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Versammlungen beschaͤftige. Aus diesem Grunde verzichte auch die Kommission auf das von ihr beantragte Amendement in Be— zug auf die Wahl, Versammlungen. (Gelaͤchter und Murren zur Linken.) Das Amendement des Herrn Couturier und ein anderes des Herrn Teulon, die Studenten-Vereine auszuneh⸗ men, wurden hierauf ohne weitere Erörterung verworfen. Auf den Antrag des Herrn Laurence beschloß die Versammlung, sich nun zunächst mit dem 4ten Artikel des Gesetz⸗ Entwurfes, der von der Jurisdietion handelt, zu beschäftigen und die Be⸗ rathung in der nächsten (Sonnabends⸗) Sitzung, welche sonst gewohnlich den Bittschriften gewidmet ist, fortzusetzen.
Herr Vergnes, Deputirter des Departements des Aveyron, hat auf das Bureau der Kammer eine Bittschrift niedergelegt, worin 7 Gemeinden dieses Departements die Beibehaltung des Bisthums Rhodez verlangen.
In der Depuͤtirten-Kammer trug man sich gestern mit dem Geruͤchte herum, daß Herr Cabet, üm sich den Folgen des ge— gen ihn ergangenen Erkenntnisses des Assisenhofes zu entziehen, nach Belgien entflohen sey; man fuͤgte sogar hinzu, er habe von Rethel aus geschrieben, um seinen Mandatar zu ermaͤchtigen, das von ihm eingereichte Cassations⸗Gesuch zuruͤckzunehmen.
In Folge des Gesetzes gegen die oͤffentlichen Ausrufer sind in den letzten Tagen mehrere Eolporteurs der beiden republika— nischen Blaͤtter „le Populaire“ und „le bon Sens“, welche ein- . Nummern dieser Zeitungen in Hausfluren oder in öͤffent— ichen Laden feilboten, verhaftet und zu mehrtaͤgigem Gefaͤng— nisse verurtheilt worden.
Es sind neuerdings eine Menge Verhafts-Befehle gegen Mitglisder der Gesellschaft der Menschenrechte erlassen worden. Die meisten der durch die Verhafts-Befehle bezeichneten Perso— 24 haben sich der Ausfuͤhrung derselben durch die Flucht ent—
gen.
Zwoͤlfjundert Mitglieder der Gesellschaft der Menschen— rechte hielten am vorigen Sonntag (16ten d. M.) auf der Wiese von Saint-Come bei Chalons-sur-Sasne eine General— Versammlung, in welcher folgender Beschluß gefaßt wurde: Art. 1. Die Gesellschaft der Menschenrechte des Departements der Saobne und Loire protestirt gegen jedes Gesetz, das die freie Ausubung des AssociationsRechtes hemmt. Art. 2. Die Ge⸗ sellschaft behaͤlt ihre gegenwartige Organisation bei, und wird nach wie vor ihre Versammlungen halten. Art. 3. Bei jedem Prozesse, der auf den Grund einer Association gegen einen Burger anhaͤngig gemacht werden inoͤchte, wird die ganze Ge⸗ sellschaft sich als betheiligt betrachten, und sich gegen eine solche gerichtliche Verfolgung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mit— teln waffnen.
Die in Dijon bestehende Gesellschaft des Menschen und des Burgers hat in folgender Weise gegen das Gesetz uͤber die po⸗ litischen Vereine protestirt: „Das Volk ist souverain. Das Associations/ Recht ist die nothwendige Folge dieser Souveraine— taͤt. Die Folgen eines Prinzips anfechten, heißt dieses Prinzip selbst anfechten. Der der Deputirten⸗Kammer vorgelegte Gesetz⸗ Entwurf ist die widernatuͤrlichste Verletzung des Associations⸗ Rechtes; er ist also ein Angriff auf das Prinzip der Volks— Souverainetaͤt. Aus diesen Gruͤnden protestirt die Dijoner Gesellschaft der Menschenrechte im Voraus und aus allen ihren Kraͤften gegen dieses Gesetz; sie behält die gegenwärtige Organi— sation ihrer Sectionen bei und erklärt, fuͤr den Fall, daß das Gesetz angenommen werden sollte, daß sie nicht gesonnen ist, sich demselben zu fuͤgen.“ — Aehnliche Protestationen sind in Mar— seille und an vielen anderen Orten unterzeichnet worden.
Der General-Lieutenant Baron von Nedonchel ist in le Quesnoy im 93sten Lebensjahre mit Tode abgegangen. Als Rittmeister hatte er einen Theil des siebenjäͤhrigen Krieges mit— gemacht.
Die Cassations-Gesuche der Herausgeber des National wer— den erst am 29sten d. M. vor dem obersten Gerichtshofe ver— handelt werden.
In Nantes werden binnen Kurzem 2 neue legitimistische Journale erscheinen, das eine unter dem Titel „L Hermine“, das andere unter demjenigen des „Echo de 1Ouest.“
Die Sentinelle de Bayonne berichtet in der neuesten Nummer ihres Blattes, daß mehrere Spanische Offiziere, so wie ein Detaschement von 30 Mann mit Waffen und Gepaͤck zu den Insurgenten von Navarra uͤbergetreten seyen.
