1834 / 108 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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enthaͤlt in Nr. 80 vom 5. April folgende Mittheilunng aus hie⸗ siger Stadt: „Die katholische Geistlichkeit unserer Stadt hat kuͤrzlich einen Beweis von religiöͤsem Eifer gegeben, der, verhaͤlt sich die Sache wirklich so, wie man im Publikum erzaͤhlt, wohl nicht allgemeinen Beifall finden, ja selbst zur Stoͤrung jenes guten Einvernehmens fuͤhren durfte, das seither unter dem Klerus aller hier gleiche Rechte genießenden christlichen Kon⸗ fesstonen herrscht, dessen Mitglieder sich allgemein von der Wahrheit durchdrungen bezeigten, daß sie die Verkuͤndiger einer Und derselben göttlichen Lehre seyen, und somit auch den ihrer Seelsorge befohlenen Lalen als Vorbilder derjenigen gegenseitigen Liebe zu dienen haben, die jene Lehre allen ihren Bekennern empfehle. Veranlassung zur Darlegung jenes Eifers gab die Beerdigung eines fremden, während seines zeitwei— ligen Aufenthalts hierselbst verstorbenen Studenten katho⸗ lischen Glaubens, welche startgefunden hatte, ohne daß der betreffenden Pfarrstelle daven die Anzeige gemacht, viel weniger, daß dabei das Rituale der katholischen Kirche be— obachtet worden waͤre. Von dem Vorgange nachtraͤglich in Kenntniß gesetzt, soll nun eben diese Stelle die Aus— grabung der Leiche verfuͤgt, und hierauf deren nochmalige Beerdigung, unter strenger Beobachtung des fruͤher hintangesetz⸗ ten Rituale, veranstaltet haben.“ So weit die National⸗Zeitung. Wir sind ermächtigt, auf diese Erzählung Folgendes zu er, wiedern: Das ganze Faktum, so wie es in obigein rtikel erzaͤhlt wird, beruht durchaus auf unrichtigem Grunde. Ein Vorfall der Art ist sowohl der katholischen Geistlichkeit, wie auch saͤmmtlichen Einwohnern hier ganz unbekannt, Viel⸗

38 Obhut mehrerer Beduinen⸗Häuptlinge, welche sich uns zu zins— pflichtigen Verbuͤndeten angeboten haben, anvertraut werden sollen.“

war, ist, nachdem er 100 Stockschlaͤge empfangen, von Smy na verbannt worden.

Ein in Franzoͤsischen Blattern enthaltenes Schreiben aus Smyrna von demselben Datum berichtet: „Die Franzoͤsische Kriegs-Brigg „le Grenadier“ ist heute fruͤh von Parcia auf der Insel Paros hier angelangt. Man zieht noch fortwährend Theile von dem Wrack des „Superbe“ hervor, aber die ungestuͤme Wit⸗ terung ist dabei sehr hinderlich gewesen; es wuͤtheten so heftige Stuͤrme, daß das Fahrzeug, welches die Kanonen aufnehmen sollte, sich 29 Tage lang dem Wrack nicht nähern konnte, und die Kaͤlte verhinderte die Taucher an ihrem Geschaͤft. Die Leute mußten daher den Verdeck abbrechen, um leichter zu den Kano⸗ nen zu gelangen. Was das Bergelohn anbelangt, so wird nach dem gewohnlichen Grundsatz verfahren; die Franzoͤsische Regie rung namlich erhaͤlt zwei Drittheile und die Retter ein Drittheil von dem geborgenen Gut. Die der Regierung zukommenden Antheile werden, sobald sie herausgebracht sind, in Magazine deponirt, die man zu diesem Zweck in Parcia gemiethet hat. Die Raͤuberei ist zwar nicht mehr so arg wie Anfangs, wird aber doch immer noch fortgefuͤhrt, und die Pluͤnderer, die von allen Theilen der Insel herbeikommen, lassen sich weder durch die Anwesenheit der Griechischen Polizei-⸗Beamten, noch durch die strengere Wach⸗ samkeit der Franzoͤsischen Matrosen einschuͤchtern. Man kann sich unmoͤglich eine Vorstellung davon machen, wie verwegen diese Menschen sind. Man berechnet, daß, abgesehen von den Arbeitskosten, auf der Insel Paros, mit Einschluß des den Ret— tern uͤberlassenen Antheils und der täglichen Ausgaben fuͤr die Mannschaft der „Cornelie“, eine Summe von 200 250,000

Amack und Saltholm immer noch viele Seeschaͤden, wegen der wasigen Untiefen, vorfallen, so ist im vorigen Sommer die sanze Strecke, Droyden genannt, aufs Neue durch Köoͤnigl. Ges Offiziere aufgenommen, und jetzt ist eine Kommission mit der untersuchung beschaͤftigt, durch welche Veranstal⸗ ungen dieses wichtige Fahrwasser noch weiter gesichert werden

oͤnnte.

