1834 / 87 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nes mit Rauberbanden bedeckt. Schickten sich dann Militair⸗Chefs, wie der tapfere und redliche Macrylani, welche nicht in das Ge⸗ heimniß dieser Intriguen eingeweiht waren, an, dieselben zu verfol⸗ hen und u vertreiben, so würde ihnen durch die Behörden befob⸗ en, sich in eine andere Stellung zuruͤckzuziehen. Zugleich setzte der Präsident in seinem Schreiben, das er an den Prinzen richtete, wie als eine bereits zugestandene Sache voraus, daß derselbe sich in den Schoß der Griechischen Kirche begeben würde. Nur gab er ihm den Rath, schon vor seiner Ankunft nach Griechenland überzutre⸗ ten, weil er ohne dies auf nichts rechnen konne, und um seine Be—= hauptungen zu unterstüͤtzen, mußte es der Senat in seiner Adresse an den 2 als ein n. hervorheben, daß die Religion des⸗ selben nicht die seines Volkes ware. Der Prinz erklaͤrte daher in seinem Schreiben an die Minister der Konferenz unterm 21. Mai 1850, indem er die Krone Griechenlands ablehnte, daß es ihm nie in den Sinn gekommen ware, feine Religion zu aͤndern, und daß er niemals etwas gesagt noch gethan zu haben glaube, das die Voraussetzung eines hol ge Schrittes bi ihm hatte erregen konnen. Er ahnete jedoch die Umtriebe des Praͤsidenten nicht, der es verstan= den hatte, den Prinzen, dessen reinen Charakter er kannte, mit sei⸗ nem Gewissen und seinen Interessen in Zwiespalt zu bringen, indem er im Voraus wußte, welchen Theil derselbe in einem solchen Falle ergreifen wurde.“ U Es war nur eine Konsequenz dieser Absichten, daß es fuͤr Capo distrias, wie der Verfasser weiter qusfuͤhrt, zu einer Nothwendigkeit eworden schien, Griechenland klein und unbedeutend bleiben zu las⸗ en, damit es fuͤr jeden Prinzen aus einer erlauchten Familie in Europa ohne Reiz waͤre, dies Land zu besitzen, und deshalb waren seine vornehmlichsten Intriguen darauf gerichtet, die Graͤnzen auf den Isthmus von Korinth und einige Inseln zu beschraͤnken. „Aber haͤtte er auch selbst bemerkt der Verfasser die Idee eines Grie—⸗ chischen Staates mit ausgedehnten Graͤnzen, und den Gedanken ei— ner wahrhaft nationalen Regierung in seine Vorstellung aufnehmen koͤnnen, so wurden doch immer seine Grundsaͤtze und Änsichten fuͤr die Entwickelung eines Systems, das des alten Ruhmes des Landes und seiner Zukunft würdig gewesen waͤre, ein Hinderniß geblieben seyn. Denn eine umgestaltung des dffentlichen Unterrichts nach Grundsaͤtzen, wie sie der Zustand des Landes und der Zustand der Wissenschaften und der Civilisation erforderten, so wie im Streben, der erstaunlichen Beweglichkeit des Nationalgeistes eine heilsame Richtung zu geben, wuͤrden die erste Bedingung eines dem seinigen entgegengesetzten Verwaltungs⸗Verfahrensz gewesen seyn. Der Ruhm des alten, wie das Schicksal des neuen Griechenlands waͤren dabei gleichmaͤßig interessirt gewesen. Aber konnte man wohl mit eini— zem Fug Maßregeln dieser Art von einem Manne erwarten, dem. er gegenwartige Zustand der Wissenschaften voͤlig unbekannt war, der vom alten Griechenlan nicht einmal die Sprache verstand, und der eine entschiedene Verachtung gegen Alles hegte, was hoͤhere Bildung und Unterricht betraf, fuͤr den die Philosophie eine Ehi⸗ mare war, und der den alten Ruhm Griechenlands nur als eine unnuͤtze Phantasie der Schule betrachtete, die fuͤr die gegenwaͤrtigen Beduͤrfnisse der Gesellschaft sogar gefaͤhrlich seyen?“

Nachdem der Verfasser hierauf scharf bis ins Einzelne hinein dar— gethan, wie der gegenwartige Zustand Griechenlands durch Capo— distrias hervorgerufen worden, faßt er die Zuͤge seines Bildes in folgenden Worten zusammen. „Er war darauf ausgegangen, das Vertrauen bis in den Schoß des Familien-Lebens zu ersticken, und mußte daher sehen, wie sich das Mißtrauen an seine eigenen Schritte heftete und alle seine Handlungen kreuzte. Er hatte Bande des Hasses ges fr, und der Haß verbuͤndete sich gegen ihn, seine Familie und die Anhaͤnger seiner Partei. Er hatte an den Entar— tungen einer alten Civilssation festhalten wollen, und sab bald, wie durch diese Entartungen seine eigenen Angelegenheiten einer voͤlligen Verwirrung anheimfielen. Durch ihn waren die Umtriebe der raf⸗ finirtesten Räͤnkestifterei in Bewegung gesetzt worden, und die Raͤnkestifter saͤumten nicht, ihn selbst und seine Handlungsweise in der bffentlichen Meinung herabzuwuͤrdigen. Er rechnete auf die Jugend, die in den Grundsaͤtzen seiner Politik erzogen werden sollte, und griff dennoch die moralische und intellektuelle Entwicke⸗ lung der künftigen Generationen schon in ber Wurzel an. Um⸗ strickt von einem Gewebe von Heuchelei, Betrug und Gewalt— that, konnte er das Gute nicht thun, selbst wenn er gewollt hatte, und selbst die Ruhe, die er dem Lande schaffte, war ohne Hinter⸗ grund und ohne Zukunft. So, ungeschickt oder schlecht berathen in Allem, was die Verwaltung, die Finanzen und die Gesetzgebung be⸗ traf, hat er nichts gegruͤndet, nichts eingerichtet, kein Gesetz irgend einer Art hinterlassen, das sein Andenken ehren konnte.“

