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wuͤnschen sollten, die Regierung moͤchte nur auf ein paar Jahre die ganze Strenge des Gesetzes walten lassen, um diesen Graäͤueln ein Ende zu machen. — Auf Rath eines auswaͤrtigen Diplo— maten wird eine Sammlung aller administrativen Verordnun— gen, die seit Anfang dieses Jahrhunderts erschienen sind, ver— anstaltet. Diese Arbeit ist einer Kommission uͤbertragen, und
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bar schoͤne Schauspiel, daß unter dem Balkon des von mir bewohn—
an die Stelle des Herrn Burgos zum Minister des Innern und ten Hauses mehrere Geschuͤtze aufgepflanzt wurden, die nach der .
der General-Capitain von Tatalonien, General Llauder, au die Stelle des Generals Zarco del Valle zum Kriegs-Minister ernannt worden. Herr Remisa uͤbernimmt das Finanz-Mini— sterium.“ .
selben befindet sich ein Schenkwirth von Berchem und einer der aupt⸗Chefs der Banden, Namens Detienne, ein Steinhauer. — ert Donies, Beamter beim Kriegs⸗Ministerium, der vor eini⸗ gen Tagen verhaftet und dann freigelassen worden war, ist ge— stern, als er sich nach seinem Bureau begab, von Neuem verhaf⸗ iet und in engen Gewahrsam gebracht worden. — Ein Artillerie⸗
jetzt gegen tausend Petitionen heruͤbergesandt haben wurde, wenn; in irgend einem Theile Irlands alle meine Kraft auf diesen Gegenstan haͤtte verwenden können. Doch muß ich Einigen, die gut heath tet haben, Gerechtigkeit widerfahren lan. So hat zum Beispal die Gratschaft Cork, angespyornt durch ihren patriotischen Rech aer tanten Fergus O'Connor, mehrere Petitionen hergeschickt. Eng
Republik proklamirt und die rothe Fahne in Fourvieres aufge— leckt: diese abscheuliche Fahne, der wuͤrdige Repraͤsentant der Plaͤne der Empoͤrer, ist durch die dreifarbige Fahne ersetzt worden, und wird nicht wieder auf den Mauern jener ungluͤcklichen Stadt erscheinen. In St. Etienne ist Blut ge⸗
gegenuͤberliegenden Seite Kugeln sandten. Die Vorstadt la Guillotiere hat sich gestern ergeben; sie ist von dem Kanonen— feuer entsetzlich mitgenommen worden. Auch die Rothkreuz⸗
flossen; einige Anarchisten sind getödtet und 8 S en verwun⸗ 2 —ͤ . ie Aufruͤhrer * . erf ö l oldaten verwuͤn⸗ Vor adt hat sich unterworfen, nachdem die Aufruͤhrer noch den sind von Kilkenny gekonrten; Werforn aber nimmt den er lan . ö ; 6 . . J . ; ö J ) gekommen; Wexfor! aber nimmt den erste 2 ꝛ; . r . ö ' det worden. In Grenoble und Marseille haben sich die Anar, Versuch gemacht hatten, die dortige Kaserne, die fest wie eine kit, hh n durch Lie Menze seinc: Petit zonen dem ,, Lapitain, Herr Snell, ist in das Gefaͤngniß der n,, alle öh tren Beamten sind aufgefordert, die ihnen zu Gebote , , ö . ö. chisten geruͤhrt, aber ohne Erfolg. In Auxerre haben sie einen Citadelle ist, zu nehmen, jedoch niit Kartätschen zurückgeworfen erscht, was eo durch die Suwabiung dez Hen. Lutt el Lambert n gebracht worden; er ward zu Löwen, wo er von einem Besuche stehenden Mittel anzuwenden, um diese Sammlung vollstaͤndig Lissabon, 27. Maͤrz. Folgendes ist das vorgestern im ö. Telegrabhen-Posten verbrannt, für dessen Wiederherste lung aber worden waren. Die Borstadt St. Elair wird noch jetzt von 5 Parlaments-Mitglicd schlecht genngcht hat. . Laßt mich denn un beim Major Schavaye kam, verhaftet. zu machen. — Das Osterfest ist nun mit allen seinen Ceremo— Artikel London erwähnte) Dekret Döm Pedros, durch welches sogleich gesorft worden ist. Nachstehendes sind die beiden heute Kanonen bestrichen. Der Platz Santhonax (der Pflanzen⸗Gar⸗ letzten Male vor der herannahenden Diskassion. tioch ein Mahl! Polen nien voruͤber; die Erleuchtung der St. Peters ⸗ Kuppel und das Lissabon und Porto zu Freihaͤfen erklaͤrt werden 5 hier eingegangenen telegraphischen Depeschen: ten) ist erst nach einem blutigen Gefechte erstuͤrmt worden, wo- Euch dringen, ich fordert Petitienen — Petitionen — Petitionen. ⸗ . — z ö. Feuerwerk auf der Engelsburg wurden von dem schoͤnsten Wet⸗ ö Erwaͤgung des Berichts des Ministers und Staats- Soerg⸗ Lyon, den 15. April, i0 Uhr Morgens. bei der Oberst des 27sten Regiments geblieben und 19 Offiziere Die Stimme Irlands erschälle, und untere Feinde werden nieder, Warschau, 18. April. Gestern fruͤh traf der Fuͤrst Pas, ter beguͤnstigt. Seit dem Jubilaͤums-Jahre 1825 hat man bei tairs für die Finanzen, und nach Anhdrung des Staats Raths, habe ö . „den 15. April, ) 9 der be es 27sten Regiments geblieben un iz gedonnert und bezwungen seyn. Ich habe die Einricht ö . l . ⸗ . ⸗ * Ich mich bewogen ge unden, im R f zulain zu dekretiren, J. Der Rhane-⸗Präfekt an den Minister des mehr oder minder schwer verwundet worden sind. Der Quai chnet, nnn fen, nn, n,, richtung ger tewitsch von Warschau, Statthalter des Königreichs, in er⸗ dem Segen, den der Papst am Oster-Sonntage vom Altan der Fe n ewogen gel „Fim Namen der Königin, zu etrelken, In e . Retz, der Franziskaner, und der Konzert- Platz sind erst farz⸗ i nl . ö 22. April 6 6, ich wel wüͤnschtem Wohlseyn von St, Petersburg wieder hier ein. Peterskirche dem Volte ertheilt, nicht so viele Menschen ver— ,,, ö , ist ö a . 