schen publiciren werden, der in unsern Augen nichts Anderes als ein Bandit (coupe-jarret) ist.“
Gestern und heute sind allein nach dem Gefaͤngnisse „la Force“ 118 von den bei den letzten Unruhen verhafteten Per sso⸗ nen gebracht worden.
Alle Lyoncr Zeitungen stimmen darin uͤberein, daß die Ar— beiten allgemein wieder begonnen haben. Es blieben in Lyon noch eine gewisse Anzahl Personen verhaftet; man hoffte, diesel⸗ ben aber bald in Freiheit gesetzt zu sehen.
Heute ist die jaͤhrliche Gemaͤlde⸗Ausstellung eroͤffnet worden, welche sehr reich an schoͤnen Bildern seyn soll.
Der Messager enthalt Folgendes: „Wir haben auf außer— ordentlichem Wege Briefe aus Madrid vom 20sten v. M. erhal— ten. Das Dekret in Betreff der Organisation einer Miliz ist in der That publicirt worden; es besteht aus 8 Kapiteln, die in 57 Artikel zerfallen Durch ein Dekret vom 19ten d. ist festgesetzt worden, daß in Zukunft alle Staats-Einnahmen durch den Fi⸗ nanz⸗Minister verwaltet werden sollen, so daß auf diese Weise die Huͤlfsquellen des Neiches centralisirt werden. Der Gene— ral Huesada ist zum Vice-Koͤnig von Navgrra und zugleich zum Ober⸗ Befehlshaber der Operations-Armee des Nor⸗ dens ernannt worden, wogegen der General Valdes zum interimistischen General⸗Capitain von Alt-Castilien befoͤrdert wor— den ist. — Man arbeitet an einem Gesetz-Entwurf uͤber die Anerkennung der Unabhaͤngigkeit der Suͤd⸗Amerikanischen Kolo⸗ nieen, der den Cortes vorgelegt werden soll, die man, wie es noch immer scheint, im Monat Mai einberufen wird. — Die Lage des Herrn Burgos ist fortwaͤhrend bedenklich; man zwei— felt sehr, daß er sich lange werde auf seinem Posten behaupten koͤnnen. Die 4procentige Anleihe ist an der Böͤrse vom 20sten mit 47 bezahlt worden; der Coupon, welcher in Madrid jedem Inhaber ausbezahlt wird, war am Tage vorher abgeloͤst worden. Die Vorschlaͤge zu Anleihen, die der Spanischen Regierung von Londoner und Pariser Banquiers gemacht worden sind, scheinen bis jetzt unberuͤcksichtigt geblieben zu seyn.“
Straßburg, 26. Febr. Der Kampf, in den die Ponto— nier⸗Lieutenants sich zu Gunsten der Artillerie⸗Offiziere eingelas⸗ sen hatten, ist nunmehr beendigt. Die 9 Lieutenants, die zu—⸗ letzt noch verhaftet waren, sind in den Zustand der Disponibili— tät versetzt worden. Ein Jeder von ihnen hat folgendes Schrei⸗ ben erhalten: „Paris, 20. Febr. Ich benachrichtige Sie, m. 8 daß die Stelle, die Sie gegenwartig in dem Bataillon der Pon— toniers inne haben, Ihnen durch einen Koͤnigl. Beschluß vom 19gten d. entzogen worden ist. Sie werden daher Ihre Functionen in diesem Bataillon sofort einstellen und sich in Ihre Heimath bege— ben. Es sollen Befehle gegeben werden, Ihnen den mit Ihrem Grade verbundenen Halbsoöͤld auszuzahlen, sobald Sie mir Ihren Wohn⸗ sitz angezeigt haben werden. (gez. Der Marschall, Herzog von Dalmatien.“ Der Minister hatte der Kammer erklaͤrt, daß die Widerspenstigen vor ein Kriegs-Gericht gestellt werden wuͤrden; ein solches haͤtte sie aber moglicher Weise freisprechen koͤnnen, weshalb der Marschall, um sich nicht zu kompromitti— ren, die obige Maßregel vorgezogen hat. Die Artillerie⸗ Lieutenants der hiesigen Garnison haben nun einmuͤthig be— schlossen, ihren, in Disponibilitaͤt versetzten Kameraden fuͤr die ganze Zeit, daß dieser Zustand dauern wird, ihren Sold zu ergänzen, um die Folgen sener Ministerial⸗VBerfuͤgung durch das einzige ihnen zu Gebote stehende Mittel moͤglichst zu mildern.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus, Siz⸗ zung vom 2östen. (Nachtrag.) In der Rede, welche Herr D Eonnell zur Begruͤndung seines Antrages auf Verbesserung der Gemeindé⸗Ordnung von Dublin hielt, und die vom Globe als eines der besten Produkte des Mitgliedes fuͤr Dublin be— zeichnet wird, sagte derselbe unter Anderem:
Man, hat uns in der Thron⸗Nede gesagt, daß eine Reform der Munieipal⸗-Verfassungen erforderlich sey und beabsichtigt werde. Nun iß aber eine solche Reform vorjüglich in zwei Theilen des Reichs, in Schottland und in Irland, aͤußerst wuͤnschenwerth; deide leiden unter schweren Mißbrduchen. Die Schottischen Cor= porationen sind Monopole, aber doch wenigstens- Monopole von Schotten, die sich zu derselben Religion bekennen, wie die Masse des Volkes; dies ist jedoch in Irland nicht der Fall. In Irland haben wir alle Uebel des Schottischen Monopols, und pbenein noch das größte aller Uebel, das Vorherrschen einer Religion zum Verderben der anderen. Da nun Dublin die Haupt- stadt von Irland ist, so halten die Gerichtshöͤfe dort ihre Sitzungen, Und die Folge davon ist, daß Lie Sheriffs, von einer geschloffenen Cörpörgtlen ernannt, sich, bei dei Wahl der Geschworenen von religibser Intoleranz leiten lassen. Dies ist eine in Schottland ganz unbekannte Beschwerde. Dort giebt es keine geschlossene Corporation mehr. Warum also soll Dublin nicht auf den selben Fuß mit Edintzurg gesetzt werden? Ich will be⸗— weisen, daß Dublin, daß Irland weit staͤrkere Anspruͤche auf eine Eorporations- Reform hat, als Schottland. Die Corporation von Edinburg beruht nicht auf Parlaments⸗Akten, sondern auf Privile⸗