Rach dem ungluͤcklichen Tode des Praͤsidenten Capodistrias wurde sein Bruder Augustin durch den Senat an die Spitze der pro⸗ visorischen Regierung berufen, die außerdem aus Colocotroni und Coletti zusammengesetzt war. Der Verfasser stellt dar, wie Augu⸗ stin Capodistrias nur das von seinem Bzuder ererbte System fort setzte, ohne durch das Schicksal desselben gewarnt oder belehrt wor⸗ den zu seyn. Inzwischen hatte sich die Londoner Konferenz lebhaf⸗ ter damit heschäftigt, aus einem der souverainen Haͤuser Europas einen Nachfolger für den Praͤsidenten zu suchen, und die Wahl des Prinzen Otto von Bayern . Koͤnig von Griechenland war kund geworden. Der Verf schildert die Umtriebe der Gegen⸗-Partei, die jetzt zum Theil dasselbe Spiel, wie in Bezug auf den Prin⸗ zen Leopold, wiederholen wollte; zugleich aber die allge— meine und fast fiuͤrmische Freude, welche diese Nachricht ün⸗ ter der Bevslkerung selbst verbreitete. Die inneren Zustaͤnde des Landes waren unter Augustin Capodistrias ohne Zweifel noch unglücklicher und entarteter geworden.“ Der öffentliche Un— terricht sagt der Verfasser an einer Stelle war jetzt fast gaͤnz⸗ lich vom Griechischen Boden vertilgt Die Militair-⸗Schule war zwar in einigen n , aber auch dahin hatte man Zwie— tracht und Ferres k enschaften zu verpflanzen gewußt Die 36g linge, die sich unter der Leitung eines der komptomittirtesten Men— schen befanden, waren nach ihren Gesinnungen in Klassen abge⸗ theilt, gingen mit Dolchen bewaffnet, und standen jeden enge d bt bereit, sich Nachts in ihren Betten zu ermorden. Man hatie mich zum Einschreiten aufgefordert; und es gelang mir mit Muͤhe, ihre Aufregung zu besaͤnftigen. Die Centräl-Schule von Aegina war zum Theil erhalten worden. Doch fing man bergits an, den uUn— terricht in der . oͤsischen Sprache zu unterdrücken, unter dem Vorgeben, daß keine Mittel da wären, einen Lehrer dafuͤr zu besolden. Die 36glinge, unwillig, daß ihnen der einzige Weg abgeschnitten werden sollte, wodurch sie zur Kenntniß der Europaͤischen Literatur und Wissen⸗ schaft gelangen konnten, erboten sich, aus ihren Ersparnissen den Lehr-Kursus zu bezahlen; aber ein Minister vergaß sich so weit, darauf schriftlich zu erwiedern: „daß die Sprache der Meuchelmor⸗ der ( 1nd :, Fon sr„) von der Griechischen Iuend nicht erlernt werden duͤrfe.“ Denn es machte einen Hauptpunkt des von dieser Partei angenommenen Glaubens-Bekenntnisses aus, daß die Franzosen, oder vielmehr Frankreich den Praͤsidenten ermordet habe. Es ließ sich jedoch voraussehen, daß eine Maßregel dieser Art zu einer solchen Zeit neue Unruhen unter den fag ingfn erregen mußte. Um diesen vorzubeugen, begab sich der. , irektor in die Un— terrichts Stunden, mit Abschieds-Paͤssen versehen, die er dreien unter den Zoͤglingen übergab, indem er ihnen erklaͤrte, daß sie von der Schule und von der Insel relegirt waͤren, und augenblicklich abreisen mußten Die jungen Verbannten wollten die Gruͤnde die⸗ ser willkuͤrlichen Entscheidung wissen, und ihre Kameraden ergrif⸗ fen ihre Partei, bis endlich der sich widersetzende Polizei⸗Direktor zur Thuͤr hingusgeworfen wurde. Drei Tage darauf wurde das Institut auf höheren Befehl geschlossen. In allem diesen befolgte man nur das System des verstorbenen Praͤsidenten, aber entkleidet von den Rücksichten, die derselbe e . nehmen pflegte. Es war die nackte Gewalt, in die Haͤnde der Dummheit und Leidenschaft— lichkeit gesallen.“

Neben dem historischen Interesse dieses Werkes tritt seine prak— tische Seite, die eine noch unmittelbarere Beziehung zu den gegen— wärtigen Verhaͤltnissen und deren rere ll

