1834 / 99 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

In land.

Berlin, S8. April. Nachrichten aus Bonn zufolge, haben Se. Majestaͤt der Konig dem Professor der Staats-Wissenschaf⸗ ten, Dr. Kaufmann, fuͤr seine neueste staatswirthschaftliche Ab⸗ handlung: „Wuͤrdigung der Schrift: Preußen und Frankreich“ die goldene Medaille Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Man schreibt aus Aschersleben unterm Tten dieses Monats: „Am 24. Maͤrz d. J. Morgens 7 Uhr war, wie schon durch die oͤffentlichen Blaͤtter gemeldet worden, Seine Herzogliche Durchlaucht Alexius Friedrich Christian, aͤltestregie⸗ render Herzog zu Anhalt, im 67sten ihr seines Alters und im 38sten Seiner Regierung, auf dem Schlosse zu Ballenstaͤdt nach einer mehrmonatlichen Krankheit sanft verschieden.“

„Durch unabläͤssige Fuͤrsorge fuͤr das Wohl Seines Landes, durch heilsame Anstalten und verschoͤnernde Anlagen, unter de— nen das Alexis-Bad nach seinem Namen genannt ist, durch Beförderung der Gewerbe, des Handels und Verkehrs, so wie durch unzaͤhlige Handlungen der Wohlthaͤtigkeit hat Sich der hohe Verewigte nicht nur bei den Bewohnern der Anhaltschen Landestheile, sondern auch bei denen des benachbarten Auslandes und namentlich in den angraͤnzenden Preußischen Landen, mit dessen erhabenem Koͤnigshause er durch enge Freundschaft und Familienbande verbunden war, ein unvergeßliches Denkmal ge— stiftet. Deshalb erfuͤllte auch die Nachricht von seinem Tode alle seine Diener, Vasallen und Unterthanen mit tiefer Trauer und die Bewohner der benachbarten Landschaften mit schmerzli— cher Theilnahme.“

„Diese Gesinnungen waren es, welche sich bei dem Leichen Begaͤngniß des verewigten Herzogs am 2ten d. M. auf das ruͤh— rendste und feierlichste aussprachen, und wodurch dasselbe nicht bloß als die letzte dem hohen Range des Verblichenen erwiesene irdische Ehre, sondern auch als ein Zeugniß Seines segensrei— chen Wirkens und als einmuͤthiger Ausdruck der ihm gewidme— ten allgemeinen Verehrung und uͤber das Grab hinaus dauern den Anhänglichkeit sich kundgab.“

„Der Leichenzug setzte sich nach der von dem Herzogl. Hofmar— schall⸗Amte vorgeschriebenen Ordnung am gedachten Tage um 10 Uhr Vormittags von Ballenstaͤdt aus in Bewegung, nahm seine Richtung uͤber die Anhaltschen Dorfer Radisleben und Reinstaͤdt und kam Nachmittags gegen 2 Uhr an der Preußisch-Anhalt— schen Graͤnze unweit Aschersleben an. Hier hatten sich zum Empfange der hohen Leiche und zur Begleitung derselben durch das Preußische Gebiet, da der kommandirende General des aten Armee-Corps, General der Infanterie, Herr von Jagow Excellenz, persoͤnlich behindert war, der Koͤnigl. General-Ma— jor und Commandeur der 7Jten Division, Herr von Thiele, und bei der durch Krankheit verursachten Abhaltung des Königlichen Wirklichen Geheimen Staats -Ministers 2c. Herrn von Klewiz Excellenz, Seitens des Ober-Praͤsidiums der Koͤnigl. Geheime

Ober Regierungs⸗Rath und Vice-Praͤsident Herr von Seyde— witz aus Magdeburg eingefunden. Außer denselben erwarteten der Koͤnigl. General-Major und Commandeur der 7ten Kavalle— rie⸗Brigade Herr von Zollicoffer, der Koͤnigl. Oberst und Com— mandeur des 19ten Husaren- Regiments, Herr Baron Roth von Schreckenstein, mit dem gesammten Offizier-Corps, und der Königliche Landrath des Ascherslebener Kreises nebst mehreren angesehenen Personen den Fuͤrstlichen Leichenzug an der Landes— Gränze. Eine Eskadron des 19ten Husaren⸗Regiments, von dem Koͤniglichen Major, Herrn von der Marwitz, gefuͤhrt, war eben— falls mit dem Trompeter-Corps des gedachten Regiments, die Trompeten mit schwarzem Flor umwunden, an der Graͤnze auf— gestellt und empfing die hohe Leiche bei deren Ankunft mit militairischen Ehren und einer Trauer-Musik. Waͤhrend der Zug einige Augenblicke anhielt, begruͤßten die genann— ten Herren den Herzoglichen ö ., Herrn von Seelhorst, welcher, der Fuͤrstlichen Leiche unmittelbar folgend, das Trauer⸗Geleite fuͤhrte und bezeigten demselben ihr schmerzli— ches Mitgefuͤhl uͤber den großen Verlust, welchen das Herzog— liche Haus Anhalt und das Anhaltsche Land erlitten hatte, und ihre hohe Verehrung gegen den verewigten Herzog. Hierauf setzte sich der Zug in folgender Ordnung in Bewegung:

Vorauf das Trompeter-Corps des 10ten Husaren-Regi— ments, welches abwechselnd den Trauermarsch und geistliche Choraͤle ertoͤnen ließ, dann die zur Eskorte kommandirte Es— kadron Husaren,

mehrere Herzogliche Jagd-, Forst- und Stall-Bediente,

400 der Herr Forstmeister von Weise in tiefer Trauer unmittel⸗ bar vor dem Fuͤrstlichen Leichenwagen, zu Pferde,

die Fuͤrstliche Leiche auf einem schwarz behangenen, mit sechs Pferden bespannten Trauerwagen, in einem mit schwar⸗ zem Sammt uͤberzogenen, mit goldenen Franzen, Griffen und Schildern verzierten Sarge, auf welchem die e ee r, Krone lag, und an dessen Seiten der Namenszug und das Wappen des verewigten Herzogs angebracht waren,

der Herr Hofmarschall von Seelhorst in einem zwei— spännigen Hofwagen, mit dem Marschallstabe,

die Herren Generale und Offiziere zu Pferde, ;

die Herren vom Civil, so wie die Herzogl. Anhaltischen , . und Raͤthe, desgleichen die Hof-Dienerschaft zu Wagen.

Als der Leichenzug an dem Zollthore zu Aschersleben ange— kommen war, wurde derselbe unter dem Geläute aller Glocken von den dort versammelten Civil-Behoͤrden und der Geistlichkeit der Stadt Aschersleben empfangen, und nachdem die Herren vom Militair abgestiegen waren, und die Herren vom Hofe und vom Civil ihre Wagen verlassen hatten, ordnete sich der Zug, dem sich die Behoͤrden und die Geistlichkeit der Stadt nunmehr anschlos— sen, dergestalt hinter dem Leichenwagen, daß der Herr Hof— marschall in tiefer Trauer mit schwarzem Mantel, den mit Flor umwundenen Marschallstab tragend, und der hohen Leiche unmittelbar folgend, den Leichen-Kondukt anfuͤhrte, und die Koͤ— niglichen Militair- und Civil-Behoͤrden, so wie die Geistlichkeit das Herzoglich Anhaltische Trauer-Gefolge durch die Stadt ge— leiteten. Die hohe Leiche wurde von der Anhalt-Csthenschen Graͤnze von den Behoͤrden Sr. Durchl. des regierenden Herzogs zu Anhalt, Coͤthen empfangen und von dort weiter nach Bernburg ge— fuͤhrt, wo dieselbe am Abend dieses Tages zwischen 7 und 8 Uhr in der Herzogl Familien-Gruft feierlich beigesetzt wurde. Die stille Trauer und Theilnahme, welche waͤhrend des Leichenzuges durch das Preußische Gebiet unter der zahlreich versammelten Menge herrschte, entsprach der Liebe und Verehrung, mit wel— cher auch das Nachbar-Land die persoͤnlichen Tugenden und Ver— dienste des verewigten Fuͤrsten anerkennt und Sein Andenken bewahrt.“ .

Vom laufenden Monate ab ist in Erfurt eine neue Privat⸗-Unterrichts⸗Anstalt, eine Realschule, ins Leben getreten, um dem allgemein gefuͤhlten Beduͤrsnisse in dieser Hinsicht ab— zuhelfen. Sowohl der Errichter dieser Bildungs-Anstalt, der Dr. Unger, als auch die von ihm fuͤr dieselbe gewaͤhlten uͤbrigen Lehrer lassen nur Erfreuliches erwarten.

lerne r h e. hen 8. April 1834. Amtl. Fonds- und Geld- Cours-HKettel. (Hrerg/ Sv. Cuzsr.]) , 2 ö, ,.

994 983 . los. do

St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 13. Er. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30 Prüm. Sch. d. Sech. Kurm. Obl. m. l. C Neum Int. Sch. do. Kerl. Studt - Obl.

Ostpr. l'fandbr. 103 kPomm. do. g55 Kur- u. Neum. do. 55 8cMlesische do. n kst. C. d. K.- u. N.. XZ. Sch. d. K. u. X.

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Elbing. 41 Dun.

) ö H el οννν. Ve 3 . Wechsel- Cour , ,, ta- m 0 , (at -m, -, , mm,, k 256 b]. ura 1421 dito 260 Fl. 2 Mt. 1417 Hamburg Curæ 152 di 366 ie. 2 Mt. i651 London 1 181. 3 Mit. Paris 2 Mt. ö 156 EI. 7 Augshurg l ki,. 2 t. 1031 Br slau ö. RI. . ,. 99 nn Leipꝛig 0 J 3 Jag ö Frahktart a. II. WX 50 Fl. 2 Mt. 103 Petersburg 3 Woch.

Warschau Kurz .

.

Auswärtige Börsen.

Amater dam, 3 April.

Niederl. wirkl. Schuld 504. 58 do. 96 Ausgesetzte Schuld 15

kanz- Bil. 225. 1.3 Amort. S5. 33 3 J21. Gsrterr. 96. Frei.

Prämien-Scheine 97. Russ. (v. 1831) 953. 58 Span. 6243. 33 411)

Frankfurt a. M., 5. April. 9

Nesterr. 53 Metall. 98z. 983. 438 895. S934. 238 53. 13 23

Er. Bank- Actien 1513. 1511. Hart. Obl. 33. 138z3. Loose zu 139 H.

208 Br. Holl. 58 Obl. v. 1832 944. 946. Poln. Loose 623. 621!

Preuss. Prüm. Sch. 545. 544. do. 48 Anl. 923. G. 53 Span. Reni 615. 616. 33 do. perp. 403. 401.