ien oder auf alten Gewohnheits Rechten. Dublin aber befindet sich nicht in dieser Lage. Freilich hatte Dublin in alten Zeiten Pri- vilegien, und es hat auch zwei Freigriefe aus neuerer Zeit, aber eben so wahr ist es, daß sein? Gemeinde- Ordnung durch Parlaments⸗ Gesetze geregelt wurde; sie ist glso ein Werk der Gesetz gebung und folglich auch ein Gegenstand fuͤr die Legislatur. Aber man wird mir fagen, daß ich jetzt nicht mit einem solchen Antrag hervortre⸗ ten, fondern warten solle, bis der Bericht der Corporations-Kom⸗ mission dem Hause vorliegen und ein allgemeiner Resorm-Plan ent⸗ worfen seyn werde. Darauf erwiedere ich, daß eine einzige Maßte⸗ gel nicht fuͤr das an Land tauglich seyn koͤnne. Dublin hat ei⸗ genthuͤmliche Verhaͤltnisse, und wenn man eine Reform unternimmt, it für diese Stadt eine befondere Bill noͤthig. Die Coxrpora⸗ tion der Stadt Dublin ist jetzt ein geschlossenes Monopol. Eine der charakteristischen Eigenschaften dieses Monopols ist, daß Niemand vermöge feines natürlichen Rechts in die Corporation Zutritt erhal— ten kann. So hat es ein Gerichtshof entschieden. Die naͤchste Ei⸗ , . ist die, daß, wenn es der Kbiperschaft beliebt, irgend Einem as Privilegium zu erthellen, weiter keine Qualificgtion dazu erfor- derlich ist, oder, mit andern Worten, daß der Niedrigste und Venn worfenste zu dieser Ehre eben so wohl gelangen kann, wie der Höͤchste und Edelste des Landes, indem die Wahl ganz von dem Belieben der bestehenden Körperschaft abhaͤngt. Die Bevhlkerung von Dub⸗ lin belaͤuft sich auf 300, 090 Seelen, und davon sind nur 20009 Mit⸗ glieder der Corporation; diese Grin Zahl hat die ganze Macht, äle Eorporations-Beamten der Stadt zu wahlen, in ihren Handen. Wiederum eine Eigenschaft des Monopols, die ich unterdruͤckt zu se⸗ hen wunschte, ist die Bigotterie. Im Jahre 1793 wurden die Ka⸗ tholiken gesetzlich berechtigt, Mitglieder der Corporation zu werden, und doch ist seit dieser Zeit bis jetzt, also in 4 Jahren, nicht ein einziger Katholik darin aufgenommen worden. Eine der nachtheilig—⸗ sien Wirkungen des Monopols ist der große Mißbrauch des Rechts der örtlichen Besteuerung, welches von der Corpo⸗ ration vermittelst der Ernennung der gd en Jury ausge⸗ abt wird. Seit vielen Jahren hat diese Besteuerung der Stadt Dublin fortwährend e , n und wird noch immer mehr stei⸗ gen, wenn das Haus mir nicht zur Vernichtung des Monopols hbe⸗
268
huͤlflich ist. Im Jahre 1827 betrug sie 25, 1832 schon 32,151 Pfd.
dern der großen Jury
zu dieser Jury zugelassen wurde, brauche ie
gen aber wie viele haben seitdem diese Ehre genossen. wurden 316 große Juries vereidigt und in dieser ganzen Zahl befan⸗
den sich nur 7 Kafholiken; gewiß ein sehr
wenn Eigenthum und Wohlhabenheit in Anschlag gebracht werden
sollen. Und aus wie viel Individuen waren
uͤberhaupt zusammengesetzt? Aus nicht mehr als 115, denn in jeder
großen Jury befanden sich sfast immer wiede Wie bereits gemeldet, nahm jedoch
Antrag zuruͤck, weil Herr Littleton und Lord Althorp er— klärten, der Sergeant Perrin, der an der Spitze der Irländi— schen Eorporations-Kommission steht, habe versichert, es werde möglich seyn, noch in dieser Session eine allgemeine Maßregel
in Bezug auf die Reform der Gemeinde
gen, wodurch eine besondere Bill fuͤr die Stadt Dublin uͤber⸗
fiuͤssig werden dürfte, wiewohl es zwar ni
bie Bevoͤlkerung von Dublin mehr Einfluß auf die Verwaltung
ihrer Einkuͤnfte erhalten sollte.
London, 28. Februar. Der Fuͤrst Buͤlow hatten gestern Unterredungen mit
Der Belgische Gesandte Herr Van hier angekommen; er stattete gestern dem Besuch ab.
Der neu ernannte heute oder morgen nach Malton begeben,
ten einen Besuch abzustatten; man glaubt nicht, daß seiner Wie—
dererwählung ein Hinderniß entgegenstehe
Dem Vernehmen nach, wuͤrde der Irlaͤndische Richter, Ba⸗ in Folge der im Parlament uͤber ihn gepflogenen Diskussionen sein Amt niederlegen und den Irlaͤndischen Gene⸗ ral⸗-Anwalt, Herrn Blackburne, zum Nachfolger erhalten. gann seine Laufbahn im Jahre 17853 und wurde im Jahre 1802 zum Nichter befoͤrdert; jetzt steht er in seinem 72sten Lebensjahre.
ron Smith,
Aus Dublin schreibt man unterm
sultat der Verhandlungen uͤber den Baron Smith hat hier all— es kann jedoch keine Frage seyn, daß die Debatten uͤber diese Angelegenheit einen heilsamen Ein⸗ fluß auf den Richterstand haben und daß kuͤnftig die zeitigen
gemeine Zufriedenheit erregt;
Sitzungen mehr an der Tagesordnung se
burg versammelt sich der Gerichtshof taglich um 9 Uhr Mor— gens; dasselbe thun die obersten HZerichtshoͤfe von England; und der Irlaͤndische Richterstand wird sehr wahrscheinlich dieses Bei—
spiel nachahmen. Der Lord-Kanzler von erwartet, unverzuͤglich nach London abgeh mehrere Bills zur Reform seines eigenen
gen, die, den Grundsaͤtzen nach, mit denen des Lord Brougham Mit Ausnahme einer hin und wieder
uͤbereinstimmen wuͤrden. vorkommenden Versammlung einiger Sch
der, hoͤren wir setzt hier nichts von dem Geschrei nach Aufloöͤsung
der Union, und ich kann Ihnen auf mei daß seit dem Bestehen der Union noch
voruͤbergegangen ist. senheit und eines festen Systems, um all
sam gegen die Gesetze zu bringen, und an jenen Eigenschaften fehlt
es dem Ministerium nicht.“
Der Oberst Macerone machte gestern hier wieder ein en Dampfwagen, den er so
Versuch mit dem von ihm erbauten geschickt zu lenken weiß, daß er damit London, wenn dieselben auch von einer und Fuhrwerke befahren werden, ohne hindurchfährt. So wurde zum durch Oxford-Street, eine der belebtesten rer Triumph der fuhr von Oxford-Street nach Harrew— Minuten eine Englische Meile zurück.
falls mit der groͤßten Leichtigkeit. Der von der Belgischen Regierung erhalten, sem Augenblick mehrere Dampfwagen n
fertigt, auf denen 11 Reisende nebst Gepäck Platz finden.