Ein hiesiges Blatt sagt: „Wir erhalten so eben ein Schreiben aus Banonne vom 18ten d., welches unguͤnstige Nachrichten fuͤr die Sache der Koͤnigin enthaͤlt. Die Karlisten sollen sich, 6000 Mann stark, nach unbedeutendem Widerstande von Neuem der Stadt Vittoria bemaͤchtigt haben. (2) Man fuͤrchtete sehr fuͤr die umliegenden Staͤdte, weil zur Vertheidi— gung derselben durchaus keine hinreichenden Streitkräfte vorhan⸗ den sind. Es scheint auch, daß die Wahlkoͤrper mehrerer Pro— vinzen Karlistische Repraͤsentanten in die Cortes zu schicken beab⸗ sichtigen. Diese Stimmung soll mit schuld an der Verzoͤge— rung der Zusammenberufung der Cortes seyn.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 21. März. Der Graf von Roseberry zeigte an, daß er am Montage eine Bill zur Veranderung und Verbesse— rung der Schottischen Lehn-Gesetze einbringen wurde. Dann ersuchte Lord Ellenborough das Haus, seine Aufmerksamkeit einen Augenblick auf die Dokumente zu richten, die uͤber die richterlichen Sitzungen des Oberhauses auf die Tafel niederge⸗ legt worden, und an denen er tadelte, daß sie sich nur auf die Anhörung der Englischen und Irlaͤndischen, nicht aber auf die der Schottischen Appellationen bezogen. Gewiß, fuhr er fort, sey es nicht die Absicht des edlen und gelehrten Lords auf dem Woll⸗ sack, etwas zu behaupten, von dessen Richtigkeit er nicht fest uͤberzeugt ware; nun ergebe sich aber aus jenen Dokumenten, daß der jetzige Lord-Kanzler, seitdem er den Wollsack ein— nehme, 156mal zu Gericht gesessen und 44mal von ande— ren Lords unterstuͤtzt worden sey, während Lord Lynd— hurst in einer weit kuͤrzeren Zeit 160 Gerichts-Sitzungen gehal— ten und nur an 19 Tagen von anderen edlen Lords unterstuͤtzt worden ware; dies stehe offenbar im Widerspruch mit dem, was der Lord-Kanzler am vorigen Abend gesagt, und er (Lord Ellen— borough) muͤsse den Lord Londhurst rechtfertigen; dieser habe im Verlauf einer einzigen Session 6h Tage zu Gericht gesessen, welches mehr sey, als irgend ein anderer Lord⸗Kanzler jemals den richterlichen Geschaͤften des Hauses Zeit gewidmet; Lord Eldon habe 50hmal im Jahre 1821, 52mal im Jahre 1822, smal im Jahre 1823 zu Gericht gesessen und sey in seinen Arbeiten von Lord Gifford unterstuͤtzt worden; im Jahre 1824 aber habe er 44 Tag 46 im Jahre 1825 und 50 im Jahre 1826 den richterlichen Geschaͤften gewidmet; dies muͤsse bekannt werden, damit nicht die Arbeiten der Vorgaͤnger des jetzigen Lord⸗Kanzlers ungerechter Weise herabgesetzt wurden; Niemand werfe zwar dem edlen und gelehrten Lord Nachlaͤssigkeit in der
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Erfuͤllung seiner Pflichten vor, aber man muͤsse wissen, daß seine Vorgaͤnger in ihrem Eifer nicht hinter ihm uruͤckgeblieben seyen. Der Lord⸗-Kanzler erwiederte darauf, es sey am vorigen Abend keinesweges seine Absicht gewesen, einen gehaͤssigen Vergleich zwischen den Arbeiten Anderer und den seinigen anzustellen, son⸗ dern nur, sich zu rechtfertigen, da man ihn beschuldigt habe, daß er in der Erfuͤlung seiner Pflichten saumselig ware; ein Ver⸗ gleich mit Anderen koͤnne fuͤr ihn nur nachtheilig ausfal— len; doch glaube er, daß er seine Pflicht gethan, denn er habe niemals die Gerichts-Sitzungen um 3 oder ä Uhr, wie es sonst gewohnlich gewesen, aufgehoben, vielmehr oft noch nach der Vertagung des Hauses bis 9 oder 10 Uhr Abends gesessen, und zwar von 190 Uhr Morgens an; und seit er in diesem Hause praͤsidire, habe ihn nie ein wirklicher Rich— ter unterstuͤtzt; er habe nicht, wie Lord Eldon, den Master of the Rolls, nicht wie Lord Lyndhurst, den ersten Baron der Schatz— kammer zur Hand gehabt, nur sein edler und gelehrter Freund, der vorige Ober-Richter, habe ihm einmal geholfen Hierauf wurde auf den Antrag des Grafen von Radnor die Bill, wo— durch den Liverpooler Freisassen das Wahlrecht entzogen werden soll, zum erstenmal verlesen; die zweite Lesung soll am 28. April stattfinden. Auf den Antrag eben desselben Lords wurde ange— ordnet, daß das Unterhaus um Abschriften der verschiedenen auf die Liverpooler Wahlen bezuͤglichen Berichte, auf wel che jene Bill gegruͤndet ist, ersucht werden solle. Graf Grey uͤberreichte demnaͤchst mehrere auf Beschwerden der Dissen— ters bezuͤgliche Bittschriften, worunter eine, in welcher das Par— lament ersucht wird, bei den vorzunehmenden Kirchen⸗Reformen nichts zu thun, was die Festigkeit der herrschenden Kirche er— schüttern könnte, in welches Gesuch der Minister vollkommen einstimmte. Dann folgte die schon neulich angekuͤndigte Petition von Mitgliedern der Universitaͤt Cambridge um Zulassung der Dissenters zu den Studien und zur Erwerbung akademischer Grade an den Englischen Universitaͤten. Der Premier-Minister legte ganz besonderes Gewicht auf diese Bittschrift, indem er die Forderung fuͤr aͤußerst gerecht und mit den Interessen der herr— schenden Kirche verträglich hielt. Sie war von 63 Mitglie⸗ dern des gewohnlich 170 bis 180 Individuen zaͤhlenden Senats der Universität Cambridge unterzeichnet, also un— gefaͤhr von dem dritten Theil; dabei bemerkte Graf Grey noch, daß von jenen 130 Mügliedern viele wegen Altersschwäͤche oder aus anderen Gruͤnden an den Senats-Geschaͤften nicht Theil nähmen, und daß außer den 63 Unterzeichneten noch 8 bis 10 der Petition guͤnstig gesinnt seyen, so daß also das Gesuch von einer gewiß verhäͤltnißmaäßig sehr betraͤchtlichen und achtbaren Anzahl unterstuͤtzt werde; uͤberdies befaͤnden sich unter den Un— terzeichneten einige der ausgezeichnetsten Mitglieder der Univer— sitat, g Professoren und 11 Kuratoren; er duͤrfe nur, sagte er, die Namen Airy, Sedgwick, Musgrave und Lee nennen, und Jeder werde zugeben, daß sie zu den tuͤchtigsten Gelehrten, zu den sittlichsten und tugendhaftesten Männern und zu den eifrig— sten Vertheidigern der Interessen der Englischen Kirche gehoͤrten, unter den Kuratoren hob er die Namen Peacock, Bowstead und Thirlwall hervor, von denen namentlich der Letztere, wie er sagte, fuͤr einen der groͤßten Europaͤischen Gelehrten gelte; dann fuͤhrte er Herrn Hughes an, den Kaplan des Bischofs von Lincoln, von dem man doch sicherlich nicht glauben konnte, daß er etwas gegen das Heil der Kirche thun wurde. Der Redner setzte dann auseinander, wie es komme, daß diese Petition nicht an den Universitaͤts-Senat, sondern an das Oberhaus gerichtet worden; dies ruͤhre daher, bemerkte er, weil sie im Senat bei der Verfassung desselben nichts wuͤrden ausgerichtet haben, wie es ja den Professoren Fariss und Hewett schon zweimal begegnet sey, daß ihre Vor— schlaͤge zu Gunsten der Dissenters kurzweg zuruͤckgewiesen wor— den, indem naͤmlich