1834 / 73 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ondern etwa zussehenden Rechts-Wohlthat der Wie⸗ dereinsetzung in den vorigen Stand auf den 18. Jun ilss⸗4, . zum Erscheinen und resp. zum Legitimations⸗ und Li⸗ quidations⸗ Termine, und auf den 25 9eto ber 18314. zur Anhörung eines fuͤr den Fall ihres Außenbleibens fuͤr bekannt gemacht anzunehmenden Urtels mittelst an den Rathhaͤusern zu Koͤnigsberg, Prag, Altenburg, Dresden, Leipiig und Meißen, auch an hiesiger Amts⸗ stelle aushaͤngenden Edietal-Citationen vorgeladen worden Koͤnisl. Saͤchs. Justi⸗Amt Hohnstein mit Lohmen, im 4 September 1833. ; C. H. Faeilides.

h Friedrich Gottlob Roschig, ein am 16. April 1782 in Cunnersdorf bei Pirna geborner Sohn der dasigen Einwohners und Maurers weil. Johann Gorifried Roschigs,. Er wurde ebenfalls Mau— rer, ging 80g auf sein Handwerk in die Fremde, wunde aber noch in demselhen Jahre in Boͤhmen zu den Soldaten weggenommen, als Gemeiner kei der Sten Fäselier-Hauptmann-Stracks Com—⸗ pagnie des K. K. Graf Kollowrath Infanterie— Regiments Nr. 26 eingestellt und offisillen Nach⸗ richten zufolge, als solcher am 31. August 1810 als unwissend verloren in Abgang gebracht. Sein ihm hier zustehendes Vermögen betraͤßt ungefaͤhr 590 Thlr.;

Y und 3) Johann Gottlieb und Carl Gott⸗ lo b, Gebrüder Schaffrath, Soͤhne des vor maligen Häͤuslers, weil, Siegfried Schaffrath in Saupsdorf und dessen Ehesrau, Anne Elisabeth, jetzt verw. Schaffrath. Der erstere st am 21. Juli 17565 geboren, der letztere am 3. Naͤrz 1903. beide wurden 1819 zum Koͤnigl. Saͤchs. Militair aus= gehoben. Gottlieb Schaffrath wurde spaͤter am 31. Februar 1512 als Gemeiner zu der ersten Grenadier⸗CTompagnie des Regiments Prinz Ma⸗ ximilian versetzt und ist am 19. Juli desselben Jahres auf dem Marsche desertirt. Gottlob Schaffrath stand als Gemeiner beim Regimente von Rechten. Ihr Vermoͤgen besteht in 47 Thlr. 16 gr. 3 pf; ;

ch Johann Gottfried Barthel, geboten am 15. Juni 755 in Hohburkersdorf, ein Sohn des vorma⸗ sigen Häusler? und Schneiders daselbst, weil. Jo⸗ hann George Barthel und Annen Marien, ge⸗ bornen Muller aus Wallrode. Er erlernte das Möäller⸗Handwerk und ging auf seiner Wander⸗ schaft unter das Braunschweig⸗Oelsische Frei⸗ Eorpz. Sein hiesiges Vermoͤgen macht 16 Thlr. 22 gr. 5 pf. aus; . .

5) Johann Christoph Hanke, ein am ig. April 1789 geborner Sohn weil. Johann George Hankes, gewesenen Bauers in Doberzeit, und dessen zwei⸗ ten Ehefrau Eva Rosina, geb. Metzner. Er wurde 1807 als Gemeiner beim 1. Bataillon 2te Com- pagnie des Linien⸗Infanterie⸗ Regiments Prin Anton, einrangirt. Sein hiesiges Vermögen be— traͤgt 154 Thlr. 17 gr. 8 pf.

6 Johann Gottfried Hantzsch, ein am 12

af 789 in Hohburkersdorf geborner Sohn weil, Johann Gottfried Hantzsch's, Haͤuslers daselbst ünd dessen Ehefrau, Anne Sabine geb, Böhme aus Ehrenberg. Er begab sich 1399 als Weber⸗ Geselse auf die Wanderschaft. Sein zuruͤckge⸗ lassenez Vermögen besteht in 41 Thlr. 22 gr. 10 pf

7 Johann Gotifried Richter, geb. 1792 in Üttewalde, ein Sohn des damaligen Bauers und jetzigen Auszuͤglers gleiches Namens daselbst und deffen Ehefrau, Eva Elisabeth geb. Jaͤhnichen aus Dorf Wehlen. Er wurde 1811 zum Saͤchs. Militair ausgehoben und machte den Feldzug nach Kußland mit. Sein hiesiges Vernidgen er⸗ reicht gerade die Summe von 100 Thlr.

8) Johann Gottlieb Petzeld, ein Sohn weil. Johann Goꝛtlieb Petzold's, Haͤuslers und nachma⸗ sigen Ausjüͤglerg zu Dorf Wehlen. Er hat als Gemeiner im Infanterie⸗Regimente von Rechten dem Russischen Feldzuge ebenfalls beigewohnt. Sein Vermögen beirggt. 38 Thlr. 15 gr. 6 vf.

9 Earl Gottlieb Rölich, ein am 28. Sept. Ro geborner Sohn des weil. Johann Gottfried Roͤllichs Hausbesttzers zu Ehrenberg und dessen Ehefrau, Anne Dorothee geb. Pusch aus Heese—⸗ licht Er wurde waͤhrend des Waffenstillstandes im Jahre 1813 als Gemeiner beim Infanterie⸗ Regsmente Prinz Anton eingestellt, und ist mit seinem Eintritte sofort verschollen. Sein hiesi⸗ ges Vermögen besteht in 6 Thlr.

10, Jobann Gottlieb Kittel, ein am 9 Juli 178] in Hinterhermsdorf geborner Sohn des dasi gen Haͤuslers weil. Johann Gottfried Kittel und seiner Ehefrau Johanne, gebornen Kunze. Er hat sich noch vor dem Jahre 1808 als Weber auf die Wanderschaft bezeben. Sein hiesiges Ver⸗ moͤgen macht 35 Thlr aus. .

1 Gottlob Friedrich August Edelmann, ein am 6. Januar 1782 in der Stadt Schandau geborner Sohn weil. Herrn Gottlob Martin Edelmanns, gewesenen Generalaceis⸗Inspectors, Elbzollrich= ters, AdvoFeat und Stadtschreibers daselbst und seiner Chefrau Concordia Erdmuthe, geb. Wol⸗ fermann. Er ging zuletzt im Monate Juli 1813 von seinem Geburtsorte aus als Selfensieder⸗ Geselle auf die Wanderschaft. Sein hiesiges Ver⸗ mögen betragt 662 Thlr. 4 gr. 6 pf.