In einer der letzten Sitzungen der
Geselsschaft wurde uͤber Lander's Expedition zur Erforschung des Innern von Afrika ein Bericht vom Herrn Laird vorgele— sen, der jenen auf seiner Unternehmung begleitete und kuͤrzlich Folgendes war der wesentliche
nach England zuruͤckgekehrt ist. Inhalt seiner Mittheilungen:
Im Februar hatte Laird auf dem Quorra seinen letzten unmit⸗
telbaren Begleiter, den lor. Briggs, der al
an der Entdeckungs-Reise Theil nahm, verloren und sich gendthigt gesehen, in der Begleitung eines einzigen weißen Dieners, — die Kübrige Mannschaft bestand aus Schwarzen, — seinen Weg fortzu⸗ Mit Lander und dem Lieutenant Allen, welche auf dem
setzen. der u m — „Alburkah“ ungefaͤhr sechs Meilen von ihr
er sich nur mit Schwiexigkeit in Verbindung erhalten. E baute er auf den friedlichen Charakter der dortigen Nationen und
beschloß, auf dem Tschadda eine Exkursion nach der Stadt Fun—⸗
Fluß
Tiefe
fand diesen
machen. Er gröͤßte
da zu Quorra; seine
als den Fuß.
aus dem See Tschad. Dreißig Meilen
Vereinigung mit dem Quorra, und zwar auf dem rechten, oder and Lasrd die Stadt Jammahar, den Seehafen von
noͤrdlichen Ufer, f — Funda in der trockenen Jahreszeit, sobald zehn Meilen in's Land erstreckt, schiffbar zu fer Bestimmung liegt also Funda noͤrdlich,
fernt vom Flusse, wahrend es nach Landers Angabe vom Jahre 1851 Nach Jammahar gelangt man den Tschgdda hin⸗
suͤdlich liegen sollte. auf und dann durch den Meerbusen nach einer
Srt ist unbedeutend, aber sehr freundlich am Abhange cines Huͤgels
gelegen. Zur Seite desselben hesindet si 35 Fuß Höhe mit schraͤgen Waͤnden unde e
Die Construction dieses Werkes, sowie die
von Funda, welche 29 Fuß Höhe, einen Graben von 39 Fuß Tiefe und meistens regelmäßige Maͤurische Bastionen haben, erweckten bei
Herrn Laird dse Vermuthung, daß dies lange verstrichenen Zeit-Periode von cinem weilem mehr als die jetzigen Besitzer vorge gewesen seyn müsse, Herrn Lairds Beschrelbung so groß wie Beyölkerung von nicht weniger als 6 oder
sich dafelbst zwei Monate auf, aber unter sehr unangenehmen Verhaͤltnissen und ohne eine ersprießliche Handels⸗Verbindung anzuknüpfen. An dem Könige fand er einen brutalen, wenn nicht blutduͤrstigen, doch aͤusterst Sein Serail zahlte 1500 Wei⸗
heftigen und tyrannischen Menschen. ber, sein Palast bestand in einem Haufen mit Pallisaden umgeben war. . Laird seine Wohnung an, machte ihm abe fonstigen Bewohnern unmdglich. Er mu
aufbieten, um diese neue Lage, in der er sich wie ein Gefangener betrachten mußte, erträglich zu finden, denn ohschon man ihn nicht
weiter übel behandelte, wurde ihm doch
Und wie vlele Katholiken sind zu Mitglie⸗ der Stadt Dublin ernannt worden? Daß bis zur Annahme der katholsschen Emaneipations Bill kein Katholik
General⸗Fiskaln«
Es bedarf in der That nur der Entschlos—
Beispiel
mechanischen Kunstfertigkeit angesehen. Er
Das Wasser war um fünf Grad kalter, welches vermuthen ließ, daß seine Quell sich in einer gebirgigen Gegend befindet, ob⸗ schon die Eingebornen im Gegentheil versicherten, der Fluß kaͤme
Funda felbst ist ein sehr gerdumiger Ort, nach
In einer derselben wies man Herrn
426 Pfd. und im Jahre
h wohl nicht erst zu sa⸗ Seit 182
ungerechtes Verhaͤltniß, biese 315 großen Juries
rw dieselben Personen.“ Herr O'Connell seinen
Ordnungen einzuhrin—
cht zu leugnen sey, daß
Talleyrand und Baron Lord Palmerston.
deweyer ist vorgestern Lord Palmerston einen
Herr Pepys wird sich um seinen Konstituen—
n werde.
Er be⸗
24sten d:: „Das Re—
yn werden. In Edin—
Irland wird, wie man en; es heißt, er wolle Gerichtshofes einbrin—
uhmacher oder Schnei—
n Gewissen versichern, kein Winter so ruhig
e Klassen zum Gehor—
durch die Straßen von Menge anderer Wagen den geringsten Anstoß gestern seine Fahrt Straßen, als ein wah—
Road und legte in 3 Bergan fahrt er eben— Oberst hat ein Patent und es werden im die— ach seiner Angabe ver—
Koͤnigl. geographischen
3 Arzt und Naturforscher n entfernt waren, konnte Gleichwohl
aber seichter, uber neun
breiter, war nicht
landaufwaͤrts von seiner
der Meerbusen, der sich seyn aufhoͤrt. Nach die⸗ und zwar 25 Meilen ent⸗
Fahrt von 50 Meilen. Der ch ein Steindamm von
ner gut erbauten Rhede. Beschaffenheit der Waͤlle
Land in einer nicht allzu in der Eivilisation bei schrittenen Volke bewohnt
Liverpool und mit einer „00 Einwohnern. Er hielt
runder Huͤtten, welcher
r jeden Verkehr mit den ßte seine ganze Festigkeit
kehr verweigert. Endlich ersann er eine List, die ihm die Freihei verschaffte. Die bestaͤndige Erwiederung auf sein Gesuch um Ent. lassung war, daß man die Gbtter deshalb befragt. aber stets ein. verneinende Antwort erhalten haͤtte. Er aͤußerte darauf, es muͤse ihm gestattet werden, selbst einen Boten mit der Anfrage an die Goͤtter zu senden, ob seine Entlassung gegen ihren Willen sey. Man bewilligte ihm dies, und er ließ nnn ein? tete sieigen, bie sich unter seinem Gepaͤck befand. Das blaͤuliche Licht, das die verbreitete, hatte er als das Zeichen der Gewaͤhrung seiner Bit. vocher angekündigt, und somit entließ man ihn mit seinem Eigen. thum ungefaͤhrdet. Auch dem Lieutenant Allen, welcher spaͤter die⸗ sen Ort befuchte, wurde in Folge dieses Ereignisses auf sein Gesuch die Rückkehr erlaubt — Die Bewohner von Fundg sind theils Mu— hammedaner, theils Heiden. Sie verfertigen nicht ohne Geschick grobe baumwollene Kleider, an unseren Manchester⸗Stoffen vermiß⸗ fen sie die Festigkeit, waren jedoch uͤber die bunten Farben derselben entzuckt. Sie sind auch gute Grobschmiede, machen gute Lederar, beiken und brauen ein vortreffliches Bier. Die Fabrication de Branntweins war ihnen noch fremd. Die Pferdezucht is bei ihnen nicht bedeutend, obschon sie gute Reiter sind Ihre Saͤttel sind nach Arabischer Sitte vorn und hinten erhaben. Der Fluß ist reich an mancherlei Fischarten, deren eine, obwohl das Fleisch weiß ist, dem Lachs gleicht; sein Gewicht betraͤgt ir Durchschnitt Pfund. An Alligatoren oder vielm hr Krokodile waren uünserm Reisenden zwei besondere Gattungen aufgestoßen Die eine Art, mit gekruͤmmter Nase, findet sich nur an der Mun dung des Flusses und faͤllt Menschen an; die andere, mit lange Manlc, ist' nur bei einem Angriff von Seiten der Verfolger leben gefaͤhrlich. Die Einwohner fangen sie auf dieselbe Weise wie d Rlegypter die Krokodile, indem sie ihnen in den offenen Rachen e an beiden Enden zugespitztes Holz hineinstecken. Das Fleisch diese Thiere ist genießbar.“ Belgien.