jedes einzelne Mitglied jenes Korpers das Recht habe, einen vorgebrachten Antrag zu verwerfen; wenn also auch neun Zehntheile des Senats dafuͤr waren, wuͤrde es doch nichts helfen, wenn nur ein einziges Mitglied sein Recht agus— uͤbe und dagegen stimme. Hierauf las Graf Grey die Peti— tion vor, worin die Unterzeichner zuvoͤrderst ihre feste Anhaͤnglichkeit an die herrschende Kirche erklaͤren, jedoch zugleich die Meinung aussprechen, daß keine bürgerliche oder kirchliche Einrichtung je⸗ mals so weise gewesen, daß sie nicht von Zeit zu Zeit, je nach den ver— aͤnderten äußeren Umständen, oder nach den Fortschritten der oͤf— fentlichen Meinung, eine Modificirung erheischt hätte, und daß eine Koͤrperschaft, wie die Universitaͤt Cambridge, einem freien Lande weder Ehre noch Heil bringen konne, wenn nicht alle Ein— wohner-Klassen, so weit es sich mit den Grundsaͤtzen des Chri— stenthums vertrage, an ihren Wohlthaten Theil nehmen duͤrften; sie stellen es demnach vor Allem als angemessen dar, daß bei der Promotion zu akademischen Graden kein religioͤser Eid mehr ge— fordert werden solle, indem sie behaupten, daß dies nur eine Ruͤckkehr zu den alten akademischen Gesetzen und loͤblichen Gebräuchen seyn wuͤrde, da ja jene beschraͤn— kenden Formeln erst unter der Regierung Koͤnig Jakob's J., gegen die Wuͤnsche vieler damaligen Staats Mitglie— der uͤnd zu einer Zeit des bittersten Partei-Hasses, wo in Kirche und Staat Dogmen gegolten haͤtten, die mit dem jetzigen Geist des Englischen Rechts ünd mit den echten Grundsaͤtzen christli— cher Düldung im Widerspruch staͤnden, der Universitaͤt auferlegt worden seyen; die Universitaͤt, sagen sie weiterhin, sey eine Laien⸗ Corporation, mit wichtigen buͤrgerlichen Privilegien begabt, und koͤnne daher nur in einer mit dem gesellschaftlichen System des Staats Üübereinstimmenden Grundlage ihre Sicherheit finden; da nun aber das Parlament die Test-Akte aufgehoben und alle Christen ohne Unterschied in seinen Schoß und zu Wuͤrden und Ehrenstellen zugelassen habe, so sey es unpolitisch und unge— recht, daß die Universität vor der Verleihung der mit den akademi⸗ schen Graden verbundenen bürgerlichen Privilegien einen reli— gioͤsen Eid abfordere; schließlich verwahren sich die Bittsteller gegen die Ansicht, als wollten sie durch ihr Gesuch direkt oder indirekt in Privat-Statuten und Vorschriften einzelner auf besondere Dotationen gegruͤndeten und nach eigenen Gesetzen verwalteter Kollegien eingreifen. Graf Grey ging sodann naͤher auf die Geschichte der Universitäͤt Cambridge ein und wies nach, wie die Einfuͤhrung des religioͤsen Eides erst in spaͤterer Zeit stattgefunden und nicht in der urspruͤnglichen Verfassung dersel— ben gelegen habe. Er stellte vor, wie aus der Beruͤcksichtigung des Gesuchs nicht nur kein Nachtheil, sondern sogar ein großer Vortheil für Staat, Kirche und Universitaͤt erwachsen wuͤrde, denn die Mitglieder der Englischen Kirche und die Dissenters wurden sich dann einander mehr nähern, und die bitteren Ge— fuͤhle, welche durch jede Absonderung und Ausschließung entstaͤn— den, wuͤrden sich verlieren. Im weiteren Verlauf seiner Rede setzte er auseinander, welchen Beschraͤnkungen die Dissen— ters durch die Abforderung eines religidsen Eides bei den Promotionen in allen Fakultäten ausgesetzt seyen; er wies auf den Unterschied zwischen den Verfassungen der beiden Universi— taͤten Oxford und Cambridge hin (vergl. das Schreiben aus London im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung) und machte
namentlich darauf aufmerksam, daß an der Dubliner Universitaͤt kein religioͤser Unterschied gemacht werde, und daß dies die be⸗ sten Folgen fuͤr dieses Institut gehabt habe. Am Schlusse sei⸗ nes Vortrages versicherte der Minister nochmals, daß er nur die gerechten Forderungen der Dissenters, nicht aber solche un⸗ terstuͤtzen werde, die der bischoͤflichen Kirche irgend eine Gefahr bringen koͤnnten, indem er hinzufuͤgte, daß auch der groͤßte Theil der Dissenters nur bescheidene und gemäßigte Wuͤnsche hege. Der Herzog von Wellington erhob sich gegen die Vittschrift mit dem Bemerken, daß es zwar sonst nicht seine Gewohn⸗ heit sey, sich uͤber Petitionen in weitlaͤufigere Eroͤrterungen einzulassen, daß er es jedoch diesmal thun muͤsse, weil der edle Graf gegenuber ein so großes Gewicht auf die von ihm uͤber— reichte Bittschrift lege und eine so lange Rede daruͤber gehalten habe. Er bedauerte es, daß der Kanzler der Universitat Cam⸗ bridge (der Herzog von Gloucester) nicht anwesend sey, weil derselbe dem Hause genauere Aufschluͤsse, als er, wuͤrde daruber geben konnen, wie es sich mit den Promotionen auf jener Uni versitaͤt verhalte; aus der Rede des Grafen Grey selbst, meint er, ginge ja hervor, daß die Universitaͤt Cambridge eine Koͤrper⸗ schaft sey, der die Befugniß zustehe, uͤber die Frage, welche den Inhalt der Petition bilde, selbst zu urtheilen und zu entscheiden. (Hört, hoͤrt! Er wisse nicht, fuhr er for, ob es dem Parlament obliege, eine Revision der Universitaͤtt⸗ Statuten vorzunehmen, weil 60 Mitglieder einer Universita, deren Senat aus 500 Mitgliedern bestehe, eine Petition unter, zeichnet haͤtten. (Graf Grey— Nein, nein, ich sagte: aus 17) bis 180 Mitgliedern.. Der Herzog gab zu, daß nur 180 Mit glieder in Cambridge befindlich wären, er behauptete aber, daß der ganze Senat aus ungefaͤhr 400 Individuen bestehe, und daß, wenn die Petition diesen allen vorgelegt worden waͤre, doch nicht mehr als jene 60 sie unterzeichnet haben wuͤrden. Der Redner bezeichnete es dann als sehr gefährlich, wenn man all Individuen, die unter dem vagen Namen Dissenters verstanden wuͤrden, zur Promotion an der Universität zulassen wollte, in⸗ dem sich darunter freilich solche befaͤnden, die nur in ein paar Glaubens Artikeln von den Mitgliedern der herrschenden Kir— che abwichen, aber auch viele andere, die sich sehr weit davon entfernten, die nicht an die Dreieinigkeit glaubten, ja so gar völlige Atheisten. (Hort, hoͤrt Der Herzog von Cum⸗ berland pflichtete dem vorigen Redner in allen Stuͤcken voll= kommen bei und sagte, daß ser, obgleich er selbst Kanzler der Universitaͤt Dublin sey, doch nicht zugeben koͤnne, daß die Gt— setze dieser gelehrten Koͤrperschaft sich auf die Verwaltung der Englischen Universitäten anwenden ließen; auch er bedauerte die Abwesenheit seines erlauchten Verwandten, des Herzogs von Gloucester, und glaubte, es koͤnne nur Krankheit desselben daran Schuld seyn. Nachdem sich noch Lord Ellen borough gegen, der Lord, Kanzser und Graf Durham aber fuͤr die Petition hatten vernehmen lassen, wurde dieselbe auf die Tafel des Hau— ses niedergelegt.
