1834 / 106 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S, 000 Pfd. Sterl. jahr⸗ e Schulden bestimmt; da die so soll dieselbe auf 000 Pfd. Sterl.

ren jetzt stuͤndlich zwischen Glasgow Mangel an Erfahrung von Seiten als erwartet wurde. der dem Obersten Ma— Wharf aus in hiesiger Umge enen Bodens in 181 lich leider der Kessel eines wodurch vier Menschen schwer ver— Haͤuser beschaͤdigt wurden,

Zimmerleute kein Bier mehr von

Thomson. Jene Abgabe brin lich ein und war fuͤr staäͤdtisch großentheils abgetragen sind, herabgesetzt werden.

Die Dampfwagen fah und Paisley, doch wegen der Maschinisten, noch nicht so schnell, gegen legte neulich ein ah cerone gehort, von Paddingten 5 (Engl.) Meilen trotz des sehr uneb nuten zuruͤck. Zu Manche Dampfwagens gesprungen, ge nahgelegene den Handwerker-Vereinen geh und Maurer haben den Beschluß gefaßt, ; he und Delafleld zu trinken, weil diese sich wei⸗ Dienst zu nehmen, die Mitglieder jener Ver⸗

gt etwa 4

nlicher Wagen,

ster ist neu

letzt und eini

den Herren Com gerten, Leute in eine sind.

In der vorigen Woche verhéftet, die sich wegen veruͤbten M tet hatten.

wurden zu Liverpool 5 Individuen oͤrdes aus Irland gefluͤch—

Mieder lan d e.

Aus dem Haag, 10. April. zweite Kammer der Generalstagten in ihren Unter suchung der Veränderungen beschaͤftigt, dels-Gesetzbuch in Vorschlag gebt nehmen nach werd digung der neuen u treffenden A

eute hat sich ectionen mit welche fuͤr das Han— acht worden sind. Kammer nach Erle—

Gestern und

en die Mitglieder dieser Finanz-Vorschlaͤge und der in dem Civil-Ge— enderungen nach ihrer Heimat zuruͤck— s wird bezweifelt, daß auch noch politische Gegenstaͤnde wiewohl bei der Diskussion

zur Sprache gebracht werden sollen, des Gesetzes über die Zinsenzahlung mancher Anlaß wahrgenom⸗ men werden durfte, um auf jene Gegenstände zuruͤckjukommen.

Die Reise der Königl. Familie nach Amsterdam wird, dem Vernehmen nach, am nächsten M

Die angekuͤndigte allgemeine regt um so weniger die besondere kums, als eine solche Musterung in jedem Jahre einmal statt⸗ Diesmal wird dieselbe vielleicht etwas ausge— ll nach Einigen so—

ontage stattfinden. Inspection unseres Heeres er— Aufmerksamkeit unseres Publi⸗

zufinden pflegt. dehnter seyn,

weil der Prinz⸗Feldmarscha ar auch Se.

Maj. der Koͤnig bei der Musterung zugegen Da nicht einmal die Beurlaubten dazu einberufen so laͤßt sich schon hieraus abnehmen, daß keine kriegeri⸗

„Man ist hier sehr begierig, den die letzten Bruͤsseler Vorfaͤlle in te Regierung Leopold's ihre Stuͤtze hervorbringen werden; man wuͤnscht zu erfahren, wie Ministerium Ludwig Philipp's geneigt seyn solchen Staatsmaäͤnnern zu und Haupt⸗ aub uͤberlassen

sche Absicht zum Grunde liegt.

Das Handels blad sagt: den Eindruck zu kennen, Paris und London, von wo d Quittung ertheilt. Dies ist die reine lasse jedem ehrenwerthen Manne die Sorge, die beiden Stuͤrme, deren Schauplatz mein Haus war, zu qualificiren. Mehrere schlecht unterrichtete Zeitungen haben den Helden vom 5ten und 6ten Tugenden angedichtet, die sie nie kannten. Glaubt man diesen Blaͤttern, so haͤtten die Menschen aus dem Poͤbel sich be— gnuͤgt, zu zerstoͤren. Ich fuͤr meinen Theil kann bezeugen, daß sie so viel gestohlen als zertruͤmmert haben, und daß sie keine Achtung fuͤr die Personen hatten. Sie haben mir eine starke Summe Geld, viel Silberwerk, mehrere Kleinodien und fuͤr ei— nen bedeutenden Betrag Waaren geraubt, die mir seit der Zeit, wo ich mein Gewerbe als Kaufmann niedergelegt hatte, uͤbrig geblieben waren. Ich habe gesagt, daß die Verwuͤster und Pluͤnderer die Personen nicht geachtet haben; meine fast 70 jaͤh rige Gattin mußte sich ihrer Wuth dadurch entziehen, daß sie uͤber die Daͤcher durch eine enge Oeffnung eine Zuflucht suchte; so stieg sie in Begleitung meiner Tochter bei einem wohlwollenden Nachbar hinab, dem ich hier oͤf— fentlich meinen innigsten Dank bezeige. Zwei meiner Soͤhne, durch die Vandalen-Scenen, deren Zeugen sie waren, erbittert, setzten den Wuͤthendsten einen gerechten Widerstand entgegen und verdankten ihr Leben nur fast unerklärlichen Umständen. Was man kaum begreifen kann, ist, daß zahlreiche vor den Thuͤren eines allen diesen Schrecknissen preisgegebenen Hauses aufgestellte Soldaten bis zum Ende derselben ruhige Zuschauer blieben. Aber sie mußten dies auf Befehl seyn. Zwei Offi— ziere, die ich im noͤthigen Falle wieder erkennen wuͤrde, erklaͤr⸗ ten, daß sie nicht einschreiten durften. Auf diese Weise konnte daher der Poͤbel den ganzen Morgen des Sonntags (65. April) pluͤndern, zerstoͤren und sogar ungestraft toͤdten. Ich uͤberlie fere diese Thatsache der Oeffentlichkeit, damit sie, wie sie soll, bei der Untersuchung, die man vorbereitet, als Aussage diene.

weit das neue duͤrfte, die Hand der Freundschaft leihen, welche stundenlang die Belgische Reside stadt der greulichsten Pluͤnderung und dem konnten, bevor sie etwas dagegen gethan haben.“

Dasselbe Blatt sagt: „Die aus Frankfurt a. M. ein— gegangenen Nachrichten bestäͤtigen die guͤnstige wir von einer baldigen Erledigung der Luxemburgi genheiten hegen.“

Meinung, schen Angele⸗

Belgien.

