bracht. Der Handelsstand von Avignon hat eine Subscriptio
zu Gunsten der in Lyon verwundekren Unteroffiziere und Solda—
ten eroͤffnet.
Das Journal des Débats enthaͤlt Folgendes: „Di
Regierung hat gestern durch den Telegraphen erfahren, daß das Dekret wegen Zusammenberufung der Spanischen Cortes endlich
am 15ten zu Madrid publicirt werden sollte.“
Die Sentinelle des Pyrenées vom 15ten meldet: „Ein Tourier aus Madrid ist Sonnabend um vier Uhr hier angekommen. Er war auf seiner Reise mehrmals angehalten worden und be—
richtet, daß am 7Jten in Madrid einige Unruhen bei Gelegenhei
der Hinrichtung zweier Personen statt hatten, die auf dem Be— Es
bado, dem Richtplatze dieser Hauptstadt, gehaͤngt wurden. ist Brauch, daß ein Moͤnch nach der Execution eine Art Leichen rede haͤlt und mit dem Rufe schließt: Viva la Religione! be
dieser Gelegenheit erwiederten einige aus der versammelten Volks⸗ Viva la Constitutione! Andere: Viva Christina! und
menge:
noch andere: Viva Don Carlos! Die Truppen drangen au
den Haufen ein; mehrere wurden getoͤdtet, andere verwundet, viele Die Aufregung des Volks war groß; doch
gefangen genommen. bald ward die Ruhe vollkommen wieder hergestellt.“
Lyon, 16. April.
hier angerichtet worden sind. kaum ein einziges Hausschild, das nicht durchloͤchert ware.
dicker Rauch heraufsteigt.
Wachtfeuer damit unterhalten. Ueberall ein Bild der Zerstoͤrung! — So waͤre denn nun der Aufstand für diesmal gedaͤmpft; ich fuͤrchte aber, daß die Zeit nicht ausbleiben wird, wo wir den dritten Akt dieses Dramas, sammt der Katastrophe erleben werden.
Die Aufruͤhrer waren im November 1831 Sieger; diesmal ist
eine Handvoll (denn zahlreich war die angreifende Partei nicht) hinreichend gewesen, um die ganze bewaffnete Macht 7 Tage lang in Bewegung zu setzen. Erscheinung erklaren konnen, der nicht weiß, daß von den hiesi— gen Einwohnern eher fuͤr als gegen die Partei der Unzufrie— denen gestimmt sind, und daß nur aus wahren Freunden der gegenwärtigen Ordnung der Dinge besteht. Alle Vorstaͤdte be— schuͤtzen die revoltirende Masse, wenn sie ihr nicht selbst angehoͤ— ren, und sogar im Innern der Stadt sind viele Viertel feind—⸗ lich gegen die Regierung gesinnt, wie sich schon daraus ergiebt, daß an den meisten Punkten von den Daͤchern herab und aus den Fenstern auf die Truppen gefeuert wurde. Wie haͤtte sich sonst auch der Widerstand der Empoͤrer so in die Lange ziehen koͤnnen? Waͤren die Einwohner den Plaͤnen der Aufruͤh— rer abgeneigt gewesen, so haͤtte man letztere leicht zu Paaren treiben koͤnnen. Aber die Theilnahme an dem Jufffnde war allgemein; es giebt kein einziges Stadtviertel, wo den Insur— genten nicht mindestens Vorschub geleistet worden wäre, und um in einer so großen Stadt, wie Lyon, alle wichtigen Punkte zu be— setzen, haͤtte es beträchtlicherer Streitkräfte bedurft, als derjenigen, über die man Anfangs zu gebieten hatte. Der Umstand, daß die Garnison nur aus 6 — 7000 Mann bestand, laͤßt sich kaum anders erklären, als daß man befuͤrchtet hatte, die Truppen moͤchten durch den schlechten Geist der Mehrzahl der Bewohner angesteckt werden. Hatten die Insurgenten mehr Waffen ge— habt, so wäre der Sieg ihnen vielleicht verbliehen; denn am Freitaz Abend (11ten) standen die Sachen einen Augenblick sehr schlecht; die Verbindung mit der Poudriere, wo sich die Muni— tion, so wie die Lebensmittel und Fourage befinden, war unter— brochen, und ein Bataillon, das die Wiederherstellung derselben hatte bewirken wollen, war zuruͤckgeworfen worden. Erst am folgenden Tage, wo der General Fleury Artillerie aufpflanzen ließ und sich nach einem sehr blutigen Gefechte der Vor— stadt Vaisse bemächtigte, gelang es ihm, sich einen Weg nach dem gedachten Magazine zu bahnen. Das schwere Ge— schütz allein, ich kann es nicht oft genug wiederholen, hat uns gerettet, und doch war die angreifende Partei, wie ich schon bemerkt, diesmal nur sehr schwach. Auf dem Franziskaner⸗-Platze zählte man Anfangs nur 3 — 400 Mann, auf Fourvieres etwa I0, in der Rothkreuz-Vorstadt einige 100, so daß vielleicht im Ganzen bei dem Beginn der Unruhen kaum 1000 der Empoͤrer im 3. waren; aber sie hatten alle eine gute Position; sie legten sich in den Hinterhalt, verschanzten sich in den Haͤusern und fanden bei den meisten Einwohnern gute Aufnahme. So kam es, daß die Muͤnzstraße, wenn gleich von Truppen umgeben und von der Artillerie dominirt, sich bis vorgestern Nachmittag halten konnte. Ich glaube, Ihnen schon gemeldet zu haben, daß man die Republik proklamirt hatte. Eine große rothe Fahne, die man aus den krapprothen Beinkleidern mehrerer getoͤdte— ten Militairs gebildet hatte, wehte 4 Tage lang von einem
Hause der Muͤnzstraße herab, ohne daß man sich dieser Position
bemaͤchtigen konnte. Die Zahl der Todten und Verwundeten läßt sich auch heute noch nicht bestimmen; man fand deren sehr
viele in der Kirche Bonaventura, nachden die Barrikade auf
dem Franziskaner⸗-Platze erstuͤrmt worden; von den ersteren wa— ren mehrere bereits in Faͤulniß uͤbergegangen, da man sich nicht die Zeit genommen hatte, die Leichname wegzuschaffen. Auch auf den Hausdächern hat man mehrere Todte gefunden. Die— ser Dächerkrieg war in seiner Art gewiß neu; um naͤmlich die Dächer zu beherrschen, hatten die Soldaten ihrerseits wieder auf
den Kirchthuͤrmen Posto gefaßt und schossen von hier aus auf
jede Dachluke. Am furchtbarsten sind jedoch die Verheerungen, die das grobe Geschuͤtz angerichtet hat; auch findet man an eini— gen Stellen noch Spuren von Petarden, die angelegt worden waren, um einzelne Haͤuser in die Luft zu sprengen.
