1834 / 117 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; Demühung. zusammengebrachten Namens⸗Unterschriften den richtigen Maßstab hier abgeben darf. Im Gegentheil glaube ich vielmehr, daß die Mehrzahl der Senats-Mitglleder unserer beiden universitaͤ⸗ ten das Gesuch der Dissenters, wofern ez sich innerhalb der von mir angegebenen Graͤnzen haäͤlt, zu ünterst ü en, oder wenigstens des— sen Gewaͤhrung zuzulassen geneigt seyn durfte.“ Der Minister sprach

dann naͤher im Einzelnen üͤber die Zusammensetzung des Senats der

Universitaͤt Cambridge und schloß mit den Worten „Sollte ich wider meinen Willen irgendwie der Personlichkeit Jemandes nghe getreten seyn, so bitte ich hiermit um Verzeihung; Falls darf ich aber ohne Scheu die Frage aufwerfen, ob Lie Politik, der ich huldige, nicht den Charakter der Offenheit und Aufrichtig—⸗ keit an sich traͤgt. Und in Bezug auf dieses mir bisher nie vorent⸗ haltene Zugestäͤndniß muß ich die Erklaͤrung machen, daß ich den Dssenters jedwedes Privilegium bei aller meiner Gewissenhaftigkeit einzuraͤumen mir nie erlauben wurde, ohne zu fürchten, daß die Justitutionen des Landes dadurch gefaͤgrdet werden koͤnnten. Was mich bei Allem leitet, ist eben die Absicht, Vorurtheile zu stuͤrzen, gehaͤssige Leidenschaftlichkeit aufzuheben und derjenigen Kirche, der . e angehbren, Schutz und Beistand zu verleihen.“ (Hort, Der Herzog von Welling ton fuͤhlte sich veranlaßt, dem Hause die Warnung zu ertheilen, dasjenige, was die Dissenters mit ihren Petitionen, dem aͤußeren Anscheine nach, bezweckten, wohl von der eigentlichen Tendenz und dem Ziel ihrer geheim⸗ sten Wuͤnsche zu unterscheiden. „Haͤtten sie sich erst was Gott verhüten wolle! den Zutritt zu den akademischen Wur— den verschafft, so wuͤrden sie mit der Zeit, kraft der Gerecht⸗ same, die den Graduirten zustehen, einen uͤberwiegenden Einfluß auf die Leitung der Universitäten zu gewinnen wissen, und nicht allein diese, sondern auch die Erziehung des Volkes in Haͤnden haben. (Hort, hoͤrt! Ich mag die weiteren Folgen, welche die Gewährung des jetzigen, scheinbar unbedeutenden Gesuches nach sich zieht, nicht weiter beleuchten und aufzaͤhlen, aber daß sie von der verderblichsten Art sern werden, liegt klar am Tage. Zwischen Kirche und Staat wird eine Spaltung eintreten, die unser Verderben seyn muß, di— herrschende Religion des Landes, ja die Existenz des Christenthums selbst wird bedroht werden, wenn wir die Dissenters mit uns gleich zu setzen anfangen.“ Nachdem noch der Lord-⸗Kanzler, so wie die Bischoͤfe von Lon— don, Gloucester und Exeter mehr oder weniger uͤbereinstimmend sich uͤber den Gegenstand ausgelassen hatten, wurde dem Herzog von Gloucester gestattet;, die Petition auf die Tafel zu legen, und das Haus sodann vertagt. t j

Unterhaus. Sitzung vom 21. April. In der Mor⸗ gen-Sitzung wurde eine große Menge von Bittschriften uͤber— reicht, worunter mehrere aus Irland, um Aufhebung der Union; die eine derselben, welche von Cork herruͤhrte, trug 35,000 Un— terschriften. Hr. Roebuck sprach seine Verwunderung daruͤber aus, daß an einem Tage, wie der heutige, wo sich die ganze Hauptstadt in einem aufgeregten und unruhigen Zustande be— finde, wieder keiner der Minister im Unterhause anwesend sey, um dasselbe zu benachrichtigen, was das Ministerium des In⸗ nern mit Hinsicht auf die Petition, welche die Handwerker-Ver— eine einreichen wollten, zu thun beschlossen habe. Hr. Slaney vertheidigte die Minister damit, daß er sagte, es schienen ihm die Mitglieder des Ministeriumiss des Innern besser an ihrem Platz zu seyn, wenn sie jetzt auf ihren Posten blieben, um ihre Pflichten zu erfuͤllen, als wenn sie sich im Unterhause ein— gefunden hatten. Hierauf uͤberreichte Herr Goulbourn dieselbe Petition von Mitgliedern der Universitaͤt Cambridge, die der Herzog ven Gloucester dem Oberhause vorlegte (s. oben),. Da es jedoch schon 3 Uhr war, so wurde die Debatte darüber ver— tagt, nachdem Herr Goulbourn Einiges zur Empfehlung der Bittschrift gesagt hatte, namentlich, daß sich unter den 239 Un⸗ terzeichneten 128 in Cambridge ansaͤssige Senats⸗Mitglieder, 11 Direktoren von Kollegien, 7 Professoren und 31 Inspektoren befaͤnden, die saͤmmtlich wenigstens eben so ausgezeichnete, ta— lentvolle und ehrenwerthe Maͤnner seyen, wie die Unterzeichner der fruͤher uͤberreichten Cambridger Petition zu Gunsten der Dissenters. In der Abend-Sitzung legte Lord Althorp sei— nen Vorschlag in Bezug auf die Kirchen-Abgaben vor, wonach diese abgeschafft und durch eine Grund-Steuer zum Betrage von 250,60) Pfund fuͤr die Ausbesserung der Paroch al Kirchen und Kapellen ersetzt werden sollen. Er begruͤndete seinen An⸗ trag im Wesentlichen ,,

