1834 / 86 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aerarium ü dauerhaften Stand gesetzt worden. folge, ist es „Habet!“ (s. zufällige und auf den Strand geworfen war, am 19. d. M.,

am 17. und 18. fortdauernde Sturm gelegt hatte, wiederum flott zu machen und dasselbe in den Hafen in Sicherheit zu bringen, wo man jetzt mit der Reparatur desselben beschaͤftigt ist. Von der Zuckerladung duͤrfte nur weniges zu gebrauchen seyn, dage— gen hofft man, daß die Suͤdfruͤchte und das Blauholz nicht sehr

gelitten haben werden.

Der Lootsen⸗Lommandeur Schroͤder zu Memel berich—⸗ tigt die aus der Koͤnigsberger Zeitung in die Nummer 71 der

Staats ⸗Zeitung uͤbergegangene Meldung uͤber die wie die diesjährige Schifffahrt am Zten d. M.

worden, dahin, daß das erwahnte Schiff, nachdem es die rechte Einfahrt verfehlt und auf Untiefen gerathen, spaͤterhin aber wie— der flott geworden, keinesweges ohne alle menschliche Huͤlfe, son— dern durch 4 Bote, die ihm bis an die Norder-Bucht entgegen⸗ gefahren, gluͤcklich in den Hafen gebracht worden sey.

Aus Elbing schreibt man unterm 18ten d. M: „Gestern

wurde durch einen heftigen Sturm aus Nord

Wasser in unserer Elbing so aufgejagt, daß es 8 Zoll hoͤher stieg, als es jemals bei ahnlichen Anstauungen gestanden hat; nur bei Ausbruͤchen der Nogat ist der Wasserstand noch höher gewesen. Nachmittags stieg das Wasser nicht allein uͤber den Treideldamm, sondern auch uͤber den auf demselben aufgeschütteten Wall und ergoß sich auf die nahe gelegenen Wiesen und Gaͤrten der Vor— stadt, so daß fast saͤmmtliche Wohnungen in den Niederstraßen und im Rahmen ausgeräumt werden Und die Einwohner nach

hoͤher gelegenen Gegenden fluͤchten mußten.

der Herren, und Buͤrgerpfeil und Fischerskampe sollen uͤberschwemmt seyn, der Ellerwald aber ist durch angestrengte Arbeit an den Waͤllen vor Ueberschwemmung geschuͤtzt geblieben.“

Die beiden Konzerte, welche Ernst und Eduard Eichhorn,

die jungen Biolin⸗Virtuosen, im Konzert-Saale Schauspielhauses veranstalteten, gehoͤrten zu den

diesjährigen Winters. Mit jedem oͤffentlichen Auftreten der bei— dito den Knaben hat sich das Interesse, nicht bloß der Kunstfreunde, sondern auch des größeren Publikums, fuͤr sie gesteigert, und es leidet keinen Zweifel, daß diese Theilnahme sie auch noch bei fer neren Productionen, die, dem Vernehmen nach, wiederum auf

der Buͤhne stattfinden sollen, begleiten werde.

mit der namentlich der 11jahrige Ernst Eichhorn viele Schwie— rigkeiten zu besiegen weiß, die selbst der Zauberer Paganini noch immer als Schwierigkeiten behandelte, die Reinheit und Sicherheit des Tons, die mancher bekannte aͤltere Virtuose nicht so in seiner Gewalt hat, wie die beiden Knaben, sind allerdings bewunderns, werth, wenn auch das Wagstuͤck, dem unbegreiflichen Italiaͤner einige seiner beruͤhmten tours de force nachzumachen, nur als

theilweise geloͤst betrachtet werden darf; und dies

Wunder nehmen, denn mit seiner Fertigkeit hat ihnen Paganini nicht auch seine durch ein reiches Leben vielbewegte Seele, seine

nruch zu nehmen, wieder in einen guten und

en aus Swinemuͤnde vom 20. d. M. zu—

Hemuͤhungen der Lootsen gelungen, das Schiff r. 32 der Staats-Zeitung), weiches durch eine günstige Verkettung von Umstaͤnden nicht ganz

an den Meister mit Gluͤck er

auch in der Kunst erreichen w

346

Alles mit sich fortreißende Begeisterung einstudiren koͤnnen. Aber es ist auch mehr als genug, wenn Virtuosen in diesem Alter

laßt sogar kaum einen Zweifel, daß er ihn, wenn er in der bis herigen Weise fortfaͤhrt, mit der gewonnenen ,

innern; ja, sein Schuͤler Ernst 3 7 ee, ,.

623. 623. 33 erde. ,

nachdem sich der

1834.

Morgens 24. Marz.

6 Uhr.

Meteorologische Beobachtung. Nachmitt. 2 Uhr.

Abends Nach einmaliger 10 Uhr. Beobachtung.

Dunstsaͤttg. J5 pCt. si pCt. 74 pCt. NAusdünst. G, os s, Rh. Wetter. . heiter. Schnee. heiter ö . . Art und Weise, Wil brini WM w. . WN V. e ne, g ine ell

daselbst eroͤffnet

Luftdruck. 326,8 8 Par. 827,2 * ö . Luftwäͤrme 4 4,«0 R. - 2,V 0 R. 4 1,6 90 R. Flußwarme 2,0 9 R. Thaupunkt 4 0,0 R. 0,2 6 R. 2, * o R. Bodenwarme 2,99 R.

