weide⸗Wuͤrmern mit dem Museum vereinigt worden ist. Eine besondere Zierde desselben ist die in Spiritus aufbewahrte Samm⸗ lung von Quallen (mollusca nuda), indem es dem Konservator Dr. Schilling nach vielfaͤltigen Versuchen und mehrjährigen Be⸗ muͤhungen endlich gegluͤckt ist, eine Behandlungsart dieser Thiere aufzufinden, bei deren Anwendung sie in ihrer ganzen Schoͤn⸗ heit erhalten werden, waͤhrend sie bisher gar nicht aufbewahrt werden konnten, oder doch wenigstens so veraͤndert erschienen, daß die wenigen in dergleichen Sammlungen vorkommenden Quallen ganz entstellt und unkenntlich sind. — Im zweiten Se— mester v. J. befanden sich auf der gedachten Universitaͤt 219 Studirende und zwar 198 Inlaͤnder und 11 Auslaͤnder.
— Aus Duͤsseld orf schreibt man unterm 6ten d. M.: „Der Verkehr auf dem Frucht⸗Markte zu Neuß war im vori— gen Monate wieder sehr lebhaft, und ansehnliche Vorräthe von Weizen und Roggen wurden nach Holland versendet. Im Ganzen kamen zu Markte: 24,943 Berliner Scheffel Weizen, 22,685 Scheffel Roggen, 1019 Scheffel Gerste, Ih9 Scheffel Hafer und Buchweizen, 237 Scheffel Ruͤbsaamen, zu einem Gesammtwerthe von etwa h .ÿß43 Rthlr. Die Abfuhr betrug a) nach Holland: 22, 049 Berliner Scheffel Weizen, 21,981 Scheffel Rog⸗ gen, 93 Scheffel Gerste, 77 Scheffel Hafer; b) nach dem Ber— gischen: 345 Scheffel Weizen, 156 Scheffel Roggen, 216 Schef— fel Gerste, 409 Scheffel Hafer und Buchweizen, mit einem Geldwerthe von ungefaͤhr 61,620 Rthlr. — Die Bear— beitung der Felder fuͤr die Sommer-Saat hat uͤberall begon⸗ nen und ist durch die bisherige Witterung sehr gefoͤrdert wor⸗ den. Auch ist man mit den Garten-Arbeiten schon weit vorge⸗ ruͤckt. Die Winter⸗Saaten stehen ganz vortrefflich, und die Felder, fuͤr welche die Ueberschwemmungen des Winters verderblich ge— worden, sind zum großen Theile schon wieder umgebaut. Am meisten hat in neuerer Zeit der Raps gelitten, da derselbe in Folge der fruͤheren milden Witterung zu weit getrieben war und den spaͤteren Nachtfroͤsten erliegen mußte. Eben so sind letztere fuͤr die bis zur Bluͤthe getriebenen feinen Obst-Sorten verderblich geworden.“
— Im Reg. Bez. Duͤsseldorf sind im Monate Maͤrz d. J. 2393 Kinder geboren und 1662 Personen gestorben, mit— hin sind mehr geboren als gestorben 731 Individuen (78 mehr als im Maͤrz 1833). Unter den Gestorbenen befindet sich eine Frau aus Rubelraih im Kreise Gladbach, die das hohe Alter von 100 Jahren erreichte, bis zu ihren letzten Tagen gesund war und sich mit Spinnen beschaͤftigte.
Bei der gestern vor Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Frau Kroön—⸗ prinzessin stattgefundenen Pruͤfung der hiesigen Erwerbschulen gaben die 3oglinge durch die von ihnen gefertigten Handarbeiten, so wie durch ihre Antworten auf die ihnen vorgelegten Fragen Beweise ihres Fleißes und ihrer Fortschritte, und bewahrten durch ihr wohl⸗ anstaͤndiges Verhalten wahrend der Feierlichkeit die Fruͤchte sittli⸗ cher Gewoͤhnung, zu welcher sie vorzugsweise anzuleiten das Lehr⸗ amt auch fernerhin bemüht seyn moge. Sechsunddreißig Kinder, welche der besondern Auszeichnung würdig defunden waren, empfin⸗ gen aus den Haͤnden ihrer Durchlauchtigsten Beschuͤtzerin Bibeln zum Geschenk, und Lehrer und Lehrerinnen, so wie die Mitglieder des Vorsteher⸗-Amts und der unterzeichneten Direction, fanden fuͤr ihre der Anstalt gewidmeten Bestrebungen den reichsten ohn in der huldreichen Anerkennung, welche Ihre Koͤnigliche Hoheit densel⸗ ben zu Theil werden ließen. Gott segne die erhabene Fuͤrstin und ihr frommes, stilles Wirken!
Aus würtige Börsen.
Ams ter dam, J. April. . Niederl. wirkl. Schuld 503. 58 do. 966 Ausgesetzte Schuld 1ER.
Prämien-Scheine 97. Russ. (v. 1831) 96. 53 Span. 625. 38 411.
Königliche Sch auspiele.
Sonntag, 13. April. Im Opernhause: Auf vieles Begeh⸗ ren: Die Vestalin, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von Spontini. (Madame Schroͤder-Devrient: Julia, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Liebe und Liebelei, Lustspiel in à Abth. vom Dr. Roͤmer. Hierauf: Woh—
L. Angelhy.
Montag, 14. April. Im Schauspielhause: Koͤnig Konra— din, historische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.
Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Sonn⸗ abend bezeichneten Schauspielhaus-Billets guͤltig; auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Sonnabend bezeich— net seyn.
Dienstag, 15. April. delio, Oper in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven. Schroͤder⸗Devrient: Fidelio, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: 1) La dame et la demoiselle, comèé- die eu à actes. 2) L'assassin, vnudeville comique en 1 acte.
Im Opernhause: Auf Begehren: Fi⸗ (Mad.