Der Köoͤnig ritt bei der vorge— u an der Fronte der Truppen zweimal entlang, und rd er durch die Acclamationen der Truppen und einer zahlreichen auf den Boulevards versammelten Menge

Bruͤssel, 11. April.

strigen Heerscha jedesmal ward

Courrier erhebt unter dem 10. April abermals seine Stimme gegen die Minister. Man kann sich kaum vorstellen“, in dem genannten Blatte, „wie viel Luͤgen ersonnen Publikum verbreitet werden, um den wahren Charakter der Ereignisse vom 65. April zu entstellen. ganzen Sache lege ein Komplott der Vereinigung mit Frankreich bezweckt, und man schon die Straßen zu nenn ausgehängt werden sollte. April verriethen eine entdeckte und deshalb nur gebrochene Verschwoͤrung gegen die Regierung, Herrn Frangois zu danken habe, in Athem zu erhalten, wöchentlich eine Verschwoͤrung entdeckte. Nichts Seltsameres kann es geben, als die Details, die man ch von dem Staatsstreiche erzählt, dessen Ausfuͤhrung nun ver— Zwölfhundert Verschworne seyen unter fingirtem Na— men von Paris in Bruͤssel angekommen, nur das Thor, durch das sie gekommen, hat man vergessen mit anzugeben; auf ein verabredetes Zeichen sollten sich diese mit unsern Pluͤnde⸗ rern vereinigen, die rothe Fahne aufstecken, auf dem Thurm der Gudula⸗Kirche die Sturmglocke laͤuten, die Regierung stuͤrzen und alsdann auf Paris losruͤcken, um Ludwig Philipp zu ver— jagen. Herr Armand Carrel habe sich, heißt es, in Bruͤssel ein⸗ gefunden, um den Aufstand zu leiten, und wir wissen nicht, ob der General Ramorino nicht ebenfalls ein Kommando bei dieser hat. Unter der Decke solcher Laͤcherlichkeiten hofft man das Geschrei des Unwillens, das sich uͤber die Un. thäͤtigkeit des Ministeriums von allen Seiten erhoben hat, zu ersticken. Und es finden sich leichtglaͤubige Narren genug, die diesen Roman fuͤr Wahrheit halten. Wie laͤcherlich diese schlecht Fiction von einer Verschwoͤrung gegen die jetzige Ordnung der Dinge ist, leuchtet Jedem ein, der nur den vierten Theil der Ereignisse abersieht. nicht Worte der Liebe und Huldigung auf der Zunge, waͤhrend ihre Haͤnde gegen das Eigenthum ihrer Mitbuͤrger wuͤtheten? Es lebe Leopold, der König der Bel— Tod den Holländern! st den Truppen ein Lebe— als diese sich aller kräftigen Maßregeln enthielten? . t die gesunde Vernunft der Bruͤsseler in Zweifel ziehen, wenn man sich schmeichelt, mit Huͤlfe solcher trivialen Histoͤrchen ihre Unzufriedenheit und die mit allem Fug! und Recht gegen die Regierung erhobene Anklage zu beschwich— . Der Ind é pendant, ein Blatt, das sich zum Echo sol— Absurditäten macht, fragt uns, was diejenigen, die sich uͤber das Verbot der Auffuͤhrung der Stummen von Portici unwil— lig geäußert hätten, damit bezweckten. Wir haben darauf nur dies zu erwiedern, daß die Nachgiebigkeit, wovon man einen Be⸗ weis lieferte, als man am Sonntag Morgen die Auffuͤhrung autorisirte, ein harter Mißgriff war und das nach den Ereig— nissen des Tages ersolgende Verbot des Stuͤckes eine unverzeih⸗

liche Schwäche der Gesinnung verrieth. Denn nun konnte diese Oper gar nicht mehr auf Leute wirken, die, wie Bruͤssel bezeu⸗

gen kann, solcher Aufregung keinesweges mehr bedurften, um

aufgeregt und aufwieglerisch zu seyn.“

Bald sagt man, der Partei zu Grunde, die eine eht so weit, en, in denen die Franzsͤsische Fahne Bald heißt es, die Ereignisse des 6. theilweise aus⸗ deren Aufspuͤ⸗

man dem der, um sich

eitelt sey.

Expedition erhalten hat.

komponirte

Trugen die Pluͤnderer denn

Schrie man denn nicht: Nieder mit den Orangisten!

We hte di, wnber von denen die erste folgender rachte

einer Abschaͤtzung und Verguͤtigung der am 5ten und 6Gten d. M. stattgefun denen Raͤubereien und Verwuͤstungen, an die Stadt Bruͤssel ergangenen Aufforderungen zufolge, hält es die ssädtische Behörde für nothwendig, uͤber die beklagenswmwerthen Thatfachen, so wie uͤber die Umstaͤnde, die denselben doraus⸗ gingen und sie begleiteten, so viel nur irgend moglich, Aufklaͤ—⸗ rung zu gewinnen, um dadurch, so weit es in ihrer Macht steht, den Einwohnern die Last zu erleichtern, welche, kraft des Gesetzes vom 10. Vendemiaire des Jahres 1V., aus den For— derungen der betheiligten Eigenthuͤmer auf dem Wege Rechtens ihnen erwaͤchst. Dem gemäß ergeht, in Folge des unter dem gestrigen Datum vom. Minister— Conseil erlassenen Edik— tes, Seitens des Buͤrgermeisters und der Schoͤffen der Stadt, an alle diejenigen, welche uͤber die Anstifter, Urheber oder Theilnehmer der stattgehabten Unordnungen, so wie aber einzelne Umstaͤnde, die von unseren friedlichen Mit— buͤrgern die durch das Gesetz angedrohte schwere Verantwortlich keit abwenden zu koͤnnen geeignet seyn duͤrften, naͤhere Auskunst

nicht selbst

In der That, es heiß

A30

Der „Mercure“ sagt: „Nicht nur der Fuͤrst von Ligne hat Belgien verlassen, sondern auch die Familie des Herrn von Trazegnies, die Gräfin v. Lalaing und die Herren v. Bethune,

Vater und Sohn, sind von Bruͤssel abgereist.“

Der wieder erschienene Lynx erklärt, er werde fortfahren,

diejenigen Lehren zu verfechten, deren Vertheidigung er sich gewidmet habe; keine Ruͤcksicht werde ihn davon abhalten, er werde jedoch die Bekanntmachung der Subscriptiens-Listen fuͤr 9 Ruͤckkauf der Pferde des Prinzen von Oranien nicht fort— etzen.