7 . T ; . . ,. 4 . . ö ö . ( e Ernennung eines Comité zur Untersuch der Frage ; * . 5 , , 7 29 5 ! er m Kriege riffenen L 8 ö Unsere militairischen Operationen sind nunmehr beendigt. lich von dem 15ten leichten Regimente genommen worden. Das gen; so habe h. auch bei der rn , ,, her ah Vorgestern kam . Praͤsidirende General Direk⸗ finn, geren, als diesesmal Man kann ohne Uebertreibung und 6 ej Waal und e e löl rr ssnl ., in , . zur De⸗ Die Rothkreuz-Vorstädt sst' gestern ohne einen Schuß besetzt Geschuͤtz hat hier ebenfalls große Verheerungen angerichtet, gethan, das sst vortheilhafter, als die Motion einer Bill oder an tor der H Kommission des . der geistlichen und ihre Zahl auf ä bis 50 090 schaͤtzen. Dieser imposante Anblick positlon zugelaffen werden, wo sie auch erzeugt, oder unter welcher worden; unsere Truppen sind im Besitz der ganzen Stadt und Noch halten sich die Aufruͤhrer auf dem Kollegien-Platze; alle ein parlamentgrisc es Mete. Ihr Yänner von Irland, wen Unterrichts / Angelegenheiten, General Lieutenant Golowin, hier an. wurde durch die Gegenwart der Königlichen Familie aus Nea. Flagge ste eingeführt sey. 2) Selbst fuͤr den Fall de; Krieges soll ihrer Vorstaͤdte. übrige Posttionen sind von den Truppen weggenommen worden. icht Line autsflhrlic de, Partien Ytskussion über jene wichthe Der wirkliche Staatsrath und Praäͤsident der Wolewodschafts, Pel und sehr vieler anderer ausgezeichweter Fremden verherrlicht. die deponirte Waare dem Embarge oder der Consiscation nicht ber Lyon, den 15. April, i90 Uhr Morgens. Letztere haben indessen ungemein gelitten; denn die Republikaner Frage bekemmen aber, es hieße Euch taͤuschen, wenn ich versprecht; Kommission von Masovien, Graf Franz Potozki, und der im Nach Beendigung des Segens, wie die Menschenmasse sich et— fallen. Im Gegentheil soll alles Privat⸗Eigenthum, welches in dem ö II. Der Commandenr der 7. Militair-Divifton'an haben sich mit großem Muthe geschlagen. Nicht minder hat die wollte, daß sie einen tiefen und Hirksamen Eindruck auf da; Bij, Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu St. Peters, was verloren hatte, hielt der Koͤnig Heerschau über das versam. pesagten Hafen ligen, oder nachher unter bet Indes. sm fh. . den Kriegs-Minister. Stadt gelitten, und es durfte länge währen, ehe sie sich von die⸗ . ,, . nr n ,, n. hct burg angestellte Staatsrath, Stanislaus Kossakowski, haben durch melte Paͤpstliche Militair auf dem Platze vor der Peterskirche ö Ila ge . , n h,, ,, e, H. . * 21 ; . — ) tz ) ; 9 ! tiges Me at zu erwarten; 1 . 9 5 aber n ; sersli or ö J ĩ ĩ z ; a ' e eder ausge⸗ In der Rothkreuz-Vorstadt herrscht Ruhe. Die Truppen sem Schlage erholt. Mittlerweile sind hier immer noch mehr , m. muthlos ,,, i g, . fang eine Kalser liche Verordnung vom isten d. permanenten Sitz im und war im Ganzen mit dessen Haltung zufrieden, Montag fuhrt . . 1 . . Entbichtung einer Abg übe durchziehen diefes Stadtviertel nach allen Richtungen. Die Ar, Truppen einmarschirt, und eben Jetzt eest kommt ein neuss Eui, nee alle' Hoffnung nufgeben; das Gottes- Ürthell einer Hin nn Gtaats-Rath des Koͤnigreichs Polen erhalten, wohnte der König den Uebungen der Pompiers bei, und zog genaue von 1 pCt. ünd der Beisteuer fur Waarenhaus, Arbeiter und Ha⸗ 9 uuf ꝛ zl Der Graf Joseph Ossolinski, ehemaliger Kastellan von Erkundigungen über die Organisation dieses Corps ein, weil er fenwache bis zu der Zeit ihrer Verschiffung. 4) Wenn ein? Watt
rassier⸗ Regiment an. Wenige Stadt⸗Viertel sind vom Kampfe verschont geblieben. Die November-Tage von 1831 lassen sich mit den diesmaligen Unruhen in keinerlei Weise vergleichen; ich habe ge; zaͤhlt, daß innerhalb 20 Minuten allein von der Brucke Morand aus 0 Kanonenschüsse auf die Bruͤcke Lafayette, in deren Besitz die
muͤssen wir uͤberstehen; aber wir werden, wie Antheus, zu Bodg gestuͤrzt, dadurch nur neue Kraͤfte erlangen, daß wir in den Siüh getreten und Eins werden mit dem Lande, das uns gebar, und zn wir das Ungluͤck und die Demuͤthigung desselben theilen. Int sind der Gründe viele, die uns eine sichere Niederlage verhess
gesonnen sey, ein ähnliches in Neapel zu errichten. Hier ist der groͤßte Theil desselben aus der Klasse der wohlhabenden Buͤrger genommen, die bei solchen Gelegenheiten und an Fest— tagen mit ihren zierlichen Helmen aus glaͤnzendem Metall pa⸗
beiten beginnen wieder.“
Podlachien, Ritter des Weißen Adler-Ordens und des St. Sta⸗ nslaus Ordens 1ster Klasse, Besitzer von Czerniakow und vielen andern Guͤtern, ist am 15ten d. mit Tode abgegangen.