näheren Nachrichten Über die Ereignisse vom Donnerstag.“ (S. oben die Erklaͤrung des Ministers des Innern in der Depu— tirten Kammer.) Der Lonstitutionnel fuͤgt diesem Berichte der ministe⸗ riellen Blätter uber die Lyoner Ünruhen Folgendes hinzu: „Die Depeschen, aus denen dieser Bericht entnommen ist, wurden ge— stern fruͤh durch einen Ordonnanz Offizier, der Lhon am 9ten Abends um 10 uhr verließ, hierher gebracht. Sie umfassen einen Rapport des General Ahmard an den Kriegs-Minister und ein Schreiben des Präfekten. Win sind im Stande, obi⸗ gen Auszug noch durch einige naͤhere Details zu ergaͤnzen, die im Laufe des Tages bekannt geworden sind. Es scheint, daß die , . r , . und voͤllig . gegen den Justiz-Palast vorruͤckten, indem sie den Entschluß kundga sicht des Britischen H im Jahre 1833, i alesche mt den, ihre Bruͤder, die um diese Zeit vor Gericht stan— ,,, ö den, zu beschuͤtzen, so wie andererseits die Richter von 15 Wollen⸗Manufakturen. den Truppen geschuͤtzt wurden. Viele von den Arbeitern In den 3 Jahren 1829, 18390 und 1831 im Im Jahre Im Jahre waren bewaffnet. Nachdem man sie vergebens aufgefor— Durchschnitt pr. Jahr. 1832. 1833. dert hatte, sich zuruͤckzuziehen, begannen die Feindseligkeiten, und . Pfd. Gew. Pfd., Gew. Pfd Gew. es wurden an 25 Soldaten in einen zum Kampf unfähigen Wolle eingefüͤhrt 38,491,331 28, 128,973 38,475,247 Zustand , . , die , und sie griffen * Consumtion ver— mit großer Heftigkeit an; aber auch die Arbeiter vertheidigten n, , n,, sich fehr unerschrocken. Ihre Bewegungen wurden ganz gere— . gelt ausgefuͤhrt, und sie gehorchten dem erhaltenen Ko]mmando Britische Wolle ausgefuͤhrt 2,5692, 49 aufs genauste. Durch die Artillerie vertrieben, suchten sie in Wollen⸗Manufakturwaaren Pfd. St. Werth. den engen Straßen im Mittelpunkte der Stadt Schutz, beson⸗ ausgefuͤhrt 4, 849, 427 5,479, 866 ders in der Rue Mercière, wo ihnen schwer beizukommen war. 2) Baumwoll⸗Manufakturen. Es sollen zwischen 7— 8000 Arbeiter an dem Kampfe Theil ge— Pfd. Gew. Pfd. Gew.,

tion begruͤndeten Institutionen prevociren, und es haben diesel, ben die Weisung erhalten, das Koͤnigreich sofort zu verlassen Der größte Theil dieser Fremden sind Unterzeichner der Suh, scriptions,-Listen zum Wiederankaufe der Pferde von Tervueren.“ Der Minister des Innern hat nachstehenden Aufruf an die Buͤrger-Garden erlassen? „Buͤrger-⸗Garden! Die verwegenen De, monstrationen einer ohnmächtigen Partei haben gleichwohl eine traurige Reaction hervorgerufen. Die Rache des Volks hat sich uͤber die Gesetze gestellt und Verwuͤstungs⸗Scenen, eines civili— sirten Volkes ünwürdig, haben die Hauptstadt in Trauer ver, setzt. Ausschweifungen solcher Art sind nicht zu rechtfertigen; jedes der National-Sache zugethane Herz verabscheut sie. Ez muß um jeden Preis ihre Wiederkehr verhindert werden. Buͤr, ger⸗Garden! die Hauptstadt des Koͤnigreiches, die Regierung, das ganze Land haben ihre Augen auf Euch gerichtet. Wenn, wat Gott verhuͤte, die Stadt von neuen Unordnungen bedroht seyn sollte, welches auch deren Anstifter seyn mogen, erinnert Euch, daß das Gesetz Euch die Bewachung der oͤffentlichen Ruhe und des Eigenthums anvertraut. Bei dem ersten von Euren Vorgesetzten gegebenen Zeichen seyd bereit, gegen die Unruhestifter zu verfah⸗ ren, auf daß die Sache der Ordnung in Euch ihre entschlossen sten Vertheidiger finde. In Eurem patriotischen Mitwirken . . ö , . finden, . 9 Ehre des elgischen Namens, den oͤffentlichen Kredit, das Wo der Haupt⸗ stadt und die Sicherheit der Familien gegen jeden . . verwahren. Bruͤssel, 12. April 1834. J 9 J ö Der Mintster des Innern, Ch. Rogier“ ö des Ertrags an direk⸗ In dem von dem Buͤrgermeister ebenfalls an die Buͤrgr⸗ ö Indirekte Steuern

Großbritanien und Irland.

London, 11. April. Admiral Parker, Befehlshaber unse— rer Flotte an der Portugiesischen Kuͤste, soll, dem Courier zu— folge, von jenem Posten abberufen werden, um an die Stelle des zum Gouverneur vom Marine-Hospital in Greenwich desig— nirten Contre⸗Admirals Sir Thomas Hardy zum Lord der Ad— miralität ernannt zu werden. Das Kommando der Flotte an der Portugiesischen Kuͤste wird, jenem Blatt zufolge, dem Ad⸗ miral Gage uͤbertragen werden. .

Folgendes ist nach parlamentarischen Aktenstuͤcken eine Ueber⸗

Deut schland.

Kassel, 11. April. Den Staͤnden ist nachfolgender Vor⸗ unschlag der jährlichen Staats-Einnahme fuͤr den Lauf der mit dem Jahre 1834 beginnenden neuen dreijährigen Finanz ⸗Periode von der Landtags-Koömmission in Auftrag der Staats-Regierung sbergeben worden:

1. Direkte Gtenern.

Kammeral⸗ Kammeral—⸗ Bez. Kassel Bez Hanau

Rthlr. Rthlr.

Grund Steuer kJ 301,490 97,440 Erempten⸗ Steuer.. 17,300 KRegebau⸗ Steuer 63, 080 Gendarmerie Steuer K 7, 980 3 Gewerb⸗ und Vieh⸗Steuer .. . . 64,480 5 Servis Gelder der Stadt Kassel .. 1,500

7 Antheil an dem Aufkommen der

Total.