„Der von mir gemachte Vorschlag soll einer der Beschwerden der Fissenters, der Entrichtung der Kirchen Abgaben, abhelfen. Der Fall ist, dem Grundsatze nach, und uberhaupt in jeder Hin⸗ sicht, ein ganz anderer, als die Entrichtung der Zehnten. (Hort!)

*

Vie Kirchen-Abgabe ist eine Steuer, die, was ihre Quote anbetrifft, dem Gutachten Anderer uͤberlassen ist, und die Dissenters, die sie entrichten muͤssen, fühlen, daß sie gezwungen werden, zur Erhal⸗ tung einer Kirche beizusteuern, deren Grundsaͤtze sie nicht theilen. Während aber das System der Kirchen⸗Abgaben nach den gegen- wärtigen Gesetzen den Dissenters beschwerlich ist, kann es auch den Mitgliedern der herrschenden Kirche in keiner Weise genügen. Die Zahlung dieser Abgaben ist in verschiedenen Kirchspielen verweigert worden, und das der Kirche verliehene Hulfsmittel ward nicht als hinreichend erfunden, um die Eintreibung zu erzwingen. In diesen beiden Gründen scheint mir eine Aufforderung an die Legislatur zu liegen, daß sie Maßregeln ergreife, um nicht nur den Beschwerden der Dissenters abzuhelfen, sondern auch die Erhaltung der Parochial-Kirchen und Kapellen auf einen besseren Fuß zu sez— zen. Es sind verschiedene Plaͤne zu diesem Zweck an die Han? ge⸗ zeben worden. Der erste war der von den Kirchen-KKommissionen empfohlene, der aber den Dissenters keine Abhuͤlfe gewährte, denn der einzige Zweck desselben war, eine leichtere und wirksamere Art der Steuer⸗Erhebung . u machen. Ein anderer Vorschlag war, die Kirchen⸗Abgaben zu laßen, wie sie sind, und nur die Dis⸗ senters von der Entrichtung derselben zu befteien. (Hort!) Dies würde die Dissenters freilich befriedigen, aber dem Interesse der herrschenden Kirche im höchsten Grade nachtheilig seyn, denn wenn sich Jemand dadurch, daß er sagte, er sey ein Dissenter, von der Zahlung der Kirchen⸗-Abgaben losmachen konnte, so, fuͤrchte ich, wurde sich deren Zahl überaus vermehren. Wieder ein an⸗ derer Vorschlag bestand darin, daß die Kirchen- Abgabe ab⸗ geschafft und die zur Erhaltung und Ausbesserung der Kirchen npthigen Summen durch freiwillige Beitrage aufgebracht werden sollten. Dies waͤre jedoch eine sehr mißlich⸗ Sache, denn die Bei= träge koͤnnten zwar eingehen, aber auch nicht. Der Plan, den ich vorzuschlagen habe, geht dahin, daß die Kirchen Abgayen gaͤnzlich abgeschafft und durch 250,066 Pfund jährlicher (rundsteuer ersetzt werden möchten. (Herr Hum ruft Nein, nein!) Diese Summe soll dann nicht zu all' den Zwecken angewandt werden, wozu man jetzt die Kirchen- Abgaben erhebt, sondern nur, zur Erhaltung der Kirchspiels Kapellen und Kirchen. Zu diesem Zwecke würde sie in die Hände der Kommissarien fuͤr die Kirchen Bauten zu zablen seyn, Ind diese Kommission müßte denn fuͤr permanent erklart werden, wäbrend sie jetzt nur auf eine gewisse Zeit ernannt ist.“

Herr Hume erhob sich gegen diese Motion und sagte, der Kanzler der Schatzkammer scheine die Bank der Bischoͤfe bei seinem Plan zu Rathe gezogen zu haben, denn ein Laie koͤnne ben Vorschlag nicht gemacht haben, daß die auf solche Weise, wie Lord Althorp es wolle, zu erhebende Summe der Kontrolle