Frankfurt a. M., 22. Mürz

esterr. 53 Metall. 99 n. 98 5. 43 S9z. S9. 24 3 53. 18 23

Br. Bank- Actien 1516. 1514. Part- Gbl. 1383. 13535. Läose zu 15 S fol. 53 Obi. . 183 91. 33.

hreuss. Prim. - Sch. 5di-. 543. do 48 Anl. 93. —. 58 Span. Rente

PFPoln. Loose 628.

erp. 415. 41. n ö ruris, 19. März.

58 Kente pr. compt. 104. S9. fin. cour. 104. 909. 33 pr. compt J8. 75. fin cour. 78. 85. 58 Neap. ; 94. 90. 58 Span. perp. 66. Cortes · Obsigationen 28.

br. gompt. 94. J5. fin our 38 414. 55 Belg. 10905. 58 Rim. ,

Par. 329, 22 Par. Quellwärme 6, 38 R.

Schlossen. (Donner)

Den 25.

Berlin er Börse.

Amtl. Fonds- und Geld. Gours Vettel. (Preu/s6. Cour.)

Elsler. März 1834. 3 actes.

7 Uhr

,, .

n ,

Mittwoch, 26. Maͤrz. wiederholt: Die Wittwe und ihr Mann, Lustspiel in 1 Akt, von 8. Angely. Hierauf: Die Maskerade, komisches Ballet in! Akt. (Dlle. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.)

Letzte Vorstellung dieses Ballets vor der Abreise der Dlles

Im Schauspielhause:

Königliche Schauspiele. Im Opernhause: Zum erstenmale

Les deux Cousins, vaudeville en

Der Anfang dieser beiden Mittwochs-Vorstellungen ist um Donnerstag, X. Maͤrz. Im Schauspielhause: Konig Kon

ö . 1; . H 83 129 z 80 wird Niemand Känz- Kill. 22. 413 Amort. S9

Främien-Scheine Br. Runs. (v. 1831, 5 19 33 Spun. 623. 33 411. Ant werpen, 19. Mär. Metall. 993. Brus. 72. Span. 5 8 625. 33 403 Zinal. 15. NVoap. S8.

Aus nürtig e lt örs en, Center gen! Amsterdam, 20. März Niederl. wirkl. Schuld 493. 58 do. 95. Ausgesetzte Schuld l

141 ö

355 715. Geêsterr. 96. Hreuss.

Nord ⸗Ost das J S B Jö, Grenz, Fes R r, M, radin, historische Tragödie in 5. Abtheilungen und einem Vor, Pr. Engl. Anl. 18. 5 os io EQstpr Pfandhr. 4 F spiel, von E. Raupach. Pr. Eng]. Anl. 22. 5 i037 ig3 bomm. do. 4 1066 Freitag, 28. Maͤrz. Kein Schauspiel. Er. Engl. Obl. 30. 4 94 937 Kur( u. Neum. do., 4 106 Erkm. Sch. d. Seeh. 55 541 i r do,. d 1052 Königstädtisches Theater. , , ,, . 1288 274 . r , 63 6967 Mittwoch, 26. März. Zum erstenmale: Norma, Oper in gen e j n s; i säürschet keen. = 68 6M, A2Akten, nach dem Italiänlschen, von Seyfried. Mustt von Belm. kKznigsb. do. 4 98 IIloll. vollw. Duk. 173 Anfang dieser Verstellung 6. Uhr. . ; ibi ger dy 4 37 J Donnerstag, 27. Marz. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel in Auch Alt-⸗Terranova, Hanz? do. in Th. 371 5366 kriedrichsd'or .. 135 13 2 Akten, von G. Lotz. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten, Wentpr. Pfandbr. 4 100 Disconio ..... —1 3 4 von L. Angely. na. , , n Freitag, 23. Maͤrz. Kein Schauspiel. Wechsel- Cours. i . rief. Geld. J 250 F Rur⸗ 1433 Markt⸗Preise vom Getraide. des Koͤniglichen ö J Berlin, den 24. März 1834. besuchtesten des Hamburg .. . . . . . . . . . . . . 300 Mik. Kurz 11521 ; Zu Lande Wetzen 1 Rthlr. 25 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr JJ 3h Me. 2 M. 12 5. 15 Sgr; Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf; groge Gerste 2, Sgr 1 181. 3 Iii. 6 257 66 Pf. auch i Sgr. 3 Pfz kleine Gerste 21 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 . 22 Sgr. 6 Pf., auch 2) Sgr., sschlechie Sorte) 15 Sgr. 3 Pf. J 1569 Ell. 12 Mi. . Zu Wascer: Weißen fweißer) i Rthlr 28 Sgr. 3 Pf, auch! e J . Rthlr. 25 Sgr., und 1. Rthlr. 1 31 Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. J 1 ThI. Z Mt. 9899 6 Pf auch 6 Rtihlr. 3 Sgr i große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 5 If, Die Leichtigkeit, Leipziß . . ... .... il Ihl. 3 Tatze iz auch . Rthlr.: kline Herste 23 Sgr. 9 Pfr. Hafer 23 Sgr. 3 Ii. kraj fari a. II. Vi...... 16h Kir z Mt? i9sz ich Auch 2 Sgr. 6 Pf Erbsen 1 Rihlr. 25 Sgr., (schlechte Soilteh J ih hl. 3 woch. 30. 1èRthlr. 1 Sgr. s Pf. J,, 6069 Fi. Kurrn . Sonnabend, den 22. Maͤrz 1834.

. Das Schock Stroh 10 Rihlr. 5 Sgre, auch 8 Rthlre, der

Rthlr 5 Sgr., auch 290 Sgr.

