1834 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

jede vorkommende Frage vernehmen laͤßt, suchte bei dieser Gele⸗ genheit darzuthun, daß beinahe alle Arten von Manufakturen durch Zoͤlle geschuͤtzt seyen, und daß also die Getraide-Production nur einen gleichen Schutz, wie jener Industriezweig, genieße; er bestritt daher die Ansicht, als seye Dagegen wurde ihm von anderen Seiten bemerkt, da kurrenz unter denen, welche die rohen Stoffe bearbei einem Manufaktur ⸗Monopol

während ein Korn⸗Monopol eben dadurch bestehe, land nur von beschränktem Umfange sey, und da Production keine große Konkurrenz stattfinden koͤnne. Abend⸗-Sitzung wurde die Bill, wodurch ihr jetziges Wahlrecht entzogen werden so gebracht; ein von Sir O. Misley vorgeschlag daß erst noch ein besonderes Comité ernannt werden solle, um enden Dokumente uͤber die Beste— Stafford noch einmal zu untersu— man ermittele, auf und unbestechliche

n die Korn⸗Gesetze ein Monopol. ß die Kon⸗

es nicht daß das Acker⸗ ß also in dieser

der Stadt j ll, in den Ausschuß enes Amendement,

die dem Hause bereits vorlieg chungen bei den Wahlen zu

chen und neue Zeugen zu vernehmen, damit Weise sich am besten eine gute

Waͤhlerschaft in jener Stadt begruͤnden lasse, ward mit 97 gegen 11 Stimmen verworfen. Das Haus verwandelte sich dann in den Ausschuß über die Bill, wonach die Stadt Hertford ihr bisheriges Wahl⸗Recht verlie Bill angenommen war, trug ler folgenden Klauseln an, wo weitert werden; der Zweck seines Antrages war, zirk von Hertford in seiner jetzigen Ausdehnung zu belassen und nur allen denjenigen Waͤhlern, von denen es erwiesen worden, daß sie sich hatten bestechen lassen, das Wahl-⸗Recht zu en Das Amendement wurde von H dänge und Anderen unterstuͤtzt, von Herrn Bernal und Herrn O Eonnell bekaͤmpft und bei der Abstimmung mit 78 gegen 34 Stinimen verworfen. Die zw nell eingebrachten April ausgesetzt.

Als die erste Klausel der Sir R. Peel auf Weglassung al— durch die Graͤnzen jenes Orts er— den Wahl⸗Be⸗

rn. Tennhyson, Sir H. Har⸗

eite Lesung der von Herrn O Con— ie Preßfreiheit wurde bis zum 16. Darauf trug Herr Benett auf die dritte Lesung der Bill an, wodurch den Liverpo Wahlrecht entzogen werden Amendement in Vorschlag, um drittenmal verlesen werden sollte; Abstimmung verworfen. Bet hell vorgeschlagenen Amendement, Bill, welcher erklart, daß jetzt u ner Eigenschaft als Liverpooler F den Wahlen der Parlaments ⸗Mitglieder mit „und in Zukunft“ ausgestrichen werden so ment ward mit 120 gegen 63 Stimmen ver gegen 52 Stimmen angenommen.

Tote und Herr Stewart die E zweier Bills; die des orschriften

oler Freisassen das Lord Sandon bra daß die Bill erst uͤber sechs Monate dies wurde aber ohne Eben so erging es einem von H daß in dem Theil der nd in Zukunft Niemand reisasse berechtigt seyn solle, bei ustimmen, die Worte ten; dieses Amende⸗ worfen und die Bill sodann mit 109 erhielten Herr

zur Einbringu besserung der die Schornsteinfeger und ihre sollte es nicht mehr geduldet ren in die Schornsteine hinau teren bezieht sich auf die E Trauungs⸗ und Sterbe⸗Listen in Schottland. vertagte, wurde noch auf den Antrag des Vorlegung verschiedener Dokumente uber die Ur- Einwohner u⸗Suͤd-Wales und Vandiemens⸗ dieselben von Seiten Land⸗Besitz beinträch⸗ eligion zu unterrichten

Etsteren hatte eine Ver⸗ welche mit Hinsicht auf ehrlinge bestehen; namentlich daß Kinder unter 14 Jah⸗ fkriechen muͤssen; die Bill des Letz⸗ infuͤhrung gleichmäßiger Geburts- Ehe sich das Haus Herrn Buxton die

Kanada, Suͤd⸗Afrika, Ne mit Bezug auf die Art und Weise, wie Großbritaniens behandelt wuͤrden, wie i tigt worden, und wie man sie in der suche, anbefohlen.

Sitzung vom den die Debatten uͤber d die Korn⸗BSesetze fortgesetzt. kurz und von wenigem Interesse. b die Minister die Absicht hatten, eine Veraͤnderung in den jetzigen Thee⸗Zoͤllen vorzuschlagen, muthig zwar nicht zu Gunsten ein aber doch dahin ausgesprochen habe, nach einem unzweckm Praxis sehr schwer zu erheben seyen; wo erklärte, daß, so viel er bis jetzt wisse, nicht daran gedacht werde, Ebrington brachte eine Bill ein, der Regierungszeit Georg's IV. in Be daße und Gewichte ver

20sten. In der Morgen-Sitzung wur ie Liverpöoler Petition in Bezug auf Die Abend⸗Sitzung war nur sehr Sir Robert Peel fragte,

nachdem das Haus sich ein⸗ es gleichfoͤrmigen Thee-Zolls, daß die jetzigen Thee⸗Zoͤlle aͤßigen Verhaͤltniß angeordnet und in der rauf Herr P. Thomp son von Seiten des Kabinets die jetzigen Zoͤlle zu modifi wodurch zwei Gesetze aus ug auf die Einfuͤhrung effert und wirksamer ge—⸗ Nachdem diese Bill die erste Lesung er—⸗ s Haus schon um 7 Uhr, weil der nden Geschaͤfte wegen Abwesenheit Althorp, der sich unpaͤßlich befindet, ausgesetzt werden

ciren. Lord

gleich foͤrmiger macht werden sollen. atte, vertagte sich da heil der ihm vorliege

London, 21. Marz. im St. James⸗Palast, Griechenland, Der Britische browe, hat nig den G Bath⸗Ordens. eine Abschrift von dem e ernannten Kommissarien. Geheime⸗Raths⸗Versammlung und ertheilten mehreren