Großbritanien und Frland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 15. April. Machtrag.) Zur Begruͤndung seines Antrags auf Ernennung eines besonderen Ausschusses zur Unter— suchung des politischen Zustandes der beiden Kanada's, ließ sich Herr Roebuck in folgender Weise vernehmen:
„Die Kolonieen, aüf welche sich mein Antrag beziebt, befinden sich in diesem Augenblick in der kritischsten und äußerordentlichsten Lage, ja in einem Zustande, der sich offener Empbrung ndͤhert. In Nirder⸗Kanaba besonders hat sich das Versammlungs⸗Haus von al⸗ ler Verbindung mit der vollziehenden Gewalt förmlich losgesagt und ausdrücklich erklaͤrt, daß es den Gouverneur, Lord Aylmer, ö Anklagezustand versetzen wolle. Ich werde nun darzuthun versuchen, daß die jetzige Aufregung in jenen Laͤndern die Folge einer langjaͤh—⸗ rigen schlechten Verwaltung derselben ist, und daß der Unmuth der
Gestern Nachmittag habe ich ei— nen Spaziergang durch die ganze Stadt gemacht, um mir die Verwustungen anzusehen, die durch den letzten blutigen Kampf Am meisten hat die Vorstadt la Guillotière gelitten; alle Häuser in diesem Stadt -Viertel tragen Spuren des Kanonen- und Klein-Gewehrfeuers, und man 6. An einem Platze, wo einige 29 Hauser gestanden haben moͤgen, fand ich nichts als einen Steinhaufen, aus welchem immer noch ein In der Vorstadt Bellecour, wo auch heute noch eine bedeutende Truppen-Macht bivouakirt, hat man die meisten der dortigen schoͤnen Linden⸗Bäume umgehauen, und
Niemand wird sich diese
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fahrenden Benehmens des jetzigen Seeretairs für die Kolonicen zum Ausbruch gekommen ist, denn nachdem es demselben gegluͤckt war, Irland in Flammen zu bringen, wollte er dieselben Mittel zu den— selben Zwecken in unseren überseeischen Besitzungen anwenden. Meine Absicht ist nun, diesem Uebel abzuhelfen. Bie Regierungsform, welche die beiden Kangda's jetzt haben, wurde ihnen von Konig Georg 1II. verliehen. Die Provinz Quebek ward durch das betref⸗ fende Gesetz in die Provinzen Ober- und Nieder⸗Kanada abgethellt, und nach Analogie der in England bestehenden Regierungsform sollte der dortige Gouverneur eine ahnliche Macht haben, wie hier der Koͤnig, der gesetzgebende Rath dem Oberhause und das Versamm— lungshaus dem Unterhanse entsprechen Allein der Gouverneur, der von der hiesigen Regierung abgesetzt werden konnte, hat wenig Aehn⸗ liches mit dem Koͤnige von England. Der gesetzgebende Rath wird vom Koͤnige auf Lebenszeit ernannt. Es giebt keine Grundbesitzer⸗ Aristokratie in Kanada, und der gesetzgebende Rath besteht gewoͤhn— lich aus alten Offizianten, die zum Lohn für ihre Dienste dazu er⸗ nannt werden. Das Versammlungshaus xepraͤsentirt eigentlich die Bevdlkerung, wenigstens in Nieder⸗-Kanada, denn uͤber die Reinheit der Repraͤsentation in der oberen Provinz walten einige Zweifel ob. Die voll⸗ ziehende Gewalt besteht: 1) aus dem Gouverneur, und 2) aus ei— nem Ratb, der vollziehende Rath genannt. Eine der Hauptursachen der schlechten Verwaltung, woran diese Provinzen so lange Zeit lei⸗ den, ist die Zusammensetzung der beiden Conseils Da die von Eng— land nach den Kolonieen gesandten Gouverneure nur eine kurze Zeit dort bleiven und mit allen Landes-Angelegenheiten sehr wenig vertraut sind, so muͤssen naturlich immer einige Personen da seyn, die ihrer Unwissenheit zu Huͤlfe kommen, koͤnnen, und diese Personen sind die Mitglieder des vollziehenden Räths. Diese Leute regieren das Land, verfuͤgen uͤber alle eintraͤgliche und ausgezeichnete Stel⸗ len ( wund beherrschen nicht nur, sondern bedrucken auch das Volk. Wenn jemals der Gouverneur oder selbst die Englische Regierung etwas that, um ihre Macht zu schmaͤlern, so empörten sie sich und begegneten den von England kom— menden Befehlen mit Hohn ünd Verachtung. Die Bevoͤlke— rung, uͤber die sie herrschen, steht in täglichem Verkehr mit den Republikanern der Vereinigten Staaten von Amerika Sie ist gewohnt, uͤber der Graͤnze ein großes Volk zu sehen, das sich durch rein demokratische Institutionen regiert. Sie sieht eine wohlfeile Regierung und doch vollkommenen Schutz vor sich; sie sieht, wie der Regierungskoͤrper, nicht zufrieden damit, das Ei— genthum, die Personen und den guten Namen aller Buͤrger auf's sorgsamste zu schuͤtzen, auch alle jene großen Unternehmungen un⸗ terstüͤtzt, die durch die vereinten Bemühungen eines ganzen Volkes am herrlichsten von Statten gehen Unter solchen Umstaͤnden ist es nicht zu verwundern, daß die Kanadische Bevdlkerung die Un⸗— verschaͤmtheit, Unwissenheit, Unfähigkeit und Lasterhaftigkeit eines Nestes von erbaͤrmlichen Offizianten, die sich zu einer Aristokra⸗ tie mit allen schlechten Eigenschaften eines solchen Koͤrpers, aber ohne die dafür entschaͤdizenden guten, konstituirt haben, nur mit Unwillen ertraͤgt. Einige Jahre nach der Ver⸗ leihung der Constitution an diese beiden Provinzen wurde es ihnen gestattet, seldst fuͤr ihre Ausgaben zu sorgen und also den Etat ihrer Verwaltung zu bestimmen. Das Versammlungs— Haus, als Vertreter des Volks, sah sich gendthigt, auf mancherlei Mittel zu stnnen, um seine gesetzmaͤßige Ober Aufsicht zu behaup— ten. Einer der wesentlichsten Punkte war der, daß es sich seine re— gelmaͤßige Zus mmenberufung und, sobald es einberufen war, die Erlaubniß, sich in die Regierüngs Angelegenheiten zu mischen, sichern mußte. Da sie keine jahrlich zu genehmigende Aufruhr-Bill haben, und da ihre Haupt-Ausgaben in ührer Civil-Liste begriffen sind, so beschlossen sie sehr weislich, die Veranschlagungen der Civil -Liste jaͤhrlich zu genehmigen. Aber dieser Beschluß brachte einen fuͤrch— terlichen Laͤrm unter dem OffizjiantenVolk hervor Dem Verhand— lungs-Hause wurde Treulosigfeit, Verletzung der Ehrfurcht vor Sr. Masestaͤt und jede Untugend, die man nur auffinden konnte, Schuld ge⸗ geben. Und worauf lief am Ende Alles hinaus? Bloß