Herr Schovaers, Eigenthuͤmer des mehrerwaͤhnten Gesell—

schafts⸗Lokals in der Rue de LEveque, das am 6. April verwuͤstet ward, macht in den Bruͤsseler Zeitungen ein Schreiben bekannt, worin es heißt: „Nie war ich offener oder heimlicher Anhaͤnger des Hauses Oranien; nie habe ich durch Worte eder. durch meine Unterschrift politische Gesinnungen geäußert, die dem Wohl meines Vaterlandes zuwider waren. Ich war unserer Revolu— tion von Anfang an von Herzen ergeben. Von einer andern Seite haben alle Mitglieder meiner Familie meinen aufrichtigen Wunsch getheilt, Belgien frei und gluͤcklich zu sehen. Mein aͤl— tester Sohn erhielt im Jahre 1836, als Belohnung seiner in den September⸗-Tagen der National⸗Sache geleisteten Dienste, eine Stelle im Finanz-Ministerium, die er noch versieht; der juͤngste meiner Soͤhne (ich habe deren nur drei, wovon einer seit langer Zeit aus dem vaͤterlichen Hause entfernt ist) hat sich nicht min— der muthig, nicht minder eifrig an jenen denkwürdigen Tagen bezeigt, und als der Augenblick kam, wo das Vaterland den Bei⸗ stand aller seiner Kinder verlangte, um einen unerwarteten An⸗

griff zuruͤckzuschlagen, sah man ihn in den Reihen der ersten Kaͤm—

pfenden; er hatte indeß erst das Alter von 17 Jahren erreicht. Dies ist die Familie, welche ein niedertraͤchtiger Poͤbel zu zwei verschiedenenmalen alle Schrecknisse der Pluͤnderung und Ver— wuͤstung fuͤhlen ließ. Ich muß mich nothwendig erklaren, wie so eine Gesellschaft, der man feindselige Gesinnungen gegen das Va— terland vorwirft, ihr Versammlungs-Lokal bei mir hatte. Diese Erklarung ist leicht zu geben, und hier ist sie: Zwei oder drei Personen schlugen mir vor 8 Monaten vor, ihnen zwei schoͤne Sale zu vermiethen, die mir unnuͤtz waren, und die ich an einen Privatmann vermiethen wollte; diese Personen wollten, wie sie sagten, dort eine Gesellschaft begruͤnden; welche den Namen „So— ciets du Cercle“ fuͤhren wuͤrde, ein Name, den sie wirklich an—̊ nahm. Ein Kontrakt war nach einem langen Zeitraum seit den ersten Besprechungen ausgefertigt, und als einige Freunde mich von dem in Kenntniß setzten, was das oͤffentliche Geruͤcht uͤber den Zweck der Stifter jener Gesellschast verbreitete, hatte ich nicht mehr das Recht, die angenommene Miethe aufzuheben. Uebri— gens stand ich mit jenen Herren in keiner anderen Verbindung, als

jener eines Eigenthuͤmers, der seinem i e, Miethsmanne Fahrheit, und ich uͤber—

P. G. Schovgers, Eigenthuͤmer des verwuͤsteten Hauses, Rue de 1Eveque, Nr. I9g.“ Zahlreiche Haussuchungen sind durch die Polizei⸗Kommissare,

in Begleitung der Agenten der oͤffentlichen Sicherheit, bewerk— stelligt worden. Sie haben zur Entdeckung einer großen Menge Effekten gefuͤhrt, die auf das Stadthaus gebracht wurden. In einem kleinen Hause der Rue du Nord hat man unter anderen Gegenstaͤnden kostbare aus den verwüsteten Haäusern herruͤhrende Teppiche gefunden, die vollkommen erhalten sind. Anderwaͤrts, in der Rue des Epingles, bemaͤchtigte man sich 40 silberner Couverts, zweier ebenfalls silberner Armleuchter ꝛc. Von der anderen Seite bestaͤtigt es sich, daß die meisten Privat⸗-Leute, welche die Opfer des 6. April waren, den besten Theil ihrer kostbaren Moͤbel gerettet haben. Man schaͤtzt den durch die ver— schiedenen Pluͤnderungen verursachten Schaden auf 4 Mill. Fr.

Unter den vorgestern in den Vorstaädten Verhafteten bemerkt

man vier Fremde von verdaͤchtigem Aussehen, welche den Poͤbel anrrizten, mehrere zu Florest und in der Umgegend gelegene Haͤuser zu verwuͤsten.

Der Buͤrgermeister und die Schoͤffen der Stadt Bruͤssel haben unter dem 10. in,, Bekanntmachungen erlassen, eise lautet: „Mehreren, Behufs

Fremden Liste erlassenen Verordnung streng Folge zu leisten.

monstrationen wurden noch vor zwei Hau von Namur gemacht, allein sie h

Ueberrest des Tages ging ruhig voruͤber.“

Magistrats hat viel Gutes bewirkt.

soll bis zum Widerruf vollzogen werden.

Vor

Sonnabend Morgen Be

Volk aufgefordere hätte, gegen das Eigenthum wir wollen nicht sagen der Minister aber des Koͤnigs, seiner Familie und Aller, die ihm zugethan sind, zu wuͤthen: wuͤrden da die Hrn. Lebeau und Rogier nicht wirksamere Vorsichts - Maßre— geln getroffen haben? Wuͤrde man das Uebel erst haben ent stehen und anwachsen lassen, um ihm dann zu steuern? Wuͤrde man erst am naͤchsten Tage nach den Truppen der Nachbarscha geschickt haben? Obschon die Bruͤsseler Ereignisse zu Lüttich, Gent und Antwerpen ploͤtzlich die größten Besorgnisse erregten, haben die schleunigen und energischen Maßregeln, die man in den ge— nannten Staͤdten traf, dennoch alles drohende Unheil verhuͤte, das nur vor den Augen der Minister sich vollzogen hat, die kel nesweges uͤberrascht wurden von den Ereignissen, sondern sie voraussehen mußten. Seit drei Jahren ist unsere Constitution in Wirksamkeit getreten, alle Staats,-Kraͤfte sind in gesetzmaͤßt⸗ ger Thaͤtigkeit, die Administration ist vollstaͤndig organisirt, die Armer in Betreff der Starke wenigstens auf einem ansehnlicheren Fuße, al es in gewoͤhnlichen Zeitlaͤuften fuͤr die Dauer möglich seyn wird, alle Functionen sind geordnet, alle n . des Staats geoͤffnet und stehen der Regierung zu Gebot nach welcher Garantle soll der ruhige Bürger sich noch umsehen, wenn sein Eigenthun bei diesem gesetzmaͤßigen Zustand der Staats Verhaͤlmisse dennoch der Pluͤnderung und Verwuͤstung bloßgestellt ist?ẽ ) Welcher Fremde wird es noch wagen, sich in einem Lande niederzulassen, wo Personen wie Eigenthum so seltsam von der Regierung be— schuͤtzt werden und die verruchtesten Angriffe auf beide nicht allein möglich, sondern gar leicht ausführbar sind? Welcher Belgier kann fernerhin sein Haupt ruhig niederlegen?“

Deutschland.