Geistlichkeit ihre

jeden

476

mission zu halten habe; ubrigens aber werde darch den Plan des Ministers auch in der Lage der Dinge gar nichts geaͤn— dert, sondern es solle nur das Geld aus einer anderen Tasche gezahlt werden; besser wäre es, wenn man die ganzen Einkuͤnufte dem Staate anheimgeben und diesen fuͤr sie und fuͤr die Kirche sorgen ließe, wenn sie aber ihr jetziges Einkommen beibehalten sellte, so koͤnne sie auch die Kirchen bauen und in Stand halten, denn die Re⸗ venuen seyen ihr niche allein zu ihrem Unterhalt, sondern auch zur Unterstuͤtzung der Armen und zur Erhaltung der kirchlichen Gebäude bewilligt worden; man möge die vielen geistlichen Si⸗ nekuren abschaffen und davon die Beduͤrfnisse der Kirche bestrei⸗ ten, nicht aber dem Lande eine neue Last auflegen, gegen die das katholische Irland und das protestantische Schottland laut pro— testiren wurden. Schließlich schlug der Redner als Amendement zu der Resolution des Lord Althorp vor, daß die Entrichtung der Kirchen⸗Ab⸗ gaben ohne Weiteres von einem bestimmten Termin an aufhoͤren sollte. Dies Amendement wurde sedoch, eben so wie ein anderes von Herrn Wilks in Vorschlag gebrachtes, verworfen und der urspruͤngli⸗ che Antrag des Lord Althorp mit einer Majoritäͤt von 256 ge⸗ gen 140 Stimmen angenommen. Nachdem sodann die Bill, wodurch der Stadt Hertford das Wahlrecht entzogen werden soll, die dritte Lesung erhalten hatte, brachte Herr Wood noch seine Bill in Bezug auf die Zulassung der Dissenters zu den akademischen Würden ein, die zum erstenmal verlesen wurde.

London, 22. April. Se. Majestaͤt werden morgen wieder ein Lever im St. James-Palast halten und dabei, dem Ver⸗ nehmen nach, dem General-Lieutenant Sir Herbert Taylor das Großkreuz des Bath-Ordens verleihen. .

Heute fruͤh wurde in der Wohnung des Lord Althorp ein Kabinets-Rath gehalten, der einige Stunden dauerte.

Morgen, als Secretair des Ober-Befehlshabers der Landmacht, in militairischen Angelegenheiten eine Unterredung mit einigen Generalen und etwa 30 anderen Offizieren. bezogen sich, wie man glaubt, auf die Bewegungen der Hand⸗ werker⸗Vereine.

Der Portugiesische und der Spanische Gesandte hatten ge— stern eine Zusammenkunft mit Lord Palmerston im auswaͤrti⸗ gen Amte.

Der Graf Durham und sein Begleiter, Herr Ellice, sind von Paris in London angekommen.

Lord und Lady William Russell sind gestern in London ein— getroffen; Se. Herrlichkeit wird erst im naͤchsten Monat auf seinen Gesandschafts⸗Posten nach Stuttgart abgehen.

In der heutigen Sitzung des Unterhauses trat Herr O' Connell mit seiner Motion hinsichtlich der Unions-A ufhe—

auf Zählung des Hauses an.

In der Abendsitzung des Unterhauses am Freitage gab ein Antrag der Minister auf eine dem Kollegium in Maynooth Irland) zu verleihende Unterstuͤtzung zu heftigen Debatten An— laß. Einige Schortische Mitglieder, namentlich die Herren Sin⸗ clair und Johnstone, widersetzten sich diesem Antrage mit vieler Heftigkeit, weil, wie sie behaupteten, in jenem Kollegium Lehren vorgetragen wurden, die namentlich in Irland den Umsturz der bestehenden Kirche bezweckten; nach langem Streit ging indessen der ministerielle Antrag mit starker Masoritaͤt durch.

Der Vortrag, den Lord Althorp neulich im Unterhause hin⸗ sichtlich des Armenwesens hielt, wurde mit großem Beifall aufgenommen und fand bei den spaͤteren Rednern volle Zustim⸗ mung. Unbestritten blieb seine Aeußerung, daß die Armen-Ge— setze in ihrer gegenwaͤrtigen Gestalt nicht langer ertragen werden

den Ackerbau, druͤcken; daß sie zerstoͤrend auf Alles einwirken, die Moralitaͤt untergraben, und das Land zu Grunde richten.