Faris, 2. April.

53 Rente pr. compt. 104. 15. fin. cour. 104. 40. 33 pr. compt

I8. lin cour. 78. 25. 53 Neap. pr. Compt. 94. 10. fin Cour.

94. 35. 58 Spau. perp. 645. 33 401. 53 Bolg. 997. 53 Röm. 951

Ausgesetzte Spanische Schuld 14. 9.

——

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends I Nach einmaliger eäühr. = übr. l Uhr. Bobachtun)

Luftdruck. 339. . Var. 6s, 18 Par. 357, Cn, Treu wn 6, 6 o R. Luftwaͤrme 4 3,5 9 R. 4 8,9 9 R. 4 6,6 9 R.) lußwa ö Thaupunkt 4 1,5 R. 4 3,8 9 R. 4 3,0 0 8 5 un ne nm ,, Dunstsaͤttg. 87 pCt. 65 pCt. I pCt. Bodenwarme 5,0 0 R. Wetter.. heiter. heiter. halbheiter.

nin, W. W. W. Wolkenzug / W.

1354. J. April.

Ausdünst. 0), 1 13 * Ih.

miederschlag 9.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 9. April. Im Opernhause: Fidelio, Oper in ? Abth. Musik von L. van Beethoven. (Mad. Schroͤder-De— vrient: Fidelio, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) La Consigne, vaudeville en acte, par Mr. Ancelot. 2) La première représentation de: Une Mere, drame vaudeville nouveau en 2 actes, du thétre de Gymnase., par Mr. Bavard.

Donnerstag, 10. April. Im Schauspielhause: Zum ersten—

male: Liebe und Liebelei, Lustspiel in 4 Abth., von Dr. Roͤmer. Vorher: Die Wittwe und ihr Mann, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely.

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 9. April. Hinko, der Stadtschultheißen- Sohn von Nuͤrnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: „Der juͤngere Sohn.“ Mit Benutzung des Storchischen Ro— mans, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Donnerstag, 10. April. Der Leichenräuber, Melodrama in 3 Akten, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Musik vom Kapellmei— ster Franz Glaͤser. (Herr Engelbrecht, vom staͤndischen Theater zu Lemberg: Ferdinand Avelli, als Gastrolle.)

Freitag, 11. April. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Herr Kugler, vom staͤndischen Theater zu Linz: Graf Almaviva, als Gastrolle.)

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 7. April 1834.

Zu Lan de: Weizen 1 Rthlr. 11 Sg 3 Pf (schlechte Sorte) 1Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 2. Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 25 Sgr; Hafer 25 Sgr. 2 Pf.. .

Zu Wasser. Weizen (weißer) 1 Rthlr 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 5 Pf. und 1 Rthlr. 15 Sgr. Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf, auch 4 Rthlr. 8s Sgr. 9 Pf; große Gerste 1 Rthlr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 15 Sgr.

Sonnabend, den 5. April 1834.

Das Schock Stroh 19 Rthlr., auch 8 Rihlr. 15 Sgr; der

Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel.

ö

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger für

ie

Preußischen Staaten.“

Literarische Anzeigen.

Magazin für die Literatur des Auslandes.

Verzeichniß der im Monat Maͤrz von dieser Zeit schrift gelieferten Artikel:

. Sin Abenteuer mit Spanischen Raͤubern. Bi— bliographische Mittheilungen. Frankreich. Die Tage der Proscription. Von Ch. Noͤdier. (Schluß.) Ueber den Menschen und den gegenwaͤr⸗ ig-n Zustand der Gesellschaft. Vom General Donna⸗ Erinnerungen aus der Revolution von Charles Nodier. Zweiter Artikel. Politisches Leben des Färst? ? vön Talleyrand. Von Alexander Salls. Ein? Vorlesung uͤber Fraud sische Literatur. Gehalten von X. J. Ampére im Collsze de Franee. Das Shlöß Robert's ves Teufels. Die Memỹiren Cha— Lanbriand'z. Ein vorlaͤufiger Bericht von Jules Ja—

dien.

nin. Testamentarische Vorrede der Memoiren Cha⸗ reaubriand's. Bibliographische Mittheilungen in 6

Nummern. ; Italten.

Ueber „Luisa Strozzi“, Roman von G. Rosini. Handbuch der Italiaͤnischen Literatur. Von Francesco Amotosoli. Bibliographische Mittheilungen.

Eng lan d. 2

Lo: d Byrons letzte Seefahrt. (Schluß) Die er⸗ gen Kolouisten auf den Seawards⸗Inseln. Strate⸗ ische Vorschriften fuͤr Verschuldete. Die erste Auf⸗ sin dung der Hiteairn-Kolonie. Aus dem Schiffs⸗Tage⸗ buche des Capitain Pipvon. Die beiden Capitaine Roß. Die Pilger des Rheins. Von S. L. Bulwer. Lord Chatam. Eine biograyhische Skizze, von T. B. Macauley. Bibliographische Mittheilungen in

6 Nummern. Daänemaxk. O. N. Olsens orographische Charte und Tabellen

Schweden.

Ueber den Schwedischen Dichter Stagnelius. Reise durch Umeä Lappmark in Westerbottens Lehn. Vom Professor J. W. Zetterstedt. Bibliographische Mittheilungen in 2 Nummern.

Rußland.,

Kavodistrias Ankunft in Griechenland (1831). Der Wassersturz der Imatra. Eark-Urg, bie Arme— nische Kolonie auf dem Bege Ararat. Bibliograph!— sche Mittheilungen in 3 Nummern.

