uͤber die Anbahnung eines Konkordats zu Regulirung der Weg— und Bruͤcken⸗Gelder. Das Maximum de wi, , n. . e ce. zufolge 5 Rappen fuͤr ein J Pferd fuͤr eine Weg⸗ ; — uß. 3) Einen Bericht uͤber Re— qulirung des Eingangs-Zolles fuͤr den Zwischen-Handel in den Kantonen. 4) Einen Bericht uͤber die Regulirung von Konfumo— Zöllen, Verbrauchs-Steuern und MarktZöllen, ferner Aͤber Auf— , eines eidgenossischen Zoll-Verwesers und die Bestimmung : ttribute. 5) Einen Bericht uͤber die eidgenossischen Graͤnz— Gebuͤhren und ihre Verwendung. Eine fernere Aufgabe die— ser Kommission war es, im Einverstandnisse mit dem bei den Sud⸗ Deutschen Höͤfen akkreditirt gewesenen Praͤsidenten v. Genzenbach, die Art und Weise zu berathen, wie den Verhaͤltnissen des Schwei zerischen Handels — der Deutschen Zoll-Union gegenuͤber — eine sichere Basis gegeben werden konne. Dieser Abschnitt der Kom— missional⸗Arbeiten ist noch nicht publik geworden, wahrscheinlich, um angefangenen Unterhandlungen in keiner Weise vorzugreifen. — Gestern Abend den Iten d. ist der K. Franzoͤsische Gesandte in der Schweiz, Graf v. Rumigny, in Zuͤrich eingetroffen. Da derselbe erst vor wenigen Tagen Paris verlassen, so ist zu er⸗ warten, daß derselbe Ueberbringer von Instructionen sey, welche eine endliche Befreiung der Schweiz von ihren Polnischen Gaͤsten
stunde von 16,900 Schweizer
seiner
moglich machen.
Spanien.
Madrid, 4. Maͤrz. In der hiesigen Hof-Zeitung vom heutigen Tage liest man: „In der Nacht vom 2. Marz wurde die Regierung benachrichtigt, daß an einem in der Straße To— ledo gelegenen Vesammlungsorte, genannt „Paradizo“, sich Symp⸗ tome von Unordnungen äußerten, und dort aufruͤhrerische Wuͤnsche und Geschrei ertoͤnten. Ehe die Polizei⸗Behoͤrden und die Trup— pen an Ort und Stelle angekommen waren, hatten sich schon eine große Anzahl ehrenwerther Buͤrger aus der Nachbarschaft dorthin verfuͤgt, um diesen Unfug zu unterdruͤcken und so ihre Ergebenheit für die legitime Sache Ihrer Majestäͤt Isabellas II. an den Tag zu legen. Unter den Individuen, welche verbrecherisches Geschrei ausstießen, blieben zwei todt auf dem Platze, und meh— rere andere wurden verwundet, indem sie sich den Truppen wi— dersetzen wollten oder zu entfliehen suchten. Alles, was ergriffen werden konnte, ward gleich in das Gefaͤngniß abgefuͤhrt, und die naͤmlichen Buͤrger aus der Nachbarschaft wirkten fortwaͤh— rend nebst den Truppen und den Behoͤrden zur Verhaftung der Aufruͤhrer mit. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin-Regentin hat, die Wichtigkeit dieses Ereignisses in Erwägung ziehend, ob— gleich die Ruhe des Ueberrestes der Hauptstadt dadurch nicht zu leiden hatte, fuͤr dienlich erachtet, nach Anhoͤ— rung des Minister⸗Raths folgende Maßregeln zu verordnen: 1) Die Militair-Behoͤrde wird in Gemaͤßheit des Art. 7 des De— krets vom 18. Maͤrz 1831, daß die Abkuͤrzung der Prozeß⸗For⸗ men gestattet, zum Urtheile uͤber dieses Vergehen schreiten; 2) zur schnelleren Instruction des Prozesses und zur schnellsten Be— strafung der Schuldigen sollen getrennte Proceduren statthaben; 3) damit die Kommission schneller verfahren kann, sollen die durch die Koͤniglichen Dekrete bestimmten Empoͤrungs- und Verschwöͤ— rungs⸗Sachen ausschließlich zu ihrer Kompetenz gehoͤren, indem die gewohnlichen Gerichte sich nur mit den gemeinen Vergehen beschaͤftigen werden; 4) um den naͤmlichen Zweck zu erreichen, jenen naͤmlich, den Schluß der schwebenden Sachen zu beschleu— nigen, soll die Militair-Komission sich in drei oder mehrere Sec— tionen theilen, deren jede aus einer Anzahl kompetenter Richter bestehen soll. Zu diesem Ende wird der General-Capitain die⸗ ser Provinz die Mitglieder dieser Kommission und die General⸗ Prokuratoren, die noͤthig seyn werden, ernennen; 5) die Militair⸗ Kommission wird unverzuͤglich und vor jeder andern Sache zur Instruction der Angelegenheit in Betreff des in der Straße To— ledo stattgehabten Vorfalls schreiten und Ihrer Majestäͤt alle 24 Stunden von dem Zustande des Prozesses Bericht abstatten.