1834 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Auswärtige Börsen. Ams ter dam, 14. April.

Niederl. wirkl. Schuld 50 n. 53 do. 96. Ausgesetzte Schuld —. 313 723. Oesterr. 963. Preuss. 3 411. 0 2

Kunz- Bill. Rz. 41 Amort. S9grꝶ. Främien-Scheine 975. Russ. (v. 1831) 953. 53 Span. 62.

Königliche Schau spiele.

Sonntag, 20, April. Im Opernhause: Die Maͤntel, Lust⸗ spiel in 2 Abth. Konzert der Gebruͤder Eichhorn. Dazwischen: Pas de deux, e, , von Dlle. Hermine Elsler und Herrn Stullmuͤller. Zum Beschluß: Auf Begehren: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Aufzug.

Im Schauspielhause: Romeo und Julia, Trauerspiel in 5 Abth. (Fraͤulein v. Hagn: Julia.)

Montag, 21. April. Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Aufzuͤgen. Musit von Mozart. (Mad. Schroͤder⸗Devrient: Donna Anna.)

Im Schausptelhause: 1) Un moment d imprudence, com- die en 3 actes et en prose,., 2) Le parrain, piece comique en 1 ace. par Scrihe.

In Potsdam: Die Advokaten, Schauspiel in 5. Aufzuͤgen, von W. Iffland. ;

Dienstag, 22. April. Im Schauspielhause: König Kon— radin, historische Tragöͤdie in 5 Abtheilungen und einem Vor— spiele, von E Raupach.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Sonnabend bezeichneten Schauspielhaus⸗Billets guͤltig, auch wer— den die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonn— abend bezeichnet seyn.

Mittwoch, 23. April. Im Opernhause: Symphonie in moll, von L. van Beethoven. Hierauf: Adagio und Varia— tionen fuͤr die Floͤte, komponirt und vorgetragen von Hrn. A. B. Fuͤrstenau, erstem Floͤtisten der K. Saͤchsischen Hof Kapelle. Und: Unter Direction des K. General-Musik-Direktors, Ritters Herrn Spontini: Die Schoͤpfung, Oratortum von J. Haydn. (Mad. Schroͤder⸗-Devrient wird hierin singen.)

Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungs-Kasse (Spontini⸗ Fonds) fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Theater-Mitglieder be— stimmt. Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Aus— nahme nicht guͤltig.

Die resp. Abonnenten werden ersucht, bis Montag den 2lsten d. M., Atends 7 Uhr, erklären zu lassen, ob sie ihre Platze be— diff wollen, widrigenfalls dieselben anderweit verkauft werden

n.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 29. April. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel in 2 Akten, von G. Lotz. Hierauf: AB C, Posse in 2 Akten, von Kettel. Zum Beschluß: Das Fest der Handwerker, Vaude— ville in 1 Akt, von L. Angely.

Montag, 21. April. Die diebische Elster, komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Neu einstudirt (Frau von Möeric, vom K. K. Theater della Scala: Ninetta, als erste Gast— rolle. Hr. Kugler, vom ständischen Theater zu Linz, neu enga— girtes Mitglied dieser Buͤhne: Gianetto, als zweiles Debut.)

Preise der Platze; Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

444 was den Kampf verlaͤngert. Um ihn auf der Stelle I r⸗

t beendigen, muͤßte man entweder die Soldaten in m Neue st e Na ch ri ch ten. der ische Defilees verwickeln oder Haͤuser niederschmettern, welche zugleich Schuldlose und Schuldige in sich fassen.

Paris, 13. April. Vorgestern Abend hatten der Preu, ßische Gesandte, der Admiral Willaumez und der Marschall Clausel und gesiern der Praͤsident der Deputirten⸗-Kammer und der Befehlshaber der National-Garde des Seine-Departements, Marschall Lobau, Audienz bei Sr. Majestaͤt. Gestern Mittag fuͤhrte der Koͤnig den Vorsitz in einem Minister-Rathe, der 4 Stunden dauerte.

Gestern Abend rotteten sich wieder einige Volkshaufen in den Straßen J. J. Rousseau und St. Martin zusammen. Im Viertel Montmartre hoͤrte man die Marseillaise singen und das Geschrei: Es leben die Lyoner! Sogleich durchzogen zahl— reiche Patrouillen der National-Garde und Kavallerie die Stadt und zerstreuten die Gruppen. Um 11 Uhr war die Stadt wie— der vollkommen ruhig. Noch spät abends wurde ein zweiter Mänister-Rath gehalten, und die Regierung schien ernstliche Be— sorgnisse fuͤr den folgenden Tag zu hegen. Die Obersten saͤmmt licher Legionen der hiesigen National-Garde versammelten sich in dem Lokal des Generalstabes, und man vernahm, daß auf, heute mehrere Legionen zusammenberufen seyen; auch die Trup— pen der Garnison muͤssen sich in Bereitschaft halten; in allen Kasernen sind die groͤßten Vorsichts-Maßregeln gegen einen et— wanigen Ueberfall von Seiten der Anarchisten getroffen. Heute fruͤh um 9 Uhr hat das Z6ste Linien-Regiment, welches aus 4 Elite⸗Compagnieen besteht, die Schloßwache abgeldöst. Gegen Mittag war noch Alles ruhig in Paris. Die Truppen der Garnison hatten sich auf dem Caroussel-Platz zu einer großen Musterung zusammengezogen, und auf anderen Punkten waren— mehrere Leglonen der National-Garde versammelt. (Vergleiche oben die telegraphischen Nachrichten aus Paris.)