Morgenlandische Literatur.

Reise zum Ankauf Arabischer Hengste durch Syrien und die Wuste. Von Louis Damdbiseau. Das Reich Tunkin in Hinter-⸗Indien.

Afrika. Reise des Missionairs Kay in das Land der Kaffern. Au stralien. Neuere Nachrichten aus Sydney. Mannigfaltige s. ;

„Verstand und Geld. Orientalisches. Universi— taͤt Upsala. Moskauische Literatur. Menshhliches Horn. Gastronomisches. L Europe littẽraire. Wirthęshaͤuser in Lissabon. Fischhandel in London. Chinesische Geschichtsschreiber. Zur Arithmetik des menschlichen Lebens. Franzoͤsische bildende Kunst. Montecuculi und Valentini. Eige neue musika⸗ lische Zerrschrift in Paris. Mitleid mit Verbre— chern. Der Maler Morland. Der muthmaßliche Thronerbe von Awa. Das Erklimmen der Bean— dungen. Die Melonen von Bochara. Arbeit⸗ samkeit und Zufriedenheit Amerikanische Wildniß,

Der Prähumerationz- Preis fur diese wöchentlich drei Mal in eng gedrucktem klein Folio erscheinende Zeitschrift betragt vierteljaͤhrlich 225 sar.ů, wofuͤr sie sowohl durch die Expedition der Allg. Preuß. Staatz⸗ Zeitung (Mohren-Straße Nr. 34) als durch alle Köͤ⸗ nigliche Post⸗Aemter portofrei zu beziehen ist.

Bei E. S. Mittler in Berlin, (8Stechbahn No. 3)

von Europa.

ist ao eben argehienen:

8 o der: etymolos, n. kritische Bemerkungen über alte Bergreligion und späteren Fetischismus, mit besonderer Beräckeichtigung der slavischen Völ- ker- u. Götter- Namen, von Georg Lie busch, Ober- pfarrer etre. in Senftenberg. (Mit einem Vorwort des Herrn Professor Carl Ritter.) gr. Svo. Preis 1 Thlr. 25 gr.

k

Zur Beantwortung der vielfachen Anfragen, welche an den unterzeichneten Verleger in Betreff des Er⸗ scheinens des

Bilder⸗-Conversations⸗-Lexikons

fuͤr das deut sche Volk gerichtet wurden, zeige ich hiermit an, daß die er ste Lieferung im Laufe des naͤchsten Monats aus— zegeben werden wird. Die unerwartet große Theilnahme, welche sich fun dieses Werk sogleich nach der ersten vorlaͤufigen Ankuͤndigung desselben gezeigt

auf die Bearbeitung des Textes, als die Ausfuͤhrung der artistischen Zugaben die groͤßte Sorgfalt verwen— den zu lassen. Dadurch, namentlich durch die Land—⸗ karten, welche der größern Saaberkeit wegen in Kup⸗ ferstich ausgeführt sind, wurde indeß das Erscheinen der ersten Lieferung bedeutend verzögert, gewiß aber nicht zum Nachtheile der innern und aͤußern Ausstat⸗ tung des Werkes, welche allen Erwartungen der Sub— seribenten entsprechen wird.

In gallen Buchhandlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechhahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg, Gnesen und bei Vineent in Prenzlau) wird fortwährend unter— zeischnung auf das Bilder-Conversations— Lexikon angenommen, ebenso sind dort aus— führliche Ankündigungen desselben zu haben. Hier genüge die Bemerkung, daß dieses Werk mit vie⸗ len Darstellungen ausgestattet, in vier starken Baͤnden

hat, war mir eine schmeichelhafte Aufforderung, sowohl

in Quartsormat, gedruckt auf schoͤnem weißen Papier, in einzelnen Lieferungen von 8 Bogen erscheinen wird, welche im Subseriptions⸗Preise 77 sgr. kosten. Leipzig, im Marz 1834. F. A. Brock haus.

Zu außerst wohlfeilen Preisen..

So werby, britist mineralogy. 5 Baͤnde mit 550 il lum. Kupfertafeln. London 1817. (Ladenpreis 120 Thlr.) broch., neu. 41 Thlr. 15 sar.

Hoffmann u. Breithaupt, Handbuch d. Mine ralogie. 4 Bde. in 8 Abth. Freiberg, 1818. (La⸗ denpr. 117 Thlr.) ͤ 4 Thlr. 20 sey

Naumann, Krystallographie. 2 Bde. mit 39 Kups. Leipzig, 1830. (Ladenpr. J Thlr.) Hlofribd., neu.

4 Thlr. 25 sgr.

Lesson, centurie zoolog. Paris, 1830. (Complett, mit prachtvoll illum. Kupfern) (Ladenpr. 40 Thlr.) e, 19 Thlr. 10 sor.

Bloch, Fische, (Deutschl. 3 Bde., autlaͤnd. 3 Bde. mit 216 illum. Kupftaf, in Fol. Berlin. Hlbfribd, sehr scho n. 235 Thli. 5 sor.

Herbst, ungefluͤg. Insekten, 4 Hefte mit 23 (lum. Kupftaf. do. Berlin, 1800, (Ladenpr. 14 Thlr.) Hlöfribd. neu. 5 Thlr. 15 sar

Brehm, Vogel Deutschl., mit 47 illum. Kupftaf. Ilmenau, 1831. (Eadenpr. 10 Thlr.) Carton., wie neu. , ; 6 Thir. io sr.