Unterhaus. Sitzung vom 24 sten. In der Morgen, Sitzung wurden die Debatten uber die Lieverpooler Petition in Bezug auf den freien Handel noch weiter fortgesetzt und ert um 3 Uhr beendigt; es ließen sich unter Andern die Herren S' Reiliy, Eobbett, Lembert, Harvey und Bain es gt. gen die jetzigen Korn⸗-Gesetze und Sir J. Tyrell fuͤr Beibehaltung derselben vernehmen. Herr Spring Rice legte dann noch eint ähnliche Petition von Mitgliedern der Universitaͤt Cambridge, in Bezug auf die Dissenters, wie Graf Grey im Oberhause, auf dis Tafel des Hauses nieder. Als das Haus sich um s Uhr wieder versammelte, ging es sogleich in einen Sub sidien ⸗Ausschuß über, in dem der Oberst Maberly die Veranschlagungen fur das Feldzeug⸗Amt vorlegte, die, ungeachtet der Opposition der Herren Hume und Cobbett, sammtlich genehmigt wurden. Auf die Bemer⸗ kung des Ersteren, daß die Artillerie⸗Macht in ihrer jetzigen Ausdeh⸗ nung fuͤr ein Land wie England viel zu bedeutend sey, erwiedert Oberst Maberly; daß die Artillerie ein wissenschaftliches Corps sey, und daß es daher . Ausbildung derselben langer Zeit b duͤrfe; der Artillerist muͤsse zugleich Kavallerist seyn, er muͤsse di gruͤndlichste Kenntniß von dem Maschinenwesen haben, und di in neuerer Zeit die Feldzuͤge selten langer als ein oder zwei Jaht dauerten, so daß im Kriege nicht große Uebung zu erlangen sey, so muͤsse die Regierung, wenn sie diesen Zweig des Dienstes in gehoͤrigem Zustande zu erhalten wuͤnsche, eine im Verhaͤltniß zen Linien-Truppen fehr ansehnliche Artillerie⸗Macht unterhalten; doch sey dieselbe noch immer nicht so groß, wie in anderen Laͤn / dern; selbst in Amerika mache die Artillerie vielleicht die Halfte des stehenden Heeres aus; auf dem Europä— schen Kontinent sey dies ganz gewiß der Fall. Nach der Beendigung dieser Debatten fragte Lord Dudley Stugrt den Skaats-Secretair fuͤr die auswärtigen Angelegen, . heiten, ob es wahr sey, wie es in einigen offentlichen Blaͤtter heiße, daß die Britische Regierung eine Mittheilung von den ( Russischen Kabinet empfangen habe, worin ihr angemuthi werde, daß sie keinen Polnischen Fluͤchtling aufnehmen oder ihn Schutz gewaͤhren sollte; Lord Palmerston sagte, er habe nicht dagegen, diese Frage zu beantworten, und er konne versichern, daß die Regierung keine solche Mittheilung erhalten habe. S/! dann ging die Bill uͤber die Einnahmen der Schatz kamm durch den?Ausschuß, und das Haus vernahm den Bericht desl ben, der am Montag in weitere Erwaͤgung gezogen werdel soll. Auf den Antrag des Herrn Hume wurde angeordnet, de dem Hause ein Nachweis uͤber die Zahl der seit dem Regierungth . Antruͤt des jetzigen Koͤnigs stattgefundenen Prozesse wegen Pre vergehen, uͤber die Zahl der wegen Publicirung und Verkaus ungestempelter Schriften verurtheilten Personen und uͤber di Zahl der wegen politischer und anderer Pasquille gerichtlich ve folgten Individuen vorgelegt werden solle. Endlich beschloß da Haus nöch auf den Antrag des Herrn Aglionby Sr. Ma um eine Copie von der Denkschrift zu ersuchen, welche de Vice⸗Admiral! Sir E. Eodrington unterm 21. Dezember 131 in Bezug auf eine Remuneration fuͤr die Offiziere und Sold ten, dle an der Schlacht von Navarin Theil genommen, an denn König gerichtet hatte, und vertagte sich dann um 2 Uhr Morgen.
London, 22. Marz. Zu dem Diner, welches Ihre Me sestaͤten vorgestern im St. James⸗Palast gaben, waren unt andern hohen Personen auch der groͤßte Theil des Ministerium und mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps, namentlich die Fuͤrsten Lieven, Esterhazy und Talleyrand, der Graf Ludolf die Freiherren von Buͤlow und von Blome, eingeladen.
Die Prinzessin Auguste befindet sich seit einigen Tagen un— paͤßlich; gestern statteten die Koͤnigin und die Prinzessin Sophit Ihrg 6. Hoheit einen Besuch ab und fanden sie ein we nig besser.
Lord Althorp wird noch immer durch Unpaͤßlichkeit an sein . Zimmer gefesselt; es mußten daher in der gestrigen Sitzung des Ünterhaufes wieder mehrere Geschäfte, bei denen seine Gegen- wart erforderlich ist, ausgesetzt werden. .
