Fre. verlangt wird, worunter g31,000 Fre. fuͤr den Generalstab der Nord⸗Armee. Herr Eschassériaux ersuchte den Kriegs Minister um einige Aufschluͤsse uͤber diese Ausgabe, indem die Nord⸗Armee ja schon im Februar v. J. wieder auf den Frie⸗ densfuß habe gesetzt werden sollen. Da die Erklaͤrungen, die der
diejenigen,
Marschall Soult hieruͤber gab, als unzureichend befunden wurden, so trat noch der Handels-Minister zur Vertheidigung der gedachten Ausgabe auf, wobei er sich auf die im vorigen Jahre bestandene Nothwendigkeit berief, bis zum Abschlusse der letzten Conventionen, wodurch die Aufrechthaltung des status quo zwischen Holland und Belgien festgesetzt worden, wenn auch nicht die ganze Armee, doch den Stamm derselben auf dem Kriegsfuße zu belassen. Die verlangte Summe wurde darauf gleichfalls bewilligt; ebenso eine zweite Summe von 435,000 Fre. fuͤr den rt e der Hollaͤndischen Gefangenen nach der Einnahme der Citadelle von Antwerpen. Auf die Frage eines Deputirten, wer denn zuletzt diese Summe wiedererstatten werde, erwiederte der Minister der auswärtigen Angelegen— heiten, er habe schon im vorigen Jahre der Kammer bemerk— lich gemacht, wie uͤberall in Europa der Gebrauch herrsche, daß die Erhaltung der Kriegsgefangenen demjenigen Staate zur Last falle, der sie gemacht habe; was die Holländischen Gefangenen betreffe, so h. die Regierung noch keine Unterhandlung dieser— halb angeknuͤpft; sie werde inzwischen bei der Loͤsung der Hol— laͤndisch-Belgischen Frage diesen Gegenstand gewiß zur Sprache bringen. Fuͤr das Departement der auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten wurden am Schlusse der Sitzung noch 500,000 Fr. bewilligt. und darauf der Schluß der Debatte, da die Versammlung nicht mehr vollzählig war, auf den folgenden Tag verlegt. .
In der heutigen Sitzung wurden zunaͤchst die 30,000 Fr. bewilligt, woraus der Eigenthumerin des Moniteurs monatlich 5000 Fr. zur schnelleren Veroͤffentlichung der Kammer⸗-Verhand⸗ lungen gezahlt werden sollen. Sodann wurde die Berathung uͤber die Zuschuͤsse zu dem vorjaͤhrigen Budget, namentlich zu den Etats der Ministerien des offentlichen Unterrichts und der Ma⸗ rine, wieder aufgenommen und der betreffende Gesetz-Entwurf nach einer unerheblichen Debatte mit 171 gegen 85 Stimmen angenommen. Diese Sitzung dauerte nur 25 Stunde.
Gestern Abend versammelten sich die Deputirten der Oppo— sition, um uͤber den von Herrn Barthe vorgelegten Gesetz-Ent— wurf gegen die politischen Vereine zu berathschlagen. Auch bei Herrn Dupin fand noch spaͤt Ahends eine Verfammlung von Deputirten statt. X
Der Temps sagt: „Die Bestimmung des gestern vorge— legten Gesetz' Entwurfes, welche die von den politischen Vereinen begangenen Attentate der Pairs⸗Kammer zur Verurtheilung uͤber⸗ weist, scheint dieser Kammer, die sich dadurch der Rache der Gesellschaften ausgesetzt glaubt, nicht sehr zu gefallen. Ein Pair hat in Bezug darauf gednßert: „„Ihr Gesetz ist nichts als eine Fallgrube fuͤr uns. Es kann dazu dienen, uns Alle erwuͤrgen zu lassen.“ — Andererseits sagte ein Deputirter, der an der Spitze der republikanischen Partei steht, zu einem seiner Kolle⸗ gen: „„Dieses Gesetz ist ein Dienst, den man uns leistet. Die Deffentlichkeit der Associationen thut uns Schaden. Sie werden heimlich seyn, und uns dann eben so viel nuͤtzen, als sie uns setzt schaden!““ .