Königstäädtisches Theater. Sonntag, 13. April. Der Maurer, komische Oper in 3 Ak— ten. Musik von Auber. Hierauf: Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt, von L. Angely. Montag, 14. April. Norma, Oper in 2 Akten, nach dem Italiänischen, von Seyfried. Musik von Bellini. Dienstag, 15. April. Johanna von Montfaucon, Schauspiel in 5 Abth., von Kotzebue. (Herr Engelbrecht, vom staͤndischen Theater zu Lemberg: Philipp, als zweite Gastrolle.)
Berlin, den 10. April 1834. Direction der Erwerb-Schulen.
Bu sching. v. Kirch eisen. Knoblauch. Kü ster. Muller. Neander. Pofelger. Ran spach. Roß. Schulz. Snethlage. ⸗ Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 11. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. n. 334, 0 3 Par. 333, . 335,5 2 Par. Quellwärme 6,“* R. Luftwaͤrme 1,290 R. - 5,* 4 2,09 R. . hren e Hen gärn sä Klutzwcrme ,. NR. Dunstsaͤttg. 77 Ct. 19 pCt. S5 pCt. Bodenwarme 3,8 3 R. . . ö ö ö. Auedunst. 0, 3 1“ th. Wolkenzug . NDO. — Niederschlag 0,0 6 1 Rh.
Berliner Bö5srse. Den 12. April 1834.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (rer. Cour.)
Neueste Nachrichten.
Paris, 6. April. Der König gab gestern fruͤh dem Gra— fen von Argout und Herrn Barthe Audienz; dann arbeiteten Se. Majestaͤt mit dem Praͤsidenten des Conseils und den neuen Ministern Herren von Rigny, Duchatel und Persil, und em— pfingen dann noch einmal den Grafen von Argout und Herrn Barthe, so wie den Herzog von Broglie; spaͤter hatte der Ge— sandte der Vereinigten Staaten eine Audienz beim Koͤnige.
. Herzog von Orleans ist heute fruͤh nach Meudon ab— gereist. Der Gesetz-Entwurf uͤber die Liquidirung der ehemaligen Civil-Liste wurde am Schlusse der gestrigen Sitzung der Pairs— Kammer unverändert mit 110 gegen 9 Stimmen angenom— men. — In der Deputirten Kammer beschaͤftigte man sich gestern nach Erledigung einiger Bittschriften-Berichte mit dem BesetzEntwurfe wegen eines Austausches des nicht apanagirten Theils des Palais-Royal gegen zwei Forsten, die zu den Kron— Guͤtern gehoͤren. Es erhob sich uͤber diesen Gegenstand eine weitlaͤufige Debatte, die indessen fuͤr das Ausland von keinem erheblichen Interesse ist, und nach deren Beendigung die zwei Artikel des Entwurfs mit 181 gegen 65 Stimmen angenommen wurden. — Bevor die Versammlung sich trennte, erhob sich noch ein Streit uͤber die Tagesordnungen der naͤchsten Sitzungen. Nachdem naͤmlich kurze Zeit zuvor der Beschluß gefaßt worden war, daß man sich am naͤchsten Montag mit dem Ge— setzEntwurfe wegen Feststellung der Befugnisse der General— Conseils beschaͤftigen wolle, reklamirten jetzt mehrere Deputirte gegen diese Bestimmung, und zwar aus dem Grunde, weil das bereits votirte Municipal⸗Gesetz, das mit jenem im genauesten Zusammenhange stehe, der Pairs-Kammer noch nicht vorgelegt worden sey. und meinte, daß es bei den nahe bevorstehenden Wahlen vor Al—
, r ee, gell. I D, re, aeg. Tir Scr. s 1 s 55 s Ss IGrosshz Fos. do. 4 — 10 Pr. Engl. Anl. 13. 5 i053 — CEstpr. Pfandhr. d — 99 Pr. Engl. Anl. 22.5 — 1065 Fomm. do. 41106 . Pr. Engl. Obl. 30 4 945 9355 Kurz u. Neum. do. 4 — 1064 Prüm. Sch. d. Sweeh. — 553 55 Schlesische do. 4 — 105 Kurm. Obl. m. l. C 4] 985 N Kkst. C. d. K. u. N. — 67 ] 67 eum Int. Sch. do. 41 98 9 Z. - Sch. d. K. u. N — 677 671 Berl. Stadt- Obl,. 4 99 98 Königsb. do. 4 98 — Holl. vollw. Duk — 1734 Elbing. o. 4 —i 97 Neue do,. — — 181 Hanz, do. in Th. — 371 365 Friedrichsd'or .. — 133 13 Westpr. FPfandbr. 4! — I 99 Disconto ..... — 3 4
lem darauf ankomme, dem Lande zu zeigen, was es von dem
Kanz-Bill. 221. 41 8 Amort. S9 . 38 727M. Oesterr. 9g6z5. Preuss.
