1834 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

n eßhersi cht

der Preise des Getreides und der erheblichsten Fleisch- und Fett—⸗ Waaren, welche nach den bei dem statistischen Bureau monatlich eingehenden Nachrichten im preußischen Staate wärend des Jahres 1833 durchschnittlich stattfanden.

(Schluß des gestern abgebrochenen Artikels.)

Dieser Darstellung in bloßen Zahlen werden wohl zweck— mäßig, wie auch in fruͤheren Jahren, einige allgemeine Betrach— tungen folgen koͤnnen, nur als Beispiel der Anwendungen, welche sich wohl von solchen Zahlen machen lassen. 3

Die Getreide-Preise, welche in den Jahren 1824 und 1825 einen ganz ungewoͤhnlich niedrigen Stand erreicht hatten, waren seitdem bis zum Jahre 1831 allmaͤlig gestiegen, so daß lezteres Jahr schon zu den theuren gehoͤrte. Aber schon im Jahre 1832 sanken sie beträchtlich, und im Jahre 1833 kamen sie groͤßtentheils unter den leztvierzehnjaͤhrigen Durchschnitts— Preis herab, wie folgende Darstellung uͤbersichtlich ergiebt.

Wenn naͤmlich fuͤr jede einzelne Getreide-Art und jede ein— elne Provinz der vierzehnjährige Durchschnitts-Preis eintau— 6 ist: so ist der Durchschnitts-Preis des Jahres 1833

in den Provinzen fuͤr Weizen Roggen Gerste Haber ,, 969 l,, 135 1,051 1,006 n e n n , e, ,. 878 871 833 925 Brandenburg und Pommern. S845 929 891 954 i , . 785 753 745 738 1 n 836 920 971 1,028 e 858 897 953 1,061 in der Rhein⸗Provinz . . . . 921 939 1,0922 1,104

Die Witterung des Jahres 1833 zeichnete sich bekanntlich dadurch aus, daß auf einen rauhen und dem Pflanzenwuchse großentheils unguͤnstigen April ein ausgezeichnet schoner Mai und Junius folgte, wo die Vegetation sehr schnelle Fortschritte machte und zu großen Hoffnungen berechtigte. War die Trok— kenheit wärend dieses Zeitraums hier und da schon so weit ge— diehen, daß sie Besorgnisse erregte; so erschien die feuchte und kuͤhle Witterung, welche nach dem ersten Drittheile des Julius eintrat, wenn auch fuͤr das Wintergetreide zu spät kommend, und dessen Erndte erschwerend, dennoch anfangs sehr forderlich fuͤr die Sommerfruͤchte. Da jedoch die Hoffnung auf die Wie— derkehr warmer und trockner Tage gaͤnzlich fehlschlug, vielmehr Naäͤsse und Kuͤhle, fast kalte Luft immerfort zunehmend den gan— zen August und September hindurch herrschten, und nur erst saͤt im Oktober nachließen: so endigte die Jahreszeit, worin die Vegetation wesentlich thaͤtig ist, mit den allgemeinsten Klagen uͤber die Ungunst der Witterung. Diesen Verhaͤltnissen gemaͤß war eine vorzuͤgliche, wenn auch etwas schwuͤrige Erndte in der Winterung, eine sehr mißliche, großentheils schlechte, in der Sommerung zu erwarten; aber diese Erwartung wird durch die vorangefuͤhrten Preisverhältnisse nur Theilweise bestäͤtigt.

Der Weizenpreis des Jahres 1833 sank in allen Provin— zen ohne Ausnahme unter den 14jäͤhrigen Durchschnitts-Preis, in Schlesien war er sogar beinahe nur drei Viertheile desselben. Die warme trockne Witterung vom Ende des Aprils bis fast zur

litte des Julius entschied fuͤr ein kraͤftiges Gedeihen dieser Getreide⸗

art um so mehr, als sie nur auf festem in voller Kraft stehen— dem Boden gebaut wird, und daher nicht leicht von der Duͤrre leiden konnte, welche diese Witterung begleitete.

Auch der Roggenpreis des Jahres 1833 stand, mit Aus— nahme der Provinz Preußen, uͤberall unter dem 14 jährigen Durchschnitts-Preise; doch sank er, besonders in den Provinzen Brandenburg, Pommern und Sachsen, verhaͤltnißmäßig bei wei— tem nicht so tief unter denselben, wie der Weizenpreis. Dieses scheint indeß dadurch sehr erklarlich, daß der Roggen in der Re— gel auch auf leichterem minder kräftigem Boden gebaut wird, und daher im Junius von einer Duͤrre leiden konnte, welche dem Weizen noch nicht schadete. Der Sommerroggen, welcher meist nur auf dem schlechtesten drei, sechs und neunjaͤhrigen Lande gebaut wird, und sehr spaͤt vom Felde kommt, mithin aller Un— gunst der Witterung vorzuͤglich ausgesetzt war, ist wahrscheinlich groͤßtentheils mißrathen; und dieses kann auch nicht ganz ohne Einfluß auf die Roggenpreise geblieben seyn. Die Provinz Preußen zeichnet sich vor allen uͤbrigen dadurch aus, daß der Roggenporeis des Jahres 1833 um 13] pCt. hoͤher stand, als der 14jaͤhrige Durchschnitts-Preis. Unverkennbar hat hier beson⸗ ders die Erwartung gewirkt, daß Rußland bei der weitverbreite— ten Mißerndte vornaͤmlich, und wohl fast ausschließlich an Rog— gen Zufuhr beduͤrfen werde, statt daß sonst grade von dieser Ge— treideart eine beträchtliche Zufuhr auf der W n und dem Nie⸗ men nach Koͤnigsberg kommt.