— — Lyon, 10. April. Wenn gleich seit gestern alle Ver— bindungen in der Stadt unterbrochen sind, so setze ich mich doch an den Schreibtisch, um uͤber die beklagenswerthen Auftritte, de—
tung einer Abgabe von 2 pEt, und der Kosten für Hafen wache, die nach einem billigen Verhaͤltniß bestimmt werden sollen, untermorten seyn. 5) die Abgabe fuͤr Umladung oder Wieder-Ausfuhr der Bagte
ren Augenzeuge ich zum Theil gewesen bin, an Sie zu berich— ten, damit, insofern es mir gelingt, meinen Brief zur Post gelangen zu lassen, derselbe sofort an Sie abgehen kann. Leider sind die Besorgnisse, die ich Ihnen in meinem vorgestrigen Schrei⸗ ben (Siehe Nr. 107 d. St. Z.) aͤußerte, in Erfuͤllung gegan— gen: Der Sturm ist losgebrochen und dauert auch jetzt noch fart. Ueber den Gang des Gefechtes selbst, das sich seit gestern zwischen den Arbeitern einerseits und den Truppen in Ver— bindung mit der National-Garde andererseits entsponnen hat, kann ich Ihnen nur wenig Positives melden, indem alle Straßen, die nach dem Schauplatze desselben fuͤhren, abgesperrt sind. Da man schon am Sten wußte, daß es zu Unruhen kommen wuͤrde, so war in der darauf folgenden Nacht das gesammte Militair in Bereitschaft gesetzt und detaschementsweise in den verschiedenen Stadt-Vierteln aufgestellt worden. Gestern fruͤh bemerkte man, wie die Arbeiter sich in kleinen Abtheilungen nach dem St. Johannis-Platze begaben, wo der Justiz-Palast ist. Auch ich verfuͤgte mich gegen 19 Uhr dorthin und fand um diese Zeit noch nicht besonders viel Volk versammelt, indessen war man schon mit der Errichtung einer Barrikade beschaͤftigt. Ruhig sah ich diesem Treiben zu, als ploͤtzlich kaum 30 Schritt von mir einige Schuͤsse fielen; alsbald stuͤrzte die Menge bunt durch einander, ohne recht zu wissen, wo— hin sie sich wenden sollte. Ich hielt es ebenfalls fuͤr raͤthlich, mich zu entfernen, und es gelang mir, wenn gleich nicht ohne Muͤhe, meine Wohnung zu erreichen. Kaum war ich hier angelangt, als ich den Kanonendonner von der Vorstadt la Guillotiere her horte. Ein Freund, der bald darauf 3 mir ins Zimmer trat, berichtete mir, daß sich auch in der Rothkreuz-Vorstadt und auf dem St. Johannis- Platze ein lebhaftes Gefecht entsponnen habe. Nachdem nämlich um 11 Uhr der Urtheilsspruch des Zuchtpolizei⸗Gerichts erfolgt war, hatte das Volk in den Justiz-Palast eindringen wollen, war aber von den in der Naͤhe desselben aufgestellten Truppen zu— ruͤckgewiesen worden; man hatte es in gesetzlicher Weise drei— mal aufgefordert, sich zu zerstreuen, und da dies nichts gefruch⸗ tet, hatte man Feuer auf die Menge gegeben, was die erste Veranlassung zum Kampfe gewesen war. Auf diese Weise dauerte nun das Gefecht im Laufe des ganzen gestrigen Tages sort, und es gelang den Aufruͤhrern, sich des Auais von der Bruͤcke la Guillotine re bis zur Bruͤcke Lafayette zu bemaͤchtigen, während andererseits die Be⸗ höoͤrde die Stadt in Belagerungs⸗Zustand erklaͤren ließ. Mit eintreten⸗ der Dunkelheit horte das Feuern auf, und die Nacht ging ziemlich ruhig voruͤber. Der heutige Tag aber war eine Fortsetzung des gestrigen. Schon um 7 Uhr Morgens begann der Kampf aufs Neue und zwar mit steigender Heftigkeit. Niemand durfte sich mehr am Fenster zeigen, denn die an den Straßenecken aufge— stellten Piquets schossen nach allen Richtungen hin. Gleichzeitig vernahm man einen ununterbrochenen Kanonendonner; die Vorstadt Guillotiere ist in Brand gerathen; es ist gegenwaͤrtig 5 Uhr Nachmittags, und schon seit 8 Uhr Morgens brennt es dort; eben so ein Haus auf dem Franziskaner⸗Platze, aus des⸗ sen Fenstern die Truppen beunruhigt worden waren, und das man mit Haubitzen beschossen hatte. Im Allgemeinen scheint es, daß die Aufruͤhrer nicht sehr zahlreich sind; sie haben in diesem Augenblick noch das Viertel des Concert— Platzes an der Bruͤcke Lafayette inne, sind aber von allen Sei— ten eingeschlossen: in der Front werden sie aus den jenseits der gedachten Brücke aufgestellten Kanonen, und den Quai entlang aus den an der Bruͤcke Morand aufgepflanzten Stuͤcken beschos⸗— sen. Die Stadt bietet einen merkwürdigen Anblick dar, Sieht man nach dem Quai zu, so ist hier Alles wie ausgestorben, und nur die Artillerie⸗Parks mit ihren Kanonieren beweisen, daß noch einiges Leben da ist; sonst muͤßte man glauben, die Stadt sey ganzlich veroͤdet. Dabei ein herrliches Wetter und ganz klarer Himmel, an welchem unaufhoöͤtlich ein dicker Rauch aus der Vor⸗ stadt la Guillotiere aufsteigt. Der Wind blaͤst stark aus Norden und schuͤrt das Feuer an. Ganz in meiner Naͤhe stehen zwei Kanonen, die von Zeit zu Zeit auf die Bruͤcke Morand gefuͤhrt werden, von wo sie die Haͤuser beschießen, aus denen auf die Truppen gefeuert wird. Letztere benehmen sich sehr gut, doch ist natuͤrlich schon viel Blut geflossen; namentlich follen ge— stern bei der Demolition einiger Barrikaden die Grenadiere stark gelitten haben. Auch gar manche unschuldige Opfer sind auf den Straßen oder durch Schuͤsse in die Fenster gefallen. Die Ar— tillerie ist am thaͤtigsten. Die Vorstadt la Guillotiä⸗re muß furcht⸗ bar gelitten haben:; sie ist von den Forts aus mit Haubitzen in Brand gesteckt worden. Heute Vormittag ist das 16te leichte Infanterie-⸗Regiment und ein neuer Artillerie⸗Park von 12 Ka— nonen hier angekommen. Man sollte meinen, es muͤßten Trup⸗
pen genug in der Stadt seyn, und doch will die Sache nicht endigen. Es heißt, daß man die Absicht habe, die eigentlichen
Räbelsführer in das Franziskaner-Viertel zuruͤckzudraͤngen, wo sie alsdann wie zu Paris im Kloster St. Merhy zusammenge⸗ schossen werden sollen. Das Ding scheint aber doch nicht so leicht zu seyn.
— — Lyon, 12. April. Ich bin neugierig, ob Sie meinen letzten Brief erhalten haben werden; eine Schildwache hatte es übernommen, ihn zur Post zu befoͤrdern. Gestern habe ich nicht geschrieben, weil es unmdglich war, 6 Post zu gelangen; uͤbri⸗ gens ist auch, wie ich höre, kein Brief⸗Felleisen abgegangen. Heute scheint Alles beendigt zu seyn, Dank der Artillerie, die 4 Tage lang nur nit geringer Unterbrechung gefeuert hat. Gestern hatte ich das furcht⸗,
wehr dieser Bruͤcke bestand aus leistete lange Widerstand; jetzt existirt sie nicht mehr. Das pro⸗ Jakobiner-Platze ist von den Arbei,
Wuͤnsche fuͤr die Aufhebung derselben beschraͤnken. gewohnt, ich es denn hiermit wenn ein Repealer sich von jener verfassungsmaͤßigen Maßregel zu⸗
Lyon die Ruhe erst am 14ten gewesen.