ren Landestheilen ein Versuch gemacht worden, dem alten im Wesentlichen darin unterscheiden, daß jedes Kirchspiel unabhangig fuͤr sich die men zu leiten und zu bestreiten haben wird, sondern daß fuͤr das ganze Land eine oberste Central-Behoͤrde eingesetzt werde und deren vom Koͤnige ernannte Mitglieder mit ziemlich unumschraͤnkter Gewalt ausgeruͤstet, jedoch unter die Kon⸗ trolle des Parlaments gestellt werden sollen. Diese Behoͤr de hatte dann auch uͤber den Zeitpunkt, wann in den ver— schiedenen Kirchspielen das neue System eingefuͤhrt werden solle, zu bestimmen. Die von dieser Behoͤrde zu erlassenden Verord⸗ nungen uͤber die Regulirung des Armenwesens muͤssen dem Mi⸗ nister des Innern vorgelegt werden und erhalten erst 40 Tage, nachdem dies geschehen, Gesetzeskraft. Diese Behoͤrde wird dann auch ihr erstes Augenmerk darauf richten, welche und wie viele Kirchspiele zu gemeinschaftlicher Unterstuͤtzung ihrer Armen und insbesondere zur Errichtung eines gemeinschaftlichen Armen⸗ Werkhauses zu verbinden seyen. Die beiden andern Grundsaͤtze, die der Minlͤster als wesentliche Veraͤnderungen vorschlug, gehen einmal dahin, daß nur Geburt und Heirath auf die Unterstuͤz⸗ zung in einem Kirchspiel Anspruch geben, so daß diejenigen, die Lin einem anderen Distrikt geboren) als Arbeiter oder Diener in ein Kirchspiel kommen, in diesem nicht unter die eingezeichne— ten Armen aufzunehmen sind; und zweitens dahin, daß kuͤnftig die Verpflegung eines unehelichen Kindes nicht wie bisher dem ersten besten, von der Mutter beliebig namhaft zu machendem Vater, sondern der Mutter selbst zur Last fallen soll.

Die heutigen Blärter sind angefuͤllt mit Nachrichten uͤber die Procession der Handwerker-Vereine nach Whitehall; die großen Befuͤrchtungen, die man wegen dieser Demonstration hegte, haben sich gluͤcklicherweise nicht realisirt. Alles ging in der besten Ordnung vor sich. Gestern den 2lsten, fruͤh um 6 Uhr, trafen die verschiedenen Logen, 19 an der Zahl, alle paar— weis, auf dem sogenannten Kopenhagener Felde ein; um ] Uhr war das ganze Feld mit Leuten angefuͤllt; die dem Minister zu uͤberreichende Petition wurde auf einer eigends dazu erbauten, mit blauem und gelbem Tuch ausgeschlagenen Tragbahre, von 12 Personen getragen, auf den Platz gebracht und mit lautem Hurrah empfangen; sie zählt 269,00 Unterschriften. Um 9 Uhr wurde mit einer Rakete das Zeichen zum Aufbruch gegeben. Die Fahnen aller Zuͤnfte flatterten, und der ganze Zug bewegte sich in der groͤßten Ordnung nach dem Ministerium des Innern hin; in den Straßen, durch die er kam, waren alle Laͤden geschlossen, doch wies sich diese, so wie die uͤbrigen von der Regierung ergriffenen Vorsichts⸗Maßregeln (m. s. den obigen Artikel aus dem Cou— rier), als uͤberfluͤssig aus. Die Zahl der Theilnehmer wird auf I9, 000 angegeben. Lord Melbourne hatte fruͤher dem Praͤ—⸗ sidenten der Versammlung, Hrn. Owen, anzeigen lassen, daß er die Petition nicht annehmen werde, wenn sie von einem starken Haufen von Leuten herangebracht werden wuͤrde. Als daher der

nicht mehr

der Kirchenbau⸗Kommissarien uͤberantwortet werden sollte, da

Jug bei dem Hotel des Ministers ankam, wurden vier Deputirte, Nag. ear n n earn 22 X CS nine air

* 6 ie Sc

theilt, melden, daß die

konnen; daß sie alle Klaͤssen von Unterthanen, am meisten aber

über die Karlisten erfochten worden sey.

ry s au so ine . s. ? 3 z . ö Versorgung seiner . daß eine enge diplomatische Verbuͤndung zwischen Engl

überreichen, und die uͤbrigen zogen in derselben Ordnung weiter Die Deputirten wurden in dem Hotel von dem H. Philipps, ei nem Beamten im Ministerium des Innern, empfangen; dieser verlangte vor allen Dingen, daß Hr. Owen, der nicht zur De, putation gehörte, sich entfernen sollte, und sagte dann den Uebri— gen, Lord Melbourne sey nicht gegenwartig, habe uͤbrigens ihn Philipps, beauftragt, zu erklaͤren, daß der Lord die Petition un, fer diefen Umstaͤnden nicht annehmen werde; er habe eine Ab, schrift derselben gelesen, tadele die Sprache nicht und werde se— derzeit bereit seyn, eine solche Petition dem Koͤnige vorzulegen wenn sie auf ehrfurchtsvolle und gesetzliche Weise ihm überbrach werde. Auf die bestimmte Frage der Deputation, ob die Pei tion zuruͤckgewiesen sey? wiederholte er seine Erklaͤrung, und die Deputation zog sich wieder zuruͤck und nahm die Schrift mit Rach diesem Ausgang der Sache scheint man in London kein; Unruhen mehr zu befürchten, und die zu den Waffen gerufen Mannschaft ist wieder entlassen worden.

