Staͤnde den Herzog ersucht, nach dem Privilegium der Wahl des Gerichts, eintretenden Falls sich fuͤr ö. Rei m n, das Reichs Kammergericht zu erklaͤren S. 17). Als Beleg seiner freund⸗ lichen Theilnahme konnten mehrere, den Hrn. v. Buͤlow felbst betreffende Details auf S, 59. u. a. angeführt werden. Wie liebreich er gegen Untergebene sich zu benehmen pflegte, zeigt folgende Anekdote (S. 99: spaͤt Abends einen langen Aufsatz gefaßt und ihn dem Kabinetsrath Petersen zur Reinschrift in die Feder diktirt, als dieser nach redli— cher Vollendung statt der Streubuͤchse das Dintefaß daruͤber ergießt. „Nun“, sagte der Fuͤrst, „so muß der Courier für diese Nacht ab— und auf morgen wieder bestellt werden; denn jetzt werden wir Beide wohl wieder die Arbeit anfangen muͤssen.“ Man erzaͤhlt bekannt⸗ lich eine aͤhnliche Geschichte von dem Spanischen Philipp 11. aber was hei diesem eine Anwandlung von Gnade und Menschenfreund— lichkeit war, wie sie auch wohl Äsiatischen Sultanen eigen zu seyn pflegt, das war bei dem Herzoge Karl Wilhelm Ferdinand aufrich— tiges, menschliches Bedauern mit der Uebereilung eines von ihm sehr geschätzten Dieners.
Auch manche Schattenseite des Herzogs hat Herr von Buͤlow hervorgehoben. Wenigstens wuͤrde es die jetzige Zeit so nennen, daß er dem eben genannten Petersen, wenn er ihm auf Reisen folgte, mit seinem Kammerdiener fahren und speisen ließ. In den achtzi— ger Jahren des vorigen Jahrhunderts erschien dies freilich als ganz naturlich und keinesweges ungerecht im Verhaͤltniß zu einem Unter⸗ gebenen. Eben so hat Herr von Huͤlow nicht verhehlt, daß der Herzog als Familienvater nicht geglaͤnzt habe (S. 15), aber dafuͤr mit aller Freude eines Braunschweigischen Unterthans aus einem eigenhaͤndigen Schreiben des Herzogs die Zufriedenheit mitgetheilt, die er uber die Verheirathung seines Sohnes Friedrich Wilhelm (der bei Qugtrebras am 18. Juni 1815 den Heldentod starb) mit der Prin⸗ zessin Marie von Baden empfand. (S. 61 f.) Diese Verbindung machte mit ihren Folgen die beste Lebensfreude des alternden Fuͤrsten bis an sein tragisches Ende aus. Endlich ist auch die sichtbare Veraͤn⸗ derung in der letzten Regierungszeit des Herzogs seit dem Tode des Fraͤuleins von Hartefeld, seiner edlen und bewahrten Freundin, nicht unbershrt geblieben, aber es wird auch mit uͤberzeugenden Gruͤnden fuͤr den, der noch nicht anderweitig davon überzeugt war, dargethan, wie die Unterschrift jenes vielbesprochenen Manifestes bei Erdffnung des Franzdsischen Feldzuges von 17192 nur von den Verhaͤltnissen geboten war und als eine Obliegenheit seines Heerfuͤhrer-Amtes an— gesehen werden muß, welcher er sich nicht entziehen konnte.
Ref. war noch ein Knabe, als er den Herzog von Braunschweig bei Gelegenheit einer Revue der zur Magdebürgischen Inspection gehörigen Regimenter zu sehen das Gluͤck hatte. Aber der wüͤrde— volle Anstand des Fuͤrsten und die freundliche Begrüßung, mit der er sich an den ihm bekannten Gelehrten, in dessen . sich Nef befand, wendete, haben ihm die edle Gestalt nie vergessen las— sen. Mit um so größerer Freude ist er der Schilderung des Herrn
von Bülow, so wie den voriaͤhrigen Mirtheilungen des Geheimen
Raths von Strombeck gefolgt.
Der uͤbrige Theil des Buches ist der Geschichte der Braun— schweigischen Lande and der persdnlichen Verhaltnisse des Verfassers, so lange das Königreich Westphalen bestand, gewidmet, die letzten zehn Blatter dem Kegierungs Antritte des Herzogs Friedrich Wil— helm mit der Ueberschrift aus Dante: Ua fu io sol coli, che la tei a vis zderte (aber ich war's allein, der freien Blicks die Spitze bot. Im Königreiche Westvhalen war Herr von Bülow erst Krimingl-Richter, dann als Praͤsident des Tribunals in Blanken⸗ burg angestellt. Er bemerkt, wie auch Herr von Strombeck vor ihm, daß die Gerichts-Verfassung derjenige Theil der Westphaͤlischen Ver— faßsung war, der des meisten Beifall theilbaftig ward, dagegen ta⸗ delt er scharf die schamlose Sittenlosigkeit und ündeutsche Abgötterei am Hofe zu Kassel, die geheime Poltzei, das Schauspiel und die echt Franzoͤsische Mystification mit den Reichs-Staäͤnden und erwaͤhnt, wie die Zufriedenheit mit der Verwaltung mehr durch die Persoͤn⸗ lichkeit des Ministers von Wolffradt, als durch die bureaukratische Ver⸗ fassung und die Sucht zu centralisiren, berbeigefuͤhrt worden sey. Minister Simon erhalt auch bier (S. 69) sein verdientes Lob. Der Durchzug Her⸗ zogs Friedrich Wilhelm, einzelne Aeußerungen uͤber Personen und Verhaͤltnisse, die nie unterdrückte Liebe der Braunschweiger zu ih⸗ rem Regentenhause, geben zu interessanten Erzaͤhlungen hinlaͤngliche Veranlassung. Den Schluß des Buͤchleins macht die ersehnte Wie⸗ derkunft des Herzogs Friedrich Wilhelm, seine ersten Regierungs— Handlungen, die Ernennung der oberen Staats⸗Diener, welche er zu gift der Verwaltung waͤhlte, doch Alles nur kurz und fast apho— istisch.