Bruͤssel, 2. Marz. In der gestrigen Sitzung der Re präsentanten-Kammer verlas der Minister der auswaͤrtige⸗ Angelegenheiten ein Schreiben des Herrn Hanno an den Civih Gouverneür von Luxemburg, worin er demselben unterm 27. Febt. anzeigt, daß er am folgenden Tage seine Freiheit wieder erlan gen werde. (Vergl. Luxemburg.) Herr Ern st richtete darauf verschiedene Fragen in Betreff der Luxemburgischen Angelegen heiten an die Minister, so wie er. auf die Vorlegung aller die Angelegenheit betreffenden Aktenstuͤcke bestand. Der Ministe der auswärtigen Angelegenheiten erklaͤrte, spaͤter au alle an ihn gerichteten Fragen antworten zu wollen. He von Huart machte in dieser Hinsicht einen foͤrmlichen Vo schlag, der aber verworfen, und worauf die allgemeine Ber thung uͤber den Entwurf des Kriegs-Ministers fortgesetzt wurd
Waͤhrend der letzten Sitzungen der Repraͤsentanten⸗Kamm waren die oͤffentlichen Tribunen so uͤberfuͤllt, und die Zuschaue nahmen oft auf eine so laͤrmende Weise an den Berathungen Theil, daß der militairische Posten der Kammer bedeutend ven staͤrkt worden ist. .
An die Stelle des General Goblet ist gestern von dem Wah Distrikt zu Bruͤssel Herr Friedrich Basse zum Repraͤsentant erwaͤhlt worden.
Herr Dumortier ist seit einigen Tagen gefaͤhrlich krank.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 25. Febr. Die gestrige amtliche Zeitung er n haͤlt folgenden Artikel: „Lieutenant Kläéen vom Ingenieur-Corp der eine Reise auf Kosten des Stagtes unternommen, um Kennt. niß von den, im Auslande eingefuͤhrten Verbesserungen in der Fortifications⸗Wissenschaft einzuziehen, hat von der Kaiserl. Oester reichischen Regierung Erlaubniß erhalten, die neuen und wichti gen Festungs-Arbeiten zu besehen, die jetzt in Verona und bei Brixen aufgefuͤhrt werden. Der König von Sardinien hat dem Lieut. Kléen gleichfalls erlaubt, alle Festungen in seinen Staaten zu besuchen, und die noͤthigen Befehle in dieser Hinsicht erlassen, damit dieser Offizier so vollständig als moglich den Zweck seine Reise in den Sardinischen Staaten erreichen moöͤge. Die Eng lischen, Preußischen, Franzoͤsischen und Hollaͤndischen Regierum gen haben dieselbe Erlaubniß den Capitainen Lowen, Cronstrand, Tallerstroͤm und andern Schwedischen Offizieren ertheilt, die demselben Zwecke reisen, namlich um sich erweiterte Erfahru n in den verschiedenen Theilen der Kriegskunst zu erwerben.“
De uts ch lan d.
Kassel, 3. Maͤrz. Ein Ausschreiben des Finanz-Minist= riums vom 3. Februar 1834, die an der Kurhessisch⸗Bayerische Graͤnze errichteten gemeinschaftlichen Anmeldestellen betreffe bestimmt Folgendes: „Zur Ausfuhrung des §. 8 des mittel hoͤchster Verordnung vom 23. Dezember v. J. verkuͤndigte Zoll⸗Vereinigungs⸗Vertrages vom 22. Maͤrz 1833 wird hierm ünter Hinweisung auf das Gesetz vom 6. Dezember v J. FSM gendes bekannt gemacht. 5. . Auf der Graͤnze zwischen Ku hessen und dem Königreiche Bayern sind folgende gemeinschs liche Anmeldestellen errichtet: 1) zu Doͤllbach, fuͤr die Straß von Motten; 2 zu Wirthheim, für die Straßen nach Gelnhan sen, Salmuͤnster und Wächtersbach; 3) zu Neuwirthshaus, fl die Straße von Kahl nach Hanau, S. 2. Bei diesen Anmeldesteln haben alle Frachtfuͤhrer, welche solche Waaren, die bei dem Eingahß über die Zoll⸗Graͤnze einer Abgabe unterliegen, in großeren Quant ten aus Bayern nach Kurhessen oder umgekehrt transportiren, iht Frachtbriefe vorzuzeigen und sich uͤber den Inhalt der Ladun zu erklaren, jedoch nur zu dem Zwecke der Annotation und ohn deshalb eine Abgabe zu entrichten, §. 3. Die Frachtfuͤhrer hi ben bei diesen Anmeldestellen zugleich zu erklären, ob sie solch Waaren bei sich fuͤhren, welche einer Uebergangs-Abgabe ung“ worfen sind, und, wenn dieses der Fall ist, die Uebergangs⸗ l gabe zu entrichten, insofern nicht ein Begleit⸗Schein auf e Haupt-Amt verlangt wird, und dieser unter gehoͤriger Sicherst! lung ertheilt werden kann. §. 4. Das Einbringen uͤbergang abgabepflichtiger Gegenstände von Bayern nach Kurhessen un umgekehrt ist nur auf den oben bemerkten Straßen gestaltn . und jede Zuwiderhandlung wird als Defraude behandelt. Kasc am J. Februar 1834. .