Meuterer sich gesetzt hatten, abgefeuert worden sind. Die Brust— starken Quader-Steinen, und
visorische Theater auf dem tern, die aus dem Materiale Barrikaden errichtet hatten, lich vernichtet worden. wird in den Straßen umhergehen koͤnnen, ohne zu besorgen, bei jedem Schritte von einer Kugel getroffen zu werden.
ganz
— — Lyon, den 13ten. Heute fruͤh von 8 — ig Uhr war die Circulation in den Straßen erlaubt; man hatte wahrend dieser 2 Stunden volle Zeit, die furchtbare Zerstoͤrung in Lugen Es ist mir' unmöglich, Ihnen einen Begriff davon zu machen. Als ich um 10 Uhr wieder nach meiner Wohnung wollte, ließ man mich nicht mehr passiren; gluͤcklicherweise traf ich einen mir be⸗ mich ins Hauptquartier in der Vor- General mir einen Geleitschein
schein zu nehmen, die alle Theile der Stadt getroffen hat.
freundeten Offizier, der stadt Bellecour fuͤhrte, wo der ausfertigen ließ. Das Klein-Gewehrfeuer hatte mittlerweile auf einigen Punkten wieder begonnen; nicht ohne Gefahr erreichte
ich daher uͤber Truͤmmern und unter Kugelpfeifen meine Wohnung in der Vorstadt St. Clair wieder. Die Trup— pen sind uͤberall Meister, außer auf Fourvieres, wo
die Arbeiter sich noch halten, und von wo sie mit 2 Kanonen herunterschießen. Man will sie noch heute von dort debus qui⸗ ren. In der Vorstadt Vaise hat man sich gestern furchtbar ge⸗ schlagen; 40 Soldaten, die sich auf die Seite der Meuterer ge⸗ worfen hatten, und die man gefangen nahm, wurden auf der Stelle erschossen. Es blieben viele Todte Wir erleben heute hier einen traurigen Sonntag. Man sieht nichts als Kanonen, Solda— ten, Verwundete, Truͤmmer; man hoͤrt nichts als ein Tirailleur⸗ Feuer und die Sturmglocke auf Fourvieres. Es werden noch viele Truppen erwartet, was auch noͤthig ist; ohne die Artillerie waͤren wir verloren gewesen.“)
Großbrit anten und Irland.
London, 15. April. Am vorigen Sonnabend beehrte der Koͤnig den Grafen von Erroll in Richmond Park mit einem Besuch.
Im Laufe der naͤchsten Woche wird zum erstenmale die Aufhebung der legislativen Union zwischen England und Irland und die Errichtung eines besonderen Parlamentes in Dublin im Unterhause foͤrmlich beantragt werden, und somit der Schritt geschehen, den Hr. O'Connell durch alle seine Aufregungs⸗Bestre⸗ bungen, wie er selbst sie nennt, seit Durchfuhrung der Emancipa— tion der Katholiken, vorbereiten wollte. Wie wenig Hoffnung er indessen hat, seinen ersten parlamentarischen Versuch gelingen
zu sehen, und wie es uͤberhaupt um die Sache der Repealer steht, laßt sich am besten aus seinem (vorgestern erwahnten) Schrei?
ben ersehen, worin er sich unter Anderem folgendermaßen aͤußert:
„Männer von Irland! In Kummer versenkt, aber nicht in Ver⸗ zweiflung, wende ich mich noch einmal an Euch. Ich bin betrübt, weil die mit Achtung, aber auch mit Festigkeit vorgebrachten Bitten Irlands um die Aufhebung der Union bis jetzt noch so wenig zahl⸗ reich geworden sind. Die Unterschriften der Petitionen um Aufhe⸗ bung der Union belaufen sich kaum auf 80,060. Im vorigen Jahr waren der Unterschriften gegen die Zwangs- Bill fast eine, halbe Million. — Ich habe eine Million Unterschriften verlangt; ich habe ausdruͤcklich erklaͤrt, daß, um Aufmerksamkeit zu gebieten, es uner⸗ laͤßlich sey, wenigstens so viele zu erlangen; dies erklaͤrte ich vor ungefähr 4 Monaten, und noch sind nicht mehr als 0,0 ün—= terfchriften eingegangen. Eine Schwierigkeit, mehr stellt sich also der Aufhebung der Union entgegen, ein Triumph mehr bereitet sich den Feinden von Irlands Unabhaͤngigkeit und Gluͤck; die Schuld hiervon tragt Ihr allein. „Leibeigne Knechte!ꝰ wißt ihr's nicht? Frei wird nur der, ber seibst die Fesseln bricht.“ Wenn Ihr es aber wißt, warum steht Ihr uns nicht bei, uns, die wir fuͤr Eure Freiheit kaͤmpfen, warum helft Ihr uns nicht, wenigstens mit Euren Bitten. — Daß es freilich viele, viele Ursachen giebt, die diesen Mangel an Petitionen entschuldigen, ist leider nur zu wahr, ist unbestreitbar 1.“ — Es werden nun von diesen vielen Gründen besonders fuͤnf namhaft gemacht; 1) meint Hr. O'Connell, habe die Cholera in diesem Winter aͤrger als je in Irland gehaust und an vielen Orten die Aufmerksamkeit von allen politischen Gegenstaäͤnden abgelenkt; 2) sey die bͤffentliche Meinung so allgemein und. offen= kundig fuͤr die Aufhebung der Union, daß Viele es gar fur nöthig erachten, dies in einer besonderen Petition 3) mache die noch geltende Zwangsbill — „Ddas letzte bose Werk Bri⸗ tischer Herrschaft“ — es sehr schwierig, Zusammenkuͤnfte zum Zweck der Abfaͤssung von Petitionen zu halten, wie denn ngmentlich 4) in manchen Distrikten alle bffentliche Zusammenkuͤnfte geradezu verboten seyen, und 5) mache dieselbe Bill das Bestehen eines per⸗ manenten Äusschusses in der Hauptstadt zur Sammlung von Peti⸗
tlonen unmbglich. „Dennoch“, faͤhrt Hr. O Connell fort, „will ich die
matten Gegner der Union nicht rechtfertigen, welche sich auf bloße
Ich bin nicht das Volk zu loben, wo es Tadel verdient. So erklaͤre fuͤr ein Verbrechen von der schlimmsten Art,
räckzicht, die ein sicheres Mittel zur Erlangung der Aufhebung der Union seyn muß. Schande uͤber die Feigen, die sich nicht in dich⸗ ten Haufen um die Sache der nationalen Unabhängigkeit und der unabhangigen Gesetzgebung sammeln. So schlimm staͤnde es nicht,
wenn ich in Irland geblieben waͤre; ich kann behaupten, daß ich bis
) Der obigen itt . des Moniteur zufolge, waͤre in
Morgen hoffe ich, daß man wieder frei