In der verflossenen Nacht sind an 20 Personen, worunter der Haupt-Redacteur der Tribune, Herr Marrast, die Herren Guinard, Beaumont, Recure, Dejardins, Lisbonne und Andere, verhaftet worden. Herr Cavaignac, gegen den auch ein Ver— hafts-Befehl erlassen war, wurde nicht zu Hause gefunden.

Der Messager meldet, daß die in Béford im Departe— ment des Ober-Rheins in Garnison stehenden Regimenter ihre Offiziere weggejagt und die Republik proklamirt hätten. Das Journal de Paris erklärt jedoch diese Nachricht fuͤr eine reine Erfindung.

Im Journal des Débats liest man: „Die Depeschen, welche die Regierung heute erwartete, sind durch eine Estafette angekommen; sie sind von Lyon am Donnerstag Abend 10 Uhr abgegangen. Sie enthalten die naͤhere Schilderung dieses Ta— ges, welcher weniger unruhig als der vorhergehende gewesen ist. General Aymard hat, nachdem er gestern die Anarchisten zuruͤck— getrieben und ihre Barrikaden vernichtet hatte, sie in einem en— gen Quartiere eingeschlossen, wo sie sich nicht lange Zeit halten Attien 1566. 15094. Part. Obl. 139. 1385 Loose zu 100 koͤnnen. Die Ruhe ist weder in St. Etienne, noch in Dijon, G. 207. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 94 5. gäs. Poln. noch in Chalons-sur⸗Sasne, noch in Macon, noch auf irgend L. 621. 624. Preuß. Praͤm.-Sch. 544. 54. 4proc. Anl. einem andern Punkte, welche Lyon umgeben, gestoͤrt worden.“ 923. G. 6proc. Span. Rente 523. 62. Zproc. do. perp. 41. 4.

In einem außerordentlichen Supplement berichtet der Mo— niteur: „Die Regierung hat diesen Morgen (13. April) De— peschen aus Loon vom 11ten Abends erhalten, welche vollkommen beruhigend sind. Der Kampf ging in ein Tirailliren uͤber, welches von Stunde zu Stunde abnimmt. Die Ein sohner der Guillo— tiere unterstuͤtzkten die Garnison und brachten das Feuer derjeni— gen zum Schweigen, welche sich bei der Bruͤcke der Vorstadt aufgestellt hatten. Die Insurgenten zeigen sich nirgends; sie be— nutzen die langen Alleen, welche in Lyon die Haͤusermassen durch—

Allein von diesem Augenblicke an kann man versichern, daß die Empoͤrung besiegt ist. Saint Etienne hat sich nicht geruͤhrt. Der General, welcher in dieser Stadt befehligt, ist Herr der Straßen und wuͤrde bald alle diejenigen vernichtet haben, welche den Insurgenten Huͤlfe bringen wollten. Chalons, Macon, Dijon, Straßburg, Befort sind in vollkommener Ruhe. Ver, strkungen treffen von allen Seiten ein. Die Truppen haben Munition und Lebensmittel im Ueberfluß. Ihr Eifer, ihre Thaͤtigkeit, ihre Ergebenheit sind bewunderungswuͤrdig. Die Generale geben ihnen das beste Beispiel. Die Veroͤlkerun von Lyon hat an dieser fuͤrchterlichen Erschuͤtterung keinen An— theil genommen. Sie erwartet mit der peinigendsten Aengst— lichkeit das Ende dieses scheußlichen Unternehmens der Anhaͤnger der Anarchie. In Paris hat sich die Ruhe erhalten. Die Mitschuldigen, die Aufstifter der Anarchisten von Lyon bruͤteten uͤber schrecklichen Entwürfen; sie wurden in großer Anzahl er— griffen. Die Behörde wacht und wird sie mit der groͤßten Ener— gie unterdruͤcken. Die Pflicht der Regierung ist es, die Unsin— nigen, welche sich etwa einkommen lassen mochten, Unruhen zu erregen, davon in Kenntaniß zu setzen, daß bedeutende Streit- kraͤfte in Bereitschaft sind, und daß die Unterdruͤckung eben so rasch wie entscheidend seyn wird. Der Eifer der National⸗-Garde, die Ergebenheit der Truppen, der unerschuͤtterliche Entschluz der Regierung sollten sie doch aufklären und sie dazu bewegen, daß sie, wenn auch nicht aus Ruͤcksicht gegen das Vaterland, doch aus Ruͤcksicht gegen sich selbst, auf ihre strafbare Thorheit ver— zichten. Wenn uͤbrigens diese Benachrichtigungen ihnen nicht genuͤgen, dann duͤrfen sie keine Hoffnung auf Schonung hegen. Jetzt, bei dieser Lage des Landes, wurde Schonung nur straf— bare Schwäche seyn.“

Das Journal de Paris enthalt in einer zweiten Aus— gabe von heute fruͤh um 19 Uhr folgende telegraphische Depe— sche aus Lyon vom 12. April 11 Uhr Abends: „An den Mi— nister des Innern. Lyon ist befreit; die Vorstaäͤdte, welche von den Aufruͤhrern besetzt waren, sind in unsere Haͤnde gefallen. Die Communicationen sind uͤberall wieder hergestellt. Die Po— sten haben diesen Abend ihren Dienst wieder begonnen. Die Anarchisten sind in der größten Verwirrung“

An der gestrigen Börse ging das Geruͤcht, die Regierung habe die Nachricht erhalten, daß in der Nacht vom Tten zum 8. April zu Madrid ernstliche Unruhen ausgebrochen seyen, und daß der Spanischen Hauptstadt eine revolutionnaire Katastrophe bevorstehe.