Vorgestern hielt der Koͤnig ein Lever wobei der Gesandte des Koͤnigs von Sr. Masestaͤt vorgestellt wurde. esandte am Schwedischen Hofe, Sir E. C. Dis—⸗ Darauf bekleidete der Koöͤ⸗

err Trikupis,

te seine Abschieds⸗Audienz. eneral⸗Major Sir A. Brooke mit den Insignien des Der Bischof von London uͤberreichte dem Koͤnige Bericht der zur Untersuchung der Ar— men⸗Gesetz Se. Majestät hielten so⸗ dann eine Ministern u h Bei Ihrer Maj. der Koͤnigin war gestern großer Cercle, dem

von Susser wegen Unpaͤßlichkeit nicht beir stern Abend gaben Ihre Majestaͤten im St. James endes Diner. Fiskal Herr Pepys hat sein Amt im nen, daß er im Unterhause am Dienstag n besonderen Ausschuß zur Untersuchung des Gesetzes wegen Preß⸗Vergehen zu er— nehmigt wurde.

wischen den Englischen Austern⸗

egierungs-Kutter heißt es im Fischer, der in Folge der Frage uͤber die Graͤnzen der Austern⸗ s Leben eingebuͤßt hat. Jersey beschweren sich, daß es ihnen bis g Meilen jenem Theil der wo es die meisten Austern giebt, Fischer an jenem Theil der Englischen können, und wahrend auch in jeder an— Insel Jersey gegenuͤber, die Englischen schen Käste bis auf eine Meile naͤhern nen sie, habe bloß den Zweck, den Austern⸗ Hände der Einwohner von Granville in Frank⸗ e Landsleute sind seit einigen Jahren sehr bela, icht etwas geschieht, um ihre Lage zu ver, entweder eine so bedeutende Fischerei, die? 300

der Herz

alast ein glaͤn, [. Der neue General Parlament damit begon den Antrag machte, des jetzigen Zustan nennen, was von In Bezug auf den Vorfa Fischern und dem Franzoͤsis. Globe: „Burnet ist schon Streitigkeiten, zu denen die Fischerel Anlaß gegeben, schen Austern⸗Fischer von verboten ist, sich naͤher als 8 Franzoͤsischen Kuͤste während die Franzoͤsischen Kuͤste ungehindert fischen deren Gegend,

Fischer si

dem Hause

der zweite Die Briti⸗

ü naͤhern,

außer der der Franzoͤsi durfen. Dieses Verbot, Handel ganz in die reich zu spielen. Unser stigt worden, bessern, so wird

und wenn n

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Fahrzeuge und 1500 Matrosen, namentlich aus den Haͤfen von Jersey, Guernsey, Portsmouth, Maldon, Colchester und aus an— deren Orten an der Kuͤste von Kent und Sussex, so wie an 10060 Personen auf der Kuste, beschaͤftigt, und in der ein sehr großes Kapital steckt, ganzlich aufgegeben werden, oder, wenn ünsere Fischer, wie sie es' bis jetzt gethan, dabei beharren, sich trotz aller ihnen in den Weg gelegten Hindernisse den Austern— Vorrath fuͤr die Compagnieen zu verschaffen, so werden sie in bestandigen Feindseligkeiten mit den Franzoͤsischen Kreuzern blei⸗ ben, und es koͤnnte zu einer Kollision kommen, aus der fuͤr beide Laͤnder große Verlegenheiten entstehen durften“

Der Eourier ' giebt folgende üebersicht uber die letzten aus Portugal eingegangenen Nachrichten, die bis zum 10. Maͤrzʒ reichen: „Es ist nichts Entscheidendes vorgefallen, aber die An— sicht eines unserer Korrespondenten, der sich im Innern des Lan— bes befindet und beide Parteien zu sehen und zu hören Gelegen— heit hatte, neigt sich mehr zu Gunsten der Sache Dom Miguel s hin, als die Meinung dersenigen Personen, die nicht aus den Mauern von Lissabon herauskommen. Bernardo de Sa war mit 1300 Mann aus Faro ausgeruͤckt und trieb Alles vor sich her, indem er durch Alemtejo gegen Santarem und Marvao vordringen wollte; ein detaschirtes Corps der Garnison von Leiria hatte Aldea da Cruz überrumpelt und die Behoͤrden des Orts, so wie einige andere Personen, gefangen genommen. Der Polnische General Bea, der den Regenten durch Line Heraus forderung des Finanz⸗Ministers beleidigt hatte, war verabschiedet worden. In Lissabon'standen noch einige hundert Pferde in Reserve, obgleich uͤber hundert Lanciers am 9gten d, zur Armee abgegan— gen waren. Dom Miguel scheint entschlossen zu seyn, es bis aufs Aeußerste kommen zu lassen, und spielt ein verzweifelt es Spiel, denn seine Armee ist durch die vielen Niederlagen, die sie erlitten hat, sehr entmuthigt. Macdonnell soll wieder in sei⸗ nen Posten eingetreten seyn und sich zu Coimbra befinden, und der General Lemos ist dem General Povoas im Kommando gefolgt. Ueber die Behandlung, der die Britischen Offiziere in Lissabon ausgesetzt sind, wird allgemeine Klage gefuͤhrt. Lord und Lady William Russell wollten Lissabon am 20. Maͤrz auf dem Dampfboot „Lightning“ verlassen und sich nach Brest oder England begeben.“

Ein Koörrespondenz-A Artikel aus Falmouth theilt unter dem 10. Maͤrz folgendes mit: „Das Koͤnigliche Dampfboot „Carron“, unter Licutenant Duffil, ist von Lissabon nach einer Fahrt von neun Tagen gestern Abend in Penzance angekommen. Nach den mit demselben eingelaufenen Nachrichten ist Bernardo de Sa mit der Absicht in Alemtejo eingedrungen, die gegen St. Ubes vorruͤckende Armee abzuschneiden. Seine Truppen bestehen haupe⸗ saͤchlich aus Belgiern und Deutschen. General Bacon ist, wie man erzählt, dürch 1660 Mann Englaͤnder verstaͤrkt worden. Ein Gefecht hatte nicht stattgefunden, allein man sah einem sol⸗ chen mit vielem Interesse entgegen. Lord Howard de Walden überreichte am Sten d. M. dem Regenten sein Kreditiv. (Vgl. den Art. Portugal.)

In der Times liest man: „Es heißt, daß sich in diesem Augenblicke Agenten von Seiten des Don Carlos oder vielmehr von Seiten der Chefs der Spanischen Karlisten in London be⸗ finden, die unseren Haupt⸗Kapitalisten sehr lockende Anerbietun⸗ gen in Bezug auf eine Anleihe machen; doch haben sie noch nirgends eine guͤnstige Aufnahme gefunden. Unter Anderem haben sie versprochen, daß Don Carlos, wenn er in Besitz des Spanischen Thrones kaͤme, die ganze Cortes ⸗Schuld anerkennen wolle. Dies waͤre wohl der stärkste Beweis davon, in welche Enge diese Partei getrieben ist. Fuͤr die Glaͤubiger ist es jedoch troͤstlich, daß sie auch im schlimmsten Falle noch immer etwas zu hoffen haben.“

Der Globe meldet, die Spanische Regierung habe auf das Gesuch der Behoͤrden von Cubg die freie Circulation der im Namen der Suͤd-Amerikanischen Republiken geprägten Muͤn— zen auf jener Insel gestattet.