“ Die Zeitung el Siglo legt diesen Ereignissen einen ernst— haftern Charakter bei. Nach der Erzählung dieses Blattes be— faͤnde sich Madrid in einer Art von Anarchie. Mehrere Ein— wohner, deren Namen dasselbe anfuͤhrt, sind in den Straßen durch Karlisten angegriffen und genoͤthigt worden, zu ihrer Ver— theidigung die Waffen zu ergreifen. üÜnter den verhafteten Per— sonen befinden sich merkwuͤrdigerweise viele Anhaͤnger der Koͤnigin. Das Boletino do Comercio beschuldigt die Königl. Frei— willigen wegen dieser Vorfaͤlle; es gesteht, daß die Unordnungen mehrere Naͤchte dauerten, und daß endlich eine Rotte Ruhestoͤrer so weit gegangen ist, auf die Anhaͤnger der Koͤnigin in dem Viertel Cebada unter dem Rufe: Es lebe Don Carlos! Feuer zu geben. Bald zogen sie sich in ein Haus der Straße Toledo, das sie mit dem Namen „Schloß Karls V.“ geschmuͤckt hatten, zuruͤck, wo sie einen verzweifelten Widerstand leisteten; ihrer 5 oder 6 wurden getoͤdtet und etwa 30 verwundet: die Soldaten
haben diese letztern in das Gefaͤngniß geschleppt. Auch die Trup⸗
pen hatten auf ihrer Seite Verwundete; Wurfgeschosse jeder Art wurden durch die Aufruͤhrer geschleudert. Am Schlusse sagt dieses Blatt ebenfalls, daß man kein Mitleiden mit den Rebel— len 3 ö . R ekanntlich hat das Dekret uͤber die staͤdtische Miliz fa
in allen Theilen Spaniens Widerspruch . Zu chf haben alle staͤdtische Freiwillige, die unter den Waffen standen, sich aufgelost, als sie die Grundlagen dieses Dekrets erfuhren; das Naͤmliche geschah zu Valladolid, Santander, Salamanca und uberall, wo es bekannt ward. Die Koͤnigin hat daher am 1. Marz folgendes Dekret erlassen: „Die bewaffnete Macht, welche auf mehreren Punkten des Königreichs, die unter der Benennung: „Staͤdtische Miliz“, „Freiwillige Isabella's II.“, oder unter jedem andern Namen schon organisirt ist, soll unter den unmittelbaren Befehlen der General⸗Capitaine fortbestehen.“ — Das Dekret vom 16. Februar hatte den Zweck, diese bewaff⸗ nete Macht aufzuloͤsen. Das neue Dekret verordnet, die staͤdti⸗ sche ferner so zu organisiren, wie sie nach dem Dekret vom 20. Februar gebildet werden sollte, das schon eine erste Modification des Dekrets vom 16. Februar war.
Ein Befehl der Königin⸗-Regentin an die Verwaltungs⸗De⸗ Putation der Provinzen Alava, Guipuzcoa und Biscaya enthält Folgendes: „Die Empoͤrung, welche die Provinzen heimsucht verursachte und verursacht ihnen noch taͤglich ungeheure Kosten Um diese zu bestreiten, sind die Deputationen ermaͤchtigt, eine außerordeniliche . auszuschreiben, und diese auf die Geistlichen nach dem buchstaͤblichen Texte des Gesetzes VI. Tit. II. Buch 1. der novissima recopilacion auszudehnen, das sie fuͤr verbindlich erklaͤrt, zu den Unkosten, welcht die Bewachung und Vertheidigung des Landes zum Zweck haben, beizutragen.“
Inland.
Berlin, 18. März. Des Koͤnigs Majestaͤt der Vestreitun mehrerer kirchlichen Ven ref 3 . zu Lissen, Reg. Bezirk Merseburg, eine Beihuͤlfe von 300
weniger an sie gewohnt. Und hat es nicht was Wunderbares,
316
Rthlrn. als ein Gnaden⸗-Geschenk mittelst Allerhoͤchster Kabinets— Ordre vom 13ten v. M. zu bewilligen geruht.
— Voergestern Nachmittag fiel die Ssaͤhrige Tochter eines hiesigen Buͤrgers, als sie auf dem Hofe eines am Fortifications— Graben belegenen Hauses in der Jerusalemer-Straße spielte, ins Wasser und wurde von der jetzt besonders starken Strömung fortgerissen. Der Kuirassier Friedrich Loͤsch, von der Zten Esca— dron des Garde-Kuirassier-Regiments, der erst seit 8 Tagen aus dem Lazareth entlassen war, Und gerade des Weges ging, warf sich sofort bei dem Wassergange an der Mohrenbrücke in den Graben, und rettete mit höͤchster Lebensgefahr unter der genann— ten Bruͤcke das Kind, das zwar bewußtlos war, jedoch durch an, gestrengte äͤrztliche Bemuͤhungen wieder ins Leben zuruͤckgerufen wurde. Der Garde-Kuirassier Loͤsch sank nach volkbrachter Ret— tung gleichfalls in Bewußtlosigkeit und mußte aufs Neue nach dem Lazareth geschafft werden.
— Am 5ten d. M. beging der evangelische Prediger Jo— hann Christoph Hergesell an der Kirche zu Ottendorf im Kreise Bunzlau seine 5(jaäͤhrige Amts⸗-Jubelfeier.
Die Gemeinden im Regierungs⸗Bezirke Koblenz haben im Jahre 1833 folgende Leistungen gemacht: J. Fuͤr kirchliche Zwecke. . . 23,228 Rthlr. II. Fuͤr Schul-Zwecke. . . . 55, 109 Rthlr. III. Fuͤr Medizinal⸗Zwecke. . 9g, 797 Rthlr.
/ /// / Ss, 37. thñ.