Die Vorrede beschaͤftigt sich vorzugsweise mit den persoͤnlichen Verhaͤltnissen des gelehrten und geschaͤftskundigen be f gn n Staats-Dienste nach der Aufloͤsung der Wespphaͤlischen Herrschaft und nach dem Regierungs⸗Antritte des Herzogs Karl. Diese Erdͤrterun⸗ gen sind zu speciell, als daß Ref. auf dieselben hier weiter eingehen . in Braunschweig aher sind sie gewiß mit Interesse gelesen worden .
Der Herzog hatte einst in einer wichtigen und eiligen Sache
324 Meteorologische Beobachtung.
Amtl. Fonds. und Geld- Gours - Vettel. (Preniss. Cour.)
1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 19. Marz. 6 uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. ed en. Dr. Arendt.
Luftdruck 341,6 9 * Par. 341, s s Par 34 ,s * Par. Quellwärme 6,3 9 R. 2 Luftwaͤrme — 1,00 R. 4 4,72 R. 4 3, 0 R. . 5 5 0 Thaupunkt — 60 . , 2, o gm , ,, J. Flußwärme 2,7 9 R. 2. ; Dunstfattg. S5 pCt? 5 pCt. ss pCt.! Kodenwarme 2,0 R. Franzssischen Wetter.... heiter. heiter. . . ; ,, R8. 8 SM 8. Ausdünst. 0, Os 6 Nh. techi, Oper in 4 Akten. Wolkenzug — — . Niederschlag 0. . ö.
, N
Den 20. März 1834. Paris,
I. Brie. se,,
. HMS. Gelc Svres. d
Neum. Int. Sec
Königsh. do. Elbinger do.
PDanz. do. in
St. Schuld-
Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Er. Eng]. Obl. 30. Prim. Sch. d. Sch. Kurm bi. nm. J. C.
Berl. Stadt- OblI.
Wesipr. I'fandhr. 4 / / /
Wechsel- Cours.
Freitag, 21. Maͤrz. Franzoͤsischen, von Fr. Gen ée. Zum Beschluß: Zum er Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt,
Sonnabend, 22. März. Die Familien Capuleti und
Ministern der auswaͤrtigen Angelegenheiten und Vorgestern Mittag besuchten Ihre Majestaͤten, be dem Grafen von Montalivet, die Porzellan-Manufaktur voñ
k . . um erstenmale: Die Unzertrennli
Posse in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen des . Akt, nach dem stenmale nach dem
Mon
Hierauf: Philipp, Drama in 1
von L. Angely.
Musik von Bellini. e u e st e 14. Maͤrz.
Nachrichten. Der Koͤnig arbeitete gestern mit des Innern.
den gleitet von
ea 2 j ü Sch. 1 I XI] * , de, , , fü, Im Laufe der gestern in der Deputirten-Kammen 5 siöß;s * 9siEr pfandir. 3 997 gepflogenen Berathungen uͤber den Gesetz⸗ Entwurf wegen da 5 is! — Pbomm. do. 4 106 ö politischen Vereine ließen sich die Herren Viennet, von Re, 4 83 23 Kur; u, eum. d. a 1 — musat und Petit für und die Herren von Lamartine um ö , ,, 9 . heutigen Sitzung ergriff zunaͤchst Herr Mé rilhou das Won, ; ö un das Gesetz zu bekaͤmpfen und uͤberhaupt das System de J Ministeriums anzugreifen. Die Centra schenkten dem Redner . HJ nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit. Ihm folgte zur Verthe⸗ Th. — 37 363 Friedrichsd' or.. — is . In digung des Gesetzes Herr Dumont auf der Rednerbuͤhne, un JJ // sofort stellte die Ruhe, die der Praͤsident kurz zuvor vergeblich
iris / Geld Amn ster damn. k Kurz ö JJ k . J / 3610 Mk. Kurz 152 — . 2 ö 6 ö . J 300 Mk. 2 Mt. 265 151 ö, 12181. 3 Mt. 1 3 251 ö 30) r K ö 6 251 langen. 3 . J ꝰ) . . * Lü. 8112 ö Eine im w 150 E. 2 At. — 11044 ussburr JJ i 156 1. 2 Mt. 1633 res lau d i; th . ö 99 11 i) oh hl. 8 Lage — 102. JJ 2 At. ö 1 tin Kkhl. 3 Woch. 301 ö ö hon Fl Kurz ö ö
Nit derl.
zi. 35 403
nouveau en
lungen und
Kanz-Bili. 22.
Prämien- Scheine —.
. Metnll. 993. Span. 5 615. 38 403 Zinsl. 143. Nenp. S8Sz. Bras. 723. Poln. Loose —.
58 Met. 9 ra. 48 do. SSI. Bank- Actien 12463. Loose zu 100 FI. —. :
Freitag, 21. Maͤrz. Im Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von Spontini. “ Dlles. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: ville en 1 acte, par Scribe. de: Les freres jumeaux, on: Prosper et Vincent, vandeville
vert et Lauzanne. Sonnabend, 72. stenmale: Koͤnig Konradin, historische Tragoͤdie in 5 Abthei—
Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Donnerstag bezeichneten Schauspielhaus-⸗Billets guͤltig; auch wer— den die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Don— nerstag bezeichnet seyn.