SEdietal⸗ECitation.

Auf den Antrag der Geschwister Nießmann aus Bo⸗ densee, namentlich: Antonie, verehelichte Heiteam zu Sndau. Elisabeth, verehelichte Schluͤter zu Nordheim Franz Nießmann, Foͤrster zu Kullstaͤdt im Preußischen, Therese, verehelichte Jung zu Berenshausen und des

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geltend ju machen, widrigenfalls sie damit praͤeludirt verden sollen. Caflenburg⸗Sindau, den 24. Januar 1854. Koͤnigl. , mt.

(L. 8.) von Könemann.

Bekanntmachung. . Der Tischlergesell Wilhelm Haͤhling aus Wien wird hiermit aufzefordert, bei unterjeichnetem Justii⸗ hof sofort sich anzumelden, und wegen einer ihm an— gefallenen Erbschaft weiterer Eroͤffaung gewaͤrtig iu ein. ũ Weimar, am 18. Februar 1834.

Großherzogl. Saͤchsische Lande s⸗Reazerung. von Muller.

Guildhall, London, den 15. Februar 1834.

Es wird hiermit bekannt gemacht, dass in Folge der Parlaments- Acte vom dritten und vierten Jahre der Regierung Sr. Maj. William IV., Capitel 66, zurn Autorisirung des Ankaufs der Stadtgesässe unter der. Benennung Scavage. Balliage und Porterase durch die Commissarien Sr. Maj. Schatzkammer, diese Gefälle von heute an aufhören.

Francis B. Hookeꝶ,

Controlleur der Kammer der Stadt London.

Guildhall, London, 15th February 1834, Notice is hereby given, tliat in pursuance of the provisions of an Act of Parliament of the 34 and 4th ears of the reign of his present Majesty siam the Fourth, Cap. 66, for authorising the Com- missioners of his Majesty's Treasurz to purchase this Citys Dues ol Package, Scavage, Balliag and Porte rage of Aliens goods, the said Dues this day cease and determine. Francis B. Hookey, Comptroller of ii. Chamber of London.

Zins-Zahlung der Spanischen 3 und 4 pro— centigen Rente perp. ö Die am 1. April d. J. faͤlligen Coupons der Koͤ— nigl. Spanischen 3 und 4precentigen Rente perp. werden schon von heute ab in unserm Comp⸗ toir bezahlt. ; Berlin, den 5. Maͤrz 1834. A. H. Heym ann & Comp.

Linden Nr. 23.

Die am 1. April d. J. faͤllig werdenden Zinsen der Koͤnigl. Spanisch 3 und 4ptocentigen Renten werden von heute ab durch mich autgejahlt »

Ich verbinde hiermit die Anzeige, daß jeder Um— sah in Spanisch 3 4. und 5 procentige Renten so wohl in kleinen Posten als auch in Parthien, jederzeit zum Tages-Course bei mir bewirkt werden kann.

Berlin, den 6. Maͤrz 1834.

J. Jo achim, Muͤhlendamm Nr. 4, unter den Colonaden.

a ᷣQu—ii¶ͥi . 00

Literarische Anzeigen.

Hoffmann's Deutschland— So eben krschien die zweite Lieferung des Werkes:

„Deutschland und seine Bewohner, ein Handbuch der Vaterlandskunde fuͤr alle Staͤnde.

Bearbeitet von Karl Friedrich Vollrath Hoffmann.“

12 Bogen gr. Svo geh. 54 ke. 15 sar.

Ein ausführlicher Prospäctus die ses herrlichen Na— tionalwerkes ist in allen Buchhandlungen unent⸗

geltlich zu haben; der Anpreisung bedarf es nicht! Carl Hoffmann in Stuttgart.

Bestellungen auf dieses wirklich ganz ausgezeichnete Werk, dessen Anschaffung kein Subseribent bereuen kann, da in jeder Hinsicht von Verfasser und Verleger streng Wort gehalten wird, besorgen mit Vergnügen: die Buchhandlungen von E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3,) Posen, Bromberg und Gnesen.

Handbuch der Mechanik

von Franz Joseph Ritter von Gerstner, , .

österr. Gubernialrath, Leopold Ordens- Ritter, Studien-

und Landeswasserbau- Direktor im Königreiche Böh—

men, Professor der technischen Mechanik, der höheren

Mathematik und Astronomie etc.; aufgesetat, mit Bei-

trägen von neuern englischen Konstruktionen vermehrt und herausgegeben von dem Gesertigten.

Der erste Band mit 85 Bogen Text und 40 Kup- sertafeln in Querfolio-Format enthält die Mechanik fester Körper, wobei nebst sehr vielen Anwen- dungen auch die Theorie und Konstruktion der Wan- gen, der verschiedenen Hebladen, der Göpel nur Er- sörderung, eine Abhandlung über Frachtwäßen und Stralsen, und über die Baukunst der Gewölbe, dann die Theorie und genaue Beschreibung der vorzüglich— sten bisher ausgeführten Kettenbrücken, endlich eine sehr genaue Darstellung der englischen Eisenbahnen vorbommt. Die erste Auflage dieses Bandes in zwei- tausend Exemplaren wurde in einem Jahre vergriffen, und desshalb im Jahre 18353 eine neue Auflatze ver- anstaltet. Der Pränumerations- Preis, zu wel- chem dieser Band noch durch alle Buchhandlungen, wo Exemplare zur Einsicht liegen, bezogen werden kann, ist 8 Thlr. Sächsiach, oder 14 Gulden 24 Kr. Rheinisch.