nicht mehr zu erklaͤren;
hends vollkommen wiederhergestellt
Der erste ist meine eigene Schwaͤche; es fehlt mir die Geschickliz— keit, all das Unheil anschaulich zu machen, welches die Union li Irland gebracht hat, es fehlt mir an Kraft, das Chaos zu entwirtg O! haͤtts doch die Natur meinem Vaterlande einen tuͤchtigeren Je theidiger gegeben! Der zweite Grund ist der Mangel an Petitionen. der dritte, daß ein großer Thell der Protestanten in Irland nt neutral ist, oder doch sich nicht entschließen mag, mit uns da Katholiken) gemeinschaftliche Sache zu machen. Ich sage unstt Niederlage im Unterhause voraus — eine Niederlage, bei welche die Maioritaͤt ungeheuer, die Minoritaͤt klein und unbedeutend san wird. Ich sage dies voraus, damit jeder brave Reapeler aus de Niederlage neue Kraft schöpfe zu dem erneuerten Kampf, der dnn heftiger und erfolgreicher wieder beginnen wird. Von der andm Seite werden alle Parteien des Hauses sich gegen uns verbinden muͤssen darauf gefaßt seyn: Die antinationalen Irlaͤnder werden z Vordertreffen führen. Spring Rice und Luttrell Lambert wernn von einigen Anhängern der Irlaͤndisch-protestantischen Partei unt, stuͤtzt werden. Dann komm? Peel, der mit Stanley Chorus singt Lord Althorp spielt die zweite Geige, er sekundirt dem Grahäm Sir Robert Inglis figurirt an der Spitze der Englischen und Schäh tischen Radikalen. Die ganze uͤbrige Brut von Whig gery und T ryismus wird dann auf einen Haufen gepackt, und die Majbtit schwillt zu einem Berge an im Vergleich mit unserem Maulwup Huͤgel. 40 Stimmen.“
Mie det l nn ne Amsterdam, 17. April. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prin
zoͤsischen Theater zu sehen. Es sollen hier bereits verschiedene
hufs der Anlegung einer Eisenbahn nach Koͤln unternommn werden soll. Unter Anderem, bemerkt eine hiesige Zeitung, habt
ein bedeutendes Handlungshaus einen Auftrag zur Zeichnm 9 — tholomäus Tromsdorff in Muͤnchen.
von 50,000 Fl. aus Berlin erhalten. 8
Bruͤssel, 17. April. Der hiesige Moniteur enthl heute Folgendes: „Die Regierung hat die bestimmtesten Befeh gegeben, daß kein Fremder in Belgien eingelassen werde, in nicht mit guͤltigen Pässen versehen ist. Sie hat außerdem du
Behoͤrden die strengste Vollziehung der Verordnung der pro sorischen Regierung vom tz. Oktober 1830 anbefohlen, welche jenen Behörden zur Pflicht macht, uͤber die Zulassung von Fren den zu wachen, iwelche in anderer Absicht, als um ihre Prin Angelegenheiten zu betreiben, nach Belgien kommien solm. Auf diejenigen Fremden, welche sich in das Koͤnigreich einsch!t! chen, indem sie die Wachsamkeit der Graͤnz-Behoͤrden taͤusche, soll der Art. 3 derselben Verordnung und nszthigenfalls der Au. 7 des Gesetzes vom 23 Vendemiaire, Jahr Vll, Anwendum
finden. Derselbe lautet folgendermaßen: „„Alle Fremde, welt ö . * 2 6 * 9 2 im Innern der Republik reisen, oder sich daselbst aufhalten, oht⸗
den Buͤrger-Titel erlangt zu haben, sollen unter die besondnn
Aufsicht des ausuͤbenden Direktoriums gestellt werden, das lhmn ihre Paͤsse wieder abfordern, und sie auch aus dem Franzossch⸗ Gebiet verweisen kann, wenn es glaubt, daß durch ihre Mh wesenheit die oͤffentliche Ruhe und Ordnung gestoͤrt wernt koͤnne.““ — Die Fremden, die ihre Geschaͤfte nach Belgien ih fen, diejenigen, welche sich im Königreiche besinden, und sich mt der Zuruͤckhaltung benehmen, die ihnen die Gesetze der Gü freundschaft zur Pflicht machen, haben nichts von den Vorschth Maßregeln zu fuͤrchten, welche die obere Behoͤrde vorzuschtihht fuͤr gut befunden hat. Wir ersuchen das Publikum, den llebel treibungen einiger Journale keinen Glauben zu schenken, welht von dem unmaͤßigen Gebrauch sprechen, den die Regierung von allerdings strengen, aber durch die Gesetzgebung sedes zu gelmaͤßigen Staates gerechtfertigen Bestimmungen machen wolle Die Regierung weiß ubrigens, daß sie bei der Anwendung ner Maßregel die Vorsicht mit der Festigkeit vereinigen mu und sie fuͤrchtet nicht, die Verantwortlichkeit fuͤr dieselbe vor d Volks-Vertretern, deren Zusammentritt nahe bevorstehend [ auf sich zu nehmen.“
Da 'die Ruhe der Stadt ganz wieder hergestellt ist, so sth mehrere Gendarmen verschiedener auswärtigen Brigaden, die denen von Bruͤssel angeschlossen hatten, nach ihrer Heimath i ruͤckgekehrt.
Gestern wurden der Buͤrgermeister Rouppe, Herr Crigl lon, Kommandant der Provinz, und der Platz-Kommanda Herr Rodenbach, so wie eine große Anzahl anderer Zeugen du die vom Appellations-Gerichtshofe mit der Instruction der En eignisse vom 6. April beauftragten Raͤthe verhoͤrt.
Der Gerichtshof erster Instanz hat sich in der (gestern 6 waͤhnten) Anklagesache einiger verwiesenen Fremden gegen dtn Justiz-Minister fuͤr imkompetent erklart. Herr Baril — eint der Betheiligten — will von diesem Urtheile appelliren.
In Geinäßheit des gegen Hrn. Cabet erlassen en Verbal nungs⸗Beschlusses soll derfelbe, im Falle des Ungehorsams nan Ostende gebracht und dort mit dem zuerst absegelnden Schist nach England gebracht werden. — Hr. von Bethune, teur der Papillote, ist ebenfalls verwiesen worden.
Neuerdings sind mehrere Individuen wegen Theilnahme n den stattgehabten Pluͤnderungen verhaftet worden. Unter g
von 1 Rthlr. Conv.
vom 16ten d. M. bestimmt, daß
at ihrer Ich rechne ihre Zahl auf 450; wir zaͤhlen fuͤr uns unge
, Auftrage aus dem Au lande zur Zeichnung fuͤr die Anleihe eingegangen seyn, die
ben, veranstalteten gestern die hiesigen Professoren und
.