Kurfuͤrstliches Finanz-Ministerium.“
Munchen, 1. Marz. (Nurnb. Korrespondent.) Hen hat die Einweisungs-Kommission der Abgeordneten⸗Kammer h Geschaͤft begonnen, die angekommenen Abgeordneten melden si an, die neu Eintretenden legen zugleich ihre Legitimationen vo Noch zur Zeit fehlen mehrere Deputirte, einige sollen erst mehreren Tagen eintreffen. Da viele Ersatzmanner eintreten, ⸗ durften sich die Arbeiten der Einweisungs-Kommission mehre, Tage verziehen. Auch die Mitglieder der Kammer der Reich, Raͤthe werden sich erst spaͤt in der gesetzlich erforderlichen Zus einfinden. Hiernach glaubt man, daß die feierliche Eroͤffnun der Staͤnde-Versammlung erst zwischen dem 10ten und lhtel stattfinden werde. — In dieser Woche wurde viermal Staat Rath unter dem Vorsitze Sr. Masestaͤt des Koͤnigs gehalten, lh die den Standen vorzulegenden Gesetz-Entwuͤrfe die letzte
die Erlauhniß zur Ruͤck⸗
erhielten. Den meisten derselben soll die Koͤnigliche Gene
keresfen erwartet man die guͤnstigsten Resultate.
Gewerbe⸗Gesetz, durch ein Kultur⸗Gesetz gesorgt wird, so geht auch der Adel nicht leer aus. düictions⸗Prozesse, welche Veranlassung zu so vielen Zerwuͤrfnissen
liche Gerichtsbarkeit auf Diejenigen ausgedehnt werden, welche
(s ist bei dieser Intention der Staats ⸗Regierun
Fuͤr die materiellen Volks⸗In⸗ Alle Volks⸗ Klassen werden bedacht. Wenn fur den Staͤdter und den Bauern durch Nachhuͤlfe an den Steuer-Gesetzen, durch ein revidirtes
gung zu Theil geworden seyn.
Die vielen verdrießlichen Juris—
en, sollen mit einem Male beendigt und abgeschnitten, auch e Wohlthat des Gesetzes vom Jahr 1831 uͤber die gutsherr—
schon fruͤher auf ihre Gerichtsbarkeit verzichtet hatten. Die hoͤchste Billigkeit soll in vielen Beziehungen vorherrschen, und ; an ersprießli⸗ chen Resultaten nicht zu zweifeln. Damit ein Auflauf, der sich dieser Tage hier zutrüg, in der Ferne nicht entstellt und demsel. ben ein poölitischet Charakter gegeben werde, fuuͤhren wir an, daß 50 Schreiner⸗Gesellen sich der Arretirung zweier ihrer Kollegen thaͤtlich widersetzten, was das Erscheinen von 60 Gendarmen in der Herberge und tumultuarische Scenen herbeifuͤhrte, die mit Verwundung mehrerer und Verhaftung aller jener Ruhestoͤrer endeten. — Aus Griechenland wird geschrieben; Die Regierung laßt nun die schon 1830 von Capo d'Istrias
angeordnete, aber wieder unterbrochene Revision der, die Hauptgrundlage des Griechischen Privat-Rechts bildenden
Verordnungen des Kaisers Basilius Mazedo und der spaͤteren Byzantinischen Kaiser besorgen, und alle bei den Griechen noch guͤltigen buͤrgerlichen Rechte und Gesetze in eine einzige neue Sammlung aufnehmen, so wie Dasjenige, was an den soge— Jannten Basiliken, die bei den Griechen in großem Ansehen stehen, und nach denen selbst unter den Tuͤrken ihre Streitig keiten behandelt wurden, fehlt, aber sicher noch in Griechenland zu finden ist, aufsuchen. Da die heutige Zeitung uͤberhaupt nach Abfassung von National-Gesetzbuͤchern strebt, und man in Griechenland gegen die Nation sich haͤufig dadurch ver— stieß, daß man das Alte, Vorhandene nicht verbessern wollte, sondern es verwarf, und etwas Neues, Fremdartiges an dessen Stelle setzte, so ist man von diesem Beginnen gluͤckli⸗ cherweise zuruͤck, und zu dem Entschlusse gekommen, hierbei wie in andern? Dingen den nationalen Standpunkte besser festhalten u wollen.
ĩ Nach einem Koͤnigl. Kriegs⸗-Ministerial-⸗Reskript vom 22. Fe⸗ bruar wird die Anmeldung fuͤr den Griechischen Dienst auf die Station Muͤnchen beschraͤnkt, und der Koͤnigl. Griechische Haupt— mann Auer die Geschaͤfte der bis auf weiteres bestehenden Königl. Griechischen Werbe- und Oekonomie⸗-Kommission fuͤhren.
In einer Privat-Korrespondenz der Münchener politi— schen Zeitung vom Ober-Rhein (25. Febr. heißt es: „In meinem letzten Schreiben sprach ich von der Moglichkeit eines thaͤtigen Revolutions-Versuches, der von der Schweiz aus auf benachbarte Deutsche Staaten gemacht werden koͤnnte. Wie es nun scheint, ist etwas derartiges wirklich im Werke gewesen, oder ist es zur Stunde noch, denn dem Berichte eines Beamten des Badischen Ober-Landes an die Polizei⸗Behoͤrde in Aarau zufolge, wuͤrden im jetzigen Augenblicke von politischen Fluͤchtlingen ver— schiedener Nationen Vorbereitungen zu einer revolutionngiren Un— ternehmung gegen das Badische Ober-Land getroffen. So etwas scheint, besonders nach dem kläglichen Ausgange der Savoyischen Expedition, ganz an das Unglaubliche zu graͤnzen. Bedenkt man aber, daß von einer gewissen Partei seit einiger Zeit alles Möͤg— liche geschieht, um namentlich die Bevölkerung des Badischen Ober-Landes gegen den Anschluß Badens an den Deutschen Zoll— Verein zu stimmen, und weiß man, daß diese Bemuͤhungen von Erfolg gewesen sind, nimmt man ferner in Rechnung, daß in einem Theile des Hauensteiner Gebiets fortwaͤhrend die alte Wi— dersetzlichkeit gegen Schul- und Kirchen-Behoͤrden herrscht, und bringt man endlich noch in Anschlag, daß nach etwa mißlunge— nem Plane die nahe gelegene Schweiz so leicht wieder zu errei— chen ist, so laͤßt sich wohl begreifen, wie die irrenden Revolutions— Ritter auf die Meinung kommen koͤnnten, das Badische Ober— Land biete fuͤr ihre Aufruhrs-Plane einen zugänglichen und ge— fahrlosen Boden dar. In wenigen Tagen muß es sich zeigen, was an der Sache Wahres ist.“
Stuttgart, 4. Maͤrz. Hier ist folgende Verfuͤgung, be— treffend die Annahme der verschiedenen Muͤnzen bei Zoll-Zahlungen erschienen: „Nach dem Zoll⸗Vereinigungs⸗Ver⸗ trag vom 22. Marz 1833, Art. 14, soll in so lange, bis die kontrahirenden Staaten uͤber ein gemeinschaftliches Muͤnz-System uͤbereingekommen seyn werden, die Bezahlung der Zoll⸗Abgaben in jedem Staate nach dem Muͤnzfuße geschehen, nach welchem die Entrichtung der übrigen Landes⸗-Abgaben stattfindet. Es sol— len aber schon jetzt die Gold, und Silber-Muͤnzen der saͤmmtli— chen kontrahirenden Staaten, mit Ausnahme der Scheidemuͤnze, bei allen Hebestellen des gemeinsamen Zoll-Vereins angenommen und zu diesem Behuf die Valvations⸗-Tabellen ͤffentlich bekannt gemacht werden. Nachdem nun zufolge dieser vorlaͤufigen Ver— trags-Bestimmung die zollverbuͤndeten Staaten uͤber die in der hiernaͤchst folgenden Tabelle‘) enthaltene Muͤnz⸗Werth⸗Verglei⸗ chung sich vereinigt haben, so werden die betreffenden , ., Stellen ermaͤchtigt und angewiesen, die in dieser Tabelle aufge⸗ fuͤhrten Silber-Muͤnzen bei der Entrichtung von Zoll-Abgaben zu dem . Werthe irn, m . Die Gold⸗Muͤnzen, deren Waͤhrung uͤberhaupt nicht gesetzlich bestimmt ist, werden auch bei Zoll-Zahlungen nach dem seweiligen Course berechnet.