London, 21. Maͤrz. Während dieser Woche ist im Unterhause der Vorschlag gemacht worden, daß die Kirchen⸗ Steuer abgeschafft und die bischoͤfliche Kirche auf denselben Fuß gesetzt werden solle, als alle andere Sekten, naͤmlich, daß ihre Anhänger durch freiwillige Beitrage fuͤr die Erhaltung derselben sorgen. Die Dissenters sagen, die Auflage sey zwar nicht druͤk⸗ kend fur sie, aber es gehe gegen ihr Gewissen und gegen ihre Grundsaͤtze in Hinsicht auf Glaubensfreiheit, daß sie gezwungen seyn sollen, zur Erhaltung einer anderen Kirche beizutragen. Diese Steuer ist bekanntlich ganz etwas Anderes, als der Zehnte, welcher, wo er nicht das Eigenthum von Laien geworden ist, ausschließlich zur Besoldung der Geistlichkeit, besonders auf dem Lande, dient. In den Städten, wo eine Kirche nicht im Besitz von Guͤtern ist (und deren giebt es außer den Stifts-Kirchen nur wenige), wird die Geistlichkeit durch die Vermiethung der Stuͤhle, durch die Oster⸗Opfer und die Tauf⸗, Heiraths, und Begraͤb⸗ niß⸗Sporteln erhalten. Jene Steuer dient also dazu, neue Kirchen zu erbauen, alte zu erhalten, zu erneuern und zu verschoͤnern, die Kirchen zu beleuchten und zu warmen, und zur Bezahlung der Kirchendiener. Der Betrag ist also auch, je nach den jedes— maligen Beduͤrfnissen, so wie nach der Menge und dem Werch der Haͤuser in einer Gemeinde, in verschiedenen Kirchspielen, und 'in denselben zu verschiedenen Zeiten, sehr verschieden. Nachdem der Betrag von der Gemeinde oder deren Abgeordne— ten, nach dem Vorschlage der Vorsteher, angenommen worden, wird derfelbe nach dem Zinswerth der Haͤuser, ohne alle Ruͤck— sicht auf den Glauben der Bewohner, vertheilt, und unter dem Schutze der Gesetze erhoben. In der Versammlung der Gemeinde aber hat auch jeder Hauswirth, ebenfalls ohne Ruͤck⸗ sicht auf seinen Glauben (auch wenn er ein Jude und selbst wenn er ein Auslaͤnder ware), eine Stimme, entweder unmittelbar, oder in der Wahl von Abgeordneten (Vestry-men). Da aber die Vorsteher gesetzlich gehalten sind, die noͤthigen Summen zu er⸗ heben, so wuͤrden sie, wo die Gemeinde sich weigerte, den An⸗ schlag derselben zu billigen, nachdem sie die Anerkennung von Seiten des Friedens-Gerichts erhalten, verbunden seyn, die Steuer eigenmaͤchtig zu erheben, doch nicht, ohne die strengste Rechen⸗ schaft fuͤr deren Verwendung ablegen zu muͤssen. Es ließ sich erwarten, daß, nachdem man diese Steuer im vorigen Jahre in Irland aufgegeben, die unruhigen Kopfe in England, welche schon laͤngst dagegen gemurrt, sich nicht viel laͤnger mehr zur Entrichtung derselben verstehen wuͤrden. Aber in Irland be— trug sie im Durchschnitt nur 75,000 Pfd. des Jahres Und in Eng⸗ land und Wales etwas uͤber 660,006 Pfd. In dem Maße also, wo die Summe groͤßer ist, wird es auch schwieriger seyn, einen Ersatz dafuͤr zu finden, besonders da es fast allgemein anerkannt ist, daß, wie ungleich auch das Einkommen der Kirche ver— theilt seyn mag, öder Gesammt-Ertrag fuͤr den ganzen Klerus nicht mehr hinlänglich sey, wenn nur alle Pfarrer und Kaplaͤne nach Gebühr besoldet werden sollen. Dennoch hat Lord Althorp versprochen, nach Ostern eine Maßregel vorzuschlagen, welche alle

Theile befriedigen soll, und dadurch zur Zuruͤcknahme des jetzigen Vorschlages vermocht. Wie aber der Lord sein Versprechen er— fuͤllen wird, ist schwer einzusehen; denn wahrend die Unzufriede⸗ nen sich nichts Geringeres gefallen lassen werden, als die Abschaf⸗ fung der Steuer, sind die Tories hoͤchst ungeneigt, einer Auflage zu entsagen, die, indem sie die Erhaltung der Kirche der Nation gesetzlich zur Pflicht macht, ihnen das eigentliche Band zu seyn scheint, welches die Kirche mit dem Staate verknuͤpft. Auch gab SGEonnelĺ den Dissenters den redlichen Rath, sie sollten nicht auf den guten Willen der Minister zu viel ver— trauen, sondern dieselben dadurch, daß sie ihnen sehen ließen, wie gefaͤhrlich es sey, einen so großen Theil der Nation zu Fein den zu haben, zwingen, ihnen Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Bei der Gelegenheit kamen denn auch die anderen Forderungen der Dissenters zur Sprache, vornehmlich die, daß man ihnen in den beiden Landes, Universitaͤten die Moͤgelichkeit eroͤffne, zu studiren und akademische Grade zu erlangen. Zu Cambridge ist man ihnen schon seit einigen Jahren so weit ent gegen gekommen, daß man den Eid auf die I9 Glaubens-⸗Arti— kel der Kirche nicht eher verlangt, als bis ein Student Bacca⸗ laureus werden will und einen erklärten Dissenter auch nicht zwingt, dem kirchlichen Gottesdienst beizuwohnen. Aber zu Or, ford koͤnnen sie nicht einmal studiren, da man jenen Eid gleich