Rthlr. 398,930 17,300 63,080 10,430 68, 480 1500

4, 450 4,000

27, 935,772 697, 256

27,748,912 39,68, ss 55, 614 50, A6

Pfd. St. Werth Pfd. St. Werth 215), 650 334, 679 2, 500

66,000

2,500. 15,000

6, St i, 80

Pfd. Gew. 121, 390

628, 220

nommen haben. Ihr Verlust war sehr betraͤchtlich. Die Depeschen geben die Zahl der Getoͤdteten und Verwundeten nicht an, aber in ei⸗ nem hier eingegangenen Handelsschreiben heißt es; „Wir haben heute doch ist er sehr theuer erkauft worden.““ Auf dem Platz Bellecour soll ein Versuch gemacht J Beim Abgange der Depeschen hatten sich die Aufruͤhrer in den Straßen konzentrirt, die an den erzbischoͤflichen Ying stoßen. Auf 3 Haͤuser die sie

artätschen gefeuert; in einem dersel— ben machte man 150, worunter viele Verwundete, zu Gefange— Obgleich die National-Garde nicht organisirt ist, mischte sich doch eine Anzahl von Buͤrgern in Uniform unter die Trup⸗

einen großen Vortheil errungen,

worden seyn, die Nepublik zu proklamiren.

besetzt hatten, wurde mit nen.

pen, die jeder Lockung widerstanden.“

„Es scheint“, sagt das Journaldes Débats, „daß auch der Telegraph in Limonest, WLieues von Lyon, von den Insur— genten vernichtet worden ist; die Station zu Fourvisres vor Lyon selbst war auf kurze Zeit unbrauchbar gemacht worden. Daher kommt es, daß gegenwartig einige Unordnung in der

Bedienung der Telegraphen auf dieser Linie entstanden ist.“

Es geht jetzt das Geruͤcht, daß der Marschall Gérard, der

gestern zweimal vom Könige empfangen wurde, sich nach Lyon begeben werde. Der Maire dieser Stadt, Herr Prunelle, der in seiner Eigenschaft als Deputirter den Berathungen der Kam— mer beiwohnte, ist schon vorgestern dorthin abgegangen.

Gestern Vormittag war hier das Geruͤcht verbreitet, daß in Grenoble Unruhen ausgebrochen waren, nachdem am 7ten 21sten Regiments nach

auch ein Bataillon des dort garnisonirenden Lyon aufgebrochen war.

Gestern bildeten sich hier auf dem Platz du Chatelet einige Gruppen, die jedoch bald von der Polizei zerstreut wurden; die

nächtlichen Patrouillen sind verstarkt worden und sollen haͤufiger

als sonst die Runde machen; auch hat die Municipal⸗Garde den Befehl erhalten, zahlreiche Piquets in Bereitschaft zu halten.

n dit , Nacht haben in der e , zahl⸗ reiche Verhaftungen stattgefunden; auch ist zur Verstäaͤrkung der Garnison ein neües Kavallerie⸗Regiment eingeruͤckt.

Der heutige Moniteur promulgirt das Gesetz gegen die Vereine. Dasselbe ist vom 10ten d. M. datirt und von dem Großsiegelbewahrer kontrasignirt.

Mittelst Königl. Verordnung vom gten ist der Deputirte Vicomte Lemercier zum Obersten und Herr Dequevauvilliers zum Iberst⸗-Lieutenant der zehnten Legion der Pariser National⸗ Garde ernannt worden.

Herr Edmund Blanc ist zum General-Secretair und Di⸗ rektor des Berwaltungs-Personals im Ministerium des Innern, und der Requétenmeister im Staats⸗-Rath, Herr Vitet, zum Ge— neral⸗Secretair im Handels⸗Ministerium ernannt worden.

Der Fuͤrst von Ligne, der Marquis von Overchies und der Marquis von Trazegnies, deren Wohnungen in Bruͤssel gepluͤn⸗ dert worden, sind in Paris angekommen.

Die Brigg, „le Cuirassier“, die bisher im Hafen von Brest lag, ist, gleich nachdem der dortige Sec⸗Praͤfekt die be⸗ treffenden Depeschen der Regierung erhalten hatte, mit diesen Depeschen nach den Nord⸗-Amerikanischen Freistaaten unter Se— gel gegangen; dem Capitain ist die größte Eile zur Pflicht ge— macht worden.

Der Geschaͤftsfuͤhrer der Tribune, Hr. Lionne, war wegen Beleidigung der Person des Koͤnigs und Aufreizung zum Um⸗ sturz der Regierung in zwei am 22. Jan. und am 10. Febr. in seinem Blatt publicirten Artikeln auf gestern vor den hiesigen As⸗ sisenhof geladen; er wurde zu fuͤnfjaͤhrigem Gefaͤngniß und ei— ner Geldbuße von 25,000 Fr. verurtheilt. Gestern ist die Tri— bune zum gösten Mal in Beschlag genommen worden.

Die Kaufmannschaft von Touldouse und die Weinbauer des Departements der Oberen Garonne sind der von der Bordeauxer Kaufmannschaft und den Weinbauern des Gironde⸗Departements unterzeichneten Protestation gegen den neuen Zollgesetz- Entwurf beigetreten.

Der Ball, welcher zum Besten der Armen des gten hiesigen Stadt-Bezirks gegeben werden soll, ist bis zum Sonnabend den Iöten d. verschoben worden und soll dann nicht auf dem Stadt— hause, sondern in dem Lokal der Italiaäͤnischen Oper stattsinden.

In einem von hiesigen Blattern mitgetheilten Privat⸗Schrei⸗ ben aus Oran vom 23. Maͤrz heißt es; „Da die Regierung Befehl gegeben hat, das Spanische Bataillon der Fremden⸗Legion aufzuloͤsen, so hat der Spanische Konsul noch die Mannschaft ge— mustert, die sich nun nach ihrem Vaterlande einschiffen wird. Diese Soldaten sollen in Schiffen der Regierung nach demjenigen Spani— schen Hafen, welcher Oran zunaͤchst liegt, gebracht und der Spa— nischen Armee einverleibt werden. Abdel Kader halt sich noch immer in geringer Entfernung von unseren Vorposten auf und verlangt eine Lieferung von Gewehren fuͤr seine Leute, um die Stämme der Provinz in Unterwürfigkeit erhalten zu koͤnnen. Indeß, auch die Kurzsichtigsten halten dies fuͤr einen bloßen Vorwand. Gestern schifften sich der Gouverneur General Des— michels, der Oberst Oudinot, vom 2ten Afrikanischen Jaͤger⸗Re⸗ giment, und drei Adjutanten des Generals am Bord des „Loi— ret“ ein, um Arzeu und Mostaganim zu besuchen. Sie kamen bis zum Vorgebirge Perran; da aber die See zu hoch ging, mußten sie in den Hafen zurücktehren. Der General wird sich nun, von zwei Schwadronen der Afrikanischen Jäger begleitet,

zu Lande nach jenen beiden Militair / Stationen begeben, die der ] torisch bekannt ist,