— Der Graf von Hohenthal zu Hohenprleßnitz hat der
Hohmannschen Stipendien-Kasse zu Koͤnnern, welche allsäͤhrlich eine Anzahl armer Kinder kleidet, ein Geschenk von 200 Rthlrn. gemacht. — Zu dem projektirten Buͤrger-Schulbau in Zeitz hat die dasige Maurer,, Steinhauer- und Ziegeldecker⸗Innung einen Beitrag von 200 Rthlrn. offerirt. — Die aus Wettin gebuͤrtige, zu Breslau verstorbene Handschuhmacher-Wittwe Pickard hat den Armen in Wettin ein Legat von 500 Rthlrn. vermacht. — In das Koͤnigliche Landarmen-Verpflegungs⸗-Institut zu Tapiau wurden im Laufe des vorigen Jahres 9G maͤnnliche und 125 weibliche Armen und Vagabunden gebracht. Am Schlusse des Jahres 1832 befanden sich in diesem Institute 248 maͤnnliche und 88 weibliche Individuen. Von dieser Ge— sammt-Zahl von 851 Personen sind waͤhrend des vorigen Jahres 32 verstorben und 457 entlassen worden, so daß am letzten De— zember noch 362 (276 maͤnnliche und 86 weibliche) in dem In— stitute vorhanden waren. Die Einnahme belief sich auf 28,193 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf., wozu der Bestand aus dem Jahre iss? von 13,836 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. kommt. Die Gesammt— Einnahme war also 43,346 Rthlr. 8 Sgr. 3 Pf. Die Ausgabe betrug 30,äg5 Rtihlr. 26 Sgr. 5 Pf., so daß am 1. Januar d. J. ein Bestand von 12,876 Rthlr. 11 Sgr. 10 Pf blieb, wovon 194900 Rthlr. bei der Koͤnigl. Bank Ldeponirt sind. — Man schreibt aus Hirschberg unterm 11. d. M.: „Seit gestern Abend herrschte bei uns ein schrecklicher Sturm mit untermischtem Hagelwetter. Heute fruͤh um halb 4 Uhr, als er mit furchtbarer Wuth hauste, hoͤrte man ploͤtzlich einen starken Donnerschlag, und der damit verbundene Blitzstrahl er— hellte die Nacht. Viele Personen glaubten, es sey, weil es den Abend vorher schon gewetterleuchtet hatte, ein mit dem Sturme verbundenes Gewitter gewesen, welches das Grauen der Nacht erhoͤhte; allein nach Aussage mehrerer Personen, die sich auf der Straße befanden, ist es eine glanzvolle Feuerkugel gewesen, die mit heftigem Donnerschlage zersprang und in der Umgegend un— serer Stadt (nordoͤstlich) niedergefallen zu seyn scheint.“
Wissenschaftliche Nachrichten. Wenn man die unendliche Arbeit bedenkt, welche auf die Beobachtung des Mondes, auf die Bestimmung seiner so hoͤchst zusammengesetzten Bewegung verwendet worden ist, so kann man fragen, 5a. der Erfolg diese Muͤhe gelohnt? Gewiß, denn durch den Mond wissen wir, daß vor 2. 00 Jahren ein Tag genau so lang war, wie jetzt; an ihn knuͤpfte Newton die Ent— deckung der allgemeinen Schwere, jenes Grund-Prinzips aller himmlischen Bewegungen, durch ihn endlich hat die Schifffahrt jene Sicherheit erhalten, die uns imponiren wuͤrde, waͤren wir
wenn Capitain Basil Hall uns erzählt, daß, als er nach 89täͤgi— ger Fahrt, aus welcher er in der Ferne nur ein einziges Segel gesehen, von der West-Kuͤste Mexiko's aus um das Kap Horn herumgeschifft und nach der Berechnung seiner Mond-Beobach— tungen sich dicht vor Rio Janeiro befindet, dies dem Schiffs— Volke sagt, und als der Nebel sich ploͤtzlich verzieht, wirklich der Fels am Eingang des Hafens so dicht vor ihm steht, daß, um einzulaufen, er den Cours des Schiffes nicht im geringsten zu aͤndern braucht? Einen so treuen Fuͤhrer naher kennen zu lernen, erfordert die Pflicht der Dankbarkeit. Das, was uns als Knaben die verwitterten Zuge eines Greisen-Antlitzes zu seyn schienen, be— stimmt sich in einem besseren Fernrohr zu einer mannigfaltig ge— stalteten Karte. Dunkle Schatten lassen scharf abstuͤrzende Ge— birge vermuthen, Ketten schließen sich an Ketten fecherfoͤrmig von bestimmten Punkten sich verbreitend, aus kraterfoͤrmigen Vertiefungen erheben sich Huͤgel, vielleicht durch eben dieselben Kraͤfte emporgehoben, als die zuerst gesprengte Decke; Alles eigt sich so scharf begraͤnzt, wie durch keine Atmosphaͤre getruͤbt. er aber kann sich ohne Fuͤhrer in diesem Chaos zurecht fin— den? Mit vollem Recht glauben wir hierzu die Herren Wilh. Beer und Mädler empfehlen zu konnen, welche die Ergeb— nisse mehrjähriger mit vorzuͤglichen optischen Huͤlfsmitteln an— gestellten Beobachtungen in einer Mond-Karte niedergelegt haben, deren erstes Viertel: die nordwestliche Section, welche eben bei Simon Schropp und Comp. erschienen ist, be— weist, daß in Deutschland neben der hohen Ausbildung der theo— retischen Astronomie die physische sich ebenfalls eine wuͤrdige Stelle * sichern wisse. Die Projection ist orthographisch fuͤr mittlere ibration geltend, die Karte, lithographirt von Herrn Vogel, entspricht, so weit es der Maßstab derselben zuließ, der Lehmann— schen Bergzeichnungs-Theorie. Die von Schröter eingefuͤhrte und von Lohrmann angenommene Eintheilung des Lichts in 10 Abstufungen ist beibehalten, Farben-Nuancen außerdem durch eine unterscheidbare Bezeichnungsweise hervorgehoben. Die Be— obachtungen wurden mit einem achromatischen Fernrohr von 4“ Brennweite und 42 Dec. Linien Apertur, welches bei voller Schärfe der Bilder eine 300malige Vergroͤßerung gestattete, an— gestellt und dadurch 106 Hauptpunkte bestimmt, zwischen denen dann die zweite und dritte Ordnung eingeschaltet wurden. Die Abtheilung der 3 Fuß im Durchmesser haltenden Karte in 4 Viertel ist besonders bequem, wenn man sie vor dem Fern— rohr zu brauchen wuͤnscht, doch kann sie auch zusammengefuͤgt werden und wird mit der versprochenen Erlaͤuterung in dieser Form ein Bild unsers Nebenplaneten in wuͤnschenswerther Voll—
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt.
ach ei 17. März.. 6 uhr. eg, een,
Wind ... .. Wolkenzug
. 341,9 o Par. Quellwärme 6, 70 — Os 5 R. Flußwärme 3,7 o — 2,0 9 R. Bodenwärme 3, 55 Ausdünst. 0, o 41* I ⸗ Niederschlag 0 Nachmittags
341, o Par 4 2, * R. — 1,1 2
halbheiter.