M., 16. April. Oesterr. 5proc. Metall 983.

Frankfurt a. gSrz. 4proc. 88! 3. S8 . 2Iproc. 523. 1proc. 233. Br. Ban-

Redacteur Cottal.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

kreuzen, um zu tirailliren und sich zu fluͤchten; dies ist es,

Allgemeiner Anzeiger fur

Bekanntmachungen.

; ,,

Von dem unterzeichneten Koͤniglichen Ober-Lanbes— Gerichte werden hiermit nachbenannte verschollene Ver spnen; ; ;

1) der Koͤniglich Preußische Artillerie -Lieutenant ron Langen, welcher im Jahre 1800 hierselbst sich befunden, eine Forderung gegen die Matters⸗ dorff che Conecurs⸗Masse bes dem Gerichts- Am! Auras anhängig gemacht, im Jahr 1803 seinen Abshied genommen, von dessen Leben und Auf— eathalt seitdem nichts constirt hat, und dessen Vermoͤgen in 160 Thlr. besteht, auf Antrag des gerichtlich bestellten Curatoris absentis, Justiz- Tom missions⸗Rathes Dietrichs;

2) der Heinrich Ernst Ferdinand Seanitz, geboren am 21. Januar 1799 zu Groß-⸗Hartmansdorff, Sohn des am 11. Maͤrz 1829 oerstorbenen Ober⸗ Amtmanns Johann David Segnitz und der am 24 Ocetober 1824 zu Seitenberg verstorbenen Louise, gebornen Fromhold, welcher sich dem Bergfach gewidmet daben, zuletzt bei einem Berg⸗ Amte in Westphalen angestellt gewesen sein und sich nach Amerika begeben haben soll, und uber dessen Leben und Aufenthalt über 11 Jahre nichts constirt, dessen Vermoͤgen endlich in 23 Thlr. 25 sgr. 5 pf. im hiesigen Pupillen Depositorio und in einem Anspruche von 19 Thlr. 12 sar 7 pf. an seinen Bruder Robert Segnitz, so wie in einem Antheile an die inexigibie Schuld sei⸗ nes Bruders Joseph Segnitz per 1509 Thlr. be⸗ steht, auf den Anteag des gerichtlich hestellten Curatoris absentis, Justizratheg Bahr,

. ö. Todes⸗Erklaͤrung hiermit vorgeladen, in em au

den 21. Oeto ber d. J, Vormittass 1 uhr,

anberaumten Termine im Partheyen⸗Zimmer des hie⸗ sigen Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichts vor dem ernannten Devutirten, Herrn Ober - Landesgerichts- Rath von Schlebruͤgge oder in der Registratur des Erstern sich schr frlich oder persoͤnlich zu melven und deselbst wei⸗ tere Anweisung zu erwarten. Zugleich werden die un⸗ bekannten Erben und Erbnehmer der obgenannten Pro— volaten hiermit aufesordert: in diesem Termine gleich⸗ falls zu erscheinen, sich in demselben gehörig zu legi⸗

timiren und ihre Gerechtsame wahrjunehmen. Die Nichterscheinenden haben ju n, , n. daß die sich , , . Eiben suür die rechtmäßigen angenommen, hnen als solchen das nachgelassene Vermögen der resp. Provocaten nach erfolgter Todes⸗-Erklaͤrung derselben zur freien Die position verabfolgt werden und die nach erfolgter Praeclusion sich etwa erst meldenden naͤhern oder gleich nahen Erben alle Handlungen der ersteren anzuerkennen und zu übernehnien schuldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Ersatz der gehobenen Nutzungen ju fordern berechtigt, sondern sich ledialich

mit dem, was altdann noch von dem nachgelassenen

Vermoͤgen vorhanden ist, zu begnügen verbunden sein

sollen. Breslau, den 2. Januar 1834.

Königl. Ober⸗-Landesgericht von Schlesien Erster Genat.

e tel g dnn .

In dem per decretum vom 29. Juni dieses Jahres äber das Vermögen des von hier entwichenen Kauf— manns Friedrich August Bithorn steht ein Termin zur riquidirung der Forderungen der Glaͤubiger auf den 15. Mai 1854, Vormittags um g uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Autecultator An⸗ pach im Parthrienzimmer des unterzeichneten Gerichte an, und laden wir die unbekannten Glaͤubiger hiezu unter der Warnung vor: .

daß die Ausbleibenden durch ein gleich nach dem Termine abzufassendes Praͤelusions-Urtel mit allen ihren Anspruͤchen an die Masse werden ausgeschlos— sen und ihnen deshalb gegen die ubrigen Glaͤu— biger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.

Den auswaͤrtigen Glaͤubigern werden zur Bevollmaͤch⸗ tigung die Justij⸗Commissarien Lessing hier und Kan⸗ ther zu Nimptsch vorgeschlagen.

Reichenbach in Schlesien, den 30 November 1835.

Rönigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Bekanntmachung.

In Folge Auftrages des hiesigen Königlichen Land— gerichts in der Administrationgsache von Opaleniea, hat Unterzeichneter zum öffentlichen Verkauf von Ein Tausend Stuͤck zu Schiffsbauholz und Srabholz geeig⸗ neter Ehen, in dem Forfhause zu Lassowko bei der Stadt Graetz einen Termin auf den 25. Mai d. J., Vormittags um 9 Uhr anberaumt, wozu Kauflustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß zum Bie⸗ ten die Erlegung einer Caution von 590 Thlr, in Courant oper in Posenschen Psandbriefen erforderlich ist.