ung annimmt, nicht

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minder wichtig hervor. Der Verfasser entwirft ein sehr genau aus⸗ efuͤhrtes statsstisches und ethnographisches Gemälde von Griechen⸗ and, dessen Boden, Bewohnern, seinen natuͤrlichen und oͤrtlichen Bedingungen und Beguͤnstigungen, so wie der moralischen, intellek⸗ tuellen und gesellschaftlichen Entwickelungs⸗-Faͤhigkeit des Volkes, wie es in seinem heutigen Zustande sich zeigt, if er damit zu⸗ n,. die Grundlage, auf der von Seiten einer mit dem Umbil⸗ ungswerk beschaͤftigten Verwaltung fortgebaut werden muͤsse, als auch die Graäͤnzen gller darauf zielenden Maßregeln bezeichnet. Nachdem er einen Blick auf die aͤußere und innere politische Stel⸗ lung Griechenlands geworfen und die Schwierigkeiten dersel— ben hervorgehoben, indem das Land, vermoͤge fa ßigen Verpflichtungen gegen constitutionnelle wie unumschraͤnkte chte, gewissermaßen in die Mitte zwischen das constitutionnelle und unumschraͤnkte System gedraͤngt sey, geht der Verfasser zu einer Schilderung der Charakter- und Sitten -Eigenthümlich keiten der verschiedenen Volkerschaften, welche den Boden Griechenlands be⸗ wohnen, uber. Ein wesentlicher Unterschied dieser Volker stellt sich besonders in drei großen Partieen dar, naͤmlich unter den Bewoh⸗ nern Rumeliens, des Peloponnes und der Inseln. In Rumelien zeigt sich ein mehr kriegerischer Stamm; im Peloponnes eine unter— richtetere Bevölkerung, aber sittlich verderbt und treulos; auf den Inseln, die aus Griechischen und Albanesischen Einwohnern gemischt sind, ein am meisten durch Civilisation gehobenes und verschoͤntes Leben, in Manieren und Gewohnheiten oft vollig Venetianisch. olitische Ansichten, Wuͤnsche und Hoffnungen dieser verschiedenen Klassen der Griechischen Bevdͤlkerung werden von dem Verf. aus⸗ einandergesetzt, und zugleich gegen die Verwirrung der moralischen und politischen Ideen in Griechenland entsprechende Heilmittel auf— gezeigt. Thiersch geht hier, wie durchweg in diesem Buche, von einer Grundansicht aus, die ihn von manchen andern Beurtheilern der Neugriechischen Zustaͤnde wesentlich unterscheidet; er glaubt naͤmlich an ein tuͤchtiges und kernhaft gebliebenes Element im Cha— rakter des Volkes selbsf, und sieht darin die ergiebigste Quelle, aus der eine Rertung gegen die Demoralisation, welche unter der Tuͤrkischen Bedruͤckung, so wie unter den nach der Befreiung Griechenlands her— vorgetretenen ungluͤcklichen Verwaltungen eingerissen, hergeleitet werden muͤsse. Hoͤchst interessant sind die Bemerkungen, welche er darauf uͤber die Art und Weise, die Ruhe in Griechenland herzu— stellen, und uͤber die dabei zu befolgenden Mittel macht, wobei be— sonders das Verhaͤltniß der gegenwartigen Regierung zu den ver⸗— schiedenen Parteien, und wie sie sich diesem gegenuͤber mit Erfolg zu benehmen habe, umstaͤndlich und mit feinem Beobachtungs-Blick entwickelt wird Darauf folgen die mit einer praktischen Schaͤrfe ins Einzelne gefuͤhrten Untersuchungen des Verfassers uͤber die na— tional-dkonomischen und soeinlen Zustaͤnde des Landes. In den Ab— schnitten uber Ackerbau, Boden-Kultur, Gewerbe und Handwerke, Handels- und Schiffahrts-Verhaͤltnisse, den dͤffentlichen Un— terricht, Schul- und Universitaͤtswesen; uͤber die Griechische Kirche und die Mittel zu einer unabhangigen Organisation derselben; uͤber die geselligen Verhaͤltnisse in Griechenland; uͤber die Organisation der Kommunen; uͤber die allgemeine Ver⸗ waltung, die Finanzen; uͤber Gesetzwesen und Gerichts-Ordnung in Griechenland, uber Armee und Flotte und die maritimen Ver⸗ haltnisse des Landes, ist eine vollstaͤndige Encyclopaͤdie aller Rich⸗ tungen, deren Ausbildung in einem ordnen Staats- Organismus unumgaͤnglich erscheint, gegeben. Den allgemeinen Gesichtspunkt des Verfassers fuͤr den Weg der Umgestaltung aller dieser Verhaͤlt— nisse können wir nicht besser als mit seinen eigenen Worten andeu— ten: „Griechenland ist ein Land, das, mehr als irgend ein anderes, einen eigenthuͤmlichen Geist und Charakter hat, und keinem andern Theile von Europa, weder in Sitten noch Einrichtungen, als aͤhn— lich zu vergleichen ist. Dies Volk bedarf indeß, so zu sagen, einer Erneuerung, und seine Regeneration scheint nicht anders bewerk— stelligt werden zu koͤnnen, als daß man Gesetze und Gewohnhei⸗ ten bei ihm einführt, die einer seinem Boden fremden Civilisa⸗ tion angehͤͤren. Welchen Weg soll man nun aber einschla⸗ gen. Soll man die neuen Einrichtungen auf eine solche Weise bei ihm einfuͤhren, daß sie Alles, was es Originales und Cha⸗ rakteristisches an ihm giebt, verloͤschen und vernichten, und daß Griechenland, in eine Europdische Form gegossen, ploͤtzlich ganz verwandelt und nach unserer Art und Weise zu leben, zu denken und zu handeln umgemodelt erschiene? Nichts wuͤrde leichter seyn, als eine solche Metamorphose zu beginnen, und man konnte in kur⸗ zer Zeit weit damit kommen. Griechenland wurde dann nichts wer ter, als eine auf Europa abgedruͤckte Provinz seyn, und so aͤhnlich die Copie auch immer waͤre, wuͤrde sie doch um nichtsdestoweniger bizarr seyn, und das Schoͤnste und Originellste, was es an diesem Volke gegeben, verschwaͤnde unwiederbringlich, ohne je ersetzt wer⸗ den zu koͤnnen. Gluͤcklicherweise aber giebt es noch einen anderen Weg, Griechenland zu helfen, ohne ihm seine Originalitaͤt zu rau⸗ ben Es kommt darauf an, das Land zu studiren, in seinen Charak⸗ ter einzudringen und die wahren Beduͤrfnisse desselben kennen zu lernen. Indem man so verfaͤhrt, wird man, fern davon, Das zu zerstoͤren, was als Einheimisches und durch die Gewohnheit Gehei⸗— ligtes sich zeigt, sich in den Vortheil gesetzt sehen, Bas erneuern und wiederherstellen zu konnen, was entartet und schadhaft gewor— den, indem man die Theile ergaͤnzt, die fehlen, ohne diejenigen noch u entstellen, vor denen sogar Zeit und Ungluͤck Ehrfurcht gehabt ,, man wird also dann die Begrundung der neuen Macht nicht in den fremden Gebraͤuchen, sondern in der Entwickelung der einhei⸗ mischen Institutionen und in der Erhohung des National-Gefüͤhls zu erreichen suchen“ ; Die dem ersten Theil betgefuͤgten historischen Aktenstuͤcke, so wie eine Zeittafel der Ereignisse in Griechenland von Capodistrias bis zum Einzug des Koͤnigs Otto in die Hauptstadt seines Reiches, ver⸗ mehren die Nuͤtzlichkelt dieses verdienstlichen und seinem Interesse nach ausgezeichneten Werkes. Th. M.

Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 25. Marz. 6 Khr. 2 hr. 19 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . 329,9 0 Par. 33), 97 Par. 3 3.39 Par Quellwärme 6,3 9 R. Luftwaͤrme 1,2 R. 3,5 R. 1.57 R. ʒsufmwpärme 8,2 o R Thaupunkt (0,9 0 R. 4. G, 0 NR. O, s O R. Fuiwärme *,* z Dun stsaͤttg. 84 pCt. 77 pCt. S0 pCt. Bodenwärme 3,0 9 R.