Luftdruck. 340,17 * Par. Luftwäͤrme — 1,2 0 R. Thaupunkt — 4,5 0 R. Dunstsaͤttg. 72 pCt.
Wetter.... ö
Allgemeine
M 79. e . 1
Berliner Bärse.
.
Berlin, Donnerstag den 20sten Marz 1834.
Den 18. März 1834.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours - Zettel. (Preuss. Cous
br. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30.
Kurm. Obl. m. I. C Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königsh. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr.
Wacrschan ...
Kanz- Bill. 221 61M. 33 46
g3z. a 94.
Amtliche Nachrichten. Kronik
Ihrc Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande und Hoͤchstihre Tochter, die prinzessin Louise Koͤnigl. Hoheit, sind nach dem Haag zu— ruͤckgekehrt. ö Der bei dem Kammergericht angestellte Justiz-Kommissarius
bon Tempelhoff ist zugleich zum Notar in dem Departement dieses Kollegiums ernannt worden.
beam me ,
Ddr, e, St. Schuld. Sch. ] Grosshz. Pos. do.
EOstpr. Pfandhr. Ta ges.
Kur- u. Neum. do. Schlesische R kst. C. d. .- u. N. Z. Sch. .I. K. u. N.
lloll. mn. Dukk.
Friedrichsd'or .. Disconto. ...
Wechs 261 0 8 n F.
Präm. Gch. d. Se eh.
1 —
82
— — — — 26
1111
8G ü n t n g chung .
Mit dem 1sten k. M. wird versuchsweise fuͤr die Sommer— Monate eine zweite tagliche Schnell⸗Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang gesetzt werden, welche aus beiden Orten um 5 Uhr Morgens abgeht, und gegen 9 Uhr Abends an bei— Zu dieser Schnell-Post kommen sechssitzige Auch werden in noͤthigen Faͤllen Bei— Chassen gestellt. Hinsichtlich des Personen-Geldes und des Reise— Gepaͤcks treten dieselben Bestimmungen ein, welche fuͤr die bereits bestehende Berlin⸗Magdeburger Schnell⸗-Post guͤltig sind.
Zur Erleichterung des Reise-Verkehrs zwischen den Staͤdten Berlin, Potsdam und Brandenburg ist bei der neu eingerichte— ten Schnell-⸗Post das Personen-Geld fuͤr die Orts-Reisenden
zwischen Berlin und Brandenburg auf 1 Rthlr. -0 Sgr. und
zwischen Potsdam und Brandenburg auf 1Rthlr. festgestellt worden, wofür jedoch nur die freie Mitnahme kleiner Reise⸗Beduͤrfnisse bis zur Schwere von 19 Pfund gestattet ist. ö Fuͤr die Orts-Reisenden zwischen Berlin und Potsdam kom— men bei dieser neuen Schnell⸗Post die fuͤr die Journaliere zwi— schen diesen Staͤdten guͤltigen Bestimmungen in Anwendung. Waͤherend des Bestehens der neuen Schnell-Post wird die Berlin⸗Potsdamer
Eren ss. Co,;,
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1
den Orten eintrifft. Wagen in Anwendung.
Ausggsburn......... ..... k -)
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Auswärtige Börsen. Amsterdain, 13 Mürz
Niederl. wirkl. Schuld 4973. 58 do. 9843. Ausgesetzte
413 Amort. 885 313 7I.
Drimieu- Scheine 9fz Russ. (v. 18283) —. (v. 1831, 9Sdz 53 Spas.
Oesterr. 965.
Journaliere aus Berlin abgefertigt 8 Uhr Morgens, um 11 Uhr Vormittags, 2 Uhr Nachmittags,
um 6 Uhr Abends,
um 10 Uhr Abends,
und aus Potsdam im Sommer um 5 Uhr fruͤh (im Winter um 6 Uhr fruͤh) 9 Uhr Morgens, um 12 Uhr Mittags, um 3 Uhr Nachmittags, 8 Uhr Abends. N., den 15. Maͤrz Der General⸗-Postmeister, von Nagler.
Faris, 12. Mär. 53 Rente (Coup. det.) pr. compt. 1044. 70. fin. cour. 104. 99. 3 br. compt. 78 45 tin cour. J8. 69.
58 Neap. pr. compt. 94. 7. fin Cour. 94. 90. 58 Span. perp. 62.
55 Beg ghz. X 1065. 53 Rn.
St. Petersburg, 8. Müäræ. Hamb. 3 Mon. 9. Lond. 3 Mon. 1633. 33. 68 Inser. 1271. 58 do. 94.
Warschau, 14 Märæ. Pfandhr. 931. 94. Part. Obligat. 578 Russ. Assign. 184. 185.
Warschau, 15. Märæ. Nummern der Haupt- Prämien, welche bis zum Abgange der Post gezogen sind: No. g5011 a 460000 Fl. 66229 à 2500 FI. 4344 à 19060 FI. 41737 à 1000 Fi. 41137 à 2500 FI. 51542 à 2500 H. à 2500 FI. 456953 à 1000 FI. 96824 100 39000 à 1000 FI. Nachschrift. 58127 à 1000 I.
Silb.· Rub. 56]
S100 à 1000 FI. 54h66 FI. 110294 àù 2500 Fi. à 25 0 FI. S665 à 5070 FI. 46634 500 Fl. No. 707 ficl die Haupt-Prämie von 300000 RFI. 41115 à 2500 FI. 57945 à 1000 FI.