Dresden, 12. April. In der fort

pril. gesetzten Berathung der zweiten Kammer uͤber das Budget 1. eren, Kunst⸗, Gewerbs, und aͤhnliche Vereine beantragten Unterstiz⸗ zungen, im Ganzen mit 3620 Rihlrn, in Frage. Darunter be—

fanden sich 500 Rthlr. fuͤr den Sächsischen Kunst— : Un⸗ terstuͤtzung ausgezeichneter und N ä nb

statistischen Vereins u Unterstuͤtzung des zu Unterstuͤtzung der oͤkono⸗ Die berichtende Deputation beantragte den fuͤr den Kunst-Verein, da derselbe hin⸗ terstuͤtzung des Buch⸗ lethzins fuͤr des auf ilungs-Lokal der Nach einer Mit⸗

1500 Rthlr. zu Unterstuͤtzung des onigreich Sachsen, 130 Buchhandels, 490 Rthlr.

zu geben im Stande sind, hiermit die dringende Aufforderung solche unverzuͤglich einem der Mitglieder des Kollegiums zu be, richten, welche taglich, von Mittags 2 Uhr ab, auf dem Rath— hause in dem Zimmer, das an den Sitzungs⸗Saal siößt, derglei, chen Mittheilungen entgegennehmen werden“ In der zwel— ten Bekanntmachung werden alle Gastwirthe und Haus-Eigen thuͤmer, welche fremde Personen bei sich aufgenommen oder den— selben eine Wohnung in ihrem Hause vermiethet haben, aufge. fordert, der am 15. Oktober 1831 Behufs der Fuͤhrung einer

Societaͤt. fall der 500 Rthlr. e Mittel besitze. Die zur Un agte Summe befaßt den M Regierung genommene Versamn ahrend der Leipziger Messe.

es Regierungs-Eommissairs wird jedoch gegen, absichtigt, zur Herstellung einer Buchhaͤndler⸗-Boͤrse auf der Universitàaͤt zu Leipzig ein altes Gebaͤude zu er— sselbe neu aufzubauen und dem Zwecke gemäß einzu— Seiten der Regierung mit Einrechnung der rliche Beihuͤlfe von 750 Thlr. bereits bewil— Die Deputation stimmte ebensalls fuͤr diese Wegfall der fuͤr

liche eigen cl beantr ichnung der huchhündle

Die Bruͤsseler Stadt⸗Anleihe ist von auf 92 gesunken.

Löwen, 9. April. Hier einige Details uͤber die Auftritte deren Schauplatz unsere Stadt war: „Am 7. gegen halb 8 Uh Abends bildeten sich auf dem großen Platze Gruppen, worunter man Individuen bemerkte, welche die Gemuͤther aufreizten. El, nes dieser Individuen ward verhaftet und nach der Sicherheit, Kammer gebracht. Kurz nachher zogen diese Gruppen schnell in die Bruͤsseler Straße und schleuderten einen Hagel von Steinen nach den Fensterscheiben eines dem Hrn. Schouten v. J Escaille gehörenden Hauses, und einige Menschen drangen in dasselbe ein Dlese zertruͤmmerten einige Moͤbel in dem Salon des Erdgescho ses und zerschlugen ein Kabriolet, das unter dem Einfahrts Thore stand. ie Linien⸗Truppen, die Gendarmerie und die Autoritz— ten eilten nach dem Schauplatz der Unordnung und die Angrei— fenden zogen sich zuruͤck. Da dieses Haus jedoch auf dem oͤffent— lichen Platze lag, so warfen einige Individuen fortwaͤhrend von Zeit zu Zeit aus der Ferne Steine nach demselben, und erst spi ter in der Nacht ward die Ruhe auf diesem Punkte gaͤnzlich wie— derhergestellt. In der Bruͤsseler Straße zerstreut, zogen die Grup pen nach dem „Volksplatze“ und bildeten sich von Neuem vor dem Hause des Herrn Wouters von Broukout, dessen Fenster scheiben und Laͤden durch Steinwuͤrse zertruͤmmert wurden. Die Truppen verfuͤgten sich nach diesem Orte, und nur mit vieler Muͤhe verhinderte man die Angreifenden, weiter zu gehen. Die Menge zog sich erst gegen 11 Uhr Abends zuruͤck. Einige De,

ö. in der Straße atten keine Folgen. Gestern (Sten) Morgens bildeten sich die Rotten wieder und ein Steinha— gel ward von Neuem in der Bruͤsseler Straße gegen das Haus den Herrn Schouten von l'Escaille geschleudert. Die Truppen ku men an, und da die Zahl der Angreifer nicht groß war, so wut. den sie bald zuruͤckgedraͤngt. Gegen 10 Uhr war die Ruhe her, gestellt; eine Eskadron Lanzenreiter ward Nachmittags erwartet, Posten wurden an die Stadtthore gestellt, um dort jedes von auswärts kommende verdächtige Individuum zu verhaften. Der

wozu von hlr. eine jäh at worden ist. stim

dagegen erklaͤrte sie sich fuͤr den sche Societaͤt in Ansatz gebrachten 490 Thlr., weil einer Unterstuͤtzung aus der Staats-Kasse nicht mehr be⸗ Der Abgeordnete Axt trug darauf an, die wegfallende är den Kunst-Verein dem statistischen Verein zuzuwen— Wichtigkeit der Verbreitung statistischer bisherige Vernachlaͤssigung derselben in tatistik besonders fuͤr stän⸗ hr einflußreich sey, wo oft statistische An— Abstimmung herbeifuͤhren koͤnnten. Bei Besteuerung habe man nicht einmal ge— m Lande seyen; selbst bei der e uͤber die Wahl-Bezirke solle eine Unge— haben, ob ein Ort eine Stadt sey, oder Minister von Zeschau erwiederte, als Praͤ— daß die Mitglieder sich nicht ent— eine Gratification anzunehmen, da es si Position bloß um Bestreitung der Bu— geordnete Axt seinen Antrag fuͤr den Leipziger

indem er auf die sse und die n hinwies. Er bemerkte, wie die S iche Verhandlungen se aben eine ganz andere Diskussion uͤber die wie viel Abfassung der Bericht woißheit stattgefunde ich. Der Staats⸗ statistischen Vereins,