Redacteur Cotteæl.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Das im II. Jerichowschen Kreise des hiesigen Re⸗ gierungs⸗Bezirks, eine viertel Stunde von der Stadt Genthin unmittelbar am Plaueschen Canal belegene, i 5 te gt, . welchem außer den, in gutem Zustande efindenden, Wohn⸗ und Wirthschafts⸗ Gebunden. h

1) bei dem Vorwerke Altenplathow inel. des Ne⸗

ben⸗Vorwerks Hagen: 2) 991 Morg. I6 IRuth. Acker, b) 469 4 Wiesen, 2 1 84 SGartenland, d) 839 88

h 8 Huͤtung, ) eine Brauerei, ; 1 eine Brandtwein⸗Brennerei, s) eine Ziegelei, n) die Fischerei in einem Theile des Plaue⸗ . schen Canals, 2) bei dem Vorwerke Bergzau: 944 Morg. 162 TIRuth. Acker, b) 115 * 105 * Wiesen, ö 2 . 6agrtenland, 2 i, e 3) die Hegenßrecke mit dem dabei besindlichen

) e Einsassen des Amts zu leistenden at 756 nste,

5) di un de renn digen Zefaͤlle an Schutz⸗Weidegeld

ädsessen des Amts zu liefernden

279 hühner und 180 Zins-Eier, ̃ ees zur Befriedigung der Deyu⸗

tante chen Geireides verbleibende Zins⸗ n Getreide z0 der Amts⸗Einsassen und Müller, hestehend in: 14 Wins pel 9 Scheffel 103 Metzen Roggen, F R erste, 15 166 .

2 1 6 * ohn, 8) das Recht des freien Mahlens und Schrotens auf der Fleischmannschen Erbyachtsmähle bei Altenylathow, 9) sechs Morgen Acker von dem zum vormaligen Vorwerk faule Meierei gehörigen sogenannten k zum Graben von Ziegelerde, ge⸗ dren, ; ö . soll nebst den vorhandenen Koͤnigl. Vieh⸗Wirthschafts⸗ geraͤth⸗Feld⸗ Harten und Baum“ Inventarien auf 12 nacheinander folgende Jahre von Trinitatis 1834 bis dahin 1846 öffentlich meistbietend verpachtet werden. Wir haben hierzu einen Termin auf ; den 12. April e., e Vormittags 10 Uhr, allhier in unserem Eonferenz⸗Zim⸗ mer vor dem Herrn Regierungs⸗-Assessor von Alvens⸗ leben anberaumt, zu welchem qualisieirte Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Ver⸗ vachtungs⸗ Bedingungen mit anneetirten Ertrags⸗An⸗ schlage 4 Wochen vor dem Termine in unserer Do⸗ mainen⸗Registratur und auf dem Amte Altenplathow zur Einsicht werden g get werden. Magdeburg, den 10. Februar 1834. König! Regierung. Abtheil für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Die am 1. April d. J. faͤllig werdenden Zinsen der

Koͤnigl. Spanischen 3 und 4 procentigen Renten wer— den von heute ab durch mich ausgejahlt. Ich verbinde hiermit die Anzeige, baß jeder Umsatz in Spanisch s⸗, 4, und 5 proeentigen Renten sowohl in kleinen Posten als auch in Parthien, jederzeit zum Taget⸗Course bei mir bewirkt werden kann.

Berlin, den 6. Maͤrz 1834.

J. Joachim, Muͤhlendamm Nr. 4, unter den Colonaden.

Literarische Anzeigen.

Mag azitn füuͤr bie Literatur des Auslandes.

Verzeichniß der im Monat Februar von dieser Zeit⸗ schrift gelieferten Artikel: ö

. Portugal.

Die Portugiesen und die Thatsachen. Bibliogra⸗ phische Mittheilungen.

i ankre ich.

St. Just und Pichegru ö u. Schluß) Frercrie Lemaitre. - Geschichte Frankreichs; von Mi⸗ chelet. Victor Hugo uber Mirabeau. Die En⸗ gelsburg; Roman von Viennet. Ueber Entwicke⸗ lung und Fortschreiten der Humanitaͤt; von Buchej. Die Reise des Capitain Dumont de urville. Veraͤn⸗ derungen des Klima's in Frankreich; von Arago. Algier s erster Anblick. Die Tage der Proseription; von Ch. Nodier. Bibliographische Mittheilungen in 5 Nummern.

Schweiz. „Der Mann der Langenweile. (Aus dem Tagebuche eines Genfers) 1 alien.

It Italiaͤnische Hirtengedichte und uebersetzungen; von Mamiani della Rovere. Bibliographische Mitthei⸗ lungen.

England.

Irlands Narren und Schwachsinnige. Leben und Thaten Englischer Straßen u. Seeraͤuber; von E. Witehead. Zur Geschichte des thierschen Magnetis⸗ mus. (Erster Artikel) Bilder aus der Englischen Provinz. Meine beiden Tanten. Zur Geschichte des thierschen Magnetismus. (Zweiter Artikel) Der Stoiker; von Jane Kinderley⸗Stanford. Aben—⸗ teuer jur See waͤhrend 35 Dienstjahren; von W. Bowers. Lord Phyron's letzte Seefahrt. Biblso⸗ graphische Mittheilungen in 5 Nummern.

Ruß lan d. Beitrage jur Geschichte der Russischen Literatur. (Neueste Literatur) Eneyklopldische Fabrit phan⸗ tastischer Etzeugnisse; von F. Bulgarin? Blöbljio= graphische Mittheilungen. ; Persien. Fet Ali Schah, 6 . seine Familie. in d ie n. Ein Besuch in . von Siam. in a. Neueste Reise nach China. ni ord⸗Amer ika.

Einige Notizen uber Fenimore Cooper. Piblio=

Allgemeiner Anzeiger für die Preußlschen Staaten

Deutsche Literatur im Auslande. „Der Verstorbene in Schweden. Laokoon in Ita— lien. Goethe⸗Zelter in England. Rahel in Frank⸗ reich. Nouvelle Revue- Germanique.