Frankfurt a. A 118117 a 2500 FI. .
r , k . 6
Angekommen: Se. Erlaucht der Graf Henrich zu
Stolberg-Wernigerode, von Wernigerode.
Königliche Schanspiele. Im Opernhause: Das erste Debuͤt,
komisches Gemaͤlde in 3 Abtheilungen, von L. Angely. .
Die Maskerade, komisches Ballet in 1 Akt.
F. Elsler werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause:
Mittwoch, 19. Maͤrz.
Zeit ungs⸗Nachrichten. w a nd.
Frankreich. Der zur Begruͤndung des Gesetz-Ent— burfes wegen eines Zuschusses von 1,500,900 Fr. zu geheimen Ausgaben in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kam— er von dem Minister des Innern gehaltene Vortrag lau— ete im Wesentlichen folgendermaßen:
„M. H., das Budget von 1833 enthalt eine Bewilligung von Qbs,50) Fr. fuͤr geheime Ausgaben des Ministeriums des Innern. Da jenes Budget im Anfange des Jahres 18533 votirt wurde, so onnte ich nicht, wie es in den fruͤheren Sessionen geschehen war, bgleich auf einen Supplementar-Kredit antraͤgen. Unfang des Jahres 1831 abwarten, um die Bedürfutsse dieses heils des oᷣFentlichen Dienstes besser würdigen und chuß von Ihnen kahren fuͤr Unumgaͤnglich nothwendig erkannt haben. en, meine Herren, daß die in dem gewoͤhnlichen Budget fuͤr seheime Ausgaben bewilligte Summe durch bestimmte uͤnd be— laͤndige Verwendungen absorbirt wird, und daß fuͤr die drin— Lendsten Beduͤrfnisse des Sicherheits-Dienstes nichts uͤbrig hleibt. ige Unzulänglichkeit jenes Kapitels ist um so begreiflicher, ses sich in ruhigeren Zeiten doppelt so hoch belief. dendigkeit jenes Kredits ist rein politischer Natur. sruͤnde desselben heißt also gewissermaßen den moralischen Zu—⸗ and des Landes darlegen. Ich beabsichti untersuchung wieder zu erbffnen, welche allj er Adresse angestellt wird; aber ich habe Ihne
a seconde représentation de: li. retour, on: La suite de Michel et Christine, vaudeville en 2) Lu secoude représentation de: Le räüve du mari, ou: Le mantt au, comédie en 1 acte eit en vers. 3) Monsieur Mausflet, ou: He duel au troisième étage, vau— deville comique en 1 acle. Donnerstag, 20. Maͤrz. stenmale: Koͤnig Konradin, historische Tragödie in 5 Abthei= lungen und einem Vorspiel, von Raupach.
Freitag, 21. Maͤrz. Im Opernhause: Fernand Cort in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von Spontini. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königstädtisches Theater. Mittwoch, 19. März. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sohn von Nuͤrnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel „der juͤngere Sohn“, von Charlotte BirchPfeiffer.
Donnerstag, 20. Maͤrz. 4 Akten, von Beck.
1 acte, par Serihe.
Paris, 12. Maͤrz.
Im Schauspielhause:
Ich mußte den
einen Zu⸗ verlangen zu
Die Schachmaschine, Lustspiel in
Freitag, 21. Maͤrz. Zum erstenmale; Die Unzertrennlichen, Posse in T Akt, frei nach dem Franzoͤsischen des Scribe, vom Philipp, Drama in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von Fr. Genée. Zum Beschluß: Zum erstenmale: Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt, nach dem Franzosischen von L. Angely.
Die Noth⸗ yr. Arendt. Hierauf: Die Beweg⸗ e nicht, die all gemeine hrlich bei Erdrterung n wenigstens die Mo⸗
Gerste 1 Rthlr., 260 Sgr. 5 Pf
staͤndigkeit und Deutlichkeit gewähren. Xz.
ificationen zu bezeichnen, die seit Erdͤffnung der Session in dem uustande der Dinge eingetreten seyn bürften. Uunkte hauptsaͤchlich zu beruͤcksichtigen: der Zustand der westlichen hepartements, die Intriguen der Anhänger der vorigen Reglerung, e umtriebe der redolutionngiren Gesellschaften und das Betragen er fremden politischen Fluͤchtlinge. Diese vier Punkte schließen alle Fragen der offentlichen Ordnung in sich, und die Kammer wird mir eshalb erlauben, etwas naͤher bestlichen Departements ist er Saame des Buͤrgerkrieg
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 17. Maͤrz 1834. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, (schlechte Sorte) 4 Rthlr. 6 Sgr 3 Pf; Roggen 1 Rthlr 7 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr; große Gerste 25 Sgr.; klemme f; Hafer 25 Sgr., auch
fer: Weizen (weißer) 2 Rthlr, auch 1 Rthlr. 25 Sgt. . ; . * Iithir 7 Sgr. 6
auch 22 Sgr. 6 auf dieselben einzugehen eine Besserung nicht zu verkennen, denn gerkrieges ist daselbst erstickt. Auch hat die Re⸗ g von den beiden Kammern das Mittel verlangt und erhalten, egen die jetzt noch dort herrschenden Unordnungen das ein⸗ me ist: eine Vermehrung der Gendarmerie. Aber dadurch heimen Ausgaben in jenen Gegenden nicht entbehrlich Es ist schwer, inmitten einer Bevdlkerung, welche sich d gut unter einander versteht, A aher seine Zuflucht zu mobllen onderen Fonds monatliche Gratificgtionen erhalten ung, die durch K Fergüͤtung nach
beniger bedeutende
und 1 Rthlr. 15 Sgr.; 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf; große Gerste 1 Rthlr. 1 S Gerste . . Hiß 23 Sgr. 9 Pf.; Sor r. 12 Sgr. 6 Pf.