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kö. e . . ele len Musdünft. G, os 3 * hz. Wolkenzug W. . Niederschlag ), 137 Rh.

A us würtige Kkörse n. Amater damn, 21 Mürz Niederl. wirkl. Schuld 495. 53 da. 95 n. Ausgesetzte Schuld 13. Kanz- Bill. 221. 413 Amort. 89. 313 7 . Oesterr. 95 FF Eréuss. briünnien- Scteiue g6ß. Runs. (v. 1831 9559 38 Span. 6533. 33 413. Antwerpen, 29 Mürx. , Metall. 993. Bras. 23. Spau. 53 631. 33 413 Zinsl. 143. Neœnp. 87 London, ZI. März 33 Cons. 913. Bras. 733. Span. 38 31. Holl. 53 973. 213 50. l'ort. Ha]. Russ. 104. Belg. 99gz. wien, 21. Mär. 58 Met. 9857. 48 do. S8 ]3. Bank-Actien 1243. Hart. -ObI. 1373. Loose zu 100 FI. 204.

t ch, g uspiele⸗ Donnerstag, 27. Maͤrz. Im Schauspielhause: König Kon— radin, historische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen und einem Vor— spiel, von E. Raupach. Freitag, 238. März. Kein Schauspiel. . Das Billet-Verkaufs-⸗Bureau ist an diesem Tage geschlossen. Sonnabend, 29. Marz. Im Schauspielhause: Das graue

ner gleichmaͤ⸗

Maͤnnlein, Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient.

Königstadtisches Theater.

Donnerstag, 27. Marz. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel in 2 Akten, von G. Lotz. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten von L. Angely. .

Freitag, 28. Maͤrz. Kein Schauspiel.

Sonntag, 30. März. Zum erstenmale; Fridolin, Schauspiel in 5 Akten, von F. von Holbein; nach Schiller's Gedicht: der Gang nach dem Eisenhammer. (Die neue Decoration, den E senhammer vorstellend, ist von Herrn Sacchetti gemalt.

e n m, , / r m n mme mmm Neueste Nachrichten.

Paris, 20. Marz. Der Kaiserl. Oesterreichische Botschaf ter wurde vorgestern Abend von dem Koͤnige empfangen.

In der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer ließen sich, außer den beiden gestern aufgefuͤhrten Pairs, auch noch die Grafen Portalis, von Bastard und Desroys uͤher den Gesetz-Entwurf wegen Abschaffung der Majorate verneh men, und die Diskussion uͤber die einzelnen Artikel begann erst heute, nachdem der Bertchterstatter, Herzog von Bassano die Debatte zusammengefaßt hatte. Der 1. Artikel, wo nach hinfuͤhro jede Errichtung von Majoraten verboten seyn soll, ging nur mit schwacher Stimmen-Mehrheit durch. Uebe den Aten Artikel, wonach die bereits gestifteten, aber bei der Be kanntmachung des gegenwartigen Gesetzes noch nicht angetretenen Masorate als null und nichtig betrachtet werden sollen, und ju welchem der Graf Roy ein Amendement in Vorschlag gebracht hatte, wurde bei dem Schlusse dieses Berichts noch berathschlagt

Das Amendement des Herrn Isambert zu dem Gesetz-⸗Em— wurfe gegen die politischen Vereine wurde in der gest rigen Sitzung der Deputirten-Kammer, nachdem Herr Faure dasselbe eifrigst unterstuͤtzt, mit großer Stimmen-Mehrheit ver worfen. Nicht besser erging es einem dritten Vorschlage det Herrn Taillandier, folgenden Inhalts: „Die Bestimmungen des 291sten Art. des Straf-Gesetzbuches sollen auch auf Ver— eine von mehr als 20 Personen Anwendung finden, insofern dieselben sich mit politischen Gegenstaͤnden beschäftigen.“ De Antragsteller kuͤndigte zugleich an, daß er spaͤterhin noch ver, langen werde, daß das Gesetz bloß temporair sey, Und daß man die Uebertreter desselben vor die Geschwornen— Gerichte stelle. Zwei Deputirte, die in ihren politischen Grund, saͤtzen gewissermaßen die beiden Pole bilden, nämlich der Repu— blikaner Herr Garnier-Pag s und der legitimistische Deputirte Hr. Laugier-de-Chartrouse, unterstuͤtzten jenes Amendemem, wahrend Herr Prunellie, Maire von Lyon, der zum erstenmale nach seiner Wiedererwählung den Kammer-Verhandlungen bei— wohnte, fuͤr die Verwerfung desselben stimmte, und bei dieser Gelegenheit einige interessante Aufschluͤsse uͤber die in Lyon he— stehenden beiden Vereine der Mutuellisten und der Ferrandin- Arbeiter gab. Es befremdete die Versammlung nicht wenig, aut dem Munde eines Beamten und ministeriellen Deputirten, wie Herr Prunelle, unter Anderem zu . daß die Ge— sellschaft der Mutuellisten einerseits aus St. Simonisten und den Ueberresten einer philantropischen Gesellschaft, andererseits aber „aus dem Kerne eines Bataillons bestehe, das im Jahre 1831 militgirisch organisirt worden sey, um mit Genehmigung der Orts-Behoͤrde einen Einfall in Savoyen zu unternehmen.“ Herr Mauguin faßte dieses Faktum sogleich auf, um den Großsiegelbewahrer sowohl dieserhalb, als wegen einer ande— ren Erklärung des Herrn Prunelle, daß naͤmlich die Nit Behoͤrden von Lyon sich geweigert hatten, gegen den Verein der Ferrandin-A rbeiter den 415 Art. des Straf-⸗Gesetzbuches anzuwenden, zur Rede zu stellen. Herr Prunelle fand sich hierdurch veranlaßt, um Niemanden zu kompromittiren, seine fruͤheren Angaben theilweise wieder zuruͤckzunehmen; namentlich erklärte er, daß den Koͤnigl. Prokurator zu Lyon kein Vorwurf treffe. Nachdem darauf noch Herr Thiers einige all— gemeine Aufschluͤsse uͤber die letzten Unruhen zu Lyon und uͤber die dortigen Arbeiter-Vereine gegeben hatte, wurde das ober— wähnte Amendement des Herrn Taillandier verworfen und die Berathung uͤber die uͤbrigen Propositionen auf den folgen— den Tag verlegt.