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e chsel- Cours , ,, Amsterdam . .... . 250 EI Kurz 14275 — ö 250 Fl. 2 Mt. 1415 — k 300 Mk. Kurz- — 1521 J .. 300 Mk. 2 Mt. — 1517
1 1181. 3 Mt. — 6 25 J 300 Er. 2 Mt. — 2 2 150 El 2 Mt. 1045 6 — J i 150 F 2 Mt. 1033 — z 100 ThIl. 2 Mt. 99 1 994 Laipgt. . 100 Th. S Tage — 1027 Frankfurt a. M. WZ. . . . .... 150 EI. 2 Mt. 1053 — J 100 Rkbl. 3 Woch. — 303 . b00 FI. Kurz — G —
nungen zu vermiethen, komische Gemaͤlde in 5 Rahmen, von
Persil.“
Male von der Deputirten-Kammer votirt werden zu
sonach dafuͤr, daß man solche je eher je lieber eroͤffne. H
Ministerium nicht mehr und nicht weniger als bisher zu erwar ten haͤtten, indem die Verwaltung bei ihrem Systeme der Orry nung und Freiheit beharren werde. Um also die Apsichten 56. Regierung zu ergruͤnden, beduͤrfe es der gedachten Debatte nicht „Das Munieipal⸗Gesetz“, so schloß der Minister, „wird binnen Kurzem der Pairs-Kammer vorgelegt und hier mit der Einsicht be⸗ leuchtet werden, die man von einer so aufgeklaͤrten Versammlun zu erwarten berechtigt ist. Kehrt das Gesetz alsdann zu Ihn zuruͤck, so werden die Meinungen beider Staats⸗Koͤrper sich ohn⸗ Zweifel verschmelzen, und Sie werden alsdann wissen, auf welche Grundlagen Sie das Gesetz uͤber die Befugnisse der General⸗Consell⸗ a basiren haben.“ Hr. Havin bemerkte sehr richtig, daß unter diesen imständen das Land vorlaͤufig auf beide Gesetze werde verzsch ten muͤssen, da der Municipal-Gesetz⸗ Entwurf in keinem Fal fruͤhzeitiß genug von der Pairs-Kammer angenommen werden duͤrfte, um in der gegenwaͤrtigen Session auch noch zum jhein d. Als darauf der Praͤsident die Frage stellte, ob die amn e nf am näͤchsten Montag mit dem Gesetze uͤber die Befugnisse de General-Conseils beschaͤftigen wolle, entschied die Mehrzahl de Versammlung sich fur die Negative.
Heute wird, dem Vernehmen nach, der Spanische Botschaf ter, Herzog von Frias, dem Koͤnige seine Beglaubigungs—⸗Schre ben uͤberreichen.
Der heutige Moniteur enthaͤlt eine Koͤnigl. Verordnum
Herr Garnier-Pags betämpfte diese Ansicht
vom 4ten d., wodurch der Herzog von Gasta zum Ehren,
Gouverneur der Bank ernannt wird.
Die Oppositions-Blaͤtter haben schon eine Bezeichnung fir das neue Ministerium fertig; sie nennen es das „Ministerium
Herr Delahaye ist an die Stelle des verstorbenen Herrn Leblond zum Rath am Koͤniglichen Gerichtshofe zu Paris er, nannt worden.
Die Abdankung des Herzogs von Otranto von seinem Po, sten als Unter⸗Stabs⸗Chef der National ⸗ Garde soll, wie versau— tet, keinen politischen Beweggrund haben.
Eine Koͤnigliche Verordnung vom vorgestrigen Datum er— nennt Herrn Boutarel zum Oberst und Herrn Rossignieux zun Oberst-Lieutenant der 9. Legion der Pariser National-Garde.
Der General Lafayette soll sich in einem so geschwaͤchten Gesundheitszustande befinden, daß ihm die Aerzte vorgeschrieben haben, das Zimmer nicht mehr zu verlassen.
Der Messager und andere hiesige Blaͤtter halten eine be— waffnete Intervention Frankreichs in den Spanischen Angele— genheiten fuͤr hoͤchst wahrscheinlich. Sie wollen sogar wissen, daß im Ministerium bereits der Beschluß gefaßt worden sey, ein Corps von 20,0090 Mann uͤber die Pyrenäen zu senden und auf Verlangen der Spanischen Regierung die Staͤdte Pampe— lona, Vittoria, Bilbao und San Sebastian zu besetzen. Die ö meinen sie, wuͤrden den Garnisondienst verrichten und den Spaniern die Sorge uͤberlassen, die Ruhe im Lande herzu— stellen und zu sichern.
Das Journal des Débats enthalt folgende Nachrichten aus Madrid vom 28. Maͤrz: „Aus Valencia und Catalonien gehen Truppen nach den insurgirten Provinzen ab. Von hier werden sich alle disponible Truppen des 1sten Koͤniglichen Garde— Regiments eben dahin in Marsch setzen. Man erwartet taͤglic die Bekanntmachung des Dekrets in Betreff der Einberufung der Cortes. Das Koͤnigl. Statut hat von Seiten des Regent schafts-Raths bedeutende Abaͤnderungen erlitten, wovon folgen— des die wichtigsten sind: Herabsetzung der zur Wahlfaͤhigkeit und Waͤhlbarkeit erforderlichen Vermoͤgens-Summe; Verantwort— lichkeit der Minister; das Petitions-Recht fuͤr die Prokura— toren oder Deputirten des Koͤnigreichs; die Nothwendigkeit, daß, wer Procer oder Mitglied der ersten Kammer werden wil, erst Mitglied der Deputirten-Kammer gewesen seyn muß; die Bestimmung, daß kein Gesetz Kraft haben soll, wenn es nicht von beiden Kammern erwogen und votirt und von der Krone be— staͤtigt worden; endlich die Festsetzung, daß die Pairs-Wuͤrde nicht erblich, sondern nur lebenslaͤnglich seyn soll.“ — Anderen BlaͤH tern zufolge, haͤtte die Franzoͤsische Regierung heute durch einen Courier noch spaͤtere Nachrichten aus Madrid erhalten; der Cnu— rier, heißt es, habe die Spanische Hauptstadt in vollkommen ru— higem Zustande verlassen, aber es sey, wenn auch nur sehr unbe— stimmt, von einer theilweisen Unigestaltung des Ministeriums die Rede gewesen.
Frankfurt a. M., 9g. April. Oesterr. 5proc. Metall. 983. g8ę. 4proc. 89 1. 881 5. 24proc. 53. 1proc. 233 Br. Ban- Aktien 1509. 15097. Part. Obl. 1383. 1383. Loose zu 100 G. 2071. Br. Holl 5proc. Obl. von 1832 gä . gi nz. Peln. L. 627. 623. Preuß. Praͤm,-Sch. 54. 547. 4proc,. Anl. 923. G. Hproc. Span. Rente 613. 613. Zproc. do. perp. 403. 401.