Ledermüller, mikroskop. Ergoͤtz. to. 1760. Mit 150 illum, Kupftaf. 8 Thlr. 5 sr.

Gehler, physikal. Wöoͤrterb, 5 Bde. A Z. Leipzig, 1795. 4 Thlr. sar.

Reaumur, Insectes. Vol. 1 4. Paris, 1738. d4to. Fribd. 6 Thlr. I5 sar.

Bulletin des sciences naturelles. 1828 et 18209. 24 Hefte. (Ladenpr. 26 Thlr.) Broch. 5 Thlr. 25 sgr.

Ledebour, Flora Altaica. 3 Vol. Berlin, 18531. (Laden-

preis 53 Thlr.) Hlbfrzöd, neu. 3 Thlr. 15 sar,

Verhandlungen des Gewerbe-Vereins. 1822

bis inel. 1829. Berlin. 410. (Ladenpr. 44 Thlr.)

. 16 Thlr. 10 sar. Berlin, J. A. List, Burgstraße Nr. 9.

gefunden.

Allgemeine

Preußische Stagts-Zeitung.

Ber lin,

Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tage

Se. Koͤnigl. Masestaͤt haben den Justiz-Rath Lette zu Soldin zum Justitiarius bei der General-⸗Kommission zu Star— gard zu ernennen geruht.

Der Justiz-Kommissarius von Hoöͤwel zu Rastenburg ist in gleicher Eigenschaft fuͤr die Untergerichte des Anklamer und Usedomer Kreises, mit Anweisung seines Wohnortes in Anklam, dahin versetzt worden.

Dem Privat-Docenten an der hiesigen Koͤniglichen Univer— sittt, I)r. Ludwig Kufahl, ist unterm 30. März d. J. ein auf Acht hinter einander folzende Jahre, vom Ausfertigungs— Tage an gerechnet, und fuͤr den ganzen Umfang des Preußi— schen Staats guͤltiges Patent: auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie— sene und in ihrer Zusammensetzung fuͤr neu und eigen— thuͤmlich erkannte Vorrichtunz zur Erzeugung und Be— nutzung uͤberhitzter Wasserdaͤnpfe zum Betrieb von Dampfmaschinen,

ertheilt worden.

Re lannhnt mg c ung.

Die Post-Verbindung zwischen Preußen und Schweden, mittelst der Greifswald-Ysädter Dampfschifffahrt, wird in die— sem Jahre in der Art eroͤffnet, daß die erste Fahrt von Greifs— wald nach Istadt am 17. April und von IYstadt nach Greifs— wald am 18. April stattfindet.

Von diesem Zeitpunkt ab und bis zum Schlusse der Dampf— schifffahrt wird regelmaͤßig

jeden Sonntag und Donnerstag Nachmittags ein Dampfschiff von Greifswald nach Ystadt abgehen und jeden Montag und Freitag Abends ein dergleichen von Ystadt nach Greifswald zuruͤckgehen.

Der Tarif fuͤr Passagiere, Effekten ꝛc. bleibt unveraͤndert.

Berlin, den 31. Maͤrz 1834.

General⸗Post⸗Amt.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Lieutenant und General⸗Gouverneur von Neu⸗Vor-⸗Pommern, Fuͤrst zu Put bus, nach Putbus.

Der General-Major und Commandeur der sten Infanterie— Brigade, von Rohr, nach Frankfurt a. d. O.

ng h ch r n cht en. ö

ö Paris, 2. April. Der Kaiserl. Russische Bhtschafter und

der Koͤnigl. Preußische Gesandte wurden vorgestern Abend von

Sr. Maj. dem Koͤnige empfangen.

Man glaubt, daß in der Deputirten⸗-Kammer die Berathung uͤber das Budget, die bekanntlich immer den Schluß der Session bildet, bereits in der nächsten Woche beginnen werde. Die Kam— mern duͤrften hiernach gegen die Mitte des kuͤnftigen Monats geschlossen werden.

Bei 7 Legionen der hiesigen National-Garde sind nunmehr die Wahlen der Offiziere (vom Compagnie-Chef abwärts) und Unteroffiziere beendigt, und man beschaͤftigt sich gegenwartig mit der Wahl der Bataillons-Chefs, so wie der 19 Kandidaten fuͤr den Obersten und Oberst-Lieutenants-Grad. Die 5 anderen Le—

gionen haben mit der Wahl der Subaltern-Offiziere erst gestern den Anfang gemacht

Unter den Unter-Präfekten haben mehrere Versetzungen statt—

Der Graf Jaubert widerspricht in einem an den Redacteur des Temps erlassenen Schreiben der von diesem Blatt gemach— ten Anzeige, daß er wider die Annahme des Traktats mit den Vereinigten Staaten gestimmt habe, und erklaͤrt, daß er unter diesen Umstaͤnden auf die Popularitaͤt verzichten muͤsse, die sich vielleicht fuͤr den Augenblick an die Verwerfung jenes Traktates knͤpfen mochte. Der Temps macht hierzu die Bemerkung, daß die Doctrinairs uͤberhaupt darin ihren Ruhm suchten, un— populgir zu erscheinen.