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Handelsblad, eine Ansicht, die kein patriotischer Hollaͤnder theile. male eine
ö. der ö bekannte Dichter J.
wurde von unserm Publikum sehr beifaͤllig aufgenommen.
von den Jahren 1827 und 1828 wird auf drei Monate ver—
. kung uͤber den gegenwartigen Stand der politischen Parteien in Belgien: „Sie kennen schon ihre Eintheilung in die katholische,
iberale und orangistische. um die Revolution zu bewirken; aber dermalen hat sich, bei der allzu offenbaren Divergenz ihrer Grundsaͤtze, diese Allianz auf⸗
gecnst.
virkt außerhalb der legislativen Sphaͤre, nit Ausnahme der
teressen vertritt, hat
Es hat sich das Geruͤcht verbreitet, daß die Minister den oberrichter, Sir Thomas Denman, zum Pair erheben wollten, gber die Times will es nicht glauben, indem sie meint, die Minister haͤtten fruͤher erklart, daß sie nicht noch mehr Ge— iichts-Personen zu Pairs cretren wollte, da es deren schon ge—
nug gebe. Nieder lande.
Aus dem Haag, 21. Marz. Nachdem in den letzten Ta⸗ en mehrere Kabinetsraths-Versammlungen stattgefunden hatten, sst gestern ein Courier mit Depeschen nach Wien abgegangen.
Das Handelsblad macht auf die schlechte Gesinnung ei— nes kuͤrzlich in Rotterdam neu begruͤndeten Franzoͤsischen Blat— tes L'Etendard aufmerksam, welches seine Betrachtungen un— ter Andern damit beginnt, daß es erklaͤrt, der Finanz⸗Zustand
bllands sollte den Koͤnig bewegen, seinen Titel gegen einen an— dern, minder praͤchtigen zu vertauschen. Es sey dies, sagt das
Amsterdam, 23. Maͤrz. Gestern wurde hier zum ersten— Holländische Oper gegeben — der erste Versuch dieser Art, bei welchem sowohl Text als Musik von Hollaͤndern dichtet und komponirt worden, Die Oper heißt Sappho, zu
van Lennep den Text J. B. van Bree die Musik geliefert hat. Die Oper
Rigi em Bruͤssel, 23. Maͤrz. Die Repräsentanten⸗Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung die allgemeine Berathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Eisenbahnen geschlossen. Die Milizen von der Aushebung des Jahres 1829 muͤssen am J. April bei ihren Corps seyn. Der Urlaub der Milizen
laͤngert. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt nachstehende Bemer⸗
Die beiden ersteren vereinigten sich,
Die katholische Partei bildet in den Kammern die Ma— Die liberale Partei, die Minoritaͤt der Kammern, und trachtet (jedoch Exaltirtesten), sich der Orangisten⸗Partei letztere, die sich auf kein eigentliches nur die gedruͤckten materiellen In— auch ihre Unter-Abtheilungen. Die Einen wuͤnschen eine Art Verschmelzung mit den Libera— len zu dem eingestandenen Zwecke, vor Allem das Ueberge⸗ wicht des Klerus zu bekämpfen; die Anderen halten an der Hoffnung auf Ruͤckkehr der alten Regierung des Koͤnigs Wil⸗ helm fest, und gestatten keine Einmischung in irgend eine Staats-Handlung. Ihr System ist, „das Schiffchen, wie sie sa⸗ gen, gehen zu lassen, und es, so viel moglich, nach den Klippen hin zu stoßen, damit es baldigst zerschelle.“ Kurz, sie erleichtern die Fehlgriffe der neuen Ordnung der Dinge, damit eine Ver⸗ änderung noͤthig werde, So, während die Orangisten nach Luͤt⸗ tich zu den Wahlen gehen, und dort vereint mit den Liberalen die katholischen Kandidaten zur Niederlage bringen, wahrend sie sich durch die naͤmliche Verbindung der Gemeinde⸗-Angelegenheiten bemächtigen, und den Anstalten den Geistlichkeit jede Bewilligung ent⸗ ziehen, lassen sie in Bruͤssel ruhig Alles geschehen, und zeigen sich nir⸗ gends. Der politische Einfluß ruht ganz in den Haͤnden der Katholi⸗ schen. Das Ministerium ist, wenn schon nicht ausschließlich aus den Ihrigen zusammengesetzt, doch ganz und gar ihr gehorsamer Diener. Wenn es im Besitze der Gewalt ist, wenn es darin bleibt, so geschieht es, weil es die Katholiken wuͤnschen, weil sie noch nicht entschlossen sind, selbst die Zuͤgel der Gewalt zu ergreifen, so
soritaͤt.
Diese
zu naͤhern. sondern
Prinzip stuͤtzt,
lange die auswärtige Frage nicht geloͤst seyn, so lange die Ver⸗ legenheiten der diplomatischen Unterhandlungen und der in ihrem Bis da⸗ hin vernachlaͤssigen sie nicht, Alles ihrem Sinne gemäß zu orga— Sie stehen im Begriffe, die Provinzial- und Gemeinde- in der Art zu be— gruͤnden, um sich daburch die groͤßte Summe von Gewalt im In⸗ Sie werden ihren Ansichten gemäß den oͤffent⸗ lichen Unterricht organisiren, der fuͤr sie ein Gegenstand von hoͤchster Wichtigkeit ist, weil der Unterricht ihnen als Mittel dient, die heranwachsende Generation nach den Gesinnungen zu modeln, die
Wenn die Katholi— Kammern bilden, so haben sie daß sie sich ein Wahl-⸗Gesetz verschafften,
Gefolge befindlichen Verantwortlichkeit bestehen werden.
nisiren. . Institutionen nach ihrer Bequemlichkeit und
nern zu verschaffen.
ihnen gegenwartig die Herrschaft sichern. ken jetzt die Majoritaͤt in den das dadurch erreicht, das den Wahl-Census auf dem Lande auf einen aͤußerst niedri gen Fuß stellt, demzufolge der kleinste
auf die Bauern einen unumschraͤnkten Einfluß. um Wahlen handelt, erhalten sie die Weisung des Bischofs und die Wahl-Zettel mit dem vorausbestimmten Kandidaten, Diese Zettel, werden an di Bauern vertheilt, und sie legen sie, so wie sie sind, in di Wahl-⸗Urne, ohne auch nur
stenz wirklich merkwuͤrdig. es über den Haufen g en ihm die Katholischen, die es in i
Watum? weil jene Partei glaubt,
ihrer Volksgunst auf die ministerielle Bank zu setzen. letzten Vorfalle, der sich zu Luxemburg des Hrn. Hanno,
standen sie auf dem Punkte, sich zuruͤckzuziehen. Freilassung kam sehr gelegen, um sie aus der genheit zu erlosen, und sie eine Allianz lassen, die um so lästiger war, als sie die Liberalen gewahr wurden, bei der Niederlage steriums sich zur Regierung zu dräaͤngen.
mehrung des nd Compagnie wurde bewilligt, ministerielle Krisis noch einmal voruͤbergegangen.“
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Maͤrz.