Mannigfaltiges.

Lord Byron uͤber Gesundheit und guten Ruf. Lerikalisches. Auz dem Aßatischen Rußland. Hauflerkünste der Tuͤrkischen Derwische. Franzdsi⸗ sche Literatur des Jahres 1833. Roman und Mußt. Die Homdopathie in Frankreich. Des Haus und das Grab Bonaparte z. Vegetabilische Flüͤssigkeit.— Wirkung der Musit auf Thiere. Chinesssche Sage vom Ursprung des Asbest. Der Wein in Ehina.— Britische Infanterie, Krieg gegen die Pfennig— Blatter. 2 Sekten in Nord-Amerika. Die Taxa⸗ tion des Thees. Die Zahl fuͤnf. Lue⸗ Noi-Nam oder das schwimmende Kind. Die Sterblichkeit auf den Expeditionen nach dem Polar-Oecan.

Diejenigen, die vom 1 April ab in das Abonnement dieser Zeitschrift einzutreten wüns en, werden ersucht, ihre Bettellungen (bei allen Koͤnial. Post-Aemtern und in Berlin bei der Expedition der Prenß. Staats, Zeitung) zeitig zu machen, ba die Auflage nach der Zehl der Anmeldungen sich richter. Der Praͤnume— ratione-Preis betraͤgt hier und in der Frovin 22 sgr. viertel jaͤhrlich und 3 Thlr. fuͤr den Jahrgang

In der C. H. Zeh'schen Huchhandlung in Naäͤrn— berg erscheint ünd ist in Berlin in der Ens lin schLen , (Gerd. Muller), Breitestraße Nr. 23, 3 n: (

Hahn, Dr. C. VW. , ornitholozgischer Atlas, oder naturgetreue Abbildung und Be- 38chreibungsg der auss ereuropäis chen Vö-— sel, I. Abtheilung; Papagktien 1. Heft mit 8 fein eolorirten Tafeln, gr. Svo, in farbigem Umschlag e. Subser. Preis 25 ser.

; Dieses 1e Heft, welches als Probe in allen Buch— zandlungen ju sehen und zu haben ift, enthalt: I) Psittacus aracanga, 2) ararauna, 3) tabuensis, 4) haemotopus, 5) pondicisianus, 6) manillensis, J caro- linensis, ) passerinus.

Von diesem Atlasse sollen alle Jahre 8 bis 10 Hefte, jedes mit 8 bis 16 abgebildeten Vögeln, in folgender Ordnung erscheinen, als: 1) Die Papageien (Pättacu, Linn) 2 Die Merlen (Tanaßzra Linn) 3) Die Ma⸗ natins (Pipra Linn.) 4) Die Kolchris (Trochilus, Linn) u. s. w., und es wird nicht eher mit einer

neuen Abtheilung angefangen, bis die vorherige voll

kaͤndig geliefert ist. Auf diese Weise erhalken die Abnehmer binnen kurzer Zejt immer wieder eine Gat— tung vollstaͤndig. Neue, waͤhrend dem Erscheinen des Werkes, bekannt werdende Voͤgel, werden“ spaͤter in Supplementheften nachgeliefert

Alle Abbildungen sind Originalien, daher wird im Texte jedesmal die Sammlung angegeben, wo der abge⸗ bildete Vogel sich ausgestopft befindet. Die 4ͤußers sorgfaͤltige Colorirung aller Tafeln geschiehet nur von

i . Pluministen unter Aufsicht des Herrn Ver— assers.

Der, jeben Ornitholog und Freund der Voͤgelkunde gewiß ansprechende Plan, die im 1sten Hefte ersicht⸗ liche Richtigkeit der Abbildungen, die Eleganz und doch große Wohlfeilheit des Werkes lassen ung hoffen, bei digsem Unternehmen mit jahlreichen Subseriptionen

graphische Mittheilungen.

unterstůtzt zu werden.

Erschienen und veräandt iat (in Berlin an E. 8. Mittler):

Annalen der Physik und Chemie. Heraus. gegeben zu Berlin von I. G. Poggendorfs. Band XXX. Stück J. (Der ganzen Folge 1061en Bandes 13 Stück.) Er gänzungaband. Er- zte Liefr. Nebst 2 Kupsertafeln. gr. Svo. geh, Preis der In u. 21 Lief. dieses Ergänzungs bande

** Thlr.

Inhalt: I. Gralamann, combinatorische Entwicke- lung der Krystallgestalten. II. Kämtz, Ergebnilse einer Reihe hygrometrischer Beobachtungen auf dem Rigi und dem Faulhorn. Schreiben an Hrn. L. v. Buch. III. Eisenlohr, über den Einfluls des Mondes auf die Witterung. IV. Fresnel, über die Diffraction des Lichts. V. Eresnel, Auszug aus einer Abhandlung über die Reflexion des Lichta. VI. Ampere, Bestimmung der Krummen Fläche der Lichtwellen in einem Mittel, dessen Elasticität versghie- den iit, nach den drei Hauptrichtungen, d. h. nach denjenigen, in welchen die von der Elasticität erreßie Kraft in derselben wirkt, in der die Theilchen diesze6 Mittels verschoben wurden. VII. Feldt, die vom 1. Januar 1827 bis 1. Mai 1835 beobachteten auäge- reichnet tiefen und hohen Barometerstände zu Braun- bert in Ostpreussen. VIII. Meteorologische Beob- achtungen, angestellt im Hause der Academie der Wiasenschasten in St. Petersburg, im Jahr 1831, von Hirn. Wis chn ew sky, berechnet und mitgetheilt von Kupffer. 1X. Meteorologische Beobachtungen, an- gestellt im Hause der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, im Jahre 18532 von Hrn. Wisch- ne wsky, berechnet von Spask9y. X. Spasky, über die Dulong'sche Formel für den Druck des VWasserdampfs bei verschiedenen Temperaturen. Kegister zu den Annalen der Phyaik und Chemie. Band I. bis XX. 1. Namenregisater.