Baumwolle eingeführt .. . 258, 4657, 905 zur Consumtion versteuert ausgefuͤhrt .. 20, 377, 549 Baumwollen-Manufaktur⸗- Pfd. St. Werth. Waaren ausgefüuͤhrt . 18.073,62 3) Linnen-Manufakturen. Centner. Flachs eingefuͤhrt 934, 182 zzir Eonsumtion ver⸗ steuert 927,001 Linnen-Waaren ausgefuüͤhrt ..... 4) Seiden⸗Manufakturen. Pfd Gew. Seide eingefuͤhrt 4,248, 663 zzur Comsumtion ver⸗ steuert ;

Seiden⸗Wagren ausgefuͤhrt 455,938 5) Diverse Britische Manufaktur⸗Wa

ro dukte. Irdenes Geschirr 1832 ... 490,187 Pf. St. 18535 Glas⸗Waaren 1832 402,716 Eisen⸗ und Stahl⸗Waaren 1,434,431 Metalle Eisen u. Stahl.. 1,109,748 Kupfer u. Messing 916,563 ler 114,653 Zinn in Barren 111,77 in Platten 251,663 149,578 1,038, 790

1 1

8 w . , ; w n , , n n , ,

2

gekuͤhlt, ruͤckgekehrt, wenn nicht darauf e hätten; am Sonnabend e

ein erfreuliches Ende.

abgesetzten Preisen.

Me . Aus dem Haag, 13. April.

Das Handelsblad bemerkt, den zu Bruͤssel vor den Pluͤnderungs⸗Scenen ersch phleten jeden Begriff uͤbersteige;

gleich plumpe Weise angegriffen, und nur die zu

dam wuͤßten damit gleichen Schritt zu halten.

G el gien

Bruͤssel, 13. April. einen an den König gerichteten Bericht des Kri Evain Über die gegenwaͤrtigen Verhaͤltnisse des Ar so wie die in Folge dieses Berichtes erlassene Koni aͤber die kuͤnftige Zusammensetzung dieses Corps.

Herr Dugniolle, Mitglied der Repraͤsenta

worden. Im Moniteur liest man: „Die Regierung

setzes vom

Ib, 852, 525

262,221,780 18,027, 940

Pfd. St. Werth.

17,398,378

Centner. 982,516

995,512 Pfd. St. Werth. 1,783,432

Pfd. Gew. 4, 224, 897

4,392, 073 Pfd. St. Werth. Pfd. St. Werth. Pfd. St. Werth. 525, 90

tigen Rebellion die eindringliche Predigt eines M den ganzen versammelten Trupp auf offenem Markte haranguirte, Man schloß mit einem allgemeinen Ge— bet, kehrte zu der Arbeit zuruͤck und begnuͤgte sich mit den her⸗

gegenwaͤrtigen Umstaͤnden geglaubt, den Jten Ar 23sten Vendemiaire des Jahres VI. hinsichtlich eini— ger Fremden in Anwendung bringen zu muͤssen, von denen no— daß sie den Umsturz der durch die Revolu—

03, 726, 499 296,076,640 17,353,809 19, 659, 672

Centner. 1, 129,573

1, 127,730 2, 199, 441

Pfd. Gew. 3,665,959

4758, 453

740, 294 aren und

457,55 Pf. St.

V

451, 388 408,53 425,723

851, 883

119,617

86,698

276,430

184,470

5tz s, 092

229, 924

* * 2 . 42 24

Ge⸗

w /

ethodisten, der

In Holländischen Blaͤt⸗— tern liest man: Die Verzoͤgerung der Reise Sr. Maj. und der Koͤnigl. Familie nach Amsterdam scheint mit politischen An⸗ gelegenheiten einigermaßen in Verbindung zu stehen; mindestens ist so viel gewiß, daß, nachdem dieser Tage ein Courier aus Wien angekommen war, sogleich ein Kabinets-Rath gehalten wurde.“ Die Grafen d'Lultremont und Bethune, welche Bruͤssel ver⸗ lassen haben, werden sich, dem Vernehmen nach, hier niederlassen. daß der poͤbelhafte Ton in

ienenen Pam—

sowohl das Niederlaͤndische Volk, als dessen erhabene Köonigs⸗-Familie wuͤrden darin auf eine

weilen in der

Times erscheinenden sogenannten Korrespondenzen aus Notter⸗

Der heutige Moniteur enthaͤlt

egs⸗Ministers tillerie⸗ Corps, gl. Verfuͤgung

nten⸗ Kammer

und bisheriger Abtheilungs— Chef im Ministerium des Innern, ist zum General-Secretair des gedachten Ministeriums ernannt

hat unter den tikel des Ge—

Psd. St. Werth.

Psd. St. Werth.

Garden erlassenen Aufruf heißt es, daß Drohschriften neuerdinz verbreitet und . worden und daß truͤbe Geruͤchte nelle Unordnungen befuͤrchten ließen. Die Buͤrger-Garde solle sch daher auf den ersten Ruf bereit halten und zwar duͤrfe sich in diesem Falle, außer der Buͤrger-Farde und dem Militair, Me— mand bewaffnet auf der Straße zeigen, ohne sogleich festgenom men zu werden.

bgleich die groͤßte Ruhe in der Stadt herrscht, so hit man doch in den Haͤusern der Unterzeichner der bekannten Sihh— scriptions-Liste, und auf ihr Verlangen die Sicher heits⸗Wachen gelassen, die dort am 6ten aufgestellt wurden. Die Soldaten des 10ten Regiments haben gestern dort jene des Hten Rezi ments ersetzt. Das Hte Regiment hat gestern seine Kantomi— rungen in der Umgegend von Bruͤssel bezogen. Der Oberst Ro denbach, Platz Kommandant, hat an den Kriegs-Minister einen umstaäͤndlichen Bericht uͤber alle am 5ten und 6ten d. durch ihn getroffene Maßregeln gerichtet. Diesem Berichte sind die bon dem Militair-⸗Gouverneur und den Municipal- und gerichtlichen Behoͤrden ausgegangenen Befehle beigefuͤgt. Alle Chefs der verschiedenen Corps, woraus die Garnison am ten und hte bestand, sind durch die richterliche Behörde aufgefordert worden, ihr binnen der kuͤrzesten Frist die Namen, Vornamen und Grade der zu diesen verschiedenen Corps gehorenden Offiziere und Um eee te, aufzugeben, welche die Detaschements befehligten, die

beordert worden sind.