Der vorbeschriebne Gang der Witterung war in der That geeignet besonders fuͤr die Gerstenerndte Besorgnisse zu erwecken, da diese Getreideart sowohl gegen Duͤrre als gegen Naͤsse sehr empfindlich ist. Indessen rechtferti⸗ gen die Gerstenpreise des Jahres 1833 diese Besorg— nisse keinesweges: sie standen nur in Preußen und in der Rhein— Provinz, und auch da nur beziehungsweise um fuͤnf und zwei Prozent, uͤber dem 14j4ͤhrigen Durchschnitts-Preife; und in West— falen und in Sachsen näherten sie sich demselben so weit, daß sie nur füͤnf und drei Prozent unter demselben blieben. In Schlesien, Posen, Brandenburg und Pommern war dagegen der Gerstenpreis von 1833 noch tiefer unter den 14jährigen Durch— schnitts-Preis gesunken, als der Roggenpreis. Wenn es auch an hinreichenden Gruͤnden mangeln durfte, diese Preisverhäͤltnisse vollstaͤndig zu erklaͤren: so scheinen doch folgende drei Thatsachen einiger Erwägung wuͤrdig:

a Der Gerstenverbrauch nimmt uͤberhaupt ab: der Kartoffel⸗— Brandwein verdraͤngt das Gerstenbier immer mehr, wie die Abnahme der Steuer vom Braumalze beweist; Und je mehr das Land sich an Kartoffeln gewoͤhnt, desto weniger braucht es Graupe und Gruͤtze.

b) Die Gerstenerzeugung nimmt mit dem Kartoffelbaue zu, welcher das Land so vorzuͤglich reinigt, und eben dadurch zum Gerstenbau besonders geschickt macht.

e) Die kleine vierzeilige Gerste steht so kurze Zeit im Felde, daß eine fuͤgsame Witterung von wenig Wochen fuͤr eine

ute Gerstenerndte entscheidet: fuͤr fruͤhgesaͤte Gerste auf raͤftigem Boden war aber der Mai und selbst noch der

Junius in allen Lagen sehr guͤnstig, soweit die Trockenheit

des letztern Monats ihr nicht mehr verderblich werden

konnte. Sie reifte diesmal fast zugleich mit dem Winter— roggen, und litt daher wenig von den spaͤtern kalten Regen, gussen.

Der Haber, die spaͤteste aller Sommerfruͤchte, hat auch am meisten von der im August und September so sehr unguͤnstigen Witterung gelitten, wenn auch derselbe allerdings mehr Nasse und Rilte, als alle andere Getreidearten, verträgt. Der Haberpreis von 1833 steht in vier Provinzen, Preußen,

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Theil nur wenig, doch uͤber dem 14jaͤhrigen Durchschnitts-Preise, und in drei andern Provinzen, Brandenburg, Pommern und Posen, naͤhert er sich demselben sehr. Nur in Schlesien stan— den, Ausnahmsweise gegen alle Provinzen, die Haberpreise fast unbegreiflich niedrig, nämlich noch nicht einst auf drei Vierthei—⸗ len des 14jährigen Durchschnitts-Preises, oder uber 26 Prozent unter demselben. Ein genuͤgender Grund fuͤr diese Erscheinung ist bis jetzt nirgend angegeben worden. Wahrscheinlich indeß haͤngt sie mit der merkwürdigen Ausnahme zusammen, welche Schlesien in Be— zug auf die saͤmmtlichen Getreidepreise des Jahres 1833 gegen alle andern Provinzen des preußischen Staats macht. Es stehn naͤmlich in Schlesien die Preise aller dieser Getreidearten fur 1833 nahe an drei Vierkheilen des leztvierzehnjährigen Durch— schnitts⸗Preises, und zwar so daß der Weizenpreis 8E, Prozent Roggenpreis 75, . Gerstenpreis T4 . Haberpreis J3 1 = des 14jaͤhrigen Durchschnitis-Preises ist; und daß also alle Ge— treidearten fast gleichmäßig, und wenn man noch den gerin— gen Unterschied beachten will, im Gegensatze gegen die große Mehrheit der Provinzen der Preis des Weizens sogar am we— nigsten, der Preis des Habers am meisten gesunken ist. Diese leztre Erscheinung kann zufaͤllig seyn, da gewiß sehr oft ein Schwanken auf oder ab von wenigen Prozenten von bald vor—

uͤbergehenden Nebenumstaͤnden veranlaßt wird: was aber nicht zufaͤllig seyn kann, ist dieser alle Getreidearten fast gleichfoͤrmig treffende bedeutende Abschlag der Preise, wel—

cher einzig in dieser Darstellung hervortritt, und zu dessen Erklarung es durchaus an genuͤgenden Gruͤnden zu fehlen scheint. Es sind bei dem statistischen Buͤreau nun allmaͤhlig fuͤnf 14 jaäh— rige Durchschnitts-Preise, namlich fuͤr die Jahre 1313, 1815, 1855, 187 und 1838, berechnet worden, deren Ergebniß in allen Provinzen und in sammtlichen vier gewoͤhnlichsten Getreidearten ohne Ausnahme ein fortgehendes Sinken dieser Durchschnitts-Preise ist. Die Einzelnheiten enthaͤlt die vor— stehende Uebersicht. Hier sei es erlaubt, nur das Haupt-Ergeb— niß fuͤr den ganzen Staat daraus aufzunehmen, um noch einige Folgerungen daran zu knuͤpfen. Es waren demnach im Durch— schnitte aus allen Provinzen zusammengenommen fuͤr den gan— zen Staat die 14 jaͤhrigen Durchschnitts-Preise in Silbergroschen fuͤr den Schessel im Durchschnitte

aus den Jahren fuͤr Weizen Roggen Gerste Haber 1816 bis mit 1829 68 , 3, n. 1817 1830 56 4, 3h, ahn, 21 n, 1518 41831 56 a. 394, 29 , 21 n 188 . 18532 55 . 331 294. 21 * 182) 1833 53, 537, n , gh ,