Ritterguͤter i

schließen wurden, är sie beantragten Kosten handele, worauf der Ab

In Betreff der 750 Rthlr, l vdemerkte der Abgeordnete Clauß, wie es zwar daß von Seiten der Staats-Regierung auf die der staͤndischen Verwilligung isammenseyns derselben, daß unterstuͤtze und den Refe— ation nur fragen walle, auf wie viel Jahre man erlich erachtet. Nachdem der Re— t, man habe vorlaͤufig angenommen, daß die Beihuͤlfe s-Kasse vielleicht einige dreißig Jahre fortdauern Minister v. Carlowitz das Wort: des Deutschen Buchhandels Frank— von wo er sich nach Leipzig gezogen. abe ihn jedoch niemals direkt unter— Bildung im Lande erhoͤht und ver— des großen literarischen genuͤtzt, eine Zahl von vielleicht nahe an Menschen ernaͤhrt und ein Waaren Umsatz Millionen Thaler

uchhande sberraschen könne, sage eingegangen worden, während des Be

heduͤrfe, und zwar hl die Anforderung

er aber gleichwo renten der Deput die betreffende ferent entgegne aus der Staat (iznne, nahm der Staats fruher sey der M surt am Main gewesen, Die Sächsische Regierung h obwohl durch ihn die es-Universitaͤt mittelst

Summe fuͤr erford

dittelpunkt Löwen, 10. April, 10 Uhr Abends. Die letzte Nacht war vollkommen ruhig; man traf nicht einmal, obgleich ein Festia war, die gewohnlichen Betrunkenen an. Eine Proelamation de breitet, der Land Verkehrs wesentlich 2pY0 betriebsamen bewirkt word angeschlagen werde. muͤht, den Buchhan Anerbietungen zu direkte in Sachsen ganzlich welche auf die ler nicht ohne E rung vor einigen Jahren in so ein dis dahin fehlendes Versamn sorgte, das sich jedoch hebe das Streben, den Bu . en, fortbestanden, und es sey das Land nicht der Gefahr auszusetzen, ein Gewerbe, so zum Ruhme als zum N be daher gern die Gelegenheit ergriffen, welche eine namhafte Zahl der ausgezeichnetesten den Deutschen Buchhande und zugleich diesem großen Gew dem Lande lange Jahre hir einen bleibenden Beweis i Verein von Buchhändlern habe den Plan Buchhaäͤndler-Boͤrse in Leipzig, als gemeinsames und n Genossenschaft der mit Leipzig ver⸗ Nach diesem Plane solle zum

Lüttich, 11. April. Die Stadt ist fortwährend ruhig. Von heute an, und so lange die außerordentlichen Umstaͤnde fort dauern werden, ist der Theater-Direktor in Gemäßheit eincz Beschlusses des Buͤrgermeisters und der Schoͤffen gehalten, die Theaterstuͤcke, die er auffuͤhren will, vorläufig dem Magistrate vorzulegen und dessen Genehmigung abzuwarten. Dieser Beschluß

en, dessen Betrag jährlich uͤber

In mehreren Laͤndern habe man sich be— de an sich zu ziehen, und es seyen große n Unterstuͤtzungen geschehen, deren er Umständen,

entbehrte. Buchhaͤnd⸗

Stimmung vieler indruck geblieben, sey die Säͤchsische Regie— veit eingeschritten, als sie fuͤr alungs-Lokal der Buchhändler Inzwischen

Das Journal de Linge, welches den ebigen Artikel det augwar igen

Courrier Belge mittheilt, bemerkt dazu noch Folgendes: ein Mann von Gewissen kann e , n, daß die , Schuldigkeit gethan hat, und welches auch ihre Motive sepn moͤchten, so viel steht fest, daß sie die beklagenswerthen Greuel haͤtte unterdruͤcken, wenn nicht ihnen vorbeugen koͤnnen, wah rend sie dieselben durch ihre Unthatigkeit gewissermaßen autori— sirt 9 Pamphlete waren verbreitet, welche die abscheulichsten rschlaͤge enthielten, um an der Partei der Orangisten ein Beispiel des Schreckens zu statuiren, und das Ministerium fuͤhltl sich nichts weniger als aufgelegt, diese Schmäͤhschriften zu um terdruͤcken. Einige Tage vor den Unruhen las man in den mo nisteriellen Blaͤttern vielmehr die gehaässigsten und leidenschaft lichsten Artikel gegen die Orangisten, und der Moniteur hat nicht fuͤr gut gefunden, auch nur im gexingsten diesen heftigen Ton zu ruͤgen, den die Blaͤtter seiner Partei erhoben hatten. An demselben Morgen, als die Pluͤnderungen begannen, enn hielt sogar ein Blatt, das als Organ des Ministeriums bekannt ist, die Liste der Subscribenten, deren Hotels man verwuͤstete Die Truppen der Stadt sind unthaͤtig gewesen, bis sie Befehl zum Einschreiten erhielten, und die am Sonntag Nachmittag herbeigezogenen , haͤtten eben so leicht schon am efehl zum Aufbruch erhalten können.

Wenn die Pamphlete, die den Pöbel aufreizten, an den Untet— zeichnern der Orangistischen Liste seinen Unwillen auszulassen, gegen die Regierung gerichtet gewesen waren, wenn man das

bald als ungeeignet gezeigt. chhandel Deutschlands von Leipzig wegzuwend Pflicht der Regierung

das ihm eben utzen gereicht, zu ver— Buchhändler darbot,

immer festzuhalten erbe, zur Erkenntlichkeit fuͤr die gewährten wichtigen Vortheile, hrer besonderen Gunst zu geben. Ein

in Leipzig fuͤr

zum Bau einer

bleibendes Eigenthum der ganze bundenen Buchhändler, entworfen. BVaue ein Kapital von 35,00 Rthlr.e, zu 3pCt, zinsbar, gegen llen betheiligten einheimischen und jaͤhrlich ein angemessener Beitrag m ungefähren Anschlage habe sich cit von jährlich 1050 Rihlrn. ergeben, auf taate die Unternehmer gerechnet, und

Actien aufgebracht und von a auswaͤrtigen Buchhandlungen entrichtet werden. zum Anfange ein Defi dessen Uebertragung vom S die Regierung habe 750 Rihlr. auf so lange uͤbernor dat Actien-Kapital getilgt seyn werde. Minister der Kammer die Bewilligung dieser Summe. Abgeordnete Sachße machte bem Thaler annehmen könne, die in andel in Circulation gesetzt wuͤrden. illionen rechnen, also mehr als die Hälfte des gan— das Land