ö. Con bend den 15. Maͤrz 1834. Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 8 Rtblr.; der Centner Heu 1Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
ssen * (schlechte
enten zu unterhalten. Kolonnen nehmen, die aus dem be— ; n Jede Verhaf⸗ undschafter bewerkstelligt wird, zieht ebenfalls eine Eine einzige Operation der Art hat 60090 Verhaftungen Versprechungen gemacht
Man muß
Redacteur Cotteæl. — — mmer
aben nicht Gedruckt bei A. W. Hayn. h
werden muͤssen.
Es ist dies das einzige Mittel, dem dortigen Zustand der Dinge ein Ende zu machen. Eine Bande Chouans und eine Kolonne koͤnnen in geringer Entfernung neben einander vorbeigehen, ohne sich zu begegnen. Eine geheime Beaufsichtigung und das maͤchtige Mittel der Belohnung set weit wirksamer. Fersey, Guernsey und die Kuͤsten müͤssen ebenfalls beobachtet werden. Die Polizei und die geheimen Fonds haben uͤberall zu thun. Die Intriguen der legiti⸗ mistischen Partei haben sich von dem Westen, wo sie ihren Einfluß verloren, nach anderen Punkten gewendet und zu anderen Angriffs Mitteln ihre Zuflucht genommen. Sie bezahlen Zeitungen, die von einem in Paris errichteten Comit« das Losungswort erhalten. Meh⸗ rere Korrespondenten haben sich mündliche Instructionen geholt. In Toulouse hat sich ein Comité gebildet, welches mit Bordeaux kor⸗ respondirt. Lyon hat im Verein mit Marseille und Avignon eine legitimistische Agentur. Die Legitimisten der an Spanien graͤnzen⸗ den Provinzen hoͤren nicht auf, sich in die Angelegenheiten der Halbinsel zu mischen. Es ist daher nothwendig geworden, die Be⸗ aufsichtigungs⸗Mittel zu vermehren. Dasselbe gilt von der Italiaͤ—⸗ nischen und Schweizerischen Graͤnze. Die Vendéer und andere An⸗— haͤnger der vorizen Regierung, die die Sache Dom Miguels ver⸗— lassen haben, sammeln sich an den Kuͤsten des Mittellaͤndifchen Mee⸗ res; Nizza hat deren schon einige aufgenommen. Die Reisen nach Ita— lien und nach Prag haben unsere Aufmerksamkeit erregen muͤssen. Neuere Versuche zu Aix und Marseille haben bewiesen, daß unsere Beauf— sichtigung weder uͤrerfluͤssig noch ohnmaͤchtig war. Da jen Faction keine Art von Heuchelei verschmaͤht, um ihr Ziel zu erreichen, so hat sie zuerst die Vereine fuͤr die politische Emancipation und fuͤr die Wahl⸗Reform gestiftet; sie, die von 1817 bis 1850 alle ihre An⸗ strengungen gegen die Wahl- Freiheiten gerichtet hatte, behauptet jetzt, die Nation emancipiren zu wollen. Aber nur in der entgegen⸗ gesetzten Partei hat sie Thoren oder Mitschuldige gefunden; alle gu⸗ te Buͤrger haben den Fallstrick erkannt. Man mißtraut dem, was ein Feind wuͤnscht, und jene Partei hat sich laut genug fuͤr den Feind Frankreichs erklaͤrt. Wie groß uͤbrigens ihre Ohnmacht auch seyn moge, so muß sie doch genau beobachtet werden. Ihre Verzweigungen sind nicht weniger thaͤtig, als die der entgegen eier Faction. Sie stuͤtzen sich auf die alte hald politische, halb religiose Organisation einer jesuitischen Verbruͤderung, die der Restauration so verderblich gewesen ist. Auf alle diese Verbindungen hat man ein sehr wachsames Auge. Andere gleich ohnmaͤchtige Leidenschaften haben andere Elemente der Un⸗ ordnung geschaffen. Schon im vergangenen Jahre habe ich Gele⸗ genheit gehabt, Sie auf die revolütionngiren Vereine aufmerksam zu machen, welche in Frankreich im Schatten unserer Freiheiten estiftet worden sind. Die Plaudereien und Prahlereien einiger oͤf⸗ ern rden Blaͤtter haben Ihnen schon genug von jenen Gese ch ten gefagt, die wir nicht mehr geheime nennen können, da sie selbst laut eine solche K von sich abgelehnt haben. Ihre Intriguen, ihre Schriften, ihre Komplotte, Alles ist bekannt. Man kennt auch ihre traurigen Hoffgungen, das Bestehende um jeden Preis umstuͤrzen, die gesellschaftliche Ordnung uͤber den Haufen sto⸗ ßen und sich dazu aller moglichen sich etwa darbietenden Ereignisse und üngluͤcksfaͤlle bedienen zu wollen. In allen ihren Aufruhr⸗Versuchen be⸗ siegt, von den Straßen mit ihren Ausrufern vertrieben, von den Kammern mit ihren Bittschriften zu Gunsten des allgemeinen Wahlrechtes uruͤckgewiesen, sehen wir jetzt die revolutionnairen Gesellschaften ihre gänze Thaͤtigkeit den arbeitenden Klassen zuwenden und sich der so schwierigen Frage des Arbeitslohnes als eines Elementes der Unordnung bemächtigen. Hier beginnt ihre wahrhafte Gefahr, und hier hat die Regierung die Legislatur zu Huͤlfe rufen muͤssen. Schon laͤngst hat man sich nicht mehr daruber gewundert, daß man in der Kaiserlichen Gesetzgebung keine hinreichende Huͤlfsmittel gegen die geheimen Gesellschaften vorfand. Napoleon, als er seine Gesetzbuͤ⸗ cher entwarf, war in der That weit davon entfernt, an eine soche Gefahr zu denken. Frankreich hatte seit langer Zeit die blutige Er⸗ innerung an die