Die zweite und letate Lieferung dieses Ergänzung ban- des, enthaltend den Rest des Regiaters, erschein in einigen Monaten. Leipzig, den 17. Fehr. 1834.

Job. Am br. Barth.

Bei E. H. Schroeder (vormals Lüderitz ache Buchhandl.) in Berlin, Königsstrasae No., 37, erachien s0 eben das zehr ähnliche Bildniss dee, Kgl. Pr. Ge- neral-Major und Commandeur der Cadetten- Anstalten, Herrn von Brause. Gen. vom Prof. F. Kräger, lithogr. von Krafft. Velinp. à 1 Thlr. Chinesisch Papier à 1 Thlr. 10 agr.

Schleiermachers Bildniß in Litophanie, welches so eben in der neuen Berliner Porjellan⸗Ma⸗ nufaltur von G. M. Ebers erschienen ist, und wo⸗ von ich die ersten Exemplare an mich gebracht habe, empfehle ich hiermit allen Verehrern des Verstorbenen. Der Preis ist 25 sgr. und 1 Thlr. pro ,,

George Gropius, Schloßplatz Nr. 1.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, ist so eben erschienen: ; 8st Dietrich, Dr. A. Flora des Preul-⸗iachen

Staate. 2 Band, 1. u. 20 Heft. 1 Thlr. 10 2m.

Pren

ische Sta

Allgemeine

———

n S856.

Berlin, Donnerstag den 27stn Marz

1834.

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese tung nr Praäͤnumergtion bier am Orte bes der Redaction (Mohren⸗Straße Nr. 34), in deu

n aber hei den Königlichen Post⸗Aemtern zu machen sind, und daß der r, Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wird. . e i bitten, die Bestellungen bis spätestens den z1isten d. M an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interessenten es sich selb st

reis fuͤr den ganzen umfang der ĩ. * um n die ersorderliche Staͤrke der

onarchie auf 2 Rthlr.

reuß. Cour. vierteljaͤhrlich festgesetzt ist, wofür den hiesigen Abon⸗ uflage für das fee bfr, n, abmẽ en zu , . můͤssen zuzuschrelben haben, wenn die Zzusendung

des Blattes eine unterbrechung erleidet und nicht sammtliche Nummern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden önnen.

Amtliche Nachrichten. ro nil des Tages.

Se. Majestèt der Koͤnig haben dem Hof-Bildhauer, Pre— fessor Ub er zu Berlin, den Rothen àdler, Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Hauptmann Nieky, Chef der 11ten Infanterie ⸗Regiments⸗Garnison⸗onpagnie, den Rothen Adler⸗ FIrden vierter Klasse, und dem Maurermeister Lambert La— vallée zu Erkelenz die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu

verleihen geruht.

bi , n dug

Die seit Emanation der fuͤr das verflossene Jahr erlassenen Arznei⸗-Taxe eingetretenen Veranderungen in den Dioguen-Prei⸗ sen haben eine gleichmaͤßige Veränderung in den Tay ⸗Preisen mehrerer Arzneien nothwendig gemacht. Die hiernach abgean⸗ derten, im Drucke erschienenen Tarx-Bestimmungen treten mit dem J. Mai d. J. uͤberall in Wirksamkeit.

Berlin, den 24. März 1834. .

Ministerium der geistlichen, Unterrichts, und Medizinal—

Angelegenheiten. (gez von Altenstein.

Bekanntmachung. ; Vom 1. April d. J. ab wird zwischen Berlin und Char— sottenburg eine täglich zweimalige Brief⸗Befoͤrderung bestehen. Die Absendung der Briefe wird stattfinden: aus Berlin 95 Uhr Vormittags und 3 Uhr Nachmittags, Charlottenburg 1 Uhr Mittags und 5 Uhr Nachmittags, und die Befoͤrderung . beiden Oertern wird jedesmal innen 14 Stunden erfolgen. . inn g e. wird die Korrespondenz zwischen Berlin und Charlottenburg auch nach wie vor mit saͤmmtlichen Hamburger Posten befoͤrdert. Berlin, den 22. Maͤrz 1834. General ⸗Post⸗ Amt.

Zeitungs⸗Fgachrichten. Ausland.

Ruß land.

Der Hamburger Korrespondent enthaͤlt unter St. Petersburg vom 12. Marz nachstehende Berichtigungen: „In

einem von der Polnischen Graͤnze datirten Korrespondenz-AUrtikel

der Allgemeinen Zeitung wird die Behauptung aufgestellt, daß uͤber die Urheber der Polnischen Nevolution das Endurtheil bereits erfolgt sey. Wir glauben die Versicherung geben zu koͤn— nen, daß diese Nachricht sich fuͤr jetzt als voreilig erweisen duͤrfte. So viel wir aus guter Ouelle uͤber diese Angelegenheit haben erfahren koͤnnen, sind die Untersuchungs⸗A1kten allerdings geschlos— sen und es ist demnach vorauszusetzen, daß der Urtheils— Spruch mit Nächstem erfolgen werde. Auch wird in dem in Frage stehenden Artikel insinuirt, es hätten die Einwohner von Warschau die betraͤchtlichen Sum⸗ men zur Befestigung der Stadt aufbringen muͤssen, worauf wir zu entgegnen haben, daß die fuͤr den Bau der Citadelle don Warschau noͤthigen Kosten aus dem allgemeinen Schatze des Koͤ— nigreichs Polen bestritten werden, und deshalb weder die Stadt Warschau, noch irgend ein anderer Theil des Landes mit neuen