Demnach ist in diesen fuͤnf auf einanderfolgenden Durch— schnitten bei aller Sorgfalt, den Einfluß bald voruͤbergehender Eraͤugnisse auszuschließen, doch ein Sinken bemerkbar, daß bei Weizen und Roggen nahe an acht, bei Gerste und Haber sogar uͤber neun Prozent des Durchschnitts aus den Jahren 185 be— traͤgt; und da die Kulturkosten inzwischen nicht gefallen sein duͤrften, die reine Bodenrente herabdruͤckt, waͤhrend es die Ver— zehrung beguͤnstigt.

Die Preisverhältniße der Fleisch, und Fettwaaren sind im Ganzen theils weniger veraͤnderlich, theils wegen der groͤßern Unsicherheit der Preisangaben, weniger fruchtbar fuͤr allgemeine Folgerungen, als die Preisverhältnisse des Getreides. Das Jahr 1833 war in Beziehung auf diese Erzeugnisse der Viehzucht kein wohlfeiles. Wenn der Durchschnitts-⸗Preis aus den 14 Jahren 1833 mit Weglassung der zwei theuersten und zwei wohlfeil— sten Jahre fuͤr jedes einzelne Erzeugniß und jede einzelne Pro— vinz auf 100 gesetzt wird: so war der Preis im Jahre 1833 durchschnittlich in der Provinz Rind⸗Schweine—⸗

fuͤr Butter Talg fleisch fleisch 117 22

w 103 101 113 111 Brandenburg und Pommern 98 110 106 14 . 97 105 107 105 1 . 101 101 111 103 Mossshlek e, , , . . 102 119 111 110 in der Rhein-Provinz .. 107 116 116 1260

Hiernach standen insbesondere die Fleischpreise und auch die Talgpreise im Jahre 1833 durchgängig hoͤher als der 14 jaͤh— rige Durchschnitts-Preis, und diese Erhohung bet ug in den mei— sten Fällen uͤber zehn, zum Theil bis nahe an 20, und in einem Falle sogar 22 Prozent. Bei der Butter war die Preisstei— gerung sehr viel unerheblicher, und in Schlesien, Brandenburg und Pommern blieb der Butterpreis, obwohl nur um 2 bis 3 Prozent, unter dem 14 jährigen Durchschnitts-Preise.

Wachsende Nachfrage nach Fleisch und Fettwaaren bezeich— net einen Fortschritt in der Wohlhabenheit der Verzehrer, da diese Erzeugnisse nicht in demselben Maaße wie Getreide unter die ersten Lebensbeduͤrfnisse gehoͤren. Auch liegt in den erhoͤh— ten Preisen fuͤr dieselben eine Prämie auf gruͤndliche Verbesse— rungen in der Landwirthschaft. Hohe Getreidepreise koͤnnen ebensowohl zu gruͤndlich verbesserter Kultur, als zu Erschspfung des Bodens durch uͤbertriebne Vermehrung der Ackerflaͤchen ohne hinlasngliche Mittel zur Beduͤngung und Bearbeitung derselben veranlassen: aber vermehrte Erzeugung von Fleisch, Talg und Butter fuͤhrt nothwendig einen erhöhten Duͤngungszustand des Landes herbei. Die bemerkte Erhohung der Fleisch, und Fett— Waaren-Preise kann daher jedenfalls als eine guünstige Vorbe— deutung fuͤr die Zukunft angesehn werden, selbst, wenn sie zum Theil als die Folge eines vorhergegangnen Uebels, einer Ver— minderung des Viehstammes in Folge der lezten nassen und kalten Jahre betrachtet werden mußte.

Im Allgemeinen ist die Erhöhung der Preise der Fleisch— und Fettwaaren am staͤrksten in Preußen und in der Rhein— provinz, am schwachsten in Schlesien gewesen. In leztrer Pro— vinz vereinigt sich daher mit dem stärksten Sinken der Getreide— preise das geringste Steigen der Erzeugnisse der Viehzucht, so weit sie hier in Betrachtung kommen: und die Verhaäͤltnisse schei— nen demnach hier der Vodenrente am wenigsten, der Verzehrung am meisten guͤnstig zu stehen. 1 Auch in den Fleisch- und Fettwaaren erscheint unverkenn— bar ein Sinken der vierzehnjäͤhrigen Durchschnitts-Preise, welche wärend der lezten fuͤnf * fuͤr den ganzen Staat durchschnitt, lich auf das Pfund, bei Butter von 63 aͤuf 63, bei Talg von 54 auf 50, bei Rindfleisch von 31 auf 29, bei Schweinefleisch von 36 auf 34 Pfennige herabgiengen: es ist indessen bei der Unsicherheit der hier zum Grunde liegenden Angaben sehr miß— lich, aus diesem Sinken irgend eine allgemeine Folgerung zu

Sachsen, Westfalen und in der Rheinprovinz, wenn auch zum

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens Nachmitt. Abends I Nach einmal 8. Marz. 6 uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Hebe ele

Luftdruck. 340,0 6 Par. 339,87 Par 337,79 Par. Quell wärme 6,5 0R. Luftwaͤrme 4 5,90 R. 4 9, 0 R. 4 8, 6 0 R. Flußwärme 4,3 o R Thaupunkt 44 2,« 0 R. 44 5,9 0 R. 4 6,5 6 R. Boden wärme 4,5 9

Dunstsaͤttgz S2 pCt. pCt. 80 pCt. Ausdünst. O, os s‘ gh. Wetter.“ regnig. halbheiter. Reg. u. Sturm , n, 1*2 . Kim . W. 28 W. Nachts r he. ö Wolkenzug ͤ W. ter (2 uhr). i,.