Den 21. Februgr 1834. .
Luxemburg, 1. März. Das hiesige Journal meldet: „Gestern Morgen um 8 Uhr ist Herr Hanno in Freiheit ge— setzt worden. Nachdem er seinem Vater und seiner Mutter ei— nen Besuch abgestattet hatte, ist er nach Bettemburg zuruͤckge—⸗ kehrt. Ein Offizier begleitete ihn bis auf eine ziemlich weite Entfernung von der Festung. — Eine in der , vom 727. zum 28. v. M aus Frankfurt hier eingetroffene Depesche hat die von dem Militair-Gouvernement der Festung angeordneten Maßregeln auf das vollstaͤndigste gebilligt. Die Miliz-Aushe— bung wird in dem strategischen Rayon der Festung nicht statt— finden; die BundesVersammlung hat den Befehl gegeben, bei diesem System zu beharren, und es ist sogar volle Freiheit ge— lassen worden, den strategischen Rayon, wenn es fuͤr noͤthig er— achtet werden sollte, auf vier Stunden im Umkreise auszudeh— nen. Man war nicht der Ansicht, daß die fernerweitige Gefan— genhaltung des Herrn Hanno den Rechten der Bundes-Ver— sammlung mehr Kraft verleihen koͤnne; Rechten, welche uͤbrigens i n Zusicherungen der Belgischen Agenten anerkannt wor—
id.
Dasselbe Blatt giebt die Fortsetzung der in seiner vori—
) Die Tabelle setzt unter Anderm den Werth der Pr und Kärhessischen Thaler auf 1 Fl. 45 Kr. . . . Eindrittelstücke auf 3 Kr., der Einsechstelstüͤcke auf 177 Kr., den der Saͤchs. Einsechstelstuͤcke auf 18 Kr. und der Saͤchs. Ginzwoͤlftel⸗
269
gen Nummer begonnenen Korrespondenz zwischen den Generalen Dumoulin und Tabor. (Der Vollstaͤndigkeit wegen werden wir diese Aktenstuͤcke unsern Lesern allmaͤlig und je nachdem der Raum es gestattet, ebenfalls mittheilen )
Schweiz.
Bern, 28. Febr. Der ehemalige Polnische General Ro— zyͤcki ist am 23sten d. M. hier mit Tode , .
Auch die zu Genf in der Kaserne Chantepoulant befindli— chen Polen haben sich geweigert, von der ihnen von der Fran— zoͤsischen Regierung angebotenen Erlaubniß sich durch Frankreich zur See nach dem Auslande zu begeben, Gebrauch zu machen. In Schweizer Zeitungen liest man: „Bei der Theil— nahme, welche Schleiermachers Tod auch in der Schweiz er— regt, moͤchte folgender Auszug aus einem Briefe desselben an ei— nen der geachtetsten Professoren in Zuͤrich, uͤber die Verhaͤltnisse der Schweiz im Allgemeinen, wie uber die neugegruͤndete Uni— versitaͤt insbesondere, nicht am unrechten Orte seyn: „Ihr schoͤ— nes Vaterland — ich meine die ganze Schweiz — scheint in ei— ner bedenklichen Krise zu seyn, die ich, als ich es fluͤchtig durch⸗ streifte, noch nicht ahnen konnte. In Zuͤrich bekam ich wohl Ahnung von bedeutenden kirchlichen Veraͤnderungen, welche die
Zeit bald bringen moͤchte, aber politische Reibungen er— schienen mir weder bei Ihnen noch in Basel als nahe.
Moͤge sich Alles zum Guten wenden! Der Gedanke, gleich nach — oder soll ich sagen, waͤhrend? — einer innern Revolu⸗ tion eine wissenschaftliche Anstalt zu gruͤnden, wie Ihre Hoch— schule werden soll, beweist ein gutes Vertrauen, und das ist ein erfreuliches Zeichen. Doch moͤchte ich wuͤnschen, daß die prote— stantischen Kantone sich zu einer gemeinschastlichen Hochschule zu— sammen thaͤten, die dann ein groͤßeres Terrain haͤtte und deren Unabhaͤngigkeit noch fester stehen wuͤrde. Allein dem moͤgen wohl unuͤberwindliche Schwierigkeiten entgegenstehen. Meine besten Wuͤnsche begleiten jedenfalls Ihren neuen Musensitz, bei dem Sie ja auch fuͤr die Theologie dem Unterschied zwischen Refor— mirten und Lutheranern in aller Stille scheinen den Abschied ge— geben zu haben. Der Himmel gebe Ihnen das beste Gedei— hen. — Berlin, den 9. Febr. 1833.“
Neuchatel, 25. Febr. Der Praͤsident des Staats⸗-Raths, Herr von Chambrier, hat heute folgende Bekanntmachung er— lassen: „Der Staats-Rath hatte Ursache, zu hoffen, daß die Ordnung, die in der Nacht vom 16ten auf den 17ten d. M. in dieser Stadt auf einen Augenblick gestoͤrt wurde, auf eine dauer— hafte und entschiedene Weise wieder hergestellt werden wuͤrde. Diese Hoffnung war um so gegruͤndeter, als man durch das Verbot jeder oͤffentlichen Versammlung bei Nachtzeit, welche reli— gioͤse Uebungen zum Zweck hatte, den Anlaß zu jenen Ruhestoͤ— rungen entfernt hatte, und da es die Pflicht aller guten Buͤrger ist, die Entscheidung des Koͤnigs auf das von den Dissentiren— den an Se. Majestät gerichtete Gesuch ruhig abzuwarten. Dessenungeachtet haben sich am Sonntag Abend neue Zeichen der Aufregung kundgegeben, an zwei anderen Orten des Landes haben verbrecherische Attentate gegen die Sicherheit der Buͤrger stattgefunden, und es sind Drohungen ausgestoßen worden, welche die Ruͤckkehr von Auftritten fuͤrchten lassen koͤnnten, die von allen Freunden der Ruhe und Ordnung wuͤrden beklagt werden muͤssen. Obgleich nun der Regierung die Spaltung, welche sie in der Kirche wahrnehmen muß, tiefes Bedauern erregt, so
ist es doch ihre erste Pflicht, von den Mitteln Gebrauch zu machen, welche ihr die Gesetze und Verfassungen