Lasten belegt worden ist. Wenn ferner der Berichterstatter

der allgemeinen Zeitung die Garnison von Warschau auf 13 Re— gimenter Infanterie und 6 Regimenter Kavallerie berechnet, so

muͤsen wir seine Angaben dahin berichtigen, daß sich im, ganzen Umfange des Koͤnigreichs Polen nur 12 Regimenter Infanterie,

Regimenter Kavallerie und die zur Graͤnzwache beorderten Ko— saken befinden.“

Odessa, 4. Marz. Im hiesigen Hafen ist kein Eis mehr zu sehen; fortwährende Suͤd- und West-Winde haben eine sehr milde Temperatur herbeigefuͤhrt. Auf den Feldern zeigen sich schon einige Blumen und die Knospen der Baͤume fangen an, aufzubrechen. Mehrere Schiffe sind von hier nach Konstantino— vel abgegangen; andere langten von dort hier an. Diese brach—

ten die Nachricht von der Antunft des Griechischen Gesandten

n der Turkischen Hauptstadt mit; auch ist davon die Rede, daß

sich mit dein Beginn des Fruͤhlings eine große Menge Kriegs—

schiffe im Archipel sammeln wuͤrde.

Aus Kischineff vom 10ten v. M. schreibt man Folgendes:

In dem Dorfe Perabikoutst im Distrikt Chotin starben ploͤtz,

lich in einem und demselben Hause und fast zu gleicher Zeit drei

Tochter des Andreas Onofri; kurz nach ihkem Tode starben auch Danofri selbst, seine Frau und seine vierte Tochter, und es blie⸗ den von dieser zahlreichen Familie nur zwei kleine Kinder uͤbrig. Dieser Vorfall erregte Besorgniß unter den Einwohnern und zog die Aufmerksamkeit der Behoͤrde auf sich, welche die noͤthi⸗

Dnofri abzuschneiden. ö ) entdeckte man, daß der Tod jener 6 Personen nicht von einer ansteckenden Krankheit herruͤhrte, sondern daß am 11. Dez., am

gen Maßregeln ergriff, um alle Verbindung mit dem Hause des Nach angestellten Nachforschungen aber

Abend vor dem St. Andreas-Tage, die à Töchter des Onofri, einem alten Gebrauche zufolge, der in Klein⸗Rußland noch unter der niedrigen Volksklasfe herrscht, ganz nackt, obgleich es sehr

talt war, durch das ziemlich lange Dorf gelaufen und an den

Sieg uͤber Herrn Persil davon getragen

Platzen, wo das Vieh sich sammelt, stehen geblieben waren, um ihr kuͤnftiges Schicksal durch gewisse aberglaͤubige Mittel zu erfahren. Den Zeitpunkt, den sie dazu waͤhlten, machte, daß die Temperatur gefaͤhrlich auf sie einwirkte, und da sie zu Hause noch unverdauliche Nahrungs-Mittel und kaltes Wasser zu sich nahmen, so zogen sie sich eine Krankheit zu, die ihrem Leben ein Ende machte. Den Tod ihres Vaters und ihrer Mutter schreibt man dem Schmerz uͤber den Verlust ihrer Kinder zu.

Frankreich.

Paris, 19. März. Die Verwerfung des Amendements des Herrn Bérenger in der gestrigen Sitzung der Deputirten— Kammer beschäftigt heute die saͤmmtlichen fir hen Blaͤtter. Die ministeriellen Journale bezeigen sich natuͤrlich mit diesem lebhaft bestrittenen Siege uͤber die einflußreiche Opposition des tiers- urti sehr zufrieden. Das Journal des Débats geht in . Freude so weit, sich uͤber Herrn Bérenger und sein Amen— dement lustig zu machen. Es wirft ihm vor, daß er die Gesetz—⸗ gebung idyllisch habe behandeln und Woͤlfe mit einem Schaͤfer— stabe habe vertreiben wollen. Ob, meint dasselbe, Herr Bérenger (der bekanntlich bei der Wahl zur Vice⸗Praͤsidentschaft den hat) zur Masoritaͤt oder Qpposition gehöre, wisse man nicht mehr; er scheine eine Stellung zwischen der Republik und der Monarchie einnehmen, und die Vortheile der Popularitaͤt mit dem Ruhm der Maͤßigung vereinigen zu wollen. Der Constitution—⸗ nel äußert sich folgendermaßen: „Die Masjoritaäͤt der Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung das Amendement des Herrn Bé— renger verworfen, dem wir, so wie alle andre Organe der unab— haͤngigen constitutionnellen Presse, unsere Zustimmung gegeben hatten. Diese Verwerfung erfullt uns mit tiefem Vedauern. Das Gesetz haͤtte mit dem Amendement seinen Charakter der Ausnahme und der Willkuͤr verloren, und einem ge— sellschaftlichen Rechte, einer jener gesetzlichen Freiheiten, de— ren allmaͤlige Entwickelung den Grundsaͤtzen der Revolu— tion und der Charte gemäß ist, eine nuͤtzliche Sanction gegeben Die Kammer hat es vorgezogen, «e Regierung mit einem Ge— setze zu bewaffnen, dessen Ausfuͤhrung Eigenmaͤchtigkeiten und Gewaltthaͤtigkeiten, die doch vielleicht ohne Resultat bleiben, freien Lauf giebt. Die Zukunft wird beweisen, ob unsere Vorausse— hungen gegruͤndet waren.“ Der Courrier frangais sagt: „Die Kammer hat bewiesen, daß fortan nichts mehr von ihr zu hoffen, und daß es verlorene Muͤhe ist, wenn man sie zu uͤber— zeugen sucht; sie hat mit einer starken Majoritäͤt das Amende— ment des Herrn Béörenger verworfen, was die Annahme des Gesetzes, wie es Herr Barthe vorgelegt hat, voraussehen läßt. Das ist nicht wie unter der Restauration eine Willkuͤr ohne Phrasen, wohl aber, wie damals, eine Willkuͤr ohne Schaam!“ Die Tribune, ihrem Systeme treu, freut sich uͤber die Ver— werfung des Amendements, indem ihr, wie sie sagt, die kuͤhne, offen auftretende Willkuͤr lieber sey, als diejenige, welche sich heuchlerischerweise in constitutionnelle Formen kleide. Die Re—⸗ publik, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, wisse jetzt, woran sie sey; sie habe nicht mehr einen oberflächlichen Widerstand zu leisten, sondern einen erbitterten Krieg zu fuͤhren. ö