Nach eine

Schließlich em

erklich, wie man 5 Millionen Deutschland durch den Buch— Davon koͤnne man auf keipzig 3 M zen Deutschen Buchhandels, was fuͤr Fer Wichtigkeit seyn muͤsse. erinnerte daran, erboten hätten, thek und auf die Universitäts-Bibliothek Werke, das im Buchhandel dort erscheine, ein Exemplar zu ge— ben. Damals sey der Vorschlag nicht angenommen worden, Anregung gekommen, wo aber dann Jetzt, wenn da— baare Summen , koͤnne wohl die diesen Antrag er—

von gro⸗ te von Friesen Buchhändler fruͤ⸗

Central ⸗Biblio⸗ in Leipzig von jedem

Der Abgeordne die Leipziger Dresdner

pater zwar wieder zur Schwierigkeiten entgegengesetzt worden seyen. von die Rede sey, daß de von der Regierung unterstuͤtzt werden solle Frage aufgenommen werd neuern und die Buchhaäͤnd neigt waͤͤren? Der Abgeordnete Eisen stu diese Ansicht, indem er bemerkte, man muͤ ben, was man gebe, und das, was man den te, wuͤrde bedeutend mehr seyn, als man ammer trat darauf dem Antrage der Deputation auf Bewilligung der betreffenden Summe einstimmig bei. uͤbrigen Antraͤge der Deputation wurden ebenfalls angenommen.

Die Kasselsche Zeitung vom ten iblatte ein Erkenntniß des Kurfuͤrstl. u Kassel in einer die Presse nach en Verfassung beruͤhrenden Sache. sterwald in Rinteln ließ ohne Konzession er dem Titel: Schaumburgisches Die Regierung unterdruͤckte hierauf Verleger zu 50 Rthlr. Strafe und

r Buchhandel durch

en, ob man nicht ler fragen wolle, ob sie nicht dazu ge— ck erklaͤrte sich gegen sse uneigennuͤtzig ge⸗ Buchhaͤndlern da⸗

fur abverla

Kassel, 11. April. dieses enthält in ihrem Be Ober ⸗Appellationsgerichts den Grundsaͤtzen der H Der Buchhaͤndler O eine periodische Schrift unt Volks biatt, erscheinen. das Blatt, verurtheilte den

431

Hierauf erhob der Verleger Beschwerde bei dem hoͤchsten Tri⸗ bunale, dem Ober⸗-Appellationsgerichte in Kassel, gegen den Staats⸗Anwalt. Es wird darin das angesprochene Konzessions— recht der Regierung auf Herausgabe von Zeitungen als unbe⸗ Cn h, sowohl nach fruͤheren Reichsrechten und dem jetzigen

undesrechte, als nach der Hessischen Special⸗Gesetzgebung, er— klärt; die Unterdruͤckung des Schaumburger Volksblattes dem gemäß „ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die Pri— vatrechte“ genannt; die angesetzte Strafe sammt der Androhung aufgehoben und dem Staats-⸗Anwalt aufgegeben, binnen einer von dem Obergerichte zu bestimmenden kurzen Frist die Zuruͤck⸗ nahme des Verbots des Schaumburger Volksblattes um so gewisser zu bewirken, als widrigenfalls das gedachte Verbot als gerichtlich fuͤr zuruͤckgenommen und der Herausgabe so wie dem Drucke der crwaͤhnten Zeitschrift nicht weiter entgegenste⸗ hend werde erklärt werden.

O e st em ei ch.

Wien, 10. April. Se. Maj. der Kaiser haben den Kur— fuͤrstlich Hessischen Staats Minister außer Diensten, Chevalier von Meysenbug, in den Freiherrn-Stand des Oesterreichischen Kaiserstaats erhoben.

Der Erzherzog Ferdinand von Este, General⸗ Gouverneur von Galizien, ist am Zten d. M. auf seiner Reise nach Sieben⸗ buͤrgen durch Pesth gekommen.

Portugal.

In einem von Morning Herald mitgetheilten Privat— Schreiben aus Lissabon vom 22. Maͤrz heißt es: „Da Dom Pedro's Regierung die Nachricht erhalten hatte, daß die Ein⸗ kanfte durch die Einfuhr fremder Weine in Porto ohne Zoll⸗ Entrichtung bedeutenden Verlust erlitten, so schrieb der Finanz— Minister Carvalho an den General⸗-Verwalter der Zoͤlle in jenem Hafen und ersuchte ihn, Maßregeln zur Verhinderung des ver— meintlichen Schleichhandels zu ergreifen. Der Verwalter aber erwiederte unterm 6. März, daß ein solcher Handel gar nicht getrieben wuͤrde; aber er erinnerte den Minister daran, daß er sich genoͤthigt sehe, alle fremde Weine zu einem Zoll von 20 pCt. ad valoren' zuzuiassen, weil das Dekret vom 3. April 1833 noch immer in Kraft sey. Dabei gab er ein Verzeichniß von den seit dem April vorigen bis zu Ende Februar's dieses Jah⸗ res in Porto eingefuͤhrten fremden Weinen; diese bestanden in 586 Pipen, 72 halben Pipen, 96 Quartolas, 339 Barrels und 26365 Garrafas. Merkwürdig ist es, daß sich darunter Cham— pagner und eres aus Hamburg und London befand.“

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Berlin, 16. April. Ueber die funfzigjährige Dienstfeier Sr. Excellenz des Koͤniglichen Wirklichen Geheimen Staats— Ministers, Generals der Infanterie, Herrn Grafen von Wylich und Lottum, haben wir, im Verfolg der in der Nr. 100 der Staats-Zeitung davon gemachten Anzeige, hier Folgendes nach— zutragen: Das Allergnaͤdigste Kabinets⸗Schreiben Sr. Masestaäͤt des Königs, welches dem Herrn Jubilar am Tage der Feier zugegangen ist, lautet woͤrtlich:

„Mein lieber Staats-Minister, General der Infanterie, Graf von Lottum. Sie haben zum Besten des Staats in allen Verhältnissen Ihrer Wirksamkeit Mein besonderes Ver⸗ trauen so vollständig gerechtfertigt, daß die Feier des heutigen Tages, an welchem Sie vor 50 Jahren in den Dienst getre⸗ ten sind, Mich laut auffordert, die volle mehrmals erneuerte Anerkennung Ihrer großen Verdienste zu wiederholen und Ihnen Meinen Dank, begleitet von einem Andenken, zu be— zeigen, welches Ihnen die Feier der kuͤnftigen Jahrestage er— freulich machen moge. Sie noch recht lange bei steter Ge⸗ sundheit erhalten zu sehen, ist ein angelegentlicher Wunsch