R
kam; namentlich war viel Gesuch in Metalliques,
Reda
,
Hannover, 19. April. Durch die heute erschienene Num— mer der Gesetz-⸗ Sammlung wird das, unterm 8. 8. M. in Wind—⸗ sor von Sr. Majestät dem Koͤnige vollzogene Gesetz publicirt, zurch welches vom 1sten Juli d. J. an der Vierzehnthaler-Fuß
as Landes⸗-Muͤnzfuß fuͤr das Koͤnigreich eingefuͤhrt werden
sol. — Eine Verordnung vom gleichen Datum enthalt den Um— rechnungs-Tarif, nach welchem die auf Conventions ⸗Muͤnze
autenden Zahlungen in dem Verhaͤltniß von 36 37 in der neuen Muͤnze, dem „Courant“, weitere Verordnung vom gedachten
zu leisten seyn sollen. Eine Tage bestimmt, daß im Her— ogthum Bremen und dem Lande Hadeln fuͤr die Erfuͤllung von eld-⸗Verbindlichkeiten zwischen Privat⸗Personen das Verhaͤltniß Uuͤnze zu 1 Rthlr. 8 Pf. Courant bis um J. Juli 1836 noch nicht anwendbar seyn, sondern deshalb Ferabredung zwischen Zahlern und Empfaͤngern eintreten soll.
Eine Bekanntmachung des Koͤnigl. Kabinets-Ministeriums teisende, welche sich der Po— der Extrapost bedienen wollen, zuvor uͤber die Identi— Person sich auszuweisen haben sollen.
(Leipziger Zeitung.) Ein echt
sten und
Dresden, 17. April.
patriotisches Gastmahl vereinigte gestern im Saal der Stadt WPien saͤmmtliche Deputirte der zweiten mit mehreren Mitglie—
dern der ersten Kammer, unter welchen Se. Koͤnigl. Hoheit der
; 66 2. J . ᷣ .
en it 5 2. — n Prinz Johann die erste Stelle einnahm, die Staats-Minister von Oranien ist heute fruͤh nach Soestdyk gefahren, doch bern Prins oh . . s um 3 Uhr Nachmittags wieder nach dem Palais zuruͤckgekeht. Heute Abend hofft man die gesammte Koͤnigl. Familie im Fin
und Königl. Kommissarien, die Praͤsidenten der Gerichtshoͤfe und mehrere geachtete Glieder unsers Gemeinwesens. Sie wa— ren saͤmmtlich (an 120) von dem Praͤsidenten der zweiten Kam—⸗ mer, General-Lieutenant von Leyser, eingeladen, der . allge⸗ meinen Freude vor Kurzem von einer bedenklichen Krankheit wieder hergestellt worden war.
Munchen, 17. April. der Königl. Preußische Hofrath und
Seit einigen Tagen befindet sich Professor Dr. Joh. Bar⸗ üm demselben einen Be— weis ihrer ausgezeichneten Hochachtung und Verehrung . ehrer der Chemie und Pharmacie im Vereine mit den saͤmmtlichen hiesigen Apothekern ein Festmahl im Gasthause des Herrn June— mann, bei welchem die herzlichsten Toaste auf das Wohl des anwesenden, um die Chemie und Pharmacie hochverdienten, Ve⸗ teranen ausgebracht wurden.
— — Frankfurt a. M., 19 April. Es war diese Woche üͤber viel Leben in Effekten -Handel. In Oesterreichischen, Hollaͤndischen und Spanischen Fonds fanden nicht wenige Umsaͤtze statt, sowohl gegen bagr als auf Lieferung. Die Montags-Boͤrse war noch ge— fehl, aber an den folgenden Tagen war der Handel desto be⸗ Die ersten Nachrichten von den Ereignissen zu Lyon kamen am 15 April. Viele Spekulanten, die noch Schlimmeres besorgten, fingen an, zu verkaufen; die Notirung druͤckte sich um RoCt. Mittwoch Vormittag erhielten wir die erste Kunde von den üinruhen zu Paris. Dbschon deren Ausbruch und erfolgte Bei⸗ legung gleichzeitig gemeldet wurde, so waren doch manche von un⸗ seren Geschaftsleüten nicht rubig dabei. Es fanden daher mehrere Verkaufe zu weichenden Preisen statt und man konnte öproc. Me⸗ talliques zu 98, 4proc. zu 88nù, Actien zu 1502, Integrale zu 49 haben. Inzwischen brachte die Pariser Post vom 44ten die uner⸗ wartete Notiz, daß die unruhigen Vorgaͤnge in der Hauptstadt fast keinen Eindruck auf die Boͤrse gemacht hatten, so daß die Zproc. Rente nur um 5 Cent. gefallen war. Zwar stiegen darauf dle Pa⸗ piere am hiesigen Platz nicht merklich, allein es zeigten sich doch bereite Kaͤufer so wobl auf Zeit als pr. Kassa. Gestern (am 18ten April) erneuerte sich die Kauflust, da die Franzdsische Rente höher Actien und In⸗ tegralen; auch in 5 und 3proe. Spanischer Rente wurden ansehn⸗ liche Posten abgeschlossen, solche sind im Laufe der Woche um 1 LpCt gestiegen. Der Handel in Preußischen, Bayerischen und Darmstaͤbtischen Fonds war sehr gering. Auch in den Lotterie Effekten blieben die Umsaͤtze durchaus beschraͤnkt. Das baare Geld ss fortwährend im Ueberfluß am Platz. Depot und Prolongationen sind gern zu 3 2 4 pCt. zu machen. Diskonto⸗Papier kann man ju 25 a 3'pEt. placiren. Im Wechsel-⸗Geschaͤft wenig Leben. Mit Ausnahme von Lyon k. S. und Wien 2 Monat waren alle Devisen mehr offerirt als gefragt.
Fztalt e n.
Rom, 3. April. (Allgemeine Zeitung.) Das vor ei⸗— nem Jahre bekannt gemachte peinliche Gesetzbuch entspricht in der praktischen Ausfuͤhrung nicht der gehegten Erwartung, und die Regierung hat fuͤr gut gefunden, eine Umarbeitung desselben zu veranstalten. Sie hat zu dem Zwecke an alle Praͤsidenten der Gerichtshoͤfe eine Aufforderung erlassen, um ihre Ansichten und Vorschläge daruͤber zu vernehmen, damit diese bei der Re— vision beruͤcksichtigt werden koͤnnen. Indessen wäre zu wuͤnschen, daß auch nur die bisherigen Gesetze mit Ernst ausgefuhrt wor⸗ den waͤren. So setzte das erwähnte Gesetzbuch unter Anderem unfehlbare Todesstrafe auf jede Mordthat; dieselbe erstreckte sich auch auf das weibliche Geschlecht, das man fruͤher fuͤr eine veruͤbte Mordthat nur mit einer Anzahl Jahre Gefängniß strafte. Jeder rechtliche Mann billigte diese sttenge Verordnung, denn die schau— derhaften Morde, die hier, freilich nur unter der niedrigsten Klasse der Bevoͤlkerung, vorfallen, beleidigen alle menschlichen Gefühle, und man hoffte, die Furcht vor der Todesstrafe wuͤrde ihre n. nicht verfehlen. Aber wir sehen und hoöͤren zu oft noch diese Unthaten fich wiederholen, als daß wir nicht
langreicher.