Redacteur Cottel.
— 2 , mm.
. Gedruckt bei A. W. Hayn.
ꝛ — — — —
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.
nitzer Kreise, unweit der Stadt Wittenberg belegenen, Johannis dieses Jahres pachtlos werdenden Domainen⸗ Ants Cloeden, eingeleitete
Termin auf ; en 14. Mai d. J.
Vormittags 11 Uhr, im Conferenz⸗Zimmer der unter⸗ Tichneten Abtheilung vor dem Herrn. Regierungs= Rath Schönwald anberaumt, und dabei auf die Be— fanntmachung vom J. Februar d. , welche das Areal und die zu dieser Domaine gehoͤrigen sonstigen Nuj⸗ zungs⸗Gegenstaͤnde ergiebt, Bezug genommen.
Pachtlustige werden
werden.
Anschlag und Karte in der Domainen⸗Registratur zur Einsicht bereit liegen.
SEdietal⸗Vorladung. . In dem per decretum vom 29. Juni dieses Jahre l ber das Vermoͤgen des von hier entwichenen Kauf⸗ Da das zur anderweiten Verpachtung des im Schwei⸗ manns Friedrich August Bithorn steht ein Termin zur
Liquidirung der Forderungen der Glaͤubiger auf e inen⸗ den 15. Mai 1834, Vormittags um s uhr, Submisslons⸗Verfahren vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts-Auseultator An⸗ ohne genügenden Erfolg geblieben ist, so wird zur spach im Partheienzimmer des unterzeichneten Gerichts Verpachtung desselben im Wege des Meistgebotes ein an, und laden wir die unbekannten Glaͤubiger hiezu
unter der Warnung vor:
daß die Ausbleihenden durch ein gleich nach dem Termine abzufassendes Praͤelusions⸗Urtel mit allen ihren Anspruͤchen an die Masse werden ausgeschlos⸗; 1 . lhnen e i , ie e,, rinen nnd m Ale in ewiges Stillschweigen wird auferlegt f ; 1
! Post- Reise- Handbuch
von C. F. Jahn, Königl. Geheimen Post-Revisor.
Vierte veränderte Ausgabe. 1833. Pr. geh. 14 Thlr.
Den auswaͤrtigen Glaͤubigern werden zur Bevollmaͤch⸗ zu diesem Termine mit dem tigung bie Gun Lon n en . und 1 Bemerken eingeladen, deß die Pacht- Bedingungen nebl ther zu Nimptsch zotgeschlagen.
Reichenbach in Schlesien, den 30 November 1833. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht.
Stettin, den 5. April 1834.
Ailgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten
Stettin und nach Convenienz vorfallender Bugsirungen überall so ls Lützli ö
i j h ; grosse Anerkennung der Nützlichkeit, dals am Dienstag oder Mittwoch, Freitag oder Sonnabend schon 1824 eine Ste Auflage e , n 2 von Swinemünde juruͤckgehen. Wegen der Veraͤnde⸗ seitdem manche. Bächer ähnlichen Fitels in die Welt rungen in der Abgangsieit waͤhrend der Bade-Saison getreten, jedoch dürfte eines derselben dem obiten , , ö 3 wird dir an Werth gleich zu stellen seyn. Dem Verfasser stan- . / ung spater erfolgen. ie übrigen Ver⸗Iden in seinem Verhältnisse di ; ; besten haͤltnisse des Schiffes bleiben ganz wie bekannt. rhältnisse die neuesten und bes
A. Lemonius.
Es ind
Netericlien zu Gebote. Seine Mittheilungen sind dem ostheamten eben so unentbehrlich, als sie für den Reisenden von grolsem Nutzen seyn werden.
Inhalt: I. Abschnitt.
Merseburg, den 2. April 1834. Königl. Preuß. Regierung.
ten Steuern, Domainen und Forsten.
Das Dampfschiff „Kronprinzessin“ wird am 17. April II. Aschnitt. 6 . seine diesjaͤhrigen Fahrten zwischen Stettin und Swi⸗ Abtheilung für die Verwaltung der direk⸗ nemuͤnde eroͤffnen, bis zum
jedem Montag und Donnerstag Morgen, 6 Uhr von
derung der Reisenden ete.
/ ö Literarische Anzeigen. Im Verlsge von A. W. Hayn, Zimmerstralse No. 29, Handlungen Tęutschlands zu haben: (in Berlin bei C.
uchhandlungen versandt
: Darstellung des Postfuhrwesens in den Europäischen Stasten in Bezug auf die Beför-
hni Uebersicht der Münz-, Wegemaass- chen : und Gewichts-Verhältnisse in Europa. intritt der Badejeit an Anhang. Die wichtigeren Reiserouten. ;
Das vorstehende, zuerst 1823 erschienene Werk fand
Bis Februar sind ausgegeben und durch alle Buch
F. Plahn, Jaͤgerstraße Rr. 37). . Schedels, vollständ. allge m. Waaren⸗Lexi⸗ con für Kaufleute, n , , h bri kanten, Mäkler u. Geschftslgute, so wie für alle, welche sich in der Waaren⸗ kunde unterrichten wollen, 5 ganj um⸗ gearb. Aufl mit Mehreren, herausg vom rof. C. Linné, Erdmann ie. 2te bis 4te ie f. (Ir. Bd. A. — L. gr. 8vo. 46 Bogen 2 Thlr. ö Das ganze Werk wird im naͤchsten Sommer vol lendet seyn. Leipzig, Maͤrz 1834. Hinrichssche Buchhandlung
Ministerium zu erwarten habe. Hierzu sey nun aber di batte uͤber das erwaͤhnte Gesetz ganz vorzuͤglich geeignet, und er .
; 93 err Thier erwiederte hierauf, daß die Kammer und das Land von dem neuen
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Amtliche Nachrichten.