Das Journal du Commerce theilt die von dem Jour— nal des Däbats geäußerte Meinung, daß die Verwerfung des Traktats mit den Nord⸗Amerikanischen Freistaaten leicht dem Handelsstande nachtheilig werden koͤnnte. „Das Resultat der gestrigen Sitzung“, äußert dieses Blatt, „ist von der Art, daß s in unseren Häfen und Manufaktur-Staͤdten Besorgnisse ver— reiten kann, die leider durch die von dem Ministerium aufge— stlltin Argumente noch verstärkt werden. Wir wollen hoffen, daß sie nicht in Erfuͤllung gehen werden; indessen darf man sich nicht verhehlen, daß das Ministerium den Vereinigten Staaten

affen in die Hände gegeben hat, die unserem Handel und Ge— werbfleiße zu großem Nachtheile gereichen koͤnnen. Man kann ich unter diesen Umstaͤnden des Gedankens nicht erwehren, daß die gegenwaͤrtige Verwaltung die National-Interessen kompro— mittirt, und daß an deren Sturze alle Franzosen arbeiten muͤs⸗— sen, die die Stabilität der Juli⸗Regierung auf die Aufrechthal⸗ lung der Wuͤrde und Wohlfahrt ihres Landes gruͤnden wollen.“ Zu versichtlicher spricht sich in dieser Beziehung der Consti—⸗— lutionnel aus: „Wenn wir auch“, aͤußert derselbe, „die Schuld⸗ Forderung der Vereinigten Staaten etwas übertrieben finden, so stellen wir sie doch nicht ganz in Abrede. Sollte gleichwohl die dortige einsichtige und in so hohem moralischen Ansehen ste— hende Regierung sich durch einen Zoll-Krieg fuͤr einen Boͤrsen— rieg raͤchen wollen, bei welchem natuͤrlich Jeder seinen Vor—

/

*

Donnerstag den 190 ten

April

theil Schritt fuͤr Schritt vertheidigt, so wuͤrden wir gewiß bloß an ihre Rechtlichkeit und ihren gesunden Sinn zu appelliren brauchen, um ihr begreiflich zu machen, daß, wenn die Schuld-Forderung auf ihr richtiges Maß reducirt gewesen waͤre und die Anspruͤche sich noch in erster Hand befünden haͤtten, das Ministerium vielleicht auch nicht so dringend fuͤr die An— nahme und die Kammer fuͤr die Verwerfung des abgeschlossenen Traktates gestimmt haben wurde.“ Der National hat ziem— lich dieselbe Ansicht. „Wir haben nicht zu besorgen“, sagt die— ses Blatt, „daß die Vereinigten Staaten ihren Groll bis zu einer Zoll-Erhoͤhung auf unsere Waaren steigern werden. Der Kongreß ist zu aufgeklaͤrt, als daß er den Gruͤnden zur Ver— werfung eines der Schwaͤche unserer Diplomatie entlockten Ver— trages nicht sollte Gerechtigkeit widerfahren lassen. Man wird jetzt andere Grundlagen annehmen, um die Verhaͤltnisse zwischen beiden Nationen zu ordnen und zu befestigen, und die Amerika— nische Gewandtheit wird sich, wie Herr Bignon sehr richtig be— merkt hat, minder unternehmend zeigen, nachdem sie auf unserer Rednerbuͤhne und in unsern Journalen einen Widerstand ge— funden, der ihr in ihrem eigenen Lande nichts Neues ist.“

Einem kuͤrzlich ergangenen Befehle zufolge, ist der Eintritt in den Hof und den Garten der Tuilerieen hinfuͤhro den Bett— lern, offentlichen Sängern und Musikern, den Ausrufern von Zeitungen und Broschuͤren, den Kaͤrrnern, Kohlentraͤgern und Maurern in ihrer Alltags-Tracht, so wie allen Arbeitern in Hemdsaͤrmeln und Schurzfellen untersagt. Auch duͤrfen keine Miethswagen in den Hof der Tuilerieen einfahren.

Die letzte Nummer des kleinen legitimistischen Blattes: „la Mode“ ist auf der Post in Beschlag genommen worden. Man verlangt naͤmlich, daß die mit diesem Blatte ausgegebenen kolo— rirten Kupferstiche dem Stempel unterworfen werden.

Bekanntlich will die Stadt Versailles dem General Hoche, der in ihrer Naͤhe (zu Montreuil) geboren worden, ein Monu— ment errichten lassen; von den ihr zu diesem Zwecke vorgelegten Zeichnungen hat sie derjenigen des Architekten Lemaire den Vor— zug gegeben.

Der Spanische General Quiroga ist gestern in Paris ein— getroffen.

Am 26sten v. M. wurde zu Cherbourg eine neu erbaute Fregatte von 60 Kanonen: „la belle Poule“, vom Stapel gelassen.

Großbritanien und Irland.

London, 4. April. Die Prinzessin Auguste war am Dienstage schon wieder so weit genesen, daß sie ihr Zimmer ver— lassen konnte.

h Lord Althorp ist von seiner Unpaͤßlichkeit noch immer nicht ergestellt.

Der Graf Durham und Herr Ellice werden zum 20sten oder 21sten d, wieder hier zuruͤck erwartet, denn der Erstere hat sich verpflichtet, am 2ästen auf die zweite Lesung der Bill anzu— tragen, wodurch das Wahlrecht der Stadt Warwick auf Leaming— ton Spa ausgedehnt werden soll.