Der zweite Band mit J0 Bogen Text und 28 Kup- fertafeln enthält die Mechanik flüssiger Körper, worin nebst den mannigfaltigsten Anwendungen eine ausführliche Abhandlung über barometrische Höhen-

Cirl Anton Nießmann zu Bodensee, wird der seit messung, die Theorie und Konstruktion der Pumpen,

mehr denn 10 Jahren abwesende Joseph Nießmann aus Bodensee, hiesigen Amts,

die Anlage der Wasserleitungen, der Bau und die Berechnung aller Arten Wasserräder, der Getreide-

hierdurch edectaliter vorgeladen, am 5. November Mahlmöblen und der Breitsägen, eine Darstellung der d. J., Mittewochs nach dem 25. Sonntage Trinitatis Englischen Kanalschisffahrt, a ic eine , Be- des Morgens um 9 uhr, am hiesigen Amte, entwe⸗ stimmung der Bahn geworfener Körper mit Rücksicht der in Person oder durch einen hinreichend legiti⸗ uf den Widerstand der Luft vorkommt. Pras 1832, mirten Bevollmaͤchtigten ju erscheinen, widrigenfallz Pränumerations-Preis wie bei dem ersten Bande.

derselbe im Nichterscheinungsfalle fuͤr todt erklaͤrt, und

Der dritte Band mit 65 Bogen Text, 40 Kupfer-

dessen bither unter Curatel gestandenes Vermoͤgen an tafeln und dem Portraite des Gubernialrathes Ritter

seine naͤchsten Intestat-Erben ausgeantwortet werden soll. Daneben werden alle Erb⸗Interessenten des ab⸗

von Gerstner, enthält den Bau und die Berech- nung der verschiedenen Räderwerke und Schaste, die

wesenden Joseph Nießmann gleichfalls edietaliter vor⸗ Konstruktion der Kuppelungen, der Aus- und Ein.

geladen, im anberaumten Termine entweder in Person oder durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen,

rückungen der Maschinentheile, die Darstellung und Berechnung der verschiedenen Kraniche, der Maschi-

ter Wasser, der Schaufel- und Paternosterwerke, der Wuasserschöpfräder, der Wasserschnecken und Spi- ralpumpen, der Kunstsätze und Druckwerke, der Was- zersäultnaschinen. Hammer werke, Gebläse, Walzwerke und anderer Maschinen. Wien 1834; Pränumerations- Preis wie bei dem ersten Bande.

Pieses Werk enthält die Resultate der mehr als funszigjährigen Forschungen des verstorbenen Guber nialrathes im Gebiete der technischen Mechanik und des Bauwesens, und wurde von dem Gesfertigten mit vielen Beiträgen von neuern Konstruktionen vermehrt, qie derselbe auf drei Reisen in den Jahren 1822, 1827 und 1829 in England und Frankreich zu zam- meln Gelegenheit hatte. Der weck des VWoerkes be- steht darin, dem technischen Publikum, den Baubeam- ten, Berg- und Hüttenmännern, Baumeistern und Fa- prikanten ein für die praktische Anwendung brauch- bares Buch an liefern, wesshalb alle Berechnungen mit Erfahrungen bei ausgefährten Maschinen- Anlaen verglichen, die Kupfertaseln nach dem Maasstahe ver- sertügt, und mit allen, zur Ausführung jeder Maschine nothwendigen Details versehen wurden.

Von dem dritten Bande ist die erste Abtheilung bereits im September 1832 erschienen, und die 2. Ab- heilung wird, nachdem der Gefertiste von dessen neunmonatlicher Augenkrankheit wieder hergestellt ist, Spätestens im April l. J. in Leipzig durch Herrn Puchhändler Herbig an alle jene Buchhandlungen expedirt werden, welche bis dahin den Pränumerations- Betrag bezahlt haben. Da die Kupfertafeln des drit- ten Bandes sehr zart behandelt sind, demnach die ersten Abdrücke weit vollendeter ausfallen, so belieben die Herren Abnehmer ihre Exemplare baldigst behe- ben zu lassen; jene, welche in das Pränumerations- Verzcichniss im dritten Bande ausgenommen zu wer- den wünschen, wollen ihre Namen, Charaktere und Wohnorte den Buchhandlungen zur weitern Besor- gung übergeben.

Nach Beendigung des dritten Bandes dieses Wer- kes wird der Gesertigte im Mai 1. J. wieder eine Reise in das Ausland antreten und zwei Jahre in England verweilen; wer sich daher in irgend einer Angelegenheit noch an denselben verwenden wollte, keliebe sein Schreiben Franko des Herrn Buchhändlers Herbig nach Leipzig absenden, von wo dessen weitere Beförderung besorgt werden wird.

Wien, den 4. März 18534.

F. Anton Ritter von Gerstner, wohnhaft Stadt No. I69.

In unserm Verlage ist so eben erschienen und zu Berlin in der Stuhr schen Buchhandlung zu finden: k Ein pharmakologisch⸗therapeutischer Versuch vom Professor Dr. S. W. Sachs. gr. So. Preis 1 Thlr. 273 sar.

Koͤnigsberg. Gebr. Borntraͤger.

Eleaanteste, beste und wohlfeilste Ausgabe von

Walter Scott's Werken, deutsch. Einzelne (oft 500 Seiten enthaltende) Baͤnde I sagr.; vollstaͤndig in 55 Baͤnden à 63 sgr.

J. A. List in Berlin, Burgstraße Nr. 9.

Duncker und Humblot, Franzoͤsische- Straße Nr. 20 2., nehmen Bestellungen an auf

J. G. Fichte's nachgelassene Werke;

herauzgegeben von J. H. Fichte. 3 Bände. gr. Sv0o. Bonn bei Mareus,

Den Hauptbestandtheil werden Fichte s Vorlesungen an der Berliner Universiraͤt bilden. Subseribenten auf alle drei Baͤnde erhalten das Alphabet oder 24 Bogen zu 13 Thlr. Der erste Band wird zur Oster— Messe d. J. erscheinen.

Anzeige fuͤr Architekten, Zimmermeister ꝛe.

Im Verlage von C. W. Leske zu Darmstadt ist erschienen und durch jede Buch- und Kunsthandlung (dutch E. S. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Znesen, auch durch die Stuhr- und Enslinsche Znuchhandlung zu haben:

Moller, Dr. Georg, Beiträge zur Lehre von den Construktionen. 1 Hest. Royal - Folio. Preis 1Thlr. 223 sgr oder 3 EI.