In der heutigen Sitzung legte zunächst der Minister des Innern zum zweiten Male den von der Pairs-Kammer modificirten Gesetz-Entwurf über die Munizipal-Verfassung des Seine-Departements, so wie einige andere Gesetze von oͤrtlichem Interesse vor. Nachdem sodann Hr. Eschasseriaux den Kom— missions-Bericht uͤber das Bubget des Ministeriums der auswaͤrti— gen Angelegenheiten auf das Bureau des Praͤsidenten nie derge— legt hatte, wurden die Berathungen uͤber den Gesetz-Entwurf gegen die politischen Vereine wieder aufgenommen, und der lste Artikel desselben, nach einer wenig erheblichen Debatte, in seiner urspruͤnglichen Abfassung angenommen.

Der Messagrr will wissen, daß die Regimenter, die bisher den Cordon langs der Spanischen Graͤnze gebildet, den Befehl erhalten hätten, in das Innere des Landes zuruͤckzukehren.

Der Moniteur theilt aus einer Depesche des Generals von Uzer, datirt aus Bona vom 23sten v. M., Folgendes mit: „Der Ramazan ist so eben durch die uͤblichen Wettrennen be— endigt worden, die in diesem Jahre zahlreicher und glaͤnzender, als im vorigen waren. Alle Einwohner der Stadt, so wie die umliegenden Stamme hatten sich dazu eingefunden. Der Luxus, den die Eingebornen bei dieser Gelegenheit sowohl in ihrer Klei— dung, als in Pferden und Waffen bewiesen, war uͤbermaͤ— ßig. Der Antheil der benachbarten Staͤmme an dem Feste zeugt aufs Neue von dem Vertrauen, das wir den Arabern einflöͤßen, und man darf hoffen, daß die Ruhe, deren wir genießen, die neuen Stamme bestimmen werde, das Joch des Bey von Kon— stantine abzuschuͤtteln und sich unter unsere Fahnen zu stellen. Bemerkenswerth ist, daß, während man unter der Tuͤrkischen Herrschaft bei dem Ramazan stets von Straßenraub hoͤrte, die— ser jetzt sehr selten geworden ist.“

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 70. in Cour. 194. 89. Zproc. pr. comp 78. 55. fin our. 78. 65. Iproc. Neap. pr. compt. 946. 70. fin dour. 94. S0. 5proc. Span. perp. 663. 3proc. do. 414. 5proc. Belg. 190). 5proc. Rom. 95. Cortes⸗Obl. 277. Ausgesetzte Spanische Schuld 143.

Frankfurta. M., 23. Marz. Oesterr. 5proc. Metall. 938. proc. 89 Bank⸗Actien 1513. G. Part.“ Obl. 1883. Br. Loose zu 100 Fi. —— Preuß. Pram. Sch. 543. Holl. 5proc. Obl. F33. Polin. Loose 623. Span. Hproc. Rente 627. Zproc. do. perp. 4135. G.

Redacteur Cotteæl. .

Gedruckt bet A. W. Hayn.

Allgemeint

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 27sten Marz

Amtliche Nachrichten.

Kronik des

Berlin, den 27. Maͤrz. .

m gruͤnen Donnerstage, haben Se. Majestaͤt ige Abendmahl in der Kapelle des Königlichen aͤnden des Bischofs Dr. Eylert empfangen.

Tag es.

eute, als a nig das heil Palais aus den H

Se. Majestaͤt Buchhalter,

der Koͤnig haben dem Regierungs-Haupt— Kreis-Rath Muͤller zu Koͤnigsberg, den Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

staͤt haben den bei der Haupt-Verwaltung angestellten Geheimen Rechnungs-Rath um Geheimen Finanz-Rath zu ernennen und das Patent Allerhoöͤchst zu vollziehen geruht.

Ihre Koͤnigliche Hoheit die regierende He Dessau und Hoͤchstihre Kinder, die Erbprinz Friedrich Durchlauchten,

Des Koͤnigs Maje der Staats-Schulden ö. Rolcke I. z

diesfulige

rzogin von Anhalt⸗ Prinzessin Agnes und der

nach Dessau zuruͤckgekehrt.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung der Kommendarius Anton Kinecki katholischen Kirche in Gembice berufen

er Kandidat Gerhard Duͤrselen evelinghoven an die Stelle des bisherigen Pfarrers r in Ronsdorf gewahlt worden; berg ist dem bisherigen Pfarrer Laurentius itten die erledigte Pfarrstelle an der katholischen Wuslack verliehen worden;

zu Muͤnster ist d pfarrer in Mettingen angestellt worden.

zu Bromberg ist um Pfarrer an der

u Duͤsseldorf ist d

gen zum Pfarre zu Königs

er Vikarius Brons als katholischer

3eitungs⸗NRacheschten. Ausland.

grant ee i ch. Paris, 20. Maͤrz. Vorgestern Abend arbeitete der König mit den Ministern des öffentlichen Unterrichts und des Handels

n Ministern des Innern und der Justiz.

und gestern mit de ; 27 heit wissen, daß der

Die Quotidienne will mit Bestimmt ; eans sich mit der Prinzessin Karoline Ferdinande Stief-⸗Schwester des jetzigen Koͤnigs von Neapel Berry (geb. 29. Febr. 1820), vermaͤhnn

Herzog von Orl beider Sicilien, und der Herzogin von

as in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kam— verworfene Amendement Herrn Isambert von mehr Name oder Zweck der durch die Charte von 1836 eingefuͤhrten Regierungs-Form und den ch sie Rechten zuwiderläuft, sind untersagt.“ Bei Gelegenheit des bereits gestern mitgetheilten) Amendements des Herrn Tailsan⸗ dier, der das Gesetz nur auf politische Vereine angewendet wissen wollte, nahm der Maire von Lyon, Herr Prunelle, das Wort, um einige Aufschluͤsse uͤber die Lyoner Associationen „Ich betrachte“, sagte er, „das Amendement des unzureichend, da denn diese

durch sie verbuͤrgten

zu geben. Herrn Taillandier als politischen Vereine That, an und fuͤr sich betrachtet, weit weniger man dieselben gern erscheinen lassen mochte. D jener Gesellschaften haben kein Ansehen, und sie werden nur dann erst gefaͤhrlich, wenn sie ihren Einfluß auf die Handwerker J Die Coalitionen der Handwerker aber, in Verbindung mit den politischen Vereinen, koͤnnen dem Lande Um Ihnen nun einen Beweis zu chen, die Hand⸗

es nur die sind in der gefaͤhrlich, als Die Mitglieder

Auge hat;

auszudehnen suchen.