Der Courier vom Sonnabend meldete: „Die auf uͤber. morgen angesetzte Versammlung der Arbeiter-Vereine auf dem sogenannten Kopenhagener Felde, von wo aus die Theilnehmer sich in Prozession nach Whitehall zum Lord Melbourne begeben wollen, scheint die Regierung nicht ganz ohne Besorgnisse iu lassen. Es werden kraftige Maßregeln ergriffen, um etwaigen Unruhen vorzubeugen; unter Anderem ist eine Anzahl von Kon— stablern in Eid genommen worden; die Polizei⸗Diener haben Befehl, sich mit Seitengewehren und Flinten zu bewaffnen; die verschiedenen Wachtposten sollen unter Gewehr stehen und eine Batterie Kanonen in Bereitschaft gehalten werden. Der Lord, Mayor hat die Einwohner vor der Theilnahme an jener Zusam menkunft, so wie an dem Aufzuge gewarnt, und alle Werkmeiste

u e, aufgefordert, ihre Lehrlinge, Arbeiter und Dienstboten von der ö . ö. ] 6. er Ge⸗- Theilnahme an derselben abzuhalten.“ neral⸗Masor Lord Fitzroy Somerset hatte, ebenfalls am heutigen

Die Befuͤrchtung wegen der Arbeiter-Vereine haben aut

auf die Boͤrse 3 ni gewirkt, und namentlich die Inlaͤndi . ö sch en onds edruͤc t. Beide Konferenzen schen Fonds 8

Am ig9ten d. ist, der bisherige Ober-⸗Befehlshaber der Em lischen Flotte im Mittelmeer, Sir Pulteney Malcolm, in Porz mouth angekommen. Sein Nachfolger, Sir Josias Rowley, hatte den Haupttheil der Flotte im Hafen von Malta versan melt, um sogleich den Umstaͤnden nach handeln zu koͤnnen. In deß hatte bei dem Abgang des Sir P. Malcolm Alles ein ziem lich friedliches Ansehen. Es waren Nachrichten da, daß zt Russische Flotte in Sebastopol liege, und die Tuͤrkische bei Ken stantinopel, beide zwar vollkommen ausgeruͤstet, um in See z gehen, aber, wie man glaubte, fuͤrs erste wenigstens nicht z einer den Interessen Englands feindlichen Thaͤtigkeit beruf Die Tuͤrkische Flotte war, wie es hieß, bestimmt, Samos sp

. ö unterwerfen und dann nach Tunis und Tripolis zu segeln. bung hervor und trug dabei, wie er es fruͤher augekuͤndigt hatte, f . int zu seg

Briefe aus Madrid vom 13ten, welche die Times mh Spanische Regierung nunmehr die Rt gierung der Donna Maria anerkannt, und eine Offensiv⸗ und Defenstv- Allianz mit Dom Pedro abgeschlossen habe. Dirse und andere Madrider Briefe vom Sten erwaͤhnen des neult von Franzoͤsischen und Englischen Blaͤttern gemeldeten Sami schen Minister-Wechsels nicht. Freilich, heißt es darin, haͤht Herr Burgos seine Entlassung eingereicht, sie sey jedoch von di Koͤnigin-Regentin nicht angenommen worden. Der Lon done Eourier erwähnt später eingetroffener Madrider Briefe von gten, welche einen vollstaͤndigen Minister-Wechsel als bevorsn hend, und noch neuerer Berichte vom täten, welche ihn a vollendet schildern. Auch ware, diesen Briefen nach, den Spn nischen Truppen an der Portugiesischen Graͤnze der Befehl zu gegangen, dieselbe bei Elvas zu uͤberschreiten.

Dem Courier zufolge, haͤtte man in London bereite d Spanische Dekret wegen Zusammenberufung der Cortes. An

der gestrigen Boͤrse wollte man auch wissen, daß die Spanisch⸗

Das neu einzufuͤhrende System, mit welchem bereits in mehre— Regierung Herrn

wird sich von

Perez de Castro zu allgemeiner Zufriedenhtl zum Gesandten am Lissaboner Hofe ernannt habe, so wie Yi zon dem General Llauder in Catalonien ein vollständiger Si Ferner ging das Gh ruͤcht, und Frankreich seits im Werke sey.

einerseits und Spanien und Portugal andehtz

Der neue Spanische Gesandte hat das große, vormals pn dem Holländischen Gesandten bewohnte Hotel in Portland Plit gemiethet und vorgestern bezogen. Sogleich machten ihm do der Herzog von Wellington, der Graf Ludolf, der General Ro binson, H. Dedel und die Gesandten von Preußen, Rußland und Oesterreich ihre Aufwartung.

Mit dem Gefsundheits-Zustande des Generals Mina besit es sich seit einigen Tagen wieder.