beim Matrikuliren fordert. Natuͤrlich sind die alten Mitglieder

fast durchgaͤngig gegen jebe Aenderung in dieser Hinsicht; doch regt sich unter vielen der Juͤngeren ein duldsamerer Geist, so daß wirklich zu Cambridge eine Bittschrift zu Gunsten dieser For— derung von mehr als einem Drittel der anwesenden Mitglie⸗ der der Universitaͤt unterschrieben worden ist. An der Dublt ner Universitaͤt haben Katholiken und Presbyterianer schon laͤngs die verlangten Privilegien genossen; und da man nie vernom men, daß der Protestantismus in Irland hierdurch gelitten, so duͤrfte man wohl auch ein Aehnliches in England wagen. Das Unterhaus hat nun endlich auch uͤber das Schicksal der drei Englischen Staͤdte entschieden, deren Waͤhler entweder alle, oder doch großentheils der Bestechlichkeit uͤberwiesen worden. Stafford, wo das erstere der Fall scheint, soll ganz und gar dat Repraͤsentations-Recht verlieren; in Liverpool sollen es bloß die sogenannten Freemen einbuͤßen, meistentheils Leute ohne Eigen⸗ thum, welchen das staͤdtische Buͤrgerrecht zu verschiedenen Zelten nur darum gegeben worden, um bei irgend einer Wahl auf einer oder der andern Seite den Ausschlag zu gehen; und die Waͤhlerschaft von Hertford soll durch die Ausdehnung des Wahlkreises verbessert wer den. Von einer reformirten Kammer ließ sich nichts Andere erwarten; da aber die Nation keinen Antheil an der Sache nimmt, so ist es sehr wahrscheinlich, daß das Oberhaut, welches dabei erklart, wohlerworbene Rechte beschuͤtzen und den Unschuldigen nicht mit dem Schuldigen bestrafen zu wollen, bedeu⸗ tende Veränderungen damit vornehmen wird; ganz verwerfen wird es sie indessen nicht, weil dies sonst ein Aufsehen erregen koͤnnte, welches die Sache nicht werth ist. Das kraͤftigste Mit tel, Bestechungen zu verhindern, wuͤrde sich indessen in der stren⸗ gen Bestrafung der Bestecher finden, reicher vornehmer Leute, welche die oft' armen Waͤhler in Versuchung fuͤhren aber hierzu steht das Unterhaus selbst nicht hoch genug. Der General-Advokat hat nun auch, nachdem bereits dem Unterhause wei Verbesserungs⸗-Plaͤne dazu als Bills vorgelegt worden, einen

usschuß niedersetzen lassen, um einen Plan zur Verbesserung unferer hoͤchst mangelhaften Pasquill⸗Gesetze zür Reife zu brin—

gen. Wegen der Armen-⸗B.esetze hat Lord Althorp nach Ostern

seine Verbesserungs-Vorschlaͤge zu machen versprochen, so daß

dem Parlamente immer noch viel zu thun uͤbrig bleibt. Cobbets

Vorschlag zur Abschaffung der Malz-Steuer ist verworfen worden, Die Nachrichten von Portugal bringen immer noch nichts

Entscheidendes, obgleich sie im Ganzen fuͤr Dom Pedro's Sache

vortheilhaft lauten.

R e lg.

Bruͤssel, 21. Maͤrz. Die Repräsentanten⸗Kammer beschaͤftigte sich auch in ihrer gestrigen Sitzung noch mit dem Gesetz⸗Entwurfe uͤber die Eisenbahnen. Um zu beweisen, daß Beigien fuͤr den Bau der Eisenbahn Eisen genug besitze, gab

der Minister des Innern folgende Aufklaͤrungen: „Die

Provinzen Namur, Hennegau, Luͤttich und Luxemburg besitzen

mehr als g5 Hochöfen, 269 Hefen und mehr als 26 Strict werke, worunter 6 nach Englischer Art, die geeignet sind, die

eisernen Geleise der Bahn zu strecken. Diese in nachstehenden Ortschaften befindlichen Streckwerke koͤnnen jährlich folgendt Quantitäten liefern: Lättich 2800, Serning 3006, Acos 200, Ives 2800, Fayt 3000, Marchiennes 2190 Tonnen. Gesammt⸗

Jahl 15,700 Tonnen. Hiervon werden im Handel jaͤhrlich ver kauft 6700 Tonnen; der disponible Ueberschuß betraͤgt also jaͤh⸗ lich 9000 Tonnen. Die erforderliche Quantitaͤt von gestreckten Eisen zur Anlegung der Eisenbahn in Belgien betragt fuͤr dit erste Section 8500 Tonnen, und ist um so leichter im Inland,.

zu beschaffen, als der Bau derselben 3 Jahre 9 dauern wird. Der Senat hat gestern das Budget des Mi

vertagt. Deutschland.

Dresden, 2. Rärß. Die zweite Kammer beschastz,

sich in ihrer Sitzung vom 14ten d. mit der Berathung uͤber den

Bericht der dritten Deputation, betreffend die Vorstellung da evangelischen Geistlichkeit der Stadt Dresden, hinsichtlich de GleichheitsVerhaͤitnisse der evangelischen und katholischen Kirch in den Kreis-Landen. Die Petenten, deren Gesuch im Allgem. nen dahin ging, daß zur Herstellung einer wirklichen Pari zwischen der evangelischen und katholischen Kirchen⸗Gemeinschaf .

die erforderliche Einleitung getroffen werden moͤchte, hatten dab

besonders auf folgende Punkte hingewiesen: 1) daß in der zh sfammensetzung und Stellung der beiderseitigen kirchlichen Ho hörden eine Üngleichheit vorhanden sey; 2) daß die katholisch

Kirche nicht einmal in der allgemeinen Beaufsichtigung ihrer Schul-Anstalten eine Einmischung der Staats-Behoͤrde dulde 3) daß, abgesehen von diesen Ungleichheiten, die evangelische Kirche auch durch den bei den katholischen Behörden befolgten Necht' gang auf mannigfache Weise beeinträchtigt werde; ) daß eine gleichmaͤßige Imparitaͤt ruͤcksichtlich der Leistungen beiderse⸗·

tiger Parochianen stattfinde, denn fuͤr die kathelische Kirche, de ren Bekenner den hundert und dreißigsten Theil der Bevbllt

rung ausmachten, wuͤrden die Staats-Kassen jährlich 19,4

Rthir., fuͤr die evangelische Kirche, mit Inbegriff ihrer Unter /

richts- und Bildungs- Anstalten, mit Ausschluß der Universit ii Leipzig, jahrlich nur 30,542 Rthlr. verwendet, weshalb die evan / gelische Kirche genoͤthigt sey, zu Erhaltung ihrer Kirchen, Schu len und geistlichen Gebäude ihre Parochianen in Anspruch zu nehmen; 5) daß das gegenseitige Mißverhaͤltniß vorzugsweist . ruͤcksichtlich der Schulen enen , da hier die Unentgeltlich keit des katholischen Schul'Unterrichts nur zu sehr den Verdacht einer geförderten Proselytenmacherei erzeuge; 6) daß auch in den

der evangelischen und katholischen Kirche zu den va— keits-Anstalten eine Ungleichheit der und 7) daß auch in Ansehung der beider Kirchen, besonder ihrer Anzahl, eine ungleiche eige, denn die Gesammt⸗-Zahl der evan⸗ tadt Dresden, 51,000 Seelen, mit rfern und mit Einschluß der hle nur fünfundzwanzig Geistliche, wahrend inde von 3300 Seelen, nach Angabe zaͤhle. Die Depu—

en Wohlthaͤtig hervortrete;

Stellung sich unverkennbar Alischen Einwo Einschluß von ormirten, z katholische Kirchen⸗Geme n Vereins, deren zwanzig der Kammer vor, die Staats-Regierung zu ersu— beantragenden Entwurfe eines die Normirung dem Staate uͤber die katholische Kirche betreffenden Gesetz etenten, welche den Staͤnden vorliegende Petition zu einer baldigen E geelgnet erscheinen, zu beruͤcksichtigen.