Der ruͤhmlichst bekannte Verfasser macht darin die aluͤcklichen Verfuche und Erfahrungen bekannt, welche er mit seiner neuen Verfahrungsart bei dem Bau der eisernen Kuppel auf dem Dom zu Mainz, der eiser⸗ nen Thurmspitzen daselbst, der Kuppel der katholischen Kirche zu Darmßadt und des Trurmes einer Doif— kirce, also im Kleinen, wie im Großen gemacht hat. Diese Anzeige wird genuͤgen, um die Aufmerksamkeit aller Baumeister auf dieses Werk zu lenken. Das weite Heft wird in der Kuͤrje erscheinen und die Grund⸗,Aufrisse und Durchschnitte des neuen Kanzlei⸗ Gebäudes zu Darmstadt, die perspektivische Ansicht des Haupteingangs und die Vergleichung einiger Dach⸗ constructlonen des Mittelalters mit denen des 18ten u. 19. Jahrhunderts enthalten. ; ;

Lerch, Br. G. A.,, Ueber die Heitzung mit erwärmter Luft und ihre Anwendung im Ir— renhosyital Hofheim bei Darmstadt, gr. 40. Mit 5 Tafeln in Royal⸗Folio. Preis 1 Thlr. 10 sgr. oder 2 Fl. 24 Kr. .

Die Anwendung dieser Heitzungeweise hat sich hier so vortheilhaft bewaͤhrt, daß die se Ausführung für alle aͤhnliche Neubauten gewiß Nachahmung verdient.

Den zahlreichen Subscribenten fuͤr .

Rondelet, J., Theoretisch-praktische An⸗ leitung zür Kunst zu bauen in 5 Baͤnden,

mit den 267 Kupfern der Par ser Originalausgate, zeigt der Verleger hierdurch zugleich an, daß der erste Band von Herrn Architekt Distelbarth in Stutt⸗ zart übersetzt die Presse verlassen hat und versendet wurde. Der Subseriptions⸗Preis ist fuͤr jeden Band 5 Thlr. oder 8 Fl. 45 Kr. Bei Ablieserung des 1sien Bandes wird zugleich der zweite Band berechnet und bejahlt, bei Empfang des zweiten Bandes der dritte und so fort. Die Maaßregel ist zur Sicherheit, dat feine Exemplare der letzten Baͤnde als unvollstaͤndie äbrig bleiben, nothwendig und unerlaͤßlich.

üm mehrfach geäußertem Verlangen zu entsprechen hat sich der Verleger entschlossen nachstehend bemerkte anerkannt vorzuͤgliche und allgemein geschaͤtzte Werke

und ihre an denselben etwa habenden Erbanspruͤchel nen aum Finrammen und Abschneiden der Pfähle un-

auf unbestimmte Zeit im Preis herabzusetzen:

Moller, D. Georg, (Grossherrosl. Hof bau- Direct)

Denkmäler der deutschen Baukunst.

1 bis 228 Hft. Royal̃-Folig. Mit dem Text in Svo. bisher 47 Thlr. der 81 FI. 30 Kr. jetzt 34 Thlr. . oder 60 FI.

Die einzelnen Hefte und Abtheilungen behalten je— doch ihren fruͤherén Preis. Der erste Band in 12 Heften (jedes einzeln 13 Thlr. oder 2 Fl. 42 Kr) u. 2 Kupfertafeln kostet mit dem Text 18 Thlr. 26 sar oder 33 Fl. 36 Kr.

Die Kirche der heiligen Elisabeth zu Marhurs; (13tes bis 15tes Heft). eartonnirt. 8 Thlr. 15 sgr. oder 14 Fl. 21 Kr

Die Kirche des heiligen Gziorg zu Limburg an der Lahn; (i6ß bis 185 Heft). eartonnirt. 8] Thlr. oder 14 Fl. 24 Kr. ,

Der Muͤnffer zu Freiburg im Breisgau; (193 bis . cartonnirt. 11 Thlr. 10 sgr. od. 19 1. 2 Kr.

Jedes Heft der letztern, mit einem in Kup'ferstich

ausgeführte m Blatt 2 Thlr. 25 sgr. od 4 Fl. 48 Kr.

Molier, D. Georg und Franz Heger (Grossh. Hess. Baurath) Entwärse austzeführter und zur Ausführung bestimmter Gebäude. 13 Hst Das Opernhaus zu Darmstadt. 23 Hest: Die katho- lische Kirche daselbst. 3s u. 486 Hest: Die Ca- vallerie - Caserne daselbst. 5s Hest: Das neue Schauspielhaus in Mainz enthalten d. Jedes Hest von 6 Kupsertafeln. Royal - Folio mit erläutern. dem Text. (Bisher 6 Thlr. 10 6gr. od. 12 FI. jetat 5 Thlr. oder 9 Fl) ;

Die einzelnen Hefte behalten den fruͤhern Preis à 1 Thlr. 10 sgr. oder 2 Fl. 24 Kr. mit Ausnahme des zten u. 4ten Heftes die Cavallerie-Caserne zu Darmstadt von Franz Heger enthaltend. Da diese Hefte nach langer Unterbrechung des Werks er— schienen und uͤberhaupt Manches stoͤrend guf. den Ab= sitz einwirkte, so will der Verleger den Besitzern der äbrigen Hefte sowohl, als andern Liebhabern die Ge— egenheit geben sich solche ganz wohlfeil zu ver= schaffen, indem er solche zusammen um 1 Thlr. 10 sar. oder 2 Fl. 24 Kr. anbietet. ;

Diese herabgesetzten Preise koͤnnen von jeder Buch— handlung gestattet werden.

Auch mache ich vorlaufig auf nachstehendes Werl

welches noch in diesem Jahre erscheinen wird; VWolff, (Pros. in Cassel) über die Grundsätze der

plastischen Form, nachgewiesen an den Haupt- iheilen der gewöhnlichen Architektur. Roy.-Svo. Mit Kupsern.

Cornelia 1830 und 1831 à 15 sgr.

Beide Jahrgaͤnge dieses Taschenbuchs zeichnen sich eben so sehr durch aͤußere Eleganz und vortreffliche Kupfer (um Theil weibliche Portraits, gestochen von Passini, Fleischmann ꝛc) als auch namentlich durch gediegene Beitraͤge von Blumenhagen, Hu— ber, Lohmann, Schoppe, Schreiber, Tro m— litz, Geib, Haug, Munch u. A., hoͤchst vortheil⸗

haft aus. Berlin, J. A. List, Burgstraße Nr. 9.