darauf, daß die Offizignten-Zunft fah, es werde dadurch eine jaͤhrliche Revision ge⸗ sichert, und das war ihnen sehr laͤstig. Die Britische Regierung hatte nun der Bevoͤlkerung beistehen sollen. That sie dies? Nein. Drei Gouverneure hinter einander fochten diesen schlechten Kampf zu Gunsten der besoldeten Offizianten- Schaar aus, und in diesem Augenblick ist der Secretair für die Kolonieen bemüht, diese abschen⸗ liche und schmaͤhliche Kriegführung fortzusetzen. Die Volks-Repraͤ⸗ sentanten aber bleiben bei ihrem Wunsch, eine vollstandige Kontrolle uͤber die Ausgaben zu haben, und sind entschlossen, ihre Gelder nur in einzelnen Ansaͤtzen, so viel fuͤr diesen und so viel fuͤr jenen Be—⸗ amten, zu bewilligen — eine Vorsichts-Maßregel, welche das Unter⸗ haus fast allgemein angenommen hat. Die Zunft der Beam⸗ ten hat nun wie gewohnlich ein Gehenl angestimmt, dies sey, sagen sie, eine Vernichtung der Praͤrogative und mache den König — immer den Konig, obgleich, sie sich um den so wenig kuͤmmern, wie um den Kalser von China — zu einer blo⸗ ßen Null. Die Gouverneure machten gemeinschastliche Sache mit den Offizianten und die Beitische Regierung wieder mit den, Gou⸗ verneuren. Waͤhrend Sir James Craig's Verwaltung beleidigten einige Mitglieder der Versammlung den Gouverneur durch Worte, die sie in ihrer Eigenschaft als Repraͤsentaͤnten in dem Hause fallen ließen. Der Gouverneur ließ funf derselben verhaften und sie in das gemeine Gefaͤngniß zu Quebek werfen; und Einen, der spaͤter⸗ hin Richter wurde, hielt er ein ganzes Jahr lang gefangen.
vermehren, der Franzbsischen Partei gegenuber eine Engli
siiften gesüicht. Lord . fing in den letzten fuͤnf . it Verwaltung als Kolonial⸗Secretair die wirkliche Lage der . an zu fuͤhlen. Da mußte gerade die Verwaltung der ah
nieen in die Hände des sehr ehrenwerthen Herrn Stanl⸗ gerathen. Durch sein unterdruͤckendes und hochmüäthiges 9 nehmen hat der sehr ebrenwerthe Herr schlagende ew is
von seiner Unfaͤhigkeit zum Regieren abgelegt. (Hort! Daz R sammlungshaus von Nieder-Kanada hat einen hh fo n. worin s dgrüber klagt, daß ein Mitglied des Englischen n riums Gesuͤhle der Verachtung und des Hasses gegen ste hege, . fun
s J und daß, wenn d n handelt wuͤrde, ihnen kein anderer Ausweg nora hielb e ang ö
von Großbritanien, an
nachge einer Volks⸗ el r und ein Kanadieh ni hosse drang (uf eine (l richtliche Regierung wußte sie le verhindern. Als das Ünterhaus endlich beschloß. daß der gischn! bende Rath von Kanada gendert werden sollte, ohne jeö . Art ünd Weise dieser Umgestaltung naher zu bezeichnen, ee mn das Versammlungs-Haus einen Körper, der die Ansichten des MI sammeln sollte, ein Gebrauch, der in Amerika gang und 6 Irgend Jemand nannte diesen Körper einen Konvent, und ber . ehrenwerthe Herr erschrak, weil er damit einen aͤhnlichen Konn wie den in der Franzdͤsischen Revolutionszeit, gemeint gien (Hört, hoͤrt!) Er fertigte eine Depesche ab, worin er damit droh h daß er dem Parlamente vorschlagen wolle, eine Veraͤnderun s ihrer Charte vorzunehmen, um die monarchischen In stitutn! des Landes aufrecht zu erhalten. Meinte der sehr ehre nn the Herr etwa, daß die Macht des Repraͤsentanten? Han, verkuͤrzt werden sollte? (Herr Stanley. Ja.) Dies l allein reicht hin, um eine Empbrung in Kanada zu i gen. (Hort!) Wenn der sehr ehrenwerthe Herr jene Droli in dem Sinne gethan hat, um den vollziehenden Rath aufrecht erhalten, und wenn er nach diesem Grundsatz zu handeln fortsa t will, so werden sich die Kanadier, die diesen Rath als einen 6. betrachten, sehr bald von ihm und von uns uͤberhaupt befreien (Hort!) Ich bin der Meinung, daß Kanada nur von einem Gan verneur, als Repraͤsentanten des Königs, und einem Versammlung; Hause regiert werden muß. Der sehr ehrenwerthe Herr hat ö Depesche an den Gouverneur gerichtet, worin er denfelben belen weil er es nicht gestattet hatte, daß ein neues Wahl-Ausschrelbe zur Ernennung eines neuen Mitgliedes fuͤr das Versammlun geh. an die Stelle eines anderen, das ein eintraͤgliches Amt angenẽmme hatte, erlassen werde, weil es nicht zu erlauben sey, daß Mitglieder de halb ihre Sitze aufgeben müßten, weil sie ein Amt erhiel. ten. (Hoͤrt!) Ich beschwöre, den sehr ehrenwerthen Hern dessen Ansichten diesem Hause bei seinem Verfahren zum Leith. dienen sollen, die Klugheit zu hoͤren. Ich flehe ihn aͤn, den Geho— ten einer ruhigen und vernünftigen Politik Gehdr zu geben,? dem raschen Antrieb eines heftigen Temperaments zu folgen. (e— laͤchter Moͤge er bedenken, daß die große Amerikanischeé Repuhbl mit ihren unherschwaͤrmenden, klugen, verschmitzten und verwegene Bürgern die Nachbarin der Kanadier ist, daß 13 Millionen enthu— siastische Republikaner mit gespanntem Interesse jeden Streit zu. schen den Kolonieen und dem Mutterlande bewachen. Wenn e! . einem Bruch kaͤme, wuͤrden die Kolonisten ohne Zweifel von ihrnn allmaͤchtigen Nachbarn unterstuͤtzt werden. Und unter welcher Pe— dingung? Nur nnter der, daß die Kanadier sich der großen Föhe— rativ-Iepublik als ein integrirender Theil anschloͤssen. Und wann es dazu kame, wer wurde dann nicht fuͤr Englands Schicksal zi— tern? Seine Seemacht wurde sich vor seinem tran gat anti sch Sprdßling beugen muͤssen. Der Tag ist nicht fern, wo es dahin kommen wird, wenn wir die Provinzen von Kangda unbedacht jut Empdrung treiben. Man gebe dagegen ihren Wuͤnschen nach, un man wird sie durch die zarten, aber festen Bande der Freund schaft an England knuͤpfen und in den noͤrdlicheren Gegenden senes gluͤcklichen Kontinents den Vereinigten Staaten an Macht Handel und Wohlstand einen gewaltigen Nebenbuhler gründen.“ Als Hr. Roebuck unter lautem Beifall-⸗Nuf sich niedersetzt fragte der Sprecher, wer die Motion unterstuͤtzen werde; Hum.
habe. lung schossen.
wurde das requirirt Das Versammlungs -Haus Untersuchung, aber die
und O Connell erhoben sich beide zugleich zu diesem Zweck.