Aus würtige kBörs cen. Amsterdam, 4 Müäræ.

Niederl. wirkl. Schuld 4933. 55 do. 943. Ausgesetzte Schuld anz- Bill. 225 41 Z Amort. 313 —. Oesterr. 953. 60 *I. 38 402.

Antwerpen, 3. März.

g6z. Foln. Loose 113. Wien, 4. Mär.

53 Met. 98. 43 do. S8. 243 52. Loose zu 100 FI. 2015. Past.

9bl. 1375. Londau, 1. Mär.

35 Cans 903. Colum. 263. Bras. J53. Spun. 33 323. Holl. A

50. 53 do. 963. Hreuss. 105. Russ. 1043. Fort. 71]. Mex. 165* Kurlsrulfe, 1. März.

kei der heute erfolgten 2ten Serien-ZTiehung für das Juhr 1834 mn,

den nachstehende Vummern gezogen: Serié S875, Lods-Ur. 7 j

94.701 91,800; 8. 691. L. 69. 301 69, 400. Königliche Schauspiele. Montag, 10. Maͤrz

. 0

nem Vorspiel, von Raupach.

Dienstag, 11. Maͤrz. Original-Lustspiel in 4 Abtheilungen. komisches Ballet in 1 Akt, von Henrwv. Elsler werden hierin tanzen.)

Im Schauspiehause: Bonr la premiere représentation ch Mr. Jerrmann, actènr du théätre RRoal de Munich: 1) 1 chatte métamorphosée en femme, folie - vaudeville en 1 acse. par Scribe. 2) Le dme acte de: Cinna, ou: La elemenes f'Auguste, trasédie de Corneille. 3) Monsieur Cagnard, folie

Corneille. (Dans lacie de Cinna Mr. Jerrmann remplirs lo

Königstädtisches Theater. Sonntag, 9. Marz. Zum erstenmale: Johanna von Mont— faucon, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Kotzebue. Montag, 19. März. Auf Begehren: Sprache): Zelmira, Oper in 2 Akten, von Rossini.

Neueste Nachrichten. Paris, 3. Maͤrz.

Der Polizei⸗Praͤfekt hatte gestern eine Audienz beim Koͤnige. zest

Die Pairs-Kammer wählte in ihrer heutigen Sitzung drei Kandidaten fuͤr die jahrlich neu zu besetzende Praͤssdenten¶ stelle im Schoße der Kommission zur Beaufsichtigung des Til, gungs-Fonds. Die meisten Stimmen erhielten der Graf Mol

mehr der Köoͤnig den Praͤsidenten der gedachten Kommission zu wählen hat. Der Marschall Soult legte darauf den von der Deputirten-Kammer bereits angenommenen Gesetz / Entwurf über die Liquidation der ehemaligen Civil-Liste vor. Den Be— schluß der Sitzung machten die Berathungen uͤber den Gesetz

ments und der Stadt Paris. In der heutigen Sitzung der De putirten-Kammer bat

funden, richten zu duͤrfen.

scheinen wuͤrde, auszusetzen. Debatte wieder aufgenommen.

der Sitzung der Pairs-Kammer beiwohnte, und den Palast

lassen haben wird.

Die Verurtheilung des Herrn Cabet hat zur Eroͤrterung der wichtigen Frage Anlaß gegeben, ob ein zur Gefaͤngnißstrafe kondemnirter Deputirter noch im Laufe der Session eingezogen

Schlusse derselben eintreten duͤrfe. nungen. Der ersteren zufolge, soll die gesetzliche neue Wahl der

drei Jahre durch die National-Gardisten selbst, fuͤr Paris und das Weichbild der Hauptstadt mit dem 20. Maͤrz, und fuͤr die Departements mit dem 1. Mai beginnen. Die zweite Verord— nung, der ein Bericht des Grafen v. Argout an den Koͤnig voran⸗ geht, bestimmt, daß in dem Maße, als diese neuen Wahlen vor— schreiten, auch die seitdem von dem Koͤnige, so wie den Praͤfek— ten, Unter-Praͤfekten und Maires, oder von den Corps Chefs in Folge der ihnen gesetzlich zu stehenden Befugniß, bei der National— Garde vorgenommenen Ernennungen aufs Neue bestaͤtigt wer den sollen.

Heute schloß proc. Rente pr. Compt. 1065. 40. sin Cour 106. 60. 3proc. pr. compt, 77. 20. sin cour. 77. 40. Hproc. Neap. pr. Compt. 93. fin our. g3. 25. 5proc. Span. perp. tz. Zproc. do. 395. 5proc. Belg. 999. 5proc. Rom. —. Frankfurt a. M., 6. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metall. 986. 855. 4proc. 8390]! 891. 24 proc. 53. 1proc. 233. Br. Bank, Aktien 1519. 1517. Part.“ Obl. 1693. 1383. Toose zu 100 G. 207 G. Holl. proc. Obl. von 1832 g573. 9313. Poln. L. —. Preuß. Praͤm⸗Sch. 54. 533. 4proc. Anl. 927 G. 5proc. Span. Rente 60. 50. Zproc. do. perp. 393. 3906

Redacteur Cotteæl.

ziehn. H.