unsaͤgliches Elend bereiten. . geben, daß die politischen Gesellschaften es versu . verker irre zu leiten und zu verfuͤhren, werde ich Ihnen ein authentisches Aktenstuͤck vorlesen, welches von dem Central⸗Aus⸗ schusse der Lyoner Gesellschaft der Mutuellisten vor weni— gen Tagen ausgegangen empfehlen Lkogen der

Es heißt gegen die Einsluͤsterungen der Gesellschaft der Menschenrechte auf ihrer Hut zu seyn: die Versuche dieser Gesellschaft muͤssen in der gegenwaͤrti⸗ . uruͤckgewiesen werden.““ der Gesellschaft der Menschenrechte sind auch wirklich aus der Gesellschaft der Mutuellisten ausgeschlossen worden, weil es in dem Geiste der letzteren liegt, sich durchaus nicht mit politischen Aber trotz der Bestrebungen der Mutuellisten ist es mehreren Mitgliedern von politischen Gesell⸗ schaften gelungen, auf sie einzuwirken und ihre Unzufriedenheit und ich nehme keinen Anstand, zu erklaren, daß, Handwerker zehn Tage lang ihre Arbeit einge— stellt haben, dies nur in Folge der Einfluͤsterungen der Gesell⸗ rechte geschehen ist. (Unterbrechung. Das Amendement des Herrn Taillandier wuͤrde Vereine wie die der weil sie erklaren, sich nicht um Po— Ich glaube, Sie bei dieser Gelegen⸗ heit in wenigen Worten mit der Organisation der Mutuellisten bekannt machen zu muͤssen; sie ist sehr einfach, und ich bekenne, daß ich nicht glaube, daß die jetzigen Gesetze ihr Hindernisse in den Man muß die Arbeiter belehren, um sie von ckzubringen; das wuͤrde, meines Erach⸗ Zwoͤlf Logen der

Bruͤdern,

gen Krisis Mitglieder

Gegenstaͤnden zu beschaͤftigen.

zu benutzen; wenn 60, 000

schaft der Menschen

Mutuellisten nicht treffen, r litik bekuͤmmern zu wollen.

Weg legen können. ihren Coalitions⸗Ideen zuruͤ tens, besser seyn, als alle m Ges⸗ Mutuellisten korrespondiren immer mit einer Central-Loge, und diese Central⸗Logen korrespondiren ihrerseits mit dem ausuͤbenden Tonseil, welches aus 33 Personen besteht. den, nachdem die verschiedenen Logen daruͤber berathschlagt ha—

ben, von dem ausuͤbenden Conseil angeordnet und sogleich aus⸗

glichen Gesetze

Alle Maßregeln wer⸗

r

Simonisten und den Ueberresten einer philantropischen Gesellschaft,

anderntheils aus dem Kerne eines Bataillons zusammengesetzt, das

im Jahre 1831 mit Bewilligung der Orts-Behoͤrden militairisch

organisrt wurde, um in Savoyen einzufallen. (Allgemeines

Erstaunen. Herr Mauguin verlangt das Wort. Das aus⸗

uͤbende Conseil der Mutuellisten ist waͤhrend der letzten Ereig⸗ nisse in Lyon 10 Tage lang bestaͤndig versammelt gewesen, und

9. waͤhrend dieser i 55, 000 Arbeiter ganz unumschraͤnkt be⸗ errscht. Ich weiß nicht, warum das Gesetz vor dieser Coali⸗

tion ohnmächtig geblieben ist. (Bewegung.) Wenn jemals eine

Coalition offenkundig war, so war es diese; man konnte um so

leichter gegen sie auftreten, als das auf die Webestuͤhle gelegte

Verbot nicht von allen Arbeitern gebilligt wurde. Das aus—

uͤbende Conseil bestand aus 33 Personen, deren Namen be—

kannt waren; der Art. 415 des Straf-0Gesetzbuches haͤtte

angewendet werden muͤssen; ich meinestheils bedaure sehr,

daß es nicht geschehen ist. (Bewegung auf der Bank der Mi—

nister. Ich bedaure es im Interesse der Arbeiter selbst, da man

fuͤrchten muß, daß aͤhnliche Auftritte sich fruͤher oder spaͤter wie⸗

decholen werden. Ich stimme gegen das Amendment des Herrn Taillandier, weil es sich nur mit den politischen Vereinen be— schaͤftigt, und weil man, meiner Meinung nach, vor allen Dingen die Coalitionen der Handwerker unterdrücken muß, indem diese den politischen Gesellschaften erst Kraft verleihen.“ Herr dauguin: „Der ehrenwerthe Herr Prunelle hat uns zwei sehr wichtige Thatsachen eroͤffnet; erstens, daß in Lyon unter dem Schutze der Orts-Behöoͤrden ein militairisches Bataillon orga⸗ nisirt worden ist, wir werden spaͤter sehen, ob die Orts⸗Behöͤr⸗ den dies aus eigenem Antriebe gethan haben konnten, zwei—