Pächter und Land-Eigner Wahler ist. Die Pfarrer, die auf dem Lande Alles sind, uͤben Wenn es sich
darauf geschriebenen Namen des
zu wissen, wen sie benennen. — Um auf das Ministerium zuruͤckzukommen, so ist seine Exi⸗ Bei jedem politischen Stoße scheint geworfen zu seyn; aber ploͤtzlich geben 5 Reden getadelt, durch ihre abgegebenen Stimmen wieder die Absolution. Das Ministerium, ganz zermalmt, bleibt nichtsdestoweniger im Besitze der Gewalt. daß fuͤr sie der Augenblick
noch nicht gekommen sey, sich ungehindert und ohne Bloßstellung ; Bei dem zutrug, der Aufhebung vereinigten sich die Katholischen Anfangs mit den Liberalen, um ihrer Sache Nachdruck zu geben; als sie aber sahen, daß diese kriegerische Aufwallung sie zu weit fuuͤhren werde, Hrn. Hanno's
Verle⸗ abschuͤtteln zu Absicht der des Mini⸗ Der vom Kriegs⸗De— partement verlangte Kredit von 2,809,900 Franken zur Ver⸗ Effektivstandes des Heeres um 20 Mann auf die und fuͤr den Augenblick ist die
stav v. Lowenhjelm, jetzigem General
.
357 en Chef
Waffen⸗Inspektor, ein glaͤnzendes militairisches
Wie verlautet, kehrt der Graf erst nach beendigtem Reichstag „Posten nach Paris zuruͤck. Zum
auf seinen Gesandtschafts st bekanntlich der General Graf Axel
Vice⸗General⸗Inspektor i
Moͤrner ernannt.
gen 12 Stimmen beschlossen,
Das große Zoll⸗Comité
bote ausländischer Waaren aufhoͤren sollen.
schied hier Se. Durchlaucht
!
1.
e e
Saͤmmtliche, auf Veranlassung versammmelte Generale und Offiziere der
Deutschland. Ballen städt, 24. Maͤrz.
Christian von Anhalt-Bernburg Verewigte, in welchem seine Unterthanen einen sten Regenten innig und aufrichtig hochschaͤtzten war hier geboren den 12. Juni 1767. Seinem in der Regierung den 9. April 1796, erhielt den vom Deutschen 3
nior des Hauses seit dem 9. in Kassel den 29. November 1794
. K. H. die Prinzessin staͤdt den 30. Oktober 1799, mit dem Prinzen Friedrich von Preußen, un
Regierung nachfolgt.
Braunschweig, 26. Maͤrz. im vorigen Jahre 1712 Personen gestorben und der geboren worden.
Altona, 24. Maͤrz. „Es eirkulirt in hiesiger Gegend ein Plan zur schweig, vermittelst einer bereits von Sr. sirten Actien⸗Gesellschaft. Der anzulegende W
ebenes, wenig bebauetes Land fuͤhren.
70 bis 80, 000 Rthlr. die Deutsche Summe soll nun durch Actien
Finanz-Minister mitgetheilten Angaben sind in die Zollstätte gekommen und nach einem mitgeth Verzeichnisse, fuͤnf Jahre umfassend,
der Transport jener Quantitat, nach
sen und die Auslagen so daß 50 pCt. fuͤr Waaren in 4 1 lassen. Auch waͤre man wohl berechtigt, zu
der uͤberwiegenden Vortheile wegen, vorziehe
vorlaͤufigen Einrichtungen uͤbertragen Aufmerksamkeit auf eine Unternehmung zu rich
uͤberhaupt zu werden verspricht.“ Bremen, 21. März. (Braunschwei
Frist zur Anmeldung derer, welche,
sind nur circa 127,000 Rthlr.
Stiftungen ꝛc. ubrigens zu erwarten.
zu erhalten.
bezahlt, und dazu wollen Viele nicht ver ka unsers Freistaats haben sich merklich verbessert
aber 35,0090 Rthir, statt dessen hat sich am Ende
Bewegung setzt, legt dem fuͤr Bremen so— schaͤfte Fesseln an und trifft besonders unsere Zucker- und Tabacksfabriken, so daß bereits
von hier ziehen. Stuttgart, 25. Maͤrz, tung fuͤgt einem Berichte
Die Wuͤrtte
Ueberzeugung aus sprach, wesen sey und sich sogar die Wunde beigebr den Tod zuzog.“
Frankfurt a. M., 20. Maͤrzʒ. tung sagt mit Bezug auf die hier kuͤrzlich g geln zur Vermehrung der offentlichen
lung eine kleine a,. Boͤswilliger nennt, leuchten. Die ungluͤcklichen Ereignisse des 3.
des Reichstages hier — Kavallerie haben vorgestern im Thiergarten dem Grafen
Gu⸗
Faͤden freilich in Frankreich und an mehrern
hat vor einigen Tagen mit 14 ge— daß alle unbedingten Einfuhr⸗-Ver—
Heute fruͤh um 7 Uhr ver, der Herzog Alexius Friedrich im 57sten Lebensjahre. Der
aiser Franz II, die Herzogswuͤrde, wurde Se⸗ August stzl, und vermaͤhlte sich mit Marie Friederike, Schwester des Kurfuͤrsten von Hessen. Aus dieser Ehe stammen Wilhelmine Luise, geb. in Ballen, vermählt den 21. November 1817
Alexander Karl, hier geboren den 2. Maͤrz 1805, welcher in der
In der hiesigen Stadt sind
Getraut wurden 272 Paare. Der Altonaische Merkur meldet:
Eisenbahnen zwischen Hamburg, Bremen, Hannover und Braun⸗ Königl. Hoheit dem
Herzoge von Cambridge und dem Kabinets-Ministerlum autori—⸗
faͤhr 50 Deutsche Meilen einnehmen und uͤber ein fast ganz Diese und andere dem Unternehmen guͤnstige Umstaͤnde beruͤcksichtigend, dige Männer nach einem ungefaͤhren Ueberschlage die Kosten auf deile, oder das Ganze auf ungefähr à Millionen Rihlr. Hannov, Geld berechnet. 5000 zu 100 und 2000 zu 50 Pfd. Sterl. jede zusammengebracht werden. Nach den von dem
bis zum 30. Juni 1532 (der letzten Periode, bis zu welcher die Rechnungen aufgemacht worden), 2379, 121 Centner Waaren durch
zeigte sich ein jaͤhrliches Steigen, und war also keine Abnahme zu be sorgen. den gegenwaͤrtigen Preisen berechnet, nicht weniger als 1,279,610 Rthlr. wahrend 15 pCt. von dem anzulegenden Kapitale, also 679,610 Rthlr. ö laͤnglich seyn wuͤrden, mit den Transport ⸗Kosten zugleich die