Gedruckt hei A. W. Hayn.

lien, der Graf Roy und der Baron Louis, unter denen nun,

werden, oder ob die Anwendung der Strafe erst nach dem

. l ; ; ; . breun kräümien- Scheine gs. Kuss. (v. 1828) —. (v. 1851) 943. 63 Spun

Motäall. 99. Span. 58 593. 33 397 Zinsl. 14. Veap. S873. kel ;

bis S500; S. 963, 1. 96.201 gö. 300; S. 515. 1. 51,1916 - 513 5. 161. 1. 16.4301 16.409; 8. 709. 1. 70801 70. 900; 8. s,.

Im Schauspielhause: Zum erstenmale, Koͤnig Mansred, historische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen und c

Im Opernhause: Luͤge und Wahrheit, .

Hierauf. Die Mas kerad;,. (Dlles Th. und

du jour en 1 acte. 4) Le 1r acte de: Le Cid. lragédie de

röle d Auguste, et dans l'acte du Cid. delui de Don Bie gue,. T .

(In Italiänische xte m e e e 2 2 Q ,

.

... . err

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dien stag den 11 ten

Marz

Amtliche Nachrichten. Kronitk des Tages.

Bekanntmachung.

Durch die Allerhoͤchste Ordre vom 28. Februar d. J. hat des Königs Masjestaͤt die bisher zu Naumburg an der Saale bestehenden beiden Messen, von welchen die eine am Montage vor Ostern oder nach Palmarum, die andere am ersten Mon⸗ tage im Monate September eintrat, abgeschafft und statt ihrer die Wiederherstellung der Petri-Paul-Messe angeordnet, welche am 20. Juni jedes Jahres ihren Anfang nehmen und 3 Wochen dauern wird.

Dies, und daß diese Einrichtung schon im laufenden Jahre siattfinden, folglich die naͤchste Oster⸗Messe nicht gehalten werden wird, bringen wir zur Kenntniß des betheiligten Publikums.

Berlin, den 5. Maͤrz 1834.

Der Minister des Innern fuͤr Handels— und Gewerbe-Angelegenheiten. v. Schuckmann.

Der Finanz⸗Minister.

Maassen.

Im Bezirke der Koͤnigl Regierung

zu Bressau ist der Kandidat des Predigtamts Reiche um 'evangelischen Prediger in Militsch, und der Kandidat ir s ner zum evangelischen Prediger in Naselwitz und Wilsch— kowitz ernannt worden;

zu Koln ist an die Stelle des wegen Altersschwache ent— lassenen Pfarrers Oberdoͤrfer der bisherige Pfarrer Schmitz zu Troisdorf zum Pfarrer in Niederkassel ernannt worden.

J.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 1. n Se. Masestaͤt der Kaiser haben dem Kommandirenden des Grenburgischen Kosaken-Heeres,

General-⸗Major von Engelhardt 1V., den St. Stanislaus-Orden 1ster Klasse verliehen.

Der Armenische Erzbischof Seraphim ist aus Astrachan hier

Entwurf wegen der Municipal-Verfassung des Seine-Depart,. angekommen.

Das Corps der Bergbau-Ingenieurs, zu dessen oberstem

Chef der Finanz-Minister, Graf von Kankrin, ernannt worden,

Herr Salverte um die Erlaubniß, vor der Wieder-Eroͤffnung der Berathungen uber das Munteipal-Gesetz an die Minister einige Fragen in Bezug auf die beklagenswerthen Auftritte, die am Sonntag den 23. Februar auf dem Boͤrsen-Platze stattg

ten z Auf die Bemerkung des Herrn Guizot indeß, daß der Minister des Innern nicht zugegen sey. ließ Herr Salverte sich bewegen, seine Interpellation bis zu dem Augenblicke, wo dieser Minister in der Versammlung er, Mittlerweile wurde die obgedacht? l f Ob Herr Salverte noch im Lauft dieser Sitzung zu seinem Zwecke gekommen, läßt sich, da der ge⸗ genwaͤrtige Bericht um 44 Uhr schließt, nicht bestimmen, indes⸗ sen ist dies nicht wahrscheinlich, indem der Graf von Argout

Luxembourg ohne Zweifel erst nach dem Schlusse derselben ver.

Der heutige Moniteur enthalt zwei Koͤnigliche Verord⸗

Offiziere, Unteroffiziere und Korporale der National⸗Garde auf

ist nunmehr durch eine am 13. Januar von Sy. Majestaͤt er⸗ lassene Verordnung uͤber die Organisation desselben foͤrmlich er— richtet. Es begreift den ganzen Umfang des wissenschaftlichen, praktischen und administrativen Theils des Bergbaues, des Muͤnz— und des Salzwesens. Zur Bildung der Ingenieurs wird ein Bergbau-Institut und zur Bildung der Mechaniker fuͤr den Bergbau beim bereits bestehenden praktischen technologischen In— stitut in St. Petersburg eine eigene technische Bergbau-Schule, ferner beim St. Petersburgischen Muͤnzhofe eine Medailleur— Abtheilung angelegt.