In einem hiesigen Blatte liest man,: „Herr v. Rigny hat, wie man sich in den Bureaus des See-Ministeriums er— zahlt, vor zwei Tagen nach Toulon und Brest den Befehl er— gehen lassen, die Ausruͤstung mehrerer Schiffe zu beschleunigen. Man fuͤgt hinzu, daß das Englisch-Franzoͤsische Geschwader mit Nächstem seine Stellung im Mittelläͤndischen Meere wieder ein— nehmen werde; Andere behaupten im Gegentheil, daß der Zu— stand der Unterhandlungen mit St. Domingo die Franzoͤsische Regierung zwinge, ihre dortigen Streitkraͤfte zu vermehren.“

Aus Baponne schreibt man vom 15ten d.: „Ein so eben aus Bergara hier eingetroffener Reisender erzählt, daß ein blu— tiges Treffen zwischen den Truppen der Koͤnigin und den In— surgenten von Biscayg stattgefunden habe. Die naͤheren De— tails kennt man noch nicht; man weiß nur, daß die Truppen der Königin im Besitz des Schlachtfeldes geblieben sind.“

Die Quotidienne enthaͤlt Folgendes: „Es scheint gewiß, daß die Unterhandlungen in Betreff einer Anleihe fuüͤr Don Car— los ihrem Abschlusse nahe sind. Wir sind im Stande, uͤber die—⸗ sen Gegenstand einige uns aus guter Quelle zugegangene Details mitzurheilen. Herr Tassin von Messilly, der wegen Liquidirung einer bedeutenden, von der Spanischen Regierung zu fordernden Schuld nach Madrid berufen worden war, wollte eben mit den Ministern abschließen, als Ferdinand VI. starb. Sich an die neue Regierung wenden, den zerressenen Faden der Unterhand— lungen mit ihr wieder anknuͤpfen, wäre, von dem finanziellen Ge— sichtspunkte aus betrachtet, ganz natuͤrlich und sogar nothwendig gewesen; aber Herr Tassin, den Grundsaͤtzen der legitimen Mo— narchie ergeben, außerdem mit dem Vertrauen und mit der be— sondern Zuneigung des Infanten Don Carlos beehrt, schwankte keinen Augenblick in Bezug auf den Weg, den er einzuschlagen habe. Er kehrte zu dem Infanten zuruͤck, und gegen Ende des Monats Januar empfing man in Paris ein Schreiben, welches meldete, daß Herr Tassin von Messilly im Begriff stehe, sich nach England einzuschiffen, um daselbst die Anleihe abzuschließen, von der jetzt die Rede ist.“

Der Constitutionnel enthalt unter der Ueberschrift: „Ueber die öffentliche Meinung in Spanien“ einen Artikel, in welchem es unter Anderm heißt: „Die Spanische Revolution scheint eine Pause zu machen; wir wundern uns nicht daruͤber. So lange Herr Burgos im Ministerium bleibt, um den libera— len Einfluß zu lahmen, ist der status quo vielleicht weniger verderblich für die Zukunft des Landes, als jene verfaͤlschten

und unvollstaͤndigen Institutionen, welche die Regierung dem Lande in der Ferne zeigt. Der Fall des Herrn Burgos ist unvermeidlich; er ist sogar nahe bevorstehend; mittlerweile aber knnen wir aus einer genauen Statistik der 6ffent—