Aus würtißge EBörsen.
Amsterdam, 15 März Wirkl. Schuld 495. 53 d. 9453. Ausgesetzte Schuld iz.
10 1 . 2 ö 3 413 Amort. 885. 379 705 Oesterr. 567 EKréeus Russ. (v. 18323) — . (v 18313 a4 58 Bpun.
gehoren.
Ant wer pen, 14 Mür.
Wien, 15. Mär. Hart. OGbl. 13773. ner Stoͤrung
91 chausfpiel e 195. —.
1) Les premières amours, vaude— 2) La premiere représentation P P gS8iz. 4proc. Aktien 1517. G. 2074. Br. . ö L. 62 . 621.
2 actes, du théätre des Variétès, par M)I. Du—
Marz. Im Schauspielhause;: Zum er—
einem Vorspiel, von Raupach.
geboten hatte, sich von selbst wieder ein. andere Deputirte ihre Meinung abgegeben hatten, wurde endli die allgemeine Berathung geschlossen.
1 Die Deputirten des Depts. der obern Loire haben auf das 1425 Bureau der Kammer eine große Menge von Bittschriften mit
mehr als 22,000 Unterschriften niedergelegt, worin die Einwoh. J ner jenes Depts. die Beibehaltung des Bisthums le Pu veh, NR
heutigen Blatte des Moniteur enthaltene Koͤnigl Verordnung verfuͤgt, daß vom 1sten k. M. ab das Departement der Loire zur Tten und das Departement des Allier zur 1gten Militair-Division geschlagen werden soll.
Der Marschall Mortier wird binnen Kurzem in Paris er— wartet, um endlich den ihm uͤbertragenen Posten eines Gon verneurs des Invalidenhauses anzutreten.
Der Kaiserl. Russische General Jominy i gen aus St. Petersburg hier angekommen.
Der Ober-Stabsarzt der Armee in Afrika, Dr. Chevrean, ist am 21sten v. M nach einer langen und schmerzhaften Kran heit in Algier mit Tode abgegangen.
Gestern haben neuerdings mehrere beiter stattgefunden, die der Geselschaft der Menschenrechte an—
der oͤffentlichen Ruhe nicht vorhanden sind.
78. 60. sin cour. 78. 80. 5prot. cour. 94. 95. 5proc. Span.
Nachdem noch einige
st vor einigen T.
—
Wagen in Chaisen gestelit.
Verhaftungen solcher Ar— /
men bet dieser neuen Schnell-Post die fuͤr die Journaliere zwi—
Den neuesten Nachrichten aus St. Etienne zufolge, dauern die republikanischen Umtriebe daselbst noch fort; indessen ist die Behoͤrde auf ihrer Hut, so daß ernstliche Besorgnisse wegen ei
Die Brigg „Endymion“ ist am 12ten d. M. von Brest nach Martinique unter Segel gegangen, wo sie zu unserer Schiffe Station in den Antillen stoßen soll. .
— Heute schloß proc. Rente pr. compt. 104. 85. sin our, Zproc. pr. compt- Neap. pr. compt. g4. S9. (sin perp. 527. Zproc. do. 393. 5proc. Belg. 100. 5proc. Rom. 95 Frankfurt a. M., 17. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metall. 985
893. 893. 24 proc. 53. 1proc. 23. Br. Ban 1515. Part. Obl. 1383. 1383. Loose zu ich! Holl. Hproc. Obl. von 1832 9313. 931. Poln.
2 Preuß. Pram ⸗ Sch. 54. 543.
Redacteur Cotteæl.
— 0 / —
Gedruckt bei A. W. Hayn.
2
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Bekanntmachungen.
. u Gustav Kiesler aus Leipzig, welcher im vori⸗ gen Jahre als Handlungs-Reisender und Agent der Albrecht Vollhartschen und Joseph Anton Schlosser⸗ schen Buch- und Kunsthandlung in Augsburg Geschaͤfts⸗ reisen machte, hat sich der oͤffentlichen Ladung vom 23. Mai l. J. unerachtet, nicht vor Gericht gestellt,
des Verbrechens der Majestaͤts-Beleidigung nicht ver⸗ antwortet. Derselbe wird daher in Gemaͤßheit des Art. 422. Th. II. d. St⸗-G⸗B. zum zweitenmale auf⸗ gefoldert, innerhalb drei Monaten von heute an sich bei dem unterfertigten Untersuchungs-Gerichte zu stelltn, da außerdem wider ihn als einen Ungehor— sansen den Gesetzen gemäß verfahren wird. Den 31. Dezember 1833.
Allgemeiner Anzeiger
Carl Eilender.
// / . . .. 0
in 7 vorangegangenen Jahrgaͤngen mit großem Zeifall aufgenommenen genealogischen Taschen buchs
der deutschen gräflichen Haͤuser erscheinen. Die Glieder gräflicher Familien werden um baldige portofreie Zufertigung sowohl von Be— richtigungen vorhandener als auch um Mittheilung nech fehlender Genealogien (enthaltend a) eine kulze Notiz über die Abstam mung und die wesent⸗ lichsen geschichtlichen Ereignisse der Familien; b) An— zabe der Confession und der Wohnsitze; () Namhaftmachung der Chefs und aller lebenden Glieder, der Geburts- u. Vermaählungstage, der Aemter und Würden; che alle seit d. J. 1832 horgekommenen Todesfalle) ersucht. 3
E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) und alle Buchhandlungen nehmen Beitraͤge und Bestellun—
Koͤnigl. Kreis- und Stadtgericht Munchen A
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Am Doanerstag den 10. April soll von dem unter⸗ zeichnete Notar daz den Gebruͤdern Eichhoff zugehö⸗ iar Gut in Kessenich, eine halbe Stunde oberhalb Bonn, zwischen 16tzterer Stadt und Godesberg, auf Comtoir reasisirt. dem linken Rheinufer, in der schoͤnsten und angenehm ien Gegend belegen, bestehend in:
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ha uten harschaftlichen und landwirthschaftlichen Wohn edaude, nebst großem, durch die weitlaͤufi⸗ gen Scheanen, Stallungen, Kelterhaus und Schozofn ganzlich eingeschlossenem Hofberinge
K
in Betreff der 33 procent. Holländischen Amortisations-Syndicat- Obligationen. Von den Holländischen 3pprocent. Am or-
tis. -Syndicaten, werden die àm 1. April d. J.