Man hat wieder 9 Individuen verhaftet, die der Theilnahme an den Plünderungen beschuldigt sind. sich derjenige, der bestaͤndig mit einer Fahne an der Spitze mat schirte. Gestern wurden wieder in Folge verschiedener Vin hoͤre 2 Personen in Freiheit gesetzt.

ausbrachen, schrieb Herr Ch. Durand, Redacteur des Jo ur⸗ nal de Fran cfort, in seinem Blatte: „Es geht in diesen Augenblick etwas so Wichtiges vor, daß Europa aufmerksam seyn muß. Die durch die strengen der Presse gemachten Prozess und durch die strengen Maßregeln, die man gegen die Associt⸗

ihren Wohnsitz nach Bruͤssel. gemacht worden; dort hat man nicht geschmaͤlert. Belgien ist das wahre Eldorado der Republ kaner. Bis zum Herannahen der Zeit, die dieses Mal nich sehr langsam seyn wird, erinnere man sich dessen, was wir hit zuerst zu schreiben wagen: drohender für Europa, als die Republik zu Paris.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 8. April. (Schwedische Blatter.) Di gestrigen Sitzungen der Reichs-Staͤnde, obgleich keine der wich tigsten Gemeinfragen betreffend, haben dennoch manche inttt⸗ essante Punkte aufzuweisen; dahin gehöoͤrt die Diskussion det Vuͤrgerstandes uͤber' die Möglichkeit der Schließung des Reih, tages vor der durch die Constitution bestimmten Zeit, und bein Adelstande die Diskussion uͤber die Akkorde der Landshoͤfdinzᷣ und des Grafen Cronhselm Motion wegen der Regulirung da Zoll-Zulage. Es ist bemerkenswerth, daß gerade auf einen Reichstage, auf welchem die Repraͤsentanten mehr Selbststin digkeit und Beachtung des Besten der Besteuerten gezeigt, a solches vielleicht seit i309 auf irgend einem vorhergehenden d Fall gewesen, und in dem Stande, in welchem dieser Git sich am lautesten geaͤußert, sich ein lebhafterer und allgemein rer Wunsch als jemals fuͤr den baldigen Schluß des Reicht tages ausspricht.

Dort ist der Presse kein Prozeß

.

Kopenhsagen, 12. April. In Juͤtland erwartet mon, diesen Sommer mit einem Besuche Sr. Majestaͤt des Konig begluͤckẽ zu werden; der Anfang des Juni foll zu dieser Re bestimmt seyn.

Ber Prinz Friedrich von Hessen, Bruder J. Maj. de Koͤnigin, Gouverneuer von Rendsburg und kommandirendtt General in den Herzogthuͤmern, ist von Rendsburg hier angt / kommen. .

Mit dem . Dampfschiffe von Kiel ist der Konig Großbritanische Minister an unserm Hofe, Sr. H. Wynn nach einer längeren Abwesenheit wieder zuruͤckgekehrt. . Der Hof“ Jägermeister, Graf T. Neventlow, ist auf siin Ansuchen seines Postens als K. Gesandtschafts-Secretair in ESt. Petersburg entlaffen worden und. der bisherige Gesandtschaft, Secretair in Wien, Graf H. Bille Brahe, ernannt, vorlaͤufg in St. Petersburg zu fungiren.

und Superintendenten des Stiftes Fuͤhnen ernannt.

Der in, , Rehling, Regierungs⸗Rath beim Gouver nement in Tra

indischen Inseln ernannt worden. Der Koͤnigl. Daͤnische General-Konsul

u Nauplia genommen.

htaich-Steuer an Wein,

BPthlr. . . lh e⸗„Niederlage⸗ und Schleusen⸗Gelder 1,7109

ö I Staͤndige und nicht staͤndige Gefaͤlle 21,890 ZI) Pachtgelder von Do mainen⸗Guͤtern

während der Plünderungs-Scenen nach den bedrohten Orten

Unter denselben befindit

Am 5H. April, dem Tage, wo die Unordnungen zu Bruͤsel 1. Forst⸗Nutzungen «.... 247,030

2 Eingezogene Dienst-Emolumente.. 3. Pfaͤndergelie hene

wUeherhaupt tionen annehmen wird, aus Paris vertriebene Republik verlen

das politische Associationsrech

Die Republik zu Bruͤssel ist nh

(. h Strafen und Confiscations Gelder

nau inquiriren.

Der Stifts⸗Propst in Odensee, Dr. Faber, ist zum Bischef

quebar, ist züm Ehef des Etablissements Frede riksnagor in Bengalen und der Raths-Secretair auf St. The mas, CL. B. Petersen, zum Regierungs⸗Secretair auf den Wes /

in Griechenland; General-Kriegs-Commissair Falbe, hat nun seinen Aufenthalt

i

Da in dem Sundischen Fahrwasser zwischen den Inseln

9 Stempel 136,000 Rthlr. 2) Zoͤlle 340,000 Rthlr. 3) Ver⸗ Branntwein, Bier und Taback 135,590 45 Uebergangs- Abgabe von diesen Artikeln 12,000 Rthle. Rthlr. 6) Paffer- zoll 23,9900 Rihlr. I) Straf- und Confiscations⸗Gelder

S) Rrhlr. 8) Fixations⸗-Betrag der von der Zoll-Linie ausgeschlosse⸗ gen Grafschaft Schaumburg 7,0 0 Rthlr. Steuer und Uebergangs-Abgabe aus dem zum Thuͤringischen Ver⸗ ane gehörigen Kreise Schmalkalden 176000 Rthli, von zahlbaren Bleizettel⸗Geldern und Zoll⸗Drucksachen 1800 Rthlr. i) Außerordentliche Einnahme einschließlich des Meßbuden⸗Zinses in Kassel 3,600 Rthlr. Steuern 8st,

9) Zoll ⸗Verbrauchs⸗ 10) Aufkommen

Haupt-Summe des Ertrags der indirekten

Wege⸗ und Brückeggelder.