Wahrend der letzten Rekrutirung zeigte sich im Nischego— rodschen Gouvernement ein seltenes Beispiel von Bruderliebe und Ergebenheit. Als namlich daselbst im Monat November 1833 die Rekruten-Behoͤrde versammelt war, trat ein Bauer— bursche von den Guͤtern des Fuͤrsten Repnin, Namens Iwan Pomjeloff, vor dieselbe und bat flehentlich und unter heißen Thraͤnen, man moͤge ihn statt seines aͤltesten verheiratheten Bru— ders zum Soldaten annehmen. Aller Theilnahme ungeachtet, die

er den Mitgliedern der Behoͤrde einfloͤßte, die sich gern bereit

gezeigt haͤtten, ihm seinen Wunsch zu gewähren, war dies doch unmöglich, weil der Zeigesinger an seiner linken Hand krummgebo— gen war. Man mußte ihm also seine Bitte abschlagen und hatte Muͤhe, ihm begreiflich zu machen, daß es nach dem Rekrutirungs-Re— glement zwar erlaubt sey, Rekruten anzunehmen, denen jener Finger ganz fehle, daß dies aber auf ihn nicht angewandt wer— den koͤnne, weil sein krummer Finger ihm beim Exerciren hin derlich seyn würde. Tief betruͤbt ging er fort, erschien jedoch nach drei Tagen aufs Neue vor der Behoͤrde und erklärte freu— dig, daß er nun zur Annahme tauglich sey. Aus Liebe zu sei— nem Bruder hatte er sich den krummen Finger abgehauen. Se. Maj. der Kaiser befahlen, als Sie hiervon horten, dem Iwan Domseloff eine Gratification von 500 Rubeln auszuzahlen und ihn sogleich zur Garde uͤberzufuͤhren.

Auch in Bucharest ist der diesjaͤhrige Winter sehr gelinde; geschneit hat es dort gar nicht, die Fluͤsse sind nicht zugefroren und die Wiesen mit bluͤhenden Fruͤhlings-Blumen bedeckt.

Odessa, 18. Febr. Die hiesige Hebraͤische Schule hatte bis jetzt noch keine Bibliothek, weil es ihr an Mitteln zur An— schaffung einer solchen sehlte, und man t daher jetzt beschlossen nter den Personen, die sich bisher fuͤr die Fortschritte dieser Schule besonders interessirt haben, Beitrage zu diesem Zweck zu unmeln. Auf diese Weise sind seit dem J. Januar schon 1060 Bande Deutscher, Franzoͤsischer, Hebraͤischer und Russischer Werke zusammengebracht worden.

Im hiesigen Journal hat sich eine Kontroverse daruͤber

erhoben, ob das Handelshaus L. Stieglitz u. Comp., wie es neu— lich in einem Artikel dieses Blattes hieß, das einzige in Odessa

sey, welches im Stande gewesen, durch große Getraide-Aufkaͤufe bei der jetzigen Noth die großartigen Absichten der Russischen

Regierung auszufuͤhren. Ein Korrespondent des Journals be— hauptet nämlich, daß es bekannt sey, wie noch verschiedene andere Handelshäuser ebenfalls bedeutende Ankäufe von Getraide zu demselben Zweck gemacht hätten. Das genannte Blatt erwiedert nun darauf, es koͤnne aus guter Quelle versichern, daß jenes Handelshaus, ohne daß ihm irgend ein Geld-Vorschuß gemacht worden, im Stande gewesen sey, in sehr kurzer Zeit an 250,000 Tschetwert Getraide nach den ihm von der Regierung bezeichne— ten Orten zu spediren, und daß die Spedition aller anderen Handelshaͤuser dagegen sehr wenig in Betracht kommen koͤnnte.

Das genannte Journal berichtigt eine fruͤhere Meldung (die auch in Nr. 65 der Staats- Zeitung uͤbergegangen) dahin, daß der Verlust an Vieh, den die Tataren in der Umgegend von Perekop erlitten, sich nicht auf 4 bis 5. Millionen, sondern nur auf 40 50,000 Rubel belause.

Seit dem 14ten d. ist die hiesige Rhede, so weit das Auge reicht, mit Eis bedeckt.

Frankreich.

Paris, 3. Marz. Gestern ertheilte der Koͤnig dem Praͤ— sidenten der Deputirten-Kammer eine Privat-Audienz, und ar— beitete später mit den Ministern des oͤffentlichen Unterrichts, der auswärtigen Angelegenheiten und des Innern.

Das Journal des Débats enthaͤlt folgende Nachrich— ten: „Unsere letzten Briefe aus Barcellona sind vom 22. Fe— bruar; man kannte daselbst schon das Dekret vom 18ten uͤber die staͤdtische Miliz; diese Maßregel ist aber nicht sehr guͤnstig aufgenommen worden. Man fand, daß sich von den zum Dienst der Miliz berufenen Buͤrgern eine zu geringe Anzahl vorfaͤnde, und man sprach schon von neuen Vorstellungen, welche die Lokal-Behoͤrden der Regierung einreichen woll— ten. Die Briefe aus Madrid gehen bis zum 23. Februar. Das Dekret uͤber die städtische Miliz hatte auch dort einige Unzufriedenheit erregt. Die argwoͤhnischen Gemuͤther wollten in demselben einen Beweis von der schwankenden Sinnesart des Ministeriums finden, dem sie eine Unthaͤtigkeit vorwerfen, deren Grund man nicht recht begreift. Sie behaupteten sogar, daß es sich vor der Zusammenberufung der Cortes scheue. Indeß mel— det das Bulletin du Commerce, ein Journal, von dem man glaubt, es werde unter dem Einflusse des Herrn Martinez de la Rosa geschrieben, daß die Cortes auf den 27. April einberufen werden wuͤrden. Die finanzielle Frage befindet sich noch im⸗ mer in demselben Zustande; die National-Anleihe hat nicht den