fälligen Coupons, schon von heute ab in unserm
Berlin, den 13. März 1834. 6 Heymann & Comp.,
Lind
Literarische Anzeigen.
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A. As her, Linden No. 20, empfing so eben: Micheler: Histoire de France. 2 Forts-Vols Ro- Syvo. 6 Thlr.
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L'art de payer ses dettes. Coméd. Vaudev. p. Méles=
ville et Varner. J] sgr. Iphigenie. Tragédie p. Racine. 10 agr. Eertrand et Katon, ou art de conspirer. Comé-
en No. 25.
und schoönem 1 Worgen roßt z ; . die en 5 actes et en prose p. Scribe. 15 zr.
2 21 Merge 37 ö 1 j . Bei Annaherung des Oferfestes empfiehlt die Marie Tudor. Drame p. Victor Hugo. 15 agr.
. ö 42 = . Wen dens, ruh rsth Buchhandlung in Berlin, Schloßplatz L'art * Se r, de , Come de- Vaudev-
6 ) 3 ö . r. 2. . en actes pP. upaty eête. Sgr.
3. 92 w ö 9 ; 3 Die neue verschonerte Ausgabe ,. . . 6 a 15 88r.
* . ö 9 ; ö . e Sav . die p. 171 r.
d , ,, , Kenne ne ss Der, Bibel für Senfürmanden. . Fis Schtien in see, ler t, hir. tan, tar
. 16 Lieferungen 3 51 sgr, mit 16 sehr schoͤnen Stahl⸗-su. 122 u. von den fruher erschlenenen:
zusemwen 346 Morgen 35 Ruthen 88 Fuß preußisch stichen. Tartuffe u. LAvare von Molière, Hernani u. Lu- ö hfenflich an den Meist? und Eehrble lende ub ch . crèce Bortzia von V. Hugo, Louis XI u. Les en= J. warden. In dem Verlage von Justu perthes in aytza sans d Edouard von Delavigne, l'scole des vieil-
en Aue Grundstuͤcke sind von ganz vorzuͤglicher Guͤte
wird in diesem Jahre der achte Jahrgang des schon
lards, Avant - Pendant et Après, le trois Quar-
8 2 2 * ; 3
füuͤr die Preußischen Staaten. und im besten wirthschaftlichen Zustande; die Wein⸗ berge saͤmmtlich im Berge, in den besten Lagen gele— gen; und wird der Werth der Guter noch ganz beson⸗ ders durch seine Naͤhe bei der Stadt Bonn gehoben, durch welche Lage es dem Besitzer moͤglich wird, zu jeder Zeit auch das Geringste seiner Produkten zu den besten Preisen verwerthen zu koͤnnen , ,, , , . acht ! f uts Einsicht zu nehmen, oder sich mit den Verkaufs⸗ und wegen der gegen ihn vorliegenden Anschuldigung Bedingungen bekannt zu machen wuͤnschen, wollen sich deßhalb entweder an den Herrn Verwalter auf dem Gute selbst oder an den unterzeichneten Notar wenden.
Der Verkauf findet am besagten Tage, Nachmittags 3 Uhr, in Kessenich, in dem Wirthschafts-Lolale des Herrn Schoß Fsatt.
Bonn, im Maͤrz 1831.
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der 11ten Versammlung der Naturforscher und Aen. zu Breslau, gehalten von Dr. A. Gebel, K, Re ⸗ gier. Director, hinzugefuͤgt von demselben eine Nach⸗
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Das vollst. Verieichulß des R rom. Ml
Dieser Band enthaͤlt 16 Aufsaͤtze des verschiedenn⸗ tigssen Inhalts, deren gemeinsane Eigenschaft es if
ö Fuüͤr das Interesse di Inhalts bürgen Namen, wie: La Rochefoucauld, du. d Abrantès, Jal, Tayot ete. Von den erüen 12 Bal⸗ . den, deren jeder ein für sich bestehendes Ganze bi det, sind noch Exemplare zu dem ungemein bllligl!
rede, in welcher die bisher bekannt gewordenen be,
richterstattungen und Beurtheilungen die ses Vortrag⸗ woͤrtlich aufgefuͤhrt, und die erforderlichen Erwiede⸗ rungen freundlichst und unverdroßen beigefuͤgt sind Elgt. broch. Svo. Preis 10 sar.
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voller Werke jetzt wirder moglich, und bitte ich, mi mit guͤtigen Offerten zu brehren. Betreffende
A 1 1 86 234 Die Erweiterung meines Geschaͤfts-Loeals macht mit den Anfauf ganzer Bipliotheken und einzelner werth,
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klrte Briefe von außerhalb werden puͤnktlich beanl⸗
wortet werden.
tiers, le conserit, la vie de Moliere ete.,, deren
J. A. List in Berlin, Burgstraße Nr.)! ö.
1 Kammergerichts-Affessor von Byla zum Landrath des Kreises
Preußische
Allgemeine
8:3
eitung.