Mehr um sich gegen die Vorwuͤrfe des vorigen Redners zu ver theidigen, als um dessen Motion zu bestreiten, nahm sodann der Staats-Secretair Stanley das Wort. Er verwahrte sich vor allen Dingen gegen eine in dem Vortrage des Herrn Roehlck enthaltene Vermengung der beiden Provinzen Ober-Kanada Und Unter-Kanada; die erstere, groͤßtentheils von Englaͤndern bewohnt, sey vollkommen ruhig und habe noch neulich, als ein angebliche Abgeordneter derselben, Hr. Mackenzie, in London gewisse Ve schwerden vor die Regierung gebracht, in einer aue fuͤhrlichen Addresse das Verfahren desselben desavouirt und ihre Zu friedenheit mit der Enaglischen Regierung erklart. Anders
Sie wurden endlich aus ihrer Haft entlassen, ohne daß sie erfuh⸗ ren, was ihr Vergehen gewesen, und ohne verhdrt worden zu seyn. Seit mehreren Jahren hatten die Volks-Repraͤsentanten sich be⸗ müht, von der vollziehenden Gewalt uͤber die im RBesitz des Gene⸗ ral-Einnehmers der Provinz befindlichen Gelder Rechenschaft zu erlangen. Die Exekutive schlug dieses Gesuch entschieden ab, und keiner so entschieden, wie Lord Balhousie. Nach wiederholten Aus-
weichungen der vollziehenden Gewalt beschloß die Versammlung, keine Steuern mehr auszuschreiben und so den Gouverneur zu nbthigen, auf den Genergl-Einnehmer zu rekurricen Yer Gou⸗ verneür, dergestalt in die Enge getrieben, war nicht laͤnger im Stande, den General-Einnehmer in seinen Schutz zu nehmen. . Sir John Caldwell rekurrirte auf ihn, und es ergab sich nun, daß dieser Diener der Krone uͤber 100,909 Pfund von den dem Volke ehdrigen Geldern disponirt hatte und bankerott war. Wurde ihm 6; Bankerott etwa in Anrechnung gebracht? Nein. Er behielt das durch jenes Geld erworbene Eigenthum im Besitz; dabei gehört er zum gesetzgebenden Rath und war vor Kurzem sehr angelegentlich beschaͤftigt, eben die Nation, die er fruͤher so schaͤndlich beraubt hatte, noch zu mißhandeln. In Gemaͤßheit von Parlaments Gesetzen wer⸗ den im Hafen von Quebek gewisse Zoͤlle erhoben; diese, wurden der Kontrolle des Hauses gaͤnzlich entzogen. Dann sind die Guͤter der
Bevtlkerung, namentlich in Folge des aͤußerst heftigen und hoch—
suchten, um das Bolk ohne Ihre Einwilligung oder Kontrollirung
Jesuiten Kron-Eigenthum geworden; auch diese wurden der Kontrolle des Hauses entzogen; und kurzlich ward ein Versuch gemacht, durch den Verkauf . Ländereien eine Einnahme zu schaffen; Alles zu dem Zweck, um die Kontrolle der Volks-Repraͤsentanten zu umge- hen. Was würde das Unterhaus sagen, wenn es gewahr wurde, daß der Geheime Rath und die Krone einen Weg aussindig zu machen
zu besteuern? Wurden wir üns nicht mit vollem Recht einem sol⸗ chen Versuch widersetzen und die, welche dazu gerathen hätten, be⸗ strafen? Dieser langjaͤhrige Krieg hat das Land in zwe feindliche Sectio⸗ nen getheilt; auf der einen Seite ein kleiner Haufen beamteter Personen, die, den Namen Englands mißbrauchend, unter diesem Deckmantel einen schmaͤhlichen Kampf ausfechten; während auf der anderen Seite das ganze Volk durch Vermittelung seiner Repraͤsentanten fest auf dem Recht besteht, alle Ausgaben zu kontrolliren und so das Land zu verwalten. Der Züfall hat leider dieser von allen Grundsaͤtzen entkleideten Offizianten-Zunft noch ein anderes Mittel an die Hand gegeben, Zwietracht unter der Bevölkerung auszusaͤen. In Nieder⸗ Kanada ist die große Mehrheit des Volks von Franzdsischer Abkunft, spricht die Franzbͤsische Sprache und ist katholischer Religion. Die Partei, die ich so oft bezeichnet habe, hat nun, um ihre Staͤrke zu
seyen manche ihrer Beschwerden ungegründet.