radiren. Wenn auch die Roͤmische Zeitung vor kurzer Zeit ein Verzeichniß der Feuersbruͤnste gab, die sich in einem Jahre zu—⸗ getragen, die aber alle kaum der Erwähnung werth sind, so moͤchte dieses Corps sich bei einer großen Feuersbrunst, wie man sie in den Städten des Nordens sieht, schlecht bewahren. Al— lein hier, wo alle Gebaäͤude von Stein sind, erfüllt es seine Be— stimmung hinreichend. — Gestern wohnten der Koͤnig und der Prinz Karl einem Mandver im Feuer bei, welches unsre Be⸗ satzung vor der Stadt hielt. Das Militair fuͤhrte, besonders die Dragoner, schwierige Evolutionen mit ruͤhmlicher Genauig— keit aus. Morgen will der Koͤnig nach Neapel zuruͤckreisen.
Neapel, 7. April. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin sind eben so wie JJ. KK. HH. der Prinz von Ca— pua, der Prinz und die Prinzessin von Salerno, von ihrer Reise nach Rom wieder hier eingetroffen.
Unsere amtliche Zeitung enthält ein Koͤnigl. Dekret vom 4. Dezember v. J. in Bezug auf die Errichtung einer Pepi⸗ nière fuͤr Diplomaten. Es werden dazu vorlaufig acht junge Leute, die nicht unter 16 und nicht uͤber 24 Jahr alt seyn duͤr— fen, und adeligen ausgezeichneten Familien angehoͤren, bestimmt. Wer sich meldet, hat zuwvoͤrderst nachzuweisen, daß er ein mo— natliches Einkommen von wenigstens 360 Ducati besitze, er muß ferner von untadeligem Charakter seyn und gute Grundsaͤtze ha— ben. Die sich meldenden Individuen werden einem Examen in der Itatiaäͤnischen und Franzoͤsischen Sprache, in der vater— terlaͤndischen Geschichte und in der Elementar -Erdkunde unterworfen und diejenigen acht, welche am Besten bestehen, werden zu diplomatischen Alumnen erklaͤrt. Diese setzen sodann hie Studien fort und werden von Zeit zu Zeit im Verlaufe von drei Jahren von Neuem examinirt. Diese Examen werden sich uͤber allgemeine Geschichte, Geschichte der Friedens— Vertraͤge, uͤber das Staatsrecht, uͤber den Staats-Haushalt und uͤber eine auslaͤndische Sprache außer der Franzoͤsischen erstrek— ken. Nach Verlauf von drei Jahren werden diejenigen, welche sich am meisten ausgezeichnet, als unbesoldete Attach “s bei unse⸗ ren Gesandtschaften in Paris, London, Wien, Madrid, St. Petersburg, Rom, Turin und Berlin angestellt, wo sie unter der Leitung der Gesandten sich fuͤr das weitere Avancement in der diplomatischen Laufbahn ausbilden. Mit Ausnahme der Beamten der ersten und zweiten Abtheilung des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, sollen alsdann jene jungen Leute ausschließlich zu den Gesandtschafts-Posten im Auslande berechtigt seyn.
Spanien.
In einem von Franzssischen Blättern mitgetheilten Privat⸗Schreiben aus Madrid vom 4. April heißt es unter An— derem: „Ihre Zeitungen schwatzen um die Wette uͤber das Spanische Ministerium und uͤber den angeblichen Zwiespalt un⸗ ter den Mitgliedern desselben. Die Wahrheit ist folgende: Herr Burgos leitet die vier Minister, die sich ernstlich mit der aäͤuße—⸗ ren uͤnd inneren Politik beschaͤftigen. Er uͤbt diesen Einfluß mit großer Geschicklichkeit aus und ohne dadurch seinen Kollegen laͤ— stig zu werden. Diese vier Minister sind die Herren Martine de la Rosa, Garelly, Zarco und Figueroa. Dieser Letztere s dem Einfluß seines Kollegen weniger unterworfen. Der Finanz— Minister Jmas mischt sich in Nichts, nicht einmal in die Ange⸗ legenheiten seines Ministeriums, das er herzlich gern wieder auf⸗ geben mochte. Bis zu dem Augenblick, wo das Dekret wegen Zusammenberufung der Cortes. von Herrn Martinez de sa Rosa entworsen und von dem Ministerium einstimmig genehmigt, dem Regentschafts-Rath zur Pruͤfung vorgelegt wurde, stand dieser Rath selbst, ohne es zu merken, unter den Einfluß des Herrn Burgos. Da aber dieser Entwurf auf besonderes Anstiften des Marquis von las Amarillas, der die Seele des Conseils ist, bedeutende Modificationen erlitt, und da das Mi— nisterium einige dieser Aenderungen nicht annehmen zu wollen schien, so ist eine gewisse Kaͤlte zwischen beiden eingetreten. Von da an hoͤrte die zwischen Herrn Burgos ausgeuͤbte Duldung auf. Man kam auf die fruͤheren Ansichten zuruͤck. Man wie— derholt, was man bisher mit Stillschweigen uͤbergangen hatte, daß die Gegenwart des Herrn Burgos ein Hinderniß sey, das man heben muͤsse, und dieser fängt an, die Nothwen— digkeit seines Ausscheidens anzuerkennen; doch sagt man, er wolle nur auf eine ehrenvolle Weise abtreten, und nur um einem so ausgezeichneten Manne wie der Graf v. Torreno, Platz zu machen; denn es ist zu bemerken, daß man Herrn Martinez der geheimen Absicht zeiht, Herren Burgos durch einen seiner Freunde ersez— zen zu wollen, der, wie es heißt, seiner Eigenliebe nicht im Wege stehen wuͤrde. Es ist nicht wahr, daß das diplomatische Corps sich vereinigt haͤtte, um die Bekanntmachung des Cortes Dekrets zu verhindern. Wenn es nicht die Convenienz erheischt haͤtte, daß dies Dekret erst dem Regentschafts-Rath zur Pruͤfung vor— gelegt werden mußte, so wuͤrde es schon erschienen seyn, und das wäre ein Ungluͤck gewesen, denn es haͤtte jedenfalls einen eben so 6 Eindruck hervorgebracht, wie das Dekret uͤber die städtische
diliz.“
lh. Das Journal des Débats bringt unter Madrid vom 8. April die Nachricht von einer, theilweise schon seit eini—⸗ ger Zeit erwarteten, wichtigen Modification des Spanischen Mi nisteriums. „Der Graf von Torreno“, meldet dasselbe, „ist
soll nach dem Zollhaus-Werth der Waare, oder, wo Werth beide Maßstaͤbe fehlen, ad valorem erhoben werden 69) Waare soll Lagermiethe waͤhrend des ersten Jahres bezahlen, am Ende dleses bezahlen, für die Zeit, daß sie in den Waarenhäusern gelassen Von dieser Regel ist jede Waare ausgenommen, welche ihrer feuer⸗ fangenden Beschaffenheit den kann. . in Privat-⸗Waarenlager niedergelegt werden. I) Alle die Poctugig⸗ sische Schifffahrt beschwerende Zoͤlle sollen reducirt werden, um sie desto wohlfeiler und faͤhiger zu machen, mit der fremden Schifffahrt in Konkurrenz zu treten. welche sich jetzt in dem 6 desselben untergebenen Waarenhaͤusern befinden, sollen als des gegenwaͤrtigen Dekrets genießen
Maßregeln getroffen seyn werden.