So eben ist in der Enslin schen Buchhandlung, (Fer z. Muller] Breitestraße Nr. 25 erschie nen: Stüler, Dr. G. W, die Homöopathie und die homdͤopathische Apotheke in ihrer wahren Sedeutung darge stellt. Mit Por— rede eines Nichtarztes. gr. Srxo. Broch. 22] (ir. Richtige Auffassung des Standpunktes der Hom do—

Naturgesetze, welche der Homöopathie zum Grunde liegen; die leidenschaftslose Sprache; die geist volle Vorrede und Einführung der Schrift durch einen Nichtarzt, dies sind die Hauptzierden des obigen Werkchens, welche ihm schon ein sehr großes Publi— nm gewonnen und auch ferner gewinnen werden.

So eben ist erschienen und in allen guten Buch— handlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stech⸗— bahn Nr. 3) zu haben:

Die drei Stadien des Heilands der Welt!! mit Beziehung auf, das Leben, den Kampf und die Hoffnung, zum Weihnachts-Geschenk fuͤr das teutsche Vaterland, von Heinrich von Hom boldt, in Commission bei Theodor Pergay in Aschaffen⸗ burg. Preis 5 sgr.

Da die Emaneipation der Juden, unter dem Man—= tel von Freiheit und Humanitaͤt im lieben Vaterlande wie auf Kosten der ganzen Christenheit gur Sprache gebracht worden; so soll in diesen drei Sta⸗ dien nach der Ursache und Wirkung angedeutet wer—

den, so daß am wenigsten der wahre Christ diese

Gleichstellung unbedingt bejahen kann, ohne in dem ewigen Wesen seinen Glaubenscrund zu vernichten, die gute Einheit zu verkennen und das Band der christlichen Gesellschaft zu gefahrden; nachdem die Geschichte belehrt, wohin die Menschen im Kampfe . wenn sie keinen sicheren Anker der Hossnung haben.

In der Jos. Lindauerschen Buchhandlung in Munchen ist so eben erschienen, und in allen Buch⸗ handlungen (in Berlin bei C. F. Plahn, Jaͤgerstr— Nr. 37) zu haben:

Der deutsche Rechtschreiblehrer oder Sprachlehre in Fragen und Antworten von Chr. Bürchner. Ditte, mit vielen Uebungs-Beispielen uͤber alle Sprachtheile und . vermehrte Auflage. gr. Svo. geh.

sgr.

Noch willkommener als die beiden ersten Auflagen wird diese dritte denjenigen sein, welche sich derselben beim Unterricht in der deutschen Sprache bedienen, indem durch die vielen neu hiniugefuͤgten Uebungt, Beispiele, dem Lehrer viel Zeit erspart wird, und doch die Sprache gruͤndlicher erlernt werden kann.

Kleiner deutscher

Sprach⸗Katechismus, mit einer Anweisung zur Rechtschreibung, zum Schul- und Privat- Unterrichte. Von A. En⸗ gelbrecht. Dritte, verbesserte und vermehrte Auf—

; lage gr. Svo. 72 sgr.

Daß dieser Sprach⸗Katechismus brauch bar gefunden wurde, beweißt wohl am besten der schnelle Absatz jweier nicht unbedeutender Auflagen, wir zweifeln da= her nicht, daß diese dritte Auflage, die der Herr Ver⸗ fasser so viel als moglich zu vervollkommnen strebte,

einer noch groͤßeren Theilnahme sich erfreuen werde

pathie gegen die Allopathie, strenge Nachweisung der

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

11 ten Marz

Berlin,

Freitag hen

( Amtliche Nachrichten.

. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Praͤsidenten der Koͤ— nig. Saͤchsischen Landes-Direction zu Dresden, von Wieters— heim, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse, so wie dem Hroßherzogl. Hessenschen Regierungs-Rath von Zangen den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

. Des Königs Majestaͤt haben die erledigte Landraths⸗Stelle im Querfurter Kreise des Regierungs-Bezirks Merseburg dem Ritterguts-Besitzer Kammerherrn von Helldorf zu verleihen geruht. .

Bekanntmachung. Vom (si8ten d. M. an geht wieder jeden ; Dienstag und Freitag Abend ein Dampfschiff aus Hamburg nach London. Die auf diesem Wege nach England zu befoͤrdernde Korrespondenz wird von Berlin . Sonntag und Mittwoch Abends nmnit der Hamburger Schnellpost abgesandt. Berlin, den 9. Maͤrz 1834. General⸗⸗Post⸗Amt.

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der gten Landwehr-Brigade, von Rohr, von Glogau.

Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Joseph zu Stol— erg⸗Stolberg, nach Stolberg.

Zeit ungs-RNachrichten. Ausland.

Rußland.

O dessa, 21. Februar. Der hiesige General-Konsul fuͤr Sardinien, Ritter Milanta, ist am 18ten d. M. von hier nach Turin abgereist.

. Der Frost, der hier vor einigen Tagen eingetreten war, ist J chon wieder voruͤber; nachdem das Thermometer an einem Tage auf 18 Grad Kalte gezeigt hatte, stand es am folgenden Tage schon wieder auf 1 Grad Warme. Seit Montag hat der Suͤd⸗ vwind eine sehr milde Temperatur herbeigefuͤhrt. Der Schnee schmitzt uͤberall, und wenn das Meer nicht so ruhig waͤre, wuͤrde wahrscheinlich die duͤnne Eisrinde, von der es noch bedeckt ist,

ö.

auch schon verschwunden seyn.