verhalte es sich freilich mit Unter-Kanada, wo allen dings die. Franzoͤsische Partei die Oberhand gewonnen, sich den Englischen Behoͤrden widersetzt und mit der he, stehenden Verfassung unzufrieden erklaͤrt habe. Indeß . n i l Was namentlich die Zusammensetzung des gesetzgebenden Rathes betreffe, so sitze in demselben von 37 Mitgliedern des Vollziehungs-Rathes nur 3; uͤbrigens habe hinsichtlich einer besseren Organisirung dersel ben schon im Jahre i823 ein Comité des Unterhauses, veran lat durch eine von 87,900 Franzoͤsischen Kanadiern unterzeich— nete Petition, Untersuchungen angestellt; damals haben die Ab geordneten aus Kanada erklärt, der beste Weg, den gesetzgeben= den Rath zu reformiren, sey, ihn aus wohlhabenden Grundbe— sitzern und zwar aus erblichen Mitgliedern zusammenzusetzen, die Ernennung derselben durch die Regierung auf Lebenszeit mache die Kammer von der Regierung, die Wahl durch das Volk mache sie vom Volke abhangig; eine solche Versammlung aber mässe ganz unabhaͤngig seyn. Seit dem Jahre 1828 seyen nun die Verhalenisse des gesetzgebenden Rathes bedeutend verandert wor⸗ den; 18 3 bestand er aus 27 Mitgliedern, worunter 19 Beamte und nur 6 . während er 1832 35 Mitglieder und dar— unter nur 7 Beamte und 11 Franzosen zählte. Was das Steuer— Bewilligungsrecht anlange, so sey im Jahre 17738 durch eine Parlaments Akte bestimmt worden, daß in den Provinzen keine Steuern ausgeschrieben werden durfen ohne Bewilligung der Lokal-Gesetzgebung. Einige Jahre nach der Trennung der bei— den Kanada habe sich das dortige Gouvernement genoͤthigt gesehen, von dem Versammlungshause Geld⸗Bewilligungen zu verlangen; sie wurden ohne weiteres gewahrt, und erst spaͤter trat die Versammlung mit der Forderung hervor, eine Kontrolle über die Verwendung der Summen fuͤhren zu wollen; sodann im Jahre 1828 wuͤthete die Cholera in Kanada; da die Repraͤsen, tanten nicht versammelt waren, so schoß der Gouverneur aus seinen eigenen Mitteln 7000 Pfund zu den nöͤthigen Si— cherheits- Maßregeln vor; als er nun diese ersetzt ver— langte, wurde er mit seiner Forderung vom Versammlungs— hause zuruͤckgewiesen; eine Bill, die der Gouverneur spaͤter ein brachte, wonach ihm ein fuͤr allemal 35,000 Pfund jährlich zu seiner und der Richter Besoldung bewilligt werden sollten Ceine
ill, die ng gesichert ward, mit Dank annahm), wurde in Unter— Kanada gleichfalls vermorfen; sammlung von der
rend herrschende gel befreit zu bleiben.
nificirt worden sind.
.
men und hat das Ite Linien-Regiment gemustert. —
)
man in diesem Augenblick hier bemerkt; diesen Morgen nach Bruͤssel zuruͤckgereist.
.
in Venlob.
Bar erklärt worden zu seyn. — General Magnan ist am 17ten d.
mhhirurgisch medizinische Akademie zu Dresden beantragten Etat,
wegen der Verweisung der Fremden zu berathschlagen.“
den den Kammern Rechenschaft über die Beweggruͤnde zu dieser Maßregel zu geben haben, . unn das Gericht gewendet haben, und daß heute Nachmittag uͤber ihr Gesuch entschieden werden wird.“
genommen; sie waren neu und scheinen als alt oder unbrauch⸗
Ober-Kanada, weil dadurch die Unabhängigkeit der
bald darauf faßte dieselbe Ver— einen Beschluß, daß jeder Deputirte, der eine Stelle Regierung annehme, seinen Sitz im Versammlungs⸗-Hause ofort aufgeben müsse, und zwar sollte dieser Beschluß auch ohne Heuehntigung zer andern Kammer und ohne die Koͤnigl. Bestaä tigung Gesetzeskraft haben. Durch solche und aͤhnliche Maßregeln, meinte der Minister, habe die Repräͤsentation von Unter- Kanada selbst die Spaltung mit der Regierung hervorgebracht und diese zu einem tnergischen Verfahren gezwungen. Uebrigens willige er gern in die Ernennung eines Comité zur Pruͤfung der Verhaͤltnisse in beiden Provinzen von Kanada, die er hiermit beantrage. — Nachdem nun Hr. Roebuck seine Motion zuruͤckgenommen und noch mehrere Mitglieder sich uͤber die Sache hatten vernehmen sasfen, wurde das Comité erwählt.
M ie de d Aus dem Haag, 19. April. Die Central-Section der
zweiten Kammer hat gestern mit dem Finanz-Minister eine Kon⸗ serenʒ gehabt, um sich uͤber die Finanz-Gesetze zu besprechen.
Dem Vernehinen nach sind viele Bedenken gegen die Letzteren erhoben worden, so daß sich die Regierung vielleicht noch zu einigen neuen Modificgtionen verstehen durfte. Die politische Lage des Landes, die Verminderung des Heeres, so wie andere u'bewirkende Ersparnisse, sollen besonders einen Gegenstand der Diskussion ausgemacht haben.
Bel gien.
Bruͤssel, 20. April. General Buzen hat heute seine Stelle abs Militair-Gouverneur von Bruͤssel angetreten. Die Gendar— merie⸗ Brigade von Bruͤssel wird verstaͤrkt werden. .
Der Independant sagt: „Man versichert, daß einige Deputirte der Opposition auf die Einladung ihrer Kollegen zu Brüssel angekommen seyen, um sich vor dem Wieder-Zujammen— tritt der Kammer uͤber die Anklage-Akte gegen das Ministerium
Antwerpen, 19. April. In dem hiesigen Journal liest man: „Unsere Stadt konnte, gestuͤtzt auf die hier fortwaͤh⸗ Ruhe, hoffen, von jeder exceptionellen Maßre— Indeß vernehmen wir, daß Verweisungs— Besehle mehreren hier seit langer Zeit ansäßigen Hollaäͤndern sig— Man nennt die Herren Craemers, Levoir, Van Ouveland und Van Reeuih. Alle diese Personen gehören dem Handelsstande an, und wir glauben nicht, daß eine der sel⸗ ben je gegen die Regierung geschrieben hat. Die Minister wer—
Es scheint, daß diese 4 Fremden sich
General Daine ist heute hier angekom— Gestern Diese Vorsichts—⸗
Gent, 18. April. Abends durchzogen Patrouillen die Stadt. Maßregel war gegen die zahlreichen Fremden genommen, die einige derselben sind
Uebrigens ist hier Alles ganz ruhig. — Gestern sind die Herren Pulaski und Worcell hier angekommen; heute Morgen sind sie nach Ostende abgereist, wo sie sich nach England einschiffen werden. .
Seit einigen Tagen arbeitet man mit einer beispiellosen Thätigkeit an der Ausbesserung der beschaäͤdigten Festungswerke
Auf einem Fuhrwerk der Stadt Antwerpen hat man zwei Kisten mit Flintenlaäͤufen, von Rotterdam kommend, in Beschlag
zu Hasselt angekommen.
Deut sichl an d.