Der Herzog von Wellington ist vorgestern, in seinen Func— tionen als Ober-Vorsteher der funf Häfen, in Dover angekom— men und hat daselbst seine gewohnlichen Geschaͤfte begonnen; nach der ersten Sitzung nahm er den Hafen und die Festungs— werke in Augenschein. Fuͤr die erste Woche des Juni, wo der Herzog als Kanzler der Universitaͤt Oxford installirt werden soll, hat er in dieser Stadt eines der bedeutendsten Hotels fuͤr die Summe von 1000 Pfund gemiethet.

Zu Woburn Abbey wurde vorgestern die Vermaͤhlung eines der Soͤhne des Herzogs von Bedford, des Lord Charles J. Fox Russell, mit Miß Seymour Davies gefeiert; Lord Wrot— tesley Russell verrichtete die Trauungs-Ceremonie in Gegen— wart des Marquis von Abercorn und des Lords John Russell; Abends traf auch Graf Grey mit seiner Gemahlin zum Besuch dort ein. Ein anderer Sohn des Herzogs von Bedford, Lord Fran— cis Russell, ist so eben als Seconde-Lieutenant auf der Fregatte „Belvidera“ nach Nord-Amerika abgegangen, um auf der dor— tigen Englischen Schiffs-Station drei Jahre zu dienen.

Man glaubt, daß der General-Lieutenant Sir Peregrine Maitland an die Stelle des Sir Hussey Vyvyan zum Befehls— haber der Irlaͤndischen Truppen ernannt und daß sein Schwa— ger, Lord Arthur Lennox, ihm als Secretair beigegeben werden wird.

Herr Robert Graeme, der Neffe des Lord Lyndoch, hat eine Anstellung am Schatzamte erhalten und wird als Whigistischer Parlaments-Kandidat fuͤr die Grafschaft Perth auftreten; wenn er, wie man denkt, Sir George Murray zum Gegner bekommt, so glaubt man, daß es zu einem sehr heftigen Wahlkampfe kom— men wird.

Der Baron Fagel ist von Rotterdam hier angekommen; man legt seinem Besuch aber keinen politischen Zweck zu Grunde.

Der Fuͤrst von Canino (Lucian Bonaparte) ist von seiner Reise hierher zuruͤckgekehrt; er soll mit der Publication eines sehr interessanten Werks beschaͤftigt seyn.

Am Sonntag ist der Marquis von Breadalbane auf seinem Landsitz mit Tode abgegangen.

Vom 21. bis zum 27. Maͤrz sind von London nur 10,000 Unzen Silber in Muͤnze nach Hamburg und 870 nach Rotter— dam verschifft worden, nach New-Hork dagegen Nichts, was in— deß zum Theil daher kommt, daß keines der Packetboͤte, welche regelmäßig die Fahrt zwischen New⸗York und London machen, in Ladung lag; obgleich man der Meinung ist, daß jetzt auch schon eine hinlaͤngliche Quantitaͤt edler Metalle von England aus nach , verschifft sey, um dem augenblicklichen Beduͤrfnisse ab— uhelfen.

Im Böoͤrsen⸗Berichte der Times liest man: „Bei den In⸗ habern der Cortes-Bons scheint gegenwartig der Wunsch rege zu werden, auf irgend eine Weise mit der Spanischen Regie— rung in naͤhere Verbindung zu treten, um uͤber ihre Anspruͤche eine gegenseitige Verstaͤndigung moglich zu machen. Wuͤrden einerseits die Interessenten befriedigt, so duͤrfte andererseits fuͤr Spanien der Vortheil eines erneuerten Kredits erwachsen, den

eine Zufriedenstellung der betheiligten Personen zweifelsohne nach sich ziehen muͤßte. Um zu diesem Ziele zu gelangen, scheint es am zweckmaͤßigsten, daß die Bons⸗Inhaber zusammentreten, um einige Agenten aus ihrer Mitte zu erwaͤhlen, welche ihr Inter— esse wahr nehmen und der Spanischen Regierung nahere Vor— schläge machen. Nur ist man zweifelhaft, ob es gerathener sey, diese Agentur nach Madrid zu senden, um das Geschaͤft dort zu betreiben, oder ob sich das Spanische Gouvernement entschließen moͤchte, in London und Paris zu diesem Behufe Kommissarien u ernennen. Man hat auch den Vorschlag gemacht, daß die bondoner und Pariser Kapitalisten, welche die Anleihe kontra— hirt haben, das Interesse saͤmmtlicher Bons-Inhaber vertreten moͤchten. Sehr tadelnswerth ist die Laͤssigkeit, mit der man bis jetzt die Sache betrieben hat, zumal da eine doppelte Energie erforderlich scheint, um bei der Spanischen Regierung zum Ziele zu gelangen.“

Aus Portugal sind einige neuere nicht uninteressante Nachrichten hier eingegangen; sie lauten guͤnstig fuͤr die Sache Donna Maria's, und wenn es gleich noch immer nicht zu einer entscheidenden Schlacht gekommen war, so deutete doch Alles darauf hin, daß eine solche nahe bevorstehe, da die Pedroisten sich von Suͤden und Norden her gegen Santarem in Bewegung setzten. Nachrichten aus Porto vom 20. Maͤrz zufolge, hatte der Gouverneur dieser Stadt, General Torres, einen Tages— befehl erlassen, wonach die ganze Garnison sich bereit halten