ö

ö Paris, t. Maͤrz. Das gestern erschienene Gesetz⸗Bulle— tin enthält eine Koͤnigl. Verordnung vom 6. Februar, die den Herzog. August Karl Eugen Napoleon von Leuchtenberg ermaͤch— tigt, die Güter zu verkaufen, welche die Domaine von Navarra bilden, die dieser Prinz als ein Masorat von der Kaiserin Jo— sephine, seiner Großmutter von vaͤterlicher Seite, geerbt hatte. Gestern wurde die Prinzessin Marie, die sich zu Fuß, von einer Ehrendame begleitet, nach der Straße Lille begab, durch Lein Pferd, das ein Bedienter sehr ungeschickt fuͤhrte, heftig ge— zen die Mauer eines Hauses geworfen, ohne indeß beschaͤdigt zu werden. ö I. Herr Kau smann⸗ seit zwei Jahren zum Gesandten Belgiens bei der Spanischen Regierling ernannt, die unter der Verwal— tung des Herrn Zea die Anerkennung Leopolds verweigerte, ist zu Paris angekommen; er begiebt sich nach Madrid, um dort bei dem jetzigen Ministerium die Anerkennung der Belgischen Regierung nachzusuchen. . Herr Lys, der an die Stelle des Herrn Dupont von der Eure zum Deputirten ernannt worden, ist ein persoͤnlicher Freund des Letzteren und theilt dessen politische Gesinnungen. . Die Bordeauxer Zeitungen enthalten neuerdings eine SErklaͤrung der ausgezeichnetsten Mitglieder des hiesigen Handels Standes in Bezug auf das der Deputirten-Kammer vorgelegte Zoll Gesetz Dieselbe lautet im Wesentlichen folgendermaßen: In Betracht, daß der Gesetz- Entwurf, weit davon entfernt, eine umfangreiche und dauerhafte Basis festzustellen, auf welcher der Handel, der Gewerbfleiß und der Ackerbau sich gleichzeitig entwik— keln konnten, diese drei arbeitenden Staͤnde in einem vollkommenen . Zustande der Anarchie laßt; daß diese Verleugnung aller Systeme und aller Grundsaͤtze, anstatt den materiellen Interessen Freiheit. zu geen, sie der unumschraͤnktesten Will kuͤr unterwirft, indem der blin⸗ deste Empirismus zur Staats⸗Wirthschaft gestempelt wird; daß ein socher Gesetz⸗Entwurf ohne Regel und ohne Plan unmoglich zur Richtsch nur dienen kann, da er weder einen bestimmten Ausgangs rrunkt, noch ein bestimmtes Ziel hat; in Betracht, daß, ohne Ruͤck⸗ ö icht auf die gleichmäßige Vertheilung der Lasten, welche die Verfassung werhürgt, und die die Regierung verpflichtet, jeder Industrie denselben nd oder dieselbe Freiheit zu gewähren, der Gesetz- Entwurf Dorzuͤge ertheilt, unterschiede aäufstellt, Privilegien aufrecht erhaͤlt, indem er einige Gewerbzweige zu fruchtloser Arbeit und sognr zu einem unvermeidlichen Üüntergange verurtheilt, um den Woöhlstand und das, was er die Eroberungen gewisser anderer Gewerbszweige nennt, zu sichern; daß er auf diese Weise in iner systematischen Parteilichkeit uns, Bewohnern des Suͤdens, alle 8 zur Eroberung der Steinkohle, des Eisens, der Wolle, . de Zuckers auferlegt, uns des guswaͤrtigen Handels beraubt, unsere WVesne in unsern Kellern anhaͤufen laßt, alle unsere Territorial—⸗ Hulfsquellen vernichtet, und uns zwingt, auf die Vortheile unserer geographischen Lage zu verzichten; in Betracht, daß der Gesetz Ent⸗ wurf, im Widerspruch mit jeder Theorie, die beobachteten Thatsachen ableügnet und die schon gemachten Erfahrungen verkennt, .. r von gleichen Ursachen widersprechende Wirkungen herleitet; daß ; 6 B einraͤumt, daß die Production der Wolle und die Tuch⸗-Fa⸗ . . waͤhrend unsers freien Verkehrs mit Spanien einen großen . iufsso ung nahmen, und wir in den Stand gesetzt wurden, mit 1 9. besten Fabriken Europa's zu wetteifern, und doch nicht glauben 1 i. daß die Zulassung der rohen Stoffe zu billigeren Preisen die⸗ . * Resultaie herbeiführen würde; in Betracht, daß der Ge⸗ ntwurf sich unserem Handel mit den andern Nationen wi⸗

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dersetzt, indem er das zuruͤckweist, was sie uns Vortheilhaftes bieten, und sie verhindert, sich bei uns mit dem zu ver— sehen, was wir im Ueberflusse hervorbringen koͤnnen; daß er auf diese Weise die alte industrielle Feindseligkeit wieder er⸗ weckt, sich der Allianz und dem Frieden der Voͤlker, ih⸗ rer Annaherung, der gegenseitigen Theilnahme an ihren Mitteln zur Forderung der Civillsation und des Wohlbefindens widersetzt, um sie in die Vorurtheile eines kleinlichen Nationalismus einzuen⸗ gen, oder sie im offenen Kampfe einan der gegenuͤber zu stellen; in Betracht, daß der Gesetz Entwurf durch eine seiner unseligsten Ver⸗ irrungen verschiedengrtige Zölle aufrecht erhaͤlt, so daß der ganze Strich des Kdͤnigreicheg, der an den Ufern des Meeres liegt, verur— theilt ist, den groͤßten Theil der beschuͤtzten Produkte zwei⸗ bis dreifach über ihren wirklichen Werth zu bezahlen; daß eine solche Ausnahme⸗Ge⸗ setzgebung nicht allein auf jene Gegenden die ganze Last unserer Staat s⸗ wirthschaft wirft, sondern sie auch von dem Handel mit fremden Laͤn⸗ dern ausschließt; in Betracht endlich, daß alle durch den Gesetz Ent⸗ wurf in Vorschlag gebrachte Verbesserungen unvollstaͤndig und ungenuͤ⸗ gend sind, weil, dem eigenen Gestaͤndnisse zufolge, die Neductionen kaum bemerkbar sind, die Monopole der Eisen- und Kohlen⸗Berg⸗ werks Besitzer aufrecht erhalten werden, und die fremden Maͤrkte für unsere Weine und Branntweine geschlossen bleiben; in Be= tracht aller diefer Ungerechtigkeiten ünd Irrthüͤmer, erklaren wir , , Kaufleute, Rheder und Fabrikanten hierdurch, mit im⸗ mer staͤrkerer Ueberzeugung, daß wir bei den Grundsaͤtzen beharren, die wir in unserer Bittschrist an die gesetzgebenden Kammern ausge⸗ druͤckt haben, und gedenken, im Fall die Regierung, was wir nicht glauben koͤnnen, jenen Gesetz-Entwurf unterstuͤtzen, und dessen An⸗ nahme von den Kammern verlangen sollte, uns in eine gruͤndliche Erdrterung aller Details desselben einzulassen, und nehmen uns end⸗ lich vor, wenn der Entwurf gleichwohl zum Staats⸗Gesetz erhoben

werden sollte, die Revision desselben bei der naͤchsten Legislatur mit

all' der Energie und Beharrlichkeit, die uns das gute Recht ein⸗ giebt, nachzusuchen.“ (Folgen die Unterschriften.)