politischen Gesellschaften mit Abscheu zuruͤckgewiesen. Der r e , dachte nicht daran, die Gesellschaft argen eine Gefahr zu vertheidigen, die er auf ewige Zeiten fuͤr unmoglich hlelt. Und brauchte ubrigens die Kaiserliche Regierung irgendwo anders, als in ihrer unumschraͤnkten Gewalt, ein Unterdruͤckungs- Mittel gegen irgend eine Gefahr zu suchen? Wer haͤtte es gewagt, wer haͤtte es auch nur gekonnt, sich unter einer Regierung, die durch ihre Censur alle Arten von Deffentlichkeit im Zaume hielt, fuͤr einen Republi⸗— kaner oder fuͤr einen Royalisten zu erklaͤren? — Die Anwesenheit der fremden politischen Fluͤchtlinge vermehrt ebenfalls die Beduͤrf— nisse des Sicherheits⸗-Dienstes. Man hat aus dem kuͤrzlich gegen Savoyen gemachten Versuche abnehmen koͤnnen, wie nothwendig es im Interesse unserer eigenen Ruhe ist, die Bewegungen jener Fluͤchtlinge an unseren Graäͤnzen zu bewachen, und zu verhindern, daß ihre Unvorsichtigkeiten nicht auf unser Ge— biet und auf unsere Bevoͤlkerungen zuruͤckwirken. Ein neuer⸗ liches Beispiel hat Ihnen bewiesen, welche Buůrgschaft eine vorbeu⸗ ende Beaufsichtigung nicht allein gegen stuürmische Auftritte, ondern auch den Parteien selbst gewaͤhrt, um sie vor unsinnigen Versuchen, deren Opfer sie immer sfelbst sind, zu bewahren. An dem Tage, wo Sie den Manen eines Ihrer Kollegen die letzte Ehre er⸗ wiesen, fehlte es sicher nicht an aufruͤhrerischen Anreizungen, noch an Vorbereitungen zu Unruhen. Aber inan wußte, daß die Verwal⸗ tung benachrichtigt und die oͤffentliche Meinung auf ihrer Hut war. Durch maͤchtige Demonstrationen wußte die Behörde jeder Unord⸗ nung vorzubeugen, und der Tag verlief ruhig. Ein neuer Beweis dafür, daß die Agenten der Behorde niemals den Vorwand zu Kol⸗ lisionen geben, und daß die Unruhen in der Regel nur an den Ta⸗ gen und auf den Punkten stattfinden, wo man die Behörde nicht Leruͤstet glaubt. Sie wird dies aber immer und überall seyn, so lange Ihr Beistand derselben nicht fehlt. Sie nimmt denselben in Anspruch, im Namen der bereits erlangten Resultgte, und im Namen so vieler offentlichen und Privat-Interessen, die fuͤr die Zukunst gleicher Buͤrg⸗ schaften bedürfen.“ . . In einem Schreiben aus Rouen heißt es: „Die Arbeiter in den Faͤrbereien des Thales Maromme haben ihre Werkstaͤtten verlassen. Es steht zu befuͤrchten, daß die Arbeiter der Spinne— reien, welche taglich 15 Stunden arbeiten, versucht werden, die— sem Beispiele zu folgen. Dies koͤnnte ernsthaft werden; denn man zaͤhlt deren ungefaͤhr 0, 000 im Departement der Nieder— Seine und in der Umgegend von Rouen. Bis jetzt zeigt Nichts an, daß politische Einfluͤsse dabei im Spiele sind.“
Großbritanien und Irland. .
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 13. März. Die Bill uͤber die Zucker⸗Zoͤlle und uͤber die Ausdehnung des Wahlrechts von Warwick auf den Flecken Lea— mington Spa, die am Dienstag im Unterhause die dritte Lesung erhalten hatten, wurden eingebracht, und Graf Durham, der auf die erste Lesung der letzteren Bill antrug, welche auch ge—
nehmigt wurde, bemerkte, daß er vor der zweiten Lesung in keine Eroͤrterungen uͤber diese Maßregel eingehen wolle, die das Unter haus fast einstimmig angenommen habe; wenn sich nicht einer der edlen Lords der Bill widersetzen wollte, wuͤrde es uͤberhaupt nicht noͤthig seyn, sich in die Details jener hoͤchst unange—⸗ nehmen Angelegenheit einzulassen, wenn sie aber Widerspruch faͤnde, so wuͤrde es besser seyn, die zweite Lesung bis nach den Oster-Ferien zu verschieben. Lord Ellenborough wuͤnschte zu wissen, wie lange diese Ferien diesmal dauern soll⸗ ten, worauf Graf Grey erwiederte, daß die Vertagung am 26. d. stattfinden sollte, und daß wohl zehn Tage ,,, , r, ehe die Verhandlungen wieder beginnen koͤnnten, weil viele Pairs einige Zeit in den Provinzen beschaͤftigt seyn wuͤrden, da in der naͤchsten Woche die Vierteljahrs-Sessionen stattfaͤnden. Unter den Bittschriften, welche sodann dem Hause vorgelegt wurden, befand sich eine vom Grafen Durham uͤberreichte, die von ei⸗
'ner großen Zahl der in London praktisirenden Aerzte, welche Li—