Kronit des Tages.
Das gte Stuͤck der diessaͤhrigen Gesetz⸗ Sammlung, welches leute ausgegeben wird, enthaͤlt: unter Rr. 1514, die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 19. Februar d. J, eine Erweiterung des Art. XI. des Censur— Gesetzes vom 18. Oktober 1819, hinsichtlich der in Polnischer Sprache erscheinenden Schriften be— treffend; die Verordnung uͤber das Verfahren bei eintreten, der Mobilmachung der Armee zur Herbeischaffung der Pferde durch Land-Lieferungen; vom zZästen desselben Monates und Jahres; die Allerhoͤchste Declaration uͤber die Anwendbar— keit der 55. 76 bis 79, Tit. 10, Th. 2 des Allge— meinen Landrechts auf die Anmaßung geistlicher Amtshandlungen; vom g. Maͤrz d. J.; und die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 15ten dessel— ben Monates, wegen Anwendbarkeit der Verord— nung vom 14. December v. J. auf die gutsherr— e nnn han Regulirungen, Gemeinheits-Theilun⸗
gen und Abloͤsungen. Verlin, den 14. April 1834. Debits-Comtoir der Allgemeinen Gesetz— Sammlung.
— * 7
165165, 1516,
1517.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Köln ist an die Stelle des Pfarrers Mertens der bis, hzerigt Nepetent im katholisch-theologischen Convictorium zu Bonn, p. J. Uerlichs, zum Pfarrer in Vilip ernannt worden.
Angekommen Der General-Major und Commandeur der dten Infanterie⸗Brigade, von Diericke, von Stargard.
Abgereist: Der Beneral-Major und Commandeur der zten Kavallerie⸗Brigade, Graf von der Groͤben, nach Stettin.
Zeitung s⸗Nachrichten. ö
8 rtanttrt el ch.
Paris, 6. April. Da in den beiden Kammern der Kom⸗ nissions⸗Bericht gewohnlich uͤber die Annahme oder die Verwer⸗ fung eines Gesetzes entscheidet, so geben wir hier nachtraͤglich noch die Rede, womit Herr Girod in der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer die Annahme des Gesetz⸗Entwurfs gegen die politischen Vereine anempfahl:
„Meine Hercen, der Gesetz⸗ Entwurf, welcher Ihnen jetzt zur Be⸗ uthüng vorliegt, ist durch maͤchtige Beweggründe veranlaßt worden; et hat ernstliche Debatten angeregt; wichtige Interessen knuͤpfen ssch an denselben; Ihre Kommission war ihm eine gruͤndliche Pru⸗ ung schuldig. Ich werde die Ehre haben, Ihnen van der Sefül⸗ umz dieser Pflicht Rechenschaft abzulegen. Der 29ste Artikel des Etkaf-Gesetzbuches macht jeden Verein von mehr als 20 Perso nen, die jum Zwecke haben, sich täglich oder an bestimmten Tagen zu versam⸗ neln, um sich mit . literarischen, politischen oder anderen Gegenständen zu beschaͤftigen, von der vorlaͤufigen Genehmigung der Regierung abhaͤngig. Je noͤthiger die Anwendung dieses Arti kels würde, um desto mehr suchten sich die , Vereine . demselben zu entziehen; und vermittelst berechneter Zergliederungen, ver⸗ nittelst einiger fuͤr die Zzusammenkuͤnste etroffener Vorsichts Maßregeln war ihnen dies vollkommen gelungen. D er 29. Artikel muß also auf Ver⸗ ö eine von mehr als 20 Personen ausgedehnt werden, selbst fur den Fall, daß diese Vereine sich in Ablheilungen von geringerer Zahl theilen und daß fie sich nicht taglich oder an bestimmten Tagen versammeln. Dies geschieht nun durch den 1sten Artikel des Ihnen vorgelegten Gesetz Entwurfs. Die Bestimmungen desselben schie⸗ nen keiner Rechtfertigung zu beduͤrfen; dessenungegchtet erfuhren sie einen lebhaften Widerspruch, und man bestritt selbst ihr Prinzip. „Das Associatio ns Recht, sagte man, ist ein natuͤrliches Recht, dessen unverkummerte Ausübung die Gesellschaft sich erhalten muß. Ver⸗ einzelt ist der Mensch zu ohnmaͤchtig; in den Wissenschaften, in der Literatur, in der Staatswirthschaft koͤnnen große Resultate nur durch
die Vereinigung von Talenten ünd Kraͤften erreicht werden. Die
Buͤrger müffen sich auch zur Anwendung und Bewahrung ihrer ver⸗ fassungsmaͤß igen und politischen Rechte mit einander vereinigen. Man tann also nicht jeden Verein von einer vorlaͤufigen nach Will kühr zu ge⸗ waͤhrenden oder zu verweigernden Erlaubniß der Regierung abhaͤngig machen. Wenn es deren giebt, die gerechte Besorgniß erregen, wenn das Straf- Gesetzbuch nicht hinreicht, um verbrecherische Handlun⸗ gen, deren sie sich schuldig machen koͤnnten, zu unterdrücken, so möge man sie gehörig definiren und das Gesetz gegen sie allein in Anwendung bringen. Man verspricht den schlichten Versammlun⸗ gen, den nützlichen und harmlosen Vereinen eine Art von Duldung, ber wo würde eine Garantie fuͤr dieselbe seyn““ Diese Einwuͤrfe haben unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, und wir haben sie als sehr unhaltbar befunden. Wir sind der Mei⸗ nung, daß die Organisirung von Vereinen kein Recht, son⸗ dern nur eine Befugniß ist; daß in dem gesellschaftlichen Ver— bande jede natuͤrliche Befugniß nur von dem Gesetz und unter denselben Bedingungen, welche dieser Verband er⸗ heischt, den Titel und Chärakter eines Rechts empfaͤngt; daß zie Befugniß, Vereine zu schließen, wenigsiens eben so sehr zum
bsen als zum Guten irn , kann, uͤnd daß sie eben deshalb von gewissen Bedingungen abhaͤngig gemacht werden muß; daß sie, moͤge es nun eine Befugniß oder ein Recht seyn, wie jede andere Hefugniß, jedes andere Recht, gesetz lichen Beschraͤnkungen, die das Interesse der Gesellschaft erfordert und die Charte gestattet, unter⸗ worfen werden kann; wie die personliche Freiheit, welche die Charte 9 garantirt, deren Einschraͤnkung sie aber in den von dem Ge⸗ ttze vorgesehenen Faͤllen und in der von demselben vorgeschriebenen Form erlaubt; wie das Recht, seine Meinung zu verdffentlichen und durch den Druck bekannt zu machen, welches die Charte den Fran⸗ kisen zuerkennt, aber unter der Bedingung, daß dabei kein Ver⸗ oß gegen die Gesetze begangen werde, und bloß mit dem Vor⸗
Berlin,
*.