des Staats zur Unterdruͤckung der Unordnung, wo sich dieselbe auch zeigen mag, und zur Aufrechterhaltung der oͤffent— lichen Sicherheit an die Hand geben. Sie benachrichtigt daher diejenigen, die es sich unter irgend einem Vorwande in hiesiger Stadt oder sonst irgendwo erlauben sollten, durch aufruͤhrerische Zusammenrottungen oder durch andere ahnliche Manifestationen die Ordnung zu stoͤren, daß sie mit Energie gegen alle Ruhe— stoͤrer verfahren und die Strenge der Gesetze gegen sie anwen— den wird.“
3
q Florenz, 25. Februar. Die Gegend von Pontremoli im Großherzogthum Toskana ist am 14ten d. M. von einem star— ken Erdbeben heimgesucht worden. In der Stadt dauerte die sehr heftige Erschuͤtterung 190 bis 12 Minuten und es wurden dadurch viele Gebäude, Kloͤster und Kirchen zum Theil unbe— wohnbar gemacht und zum Theil stark beschaͤdigt. Fast an allen Haäusern wurden die Kamine heruntergeworfen. Die beiden uͤber den Fluß Verde fuͤhrenden Bruͤcken sind ganz unwegsam ge— macht worden. Man kann sich den Schrecken und die Angst der Ein— wohner leicht denken, besonders als nach einer halben Stunde ein zwei— ter und bald darauf ein dritter Erdstoß erfolgte. Die meisten flo— hen hinaus aufs freie Feld und brachten die Nacht unter Ba— racken oder in Wagen zu, die auf großen Plaͤtzen sich aufstell⸗ ten. Abends 91 Uhr ließ sich abermals ein Erdstoß verspuͤren. Die Dunkelheit vermehrte den Schrecken, der die ganze Nacht hindurch dauerte, da in kurzen Intervallen immer neue Stoͤße, bald mehr und bald minder heftig, erfolgten. Nach Sonnen— Aufgang (am 15. Februar) schneite es stark und um 8 Uhr Morgens erfolgte abermals ein Erdstoß. Am Sonntage (16. Februar) regnete es unaufhoͤrlich; die Erde erbebte noch immer von 3 zu 3 Stunden bis zum folgenden Tage, wo wieder ein so heftiger Stoß erfolgte, daß die wenigen Einwohner, die noch in der Stadt geblieben waren, ebenfalls die Flucht ergriffen. Gluͤcklicherweise hat in der Stadt Niemand das Leben verloren; aber auf den nahen Doͤrfern sind vier Menschen unter den Rui— nen ihrer Wohnungen begraben worden. Der an den Gebaͤu— den verursachte Schaden ist unermeßlich groß.
Rom, 18. Febr. (Allgemeine Zeitung.) Die Ver— suche der Italiaͤnischen Fluͤchtlinge und ihrer Polnischen Bun— des-Genossen in Savoyen haben hier sehr geringen Eindruck ge— macht; man spricht davon im Publikum mit einer Gleichguͤltig— keit, als sey es am entferntesten Ende von Europa vorgegangen. In den Provinzen, wo die Sache mehr Anklang fand, hielt man sich dennoch weislich ganz ruhig, und die Berichte von dort sind fuͤr die Paͤpstliche Regierüng ganz befriedigend. Indessen scheinen unsern Revolutions⸗Freunden die Vorgange nicht ganz fremd gewesen zu seyn; ihre Blicke und Gespraͤche waren bestaͤndig auf Piemont gexich— tet; von dort her erwarteten sie ihr Heil, und einige ihrer Aeußerungen lassen vermuthen, ihre Verbindungen in und außer Italien seyen von groͤßerem Umfange, als man sich vorstellt. Unter den jetzigen Verhaͤltnissen ist aber jeder Versuch dieser Art nur Mittel, das monarchische Prinzip zu verstaͤrken. — Die Verhaͤltnisse des hiesigen Hofes mit Spanien verwickeln sich immer mehr. Man erinnert sich noch sehr wohl der Maßregeln der Cortes vor 12 Jahren, und wenn auch die jetzt zu ver— sammelnden, wie zu vermuthen, gemaͤßigter auftreten, so weiß der Roͤmische Hof doch recht gut, was er in der Folge zu er— warten hat. Berichte aus dem Norden hatten die hiesige Re⸗
vorausgesetzt, daß Zea am Ruder bliebe. Jetzt aber haben sich die politischen Verhaͤltnisse sehr geändert, und alle Bemuͤhun, gen Frankreichs, den Paͤpstlichen ö fuͤr die Koͤnigin zu gewin⸗ nen, duͤrften vergeblich seyn. an soll von Frankreich die Räumung von Ankona als Praͤliminar-Bedingung verlangt ha— ben; diese betrachtet aber die a, rt, egierung als eine Gefaͤlligkeit gegen den Papst, fuͤr welche sie Gegenbewilligungen erwartet. Ueberhaupt hat lange kein Gegenstand hier die uf⸗ merksamkeit so auf sich gezogen, als jetzt 1 keiner macht den Roͤmern mehr Sorge fuͤr die Zukunft als diese, da von dorther die Ereignisse so ruͤckwirkend fuͤr die dermalige Existenz der Kirche seyn koͤnnen. Neapel ist in ahnlicher Lage, und doch steht dort der Franzoͤsische Minister im groͤßten Ansehen, welches den uͤbrigen Diplomaten ihre Stellung einigermaßen erschwert. — In der heiligen Roma ist nach den Vergnuͤgungen des Kar⸗ nevals eine Stille eingetreten, welche sie dieser Benennung wuͤr⸗ dig macht. — Die Post von Florenz ist in diesem Monat schon zweimal ganz in unserer Naͤhe, bei Ronciglione, von Raͤubern gepluͤndert worden; beidemal hatte sie Geld⸗Summen bei sich, welche in ihre Hande fielen. Man will nun endlich ernstliche Maßregeln anwenden, und eine Truppen⸗-Abtheilung nach Ron— ciglione zur Säuberung der Gegend schicken.