tens, daß die Coalitionen der e . bekannt waren, und daß dennoch die Behoͤrde unthaͤtig und stumm blieb. , so fragen wir den Justiz-Minister, diese Unthaͤtigkeit der Be⸗ horde? Der , , . von seinem Platze: „Die Justiz⸗Beamten zu Lyon haben ihre Schuldigkeit gethan.“ Herr Mauguin: „Wir wissen jetzt nach der Erklaͤrung des er re von Lyon, daß das Gesetz verletzt worden ist und die Behoͤrde sich dabei ganz unthaͤtig verhalten hat.“ . Pru⸗ nelle: „Ich habe nicht gesagt, daß das Gesetz verletzt worden sey; ich habe nur behauptet, daß man den Art. 415 des Straf⸗ Gesetzbuches haͤtte anwenden koͤnnen, und daß dies nicht gesche— hen sey. Der Herr Justiz⸗Minlster macht mir so eben bemerk⸗ lich, daß der von mir gemachte Vorwurf auf den Gene— ral⸗ Prokurator von Lyon zuruͤckfallen koͤnnte. Ich erklaͤre daher, daß dieser Beamte ein Mann von Talent, Eifer und Muth ist, und daß, wenn der Art. 415. nicht in Anwen⸗ dung gebracht worden, dies nicht seine Schuld ist. (Mehrere Stimmen: „Wessen denn, wessen denn?“) Wenn ich eine Thatsache anfuͤhre, so ist es nicht meine Absicht als Denunciant aufzutreten. Der Großsiegelbewahrer fragte mich, ob ich glaubte, daß der General-Prokurator nicht seine Schuldigkeit gethan habe; ich erwiedere, daß er sie gethan hat. Weiter . ich nichts sa⸗ gen wollen.“ Herr Thiers trat zur Vertheidigung der Lyoner Behoͤrden auf, und erklaͤrte, daß man es vermieden habe, zur Gewalt seine Zuflucht zu nehmen, weil man theils un— nuͤtzes Blutvergießen habe vermeiden wollen, theils auch voraus— gesehen habe, daß die Arbeiter, wenn man ihnen nur keine unvor— sichtige Zugestaͤndnisse mache, von selbst zur Ordnung und zur Arbeit harten zuruͤckkehren muͤssen. Herr Odilon-Barrot billigte dies Verfahren sehr, und gab den Wunsch zu erkennen, daß die Re— gierung bei allen Gelegenheiten so gemäßigt und klug zu Werke gehen, und sich besonders aus den Lyoner Ereignissen die Lehre abnehmen moͤge, wie uͤberfluͤssig, und also wie unpolitisch der vorliegende Gesetz⸗ Entwurf sey.

Ein hiesiges Opposittons-Blatt enthaͤlt Folgendes: „Nach dem Resultat der gestrigen Sitzung unterliegt es kaum noch einem Zweifel, daß der Gesetz-Entwurf gegen die Associatio⸗ nen in seiner urspruͤnglichen Gestalt angenommen werden wird. Es scheint, daß die Mitglieder der Opposition die Unterzeichnung einer feierlichen Protestation gegen das Gesetz beabsichtigen, und daß gestern Abend eine Versammlung stattgefunden hat, um uber den Entwurf zu einer solchen zu berathschlagen. So sehr wir gegen das neue Gesetz eingenommen sind, das eine schwache Kammer den Ministern bewilligt, so koͤnnen wir doch diesem Schritte der Oppositions-Deputirten unsern Beifall nicht erthei— len; denn er erinnert uns an die traurtgen Folgen des eompte— rendu. Wir ., auch zu wissen, daß nur die Mitglieder der äußersten Linken sich zu der gestrigen Versammlung einge— funden haben.“ .

Der verantwortliche Herausgeber der in Lyon erscheinenden, im legitimistischen Sinne redigirten Gazette du Lyonnais, Herr Pitrat, hat kuͤrzlich daselbst das zweite Beispiel der Steuer— Verweigerung gegeben, und sich dabei auf folgende Motive ge— stuͤtzt; „Er sey zwar weit entfernt, einzuraͤumen, daß die Nation durch die Charte von 1839 gebunden sey, indem die Ag Fran— zosen, die solche votirt, dazu in keinerlei Weise bevollmächtigt gewesen waren; nichtsdestoweniger sey er bereit, die von ihm ver— langte Steuer zu entrichten, wenn die Charte wirklich in Aus— fuͤhrung komme, d. h. wenn man ihm das unbedingte Stimm— recht zuerkenne, anstatt ihm bei der Ausuͤbung desselben dur die Forderung eines eben so ungerechten als lächerlichen Eides hinderlich zu seyn. Wolle man ihm dieses Recht, das eben so unverjährlich wie die ihm durch seine Geburt verliehene Ei— genschaft eines Franzosen sey, und das uͤberdies als eine wesentliche Bedingung des zwischen jenen 219 Maͤnnern und dem Könige abgeschlossenen synallagmatischen Vertrages betrachtet werden muͤsse, nicht bewilligen, so sey er entschlossen, keine Steuer weiter zu zahlen, und sich allen Folgen dieser Wei— gerung zu unterwerfen, indem er es alsdann seinen Zeitgenossen, wie der Geschichte uͤberlasse, daruͤber zu richten, ob er oder die Regierung sich in ihrem Rechte befinde.“ Gleich nach Abgabe dieser Erklarung erließ der Praͤfekt von Lon eine Verfuͤgung, wonach die Mobilien des Herrn Pitrat am Donnerstag den 20. d. M. auf öffentlichem Markte verkauft werden sollen. Diese

Lgefährt. Die Gesellschaft der Mutuellisten ist einestheils aus St.

Verfuͤgung schließt mit folgenden Worten: „Alle Civil, und

——— *

Abends

ustiz⸗ Beamten werden hiermit ersucht und noͤthigenfalls aufge⸗ rdert, dem Auctions ⸗Kommissarius, der jenen werkstelligen haben wird, ihren Beistand zu leihen, damit die Macht des Gesetzes aufrecht erhalten werde.“ Wie der Ver— kauf schließlich abgelaufen, und ob es dabei vielleicht zu neuen Unruhen gekommen, daruͤber wird hoffentlich morgen der Te—⸗ legraph berichten.

Der Oberst, Baron von Tschudy, Kommandant von Baponne, ist am 121en d. M. hierselbst mit Tode abgegangen.

Der General Bustamente, der bei den politischen Ereignis⸗ sen in Mexiko eine so bedeutende Rolle gespielt hat, ist, von Bordeaux kommend, in Bayonne eingetroffen. nimmt, will er sich nach Paris begeben, um hier seinen Wohnsitz aufzuschlagen.