22 Maͤrz.

wanzig Parochial⸗Doͤ

des statistische tation schlug

in dem zu stehenden juris eschwerden der bei ihrer Berathung uͤber die rledigung und Abhuͤlfe

circa sacra es diejenigen

Waͤhrend der heute Notirungen der Staats⸗-Papiere Vor Mittwoch war n letzten Tagen aber

Frankfurt a. M. n Woche erfuhren die t ganz unbedeutende Schwankungen. Weichen vorherrschend, in de Die erstere Erscheinung ward wo man stark von Darauf hin gingen die Holläͤn⸗ auch wirkte dies auf die namentlich am meisten auf die 4proc. Me— ansehnliche Posten zu 8) à Sons ver⸗ n 2z⸗ und 5proe. Obligationen ge⸗ schen war auch diesmal das Fallen chon am 19. Maͤrz kamen bessere Course von te zugleich in Erfahrung, daß es mit eines neuen 4proc. Anlehns noch sehr ungewiß stehe. , welche Tags vorher Vieles der Muth und suchten ihre P . Am 20. Maͤrz nahm die Kauflust 53⸗Markt neuerdings n 234proc. Integralen und 5proc. auch in Metalliques und Actien Am Schlusse der Woche ch gestiegene Course der Spani⸗ f diese Papsere auch hier um mehr Vergleicht man den Stand der Effekten eigt sich, daß die Spekulan⸗ Die 5proc. Metalliques 4proc. von 891 auf 89 r, Aetien von Hollaͤndische Obligationen zo⸗ Bayerischen und Darmstaͤd—⸗ s zeigten sich im Allgemeinen raͤmien⸗Scheine und Pol⸗ Wechsel⸗Handel ereignete sich nichts

endenz zum ogen die. ungůnstige einem neue

ourse wieder an. aus Amsterdam veranlaßt, n 4proc. Anlehn sprach. ds bei uns um I pCt. zuruͤck; erreschischen Effekten, wovon am 18. Maͤrz In Hollaͤndische starke Verkaͤufe. von einer Dauer. S Amsterdam, em Abschluß Die Haussiers wannen wie asch zuruͤckzuerlangen. da man von dem Hollaͤndischen Fond Notirung erhielt; nicht nur i Hollaͤndischen Gbligationen, sondern wurden namhafte Quantitaͤten auf brachte uns die Pariser Post m schen 5 à 3proc. Re als 1 pCt. besser gingen. am 18. März mit dem vo ten aufs Steigen wieder im hoben sich von 150 auf 1515, gen! à pCt. an. lischen Papieren war wenig Umsatz; e mehr Nehmer als Geber. Loose waren gesucht. kenswerthes; saͤmmtliche Devisen blieben fe in die Messe, Amsterdam und Hamburg k. S. etwas flau. 2 pCt. stets anzubringen.

O est err e ech.

Se. K. K. Majestaͤt haben mit Aller— Schreiben vom 3Zten d. M. der Wittwe des Freiherrn von Herzogenberg den Rang n so, als wenn Feldmarschall⸗ erzogenberg diese Wuͤrde nach dem im Leben erhalten haͤtte, zu verleihen

und man brach

hatten verkaufen lassen, apiere mit einem kleinen

Rente, worau

n 2lsten, so Vortheil sind. 8984 auf 99, Integrale und sproc. In Preußischen,

ußische P

st auf den notir⸗ aris halten sich

ten Coursen, Leipzt iskonto⸗Papier

Berlin un

Wien, 19. Maͤrz. hoöͤchstem Kabinets⸗ Feldmarschall / Lieutenants einer Geheimen Raths⸗Wittwe ebe Lieutenant Freiherr von Allerhöoͤchsten Vorhaben no

Schweiz. Der Franzoͤsische Botschafter bei der Eidgenossenschaft, Herr v. Rumigny, ist wieder in Bern an—

Stuͤck des Kaland-Gebirgs in Buͤndten hat sich losge— rissen und nach der Tiefe gewalzt, ohne r besorgen zu lassen.

Maͤrz. Allgemeine Zeitung.) Die Schweiz achte reichlich bedacht.

Bern, 19. Maͤrz.

gekommen

aber einstweilen Scha— den zu stiften ode

Zuͤr ich, 16. wird gegenwaͤ Herr von Ma mal dem Vororte uͤberbracht haben, von Neapel gesellte, ben, und auf

rtig mit Noten fremder M ssenbach soll deren nicht weniger als fuͤnf auf ein— wozu sich zeither noch eine sechste welche alle wesentlich denselben Inhalt ha— g der unruhigen fremden Fluͤchtlinge Staats-Rath des Vororts hat sich in seiner Man sagt, derselbe habe Mächte dieseibe Antwort zu erlassen, worin heilt werden solle, was in der Savoyischen

Aus dieser historischen Darstellung wuͤrde gleich von Anfang an, und vor al—

Entfernun estrigen Sitzung daruͤber berathen. eschlossen, an a istorisch treu mitget ache geschehen ist. sich ergeben, daß der Vorort len Noten, sich fuͤr den Grundsatz ausgesproch en ihr Recht, politisch Verfolgten einen sichern 3 unversehrt behaupte, dagegen Alle, die ihrer politischen Vergehen

habe, wonach die Schweiz fluchtsort zu ertheilen, durch Erneuerung oder Fortsetzung das Asyl⸗Recht verwirkten, nicht weiter dulden werde. Diese Grund⸗ sätze fänden dann natuͤrlich auch auf den gege soll beschlossen worden seyn, rtlichen Antwort durch Circular⸗Schreiben den Staͤn⸗ u benachrichtigen, daß sich, mit Ausnahme andschaft, alle Stände fuͤr die vor— örtlichen Ansichten ausgesprochen haͤtten, und diese mithin als Ansicht der Eidgenossenschaft, welcher Stände ebenfalls unterziehen muͤssen, zu betrachten seyen. daß Bern, ungeachtet seiner dem Vororte gegen— Meinung, es sey mit der Wuͤrde des aglich, die Polen mit Gewalt zur Ent— fernung zu zwingen, doch dem Willen aller uͤbrigen Staͤnde nach⸗ geben werde.

nwaärtigen Fall Anwen⸗

nisteriums de die sammtlichen Noten

Innern angenommen uͤnd sich darauf bis nach dem OsterFest bung. ernz

sammt der vor den mitzutheilen und sie von Bern und Basel⸗

sich die dissentirenden steht zu hoffen,

uber ausgesprochenen Standes Bern unvertr

Portugal.