fuͤr Unterhaltung und Aufsicht zu decken, das Publikum erspart wurden, der bisherigen Zeit an Ort und Stelle gelangen
är viele der von und nach Hamburg die Ober-Elbe hinauf und herabgehenden Waaren, die nach einem Durchschnitte von 5 Jah⸗ ren sich jahrlich auf 4,295,966 Centner belaufen, den Landweg,
John Taylor, mit dessen Unterschrift der Prospektus versehen ist und dem mit Zustimmung des Hannoverschen Ministeriums die sind, fordert die Kaufleute und Kapitalisten in England und auf dem Kontinente auf, ihre
niger vortheilhaft fuͤr die Actien- Inhaber, als fuͤr den Handel
Zeitung.) Durch Rath⸗- und Baͤrger⸗Beschluß sind kuͤrzlich die Zinsen unserer sich auf cirea 3 Millionen Rthlr. fenden Staatsschuld von 4 auf 2 pCt. herabgesetzt worden, die damit nicht zufrieden, ihr Geld pari in Empfang zu nehmen wuͤnschen, ist abgelaufen; es eingezogen, man gleich groͤßere Summen gekiechnet, und dazu gehörige Vorsichts⸗ Maßregeln genommen; daß die vielen Staats-Papiere, welche sich in den Handen von Vormuͤndern und Administrationen milder befinden, nicht gekuͤndigt werden wurden, war Diese Finanz⸗Operation konnte zu keinem guͤnstigeren Zeitpunkte als jetzt gemacht werden; denn seit laͤnge— rer Zeit ist hier baar Geld in solchem Ueberflusse, daß es sehr schwer haͤlt, gute Wechsel gegen 2 pCt. Diskonto fuͤr das Jahr (In Nord-Amerika ist der Diskonto seit mehreren Monaten 2 pCt. fuͤr den Monat und mehr). — Bremer Staats⸗ Papiere werden nach der Zins⸗-Reduction jetzt willig mit 101 pCt. en. — Die Finanzen
Jahr 1833 aufgemachten Budget lieferte dasselbe ein Deficit von ner Ueberschuß von circa 35,009 Rthlr. gezeigt, — Im hiesigen
. ist es seit Anfange des Jahres recht still, der neue Zoll erband, welcher auch in den hiesigen Blattern viele Federn in
Arbeiter hat entlassen werden muͤssen, und mehrere Fabrikanten
icherheit: unt vergönnt, diejenige Partei, welche der Senat in seiner Mitthei⸗
und General⸗ Fest gegeben.
a
sitaͤten gesponnen worden, schienen unsere Bewegungs⸗Partei vor⸗ erst eingeschuͤchtert, und, wenn es moglich, zur Besinnung gebracht zu haben. Doch die Opfer dieses Tages waren vergessen, sobald einige ultraliberale Publicisten, in Folge begangener Preßver⸗ gehen gefangen, wieder in Freiheit gesetzt wurden. ten ihre Anhaͤnger neuerdings zu sammeln, und erst in Privat, Ge— sellschaften, dann in einer wöchentlichen großen Versammlung Vorträge zu halten. ser Vortrage, sitzende Literatus
Diese such⸗
Die Polizei untersagte das Halten die— besonders die, welche der nun wieder gefangen Funk uͤber Deutsche Geschichte hielt. Die
Publicisten unterhielten nun ihre Zuhörer mit satyrisch⸗komischen
der vortrefflich⸗ und verehrten, Vater folgte er 18. April 1806,
d der Erbprinz
nur 1040 Kin—
Anlegung von
eg wuͤrde unge— haben sachkun⸗ Diese den 12 Monaten eilten specificirten
Nun kostet
in⸗ um die
hoffen, daß man
n werde. Herr
ten, die nicht we—⸗
ger National—⸗
Louisd'or belau⸗
hatte auf un⸗
nach dem fuͤr das
des Jahres ein rei—
wichtigen Weinge⸗ sonst so bluͤhenden eine große Menge
mbergische Zei—
ber die beiden von der Preußischen Staats Zeitung (Nr. 79) mitgetheilten Aktenstuͤcke in Bezug auf Kaspar Hauser folgende Bemerkung hinzu: „Bei dieser ; heit glauben wir hinzufuͤgen zu muͤssen, daß Hausers groͤßter Wohlthaͤter, Lord Stanhope, derselbe, welcher 5000 Fl. auf die Entdeckung des Moͤrders setzte, bei seiner Anwesenheit in Stutt— gart, vor etwa 4 Wochen, wie uns von mehreren, hoͤchst ehren⸗ werthen Personen versichert wurde, vielfach seine gewonnene daß Kaspar Hauser ein Betruͤger ge⸗
elegen⸗
acht habe, die ihm
Die Allgemeine Zei—
enommenen Maßre⸗ „Es sey uns
etwas näher zu be— April, deren blutige
„Man schreibt von Arlon aus re on Nar daß eine Franzoͤsische Patrouille einer Preußischen in Frisange begegnet sey, und daß sie Schuͤsse mit einander gewechselt haͤt—
Vorträgen aus dem Gebiete der schoͤnen Literatur, wobei es nicht an politischen Seitenhieben fehlte. dieser Partei beging mitunter kleine Straßen-Excesse. hoͤrde behandelte sie schonend und ermahnend; nichts, und es erfolgten mitunter voruͤbergehende Arrestationen der Einheimischen und Ausweisung der Fremden. keitliche Einschreiten verminderte die Theilnahme an jenen, ihre wöchentliche Versammlung wurde spaͤrlicher besucht. schienen die Exaltirtesten auf den Gedanken gerathen zu seyn, sich einen nahe gelegenen Kur-⸗Hessischen Dorfer, Trinkgelagen lichen Dorf-Bewohner fuͤr ihre Zwecke zu gewinnen. Es ist ihnen auch gelungen, Viele derselben — zu bringen, sen Ortschaften schon stattgefunden. In diesem Bewegungs-Partei begriffen, breitung revolutionnairer Schriften kam, die Behoͤrden in Auf— trag des Bundestages einschritten, und Funk hierselbst und viele Bewohner der nahen Ortschaften wieder eingezogen Die weiteren Erfolge der nun von Neuem eingeleiteten Unter⸗ suchungen wollen wir erwarten.“
Der minder gebildete Theil Die Be⸗ allein dieses half
Dieses obrig⸗ und Nun
zu verschaffen; sie besuchten die vertheilten daselbst bei und suchten die fried—
weitern Spielraum
verbotene Schriften,
ins Verderben Verhaftungen . in die⸗
irken war die als man auf die Spur der Ver—
denn vielfaͤltige
wurden.