Herrn Orfila

erkauf zu be⸗

Wie man ver⸗

oͤglinge der medizinischen Schule haben sich zu geben, und ihn gebeten, seine Vorlesungen, die er der vorgefallenen Storungen halber ausgesetzt aufzunehmen; sie haben das Versprechen hinzugef

fuͤr die Aufrechthaltun la erklaͤrte, daß er sich ihrem Wunsche nzahl ihrer Kameraden densel⸗ ine zu diesem Behufe auf⸗ on von 260 Zoͤglingen unterzeichnet. Die Madrider Hof Zeitung vom gten enthält zwei Dekrete in dem einen werden die Richter efordert, ein wachsames Auge aben und sich genau diejent⸗ gen Geistlichen zu merken, die an dem Aufftande Theil genom⸗ men oder sich den Karlisten angeschlossen läßt dieselben Aufforderungen an die Bischöfe ergehen.

Im Memorial des Pprenées liest man: „Nachrichten aus dem Innern und den Haͤfen Spaniens melden, daß die ten zu einer allgemeinen Bewe⸗ ewiß ist, daß ihnen Wassen und Kri ie Aussicht der

t, daß sie in der Folge stren he sorgen wurde, wenn eine hinreichende A ben schriftlich zu erkennen gesetzte Schrift war gestern

in Bezug auf die Geistlichkeit; in den insurgirten Provin auf die Kloͤster und Didce

as andere

Insurgenten sich auf allen gung vorbereiten. Munition in großer Menge gesandt werden. Spanischen Polizei kann das ganze Geheimniß dieser Vorberei⸗ tungen weder enischleiern, noch sie vereiteln, well die Geistlichen das Unternehmen leiten, und die Achtung, die sie einfloͤßen, die moralische Autoritaͤt, die sie genießen, den Geist der Bevölkerung ihnen ihre Pläne sehr erleichtern. Die Verlegenheit des Ministeriums wird immer größer. Durch durch die eifrigsten Maͤnner ange⸗ regt, möchte es schneller vorwärts schreiten, und es befuͤrch⸗ Zweck nicht zu erreichen, oder In diesem Zustand des S wei feindlichen Meinungen, w u den Cortes leiten. Das Wah System in Spanien ist in einem anscheinend sehr liberalen Geiste aufgefaßt; allein in der Wirklichkeit dabei vorgeherrscht.

o wie ihr Einfluß auf

den Hof zurückgehalten,

ter zugleich, entweder seinen denselben zu abers in dieser Ungewißheit es die allgemeinen Wahlen z

at ein großes Mißtrauen Die Cortes haben uͤbrigens gegenwaͤrtig nur Attributionen und eine Autoritaͤt, die hoͤchst beschraͤnkt sind; man glaubt jedoch, daß ihre Zusammenberufung kein isolirtes Erei seyn und ihre Folgen haben werde, wie sie ihr Prinzip hat. Zustand der Gemuͤther muß dies vermuthen lassen. nungen bereiten fich vor; alle wollen jenes Ereigniß zu i Vortheile benutzen. Man muß also erwarten, saͤmmtliche sehen; aber man weiß, daß in der Vernunft und der Kennt⸗ nisse die am wenigften gesuchten sind; durch Kämpfe heweist man sein gutes Recht; man muß also noch blutige Fehden erwarten.“ an meldet aus St. Jean⸗Pied⸗de⸗Port vom 12ten: „Zwei⸗ tausend Karlisten kamen vorgestern in Burguette an, bemaͤchtig⸗ ten sich aller Packesel, die sie auftreiben konnten und schlugen dann den Weg nach der Eisengießerei von Orbaicette ein, um sich hier mit Kriegs⸗Munition zu versehen. Die Taktik der In⸗ surgenten besteht jetzt darin, so viel als moglich jedes Gefecht zu meiden, insofern sie nicht dazu gezwun streifen sie ganz Navarra und die Bas t hat die Regierung noch nicht Truppen genug in Bewe⸗ etzen koͤnnen, um sie zu uͤberwaäͤltigen.“

Im Messager liest man: Fonds, das vorgestern begonnen hatte, währte gestern mit vieler Thätigkeit, ungeachtet der niedrigen Course dieser Papiere zu Lon⸗ don, fort; ungeheure Ankaͤufe wurden durch die am besten un⸗ terrichteten Spekulanten sowohl in Königlichen Bons, als in den Cortes⸗Bons gemacht, die um mehr als 1 pCt. stiegen. Die Ur⸗ sachen dieses Steigens sind noch unbekannt. Die am meisten verbrei⸗ teten Geruͤchte schreiben dasselbe dem Abschlusse einer Anleihe zu, bei welcher man die Cortes⸗Bons zu befriedigenden Bedingungen annehmen wuͤrde; es hieß sogar, Hr. Wilson sey von mit dem durch die Spanische Regieru trage angekommen; auch sagte man, der sey durch den Grafen Toreno oder durch Hrn. Torres ersetzt worden.“

Man versichert, daß die Spanische Anleihe definitiv abge⸗ schlossen sey, und daß Herr von Rothschild in dieser Angelegen⸗ Uabermorgen nach London reisen werde.

Die Anleihe Dom Miguels ist an der gestrigen Börse auf und steht mithin mit der fast auf gleicher

Großbritanien und Irland. handlungen.

Alle Mei⸗

teien den Kampfplatz betre jenem Königreiche die Triump

m, e

So durch⸗ ischen Provinzen, denn

en werden.

2

der Sypanischen

angenommenen Ver⸗ inanz⸗Minister Imaz

60 gestiegen, edroistischen Anleihe,

welche 52 notirt wurde,

. .

Unterhaus. Siz⸗ Der Antrag des H rhebungsweise der Kirchen⸗ achst von Herrn Hall unterstuͤtzt, der die

daß er keinesweges ein Vertheidiger der irche und Staat sey, und sich fuͤr uͤberzeugt er⸗ klärte, daß auch die Dissenters, deren Gesinnungen er so ziem— lich kenne, weil ihrer eine große Menge in der von ihm reprä—⸗ sentirten Grafsschaft Monmouth wohnten, nicht die Absicht hätten, es zu einer solchen Trennung zu bringen, sondern daß es ihnen bloß darum zu thun waͤre, Abstellung der zahlreichen Beschwerden, ie litten, zu erlangen. Hierauf nahm Lord Alth arp das

Parlament s⸗Ver g vom 18. März. (Na

wett auf Abfassung der jetzigen Abgaben wurde zun cherung abgab, Trennung von

unter denen