1) Wegegelder ö, hö50 Rthlr. 2) Brückengelder 4350 Rthlr.

H Fäͤhrgelder zo Rthlr. 4 Zufaͤllige Einnahme t50 Rthlr. Ueber— haupt 75,000 Rthlr—

lv. Domanial-Einkuͤnfte⸗ Kammergl⸗ Kammeral⸗ Total Bez Kassel Bez. Hanau. Rthlr. Rthlr. Rthlr. 5,229 323, 110 181,270 113,060

21,860

3) Zehnten S9, 160

c Von Triften und Schaͤferei⸗Gerech⸗

tigkeiten 9, 020 14, 790

Betrag der Domanial-Einkuͤnfte uͤber⸗ haupt V. Ertrag

632, 2530

Rthlr. VIL. Aufkommen aus den Fersten.

Kammeral-Kammeral⸗ Total Bez. Kassel. Bez. Hanau. Rthlr. Rthlr. Rthlr. S0, 520 327,350 3,970 17,260 19,500 13590 12,000 270, 820 85, 790 356,610

Aufkommen von den Jagden. 8, 450 3,169 VIII. Aufkommen von den Fischereien. 3, 10 400 3,500

der Hütten-, Salz- und Bergwerke. 2) Salzwerke 82, 400 Rthlr. 3) Ueber⸗

13,290

11,620

1. Brtyg 1) Bergwerke 62,200 Rthlr. Huͤtten- und Hammerwerke, auch Fabriken 55,400 Rthlr. haupt 200,000 Rthlr. X. Ertrag des Post-Regals nach bestehendem Vertrag müt dem Fuͤrsten von Thurn und Tapis.

1 Kanon 42,006 Rthlr. 2) Beitrag zu den Gehalten der Ge⸗ neral⸗Post⸗Inspection 500 Rthlr. 35) Dienst⸗Kosten derselben 1000 Rthlr. Ueberhaupt 43,509 Rthlr.

Xi Aufkommen vom Land gestuüte . 4,190 Rthlr. XII. Verschiedene Er g men

Kammeral⸗ Kammeral⸗ Total

Bez. Kassel Bez Hanau = .

Rthlr. Rthlr. Rthlr. 13,000 2, 500 15,900 8, 700 6,370 15,070

2) Concessions⸗Zinsen

5) Buͤrger-, Beisitzer⸗, Ein- und Aus⸗

zugs⸗ Geld, Meisterrechts Gebuͤhren so wie von Messen ꝛc

9) 61 der Staͤdte zu den Kosten er Polizei

5) Taren und Schreib-Gebuͤhren von Erb-Leihe⸗ Briefen, Rent⸗Amts⸗ Sporteln, von perpachtetem Musik⸗ Spiel, Erlös fuͤr Bau-Marerialien

) Hunde Steuer

) Agio⸗Gewinn ...

4,200 3, 350 7,500

5,3900 1,450 6, 750

4, 480 3,510 3, 000 Zusammen 37,050 16,210 56, 260

XIII. Einnahme aus dem Staats⸗Kapital⸗Ver⸗ md gen 342,70 Rthlr Haupt-Betrag der jährlichen Staats- Einnahme nach diesen dreißsehn Rubriken 3,069,540 Rthlr.

Frankfurt a. M., 9 April. (Allgemeine Zeitung.) Unser Polizeiwesen scheint nun mit Ernst den Anforderungen entsprechen zu wollen, welche Zeit und Umstaͤnde an dasselbe machen. An allen Thoren der Stadt befinden sich schon seit längere Zeit Polizei-⸗Beamte, welche jeden eingehenden Fremden ge—

33 Postamt ist angewiesen, keinem Fremden einen Platz auf dem Eilwagen zu bewilligen, dessen Paß vom hiesigen Po⸗ ltzei-Amt nicht visirt ist. Eben so werden die Hauderer an den Thoren angehalten und unter genaue Kontrolle gestellt. Der ien, Direktor des Polizei⸗Amtes, Sengtor Dr. Usener, hat eine Dimifssion eingereicht, ünd an dessen Stelle wurde Kanzlei⸗ rath Dr. Fiedler gewaͤhlt, welcher fruͤher als Assessor mehrere Jahre lang auf dem Polizei-Amte arbeitete. Es steht zu erwar— ten, daß viele Aenderungen in dem Polizeiwesen, namentlich in dem aͤußern, eintreten werden. Die Englischen Waarenhaͤndler behaupten, noch nie eine bessere Messe gehabt zu haben, als die gegenwaͤrtige. Im Ganzen genommen aber haben wir gar keine Messe mehr, und kein Mensch wuͤrde daran denken, wurde man nicht durch die aufgeschlagenen Buden daran erinnert.

Frankfurt a. M, 13. April. In der Ober⸗Post⸗Amts—⸗ Zeitung liest man: „Die Deutsche National-Zeitung