Allgemeine
14 ten April
Montag den
genthum, welches die Charte fuͤr unverletzlich erklaͤrt, waͤh⸗ rend sie doch dem Staate erlaubt, daß er dasselbe, unter der Bedingung einer vorläufigen Entschädigung, als Opfer for⸗ dern kann, und wahrend die Civil - Gesetze Bestimmungen über die Abtretung desselben enthalten. Wir sind der Meinung, daß, wenn diese Grundsaͤtze in Wahrheit unwiderleglich sind, sie auch angewandt werden muͤssen, und daß kein Verein ins Leben treten und offentlich wirken kann, ohne sogleich in den Hereich des Gesetzes zu fallen; daß die Gesetzgebung mit Hinsicht auf diejenigen Vereine, welche uns besonders beschaͤftigen, zu ver⸗ schiedenen Zeiten gewisse Bedingungen estgestellt hat; daß der 29iste Artikel des Straf- Gesetzbuches, der auch kuͤnftighin die Regel da⸗ fuͤe seyn wir, und der durch das neue Gesetz nur in seinen Bestim⸗ mungen erganzt und in seiner Ausführung gesichert werden soll, schon seit dem Jahre 1810 vesteht; daß sich bei der Revision der Charte in Jahre ez), so wie bei der Durchsicht des Straf-Gesetzbuches m Jahre 1852, keine Stimme hat vernehmen lassen, um die Aufhe⸗ bung desselben zu verlangen, und daß also der Gesetzgeber das Recht und die Vernunft auf seiner Seite hat, wenn er diese Vereine den— senigen Verpflichtungen unterwirft, die er fur nbthig erachtet. Und darf es wohl anders seyn? Sollte sich im Schoße des Landes unge⸗ straft eine mehr oder minder geheime Regierung bilden, organisiren und gegen die National-Regierung waffnen durfen? Wie, es duͤrf— ten sich Vereine in geordneter Feindseligkeit gegen die constitution⸗ nelle Gewalt aufstelken? Sie dürften laut erklaren, daß ihre Absicht dahin gehe, diefe Gewalt umzustuͤrzen, und sie durften ihre Handlun⸗ gen und Plane nur verheimlichen, wenn es ihr eigenes Interesse er— heischte In welchem civilistrten Staate konnte man dergleichen dul—⸗ den? Befragen Sie die Vergangenheit, befragen Sie die Meinung der aufrichtigsten und einsichtsbollsten Freiheitsfreunde, die Er⸗ fahrung der hoch herzigsten und geistreichsten Stagtsmaͤnner. Wird die Antwort nicht einstimmig lauten? Wird sie Ihnen nicht zurufen, daß dies eine unertraͤgliche Anarchie seyn wurde, daß die freisinnig⸗ sten Institutionen, die staͤrksten gesellschaftlichen Garantieen dabei eben fo zu Grunde gehen müßten, wie die unvoll kommneren Regie⸗ rungsformen? Bedenken Sie nun, ob Sie fur Ihre Zeit, fuͤr Ihr Vaterland eine solche Gefahr zu befürchten haben, und erwaͤgen Sie, was vor Ihren Augen vorgeht. Es bestehen Vereine, welche die Fahnen de? geäͤßlichsten Factionen aufßecken, deren Frankreich sich erinnert, dle deren Lehren verkuͤndigen, die sich immer mehr Mittelpunkte für ihre Wirksamkeit gruͤnden, die bei allen Wirren, bei allen die Gesellschaft tressenden Unfaͤllen auf dem Platze sind, um daraus fuͤr ihre Zwecke Nutzen zu ziehen, die mit Manifesten um sich schleudern, die dem verfassungsmaäßigen Thron offen den Krieg erklaren, die schon zu beklagenswerthen Kämpfen Anlaß gegeben ha— ben und sich noch siets zu neuen Unternehmungen ruästen. Die jetzi⸗ gen Gesetze aber reichen nicht hin, sie zu unterdruͤcken, wenn sie nicht erst ihr Attentat verwirklicht haben. Soll man sie nun ihre Ausschweifungen ruhig verfolgen, ihr Ziel ungehindert erreichen lassen? Bieser Meinung werden Sie nicht seyn, meine Herren; die Burger koͤnnen darauf ÄAnspruch machen, daß ihnen ihre Regierung Schutz und Sicherheit für ihre Person, ihr Vermögen, für ihre theuersten Interessen gewaͤhren, und so viel es an Ihnen liegt, wer⸗ den Sie dafur zu sorgen wissen.