Das Journal des Débats ist zwar auch mit der in der vorstehenden Erklarung gefuͤhrten Sprache nicht ganz einver— standen, bemerkt aber mit Vergnuͤgen, daß in diesem neuen Ma⸗ nifeste nicht mehr, wie in der Bittschrift der Weinbergs-Besitzer, von einer kommerziellen Trennung der suͤdlichen Provinzen Frankreichs von den noͤrdlichen die Rede sey.

Der Messager enthaͤlt ein Schreiben aus Madrid vom 22. v. M., worin es heißt: „Es ist von keiner Anleihe im Aus— lande mehr die Rede, wohl aber ist dem Ministerium ein neuer Plan zu einer National⸗Anleihe vorgelegt worden, woruͤber dasselbe indeß noch keinen Beschluß gefaßt hat. Die Cortes⸗-Bons sollen, wie es heißt, spaͤter anerkannt werden; aber nur fuͤr ein Viertel des Kapital-Betrages, da man berechnet haben will, daß die Nation nur 25 pCt. von jener Anleihe wirklich erhalten hat.“

Im Indicateur de Bordeaux liest man: „Wir erhal— ten direkt aus Lissabon von einem Ober-Offizier im Dienste Dom Pedro's Details, welche bittere Betrachtungen veranlassen wer— den. Man wird sich fragen, ob wir keinen Botschafter mehr bei der Regierung Donna Maria's haben und ob die Juli-Regie— rung im entgegengesetzten Falle dulden duͤrfe, daß man unsern Sol— daten eine Behandlung zu Theil werden laßt, über deren An— wendung man selbst in despotischen Staaten erroͤthen wuͤrde. Hier der Auszug dieses Schreibens vom 11. Februar: „„Die Franzoͤsischen Soldaten sind sehr ungluͤcklich; sie sterben unter den Stockpruͤgeln, und die Franzoͤsische Regierung bleibt unthaͤ— tig und legt nicht die geringste Reclamation ein. Der Oberst Mi— randa ist der Chef, der bei diesem schrecklichen Schauspiel den Vor— sitz fuͤhrt, und doch hat dieser Mensch, als Ausgewanderter, Un— terstuͤtzung von der Franzoͤsischen Nation erhalten. Ich habe

Franzoͤsische Soldaten, nackt mit einer Kette, die ihren Leib um—

guͤrtete, an einen schweren Wagen gespannt gesehen, und dies zwar vier Tage und Naͤchte. Nie koͤnnte meine Feder all' die Grau— samkeiten schildern, die man meine Landsleute erleiden laßt; die geringste Zuͤchtigung besteht in fuͤnf oder sechs Stockhieben; und fallen die Ungluͤcklichen nieder, so faͤhrt man fort, sie zu schla— gen. Ohne Zweifel giebt es unter der Zahl der Abenteurer, die sich entschlossen haben, das Schicksal Dom Pedro's zu theilen, viele schlechte Menschen, aber kann man sie nicht anders strafen, als sie ermorden? Eine Warnung fuͤr die Franzosen, die nach Portugal gehen.““

Es scheint, daß in den letzten acht Tagen große Geschaͤfte in oͤffentlichen Fonds fuͤr Rechnung des Hauses Rothschild zu Paris in Verbindung mit Haͤusern von Bruͤssel und Rotterdam gemacht worden sind. Alle Tage wurden von Paris Couriere nach diesen Staͤdten abgesandt. Man glaubt, daß diese Opera— 6. mit der nächstens abzuschließenden Anleihe in Verbindung tehen.

Der Buchhaͤndler Gosselin hat ein großes poetisches Werk, woran Herr von Lamartine seit 15 Jahren arbeitet, so wie des— sen Reise nach dem Orient fuͤr den Preis fuͤr 100,000 Franken gekauft.

Die vier Gebruͤder Muͤller aus Braunschweig sind hier eingetroffen, und haben sich bereits mit vielem Beifall in ei— nem Konzerte hoͤren lassen.

Großbritanien und Irland.

London, 7. Maͤrz. Der Herzog von Sussex leidet seit einiger Zeit sehr an den Augen; auf gedem derselben hat sich ein duͤnnes Haͤutchen gebildet, und die Aerzte Sr. Koͤniglichen Ho— heit glauben, daß eine Operation noͤthig werden duͤrfte, hoffen jedoch, daß der Herzog das Gesicht nicht einbuͤßen werde.

In der heutigen Sitzung des Unterhauses wurden die Debatten uͤber Herrn Hume's Antrag auf Festsetzung eines unveraͤnderlichen Einfuhr-Zolls von fremdem Getraide wieder aufgenommen. Herr Ewart unterstuͤtzte die Motion, wogegen Graf von Darlängton sie ausfuͤhrlich bekaͤmpfte und auf das Amendement antrug, daß wenigstens in dieser Session keine Aenderung der gegenwärtigen Zoll-Skala vorgenommen werden sollte. Aufsehen erregte es, daß der Vice-Praͤsident der Han—⸗ dels - Kammer, Herr Poulett Thom son, sich im Widerspruch mit Sir J. Graham zu Gunsten des Humeschen Antrags er— klarte, indem er sein inniges Bedauern daruͤber aussprach,

daß er in dieser Angelegenheit von der Ansicht der mei—

mit denen er sonst im Einklange zu

sten seiner Freunde, handeln pflege, insonderheit von dem ersten Lord der Admiralität, abweichen muͤsse; wenn er aber einen anderen Weg einschlagen wollte, so wuͤrde er Verrath an seiner Ueberzeugung und an der

Sache seiner Kommittenten uͤben. Er stellte sodann in Abrede, daß das Ministerium die Unterstuͤtzung des vom Grafen von Darlington vorgeschlagenen Amendements zur Bedingung fuͤr seine Mitglieder gemacht haͤtte, und behauptete vielmehr, daß es die Sache als eine ganz freie Frage betrachte, wofuͤr der beste Beweis sey, daß er (der Redner) sich hier befinde. Diese Worte wurden mit großem Beifall aufgenommen. Beim Ab— gange der Post war die Diskussion noch nicht beendigt.

Herr Sheil hat seine Motion auf Vorlegung von Mitthei— lungen uͤber den zwischen Rußland und der Pforte abgeschlosse— nen Traktat bis zum 14ten d. ausgesetzt.

Der Courier aͤußert sein Erstaunen daruͤber, daß Herr Gleig, der als einer der eifrigsten Tory-Schriftsteller bekannt sey, und sich namentlich als Verfasser mehrerer heftiger Artikel gegen Lord Grey und Lord J. Russell bei Gelegenheit der Ver— handlungen uͤber die Reform-Bill bemerklich gemacht habe, zu einem hohen geistlichen Posten befoͤrdert worden.