Posen, den 3. April 1834.

Der Koͤnigl. Landgerichts-Rath Kaulfuß.

Dampf ⸗Packetfahrt zwischen E nber he er er g h n ng.

Die Abfahrt der beiden privilegirten schoͤnen und großen Dampfschiffe, von Lübeck nach St. Petersburg, ist für das Jahr 1834 auf folgende Tage sestgesetzt:

Alexandra. Capitain J. C. Diets. Dienst ig den 13. Mai, Donnerstag den 29. Mat, Dienstag den 17. Juni, Donnerstag den 3. Juli,

die Preußischen Staaten.

Dienstag den 22. Juli, Donnerstag den ꝛũ. August, Dienstag den 26 August, VDonnerstag den 11. September, Dienstag den 30 September. Donnerstag den 16. Oktober.

. Capitain N. W. Stahl. Dienstag den 20. Mai, Donnerstag den 5. Juni, Dienstag den 24. Juni, Donnerstag den 19. Juli, Dienstag den 29. Juli, Donnerstag den 14. August, Dienstas den 2. September, Donnerstag den 18 September, Dieastag den 7. Oftober, Donnerstag den 235 October. . Abfahrt von Travemünde um 2 Uhr Mittags. Die Preise der Passage sind die nämlichen wie im vorigen Jahre. Anmeldungen geschehen im Comtoir der Dampfschiffahrts⸗GesellschMaft in Lubeck.

p othelen⸗ Ver ug. Die alleinige, reines Medieinal-⸗-Geschaͤft betreibende

Apotheke einer Kreisstadt PCowwmerns, steht fuͤr den Preis von 24,000 Thlr. zum Verkauf. Naͤhere Aus- kunft ertheilt auf portofrei? Anfragen der Apotheker Pellnow in Uekermunde.

Bekanntmachung,

in Beziehung auf die Einldsung der ausge—⸗ looßten Polnischen Partigl⸗ Obligationen und landschaftlich Polnischen Pfandbriefe.

Hiermit bringe den betreffenden Interessenten in Kenneuiß, daß vom 18ten d. M. ab, sewohl die in den bereits erfolgten fuͤnf Verloosungen der Polnischen Anleihe de 1829 herausgekommenen Partial-Obliga— tionen, als auch die bereits ausgelooften Capitalien der landschaftlich Polnischen Pfandh iefe in meinem Comptoir zum vortheilhaftesten Coutse erhoben werden koͤnnen.

Berlin, den 16. April 1854.

( Arons Wolff,

unter den Linden Nr. 44.

Literarische Anzeigen.

Bei uns ist so eben erschienen und an alle solide Buchhandlungen versandt: ö Encyelopddisches Wörterbuch der mediei—⸗ nischen Wissenschaften, herausgegeben von

d. Professoren d. mediein. Fakultaͤt zu Berlin.

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D. W. H Busch. C. F v. Grafe, C. W. Hufeland, H. F. Link, J. R üller. Zehntit Band. 3 Thlr. 10 sar. Subseript⸗Preis. Veit & Comp., Oberwallstr. Nr. 6. (aahe der Igdgersir)

Bei Carl Schumann in Schaeeberg ist erschienen und durch alle solide Buchhandlungen des In- und Auslandes, zu Berlin in der Stuhr schen, Schloßplatz Nr. 2, zu erhalten: .

W. Shakspeare's sammtliche Werke in Eü⸗

nem Bande, in 2 Abtheilungen. Im Verein mit Mehrern übersetzt und herausgegeben von Ju— lius Korner. Erste Abtheilun !. Auf Maschi— nen⸗Patentpapier. Subseriptione-Preis des anten Werkes 67 Thlr; nach dem Erscheinen der 2en

Abtheilung tritt der Ladenpreis von 74 Thlr. ein

Hiermit erscheint die iste Abtheilung der Werte des groͤßten dramatischen Dichters aller Zeiten: des Dich— ers, zu dessen reicher, hoher Eigenthuͤmlichkeit ein Lessing, ein Coöͤthe, ein Schiller mit Bewunde, rung empor blickten; des Dichters, aus welchem in so ielen vorzuͤglichen schougeistigen Erzen gnissen der neuern zeit unzaͤhlige Anklaͤnge und Ansoielungen sih finden. So ist es 3 B. unmoͤglich, die allgelesenen Werke de großen Unbekannten ohne tiefere Bekanntschaft mlt

Beziehungen zu verstehen. Unter allen Völkern aber, velche den unnachahmlichen Britten außerhalb szines Vaterlandes zumeist zu würdigen wußten, standen und sehen die Deutschen oben an; deshalb verspricht sich der Verleger den Beisall aller Gebeldeten der deutschen Nation, indem er denselben dirse neue Uehersetzung in 1 Bande darbsetet. Naͤchst dem Werthe der leber⸗ tragung ist auf hoͤchste Eleganz in Dräͤck und Pwier borzuͤglich Rücksicht genommen worden. Das Vildniß des Dichters mit einem Facsimile wird die se Ausgabe schmucken. Die 2te Abtheilung erschein noch vor der Mich. Messe.

Durch alle Buchhandlungen ist zu ben ehen; Alexander von Humboldt's, Fragmente einer Geologie und Klimatologie Asiens; 4. S. Franz. 6. J. Löoͤwenberg; mit 2 Karten und Tabelle. gr. Svo. Velin⸗P pier. broch. Preis: 2 Thlr.