3,090 2, 8050

1,480 660

leicht ist von folgender Thatsache ein irriges Geruͤcht jener Zeitung mitgetheilt worden:; Der Student Nahm aus Weidenthal, bei Neustadt in Rhein-Bayern, war im Gefaͤng⸗ nisse hierselbst, nachdem er zuvor, auf sein Verlangen, mit den heiligen Sakramenten versehen worden, gestorben. Dem Herrn Stadtpfarrer wurde hiervon, wie gewohnlich, die An⸗ zeige gemacht. Der Leichnam des Verschiedenen wurde auf den Friedhof gebracht und, wie dies hier haufig geschieht, vor der Beerdigung erst im Leichenhause beigesetzt. Zur Vor— nahme der kirchlichen Einsegnung fuhr nun Herr Kaplan Koͤ— nig, begleitet von Hrn. Pr. Binding, dem Anwalte des Ver— storbenen, in einem Wagen nach dem Friedhofe. Dort wurde die gewohnliche Einsegnung in Gegenwart des erwähnten Hrn. Hr. Binding, eines Aufsehers vom Friedhofe und des Ober⸗ Gloͤckners, am Gruͤndonnerstage Nachmittags vorgenommen. Erst des andern Tages wurde die Leiche beerdigt. Haͤtte der Korrespondent erwaͤhnter Zeitung oder der Einsender besagten Artikels etwas mehr Wahrheitsliebe gehabt, so wuͤrde er eine so ganz ungegruͤndete Geschichte dem Publikum nicht mitgetheilt haben. Was das Verhaͤltniß der hiesigen katholischen Geist⸗ lichen betrifft, so uͤben diefelben allerdings, wie in jenem Artikel erwaͤhnt wird, christliche Duldung gegen Andersglaubende aus, und nehmen uͤberhaupt jene Stellung ein, welche ihnen nach den Vorschriften ihrer Kirche angewiesen .

Schweiz.

Der Schwäbische Merkur berichtet aus dem Jura vom 10ten April: „Mit welchem Bescheid die Herren Heß und Hegetschweiler von Bern nach Zurich zuruͤckgekehrt sind, ist, was die Zeitungen und Privat-Berichte aus diesen Staͤdten auch bis jetzt daruͤber berichtet haben, doch noch Geheimniß. Da Bern nun durchaus keinen Schein von Vorwand mehr hat, in seinem Gebiete den Polen einen laͤngern Aufenthalt zu gestat—⸗ ten, so erwartet man allgemein, der Vorort werde unter so be⸗ wandten Umstaͤnden diesen Stand unverweilt zur Fortschaffung bezeichneter Fluͤchtlinge kategorisch auffordern und im Weige— rungsfalle sofort kraftige Maßregeln fuͤr die Vollziehung des Beschiusses der Mehrheit der Kantone eintreten lassen. Diese Erwartung ist gaͤnzlich getaͤuscht worden, und der Vorort hebt es, wie daran kaum mehr zu zweifeln ist, vor, uͤber eine Ange— legenheit sich in diplomatische Unterhandlungen einzulassen, deren genuͤgende Erledigung setzt allein noch durch entschiedenes Han— deln erzielt werden kann. Dieses zaudernde Benehmen der hoͤchsten Bundes-Behoͤrde giebt natuͤrlich den sonderbarsten Ver⸗ muthungen Raum, und Alles zerbricht sich die Koͤpfe, um die etwaigen Beweggruͤnde fuͤr dasselbe zu errathen. Wir wagen es nicht, auch nur die entfernteste Erklarung einer so räͤthsel— haften Politik zu versuchen, um so weniger, als wir uͤberzeugt sind, daß das Geheimniß der ganzen profanen Welt bald genug offenbar und Jedermann in Stand gesetzt seyn wird, uͤber die Triftigkeit der Gruͤnde zu urtheilen, welche den Vorort zu sei⸗ ner jetzigen Handlungsweise bestimmt haben. Ueber das Truppen? Aufgebot im Kanton Bern macht man in der Schweiz manche Glossen; ob diese Maßregel getroffen worden ist, um, wie vorgegeben wird, etwaige Reactions-Versuche im Keime zu ersticken, oder ob sie mit der Polen-Angelegenheit in Verbin— dung steht, muß die Zeit bald lehren.“

alien

Venedig, 8. April. Die hiesige Zeitung sagt: „Briefe aus Rom, welche in Ankona ,, sind, wiederholen die bereits erwahnte Nachricht, daß der Koͤnig von Neapel binnen Kurzem nach Paris xeisen werde, um das Nähere wegen der Vermaͤhlung seines Bruders zu verabreden. Einige Fuͤrsten und Souveraine Italiens sehen diese Reise nur ungern und man versichert, daß auch die Anwesenheit der Koͤnigin Mutter zu Rom keinen andern Grund habe.“

Die Veroneser Zeitung meldet: „In den Roͤmischen Provinzen haben kurzlich mehrere Verhaftungen junger Leute stattgefunden. In Rimini wurden 15 Personen festgenommen, deren Namen sich, wie es heißt, unter den Papieren der Revo⸗ lutionnaire von Piemont befunden haben. Mehrere Bolognesen sind aus Rom nach ihrer Heimath verwiesen worden.“

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Der Courrier de Smyrne vom 22. Februar enthaͤlt Folgendes: „Am vorigen Sonntage, als ein junger Grieche oͤffentlich und feierlich seine Religion abschwur und zur katholi— schen Kirche uͤberging, drangen sein Bruder und ungefähr 12 andere Griechen in die Kirche ein, worin die Ceremonie vor sich ging, fuͤhrten ihn mit Gewalt davon und brachten ihn auf ein Boot, welches zu diesem Zwecke bereit lag. Ein Dolmetscher des Besterreichischen Konsuls, der in Begleitung zweier Janit⸗ scharen und des Tuͤrkischen Polizei⸗Chefs anlangte, beugte wei⸗ terer Ruhestoͤrung vor, kam aber nicht mehr zeitig genug an Ort und Stelse an, um die Delinquenten zu verhaften. Der Oesterreichische General:-Konsul verlangte Gerechtigkeit von den Orts⸗-Behörden, und diese bemuͤhten sich augenblicklich, die Schul— digen zu entdecken; aber es soll den Rädelsfuͤhrern gelungen seyn, auf einem Griechischen Schiffe zu entkommen. Ein Mann

von der Tuͤrkischen Wache, der von den Griechen gewonnen

Fr. zuruͤckbleiben wird; also haben die Einwohner keinen Grund, diesen Ungluͤcksfall zu beklagen, sondern sie ziehen vielmehr vol— ler Freuden alle moͤglichen Vortheile davon.“