Berlin, Ihres wohlgeneigten Königs den 9. April 1834. Friedrich Wilhelm. An den Staats-Minister, General der Infanterie, Grafen von Lottum.“

Das Andenken, welches Se. Majestaͤt der Koͤnig mit dle— sem huldreichen Kabinets-Schreiben dem Gefeierten haben gzu⸗ stellen lassen, ist das in der Anzeige vom 19ten d. M. gedachte Tafel⸗Service. Es besteht aus den uͤblichen vollstaͤndigen Tafel⸗ Geschirren mit breiter Rand-Vergoldung und mit einem breiten farbigen Eichenkranz verziert, und aus einem Dessert⸗Aufsatze. Der Eichenkranz, als Symbol der Verdienste um die Verwal⸗ tung, der Treue und der Bestaͤndigkeit, wiederholt sich auf man⸗ nigfaltige Weise an allen einzelnen Stuͤcken des Services und giebt demselben Einheit. Der reiche Dessert⸗Aufsatz besteht aus sieben ausgezeichnet schönen Porzellan-Vasen, von welchen die groͤßte das in bunten Farben gemalte Brustbild Sr. Majestaͤt des Koͤnigs auf der Vorderseite schmuͤckt; die Ruͤckseite zeigt den in Gold gemalten Preußischen Adler in einem goldenen Eichen kranz. Die Vase hat einen lebhaft dunkelblauen Grund mit reichen mattgoldenen, braunschattirten Verzierungen. Vier etwas kleinere Vasen, in demselben Styl reich verziert, sind mit Ansichten verschiedener Gebäude, die unter den Regierungen der drei Monarchen erbaut worden, unter welchen der Jubilar thaͤtig gewirkt, versehen. Die zwei kleinsten Vasen, nach Zeich⸗ nungen aus dem Musee horbonieo, reich mit Gold verziert, sind mit den allegorischen Figuren der Borussia und Victoria ge— schmuͤckt. Die Frucht- Schalen, Fruchtkoͤrbe, Konfekt⸗Schalen und vielen kleinen Gefaͤße zu Blumen, zur Zierde der Tafel be— stimmt, sind reich vergoldet, und auf allen ist aus mattem Golde ein Eichenkranz oder Gehaͤnge von Eichenlaub angebracht, Korb⸗ Traͤgerinnen nach antiken Modellen und Genien von weißer und gruͤner Porzellan⸗Bisquit⸗Masse, auf reich verzierten Postamen⸗ ten, tragen zur Ausschmuͤckung der Tafel geeignete, durchbrochene, mit Gold verzierte, zur Aufnahme von kuͤnstlichen Blumen be— stimmte Körbchen. Die Dessert Teller enthalten eine Auswahl vorzuͤglich gemalter Gegenstaͤnde, theils Figuren⸗Sujets, theils Bluͤmen und Frucht-⸗Stuͤcke, theils Landschaften mit verschieden⸗ artig reich verzierten und vergoldeten Raͤndern.

Die Beamten der Staatsbuchhalterei und des Staatsschaz⸗

es erlaubten sich, die Bildnisse der drei Koͤnige, unter deren egierung die zurückgelegten funf ig Dienstjahre fallen, auf dem Landsitze Sr. Excellenz in Franzoͤsisch⸗Buchholz bei Berlin auf⸗

Postamenten von Schlesischem (Strehlner) polirten Granit. Die Bildnisse sind aus den Werkstaͤtten der hiesigen Koͤniglichen Eisengießerei in der möoͤglichsten Vollkommenheit hervorgegan⸗ gen, und auf die Bearbeitung der Pestamente haben die . ren Tuch in Breslau und Huth in Berlin die groͤßte Sorg⸗ falt verwendet. Die von dem Koͤniglichen Ministerium des In⸗ nern und dessen Ober⸗Berg-⸗Hauptmannschaft Sr. Excellenz am Tage der Jubelfeier verehrte Warwick-Vase ist ebenfalls von bronzirtem Gußeisen und, so wie die Bildnisse der drei Koöͤ⸗—

drohte im Wiederholungsfalle mit dem doppelten Strafansatze.

ustellen. Sie sind von bronzirtem Gußeisen und stehen auf

Die Gestalt der Vase ist beinahe kugelrund mit einem tiesen umgekehrten Rande, das Inneie mit getriebenem vergol⸗ deten Kupfer ausgelegt. Zwei verschlungene Weinreben, deren Zweige die Griffe bilden, winden ihre Ranken mit Frucht und Blaͤtiern um den oberen Theil herum. Die Mitte besteht in antiken Köpfen, welche in erhöheter Arbeit vorwärts stehen. Ein Pantherfell mit dem Bacchusstabe und andere Verschoͤnerungen vollenden das ganze Werk. . Unter der Leitung des General⸗Muͤnz-Direktors ist in der hiesigen Königl. Haupt⸗Muünze eine Medaille auf die se Jubel Feier g gt und von den saͤmmtlichen Munz⸗Beamten dem Perrn Minsster überreicht worden. Auf der Haͤupt-Seite dieser Denk— mänze findet sich das wohlgetroffene Bildniß Sr. Excellenz. Die Räckseile stellt die Muͤnz, und Schatz Verwaltung in einer weib⸗ lichen Figur, mit lorbeerbekraͤnztem Ruder in der Hand, dar, welcher auf der einen Seite von einem Muͤnzer das Geld zur Aufbewahrung dargereicht wird. Auf der andern Seite wird diefes Geld aus dem Schatze von dem Lande (in einer weibli⸗ chen Figur mit der Mauer-Krone dargestellt) in Empfang ge— nommen, und unter dem Abschnitt befindet sich ein Praͤge⸗Werk, als Symbol der Muͤnze, in voller Thätigkeit. Diese Ruͤckseite ist von dem Bildhauer Herrn Friedrich Drake entworfen und modellirt. Die ganze Denkmuͤnze aber ist von dem ersten Muͤnz= Medailleur Herrn Professor . geschnitten und darf so— wohl im Entwurf als in der Ausfuͤhrung ein vorzuͤglich gelun— genes Kunst-Produkt genannt werden. Eine zweite Denkmuͤnze ward dem Herrn Jubilar von et nem Vereine seiner Verehrer überreicht. Die Hauptseite zeigt das Bildniß Sr. Excellenz, geschnitten nach der eben erst vollen⸗ deten Buͤste des Professors Herrn Carl Wichmann, mit einer nach Maßgabe des Raumes abgekuͤrzten Umschrift. Auf der Kehrseite erblickt man das Graͤfliche, mit der Kette des Schwar⸗ zen Adler-Ordens umgebene Wappen auf einem Schilde, welcher an einem mit Lorbeeren umgebenen, im frischen Gruͤn prangen⸗ den Eichenstamme lehnt. Die Embleme des Kriegsstandes und der Staatskunst (Helm, Schild und Schwerdt, so wie das Steuerruder und der von der Schlange umwundene Spiegel) umgeben den Sockel, auf welchem der Schild ruht; Preußens Genius aber, kenntlich an der unwandelbar jugendlich kraͤftigen Gestalt, an dem ihn schmuͤckenden Helme und dem langen mit dem Preußischen Wappen⸗Adler gezierten Herrscherstabe, hat frische Kranze von der Eiche und dem orbeer gewunden und schmuͤckt damit den Wappenschild. Im Abschnitt ist bemerkt:

Hojährige DienstJubelfeier den gten April 1834. Die Ausfuͤhrung dieser Denkmuͤnze (geschnitten von Friedrich Koͤnig) hat die Berliner Medaillen-⸗Muͤnze besorgt.