In szr. Perlin, X' J. List, Burgstraße Nt. 8

, G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. Is, ist er⸗

schienen:

Dr. F. Schleiermachers Bildniß, lithogra= phirt von Jentzen. 15 sar. *

Auf chinesisch Papier 25 sgr.

Zhakspeare in so manchen zarten Hindeutungen und

Allgemein n

Amtliche Nachrichten.

Kronil des Tages,

Seine Königliche Majestaͤt haben den Gutsbesitzer von Borowski auf Froͤschen zum Landrath des Schildberger Krei— ses, im Regierungs Bezirke Posen, zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ober⸗Landesgerichts⸗Asses— sor und Kriminal-Richter Julius Herrmann von Kirch—

mann zum ,, , fuͤr den Bezirk der Stadt Halle und den Saal⸗Kreis Allergnaͤdigst zu ernennen geruht. Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem vormaligen Buͤrgermeister von der Heyde zu Magdeburg den Hofraths-Charakter zu verseihen und das diesfaͤllige Patent Allerhöchstselost zu vollzie— Hen geruht. .

Der bei dem Kammergericht angeéstellte Justiz⸗-Kommissarius Geppert ist zugleich zum Notar in dem Departement dieses Kollegiums ernannt worden.

Bei der am 16ten, 17ten und 18ten d. M. geschehenen Ziehung der ten Klasse 6hster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt. Gewinn von 16,000 Rihlr, auf Nr. 21,413; die naͤchst— soölgenden 2 Gewinne zu 410) Rthlr. fielen auf Nr. 31,703 und big; 3 Gewinne zu 200 Rtihlr. auf Nr. 12,746. 27,4 iq und 5l, 190; 4 Gewinne zu 1009 Rthlr. auf Nr. 11,428. 60, 168. 90s und 71,534; 5 Gewinne zu 6090 Rthlr. auf Nr. 428. 5935. 70,413. 75,041 und S5, 951; 19 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 1875. 28535. 33,767. 66,210. 66,527. 65,669. 835,64. S7,„676. S9, 965 und 96,174; 25 Gewinne zu 260 Rihlr. auf

Nr. 265. 1325. 18,856. 19,974. 23,634. 28,2381. 28,789. 30, g47. 36,52. 36,710. 43, 685. 47,873. 49, 413. 51, 65. 60, 3.4.3. 66,523. 6b,627. 63,829. 71, 148. 76,876. 78,793. S3, 728. 87, 281. 87, 753 und 94,214; 50 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Ne. 261. 7082. 1ttolz. 19 092. 25,53. 25,4272. 26, 245. 26,717. 29, 437. 31, 172. 65,259. 35,776. 37,081. 39,9011. 39,223. 40,948. 43, 170. 44,364. „T7372. 48,331. 50,291. 560, 586. 52, 167. 52,514. 56,700. 57, 183. 8,818. 60, 366. 61, 653. 66,002. 68,814. 69, 171. 73,854. 77,846. 80,035. 80. 825. Sl, 313. Sl, 360. S2, 206. S3, 091. S5, S0. Sh, S34. 86,832. 87, 010. S9, 208. 89,324. 91, gä3. g4, 300. g, 506 und gö, (00. . J Der Anfang der Ziehung 5ter Klasse dieser Lotterie ist auf den 17. Mai d. J. festgesetzt.

Berlin, den 19. April 1835. Koͤnigl. Preußische General-Lotterie⸗Direction

Angekommen: Der General-⸗Major und Commandeur der gten Infanterie⸗Brigade, Freiherr von Luͤtzo w II., von Schweidnitz. Abgereist: Der Koͤnigl Daͤnische Geheime Rath und Hof -Jägermeister, Graf von Hardenberg-⸗Reventlow, nach Hamburg.

Zeitungs ⸗Nachrichten. A u s 1nd.

gn ren

Paris, 13. April. Die gestrige Sitzung der Deputir— ten⸗Kammer eroͤffnete der Graf Jaubert mit einem Berichte über die Proposition des Herrn Anisson-Duperron wegen der Urbarmachung der Waldungen; er stimmte fuͤr die Annahme dieses Vorschlages mit einigen unwesentlichen Aenderungen in der Abfessung. Hierauf wurden verschiedene Bittschriften— Berichte abgestattet. g Némusat Vortrag hielt, befanden sich auch diejenigen des Han— delsstandes von Bordeaux und Hävre, worin auf die Abschaf—