M SI. Berlin, Sonnabend den 22sten Marz a,. i 2 r e e, . 26 ; , , m . — 9 g — — —— ĩ * 2 r frrtßteieueeureerKeueuarsurꝛrarsauats trarzioiu . 8 5 — — — 3 S — a.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tag es.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den Rittmeister im sechs
ten Kaͤrassier-Regimente, genannt Kaiser von Rußland, Lud—⸗ wig Uebel, in den Adelstand zu erheben geruht. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Hauptmann von Both, Compagnie-Chef in der Großherzoglich Mecklenburg— Schwerinschen Garde, den St. Johanniter-Orden zu verleihen kr tht e Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Schul— lehrer Handloß zu Nieder⸗Pomsdorf, im Kreise Muͤnsterb erg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ritterguts-Vesitzer und
Nordhausen, im Regierungs-Bezirk Erfurt, zu ernennen geruht. , n t nh a ch un
Mit dem 1sten k. M. wird versuchsweise fuͤr die Sommer⸗ Monate eine zweite cägliche Schnell-Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang gesetzt werden, welche aus beiden Orten um 5 Uhr Morgens abgeht, und gegen ?) Uhr Abends an bei— den Orten eintrifft. Zu dieser Schnell-Post kommen sechssitzige Anwendung. Auch werden in nöthigen Faͤllen Bei— Hinsichtlich des Personen-Geldes und des Reise— Gepäcks treten dieselben Bestimmungen ein, welche fuͤr die bereits bestehende Berlin⸗Magdeburger Schnell⸗Post guͤltig sind.
Zur Erleichterung des Reise-Verkehrs zwischen den Staͤdten Berlln, Potsdam und Brandenburg ist bei der neu eingerichte— ten Schnell-Post das Personen-Geld fuͤr die Orts⸗Reisenden
zwischen Berlin und Brandenburg auf 1 Rthlr. 20 Sgr. und zwischen Potsdam und Brandenburg auf 1 Rthlr. festgestellt worden, wofuͤr jedoch nur die freie Mitnahme kleiner Reise-Beduͤrfnisse bis zur Schwere von 19 Pfund gestattet ist. Fuͤr die Orts-Reisenden zwischen Berlin und Potsdam kom—
schen diesen Staͤdten guͤltigen Bestimmungen in Anwendung. Waͤhrend des Bestehens der neuen Schnell-Post wird die Berlin⸗Potsdamer Journaliere ö aus Berlin abgefertigt um 8 Uhr Morgens, um 11 Uhr Vormittags, um 2 Uhr Nachmittags, um 6 Uhr Abends, um 19 Uhr Abends, und aus Pots dam im Sommer um 5 Uhr fruͤh im Winter um 6 Uhr fruͤh) um 9 Uhr Morgens, um 12 Uhr Mittags, um 3 Uhr Nachmittags, um 8 Uhr Abends. Frankfurt a. M, den 15. Maͤrz 1831. Der General-Postmeister, von Nagler.
Das 5e Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus— gegeben wird, enthaͤlt: unter. ö Rr. 1509. das Allerhöchsteigenhändig vollzogene Pu—
(blications Patent vom 15ten d. M., wegen
der mit den beiden Kaiser⸗Hsofen von Oester⸗ reich und Rußland, hinsichtlich der Auslie— ferung politischer Verbrecher, getroffenen Stipulationen.
Berlin, den 22. Maͤrz 1831. . DebitsComtoir der Allgemeinen Gesetz-Sammlung.
Zeit ungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 12. Maͤrz. Se. Masjestaͤt haben dem Chef der Wsten Infanterie-Division, General⸗Lieutenant Schemt— schuschnikoff 1. zur Belohnung seines ausgezeichneten Diensteifers 5060 Dessaͤtinen Landes erb- und eigenthuͤmlich verliehen.
Durch einen Tages-Befehl vom 5. d. M. wird der Com— mandeur des Kuͤrassier-Regiments des Großfuͤrsten Michael, Oberst Milaͤhn, zum General⸗-Major befoͤrdert.
Der Rufsische Invalide enthalt folgenden Artikel: „Einer unserer Korrespondenten giebt uns aus Warschau einige interessante Nachrichten uͤber die Zahl der im November 1830 in effektivem Dienst gewesenen Generale, Stabs- und Ober— Offiziere und anderer Militair-Beamten der ehemaligen Polni— schen Armee, ferner uͤber die Zahl der wahrend der Rebellion Gebliebenen und den jetzigen Aufenthalt der Uebrigen. Diesen Nachrichten zufolge, zählte die Polnische Armee, als die Empoͤ— rung ausbrach: 30 . 224 Stabs-⸗Offiziere, 1893 Ober⸗ Offiziere und 388 verschiedene, zur Armee gehoͤrende Beamten, als: Aerzte, Auditeure, Commissaire u. s. w., zusammen 2540. — Von diesen sind waͤhrend der Rebellion geblieben oder an Wunden und Krankheiten gestorben: 12 Generale, 35 Stabs— Offiziere, 17 Ober⸗-Offiziere und 39 Militair-Beamten, zusam⸗ men 263. — Nach wiederhergestellter, gesetzlicher Ordnung im Koͤnigreiche, blieben daselbst oder kehrten zuruͤck: 17 Generale, 153 Stabs Offiziere, 131 Ober-ffiziere und 325 Militair⸗ Beamten, zusammen 1811. — Im Dienst bei den Kaiserl. Rus⸗ sischen Truppen und zum Theil im Reiche wohnhaft sind: 7 Ge— nerale, 6 Stabs- Offiziere, 24 Ober-Offiziere und 3 Militair⸗ Beamten, zusammen 40). — Von denen, die mit den Rebellen⸗ Detaschements uͤber die Graͤnze gegangen sind und von der Am,
3 Stabs-⸗Offiziere, 45 Ober ⸗Offiziere
Frankrei egangen: F ch gegang .