G rie ch nl gan

Athen, 28. Februar. (Schreiben eines Griechen in der Allgemeinen Zeitung.“ Seit meinem letzten Schrei⸗ ben hat sich hier in der Hauptsache nichts geaͤndert, und wir sind noch fortwaͤhrend ohne Entscheidung des Schick— sals, das man uns bestimmt. Daß die Kontrakte wegen Ab— tretung des noͤthigen Grundes, und die Bestimmungen wegen der Neustadt und Verlegung der Residenz abgethan waren, ist Ihnen bekannt. In der Aussicht, daß wir die Residenz im Januar bekommen wuͤrden, hatten sich viele Familien hieher gezogen, viele Unternehmungen vorbereitet; aber die Verzoͤge— rung und die Sorge, daß sie sich in das Unbestimmte hinaus fortsetzen werde, hat das Meiste wieder ruͤckgängig gemacht. Viele sind dadurch in große Verluste gekommen, und bis man nicht ernste Anstalten sieht, wird das Vertrauen schwer herzu⸗ stellen seyn; doch scheint es keinesweges, daß der Plan, Athen zur Residenz zu erheben, ganz aufgegeben sey. Es ist Befehl gekommen, die Hafenstadt im Piräus vorzubereiten. Jedem Chiotischen Kaufmann, der sich dort ansiedeln will, sind 17 Strem⸗ men Land am Ufer unentgeltlich zum Anbau zugesichert. Fer⸗ ner ist eine Straße angebrdnet vom Piräus nach der Stadt, die im Grunde schon vorhanden ist, und nur leichter Besserung bedarf. Endlich sollen zwei Kasernen (ogαινũοάũs) gebaut wer⸗ den, eine in der Stadt, eine in Badissia, 14 Stunde von hier entfernt, wo unser geliebter Koͤnig in dem Landhause des Admirals Malcolm feine Residenz nehmen wird. Wir haben also doch Hoffnung, ihn selbst bals zu besitzen, wenn auch die Regentschaft, wie es scheint, wenig geneigt ist, fuͤr die noch uͤbrige Dauer ihres Aufenthaltes unter uns einen Umzug vorzunehmen. Manche sagen, daß ihre Gegenwart im Peloponnes nöthig sey, um die Bewegungen der Korfiotischen Partei, die Anhänger der Kolokotroni, Koliopulos, zu beobachten. Denn die Regierung, indem sie sich der Häuptlinge bemaͤchtigt, habe eben den Wolf beim Ohr, sey aber desselben noch nicht maͤchtig. In unsern in— nern Athenäischen Angelegenheiten ist noch nichts in Ordnung; die Eingebornen (dc ςονιονς sind wegen ihrer Streitsucht, Raͤn— kesucht und anderer schlechten Eigenschaften uͤbel berufen, und da⸗ gegen ist erst Huͤlfe, wenn sie durch das Hinzustroͤmen fremder Bevoͤlkerung gleichsam absorbirt werden. Unterricht der Jugend verdanken wir allein den guten Amerikanern, die unsere Kinder Lesen, Schreiben, Christenthum, Rechnen und das Alt⸗Griechi⸗

sche lehren.

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Berlin, 18. April. Des Koͤnigs Majestaͤt haben mittelst Allerhoͤchster Kabinets-Ordre vom 14ten v. M. zu den Repa— raturen an den Kirchen und andern geistlichen Gebäuden in der Stadt Muͤhlberg (Regierungs-Bezirks Merseburg) diejeni⸗ gen 4123 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf, welche zum Schulhausbau den Landgemeinden zur Last fallen, auf Allerhoͤchstihren Dispositions Fonds zu uͤbernehmen geruht.

Aus dem Erlöse der Windbruͤche in den Kommuna! Heiden sind von dem Magistrate zu Kemberg 8900 Rihlr. und von dem zu Schmiedeberg 1200 Rthlr. zur Bezahlung von staͤdtischen Schulden sofort verwendet worden. Auch hat der Magistrat zu Kemberg die Post-Straße nach Schmiedeberg mit 250 Stuͤck Obstbaumen bepflanzt, und der Magistrat in Zahne hat außer vielen wilden Baäͤumen 339 Stuͤck veredelte Kirsch— und Pflaumenbaͤume setzen lassen. In letzterem Orte besteht noch die nuͤtzliche Observanz, daß jeder neue Buͤrger 6 trazbare Obstbaäume nebst Pfaͤhlen der Kommune liefern muß.

Die Kommune Schlieben, desselben Rezierungs-Be— zirks, hat ein am dortigen Markte belegenes, ziemlich großes Haus, nebst zwei dazu gehoͤrigen Hufen Landes, fuͤr die Summe von 7250 Rthlr. angekauft und will das Gebäude zum Rath— hause, da es der Stadt an einem solchen fehlt, einrichten, das dazu gehoͤrige Land aber anderweit zum Besten der Stadt be— nutzen. 2 Der Kaiserl. Russische Staatsrath von Schmidt in Ja— roslaw, von armen laͤngst verstorbenen Aeltern in Eilenburg geboren, hat, in Erinnerung fruͤher auf der Schule genossener Unterstuͤtzungen und Wohlthaten, im verflossenen Jahre der da— sigen Schule ein Kapital von 8090 Rubel Banco uͤberwiesen, dessen Zinsen bestimmt sind, als Belohnung des Fleißes und der Sittlichkeit an 4 Schuͤler der beiden obern Klassen der Eilen— burger Buͤrgerschule vertheilt zu werden. Diese Vertheilung hat, der Stiftung gemaͤß, beim Schul-Examen am 17. Maͤrz d. J. zum erstenmale stattgehabt und bestand in Bibeln und Ge— sangbuͤchern.

Von Seiten der Behoͤrde ist unterm 25sten v. M. die Errichtung eines Wollmarktes in Paderborn mit Ruͤcksicht auf die dort bestehenden guͤnstigen Verhaͤltnisse genehmigt, und es sind die Markttage in Verbindungen mit den benachbarten Wollmaͤrkten auf den 30. Juni, 1. und 2. Juli jedes Jahres festgesetzt worden. ;

Da die nachbenannten Gemeinden des Kreises St. Goar

(Regierungs⸗Bezirk Koblenz): Oberheimbach, Bacharach, Ober

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