erwarteten Erfolg gehabt, and doch spricht sich das Publikum

fortwährend sehr gegen fremde Anleihen aus. Die Banden in Navarra und Biscaya sind noch nicht zerstreut; die Insurgenten haben daselbst eine Art von Regierung eingerichtet, und erheben an mehreren Orten Steuern. Man versichert, daß Herr Mar— tinez de la Rosa in dem Conseil einigen Widerstand gefunden habe, was zu dem Geruͤchte Anlaß gab, daß er seine Entlassung eingereicht habe. Diese Nachricht ist indeß ungegruͤndet. Am 23sten beim Abgange des Couriers war in der Zusammensetzung des Ministeriums nichts veraͤndert; die Stadt erfreuete sich der vollstaͤndigsten Ruhe, und alle verstaͤndigen Leute glaubten, daß es Herrn Martinez de la Rosa gelingen werde, die allerdings noch sehr ernstlichen Hindernisse, die sich ihm entgegenstellen, zu besiegen, und daß seine Festigkeit und seine Entschlossenheit die Hoffnungen rechtfertigen wuͤrden, welche Spanien auf ihn setzt.“ In Bezug auf die am 27. Febr. im Englischen Parlamente stattgehabte Abstimmung uͤber den Antrag des Sir W. Ingilby in Betreff der Malz⸗Steuer, bemerkt das Journaldes Daäbats: „Dieses Resultat ist sehr wichtig. Die Abstimmungen im Un— terhause hatten seit Eröffnung des Parlamentes einen so schwan— kenden Charakter angenommen, daß einige Besorgniß uͤber die Stabilität des Kabinettes wohl erlaubt war, und die Gegner desselben hatten nichts vernachlaͤssigt, um sich bei der Malz-Frage einen Triumph u bereiten, der vielleicht die Aufloͤsung des Mi— nisteriums zur Folge gehabt haͤtte. Mit Freuden sehen wir das Ministerium Grey durch die imposante Masjorität, welche es bei dieser Gelegenheit erlangt hat, befestigt. Wir wissen allerdings, daß die Mitglieder, die diesesmal fuͤr das Ministerium gestimmt haben, nicht alle auf gleiche Weise seinem System anhängen, und daß mehrere derselben bei den naͤchstens zu eroͤrternden po— litischen Fragen abspringen werden. Aber die Sitzung vom 27. Februar wird deshalb nicht minder von gluͤcklichen Folgen senn. Vorzugsweise in parlamentarischen Angelegenheiten zieht ein Sieg andere Siege nach sich.“ Den vorstehenden Aeuße— rungen des ministeriellen Journals schreibt man die an der heu— tigen Boͤrse stattgehabte nicht unbedeutende Besserung der Ren— ten⸗Course zu. Die (vorgestern mitgetheilte) Bittschrist der Weinbergs⸗Besitzer im Departement der Gironde, welche von dem bekannten Herrn Fonfréede mit unterzeichnet war, erregt begreislicherweise großes Aufsehen, und duͤrfte in der Folge leicht zu den ernstlichsten Er— orterungen Anlaß geben. Das Journal du Commerce sagt: „Mit kaltem Blute vorschlagen, das große Werk der politischen und kommerziellen Einheit, welches wir so muͤhsam aufgefuͤhrt haben, zu zerstoͤren, das heißt in der That seltsame Begriffe von den Fortschritten der Civilisation haben. Es sind in Bordeaux immer noch Ueberreste jener Föoͤrderativ- Ideen geblieben, die unter der Herrschaft des Konventes zu entschuldigen waren, die wir aber heutzutage nicht wieder vorgebracht zu se— hen erwarteten; es kann auch nur eine Erinnerung an die zu jener Zeit von den Girondisten gespielte Rolle, eine jenen Momenten der Krisis entlehnte Idee seyn, bei der man sich von dem Unterschied der Zeiten und von den seitdem eingetretenen Veränderungen keine Rechenschaft abgelegt hat. Die kommerzielle Trennung wuͤrde, was man auch sagen mag, nothwendig die politische Trennung nach sich ziehen. Ein einziges Argument reicht hin, dies zu beweisen. as wuͤrde aus der National-Repraͤsentation werden? Was sollte in der That die Franzoͤsische Deputirten⸗Kammer repräsentiren? Bloß die politischen Interessen? Wer sollte sich aber alsdann damit beschaͤftigen, die materiellen Beduͤrfnisse des Landes zu unter—

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suchen, die produktive Kraft Frankreichs zu entwickeln? Sollte man eine einzige Reprasentation fuͤr die politischen, und zwei Re— praͤsentationen fuͤr die materiellen Interessen haben? Wir sagen nichts von den Uebelstanden und von der Unmoͤglichkeit einer solchen Idee; und denkt man denn auch wohl an den Saamen der Zwietracht, den man durch eine solche Maßregel ausstreuen wuͤrde? Von einem Zoll⸗Kriege zu einem politischen Kriege ist nur ein Schritt. Die Ver n e lichen? des von den Weinbergs Besitzern der Gironde vorgeschlagenen n . wuͤrde uns hoͤchst wahrscheinlich zu einem Bürgerkriege fuͤhren!“

Wie man heute vernimmt, hat die Kommission der Depu— tirten-⸗ Kammer, die mit der Pruͤfung des Gesetz⸗ Entwurfes uͤber die politischen Vereine beauftragt ist, die Minsster des In, nern und der Justiz in ihren Schoß berufen, nicht um ihnen eine Milderung, sondern noch eine Schärfung des betreffenden Gesetz Entwurfes vorzuschlagen. Es soll in demselben namlich noch eine strenge Strafe fuͤr diejenigen Personen festgesetzt wer— den, welche ihre Häͤuser oder Zimmer zu Zusammenkuͤnften ge— heimer Gesellschaften hergeben.