und 2 verschiedene Beamten, zusammen N Schweiz gingen: 2 Stabs-Offiziere und 44 Ober⸗Offiziere, zu⸗ sammen 16. — Der Aufenthaltsort ist unbekennt von: Ge⸗ neralen, 17 Stabs- Offizieren, 290 Hber-Offizieren und 19 ver⸗ schiedenen anderen Beamten, zusammen 330. — Somit sind also von den 2540 Militair-Beamten und Offizieren der ehemaligen Polnischen Armee: 1811 im Koͤnigreiche Polen,. 0 im Reiche, theils im Dienste, theils wohnhaft, 263 im Felde geblieben oder sonst gestorben, 96, sicheren Nachrichten
nach, in Frankreich und der Schweiz und von 3566 weiß man
nicht, wo sie sich aufhalten. — Zu diesen letztern gehoren dieje⸗
nigen, welche wahrend des Aufruhrs selbst verschollen sind und
alle seit dem Sturm von Warschau in den Reihen der aufruͤh⸗ rerischen Armee Gebliebenen und Gestorbenen, da von
diesen letztern keine offizielle Auskunft zu finden ist. — Indem wir un⸗ seken Lesern diese auf Dokumente, deren Authenticitaäͤt bewahrt ist, begruͤndete Uebersicht mittheilen, koͤnnen wir nicht umhin, ihre Aufmerksamkeit auf den daraus deutlich hervorgehenden wirklichen Bestand der sogenannten Polnischen Emigratien zu lenken, die im westlichen Europa so viel Theilnahme und so viel Unruhe erregt hat. Es ist bekannt, daß in England, Frankreich und der Schweiz uͤberhaupt mehr als 4060 Polieische Auswan⸗ derer gerechnet werden, die ihr Vaterland bei der Wiederher— stellung der gesetzlichen Ordnung verlassen haben. Von diesen sind, wie oben gezeigt worden, nicht mehr als 95. durch ihren Uebergang von Oesterreich nach Frankreich und der Schweiz bekannt, die wirklich in der Polnischen Armee einen · Offiziers⸗ Rang gehabt oder in derselben Pesten bekleidet haben, Rech⸗ net man zu diesen die Hälfte der Verschollenen, die sich wahr⸗ scheinlich auch im Auslande befinden, so beschraͤnkt sich die Ge⸗ sammt-Zahl der Ausgewanderten, die wirklich im Dienste ihres Vaterlandes gestanden haben, auf 259 und kann in keinem Falle über 300 betragen. Der Rest besteht demnach aus Leuten ohne Namen, ohne Stand, ohne Existenz-Mittel, ohne Erziehung,
die sich eigenmächtig den Offiziers-Titel anmaßen; aus Warschauer und Litthauischen Studenten, die ihre Studien nicht einmal be⸗ endigt haben; aus Dienstboten und allerlei Menschen aus der untersten Volksklasse, die, dem Müßiggang und allen Lastern er— geben, kein Mittel mehr wissen ihre elende Existenz zu fristen, als indem sie in den Staaten, die ihnen eine Zuflucht gewaͤh⸗ ren, innere Unruhen und Zwietracht zu erregen suchen⸗
Der General-Lieutenant Bazaine, Inspektor der Communi— cations Wege und Direkter des Jastitiits fuͤr diesen Dienstzweig, ist zum Mitgliede der Koͤniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften zu Stockholm ernannt worden. .
Zur Befoͤrderung der Landwirthschaft in Rußland hat die Kaiserliche freie oͤkonomische Gesellschaft beschlossen, auf ihre Ko⸗ sten in der landwirthschaftlichen Schule der Gräfin Strogonoff 20 junge Leute erziehen und zu kuͤnftigen Guts⸗Verwaltern aus⸗ bilden zu lassen. ,
Bei der Untersuchung einer vor das General-Auditoriat ge— brachten Sache wegen eines in einer lutherischen Kirche began⸗ genen Diebstahls war dieses Auditoriat auf Schwierigkeiten hin⸗ sichtlich der Fällung des Urtheils gestoßen, die aus dem Mangel an einem bestimmten Gesetze, wodurch die Kirchen fremder christ⸗ licher Religions-Parteien in einem solchen Falle der Griechisch⸗ Russischen gleichgestellt wurden, entsprangen. Diesen Umstand stellte der Kriegs, Minister dem Kaiser vor, und erhielt darauf den Allerhoͤchsten Bescheid, daß in Zukunft die uͤber den Kirchen⸗ Raub bestehenden Gesetze mit gleicher Kraft auch auf die Kir⸗ chen anderer christlicher Religions-Parteien angewandt werden sollen, und daß daher fuͤr einen in diesen letzteren begangenen Diebstahl die auf den Kirchenraub gesetzte Strafe zu verhan⸗
en sey. . ; . St. Petersburg und Moskau ist eine wohlfeile Diligence eingerichtet worden, welche die Fahrt zwischen den beiden Hauptstaͤdten in siebentehalb Tagen zuruͤcklegen wird. Der Entrepreneur, Herr Papkoff, hat ein Privilegium auf 10 Jahr erhalten. Die Wagen werden den Namen „Sideika“ führen, mit einem Pferde bespannt seyn und Tag und Nacht fahren; alle 27 Werst soll frischer Vorspann vorgelegt und eine Stunde geruht werden, so daß die Diligence täglich 168 Werst mit Ruhestunden zuruͤcklegen würde. Die Form der Wagen wird der einer Kibitke gleichen; im Innern werden 3 und vorn 2 Passagiere Platz haben; den Preis fuͤr die ersteren Plaͤtze ist 7, der fuͤr die letzteren 12 Rubel. Aus jeder Hauptstadt wer⸗ den alle Morgen zwei solcher Wagen, der eine um tz, der andere um 8 Uhr, abgehen.