Das Königl. Dampfboot Salamander“ ist mit Depeschn aus Lissab on vom 14ten d. M. angekommen. Die Depeschn sollen sich, wie es heißt, auf die Negociationen beziehen, welht Lord Howard de Walden am 4. April abermals mit den Mili stern Dom Miguels angeknuͤpft hat. Der Lord soll eine glith liche Beendigung derselben und die Erreichung seines Zwecke dein Buͤrgerkriege in Portugal ein Ende zu machen, für scht wahrscheinlich erklaͤren. Die Berichte uͤber die Operationen det constitutionnellen Armee lauten fortwährend guͤnstig. Amn l len griff die am suͤdlichen Ufer des Tajo stehende Miguelistische Di vision, der sich 1809 Mann Infanterie nebst 8 Geschuͤtzen aus Dantaremm angeschlossen hatten, die Stadt Setubal an, wuh aber mit einigem Verluste zuruͤckgeschlagen. Bernardo de 6 ist verstaͤrkt worden, und man erwartet, daß er naͤchstens we lt vorruͤcken werde. Aus dem Norden berichtet General Avilley daß seine Ruͤstungen fuͤr die Königin guten Fortgang habe und daß der General“ Capitain von Galizien, Morillo, Ali thue, was in seinen Kräften stehe, um die Sache der Constlli⸗ tionnellen in Portugal zu fordern, selbst uͤber die von Madrid ihm zugehenden Instructionen hinaus. Von Admiral Napitt, der sich wirklich Valenea's bemächtigt hat, wie aus einer Dl pesche desselben hervorgeht, hatte man in Lissabon auch vernom men“ daß er endlich Figüeira eingenommen habe, doch wa, wenn man auch dieses Ereigniß als ganz gewiß binnen Kurzem

erwartete, bis dahin die Kunde davon nur durch Geruͤchte ver

breitet gewesen. ;

Aus Mexiko vom 13ten und aus Veracruz Februar sind uͤber New-York Briefe angekommen. nahme einiger Theile der Provinz Zacatecas in der nen , vor dem 3000 Mann starken Truppen ⸗Corpt ü General Bätoria bewerkstelligte, war die Ruhe im ganzen g hergestellt. Den Insurgenten soll eine Amnestie unter der ö dingung bewilligt seyn, daß sie sich als Kolonisten in die Prot n Texas begeben. In Vera Cruz war eine Kondukta . 1,0, 000 Dollars aus Mexiko angekommen. Ein Dekret . gesetzgebenden Versammlung von Vera Eruz gestattet die Na lem den Aug än der Unten der Bedingung. daß dieselben

Mi

Die Spanischen und Portugiesischen Ohf J ationen wacen daher auch sehr gesucht.

vom iM. Mit Aus

Bravo sei

welches dahin lautet, daß genieße,

Gotha,

dano aus Turin angekommen, dem Vernehmen nach mit Auf⸗ nöͤgen zum Ankauf von Taback fuͤr die Sardinische Regierung.

en Friedrich Heinrich am Bord) ( Enelheid,“ nach der Ostsee, ist auf den 15. Mai bestimmt.

Geyraͤnge das Leichen⸗Begängniß der Graͤfin Latour ⸗Maubourg

von dem Verlust seiner jungen Gemahlin, Regierung einen mehr monatlichen Urlaub erbeten, uch dem Suͤden anzutreten. IBrüussel verlassen.

. Nothomb ist vorgestern von Paris hierher zuruͤck.

Der Gerichtshof erster Instanz z sind, und daß die Anwendung der Kraft der Maschine an die—⸗

gekehrt.

s Jahre im Staate aufgehalten, eine Mexikanerin geheirathet haben, und der Republik ihre Dienste weihen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 22. April. Der Prinz und der Erb— prinz von ö gingen am 19ten von hier nach dem Haupt

tier ab. ; Que g ern hat die zweite Kammer mehrere Antraͤge zu Aende⸗ en in der Civil-Gesetzgebung, namentlich die Hypotheken betreffend, mit sehr großer Stimmen-Mehrheit angenommen.

In der Richtung von Gent sind am ten d. M. starke Kanonenschuͤsse gehoͤrt worden und man glaubt, daß in dieser Stadt wiederum Unruhen ausgebrochen seyen Unsere Truppen m der Graͤnze von Ost, und West-Flandern lind mehr konzen⸗ trirt worden und haben ihre Wachsamkett verdoppelt.

In Amsterdam sind die Herren Nipote, Gues und Gior⸗

rung

Abfahrt des Linien-Schiffes „Zeeuw“ smit dem Prin⸗

Die r ͤ und der schnellsegelnden Brigg

. .

Bruͤssel, 22. April. Gestern Morgen fand mit großem statt Der Graf von Latour-Maubourg, schmerzlich ergriffen

hat sich von seiner um eine Reise Er wird noch in dieser Nacht

Herr Antwerpen, 21. April. hat heute in der Sache des Herrn Cramer ein Urtheil erlassen, Herr Cramer fortwaͤhrend den Schutz

den der Artikel 128 der Belgischen Constitution den

Fremden zusichere; daß das Gesetz vom Vendemiaire, Jahr VI., n Belgien nicht gelte.

SFKöͤnigl. Verordnung, welche geischen Gebiete

Der Gerichtshof hat verboten, die den Herrn Cramer aus dem Bel— verweist, zur Ausfuhrung bringen zu lassen.