Heute war Herr Conseil, einer der verantwortlichen Heraus— geber des National von 1834, vor den Assisenhof geladen, um aus demselben Grunde, wie fruͤher Herr Carrel, ohne Hin— ir enn der Geschwornen gerichtet zu werden. Herr Conseil erschien nicht, und der Gerichtshof verurtheilte ihn in contuma— ciam zu 2monatlicher Gefaͤngniß- und 2000 Fr. Geldstrafe. Zu morgen ist Herr Scheffer, ein anderer der verantwortlichen Herausgeber des National von 1834, wegen desselben Ver— gehens vor den Assisenhof geladen.

Nach dem Mercure Segusien vom 27. Februar ist die Ruhe der Stadt St. Etienne nicht wieder gestoͤrt worden. Der Zustand des verwundeten Polizei⸗-Kommissars Chapon war be— friedigend; die Wunde, obgleich tief, ist nicht gefährlich. Ein Einwohner von Lyon hat die Absicht angezeigt, eines der Kin— der des getoͤdteten Polizei-Agenten zu adoptiren. Die In— struction gegen das republikanische Komplott, in dessen Folge der ungluͤckliche Heraud ermordet wurde, wird mit Thaͤtigkeit betrieben; 29 25 Verhaftungen hatten statt, worunter jene der meisten Chefs der Venta. Einige Individuen wurden indessen nach ihrem Verhoͤr wieder frei gelassen. Ein wichtiger Fang ist der des Herrn Napoleon Chancel, von Valence, eines der eifrigsten Republikaner der Dauphiné; er ist der nämliche, der zu Grenoble wegen Beschimpfung des Präfekten und des Ca— pitains der Gendarmerie verurtheilt und unter Caution frei ge— lassen ward. Dieses Individuum war am Tage nach dem Morde, als Deputirter der Central-Venta von Lyon, zu St. Etienne angekommen. Es heißt, man habe wichtige Papiere bei ihm gefunden.

Von den Ufern der Bidassoa meldet man: „Die In— surgenten, welche vor Allem die Nothwendigkeit fuͤhlen, sich Geld u verschaffen, haben, da sie sehen, daß der Handel durch die übertriebenen Abgaben, die sie in ihren Bureaux von den Waa— ren erheben, vernichtet wird, diese Abgaben sehr vermindert. Jetzt sind die aus Spanien kommenden Waaren einem maͤßigen Tarif unterworfen. Neunzig Ballen, die durch ein Haus zu Bilbao expedirt wurden, haben gegen Entrichtung von 10 Fr. pro Ballen ein sicheres Geleite erhalten.“

Aus Bedous schreibt man vom 23. Febr.. „Die Post von Jacca hat gestern folgende Nachrichten uͤberbracht? Die 3000 Catalonier, welche am 15ten bei Jacca vorbei nach Navarra zo⸗ gen, haben am 18ten die Insurgenten im Thale Roncal ange— griffen; man hat sich ß Stunden mit der groͤßten Erbitterung geschlagen; die Insurgenten erlitten eine völlige Niederlage; ihr Verlust bestand in 800 Getsdteten oder Gefangenen. Die Cata— lonier hatten ungefaͤhr 150 Todte.“

Großbritanien und Irland.

London, 1. Maͤrz. Herr Robert Gordon, Parlaments Mitglied fuͤr Cricklade, ist an die Stelle des Herrn ,, der bereits von hier nach Portsmouth abgegangen ist, um sich dort nach Kalkutta einzuschiffen, zum Secketair der Ostindischen Kontrolle ernannt worden.

Capitain Roß hat Herrn C. Fergusson mit der Ueberrei— chung einer Petition an das Parlament um eine Entschädigung fuͤr die Kosten seiner Reise beauftragt, und die Minister sollen ihm gesagt haben, daß sie sich diesem Gesuch nicht widersetzen, sondern es ganz der Entscheidung des Hauses uͤberlassen wür, den. Die Naval und Military⸗Gazette hofft, daß das Parlament die großen Verdienste des Capitains berücksichtigen und ihm 10,900 Pfd., als den ungefähren Betrag seiner Reise⸗ Kosten, bewilligen werde.

Dem Standard zufolge, beabsichtigen die Mitglieder der . Juries der verschiedenen Grafschaften dem Baron Smith

dressen zu uͤbersenden, und ihm darin ihre unverbruchliche Hoch achtung zu bezeugen.

Lord Seymour, der aͤlteste Sohn des Herzogs von Somer— set, hat bei seiner Verheirathung mit der Miß Sheridan auf 3 Pension verzichtet, welche diese von der Englischen Civil · diste ezog. 3m heutigen Courier liest man: „Durch Privat-Briefe aus Lissabon und Porto erfahren wir, daß der Oberst Sorrell, unser Konsul zu Porto, sich auf Befehl unserer Regierung nach Lissabon begeben sollte; bei dieser Gelegenheit hatten .* die in Porto ansaͤssigen Britischen Kaufleute ihr Bedauern über seine Abreise bezeigt und den Wunsch ausgesprochen, daß es ihm ver— stattet seyn mochte, noch laͤnger in ihrer Mitte zu verbleiben. In Lissabon zweifelte man nicht, daß am 15ten oder 16ten ein Angriff auf Salvatierra unternommen werden wuͤrde. Die ver— schiedenen über die Aussoͤhnung des Herzogs von Terceira mit dem Grafen Saldanha verbreiteten Geschichten halten wir alle fuͤr ungegruͤndet. Die Differenzen bestehen noch, von welcher Art sie auch gewesen seyn moͤgen.“

Die letzten aus Kalkutta hier eingegangenen Zeitungen vom 11. Sept, enthalten unter Anderem die Nachricht, daß dei

Birmanische Gesandte vor seiner Abreise aus Kalkutta den Ge,