Frankfurt a. M., 22. Marz. Ein aus den hiesigen
Jahrbuͤchern in mehrere andere Blätter uͤbergegangener Artikel
über den Verkehr in . ꝛ — enthalt nach einer ausfuͤhrlichen Berichtigung in der Großher— zoglich Hessischen Zeitung nur Unwahrheiten oder Verdre⸗ hungen der zollgesetzlichen Bestimmungen.
den Preußischen Zoll-Vereins-Staaten,
Das hiesige Journal sagt:
Luxemburg, 22. Maͤrz. an den Eclalreur von Namur,
ten. Wenn diese augenscheinlich falsche Behauptung — da nie⸗ mals eine Franzoͤsische Patrouille bis Frisange vorgeruͤckt ist — in dem Journal d' Arlos gestanden haͤtte, so wuͤrde es un—
nuͤtz seyn, auf die Abgeschmacktheit derselben aufmerksam zu machen, weil sie dort Jedermann von selbst in's Auge sprin— gen muß.“
Schweiz.
Folgendes ist die Note, welche der Deutsche Bund an die Eidgenossenschaft in Bezug auf die Entfernung derjenigen Fluͤcht⸗ linge erlassen hat, welche auf die Ruhestoͤrung der benachbarten Staaten hinarbeiten:
„Hochachtbare Herren, besonders liebe Freunde und Nachbarn! Wenn der Beutsche Bund aus der Erwiederung des eidgendssischen Vororts Zurich vom 22. Mai v J auf das an die Eid genossenschaft⸗ wegen Ergreifung geeigneter Maßregeln zur Verhütung der durch das Eindringen der Polen in die Schweiz für die Deutschen Nach⸗ bar⸗Staaten besorgten Nachtheile, gexichtete Begehren nur mit gro⸗ ßier Genugthunng die freundschaftlichen Aeußerüngen und die Zusi⸗ cherung entnommen hat, daß sich saͤmmtliche Kantons⸗Regierungen gewiß eben so aufrichtig als eifrig bestreben werden, die bestehenden Xr h llm se nachbarlschen Wohlbernehmens mit allen die Schweiß begraͤnzenden Staaten gleichmäßig aufrecht zu erhalten so konnte sgenut Befremden erregen, daß dessenungegchtet Flüchtlinge und Verschwdrer aus allen Laͤndern die Schweiz zu ihrem Sam- melplatze ausersehen konnten, und daß von dort aus durch of⸗ fenes und geheimes Wirken einer alle Laͤnder umfangenden revo⸗ lutionngiren Propaganda die vielfachen Anreizungen und Auf⸗ forderungen zum Fürstenmord und, Völker- Aufstand ausgchen konnten, welche in der neuesten Zeit in Deutschland und Ita⸗ lien verbreitet worden sind; es konnte nur Befremden erregen, daß von diesem Centralpunkte aus, der in den ersten Tagen des Monats Februar in Savoyen stattgefundene Einfall der len, Italtaͤner und mehrerer Deutschen Fluͤchtlinge beschlossen, Forbereitẽt und geleitet werden konnte, und daß eben dorthin die toll—⸗ kuͤhnen Leiter und Theilnehmer dieses frevelhaften Attentats als in eine Freistätte zuruͤckkehren konnten. Fest entschlessen, nicht zu ge⸗ statten, daß auf Deutschem Grund und Boden sich ein Heerd der Verschwoͤrung gegen die Rachbar-Staaten bilde, erkennt sich der Deutsche Bund das volle Recht zu, die getreue Erfuͤllung all gemein nrrkannter volkerrechtlicher Verpflichtungen eines Staates gegen den andern von den den Deutschen Bund begraͤn zenden Staaten zu fordern. Weit entfernt, dem friedlichen Aufenthalte inoffensiver Fremden in der Schweiz nahe treten zu wollen, ist der Deutsche Bund der Ueberzeugung, daß es nicht in der Absicht der Eidgenos⸗ senschaft liegen koͤnne, mit Gleichaultigkeit zuzusehen, daß diese Ver⸗ guͤnstigung von anerkannten Verschwörern und den Theilneh⸗ nern an fhren straͤflichen Plaͤnen in Anspruch genommen, und die Schweiz von ihnen nicht bloß als Zuflucht, sondern als Werkstaͤtte fuͤr ihre die Ruhe und Existen; der Nachbar⸗Staagten bedrohenden Un⸗ ternehmungen mißbraucht werde Indem daher der Deutsche Bund mit vollem Vertrauen an die Eidgenossenschaft das Ansinnen stelt, daß dieselbe, zur Bethaͤtigung ihrer Eingangs erwaͤhnten freund⸗ schaftlichen Zusicherungen, nicht nur alle im verflossenen Fruͤhjahre aus Frankreich in die Schweiz eingefallenen Polen, sofern sie sich daselbst noch aufhalten, aus der Schweiz ausweise, sondern auch dee⸗ elbe Maßregel auf alle diczenigen Deutschen Fiüchtlinge ausdehne, welche auf direkte oder indirekte Weise zur Stoͤrung der Ruhe der Nachbar⸗Staaten hinwirken — bezweifelt der Bund nicht, daß von Seiten der Eidgenossenschaft einem Ansuchen entsprochen werde, welches nicht allein dem friedlichen Bestande und der Wohlsohrt der Nachbar⸗Staaten zusagt, sondern welches auch im wohlverstan⸗ denen eigenen Interesse, und im Einklange mit der eigenthümlichen Stellung ist, welche die Schweiz im Europaͤischen Stãnaten . Systeme sInnimmt. Der, Deutsche Bund sieht daber einer befriedigenden Aufnahme dieses in allen Bezlehungen den Grundsaͤtzen der Erhal tung des politischen Friedens und der geselligen Ordnung ent spae—⸗ chenden Begehrens um so zuversichtlicher entgegen, als derselbe sich ansonst mit wahrem Bedauern gendöthigt sehen muͤßte, diejenigen Maßregeln zu ergreifen welche die Bunge. ⸗Versammlung in ihrer Note vom 15. Mai v. J anzukuͤndigen sich in der unangenehmen
iakeit gesehen hat. dern n, 3. „den 6. Marz 1834. . Der Deutsche Bund; und in dessen Namen der im Praͤsidium der Bundes ⸗Versammlung substituirte Koͤnigl. Preußische Bundestags⸗Gesandte, (unterz.) v. Nagler.“
Der Vorort hat hierauf unterm 18. Maͤrz an die Deutsche Bundes ⸗Versammlung, an das Köoͤnigl. Wuͤrttembergische und das Großherzogl. Badische Ministerium der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, so wie an die bei der Eidgenossenschaft beglaubigten Gesandten Oesterreichs, Bayerns und Vadens eine gleichlau⸗ tende Antwort erlassen, die mit der Anzeige schließt, daß
Deutschen Univer⸗
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