sunz des Prohibitiv-Systems angetragen wird; sie wurden nach einer kurzen Debatte an den Conseils- Präsidenten und an die mit der Pruͤfung des Zoll-Gesetzes beauftragte Kommission ver— vwiesen. Herr Poulle berichtete darauf uͤber eine große Menge von Petitionen (nicht weniger als 114 an der Zahh, vorin auf eine Wahl Reform gedrungen wird. Nach einem sehr ausfuͤhrlichen Vortrag (auf den wir noch einmal zuruͤck⸗ kommen werden) erklärte er, daß die Bittschriften-Kommission einmuͤthig dafuͤr stimme, jene Eingaben durch die Tagesordnung lu beseitigen. Eben hatte Herr Pages das Wort verlangt, um ih diesem Antrage zu widersetzen, als der Minister des In— nern in den Saal trat und sofort die Rednerbuͤhne bestieg, um (wie bereits erwähnt worden) die Versammlung von der Lage der Dinge in Lyon in Kenntniß zu setzen. Nachdem Hr. Thiers seine Mittheilung beendigt hatte, trug Hr. Pages darauf an, in Betracht der obwaltenden Unsstaͤnde die Debatte uͤber eine Vahl Reform zu vertagen, und als die Majoritaͤt sich hartnaͤckig diesem Vorschlage widersetzte, verzichtete er auf das Wort, wel— es Benehmen großen Beifall in den Reihen der Opposition sand. Ueber die oberwähnten 114 Bittschriften wurde darauf hit starker Stimmen⸗Mehrheit zur Tagesordnung geschritten. , Schlusse der Sitzung wurden noch 8 Gesetz⸗Entwuͤrfe von rtlichem Interesse angenommen. Schon während die Wahl— ugeln gezählt wurden, hatte sich in der Versammlung eine leb— hafte Unterhaltung uͤber die oberwähnte Rede des Ministers des Innern entspönnen. Jetzt ergriff Herr Dugas-⸗Montbel as Wort, um namentlich die Aeußerung des Ministers des nern, daß der General Aymard zu Lyon eine uneinnehmbare osition besetzt halte, zu ruͤgen. Es gewinne hiernach das An, i einie der Redner, als ob jener General sich auf der De— . muͤsse. Herr Thiers sah sich hierdurch veranlaßt, nm die Rednerbuͤhne zu besteigen „Nachdem der Ge— . lvmard! sagte er, „am gten die Barrikaden weggenom⸗ nah blieb ihm, um dem Kampfe sofort ein Ende zu en, am folgenden Tage nur noch uͤbrig, die Aufruͤh⸗—

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Unter den Eingaben, woruͤber Herr von

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Zeitung.

April

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rer in enge Gassen zu verfolgen. Dies wollte er aber nicht, aus Besorgniß, daß die Mannschaft allzusehr dabei leiden und daß er sich seinerseits genöthigt sehen mochte, das grobe Geschuͤtz anzuwenden, was große Verwüstungen zur Folge ge— habt haben wuͤrde. Er zog es daher vor, den Ruhestorern eine enge Linie zu ziehen, in die er sie einschloß, und diese Linie habe ich une chen genannt. Es wuͤrde mir leid seyn, wenn die— ser Ausdruck falsch verstanden worden wäre. Unsere Pflicht ist, der Kammer nichts zu verhehlen; die Wahrheit aber ist, daß der Kampf am 19ten Abends noch nicht beendigt war, daß aber die Aufruͤhrer sich nur noch auf einem so kleinen Raume bewegten, daß sie nothwendig unterliegen muͤssen. Dies habe ich gesagt, und Anderes habe ich nicht sagen wollen.“ Nach dieser Er— klaͤrung wurde die Sitzung aufgehoben.

Heute Mittag um 2 Uhr waren noch keine Anzeichen zu ernstlichen Unruhen in der Hauptstadt zu bemerken; die Behoͤr— den hatten jedoch alle mogliche Vorsichts-Maßregeln getroffen; im Laufe des Vormittags fanden neue Verhaftungen verdächtiger Personen statt, und es hieß, der Polizei⸗Präfekt habe uͤber 300 Verhafts⸗Befehle erlassen.

Der Präfekt des Rhone-⸗Departements, Staatsrath Gaspa— rin, hat am 11ten d. M. nachstehende Proclamation erlassen: „Einwohner von Lyon, die Fortdauer des peinlichen Zustandes, worin die Stadt Lyon sich befindet, ist einer kleinen Anzahl von Aufrührern beizumessen, die in die Haäuser eindringen und in einigen Stadtoierteln aufs Neue zu schießen anfangen. Wollte nan unter diesen Umstaäͤnden eine vollig freie Circulation gestat— sen, so wuͤrde man hierdurch den Empoͤrern die Mittel an die Hand geben, ihre Positionen zu verändern, sich unter einan— der zu besprechen und die Verwirrung nach allen Orten hin zu verbreiten. Um indessen diesen Zwang, der nicht der Behoͤrde zur Last gelegt werden kann, sondern das Resultat der Un— ruhen ist, denen die Einwohner sich nicht nachdruͤcklich zu widersetzen gewußt haben, weniger fuͤhlbar zu machen, soll der freie Verkehr den Frauen so viel wie moͤglich gestattet werden. Die Vorstadt la Guillotiäre hat diesen Zustand richtig gewuͤrdigt, und die Bewohner derselben, die gestern so viel von den zur Zuruͤckweisung des Angriffs getroffenen militairischen Maßregeln zu leiden gehabt, haben die Aufruͤhrer genoͤthigt, das Feuer einzustellen, und dadurch ihre Ruhe wieder errungen. Ah met ihnen nach, verständigt Euch in jeder Straße, jedem Stadt— viertel mit Euren Nachbarn, damit man nicht Euer Domicil verletze und Euch dadurch der Gefahr aussetze, von den militai⸗ rischen Maßregeln und den verderblichen Folgen derselben betrof⸗ fen zu werden. Alles wird sodann augenblicklich eine andere Gestalt annehmen, und Ihr werdet wieder Euren Geschäͤften und Euren Gewohnheiten nachleben koͤnnen. Hoöͤrt auf die Stimme der Behoͤrde, die, nachdem sie so lange Anstand ge— nommen, auf die an sie gerichteten Herausforderungen zu ant— worten, Euch jetzt die wahren Mittel an die Hand giebt, dem Unfuge ein Ende zu machen.“

Dem Vernehmen nach, hätten das zu Orleans in Garnison stehende 58ste Regiment und die Garnison von Compiegne Be— fehl erhalten, sich nach Lyon in Marsch zu setzen, und zwei Schwadronen des in Provins garnisonirenden Regiments sol— len schleunigst nach Troyes abmarschirt seyn.