Die heutige Chronica meldet: „Die Gesundheit Sr. Kaiserl. Majestaͤt des Herzogs von Bra— ganza war bereits am 2. Maͤrz s Uhr desselben Tages erhielt der He Depesche, welche meldet, daß eine Abt Armee von 136 Mann bei Rilvas ganzlich geschlagen sey— zahlte an feindlichen Getoͤdteten und Verwundeten 29 Mann; wir machten 11 zu Gefangenen Getoͤdteten und 3 Verwundete, Sr. Majestaͤt befindet.

Lissabon, 10. Maͤrz.

voͤllig wiederhergestellt. rzog eine telegraphische eilung der feindlichen

und zahlen unsererseits einen

unter denen sich ein Adjutant Am 4ten d. M. wurde das Bataillon der Koͤnigl. Freiwilligen, welches Aldein da C ruppen der Koͤnigin zerstreut. Feinde blieb todt auf dem Schlachtfelde; 34 Gefangene und eine Menge Waffen und Kriegs-Vorrath fiel in unsere Haͤnde, waͤh— rend auf unferer Seite Niemand getoͤdtet oder verwundet wurde. Seitdem erfuhren wir uͤber die bei Santarem stationirte Ope⸗ rations⸗ Armee nichts Neues.“

Der Korrespondent des Morning Herald berichtet aus „Seit meinem letzten Schreiben

ruz besetzt hielt, Eine ansehnliche Zahl

Lissabon unter dem 8. Maͤrz:

348

ist in der Naͤhe von Santarem kein Gefecht vorgefallen; Alles aber deutet auf eine drohende Zuruͤstung, Vor Val de Pinena sind vor Kurzem 309 Rekruten und 120 Lanciers ausgeruͤckt, um sich Saldanha anzuschließen. General Bacon, welcher die Ka— vallerie kommandirt, hat sich einige Tage in Lissabon aufgehal— ten, um 220 neue aus England angekommene Pferde zu mu— stern, und ihre Dressur zu beschleunigen. 190 Pferde sind heute noch außerdem angekommen. Ein Hinderniß fuͤr schleunige Fort⸗ schritte ist die Erklaͤrung der Truppen, weder fuͤr Portugiesisches Geld, noch unter Portugiesischen Offizieren dienen zu wollen. Drei Englische Offiziere sind zur Armee beordert, um die zu— letzt angekommenen Lanciers einzuuͤben, allein kuͤrzlich wurde be— richtet, daß jene saͤmmtlich ihren Abschied eingereicht haben. Die Regierung wird sich genoͤthigt sehen, ihre Forderung

h, oder auf die Huͤlfsleistung des brauchbarsten Theils hier Macht zu verzichten. Es leidet keinen Zweifel, daß Dom Miguel seine Kraͤfte fortwaͤhrend vermehrt und nunmehr con— centrirt. Er hat gegenwartig eine beträchtliche Anzahl Englische Offiziere, 100,000 Pfund Sterl. und fuͤr 12,000 Mann neue Uniformen erhalten, welche Capitain Robinson aus England brachte und in Vizaures landete. In Algarbien sind von Faro aus einige Fortschritte gemacht, indem Tavira uud einige kleine Orte genommen wurden. Die Koͤnigin hat in Faro ungefaͤhr 3000 Mann, theils Franzosen, ungefähr 600 an der Zahl, die übrigen Portugiesen. Diese mit den Truppen in Lagos und Sennes machen zusammen ein Corps von 5000 Mann aus. 500 Mann vom Belgischen Regiment, das neulich angekommen war, wurde im Anfang der laufenden Woche in einem Dampf⸗ boot abgeschickt und bei Semnes gelandet. Der Rest von 250 Mann wurde gestern auf eine Kriegsbrigg unter An—

zuzugeste

fuͤhrung des Generals Sa Bandiera nach Faro

schifft. Somit erwartet man denn neue Vorgaͤnge auf diesem Theil des Kriegs-Schauplatzes. Man wollte wissen, daß der Kriegs⸗-⸗Minister im Begriff stand, sein Portefeuille niederzulegen, allein aus unbekannten Gruͤnden behielt er es, obschon die Stimmung im Heere und im Publikum ihm unguͤnstig ist. Narschall Saldanha weigert sich, wie es heißt, mit ihm zu korrespondiren uns sendet seine Depeschen an Dom Pedro. Jeder Kunstgriff wird angewandt, um die Britischen Offiziere aus ihrer Stellung zu verdraͤngen. Unter den neu Angekomme⸗ nen sind manche uͤbel beruͤchtigt; auch haben sich einige bereits ernstliche Betruͤgereien zu Schulden kommen lassen. Gestern lief der Zahl⸗Meister der neuen Schottischen Brigade, Namens Gordon, mit einer dem Regiment gehoͤrigen Summe davon; auch ansehnliche Geld⸗Anweisungen hatte er zuvor xealisirt. Die alten Offiziere sucht man durch Intriguen dahin zu bewegen, auf die verheißenen Gratificationen zu verzichten; man erklaͤrt ihnen, daß sie in Betreff der zweijaͤhrigen Gratification, welche ihnen außer ihrem regelmäßigen Sold von 200 Pf. Sterl. im Durchschnitt g werden sollten, auf der Liste nicht eingetragen seyen. Mehrere haben darauf verzichtet, allein die groͤßte Anzahl ist in Folge dieser anmaßenden Forderung, die einer ehrenvollen Regierung durchaus unwuͤrdig ist, entlasfen worden. In Alemtejo sind meh— rere Moͤnche aufgegriffen und nach Lissabon gebracht; man fand bei ihnen Geld und Lebensmittel fuͤr Dom Miguel. Dom Pe— dro's Gesundheits-Zustand hat sich gebessert; man erwartet taͤg-