Luͤttich, 2. April. Der Herzog von Sachsen-Koburg—⸗ Bruder des Königs Leopold, ist heute in Begleitung

(nes feiner Neffen hier angekommen und wird morgen seine

J Reise nach Bruͤssel fortsetzen.

heute in Begleitung von 7 Gendarmen,

suͤdlichen Stadtviertels hat sich

Der Friedensrichter des eines Brigadiers und

eines Polizei⸗Kommissarius in die Wohnung des Herrn Dobelin

ö haften. fehle Folge geleistet.

falls er sich noch dort befaͤnde, zu ver—

um denselben j Verweisungs⸗Be⸗

begeben, Herr Dobelin hatte aber bereits dem

und Norwegen. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben

Schweden Stockholm, 18. April.

der (gestern erwaͤhnten) großen Deputation der Reichsstaͤnde

folgende Antwort ertheilt:

Maßregeln, die Ich getroffen, um die sel zu verhindern, welche einen Theil Europa's verheert, Ich mit Freuden entgegen.

k

K .

„Gute Herren und Schwedische Reichsstaͤnde in Betreff der Einschleppung einer Gei— nehme Ich hatte abweichende Meinungen ü bekaͤmpfen, denn die beruͤhmtesten Gelehrten, die erfahrensten raktiker, solche endlich, die ihre Kranken eben so sehr aus dem moralischen als dem physischen Gesichtspunkte behandeln, sind uͤber die Haupt-Gruͤnde einer Krankheit nicht einig, welche uns die Auf⸗ loͤsung unseres Daseyns darbietet, ehe noch der letzte Lebenshauch er— loschen ist. Ich habe es fur meine Pflicht erachtet, die Nation nicht allein vor den wirklichen Uebeln, von denen sie bedroht war, son— dern auch vor denen zu bewahren, welche die Einbildungskraft des Volkes sich vorspiegelte. Es hat der Vorsehung, die auf eine wunderbare Weise uͤber das Land gewacht, Meine Bestre— bungen zu segnen gefallen. Jetzt nehme Ich ihr Walten in An— spruch, damit sie uns fuͤr alle Zeiten mit einer noch weit aͤrge⸗ ren, verderblicheren Gefahr, naͤmlich mit dem Mangel an Einig⸗ keit und festem Willen bei allen zum Behufe der Fortdauer un⸗ serer inneren Wohlfahrt und unserer Unabhaͤngigkeit nach außen zu ergreifenden Maßregeln, verschonen moͤge Ich wiederhole 21 Reichsständen die Versicherungen Meines Koͤnigl. Wohl—⸗ wollens.“

Männer! Die Danksagungen der

Denn sch land.

Hannover, 24. April. Am gestrigen, zur Feier des Ge⸗ burtstages Ihrer Majestaͤt der Königin bestimmten Tage, erscholl fruͤh Morgens von den Kirchthuͤrmen der hiesigen Residenz eine Festmusik. Mittags wurden auf dem Waterloo Platze die Ka⸗ nonen geloͤst. Se. Koͤnigl. Hoheit der Vice-Koͤnig empfing in einer zahlreichen Cour die Gluͤckwuͤnsche des Hofes, der Staats— Veamten und der Offizier-Corps, und gab darauf ein großes Diner. Bei den Ministern Graf v. Alten und Freiherrn von Strahlenheim fanden Vereinigungen zur Tafel Statt und auf dem Schützenhause feierte eine zahlreiche Gesellschaft aus ver— schiedenen Staͤnden den Tag mit einem Festmahle. Abends war in Koͤniglichen Schlosse zu Herrenhausen Cercle und Ball. In Theater wird heute ein Fest-Prolog gesprochen werden,

München, 2h. April. Obwohl in diesem Jahre in Folge der noch schwebenden Gefahr eines allgemeinen Haͤuser⸗Banke⸗ rotts kein Privat⸗Bau begonnen zu werden scheint, so findet die so zahlreiche Klasse der hiesigen Maurer und Zimmerleute doch einen hinlänglichen Verdienst bei den Koͤniglichen Bauten, die chon seit einem Monate mit der regsten Lhnent gn. fortgesetzt werden. Namentlich schreitet der neue Residenz⸗Bau gegen den

of-Garten zu mit unglaublicher Schnelligkeit voͤrwaͤrts; die

auer dieses großartigen Baues ist auf weitere 5 Jahre berech— net. Der herrliche Köͤnigs-Bau, an der Suͤdseite der König! Nesidenz, durch sein Aeußeres imponirend, naht sich auch im Innern immer mehr seiner Vollendung. Die Menge der dabei beschaͤftigten Kuͤnstler ist unausgesetzt angestrengt, da das Koͤnigl. Paar am 12. Oktober 1835 die suͤberne Hochzeit in den Raͤu— men des Koͤnigs-Baues zu feiern gedenkt.