Im Journal de Paris liest man: „Gestern Abend ha— ben wieder einige Unordnungen am Thore St. Martin stattge— funden. Es bildeten sich Volkshaufen; zwei Straßen⸗Laternen wurden zerschlagen, die Gruppen aber bald auseinander getrie⸗ ben. Es sind eine ziemlich bedeutende Anzahl von Verhaftun— gen vorgenommen worden. — Heute wurden mehrere Haͤupter der Gesellschaft der Menschenrechte verhaftet und dem Koͤnigl. Prokurator uͤbergeben. Die thaͤtigsten Verfolgungen sind gegen die Urheber und Anstifter der Unordnungs⸗Versuche eingeleitet, und bald werden alle jene Ruhestorer sich in den Handen der Gerechtigkeit befinden. Zwei Polnische Fluͤchtlinge, die sich gestern Abend um 11 Uhr heimlich in die Polizei-Praͤfektur geschlichen hatten, sind verhaftet worden. Gegen 19 Uhr hatten einige Boͤswillige ver— sucht, auf den Boulevards St. Martin und St. Denis Grup— pen zu bilden; aber beim Anblick einiger gegen sie abgeschickten Patrouillen ergriffen sie so eilig die Flucht, daß man nur 7 bis 8 derselben verhaften konnte. Ungefaͤhr 606 Unruhestifter, die zu republikanischen Klubs gehoren, hatten sich in einem Kaffeehause auf dem Boulevard St. Denis versammelt, wo sie umzingelt und verhaftet wurden. Alles scheint dafuͤr zu buͤrgen, daß sene vorhaßten und elenden Versuche sich nicht erneuern werden.“
Dasselbe Blatt meldet Folgendes: „Man schreibt aus Lyon unterm 22sten d, daß der größte Theil der Webestuͤhle in der Stadt und in der Rothkreuz-Vorstadt wieder in Thaͤtigkeit sind. Die uͤble Laune der Arbeiter hatte sich gegen die Associa⸗ tions / Chefs gerichtet, von denen sie Entschädigungen fuͤr die auf ihren Rath verlorne Zeit verlangten. (Man vergleiche hiermit den folgenden Artikel aus dem „Précurseur de Lpon“ .) Ungefaͤhr 20 Fabrikanten haben darein gewilligt, den gegenwaͤrtigen Arbeits⸗ lohn beizubehalten. Alle uͤbrigen haben sich geweigert, das ge— ringste Zugestaͤndniß zu machen. — Die Wiederaufnahme der Arbeiten hat nicht auf den Befehl eines Central-Comité s, son— dern auf den individuellen Entschluß jedes uͤber seine wahrhaf⸗— ten Interessen aufgeklaͤrten Arbeiters stattgefunden. Augenschein, lich haben fortan die Fuͤhrer der Associationen ihren Einfluß verloren, und hoffentlich wird dies der letzte Versuch gewesen seyn, den der Lyoner Fabrikstand zu bedauern gehabt hat.“
Der Précurseur de Lyon vom 22sten d. enthaͤlt ein Schreiben, worin sich im Namen der Mutuellisten und der Fer— randin⸗Arbeiter folgende Erklaͤrung befindet: „Wir lesen mit Er— staunen in Ihrem Journale, daß Mißhelligkeiten zwischen den Mutuellisten und den Ferrandin-Arbeitern ausgebrochen seyen, und daß Letztere Anspruch auf eine Entschaͤdigung wegen des verlorenen Arbeitslohnes zu haben behaupteten. Es liegt uns daran, Sie uͤber diese unbegruͤndeten Geruͤchte aufzuklaͤren, und das in dustrielle Frankreich wissen zu lassen, daß die vollkommenste Eintracht zwischen den beiden Associationen herrscht, und daß sie mehr als se das Beduͤrfniß fuͤhlen, die Bande, welche sie an ein= ander knuͤpfen, zu befestigen, da ihre Interessen durchaus die— selben sind.“
Bis heute Nachmittag um 3 Uhr sind keine telegraphische Depeschen, weder aus Lyon noch aus St. Etienne, hier einge⸗ gangen. .