In der Dubliner Post liest man: „Herr Sullivan, das Mitglied fuͤr die Stadt Kilkenny, scheint den Muth gehabt zu haben, im Parlament einigemal gegen Daniel O Lonnell zu stim— men, und die Folge davon war, daß die Geschoͤpfe dieses herz— und charakterlosen Despoten alle Mauern in Kilkenny mit Pla— katen vollgeklebt haben, worin dem Volke unter Androhung des hoͤchsten Mißfallens vorboten wird, Ale oder Porter aus Herrn Sullivan's Brauerei zu trinken. Dies ist wieder ein neues Mittel, um den Schweif des Agitators im Zaum zu halten; aber gewiß, lange kann das System nicht mehr waͤhren.“

Der Globe sagt: „Die vielen Ungluͤcksfaͤlle, welche in den letzten acht Monaten in den Kohlengruben in Folge von Selbst⸗ entzuͤndung brennbgrer Luft stattgefunden haben, beweisen, daß die jetzige Art und Weise des Arbeitens in diesen Gruben noch sehr mangelhaft ist. Das Leben des Arbeiters ist daher großer Gefahr ausgefetzt, und man hat noch kein wirksames Mittel da— gegen ausfindig gemacht oder, wenn man ein solches gefunden, es doch noch nicht uͤberall in Anwendung gebracht. Binnen we— nigen Jahren sind in den noͤrdlichen und in anderen Kohlengru— ben viele hundert fleißige Arbeiter ums Leben gekommen; was jedoch noch furchtbarer ist, sogar seit dem letzten Mai sind uͤber 100 Personen ein Opfer solcher Ungluͤcksfaͤlle geworden; und in zwei Faͤllen wuͤrden wahrscheinlich mehr als zweimal so viel umge⸗ kommen seyn, waͤre nicht gerade der groͤßte Theil der Leute von der Arbeit entfernt gewesen. Dabei waren noch die Gruben, worin die letzten Ungluͤcksfaͤlle vorkamen, gerade solche, in denen man mit der groͤßten Vorsicht zu Werke ging und uͤberall, wo man Gefahr befuͤrchten konnte, Sicherheits-Lampen an der Stelle der Lichter gebrauchte. Die Eigenthuͤmer der Kohlen— gruben und die darin beschaͤftigten Arbeiter sind daher Willens, eine Bittschrift an das Parlament zu richten, damit dasselbe eine wissenschaftliche Kommission zur Pruͤfung der jetzt gebräuchlichen Lampen und zur Unterstuͤtzung der Mittel gegen die Entzuͤndung der Gase ernenne.“

Der Globe erklaͤrt sich zu der Versicherung ermächtigt, daß der zum Befehlshaber des Linienschiffs „Revenge“ ernannte Ca⸗ pitain W. Elliott nicht der Offizier sey, der Dom Miguel seine Dienste angeboten. „Es zeigt sich vielmehr“, sagt das genannte Blatt, „daß diese Ernennung der Admiralität große Ehre macht, denn Capitain Elliott ist ein Offizier, der sich, wie so manche andere brave und tuͤchtige Maͤnner, nur durch seine Verdienste emporgeschwungen hat. Der Name Elliott kommt in der Ma— rine so haufig vor, daß man fuͤglich das Geruͤcht, welches zu dieser Erklaͤrung Anlaß gegeben hat, nicht erst haͤtte zu wieder— holen brauchen.“

In diesen Tagen ist hier der Spanier Don Falipa Bauza mit Tode abgegangen; der Globe enthalt folgende Bemer— kungen uͤber den Verstorbenen: „Er war nicht nur ausgezeich⸗ net durch seine wissenschaftlichen Kenntnisse, sondern auch durch seinen freundlichen und edelmuͤthigen Charakter. In der Spani— schen Marine gebildet, begleitete er den beruͤhmten Malespina auf den im Jahre 1789 begonnenen umfassenden nautischen Ex— peditionen. Nach seiner Ruͤckkehr in sein Vaterland wurde Bauza bei dem Deposiso hidrograbhico zu Madrid angestellt und 'stieg allmaͤlig bis zum Chef dieser glaͤnzenden und nuͤtzli— chen Anstalt. Die genauen und schoͤnen Karten, die unter sei—⸗ ner Leitung herausgegeben wurden, sind die besten Proben von seiner Tauglichkeit fuͤr jenen Posten; sie sind in unserer Marine allgemein bekannt und werden von unseren Offizieren sehr ge⸗ sucht. Als Don Falipa im Jahre 1823 vom Spanischen Hofe verbannt wurde, suchte er in England eine Zuflucht; er war so eben im Begriff, in sein Vaterland zuruͤckzukehren, da machte ein Schlagfluß seinem Leben ein Ende.“

Aus Rew-HYork sind Nachrichten bis zum 11. Februar eingegangen, die wieder von einigen Fallissements melden; in den Geschaͤften zeigte sich noch immer große Schwierigkeit, und man konnte kaun zu 2 pCt. monatlicher Zinsen Geld bekommen. Die Bank-Angelegenheit war noch immer der Gegenstand der Kongreß⸗Verhandlungen, und man sah bis jetzt noch kein Ende derselben. Der Finanz⸗Ausschuß des Senats hatte seinen Be— richt uͤber die Zuruͤcknahme der Bank-Deposita abgestattet; Herr Webster war der Verfasser dieses Berichts, der sehr lang ist und das Verfahren der Regierung im hoͤchsten Grade mißbilligt. Der Praͤsident blieb aber unerschuͤtterlich bei seiner Ansicht ste hen, und man glaubte sogar, daß er so weit gehen werde, die Direktoren der Bank eines Kriminal⸗Verbrechens anzuklagen.

Ueber Nord-Amerika hat man auch neuere Nachrichten aus Mexiko bis zum 11. Januar. Santana's Zuruͤckziehung auf seinen Landsitz in der Nähe von Veracruz und die 1. in die sich Mexiko durch die Kirchen⸗Reform versetzt sieht, floͤßten kein besonderes Vertrauen ein. Die Zoll-Haͤuser hatten den Befehl erhalten, keine Regierungs⸗-Obligationen auf Rechnung der Zoͤlle anzunehmen; es war dies ein harter Schlag fuͤr die Einfuhr,