Bie von dem Hof-Tapezier Herrn Hiltl ausgefuͤhrte De⸗ coration im Jagorschen Saale, woselbst sich die Gesellschaft zum Festmahle vereinigt hatte, bildete eine aus Gewehren bestehende Pilasterwand, hindeütend auf die militairische Laufbahn; diese and wurde durch 4 Pilaster in drei gleiche Felder getheilt. Das zur Linken deutete auf das jugendliche frisch aufbluͤhende Mannesalter, indem das ganze Feid eine Flache aus mehreren hundert Rosen bildete, in deren Mitte die Jahreszahl 1784, aus silbernen Blattern gebunden und von einem silbernen Eichenkranze umgeben, schimmerte. Der uͤber diesem Felde laufende Fries zeigte in einem Bilde den Mars, umgeben von den gluͤckbrin. genden Horen, die Farbe des Grundes selbst deutete auf den frisch anbrechenden Morgen. Das mittlere Feld bildete eine Nische, worin die von dem Herrn Professor Carl Wichmann angefertigte Buͤste des Jubilars aufgestellt war, ruhend auf einer Saäͤule von Porphyr, umgeben von einer Gruppe der verschtedenartigsten Blumen. Dieses Gemisch von Blumen sollte auf den Wechsel der Lebens-Verhaͤltnisse im Uebergange vom jugendlichen zum reiferen Alter hinweisen. Die Blumen selbst waren in Form eines Korbes von einem goldenen Ringe gleichsam umfangen. Ueber der Buͤste schwebte frei ein Kranz von 5) goldenen Sternen. In dem daruͤber befindlichen Theile war die Staatswissenschaft abgebildet, mit einer Mauer⸗Krone auf dem Kopfe und dem Steuer in der Hand, Stellung uner— schuͤtterlicher Kraft und Ruhe, umgeben von ihren segenbringen— den Folgen, naͤmlich: Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissen⸗ schaften 2c. Die Farbe des Horizontes deutete auf den Mit⸗ tag des Lebens. Das dritte Feld war aus Goldlack, auf die goldene Zeit hinweisend, zusammengestellt, in dessen Mitte die Jahreszahl 1834, aus goldenen Lorbeeren gebunden, von einem goldenen Kranze umgeben, das gefeierte Jahr be— eichnete. Üeber demselben befand sich in dem durchlaufenden hen die Muse der Geschichte in der Gestalt der Borussia, den durch Genien des Ruhmes und der Unsterblichkeit ꝛc. vernommenen Ruf des thatenreichen Lebens der Nachwelt uber liefernd. Das Kolorit des Hintergrundes deutete auf den Abend. Auf dem aus grünen Zweigen gebildeten Gesimse war über dem Mittelfelde eine auf goldenen Fuͤllhörnern getragene Buͤrger-Krone angebracht, umwunden von einem grunen Lor⸗ beer, aus dessen Mitte goldene Aehren strahlenfoͤrmig ausflossen. Links uͤber dem Gesimse war die Statue der Minerva, rechts die Statue der Gerechtigkeit mit dem Staats-Ruder aufgestellt. Die ganze Decoration, welche mit dem Friese 18 Fuß hoch und 39 Fuß breit war, hatte einen himmelblauen Grund, durch welchen die Haupt -Gegenstaͤnde vortheilhaft hervorgeho— ben wurden.

Königliche Oper.

Am 13. und 15. April sang Madame Schroͤder-Devrlent zum zweiten Male in der Vestalin und im Fidelio. Die baldige Wie⸗ berholung beider Opern war nicht allein den Wuͤnschen des Publi⸗ kums angemessen, sondern es hat auch andere Vortheile, wenn nicht gar viel Zeit zwischen den verschiedenen Aufführungen ver⸗ fließt. Sanger und Orchester ersparen z. B. ermuͤdende Proben und konnen ztwa stattgefundene Fehler mit verdoppelter Aufmerk⸗ . vermeiden; eifrige Musik⸗Freunde erhalten Gelegenheit,

as Kunstwerk genauer kennen zu lernen und zwischen dem jedes mal Geleisteten anziehende Vergleichungen anzustellen.

So möchten wir diesmal den zweiten Vorstellungen noch Vor— zuͤge vor den ersten einraͤumen. Madame Schrdͤder⸗Devrient zeigte als Vestalin die groͤßte wahrhaft kuͤnstlerische Herrschaft über alle Aöstukungen ihrer Stimme; Vortrag und Ausdrück ließen nichts zu wänschen übrig, und Licht und Schatten, Kraft und Milde wur— den zugleich so weise und 66 vertheilt, daß die Darstel- lung eine ganz ungewbhnliche Lebendigkeit und dramatische Wirk- famteit erhielt. Es war nicht fuͤr drittehalb Stunden muͤbsam an⸗ gezogene oder kuͤnstlich aufgeschminkte Liebe, Hoffnung und Ver⸗ welflung, es waren nicht fuͤr die Bühne zum Zeitvertreib erfun⸗ dene Begebenheiten; sondern man sab die Wahrheit selbst, mit all ihren Freuden und geiden.

Besondere Erwähnung verdlent die Geschicklichkeit, mit welcher Madame Schroͤder⸗-Devrient ihr Gewand zu benutzen wußte. Da⸗— her wär sie verhüllt in Zeiten wehmütbigen Schmerzes und stum—= mer , daher bewegte sie sich frei und gewaltig in den Kugenblicken schrankenloser Leidenschaft; daher ergriff sie von Neuem

den' Schleier bei dem Eintritte des Liciniuüs; daher stellte sie sich

nige, auf der hiesigen Königlichen Eisengießerei gefertigt. kühn dem fragenden Oberprlester entgegen u. s. w.

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