Konsumo wird nach dem bisherigen Systeme beschafft werden, die nöͤthigen Veranderungen, nach genügender Erwaͤgung, durch das Gesetz bestimmt sind. dem gegenwärtigen Dekret zuwiderlaufen, ᷣ Der Finanz-Minister wird hiervon Kenntniß nehmen und für die Ausfuͤhrun las Necessidades, am 22. Maͤrz 1834.“
Ruhe.
kein Zollhaus⸗ in der Faktur, und, wenn
nach dem ; Keine
existirt, Werth
Miethe wird.
eitraums aber soll sie eine monatliche
iff. wegen nicht in dem Zollhause deponirt wer⸗ In diesem Falle muß dieselbe auf Koͤsten der Parteien
8) Alle Waaren und Handels- Atikel, Haupt-Zollhause zu Lissabon oder in den der
in Deposito seyend betrachtet werden, um alle Vortheile zu koͤnnen, eben so, als wenn fie nachher erst eingefuͤhrt worden waren. ) Alle Bestimmungen des gegenwartigen Dekrets sollen auf die Stadt Porto ausgedehnt wer- den, sobald die zur Erleichterung der Ausfuhrung desselben noͤthigen 10) Alle Licenzen sind aufgeho⸗ ben, außer für den Fall aͤußerster Noth. Die Einklarirung fuͤr den bis 11 Alle Gesetze und Bestimmungen, welche sind zuruͤckgenommen. Palast de
sorgen. Dom Pedro, Herzog von Braganza.
8 e chen la n d. In der Muͤnchener politischen Zeitung liest man:
„Wit haben aus Nau plia Nachrichten bis zum 15. Maͤrz er—
halten, und sehen uns durch dieselben in den Stand gesetzt, die⸗ jenigen besorglichen Geruͤchte, welche uͤber den Zustand von Grie⸗ chenland neuerdings verbreitet seyn sollen, von denen man uͤbri— gens hier die erste Kunde durch einen Korrespondenz-A1Artikel in der Allgemeinen Zeitung erhielt, vollstaͤndig zu widerle— gen. — Im Innern des Landes herrscht die vollkommenste Sicherheit und Ordnung befestigen sich immer mehr, und ohne alle Furcht vor Räubern und Dieben kann man das Land durchreisen. Namentlich ist der Weg zu Lande von Patras nach Nauplia, welchen die Reisenden fruͤher der Un— sicherheit halber vermieden, jetzt so sicher als irgend eine Landstraße im uͤbrigen Europa. Die Herstellung der Com— munication durch regelmäßig hin- und hersegelnde Schiffe beweist, wie sehr man auf die Vortheile aufmerksam ist, welche der Handel mit Griechenland gewähren kann. In der juͤngsten Zeit wurde mit einem eigens nach Nauplia geschickten Kaiserl. Koͤnigl. Hesterreichischen Post Beamten ein eigener Post⸗Vertrag geschlossen. — Se. Majestaͤt der Konig Otto haben am 10. Maͤrz eine Reise nach Athen angetreten. In seinem Gefolge befinden sich der Oberst- Lieutenant Baron Pfeil, der Hauptmann v. Weyh, Baron v. Asch, Hof-⸗Medikus hr. Wibmer und der Philolog und Archaͤolog Freyhamer. Se. Majestaͤt wurden zur Charwoche in Nauplig zuruͤckerwartet. — Auch sind von den aus Griechenland abgerufenen Koͤnigl. Bayer— schen Truppen sichere Nachrichten hier angekommen. Berichten aus Ankona zufolge, ist am 5ten d. M. in dem dortigen Hafen eine Griechische Brigantine eingelaufen, an deren Bord sich der General⸗Major und Brigadier, Freiherr von Hertling, mit dem Stabe der aus Griechenland abgerufenen Koͤnigl. Bayerischen Truppes befand. Dieses Schiff war nach Triest bestimmt, widrige Winde aber haben es gensthigt, sich nach Ankona zu wenden, wo dasselbe nach einer sehr beschwerlichen Fahrt von 2g Tagen gluͤcklich gelandet hat, und wo sich zur Zeit die mitgekommenen Bayerischen Reisenden in Quarantaine be— finden. Das 2te Bataillon des 11ten Linien-Infantexie Regi— ments unter dem Kommando des Oberst-Lieutenant v. Albert, so wie die Artillerie Abtheilung unter dem Befehle des Hauptmann Schnitzlein, welche auf anderen Fahrzeugen gleichzeitig aus Grie⸗ chenland abgesegelt waren, sind am Sten d. M. wohlbehalten zu Triest angekommen. Ungeachtet der stuͤrmischen und langen Ue— berfahrt besindet die Mannschaft sich in erwuͤnschtem Gesund— heits-Zustande, und es ist auch nicht Ein Mann unterwegs ge— storben oder sonst verungluͤckt.“
Jula nd.
Berlin, 22. April. Die Koͤnigsberger Zeitung enthält nunmehr folgenden Schlußbericht uͤber die von Danrig aus zu Schiffe abgesandten Polnischen Auswanderer: „Die Polnischen Fluͤcht— linge, die im Spatherbst des vorigen Jahres in Danzig eingeschisst und, ihrem Wunsche gemäß, durch die Großmuth und Gnade un⸗ seres Monarchen in den Stand gesetzt wurden, sich in den Ners— Amerikanischen Freistaaten ein neues Vaterland zu suchen, ha— ben nicht ermangelt, vor den Augen von Europa ein Schauspiel aufzufuͤhren, welches mit ihren fruͤheren Unthaten und mit den neuesten Umtrieben ihrer Genossen in Frankreich und in der ,, im wuͤrdigsten Einklange steht. Daß diese tief gesun— kenen Menschen, trotz ihrer vielfach wiederholten Versicherungen des Dankes und der Anerkennung, die erste gefahrlose Gelegen— heit . um die ihnen hier gewaͤhrten Wohlthaten mit Undank, Luͤge und Verleumdung zu vergelten, hat, nach den
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