Dresden, 21. April. Die zweite Kammer gelangte in ihrer fortgesetzten Berathung uͤber das Budget zu den fuͤr die
der auf 17,815 Rthlr. 2) Gr. angesetzt war. Darunter befan— den sich h 00 Rthir. 16 Gr. fuͤr diese Akademie als Lehr-An— stalt faͤr Medizin und Chirurgie in ihrem ganzen Umfange, 246 Rihlr. I Gr. fuͤr das Entbindungs-Institut und die da— mit verbundene Lehr-Anstalt fuͤr Geburtshelfer und Hebammen, 3435 Rth r. 4 Ge. fuͤr die Thierarznei-Schule, 1163 Rthlr. 8 Gr. fuͤr die Pruͤfun s, und Berathungs-Behoͤrde, 850 Rihlr. fuͤr den botanischen Garten. Die Deputation verbreitete sich in ihrem Gutachten aussuͤhrlicher uͤber die Verhaͤltnisse dieser Aka— demie, und bemerkte im Ruͤckblick auf die Universität Leipzig, daß dieser fuͤr das Studium der Medizin gar Manches man—
nicht, wie bisher, ausschließen und schaden moͤchten. schluß der Kammer uͤber diesen Gegenstand ist noch nicht bekannt.
gele, was sie nothwendig bedürfe, um den an sie zu machenden
Anforderungen enisprechen und sich andern dergleichen Bildungs-An—
stalten des Ausland's gleichstellen zu koͤnnen, daß es daher wohl zweck—
maͤßiger gewesen, wenn fruͤher von Seiten des Staats erst diesen Be⸗
duͤrfnissen abgeholfen worden, ehe man zu Exrichtung einer neuen
lrttlichen Bildungs-Anstalt geschritten, welche man in gewisser
Hinsicht weit guͤnstiger gestellt habe, als die Universitat; daß mit— hin eine Unterstuͤtzung für letztere insoweit nicht werde zuruͤckzu⸗ weisen seyn, als sich wenigstens eine Gleichsteilung mit der me— dizinisch-chirurgischen Akademie noͤthig mache, wenn man nicht den Vorwurf auf sich lasen wolle, es wurden far eine Anstalt, die nur bestimmt sey, Aerzte zweiter Klasse zu bilden, mehr Mittel und Sorgfalt verwendet, als fuͤr die ümfassendere wis— senschaftliche Ausbildung von Aerzten erster Klasse und die dazu dienende einzige Hochschule des Landes. Schließlich sprach die Deputation ihre Ansicht dahin aus, daß es angemessen seyn wuͤrde, die Dresdener medizinisch⸗chirurgische Akademie nebst der Pruͤfungs-Behoͤrde aufzuloͤsen, sie mit der Universitaͤt Leipzig zu
vereinigen, und in Dresden nur das geburtshuͤlfliche Institut
und die Thierarznei-Schule noch fortbestehen zu lassen. Dieser
Vorschlag, uͤber welchen sogleich die Debatte eröffnet wurde, fand
indeß viele Gegner in der Kammer. Namentlich erklaͤrten sich der Abg. Runde, der Staats-Minister v. Zezschwitz, der Staats⸗Minister Dr. Muͤller und der Vice-Praͤsident dagegen. Letzterer be— zeichnete es als eine Pflicht der Staͤnde, jenes Institut in Dres— den zu erhalten, sowohl um fuͤr die Armee durch Anstellung von
Mllitair,Aerzten zu sorgen, als auch aus Ruͤcksichten auf die
andleute, da es, was die Letzteren insonderheit betreffe, mit gro— ßen Schwierigkeiten verbunden seyn wuͤrde, sollten sie sich allein der auf Universitäten gebildeten Aerzte bedienen. Der Abgeord— nete v. Mayer erklaͤrte sich zwar fuͤr die Erhaltung der Akade— mie, wuͤnschte jedoch der Staats-Regierung dringend zu empfeh⸗— len, daß es ihr gefallen moge, mit derselben Sorgfalt auch fur die Universitaͤt Leipzig, besonders auch in Bezug auf ihre medi— Rnische Fakultat, zu wirken, und daß man dahin trachte, beide nstitute so einzurichten, daß sie sich gegenseitig ergänzen, und
P
lizei⸗Behoͤrde gelungen, mehreren sirafbaren Umtrieben, welche bei den letzten hier stattaehabten landstaͤndischen Urwahlen einge— faͤdelt worden, auf die Spur zu kommen. thatsaͤchlich beurkundet, daß durch einen hiesigen Buͤrger, Na— mens Wesp, gleichlautende Stimmzettel an Unvermoͤgende unter Beifuͤhung eines Geschenks Dieser Handlung uͤberwiesen und gestaͤndig, ist derselbe vorge— stern in Haft genommen und in das hiesige Arresthaus gebracht worden. Bote bei einem bekannten Geschäftsmann. nach, gleich in den ersten Verhdren, die Frage gestellt worden, von wem er jene Stimmzettel nebst dem Gelde erhalten habe. Der Angeschuldigte behauptet indessen, daß er lediglich aus ei— genem Antriebe gehandelt habe. sich diese Untersuchung in die Lange ziehen.
kur.) versichern, daß der Ober-Befehl nicht nur uͤber die Linien-Trup— pen, sondern auch uͤber die Stadtwehr-Mannschaft, dem K. K. Oesterreichischen General-Major Herrn von Piret in aller Kuͤrze werde uͤbertragen werden. obersten Militair⸗Gewalt in unserer Stadt bekleidet, demselben aber drei Platz-Adjutanten, nämlich ein Oesterreichischer, ein Preußischer und ein Frankfurter, unmittelbar untergeordnet wer— den. im Verlauf der nächsten Woche eine amtliche, in vierzehn Arti— keln abgefaßte Bekanntmachung erscheinen, welche Bestimmungen der neuen Militair-Einrichtung enthalte. — Wie man hoͤrt, so wird der Graf von Muͤnch-Bellinghausen nicht vor Ende Juni hierselbst zuruͤckerwartet. Man glaubt nichtsdestoweniger, daß die Berathun— gen des Wiener Ministerial-Kongresses jedenfalls bis zur Mitte
suchen
469 Der Be⸗
Darmstadt, 18. April. Es ist der Wachsamkeit der Po⸗
So viel ist vorlaͤufig von 6 Kr. ausgetheilt worden sind.
Wesßp ist jedoch ein ganz unbedeutendes Subjekt und Es ist an ihn so—
Allem Anscheine nach duͤrfte
Frankfurt a. M., 19. April. (Schwaͤbischer Mer— Manche wollen heute wieder mit großer Bestimmtheit
Somit wuͤrde denn derselbe mit der
Man will noch wissen, es wuͤrde in dem Betreff bereits die näheren
K. K. Oesterreichische Praͤsidial⸗Gesandte
des Mai ihre Endschaft erreicht haben duͤrften.