lichen Meinung in Spanien die Gruͤnde abnehmen, welche

eine Zusammenstellung des Ministeriums in einem ganz libera— len Sinne, oder den Sieg der Karlistischen Meinung unvermeid⸗ lich machen. Es giebt, wie wir immer behauptet haben, nur wei Parteien in Spanien. Außer der Karlistischen Meinung, N wie es der Besiegte immer zu seyn pflegt, und außer der liberalen Meinung, deren , mg, Mäßigung fast ein Pro— blem fuͤr die Geschichte seyn wird, kennen wir in Spanien keine Meinung, die den Namen einer Partei verdiente. Es giebt daselbst kein juste milien in dem wahren Sinne des Worts; denn zwischen Don Carlos und Isabelle II. ist keine Ueberein— kunft, keine vermittelnde Meinung moglich. Wenn es aber in Spanien zwischen diesen beiden Parteien keine andere Partei iebt, so giebt es Massen, die zwar nicht handeln und sich nicht N,. lassen, die aber beobachten und richten. Es giebt da⸗ selbst jene zahlreiche Klasse von Menschen, die durch ihre Inter⸗ essen direkt weder an die eine noch an die andere Partei gebun⸗ den sind; denen die langen Leiden und Reactionen ihres Vater— landes eine Vorsicht, die dem Egoismus gleicht, eingefloßt haben, und die sich gern außerhalb der Ereignisse halten. Diese Klasse ist es, welche, gewoͤhnt, ihr Haupt vor den politi⸗ schen Stürmen zu beugen, im höͤchsten Grade mit jener einsichtsvollen und resignirten Geduld begabt ist, die das Wesen des Spanischen Charakters ausmacht. Diese Klasse ist allerdings nicht die Nation, die wahre, thaͤtige Nation; aber sie existirt, und die Regierung muß allerdings Ruͤcksicht auf sie nehmen. Durch ein seltsames Mißverstaͤndniß aber findet es sich, daß das Ministerium, gerade um die Interessen und Vorurtheile jener wichtigen, aber unthaͤtigen Klasse zu schonen, Anstand nimmt, seine een nr, zu erfuͤllen. Es fuͤrchtet, durch zu ploͤtzliche Reformen den Haß gegen Neuerungen aufzuregen, den zwei ver⸗ fehlte Revolutionen in einem Theile der Spanischen Nation noch befestigt haben gen. Es scheut sich, einer thätigen und un— ruhigen Partei, wie der Karlistischen, welche uͤberall ihr Geld aussäet und Alles verspricht, selbst die Freiheit, offen ge⸗ genuͤberzutreten. Es wendet sich ab von jener unthaͤtigen Klasse, die es mit sich fortreißen muͤßte; es läßt dieselbe außerhalb der großen Interessen, an die es sie knuͤpfen sollte; es fuͤrchtet sich, dieselbe in die städtische Miliz aufzunehmen und ihr Waffen in

die Hand zu geben; es laßt sich dieselbe zu Feinden machen, weil

es nicht wagt, sie fuͤr sich zu gewinnen.“

In einem Schreiben aus Oran heißt es: „Eine Neuigkeit, welche hier die Gemuͤther sehr lebhaft beschäftigt, ist der von Abdel⸗Kader durch einen der Haupt- Chefs von Mascara uͤber⸗ sandte Unterwerfungs⸗Vorschlag. Abdel⸗Kader will von Frank—⸗ reich als Bey der Provinz Oran anerkannt werden; er will in dieser Eigenschaft einen jahrlichen Tribut an die Franzoͤsische Regierung zahlen; wir sollen die Staͤdte Oran und Mostaganem behalten, und die Verbindung zwischen den Arabern des Innern und den Europäern will Abdel⸗Kader beschuͤtzen. Der General Desmichels hat dem Abgesandten des Letztern ein Ultimatum ugestellt, wonach jene Vorschlaͤge angenommen wurden; aber bis . (19. Febr.) ist noch keine Antwort eingegangen. Wir, die wir den Charakter der Araber kennen, sehen in dieser ganzen Angelegenheit nur einen uns gelegten Fallstrick. Es ist seit lan⸗ ger Zeit von einer Expedition gegen Mascara die Rede, und wenn Abdel⸗Kader uns getaͤuscht hat, so werden wir wahrschein⸗ lich bald in das Innere der Provinz Oran eindringen.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zu ng vom 20sten März. Die Bill, wodurch die Liverpooler Freisassen ihres Wahlrechts fuͤr verlustig erklaͤrt werden, wurde aus dem Unterhause eingebracht und zum erstenmale verlesen. Die Aufruhr-Bill und die Bill wegen Verbesserung der Irlaͤn⸗ dischen Geschworenen ⸗Gerichte erhielten die zweite kesa Auf den Antrag des Herzogs von Richmond wurde ein besonderer Ausschuß ernannt, um zu untersuchen, ob es nicht zweckmaͤßiger sey, an die Stelle gewisser Amts-Eide bloße Erklaͤrüngen treten zu lassen. Am Schluß der Sitzung legte der Lord Kanzler den letzten Bericht der Kommissarien uͤber das gemeine Recht auf die Tafel des Hauses nieder, wobei er Gele— genheit nahm, diesen Kommissarien großes Lob zu spen⸗ den, und bemerklich machte, daß dieselben keine Remu⸗ neration fuͤr ihre Arbeiten empfangen haͤtten. „Sie haben“, sagte er, „sich anheischig gemacht, ganz unentgeltlich arbeiten u wollen. Dies kann ich aber nicht billigen. Es zeigt ohne Zweifel von sehr edlem Sinn und gereicht ihnen zu großer Ehre; aber das Publäkum, glaube ich doch, sollte keine Dienstleistungen unter solchen Bedingungen annehmen. Sie haben ihre Pflicht aufs verdienstlichste erfullt und sollten auch angemessen dafür be— lohnt werden. Es geziemt sich weder fuͤr die Regierung, noch fuͤr das Land, unentgeltliche Dienste anzunehmen. Kein Pri— vatmann wuͤrde dergleichen annehmen zu duͤrfen glauben; und ich sehe nicht ein, warum das Publikum anders handeln soll, als Ew. Herrlichkeiten handeln wuͤrden, wenn sie sich in der Lage befanden, daß ihnen personlich ein seolcher Dienst geleistet worden ware.“

Unterhaus. Sitzung vom 19gten. Die Morgen— Sitzung wurde fast ganz mit Debatten uͤber eine Bittschrift der Stadt Liverpool in Bezug auf die Handels-Freiheit hingebracht. Sir Robert Peel, der in dieser Session sehr lebhaften An theil an den Parlaments-Geschaͤften nimmt und sich fast uͤber

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