Ueber das Zoll-Amt von Georgenburg wurden im vorigen Jahre fuͤr 6,085,139 Rubel Wagren, worunter. namentlich Ge⸗ fraide, Fichtenholz und Lein, ausgefuͤhrt und fuͤr 850 M02 Ru⸗ bel Waaren, worunter hauptsaͤchlich Heringe und Seidenzeuge, eingefuhrt. Die Ausfuhr von Gold- und Silbermünzen betrug nur 156,165, die Einfuhr dagegen 3,905,184 Rubel.
Frankreich.
Parts, 14. Maͤrz. Das gestern von dem Praͤsidenten der Deputirten-Kammer gegebene Diner war hoͤchst glaͤnzend. Es waren zu demselben eine große Anzahl von Deputirten und mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps eingeladen. Der Herzog von Orleans, noch in der Genesung begriffen, entfernte ich sehr zeitig.
6 3 . in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kam— mer das Protokoll verlesen worden war, verlangte Herr Aug. Portalis zur Berichtigung desselben das Wort. „Ich bitte die Kammer“ sagte er, „zu erlauben, daß in das Protokoll ein geschaltet werde, daß ich gestern in dem Augenblicke, wo der Minister des Innern einige von mir gebrauchte Aeußerungen rügte, nicht anwesend war. Waͤre ich zugegen gewesen, so wuͤrde ich dem Herrn Minister bemerklich gemacht haben, daß ich als Justizmann nicht von ihm, und als Deputirter von Niemandem ab⸗ hänge. Ich danke der Kammer, daß sie durch das Organ ihres Praͤsiden⸗
nestie keinen Gebrauch gemacht haben, sind von Oesterreich nach
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ten die parlamentarische Unabhaͤngigkeit aufrecht erhalten hat. Uebri⸗
gens werde ich stets bereit seyn, meine Rechte als Deputirter und als richterlicher Beamter verfoͤnlich zu vertheidigen. Man hat sich uͤber die von mir gebrauchten Ausdrucke beklagt; ich werde dieselben nicht zuruͤcknehmen, denn sie sind die gewissenhafte Darlegung meiner innigsten Ueberzeugung. (Murren im Ten⸗ trum.) Leute, denen man erlaubt, sich in buͤrgerliche Kleidung zu werfen, sich mit Stoͤcken zu bewaffnen, und von denselben nach eigenem Gutduͤnken Gebrauch zu machen, solche Leute
nenne ich Afsommeurs. Ich wundere mich, daß der Herr Minister meine Worte zu inkriminiren gesucht hat. Ich lasse
ihm und seinem Polizei⸗Praäͤfekten mehr Gerechtigkeit wiederfah⸗ ren; ich greife ihren Charakter nicht an, sondern behaupte nur, daß die von ihnen angeordnete Maßregel abscheulich ist; und indem ich dies thue, erfuͤlle ich meine Pflicht als Deputirter, als Justiz⸗Beamter und als rechtlicher Mann.“ (Beifall.) Der Praäͤfident bemerkte, daß keine Berichtigung des Protokolles noͤ⸗ ihig sey, indem die eben abgegebene Erklärung des Herrn Por⸗ tälis in das Protokoll der heutigen Sitzung aufgenommen, und somit der Zweck des Herrn Portalis erreicht wurde. — Von den im Laufe der Sitzung gehaltenen Reden uͤber den Gesetz⸗ Entwurf wegen der politischen Vereine, war die des Herrn Bignon un— streitig die gehaltvollste, und in so fern auch die wichtigste, als er der erste Redner der gemaͤßigten Opposition war, der uͤber diesen Gegenstand das Wort nahm. Er aͤußerte sich im Wesent⸗ lichen folgendermaßen; ; . ᷣ „Es giebt Umstaͤnde, m. H., wo man den Regierungen nicht besser dienen kann, als wenn man ihnen zu misfallen weiß. Auch gießt es Umstaͤnde, wo man dieselbe Pflicht gegen die Volker zu er⸗ fällen hat, und diese letztere Pflicht ist nicht weniger heilig, als die trstere. Beide Umßande scheinen mir in diesem Augenblicke verei= nigt zu seyn. Allerdings wollen wir die Regierung nicht ohne Waf⸗ fen gegen ihre Feinde lässen; man verruͤckt die Fragf/ wenn man von riner folchen Hhpothese ausgeht. Der größte Theil der bis jetzt zu Gunsten des Gesetz Entwurfes gehaltenen Reden scheint keinen andern Zweck gehabt zu haben, als etwas festzustellen, was noch kein ver= nünftiger Mensch beßritten hat. Es ware in der That abgeschmackt, wenn man von irgend einer Regierung verlangen wollte, daß sie Privat-Vereinen das Recht zugestehen sollte, ofen an ihrem Um— sturze zu arbeiten, ohne daß sie die gegen ihre Eristenz gerichteten Angriffe zurückweisen Lonnte. Es ist mehr als ein Recht, es ist eine Pflicht fuͤr jeden politischen Körper, besonders wenn er durch den Willen des Volkes gegründet ist, fuͤr seine Erhaltung zu sorgen. zlber um sich im Voͤruus gegen feindselige Vereine sicher zu stellen, darf man nicht daz Affoctarions Recht selbst angreifen und ver⸗ nichten. Dieienigen der jetzigen Minister, die gleich nach der Juli⸗ Revolution Mitglieder des Kabincts waren, wollten es auch nicht so verstanden wissen. Damals gaben sie zu, daß die