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Innsbruck, 15. April. Gestern hat die Eroͤffnung der diesjährigen Versammlungen der Tyroler Stände unter den ge— wohnlichen Feierlichkeiten stattgefunden. Nac) vorausgegange— nem feierlichen Gottesdienste, welcher um 10 Uhr fruͤh in der Hofkirche abgehalten wurde, empfing Se. Excellenz der Landes— Gouverneur, Graf von Wilczek, umgeben von dem Gremium der Landesstelle, in dem mit dem Bilde Sr. Majestaͤt geschmuͤck— ten Riesensaale der K. K. Hofburg an den Stufen des Throns die Stände, um denselben das Allerhoͤchste Steuer-Postulat be— kannt zu machen. Bei diesem Anlasse wurde von dem Guber⸗ nial⸗Rath Mensi eine diesem feierlichen Akte entsprechende Rede an die Stande vorgetragen, und solche von dem Land-Mar— schall⸗Amts-Verwalter, Grafen Kuͤnigl, in einer kurzen Ge— genrede, in der die Gefuͤhle des innigsten Dankes, der auf⸗ richtigsten Gesinnungen und der treuen Ergebenheit und Anhaͤng—
die Provinzen Apulien und Terra di Bari einen neuen Schwung bekommen, die fruͤhern Handels-Verbindungen mit Hydra, Syra, Zante sind wieder angeknuͤpft, und reiche Quellen fuͤr einen thaͤtigen Verkehr zwischen den beiden Nachbar-Ländern er— offnet. — Torlonia hat um ein Privilegium nachgesucht, die Errichtung ven Dampfwagen zwischen Rom und Neapel betref— fend. Den fuͤnf Dampfschiffen, Franz J., Heinrich IV., Sully, Ocean und Andreas Doria, wird sich bald ein sechstes zugesel— len: das Mittelmeer, das direkt von hier nach Marseille abge— hen soll, ohne Livorno und Genua zu beruͤhren. Die Reise wird in 48 Stunden zuruͤckgelegt werden, und sind erst die Eisenbahnen zwischen Marseille und Paris, von da nach Diep— pe und von Brighton nach London vollendet, so ware es ein Leichtes, am 6ten Tage der Abreise von Neapel in der Haupt— stadt Englands anzukommen. — Neapel ist ohnehin jetzt schen im Winter ein Rendezvous der fashionablen Welt. Der Her— zog von Devonshire, welcher vor Kurzem nach England abgereist ist, wird im November wieder hier erwartet. Der Herzog von Northumberland will auch den naͤchsten Winter in Neapel zu— bringen, und die Bluͤthe des Englischen Adels wird ohne Zwei— fel dem Beispiele dieses Matadors folgen. — Um eine Idee von der graͤnzenlosen Freigebigkeit des Herzogs von Devonshire zu geben, genuͤgt es, zu wissen, daß er fuͤr seine Wohnung al— lein, ohne Kost, Beleuchtung und Heizung, im Hotel de la Vic— toire die Summe von 6060 Fr. monatlich, fuͤr eine Loge in San Carlo waͤhrend der Dauer seines Aufenthalts in Neapel (6 Wochen) 4609 Fr. bezahlt hat. Einen sonderbaren Kon— trast mit diesem Aufwande bildet die Sparsamkeit, mit welcher namentlich einige ausgezeichnete Kuͤnstler von diesem Kroͤsus behandelt worden sind, was zu bitteren Klagen Anlaß gegeben at. — Die neue Gesellschaft, von welcher die Direction des
heaters San Carlo uͤbernommen wurde, hat das Projekt, das— selbe mit Gas zu beleuchten, angenommen, und, wie es heißt, soll es schon fuͤr den Geburtstag des Koͤnigs am 30. Mai zur Ausfuͤhrung gebracht werden. — Einem lang gefuͤhlten Mangel abzuheifen, ist der Minister des Innern an die Spitze einer philharmonischen Gesellschaft getreten, die aus 500 Mitgliedern bestehen, und deren Zweck seyn soll, den Geschmack fuͤr gute, ernste Musik in allen Klassen zu verbreiten. Der Bau der Kirche San Francesco di Paola, schon unter Koͤnig Ferdinand J. angefangen, ruͤckt rasch vor, und man hofft, daß noch im Laufe dieses Jahres die 32 Saulen von Marmor, die das Innere schmuͤcken, aufgestellt werden koͤnnen. — Bei einer der letzten Nachgrabungen in Torre dell Anunciata hat man einige vor— zuͤglich erhaltene versteinerte Cypressen gefunden.
Griechen lan d.
Nauplia, 19. Marz. (Allgemeine Zeitung.) Heute Morgen ist Se Majestät der Koͤnig von hier nach Athen abge— reist, um, dem Vernehmen nach, drei Wochen daselbst zu verwei— len, und uͤber die Lage des neuen Schlosses, welches die kuͤnftige Residenzstadt wuͤrdig schmuͤcken soll, eine Entscheidung zu tref— fen. Es laͤßt sich zwar bis jetzt durchaus noch nicht bestimmen, wann der Sitz der Regierung nach Athen wird verlegt werden, indem dies aus vielen Gruͤnden nicht so leicht bewerkstelligt wer—
lichkeit der versammelten Stande an Se. Majestät den Kaiser ausgedruckt wurden, beantwortet. Hierauf versammelten sich die Stande in dem Landschafts-Gebaͤude zu der ersten diesjährigen Sitzung, welche der Herr Landes-Gouverneur in der Eigenschaft als Landes-Hauptmann durch eine kurze Anrede eroͤffnete. Zu Mittag waren die Stände bei dem Herrn Landes-Gouverneur versammelt, wobei feierliche Toasts auf das Wohl Sr. Majestaͤt und das ganze Durchlauchtigste Kaiserhaus ausgebracht wurden.