lich seine Abreise zur Armee.“

Dasselbe Blatt meldet ferner aus Lissabon vomg. Maͤrz: „Es scheint, daß Algarbien alsbald vom Feinde befreit seyn wird. Der Baron de Sa ruͤckte en 22sten v. M. aus Faro vor, schlug den Feind bei Pexas, nahm den 2ästen Tavira, wandte sich von da sofort nach Villa-Real und nahm von die sem Platze Besitz; auch Castro Marine fiel bald darauf in seine Haͤnde. In Tavira fand man einen großen Vorrath von Mu— nͤtion, den man nach Faro schaffte. Bei dem Zusammentreffen mit dem Feinde bei Pexas ereignete sich folgender Vorfall: Ein Miguelistischer Soldat sollte eben ein Opfer des Todes werden, da er in die Haͤnde seiner erhitzten Gegner gefallen war, als ein junger Kavallerie-Offizier sein Leben beschuͤgte, indem er ihn als Gefangenen fortzufuͤhren befahl. Kaum wandte der edle Retter jedoch den Ruͤcken, als der Schurke ein Pistol hervorzog und ihn erschoß. Es ist nicht noͤthig, hinzuzu— fügen, daß der Hinterlistige augenblicklich in Stuͤcke gehauen wurde. Moraes Sarmento, welcher am 19ten v. M. mit ei— nem Briefe Dom Pedro's an die Koͤnigin von Spanien von Liffabon abfuhr, kam am 23sten in Cadix an, wo ihn der Gou— verneur und das Volk mit Enthusiasmus bewillkommneten. dem ihm zu Ehren veranstalteten Gastmahl trank man auf das Wohl der beiden jungen Königinnen. Am Lssten verließ der Gesandte Madrid wieder. Die Miguelisten sind entschlossen, bis auf das Aeußerste Widerstand zu leisten, und der Kampf scheint nicht anders, als mit der Unterdruͤckung der ei— nen oder der andern Partei ein Ende nehmen zu konnen. Coimbra soll befestigt werden. Einige Straßen sind bereits nie— dergerissen, man wirft Graͤben auf und uͤberhaupt herrscht die groͤßte Thätigkeit dort, um den Ort in Vertheidigungsstand setzen. Povoas, der Ober⸗Befehlshaber der Miguelistischen mee, hat das Kommando dem General Lemos abtreten muͤssen, da „seine physische und moralische Fähigkeit“, laut der Abschieds— Ordonnanz, nicht laͤnger erlaubte, den Gber-Befehl ihm anzuver—

trauen.“

Por to, 23. Februar. Im Laufe dieser Woche trug man sich mit mehreren Geruͤchten vom Einruͤcken Spanischer Trup— pen in Chaves, von Don Carlos Flucht nach Lamego, von der Entweichung mehrerer politischer Verbrecher aus den Gefaͤng⸗ nissen auf der Graͤnze, von einem Aufstand in Moncao und Caminho zu Gunsten der Donna Maria ꝛc. Briefe vom 20sten melden jedoch aus Villa Real, daß Don Carlos nebst seiner Familie sich noch dort befindet. Seine Finanzen sind in so schlechten Umstaͤnden, daß er seine Juwelen zu verkaufen gend— thigt ist. Die Miguelisten haben ihre Truppenmacht in Coim— bra verstaͤrkt, wodurch ihre Anzahl in der Gegend von Porto

sehr vermindert ist.

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Berlin, 26. Maͤrz. Se. K. H. der Prinz Friedrich traf am 18ten d. M. Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr, mit dem Dampfschiffe von Duͤsseldorf kommend, in Wesel ein, inspicirte am folgenden Tage die Truppen der dortigen Garnison, und kehrte demnaͤchst nach Duͤsseldorf zuruͤck. Hier kamen am 22sten Mittags JJ. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande, mit Hoͤchstihrer Prinzessin Tochter, auf der Ruͤckreise von Berlin nach dem Haag an. JJ. KK. HH. ver— weilten einige Stunden bei dem Prinzen Friedrich K. H. und

setzten sodann die Reise nach den Niederlanden fort.

Am ten d. M. erfolgte zu Lissa, im Großherzogthum Posen, die Einsetzung der Israelitischen Gemeinde-Repraͤsentan⸗

ten mit einer dem Gegenstande angemessenen Feierlichkeit.

mne, Gemeinde hatte sich zu diesem Behufe gegen 9 Uhr Morgens in der Synagoge versammelt, wo in Gegenwart meh— rerer Militair⸗ und ,,, so wie der Geistlichen aller Konfessionen zunaͤchst ein Danklied gesungen, und sodann von dem interimistischen Landrathe des Fraustaͤdter Kreises, Freiherrn von Heinitz, die Verfuͤgung der Königl. Regierung zu Posen verlesen wurde, die denselben beauftragt, die dortigen Israeliti= schen Gemeinde Repräsentanten, zuerst vor allen anderen der Provinz, zu installiren. Hierauf fand die Vereidigung dieser Letzteren und deren Stellvertreter statt. Nach dieser feierlichen Haͤndlung hielt der Herr Regierungs-Kommissarius eine An— rede an die Repraͤsentanten, in welcher er ihnen die Pflichten an's Herz legte, die sie als Volks-Vorsteher zu erfuͤllen haͤtten. Nachdem diese Rede von einem der Repraͤsentanten beantwortet worden, wurde eine Hymne angestimmt, und sodann fuͤr die Armen aller Konfessionen gesammelt. Von der Synagoge begab sich die ganze Versammlung nach dem Israelitischen Ressourcen— Lokal, wo nach einem kleinen Fruͤhstuͤck die Wahl des Vorste— hers der Repraäsentanten erfolgte. In der Isrgelischen Armen— Schule wurden 80 Schuͤler durch die Vorsteher des Beklei— dungs-Vereins bewirthet. Abends waren fast alle Haͤuser er— leuchtet und ein Ball beschloß den festlichen Tag.

Im Reg.-Bez. Pofen wurden im Laufe des vorigen Jahres 2, 2ß3 Kinder (6967 mehr als im Jahre 1832) gebo— Ten; darunter 471 Zwillings- und 16 Drillings-Geburten. Es starben 24,823 Menschen (3833 weniger als im Jahre 1837); unter diesen 115, die ein Alter von mehr als 90 Jahren erreich— ten. Der Zuwachs der Bevoͤlkerung im Jahre 1833 beträgt sonach 7439 Seelen. Wird hierzu die Volkszahl, die sich am Schlusse des Jahres 1832 auf Ji, 834 Seelen belief, gerechnet, so erweiset sich mit dem Schlusse des vorigen Jahres, ohne daß jedoch der Zuwachs durch Einwanderung in Anschlag gebracht wird, eine Gesammt-Bevölkerung von 726,773 Menschen. Die Zahl der im vorigen Jahre gestifteten Ehen beträgt 8166.

Der Verein der Kunstfreunde in Preußen versammelt sich Sonnabend den 29sten d. M., Vormittags um 10 Uhr, im Lo⸗ kale des Koͤnigl. Gewerbe-Instituts, Klosterstraße Nr. 36, und verloost die angekauften Kunst-Gegenstaͤnde.

Berlin, den 27. Maͤrz 1834. Beuth.

Literarische Nachrichten.