Herr Joly, Deputirter des Arriège-Departements, den Un— päßlichkeit von den Sitzungen der Kammer fern hält, hat ein Schreiben an die Tribune eingesandt, worin er meldet, daß er sich der Minorität der 154 anschließe, die gegen das Gesetz uͤber die politischen Vereine gestimmt haben, und daß er, wie Herr Pagäs, diesem Gesetze den Gehorsam zu verweigern schwöre.

Der Juli-Verein soll, ungeachtet des Widerspruchs vieler MNitalieder, mit Stimmen-Mehrheit beschlossen haben, sich nach der Bekanntmachung des Gesetzes gegen die politischen Vereine, bei seinem Präsidenten, dem General Lafayette, zu versammeln, um auf energische Weise gegen die Vollziehung dieses Gesetzes zu protestiren; es word jedoch hinzugefügt, daß der General La— fayette sich diesem Vorhaben auf das entschiedendste widersetzt habe.

Der National! will wissen, daß nach allen Gegenden Frank— reichs der Befehl abgefertigt worden sey, die Beurlaubung der halben Bataillone und der sechsten Schwadronen einzustellen, und daß alle nördliche und ͤstliche Garnisonen sich in zwei Ar— mee-Corps vereinigen sollten, deren eines der Marschall Soult und das andere der Marschall Gérard befehligen wurde. Als Grund fuͤr diese angeblichen Maßregeln giebt das genannte Blatt nicht allein die innern Unruhen in Frankreich, sondern auch die Verwickelung der Schweizerischen Angelegenheiten an.

Der Kommissions-Bericht uͤber den Gesetz-Entwurf hinsicht— lich der Patent Steuer, der von Herrn Martin auf das Bureau der Deputirten⸗ Kammer niedergelegt worden ist, wird wahrschein⸗ lich erst in der nächsten Session zur Erörterung kommen, weil der Schluß der Kammer noch im Laufe dieses Monats zu er— warten steht.

Der Vice-Admiral d' Augier ist gestern ploöͤtzlich mit Tode abgegangen.

Großbritanten und Irland.

London, 15. April. Ihre Majestäten statteten gestern, in Begleitung des Prinzen Georg von Cambridge, dem Herzoge und der Herzogin von Cumberland zu Kew einen Besuch ab und kehr— ten gegen Abend nach Windsor zuruͤck. Morgen wird der Koͤ— nig nach London kommen und ein Lever, so wie ein Kapitel des Distel⸗Ordens, halten, bei welcher Gelegenheit der Ober-Kon— stable von Schottland, Graf von Errol, an die Stelle des ver— storbenen Grafen von Galloway, zum Ritter dieses Ordens er— nannt werden soll. Am Abend werden Se. Majestäͤt den Rit— tern des Bath-Ordens, am nächsten Mittwoch den Rittern des Hosenband⸗Ordens und am 8. Mai den Rittern des Distel⸗ und St. Patrick-Ordens ein großes Bankett geben.

Der Fuͤrst Paul Esterhazy hatte heute fruͤh im auswaͤrti⸗ gen Amte eine Unterredung mit Lord Palmerston.

Der Graf S. Szechenyi, der in einem Auftrage der Oester⸗

reichischen Regierung einige Monate hier zubrachte, ist am Sonn⸗ abend, nachdem er vorher noch bei dem Herzoge von Sussex di— nirt hatte, in Begleitung des Baron Wenchheim und des Herrn Wasserally von hier abgereist. Wahrend seines Aufenthalts in England hat der Graf fuͤr 190,000 Pfund Dampfmaschin en und andere Artikel zur Dampfschifffahrt auf der Donau angekauft. Fuͤrst Talleyrand gab vorgestern ein großes diplomatisches

Diner, an welchem der Sardinische, der Preußische, der Belgi— gische, der Bayerische, der Portugiesische, der Griechische und die beiden Spanischen Gesandten Theil nahmen.

Am Sonnabend wurde in der Wohnung des Lord Althorp ein zweistuͤndiger Kabinets-Rath gehalten.

Die Hof- Zeitung meldet nun die Ernennung des Con—

tre-Admirals Sir T. Hardy zum Gouverneur des Marine-In—

validen⸗Hospitals zu Greenwich, so wie die Ernennung des Gra— fen Grey, des Lord Althorp und der Herren Vernon Smith, Thornhill Baring, George Ponsonby und Robert Graham zu Lord⸗Kommissarien des Schatzamtes.