Rom, 271. Febr. Das Tribunal der Sacra Consulta hat den P. Serra aus Bologna zu 15jahriger und den G. Scag— liarint ebendaher zu 5iähriger Galeerenstrafe verurtheilt, weil sie die Desertion eines Soldaten in Paͤpstlichen Diensten beguͤn⸗ stigten. Dem Advokaten Gabust in Bologna ist 2jährige Ga— leerenstrafe zuerkannt, weil er aufruͤhrerische und irreligiöse Schriften besessen und verbreitet hat. Aehnliche Strafen sind dem Bergognosi aus Ravenna, so wie den Menichetti und To⸗ masini in Bologna zuerkannt und publicirt worden.
n
— — Konstantinopel, 15. Januar. (Verspaͤtet. Wenn auch Franzoͤsische, und namentlich Englische Blaͤtter sich bemuͤ⸗ hen, in Hogarth'scher Manier die unablässige Thaͤtigkeit bes Sultans zu karrikiren, so muß der Unbefangene dennoch diese rastlose Thaͤtigkeit eines Monarchen bewundern, der es sich vorgesetzt hat, sein Volk aus dem Gewirre verjaͤhrter Vorur⸗ theile emporzuheben und seinem Reiche das zu werden, was Péter der Große fuͤr Rußland war. Mancher hier sich aufhal⸗ tende Englaͤnder und Franzose laßt es sich zwar angelegen seyn, seiner Heimath von der großen Ünzufriedenheit des Tuͤrkischen Volkes mit seinem Herrscher zu berichten; gluͤcklicherweise weiß man aber hier von einer solchen Unzufriedenheit auch nicht das Geringste, da sowohl in der Hauptstadt, wie in den Provinzen, die wuͤnschenswertheste Ruhe herrscht, mit alleiniger Ausnahme der naͤchtlichen froͤhlichen Ausgelassenheit der Tuͤrken, die sich dadurch, während des seit einigen Tagen begonnenen Rama⸗ san's, fuͤr die strengen Fasten des Tages 39 entschaͤdigen suchen. — Leider hat sich die Pest auf's Neue, besonders in der Vor⸗ stadt Galata, gezeigt, so wie in Pera eine boͤgartige Blattern⸗ Krankheit nicht unbedeutende Verheerungen anrichtet. — Von Nauplia uͤber Smyrna zu Lande ist der Königl. Bawerische Oberst, Lieutenant und Kommandant von Nauplia, Prinz von Sachsen-Altenburg, nebst seinem Adjutanten, Grafen Hunold⸗ stein, und einem der Aerzte des Koͤnigs Otto von Griechenland, Medizinal-Rath Roͤser, hier angekommen, um die Merkwuͤr— digkeiken der Hauptstadt zu besehen. — Von St. Petersburg langte, nach einer sehr beschwerlichen Landreise uͤber den Balkan, der Legationsrath Tietz als Griechischer Courier mit Depe⸗ schen von dem Fuͤrsten Suzzo fuͤr die Regentschaft in Nauplia hier an, und konnte wegen des starken Suͤdwindes erst nach mehreren Tagen auf einem hier stationirten Kaiserlich Russischen Kriegs-Kutter nach dem Orte seiner Bestimmung abgehen. — Herr von Butenieff, der Gesandte Rußlands, hat eine Urlaubs⸗ Reise nach St. Petersburg angetreten, waͤhrend welcher Zeit der Baron von Ruͤckmann die Geschaͤfte der Amvassade leitet.
ö
Berlin, 7. Maͤrz. Das neueste Stuͤck des Amts blattes der K. Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin enthalt eine Uebersicht des Schullehrer-Wittwen, und Waisen-Unterstuͤtzungs⸗ Fonds fuͤr das Jahr 1833, aus der sich eine Einnahme von 1000 Rthlr. in Staats-Schuldscheinen und 4052 Rthlr. 5 Sgr. in baarem Gelde, und dagegen eine Ausgabe von 56613 Rthlr. 11 Sgr. ergiebt, so daß am Schlusse des vorigen Jahres 438 Rthlr. 24 Sgr. baar und 1900 Rthlr. oder, mit Hinzufuͤgung des Bestandes aus dem Jahre 1832, 32,000 Rthlr. in Doku—⸗ menten im Bestande verblieben. Aus diesem Bestande sind in⸗ dessen pro 1833 an Unterstuͤtzungen fuͤr einzelne Wittwen noch 2285 Rthlr. 12 Sgr. zu zahlen, und es bleiben mithin nur 29, 853 Rthlr. 12 Sgr. Hierzu kommt der Verstaͤrkungs⸗Fonds im Betrage von 33,014 Rthlr. 18 Sgr. Das effektive Vermoͤ⸗ gen der Anstalt betrug sonach am Schlusse des vorigen Jahres 52, 868 Rthlr., und hat sich also im Laufe desselben, da es am Schlusse des Jahres 1832 nur 58, 041 Rthlr. 20 Sgr. stark war, um 4826 Rthir. 10 Sgr. erhoͤht.
— In den Kommunal⸗Waldungen des Regierungs⸗-Vezirks Arnsberg sind im verwichenen Jahre bedeutende Kulturen und Verbesserungen, die sich im Ganzen uͤber Ws3 Morgen erstrek— ken, zur Ausfuhrung gebracht worden, Die Theilnahme der Gemelnden an den auf Erhoͤhung der Ertrags- Fahigkeit ihres Wald⸗Besitzthums , ,,. forstwirthschaftlichen Anordnun— gen, welche sie mit atural-Leistungen und Geld-Beitraͤgen un— terstuͤtzten, so wie die Betriebsamkeit der ausfuͤhrenden und auf⸗ sehenden Kommunal ⸗Beamten war auch im vorigen Jahre, un— geachtet des stattgefundenen Mangels an Nadel“ und Laubholz⸗ Sämereien, lobenswerth. Erfreulich ist es, daß neuerlich auch im Kreise Wittgenstein die Holy Kultur im Interesse der Kom⸗ munen lebhafter hervortritt. Im vorigen Jahre sind daselbst circa 166 Morgen von Kommunal⸗Grundstuͤcken, welche bis da—⸗ hin nicht benutzt wurden, der Holz⸗Kultur gewidmet, und die Anpflanzungen darauf theils vorbereitet, theiiss schon ausgefuͤhrt, aäberall durch Hand- und Spanndienste der Gemeinde,Glieder.
— Die Kölnische Zeitung meldet aus Godesberg vom 2. Marz: „Gestern fand hier die zweite äͤußerst wn, Ge⸗ neral⸗Versammlung des Nieder⸗Rheinischen landwirthschaftlichen Vereines unter dem Vorsitze des Freiherrn von Carnap auf Bornheim statt. Die größten Gutsbesitzer und die angeschensten Manner des Landes hatten sich aus allen Theilen der Preußi— schen Rheingegenden zusammen gefunden. Der Vorsitzende eroͤff—⸗ nete die Sitzüng mit einer angemessenen Rede, in der er den erfreulichen Fortgang der Anstalt schilderte. Hierauf entwickelte Herr Professor Kaufmann, Vorsitzender des EifelVereins und des Gberbergischen landwirthschaftlichen und industriellen Vereins, die hoͤhern Gesichtspunkte und die allgemeinen Beziehungen der Anstalt in einer ausfuͤhrlichen Rede, worin er darauf aufmerksam
stuͤch' auf 9 Kr. fes.
gierung geneigt gemacht, die Sache der Königin zu unterstuͤtzen,
machte, wie die Nachbar⸗Staaten in den dort bestehenden Verei⸗