“ Nach dem der Redner sodann die verschie⸗ denen Artikel des Gesetz Entwurfs durchgenommen und den Inhalt der⸗ selben gerechtfertigt hatte, fuͤgte er hinzu „Soll dieses Gesetz nur eine be⸗ schraͤnkte Dauer haben? Ihre Kommission ist nicht dieser Ansicht. Freilich ist auch dieses Gesetz insofern nur temporagir, als es wie jedes Gesetz einer spaͤteren Revision unterworfen werden kann. Es kann eben so wenig, wie irgend ein menschliches Werk, auf Vollkommenheit Anspruch machen. Waͤhrend es fuͤr die jetzigen Verhaͤltnisse ange⸗ messen ist, wird es doch, sobald diese Verhältnisse sich aͤndern, durch diese oder jene Modificirung verbessert werden können. Aber un⸗ klug waͤre es, schon jetzt und in dem Gesetz selbst seine Dauer be⸗ stimmen zu wollen. Wer koͤnnte sie mit Sicherheit bezeichnen? Doch die Festsetzung eines solchen Termins wuͤrde noch eine schlim— mere Folge haben; man wurde dadurch das Gesetz als eine Beein— traͤchtigung des gemeinen Rechts, als eine nur durch die Noth⸗ wendigkeit zu entschuldigende Verletzung von Prinzipien, kurz als eines von den Gesetzen darstellen, die man Ausnahme Gesetze genannt hat, und die sich durch diese Benennung nicht eben Achtung und Gehorsam gewonnen haben. Das Ihnen vorgelegte Gesetz, meine Herren, wir glauben es schon dargethan zu haben, und wir muͤssen es laut wiederholen, traͤgt nicht diesen Charakter an sich. Es ist ein Gesetz fuͤr die Regierung des gesell—⸗ schaftlichen Verbandes, fuͤr die oͤffentliche Ordnung, das einen dauernden Platz in unserem Coder behaupten muß, außer daß eine oder die andere seiner Vorschriften nach den Zeitumstaͤnden abgeaͤn⸗ dert werden durfte. Sein Prinzip aber muß unveraͤndert bleiben. Wenn die Handlungen gewisser Vereine die Vorlegung des Gesetz⸗ Entwurfs motivirten so haben sie ihn seit dem Beginn der Dehat⸗ ten daruber noch nothwendiger gemacht. Ihre Kommission ist uͤber— zeugt, daß die Bestinimungen des Entwurfs von Wirkung seyn wer⸗ den, und hat daher die Ehre, Ihnen einstimmig die Annahme des— selben vorzuschlagen.“
Der Graf vyn Rigny hat gestern von dem Hotel des Mi— nisteriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten Besitz genommen und daselbst sofort den Besuch fast aller Mitglieder des diplo— matischen Corps erhalten. Man will wissen, daß Herr von Rigny das Portefeuille des auswärtigen Ministeriums schon laͤngst ambirt habe, und daß, als er sich fruͤher zur Uebernahme des See-Ministeriums entschlossen, solches nur in der Absicht geschehen sey, sich dadurch die Bahn zu dem auswaͤrtigen De— partement zu eroͤffnen.
Herr Duchatel, der neue Handels-Minister, soll, wie der Graf von St. Cricg, ein Anhaͤnger des Prohibitiv-Systems seyn, weshalb man besorgt, daß er auf die zahlreichen Reclama— tionen des Franzoͤsischen Handelsstandes um eine Ermäßigung der Zoͤlle keine Ruͤcksicht nehmen werde.
gegen Ende der kuͤnftigen Woche auf seinen Posten nach Neapel begeben. Er soll zugleich den Auftrag haben, um die Hand der Prinzessin Marie Antoinette beider Sicilien fuͤr den Herzog von Orleans foͤrmlich anzuhalten.
Der Gouverneur der Bank muß vorschriftsmaͤßig Inhaber von 100 Bank-⸗-Actien seyn. Diesem Umstande messen Einige das Steigen der Bank-A ctien an der gestrigen Boͤrse bei, da der Graf von Argout sich jetzt in der Nothwendigkeit befindet, 100 solcher Actien anzukaufen; nach dem gegenwartigen Course bedarf es hierzu eines Kapitals von 180,060 Fr.
Die Gazette des Tribunaux enthaͤlt einen kurzen Be— richt uͤber die gestrige Sitzung des Rechnungshofes, in welcher
behalt, daß keine Censur mehr stattfinden solle; wie das Ei⸗—
der 90 jaͤhrige Marquis Barbé⸗Marbois, bisheriger erster Praͤ—
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Der Graf Sebastiani wird sich, wie man vernimmt, bereits
sident, von diesem Kollegium Abschied nahm. Es wurde bei die— ser Gelegenheit ein eigenhaͤndiges Schreiben des Koͤnigs vorge— lesen, mittelst dessen der Monarch dem langjaͤhrigen Staatsdie— ner sein Portrait zum Andenken schickt.