centiaten des medizinischen Kollegiums sind, unterzeichnet war, die sich daruͤber beschweren, daß sie von gewissen Privilegien ausgeschlossen seyen, auf welche sie Anspruch zu haben glaubten. Lord Durham wies nach, daß sich in Lon— don und seiner Umgegend nur 203 Aerzte erster Klasse befaͤnden, und hielt diese Zahl fuͤr viel zu gering bei einer so starken Be⸗ völkerung. In Berlin, sagte er, das eine Bevoͤlkerung von 249,000 Seelen habe, befaͤnden sich 228 Aerzte, in Paris, bel einer Bevölkerung von g35, 000 Seelen, g25; London aber, das eine Bevölkerung von 1,500,000 Seelen habe, zaͤhle nur 203 Aerzte, von denen nur 108 in der Hauptstadt und in einem Um— kreise von 10 Englischen Meilen praktisirten. Berlin, fuhr er fort, habe 174 Chirurgen und Apotheker, Paris 159, London 2000. Nun beschwerten sich die Bittsteller daruͤber, daß Niemand als Arzt in London praktisiren duͤrfe, wenn er nicht erst eine Pruͤ— fung vor dem medizinischen Kollegium bestanden hatte, obgleich dieses Kollegium keine so große Verdienste besitze, denn in den 260 Jahren, seitdem es bestehe, habe es nur 18 Baͤnde an's Licht gefoͤrdert, waͤhrend von den medizinischen und chirurgischen Gesellschaften auf dem Kontinent in den letzten 30 Jahren allein 80 Baͤnde publicirt worden seyen; das Publikum leide durch das jetzige System großen Nachtheil, denn es befanden sich unter den von der Praxis ausgeschlossenen Aerzten viele sehr tuͤchtige Leute, deren Rath und Huͤlfe ihm von nicht geringem Nutzen seyn wuͤrde. Nachdem noch Lord Ellenborough bemerkt hatte, daß er sich der Ernennung eines Ausschusses zur Pruͤfung dieses Gegen⸗ standes nicht widersetzen wolle, daß aber London doch wohl Aerzte genug haben muͤsse, da ja die Sterblichkeit in dieser Hauptstadt im Durchschnitt viel geringer sey, als jn Berlin und Paris, denn in Paris verhalte sie sich wie 1 zu 32, in Berlin wie 1 zu 34, in London wie 1 zu 55, wurde die Bittschrift genehmigt. Unterhaus-Sitzüng vom 12ten. In dieser Sitzung kam nichts von allgemeinem Interesse vor, außer daß die Bill, wodurch der Stadt Hertford das Wahlrecht entzogen werden soll, die zweite Lesung erhielt, und die Bill, wonach die Frei⸗ sassen zu Liverpool das Wahlrecht verlieren sollen, durch den Ausschuß ging. Unterhaus. Sitzung vom 13ten. Unter den Bitt— schriften, welche in der Morgen-Sitzung uͤberreicht wurden, be— fand sich auch eine, in welcher die Polizei der Hauptstadt als den Grundsaͤtzen der Britischen Verfassung widersprechend dar— gestellt und das Haus ersucht wurde, dieselbe unter die Aufsicht der Orts⸗-Obrigkeit zu stellen. Lord How ick, der Unter-Secre— tair im Ministerium des Innern, vertheidigte bei dieser Gele⸗ genheit die Art und Weise, wie die Polizei verwaltet werde, und die Sparsamkeit, die bei der Verausgabung der dafuͤr an— gewiesenen Gelder beobachtet worden sey, und Sir Robert Peel sprach die Ueberzeugung aus, das Haus werde auf diese Frage nicht eher eingehen, als bis der zur Untersuchung derselben niederge⸗ setzte Ausschuß seinen Bericht werde abgestattet haben; Ausgabe, meinte er, sey ein sehr relativer Begriff, und wenn man die verausgabte Summe bestimmen wolle, muͤsse man nothwendig untersuchen, wie viel fuͤr Kleidung und Besoldung angewiesen worden, oder ob die Polizei zu Patronats- Zwecken gebraucht worden sey; Maͤnner, die mit Autorität bekleidet seyen, muͤßten auch eine hinreichende Remuneration ,, damit sie keiner Versu— chung ausgesetzt waͤren (hoͤrt!); uͤbrigens sey er sehr dagegen, daß man die Polizei unter die Aufsicht der Kirchspiels-Beamten stelle, und halte es fuͤr besser, die Regierung allein dafuͤr verantwortlich zu machen; sobald man die Polizei der Autoritaͤt der Kirchspiele unter⸗ werfen wollte, wuͤrde die Verantwortlichkeit der Kommissarien und der Regierung vernichtet seyn, und in Zeiten einer Bewegung duͤrfte es sehr schwierig werden, die Kirchspiele zu einstimmiger Hand⸗ lungsweise zu bringen. (Hört! Hoͤrt! Der Major Beauelerk dagegen unterstuͤtzte die Petition und erklaͤrte die Polizei fuͤr eine sehr kostspielige Institution; er hielt es fuͤr sehr verkehrt, daß sie unter der Aufsicht des Ministeriums des Innern stehe, und empfahl die Ernennung eines aus verschiedenen Kirchspielen zu waͤhlenden Korpers, der eine Art von Polizei⸗Amt bilden und die ganze Hauptstadt· Polizei beaafsichtigen sollte. (Hort! Die Zahl der Polizei-Soldaten wollte er bedeutend reducirt wissen, dagegen betrachtete er die jetzige Besoldung, namlich woͤchentlich eine Guinee füͤr den Mann, als zu niedrig und sah darin den Grund, weshalb es so viele untuͤchtige Individuen darunter gebe. Sir E. Codring ton machte darauf aufmerksam, daß sich unter der setzigen Polizei die Diebstaͤhle sehr vermindert hätten, und bemerkte, daß dadurch die vermehrte Ausgabe, welche diese Polizei verur⸗ sache, hinlaͤnglich aufgewogen werde. (Hort, hoͤrt! Sir R. Peel erwiederte noch Einiges auf den Vorwurf, daß die Polizei mit der Verfassung im Widerspruch stehe, indem er sagte, daß un— ter dem alten System die Regierung in Fallen außerordentlicher Bewegungen und Tumulte zur Militair⸗Macht ihre Zuflucht ge⸗ nommen haͤtte, weil die alte Polizei nicht ausreichend gewesen sey, und daß man daher die Anwendung der Polizei in solchen Fällen unmoͤglich fuͤr verfassungswidrig ausgeben koͤnne, da die Regierung sich fruͤher sogar des Militairs habe bedienen duͤrfen. (Hört, hort! Herr Cayley billigte zwar die jetzige