De état actuel de la Grece et des moyens d'arriver à sa restauration. Par Frédéric Thiersch. En deux volumes. Leipzig. Brockhaus. 1834.

Dies Buch ist eben 6 reich an neuen Aufschluͤssen und Belehrungen uͤber die Zustaͤnde in Griechenland, wie sie sich entwickelt haben, als ven vielfältiger Bedeutung für eine auf den Grund des National⸗Lebens selost gebaute Kennthiß der Mittel, durch welche sie sich in der naͤchsten Zeit und unter den obwaltenden Verhaͤltnissen weiter ent. wickein' müssen. Der Verfasser gehört in der Betrachtung der Dinge, die darzustelen und zu beseern er sich angelegen seyn laͤßt, keiner Partei an, welche seine Ansichten bedingte und trübte, son⸗ dern vertritt lediglich die allgemeine National-Sache des Griechi⸗ schen Volkes, mit dem ihn schon fruͤher seine Alterthums⸗ Studien, und spaͤter, bei persßnlicher Theilnahme an ihren Berhältnissen, ein echt menschliches Interesse eng verbunden. Thiersch befand sich bekanntlich wahrend einer sehr entscheidenden PFeriobé. des neueren Griechenlands an. Ort und. Stelle der Ereignisse, beobachtete, oft selbst mitwirkend, die Haupt⸗Trieb federn, welche nach der Revolution das Land bewegten, in un mittel barster Nahe, und' stand mit den bedeuten sten Persönlichkeiten, welche auf dem Schauplatz eine einflußreiche Rolle gespielt, in genauer, nicht selten handelnd eingreifender Beruͤhrung. Und wie er damals bei manchen wesentlichen Thatsachen gluͤcklich vermittelnd zwischen dem Partei⸗-Interesse und dem wahren Volks⸗Interesse hervorgetreten, fo übernimmt er auch jetzt, wo es sich um die durchgrelfendsten Maßregeln zu einer neuen Organisation Griechenlands handelt, das Geschaͤft einer einsichtsvollen Ke f uns, indem er der gegenwaͤr⸗ tigen Verwaltung, der er in einer voͤllig unbefangenen Stellung

cgenuͤßerffeht, eindringlich darstellt, welche phystschen und mo-nli⸗

ee Huͤlfsquellen in der Nation selbst vorhanden sind und mit wel⸗ chem Erfolg sie zur Heilung ihrer gebrochenen Zustaͤnde benutzt wer⸗ den können? Es kann kaum bezweifelt werden, daß dies Werk da, wo es zur Anwendung zu kommen sirebt, die verdiente Beruͤcksich tigung erfahren und durch dieselbe seinen Zweck, welcher der Zweck der Sache ist, erreichen wird, da es mit tiefem Blick und aus viel⸗ fachen Erfahrungen die Hoffnungslosigkeit wie die Hoffnungen des neuen Hellas aufgezeigt hat, und von einem Manne herruͤhrt, wel⸗ cher bet den Griechen selbst, wegen seiner bekannten Anhaͤnglichkeit an ihr National-Interesse, in hohem Grade beliebt und vopulgir ift.

Der Verfasser beginnt seine Darstellung mit der Hinweisun auf die Sedeutsamkest Griechenlands für die Eurordische Politi überhaupt, und auf diese Bedeutsamkeit, die er mit der der Orientali⸗ schen Frage unmittelbar in Verbindung setzt, scheint er vornehmlich die Wichtigkeit der Beziehungen zu gründen, die eine Untersuchung uber die Mittel zur dauernden Re l ß eines Griechischen Thro⸗ nes zur Gegenwaͤrt annimmt. Er glaubt, daß es nicht bloß im moraͤlischen und industriellen Interesse Europas liege, Griechenland dauerhaft zu konfiituiren, sondern daß dadurch zugleich ein noth⸗ wendiger Stätzpunkt für die Europaͤische Polltik beim heran. drohenden JZusammensturz der Orientalischen Herrschaften gewonnen werden 6. Von diesem allgemeinen Gesichtspunkte, den der Verfasser selnem Werke unterlegt, geht er unmittelbar zu den naͤchst ,,, , . Ereignissen uͤber, welche er als Haupt⸗Ursachen der von der gegenwärtigen Regierung vorgefundenen Gestaltung der Dinge in Griechenland betrachtet. Dies ist vor Allem die Praͤsi⸗ dentfchaft des Grafen Fohann Capodistrias, und das von dem⸗ selben befolgte Verwastungs-System. Es ist bekannt, wie Thiersch schon früher die Ansicht geltend zu machen gesucht, daß die. Ver⸗ waltung Capodistriaz die Quelle alles Uebels und aller Verwirrung (. Griechenland geworden, und diese Ansicht unternimmt er zeht, n dem historischen Theile seines Werkes, durch eine genaue faktische Darstellung zu rechtfertigen und zu begruͤnden. Der Charakter Ca⸗ podistrias erhält hler die ausfüͤhrlichste Würdigung, die ihm bis jetzt, fowohl nach feinem bffentlichen Handeln, als nach seinen persoͤnlichen Interessen, widerfahren ist, und sehr uͤberzeugend wird der ihm Schuld gegebene Ehrgeiz, daß er sich und seine Familie als herr⸗ schende, derbiiche Dynastie in Griechenland habe fesssetzen wollen, an die Spitze seiner gesammten Handlungsweise gestellt. Des halb sey er, wie der Verfasser hervorhebt, vom Anbeginn seiner Präͤsident⸗ schaft darauf bedacht gewesen, jede andere Macht, die seine Plaͤm haͤtte kreuzen konnen, im Lande zu paralysiren, und nur, so lange er diesen Zweck noch zu erreichen gehofft, ohne an einer Gegen⸗

artel erhebliche Hindernisse zu finden, habe er einigermaßen Nuch=

ar. fuͤr Personen und selbst Achtung vor der öffentlichen Mei⸗ nung gezeigt; aber als wider sein Erwarten die Wahl eines Prinzen, der seine Stelle vertreten sollte, in Frage kam, sey seine wahre Ge⸗ sinnung plötzlich auf eine auffallende Weise ans Licht getreten. Der Verfasser schil dert hierauf die Umtriebe, welche Capodistrigs anstellte, um die Wahl des Prinzen Leopold fuͤr den Griechischen Thron ruͤck⸗ angig zu machen, und bemerkt: „Capodistrias setzte jetzt alle Spring⸗ dern? seiner Politik in Bewegung, um die Ankunft des Prinz n nach Griechenland zu verhindern. Griechenland wurde dem Prin⸗ zen als ein Land geschildert, das ganz der Verddung und Straßen⸗

Raͤuberei ande fe hen sey, ünd um diesen Angaben einen Schein von Wahrheit zu geben, wurde der ganze Pelopon⸗

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