Gestern, den 14ten, hatten beide Häuser des Parlamentes ihre Sitzungen wieder begonnen. Im Oberhause kam nichts von Belang vor; unter den Petitionen, die verlesen wurden, befanden sich auch einige aus Irland, wegen Aufhebung der Union. Das Unterhaus setzte in der Morgen-Sitzung die fruͤ—⸗ her abgebrochene Diskussion uͤber die mehrerwaͤhnte Petition der Univerfltͤt Cambridge fort, und das Resultat war, daß die Petition auf die Tafel gelegt ward. In der Abend-⸗Sitzung ant— wortete Lord Althorp, der jetzt wieder so weit hergestellt ist, daß er den Sitzungen beiwohnen kann, auf eine an ihn gerichtete Frage, daß es allerdings seine Absicht gewesen sey, seine Vorschlaͤge in Betreff der Zehnten an diesem Abende dem Hause vorzulegen, und daß er am Donnerstage die Frage uͤber die Verbesserung der Armen-Gesetze vorbringen werde. Dennoch kam, weil andere Dinge vorhergehen mußten, die Zehnten-Frage noch nicht zur Sprache. Auch die zweite Verlesung der Bill uͤber Aufhebung der Haus-Taxe wurde noch bis zum Mittwoch ausgesetzt. Man beschaͤftigte sich den groͤßten Theil der Sitzung hindurch mit dem Berichte des Herrn Spring Rice uͤber die vermischten Staats-Ausgaben. Herr Spring Rice bemerkte, daß diese Ver⸗ anschlagungen 234,000 Pfund weniger betrugen, als im vorigen Jahre, 726, 000 Pfund weniger als im Jahre 1832 und 1,322,000 Pfund weniger als im Jahre 1831. Sie wurden, nach kurzen Debatten uͤber die National-Gallerie, uͤber das Museum und uͤber die Ausgaben fuͤr die Konsulate, saͤmmtlich genehmigt.

Hr. O Connell, der lange geschwiegen hatte, laͤßt sich jetzt plotzlich wieder in einer langen Epistel an das Volk von Irland vernehmen, in welcher er mit dem Geständniß hervortritt, trotz aller seiner Bemuhungen, um zu der gemeinschaftlichen Petition aller Irlaͤnder um Aufhebung der Union (wie er versprochen hatte) eine Million Unterschriften zu finden, sey es ihm doch bis jetzt nur gelungen, 80, 000 zu erhalten; doch sucht er diesen Umstand durch das Argument zu erklaren, die allgemeine Stim— mung in Irland sey so entschieden und so offenbar fuͤr die Auf— hebung, daß Viele es gar nicht mehr der Muͤhe werth hielten, deswegen eine besondere Petition zu unterzeichnen. Natuͤrlich benutzen die Englischen Blatter diesen O Connellschen Brief als ein Argument gegen die Aufhebung der Union.

Zu Portsmouth, Plymouth und Sheerneß wird fortwährend an der Ausruͤstung von Linienschiffen gearbeitet, welche, wenn sie auch wahrscheinlich fuͤr das Mittelländische Meer bestimmt sind, doch wohl nur zur Abloöͤsung von 7 Linienschiffen auf jener Station dienen sollen, deren Dienstzeit in diesem Jahre zu Ende geht. Der an die Stelle des Contre-Admirals Parker zum Be fehlshaber der Lissaboner Station bestimmte Contre-Admiral Gage wird in wenigen Tagen nach seinem Bestimmungsorte ab— gehen. An die Stelle des verstorbenen Admirals Sir E. Thorn brough ist der Admiral Sir. G. Martin zu der Ehrenstelle ei— nes Vice⸗Admiral von Großbritanien und an dessen Stelle Admiral Sir R. Stopford zum Contre-Admiral von Groß— britanien ernannt worden.

Der Oberst des Iten Bataillons der Koͤniglichen Artillerie, General⸗Major Sir J. Smith, ist mit Tode abgegangen.

Vorigen Freitag stellten die in dem neuen Königlichen Pa last beschaͤftigten Handwerker, ungefaͤhr a9 an der Zahl, ploͤtzlich ihre Arbeit ein, weil sie Mitglieder der Handwerker-Vereine ge worden waren und nun nicht mehr fuͤr den bisherigen Lohn ar— beiten wollten; man machte jedoch kurzen Prozeß mit ihnen, hahlte ihnen allen noch ruͤckständigen Lohn aus und nahm andere keute an ihre Stelle an.

Der Courier enthalt folgenden Brief von seinem Pariser Korrespondenten: „Aus unbezweifelbarer Quelle vernehme ich, daß die Regierung wahrend der letzten zwei Stunden Nachrich— ten aus Lyon erhalten hat, welche ergeben, daß die Insurrection am Freitage (11ten) noch fortgedauert hatte und bei Abgang jener Nachrichten noch nicht beendiget war. Diese Notiz wurde sofort bei allen fremden Botschaftern mit der Hinzufuͤgung her— umgesendet, daß die Meldungen aus allen ubrigen Gegenden des Landes, mit Ausnahme von Chalons sur Sasne, zufrieden⸗ stellend seyen. Man muß deshalb annehmen, daß sich Chalons im Insurreetions-Zustande befindet. Die gestrigen Berichte der Minister in der Deputirten-Kammer haben große Unruhe erzeugt. 6 die Boulevards, die Rue Vivienne und einige andere Gegenden der Stadt durch tumultuarische Volks- Aufläufe beunruhigt, die jedoch zu wenig zahlreich waren, um ernsten Besorgnissen Raum zu geben. Sie brachten der Republik ein Hoch und Ludwig Philipp ein Pereat, und wurden schließ— lich von der National, Garde zerstreut, ohne daß es zu Thätlichkeiten gekommen wäre. Zugleich sollen an mehreren Punkten Versuche gemacht worden seyn, Militair⸗Posten zu ver— leiten, zu den Anarchisten uͤberzugehen; aber ohne Erfolg. Es ist unverkennbar, daß, wenn sich auch nur einiges Schwanken bei dem Militair bemerklich machen sollte, daraus die größten Uebelstände erwachsen wurden; die Regierung weiß, daß die Republikaner seit langer Zeit auf dieses Ziel hingearbeitet ha⸗

In der verwichenen Nacht wom 1I2ten auf den 13ten)

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