Fast alle hiesige Blätter geben heute ihre Meinung uͤber das neue Ministerium ab. Keines von allen, mit Aus— nahme des Journal de Paris, ist mit der Zusammenstellung desselben zufrieden; ja, die Angriffe auf Herrn Persil sind noch aͤrger, als fruͤher auf Herrn Barthe. Der Con stitutionnel
sagt: „Wir wollen gegen die neuen Minister nicht unge— recht seyn; war aber wohl Herr Persil der Mann fuͤr das Justiz-Ministerium, er, — dessen feindliche Gesin— nung gegen die Jury allgemein bekannt ist? Was Herrn
Duchatel betrifft, so ist er zu jung, als daß er die einem Mi— nister noͤthigen Erfahrungen haben koͤnnte; indessen hat er in finanziellen Eroͤrterungen eine große Gewandtheit gezeigt und wir wollen ihn daher erst nach seinen Werken beurtheilen. Daß Herr Guizot am Ruder geblieben ist, hat Jedermann verwun— dert; seine Gegenwart wird immer ein Hinderniß fuͤr das Mi— nisterium seyn. Nicht, daß es ihm an Kenntniß und Talent fehlte, aber er gehoͤrt jener doctrinairen Schule an, die sich die Ueberlieferungen der Resrauration allzutief eingeprägt hat; seine oft gewagte Rede hat gegruͤndete Zweifel uͤber seine wahre An— haͤnglichkeit an das Prinzip der Juli-Revolution erregt, und es wird ihm sehr schwer werden, das Vertrauen wieder zu gewinnen, das sich in politischen Dingen ganz von ihm entfernt hat. Im Uebrigen glauben wir, daß die gegenwartige Zusammenstellung des Ministeriums eine bloß pro— visorische ist, um gluͤcklich das Ende der jetzigen Session zu er— reichen.“ — Im Courrier frangais liest man: „Mit einem Großsiegelbewahrer wie Herr Persil zeigt sich uns die Goͤttin der Gerechtigkeit nur noch mit dem Schwerdte bewaffnet; Die Wagschaale ist bei Seite gelegt worden. Herr Persil besitzt je⸗ nen Feuer⸗Eifer, dessen man bedarf, um einer Partei zu gefal⸗ len; es wird ihm an augenblicklichen Siegen nicht fehlen, eben so gewiß ist es aber auch, daß er die Regierung dem Abgrunde zuführt. Herr Duchatel hatte sich im Laufe der Berathungen aber den Traktat mit den Nord⸗Amerikanischen Freistaaten kuͤhn auf das Gebiet der Politik gewagt und es in der That durch seine Rede dahin gebracht, daß fast unmittelbar darauf der Traktat verworfen wurde. Kein Wunder also, daß die Regierung ihn fuͤr die Launen der Maporitaäͤt rächt und ihn zum Minister ernennt.“ — Der Temps spricht sich folgendermaßen aus: „Das Ministerium gleicht einem alten Kleidungsstuͤcke, das man noch einmal ausflickt, ehe man es ganz bei Seite legt. Bevor die Hoffnungen der Freunde der Freiheit und der Maͤßigung in Erfuͤllung gehen, mußte noch der Held der Requisitorien ans Ruder kommen. Beim Lichte betrachtet ist es so uͤbel nicht, daß dieser Versuch gleich jetzt ge— macht wird, damit man sich von der Unangemessenheit desselben uͤber⸗ zeuge. Die Hinneigung der Regierung zu den Grundsaͤtzen der Re⸗ stauration konnte bis jetzt noch hin und wieder zweifelhaft scheinen; sie ist es nicht mehr, seit wir sehen, welch ein reicher Lohn den ausschei— denden Ministern fuͤr ihre Unpopularität zu Theil wird.“ — — Nicht minder scharfe Betrachtungen stellt das Journal du Commerce, namentlich uͤber den Eintritt des Herrn Persil in das Ministerium an. — Der National giebt dem Mini— sterium den Namen des Persilschen und aͤußert ironisch, die Herren Thiers, Guizot und Duchatel koͤnnten stolz darauf seyn, sich um einen so wuͤrdigen Dolmetscher des unwandelbaren Ge— dankens zu reihen. Der Messager des Cham bres meint, mit dem Schwerdte des Herrn Soult, den Richtern des Herrn Persil und dem Stocke des Herrn Gisquet wuͤrde man Frankreich weit fuͤhren koͤnnen, insofern die Waͤhler sich nicht ins Mittel legten. — Die Quotidienne druͤckt sich in folgender Weise aus: „Was uns betrifft, so geht eine Ministerial-Veraänderung uns, im Grunde genom]mmen, wenig an, da in unseren Augen die Veraͤnderung des Koͤnigthums die Hauptsache ist. Indessen hat der stattgehabte Minister, Wechsel in— soweit feine relative Wichtigkeit, als er den eigentlichen Zustand der Dinge und der Menschen getreuer als bisher zeichnet. Alles dreht sich jetzt um ein einziges Interesse: den Orleanismus“ — Die Gazette de France sagt: „Die Ernennung des Herrn Persil it das gluͤcklichste Ereigniß des Jahres 13834, das an guten Resultaten ohnehin schon so reich war. Wir hatten recht, als wir die Meinung aͤußerten, daß dieses Jahr ein Jahr der Krise sey: wir naͤhern uns der Entwickelung.“ — Das Journal des Débats schweigt uͤber die Ministerias Veraͤnde⸗ rung heute noch ganz. Lord Durham und Herr Ellice werden am gten oder 19ten d. M. die Reise nach Bruͤssel antreten.
In mehreren Stadwierteln, namentlich aber in dem Viertel St. Marçeau, haben ,. wieder Verhaftungen von Mit— gliedern der Volks- Geselsschaften stattgefunden.
Das Lyoner Blatt: „L'cho des travailleurs“, ist eingegan— en. Dagegen meldet der Courrier de Lyon, daß jetzt die aͤrber in die Fußstapfen der Seidenwirker träten und sich un—
ter einander verbuͤndeten, um ihre Meister zu zwingen, in ihre Forderungen zu willigen. Schon sollen mehrere Faͤrbereien mit dem Interdikte belegt worden seyn. Die sogenannten Mutuel— listen haben, 2540 an der Zahl, eine Protestatien gegen das Gesetz uͤber die Vereine unterzeichnet; sie erklaren in derselben, daß sie sich unter keiner Bedingung diesem Gesetze unterwerfen und daß sie ihren Verein aufrecht zu erhalten wissen wuͤrden.
Großbritanien und Irland.
London, 6. April. Der Spanische Gesandte, Graf von Florida⸗ Blanca, der sich auf seiner Reise von Madrid hierher längere Zeit in Paris aufhielt, wird heute in London erwartet.
Der Morning Herald versichert, daß der Fuͤrst Talley⸗ rand, ungeachtet aller Geruͤchte vom Gegentheil, durchaus nicht die Absicht habe, seinen Gesandtschafts-Posten am hiesigen Hofe
aufzugeben, und daß Herr Dedel, der Niederländische Gesandie
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