sollte, 26 Stunden nach der taͤglich erwarteten Ankunft eines

Dampfboots von Lissabon, auf dem sich der Ober⸗-Befehlshaber Herzog von Terceira befinden sollte, der bekanntlich von Dom Pedro zum Gouverneur von Porto ernannt worden ist, auszumarschiren. Der General Pavier sollte unter dem Herzoge das Kommando fuͤhren. Die Gesammtzahl der in Porto mobil gemachten Trup— pen wird auf 5000 angegeben, die in drei Corps vorruͤcken soll— ten. Die Truppen Dom Miguels hatten bereits die Umgegend von Porto geraäͤumt, nachdem sie vorher alle Bruͤcken zerstort. Spaͤtere Nachrichten aus Porto vom 26sten, welche der „Pan⸗ taloon“ mitgebracht hat, melden nichts Naͤheres uͤber diese Ex— pedition und berichten auch nicht, ob der Herzog von Terceira dort angekommen war. Der „Pantaloon“ hat Lissabon am 23sten Maͤrz verlassen und bringt die Nachricht mit, daß Viana und Caminho (letzteres ist ein kleiner Seehafen im Norden von Spanien, wo haufig Kriegs-Vorraͤthe fuͤr Dom Miguel gelan— det wurden) von den Pedroisten in Besitz genommen worden. Am 17ten war der Admiral Napier mit einem Dampfboot aus dem Tajo auf eine geheime Expedition abgegangen; es schlossen sich ihm spaͤter, in Folge getroffener Verabredung, zwei Korvet— ten an, mit denen er bei Figueira zu landen versuchte, um sich dieses Platzes zu bemaͤchtigen; aber der widrigen Winde wegen konnte er diesen Zweck nicht erreichen, und die Expedition wandte sich nun gegen Viana, welches, einer von Leiria in Lissa— bon eingegangenen Depesche zufolge, genommen worden seyn soll; doch glaubte man diese Nachricht in Lissabon nicht allgemein; im Gegentheil verbreitete sich daneben das Geruͤcht, der Admi— ral sey in Viana auf eine sehr feindliche Weise empfangen wor— den, so daß seine Expedition wahrscheinlich mißlingen wuͤrde. Das im Dienst Donna Maria's stehende Dampfboot „Lord of the Isles“ hat einen mit Munition fuͤr Dom Miguel beladenen Kutter genommen und ihn nach Vigo aufgebracht. Dem Cou- rier zufolge, waͤre auch Figueira später vom Admiral Napier genommen worden. (Vergl. den Artikel Portugal.)

Das Dampfschiff „Lightning“, welches Lord William Rus— sell am Bord hat, ist vorgestern in Portsmouth angekommen. Da es aber bereits am 18ten v. M. von Lissabon abging, so konnte es keine neuere Nachrichten, als der „Pantaloon“, mit— bringen.

Briefen aus Madrid vom Asten v. M. zufolge, hieß es dort, daß 10,000 Mann Spanischer Truppen in vier Kolonnen nach Portugal marschiren wuͤrden, um die Graͤnze am 1. April zu uͤberschreiten und sich mit den Truppen Dom Pedro's zur gemeinschaftlichen Operirung gegen die von Dom Miguel zu vereinigen.

Briefe aus Jamaika vom 15. Februar, die man in Lon— don erhalten hatte, schildern die Lage der Insel als vollkommen ruhig. In Gemaäßheit eines Artikels der Sklaven-Bill sind alle Sklaven, die sich zu irgend einer Zeit in Großbritanien aufge— halten haben, berechtigt, ihre unverzuͤgliche Freilassung zu ver— langen. Wirklich haben nun einige solche Sklaven ein des— fallsiges Gesuch an die Behoͤrden gerichtet und sind demgemaͤß in Freiheit gesetzt worden; die lang erwartete Ausfuͤhrung der Sklaven⸗Emancipation hat also begonnen.

Vom Kap der guten Hoffnung sind Berichte bis zum 31. Januar in London eingelaufen, denen zufolge der neue Gouverneur jener Kolonie, Sir Benjamin blen dort einge⸗ troffen und feierlich installirt worden war.

Die letzten Nachrichten aus Buenos⸗Ayres melden, daß der neue Gouverneur Viamonte und seine Minister, Garcia und Guido, sich des allgemeinen Vertrauens erfreuen. Garcia, der Finanz⸗Minister, war mit mehreren heilsamen Verordnungen be— schaͤftigt, worunter eine uͤber die Liquidirung der Schulden der National⸗Bank und eine andere uͤber die Abschaffung des Pa— piergeldes. Er soll mit einigen der bedeutendsten Englischen Handelshaͤuser Unterhandlungen angeknuͤpft haben, um die zur Durchsetzung seiner Operationen noͤthigen Mittel zu erlangen. General Quiroga war aus dem Innern zuruͤckgekehrt.

Seit der Erschuͤtterung, welche der Geldmarkt in den Ver— einigten Staaten erlitten hat, haben daselbst 96 Banken ihre Zahlungen eingestellt, namlich 7 in dem Staat Maine, 3 in Massachusetts, 2 in Rhode⸗Island, 2 in Konnektikut, 10 in New— York, g in New⸗Jersey, 18 in Pennsylvanien, 2 in Delaware, 6 in Maryland, 3 in Colombia, 2 in Virginien, 2 in Suͤd⸗Ka⸗ rolina, 19 in Ohio, 2 in Kentucky, 4 in Tennessee, 2 in Ala— bama und 3 in Michigan. Viele andere befinden sich in einem sehr schwankenden Zustande.

Englische Blatter enthalten folgendes Schreiben Joseph Napoleon Buonaparte's an diejenigen Franzosen, welche die

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