Ji 811 en
Neapel, 5. April. (Allgemeine Zeitung.) Des Koͤnigs projektirte Reise nach Paris ist immer noch der Gegen— stand des allgemeinen Gespraͤchs. Wie verlautet, wird der junge Fuͤrst am 7iön d. in Capua erwartet, wo die vereinigten Garni— sonen von Neapel, Gaeta und Capua ein Feldlager bilden und große Manoͤvers ausfuͤhren sollen Das Kommando uͤber saͤmmtliche Truppen ist dem General Prinzen Satriano, Sohn des heruͤhm— ten Filangieri, uͤbergeben, eine Wahl, die nicht wenig Aufsehen erregt und dem Geruͤchte von Modificationen des hiesigen Ka— binets in einem liberaleren Sinne Gewicht gegeben hat. Man behauptet, der Koͤnig werde nach Beendigung dieses Manoͤvers nur für wenige Tage nach der Hauptstadt kommen, um dann sogleich wieder nach Florenz, Turin und Paris abzureisen. Wiewohl es kaum zu bezweifeln steht, daß diesem Entschlusse kein politischer Zweck zu Grunde liegt, so laßt sich doch von einem solchen, in den Annalen Neapels neuen Sreignisse viel Gutes hoffen. Des Koͤnigs lobenswerthe Absicht ist, inkognito und ohne Prunk die in andern Ländern bestehenden Einrichtun— gen zur Befoͤrderung des Handels und der Industrie zu unter, Er wird deshalb seinen Reiseplan nicht allein auf Frankreich beschraͤnken. Deutschland und England im naͤchsten Jahre zu besuchen. Umgeben von einigen der in diesen Fächern bewandertsten Männer, will er die innere Ein— richtung der Fabriken, die neuesten Ersindungen der Mechanik, die polytechnischen Institute, die Eisenbahnen u. s. w. nicht bloß vom Hoͤrensagen kennen lernen, sondern alle Neuerungen, die zum Theil den Reichthinm und die Wohlfahrt jener Staa⸗ ten begruͤndet haben, nach Neapel verpflanzen. Was schon seit seinem Regierungs-Antritte geschehen ist, berechtigt zu den schon— sten Hoffnungen fuͤr die Zukunst. Eine in allen Zweigen des Staats-Haushalts eingefuͤhrte zweckmäßige Kontrolle und Spar— samkeit, die Vollendung von zwei fahrbaren trefflichen Landstra— ßen, welche das Koͤnigreich durchschneiden, die Errichtung beque— mer Diligencen, die vom Jahre 1835 an die Verbindungen zwi— schen Teramo an der aͤußersten Spitze der Abruzzen und Reggio in Kalabrien, zwischen Salerno und Lecce beschleunigen und erleichtern werden — die Anlage einer Menge kleinerer Ne— benstraßen auch in Sicilien, eine fast verdoppelte Ausfuhr der Landes-Produkte, ohne der zahlreichen Verbesserungen in der militairischen Verfassung des Königreichs, der erleichterten Ab— gaben, der Vermehrung der Einkuͤnfte, ohne jener großherzi⸗ gen Amnestie zu gedenken, die schon jetzt die schoͤnsten Fruͤchte traͤgt — dies sind die Ergebnisse einer kaum dreijährigen Re gierungs-Periode. Noch bestehen viele Mißbraͤuche; die öͤffent⸗ lichen Unterrichts Anstalten sind in einem beklagenswerthen Zu— stande, die Civilisation in den Provinzen namentlich noch in der Wiege, die Etablissements suͤr Arme und Hülfsbeduͤrftige arsßtentheils unzureichend — aber der Koͤnig hat einen festeen Willen, und in der Liebe der Bessern eine gute Wehr und Waffe, mit der es ihm leicht seyn wird, dieses leichtünnige, unbeson nene, aber auch zugleich geistreiche, regsame Volk von gealter— ten, verjährten, abergläubischen Ideen weg und zum Guten zu
lenken. — Durch die Regeneration von Griechenland werden
gedenkt er
den kann, allein die voͤllige Gewißheit zu haben, daß das hochberuͤhmte Athen die Hauptstadt seyn werde, er— fuͤllt alle vaterlandisch gesinnten Griechen, so wie alle Frem— den mit der groͤßten Freude.
Nauplia, 12. Marz. Man hat hier Nachrichten aus Samos, daß die Mehrzahl der Einwohner dieser Insel sich um keinen Preis dem Sultan unterwerfen will. Sie haben viel— mehr, dem Vernehmen nach, beschlossen, ihre Insel zu verlassen, und durch eine Deputation bei der hiesigen Regierung die Er— laubniß zur Uebersiedlung nach Negropont (Euboͤa) zu erbitten, wum daselbst eine neue Stadt zu gruͤnden. Wird ihnen dieses Ansuchen bewilligt, so duͤrfte sich Negropont durch die Thaͤtigkeit
und das Vermoͤgen dieser wackern Insulaner bald in einen bluͤ henden Zustand erheben. Denn schon ist die Anlegung einer andern Staot, Eretria, welche die Ipsarioten bewohnen wer— den, beschlossen, und auch bereits der Plan dazu entworfen. Iphpsara's tapfere Bewohner, welche sich groͤßtentheils in Syra Und Aegina vorlaufig niedergelassen, haben diesen Beschluß mit Dank und Freude aufgenommen, und da Euboͤa so viele gute Haͤfen hat, so ist suͤr ihre Schifffahrt auf das beste gesorgt. j
Nauplia, 14. Maͤrz. Der in meinem vorigen Schrei— ben gemeldete Entschluß der Samioten war kein leeres Ge— ruͤcht, denn es ist heute bereits eine Deputation dieser Insel hier angelangt, um sich mit der Regierung uͤber die Maß— regeln, die wegen der beschlossenen Ucbersiedelung eines großen Theils der Samischen Bevoͤlkerung zu nehmen sind, zu bespre— chen, damit, sobald diese Sache desinitiv regulirt ist, sie so— gleich mit dem Vollzug derselben beginnen koͤnnen. Wie ich nun aus guter Quelle erfahre, ist ihnen auch schön von der Regierung die nachgesuchte Erlaubniß ertheilt, und ihnen Grund und Boden in Euboͤa verwilligt. Es handelt sich also nur um die damit verbundenen näheren Bestimmungen. Der Banquier Ferraldi wird Nauplka gegenuͤber am Lernaͤischen See zwei Fa beiken errichten. Die eine wird in einem Eisenhammer und die andere in einer Seidenspinnerei bestehen. Die Regierung wird ihm dabei alle moͤgliche Unterstuͤtzung angedeihen lassen. Fur die Fabrication der Seide ist in Griechenland die schoͤnste Aus— sicht. Die hiesige rohe Seide ist vortrefflich und stark; man verstand sie bis jetzt nur nicht zu spinnen, sobald aber einmal diefe Manipulation durch fremde Arbeiter eingefuhrt ist, wird sich die Fabrication der Seide bald heben, und Geiechenland seinen alten Ruhm im Seidenbau wieder erwerben. Dem Ver— nehmen nach beschaͤftigt sich die Regierung gegenwärtig mit der Regultrung der katholischen kirchlichen Angelegenheiten. Da in fruͤhern Zeiten, so lange Griechenland sich unter Tuͤrkischer Botmäßigkeit befand, die katholische Kirche unter dem Schutze Frankreichs stand, dieser Schutz aber durch Grischenlands selbit— staͤndige Konstituirung natuͤrlich erloschen ist, und von dem souverainen Koͤnig ein an fremde Maͤchte geknuͤpftes Ver, häͤltniß der Bischoͤfe nicht zugegeben werden kann, so tritt die Nothwendigkeit ein, diesen Gegenstand durch eigene Gesetze zu ordnen. Auf Antrag der Synode hat die Regierung verord net, daß alle Nonnen ⸗Kloͤster bis auf 3 aufgehoben werden pollen. In den drei beivehaltenen dürfen sich nur MNoanen befinden, welche das vierzigste Jahr zuruͤckgelegt haben. E
Es bedarf wohl kaum erwähnt zu werden, daß diese Anordnung allgemeinen Bei— fall gefunden hat. Dem Muͤßiggang muß hier auf alle Weise gesteuert werden, und in sedem Paar Hände, welche man fur die Arbeit gewinnt, ist ein Kapital auf Zinsen gelegt. — Vorgestern traf Graf Ney, Sohn des Marschall dieses Namens, hier ein Derselbe ist der Franzoͤsischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe als Attach‘ beigegeben.
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