Regierung die Berpflichtung habe, die Rechte der ö mit den Vorsichts⸗ Maßregeln, welche das große Interesse der öffentlichen n,, er⸗ heische, zu vereinigen. amals dachten sie daran, das Associations⸗ Recht zu regeln, aber nicht, es abzuschasfen. Ich gestehe, daß ich, mit jenen Erinnerungen beschaͤftigt, nicht auf die Sprache ge⸗ faßt war, deren sich der Minister des doͤffentlichen Unterrichtes ge⸗ stern bedient hat. s ; Rede des Ministers waren die großen Lobspruͤche, die er dem Mi⸗ nisterium ertheilte (Gelächter), und die ziemlich lebhaften Schmaͤ⸗ hungen gegen die beiden Parteien, welche ihm Hindernisse in den Weg legen. Da ich weder zu der einen noch zu der andern dieser beiden Parteien gehßre, so habe ich sie nicht zu vertheidigen; aber ich bedaure, eine Absicht des Ministers aufdecken zu rauͤssen, die er trotz einiger oratorsschen Ausslüächte ziemlich schlecht verhehlt hat, die Absicht Raͤmlich, auf eine Seite dieser Kaminer einen Theil des Tadel zu werfen, der angeblich nur eine Partei außerhalb dersel ben feeffen sollte. Wir konnten dieselbe Methode anwenden und dann hinzufügen: Wir sprechen nicht von Euch, sondern von Eurer Par⸗ tei! Das Beispiel ist aber nicht git und wir befolgen es deshalb nicht. Wir wollen lieber sogleich zu den Lobsprüchen übergeben, welche das Ministerium sich felbst ertheilt. Der Minister des bf⸗= fentlichen Unterrichts, um eine der von ihm bezeichneten Parteien u charakterisiren, behauptet, daß dieselbe abgenutzt und d, , rgend etwas zu erfinden, und daß uns doch vor allen Dingen Neues noath thue. Wir, fügt der Minister hinzu, wir sind die Manner des Fortschrities Der Afugenblic zu iner solchen Behauptung ist wirklich anz vortrefflich gewaͤhlt. Der Beweis liegt in der That vor. Das Reue, womit uns der Minister beschenkt, ist seltsam, der Fortschritt bewundernswürdig. Aber ist dieser Gesetz⸗Entwurf, der dem Mini⸗ ster Gelegenheit giebt, sein schöoͤpferisches Genie anzupreisen, auch wirklsch neu? Ein in demselben Geiste abgefaßtes Gesetz wurde schon unter der Restauratlon entworfen. Die damalige Regierung hätte es gern vorgelegt, aber sie wagte es nicht; das jetzige Mini sterium ist kühner. — Es giebt, m H., eine edle, großmuͤthige Art von Propaganda, die allein einem Lande wie dem unsrigen ziemt, und die darin besteht, daß man, die Üünabhaͤngigkeit anderer Staaten achtend, der strengen Gesetzgebung der unumschraäͤnkten Regierungen das schoͤne Muster einer milden Gesetzgebung entge enhält, welche dem Rechte der Buͤrger volle Freiheit bis zu dem Punkte laͤßt, wo das dͤffentliche Interesse ein Gegengewicht erfordert. Wie traurig ware es, wenn man auf einen solchen Vortheil verzichten wollte Ich sage nicht allein: Was werden die Völker denken, die uns bis jetzt ünfere Institutionen und unsere Gesetze beneidet haben!‘ sondern ich frage aüch, was werden die fremden Regierungen denken, wenn sie ben in ulsttorifchen Geist des Ihnen vorliegenden Entwurfs gewahr werden? Wir wollen nicht hoffen daß die Mäßregel unserer Regierung mit ahnlichen Planen anderer Kabinette in Verbindung stehe,; aber, was auch der Minister des oͤffentlichen unterrichtes gesagt haben mag, so sst es doch nur zu wahr, daß die Furcht eine große Kolle bei den Beschlüsen unserer Negierung spielt, um erecht zu seyn, muͤssen wir hinzufügen, ohne diez indeß fuͤr eine nts. uli, gelten zu lassen, daß sie ein allen Landern gemein⸗ schaftliches Gefuͤhl theilt. Die Furcht ist es in der That, welche heutzutage Europa beherrscht leser Zustand erklart ein ziemlich auffalendes Räthsel, Inmitten nes Fiebers der augemeinen Furcht, gieht es einen Fürsten, das Qberhaupt eines schwachen Stagtes, zer Europg in Aufregung erhalt, es jeden Augenblick beunruhigt, und unaufhörlich das, was man schon für abgemacht hielt, wieder in Frage stellt, bloß weil das Uebel der Furcht uicht bis zu ihm gedrungen dieser Fuͤrst ist — der Konig von Holland! Wenn es eine i rng gieht, der die Furcht fremd seyn sollte, so sst es die Franzoͤsische; denn sie allein konnte den unberechenbaren Vortheil haben, sich die Volker zu Freunden zu machen, deren Re⸗ glerungen sie vielleicht bekaͤmpfen müßte; und doch hat unsere Re⸗
serung seit den ersten Tagen ihrer Existenz vor allen anderen der
urcht gehuldigt. Der energischste unserer Minister, Casimir Perier, lonnte ber Ansteckung nicht entgehen. Seine besten Freunde sahen
Das (luffallendste fuͤr mich in der glaͤnzenden
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