Karlsruhe, 20. April. (Schwäbischer Merkur.) Ein Stuttgarter Handelshaus hat in Mannheim einige bedeutende Lokalitaten käuflich an sich gebracht, um dort, wenn das Groß— herzogthum dem großen Deutschen Zoll-Verein beigetreten ist, eine Zucker⸗Raffinerie anzulegen. Dieses Handelshaus soll zum Betrieb des neuen Geschäfts einen Fonds von 10,000 Fl. be— stimmt haben. Auch ein Baseler Fabrikant hat schon seine be⸗ deutende Tuch-Manufaktur von Basel nach Brombach bei Loͤr—⸗ rach verlegt, weil er dieselbe, wenn auch Baden dem großen Zoll⸗ Vereine angehören wird, dort kuͤnftig mit mehr Vortheil betrei⸗ ben kann, indem seine Fabrikate groͤßtentheils nach Deutschland abgesetzt werden. Man glaubt, daß noch mehrere Schweizer und

Alsasser Häuser ihre an der Graͤnze gegen Deutschland errichte

477 ten Fabriken ꝛc. diesseits des Rheins verlegen werden, indem sie sonst kuͤnftig ihre Fabrikate nicht mehr so leicht wie bisher nach Deutschland wuͤrden absetzen koͤnnen und diesen Markt doch nicht gern aufgeben moͤchten. Bei dem Finanz- Ministerium wer⸗ den häufig geheime Sitzungen gehalten, worin allein uͤber den Zoll-Verein verhandelt werden soll.

Oele rr ni c.

Wien, 21. April. Durch außerordentliche Gelegenhelt ein— gelaufene Nachrichten aus Konst antinopel vom 6. April mel— den, daß die Ernennung der Hospodare der Moldau und Wa⸗ lachei von Seiten der Pforte vollzogen worden ist. Zum Hospo— dar der Moldau ist Fuͤrst Michael Stourdza, und zum Hospodar der Walachei der Fuͤrst Alexander Ghika ernannt worden.

Am 20. Februar ward in diesem Jahre die Dongu⸗Dampf— schifffahrt eroͤffnet. Das neuerbaute Dampfboot „Pannonia“ erhieit die Bestimmung, den Dienst zwischen Preßburg und Pesth, und das Dampfboot „Franz J.“ den zwischen Pesth und Semlin bis Moldova zu versehen. Das Dampfboot „Argo“ ward nach dem am 2. Dezember 1833 mit Einwilligung der Actionaire gefaßten Beschluß bestimmt, die Reise von Moldova nach Gallacz zu versuchen. Nachdem nun in der kurzen Zwi— schenzeit alle Anstalten getroffen wurden, um die „Argo“ zu die⸗ ser Bestimmung auszuruͤsten, ist so eben aus Hidoschtzicza die erfreuliche Nachricht eingetroffen, daß das Dampfboot gluͤcklich

und ohne den geringsten Anstand alle gefaͤhrlichen Stellen des Izlaz, Dachtalia und des sogenannten eisernen Thores mit be— deutender Ladung uͤberfahren hat, und hiermit der Schifffahrt bis Gallacz keine bekannten Hindernisse ferner im Wege liegen. Aus den eingegangenen Berichten geht hervor, daß die Na— tur an den bezeichneten Stellen allerdings Schwierigkeiten auf— gestellt hat, die aber mit Vorsicht und bei nur etwas guͤnstigem Wasserstande besonders mit Dampfboͤten leicht zu uͤberwinden

sen Stellen von außerordentlicher Wirkung war.

Wien, 18. April. (Schlesische Zeitung.) Vorgestern ist der Großherzogl. Hessische Minister und Bevollmaͤchtigte am Bundestage Freiherr von Gruben hier eingetroffen, um den Baron du Thil, welcher uns nun vermuthlich noch in diesem Monate verlassen wird, zu ersetzen. Waͤhrend der ganzen Dauer dieser Woche haben die Konferenzen der Deutschen Mi— nister in der Wohnung des Herrn von Reitzenstein, der sich nun aber viel besser befindet, stattgefunden. Ueber Triest ist die Nachricht hier eingegangen, daß Se. Majestaäͤt der Koͤnig Otto von Griechenland fehr unwohl sey, daß man seine Kraͤnklichkeit theils einer Art Heimweh, theils der Veraͤnderung des Klima's zuschreibe, und von der Gewoͤhnung an dasselbe recht bald Heilung hofft. Aus Konstantinopel melden Briefe vom 1sten d. M., daß dort große Zubereitungen zu einer Hoch— zeitsfeier getroffen werden, die am Z0sten . von zwei Sulta⸗ ninnen Toͤchtern gefeiert werden solle. Der Gemahl der Erstern, der Sultanin Salyha, wird wirklich Halil Pascha werden; der kuͤnftige Gemahl der zweiten Prinzessin wird nicht genannt,. Der RKoͤnigl Griechische Gesandte Zogrophos hatte noch keine Audienz beim Sultan erhalten. Diese Zoͤgerung, welche nicht geeignet ist, die verschiedenen Geruͤchte von einer zwischen dem Gesandten und der Tuͤrkischen Regierung herrschenden Span— nung und Kalte zu widerlegen, machte schon darum einen unan— genehmen Eindruck. Die Arbeiten an der Marine dauerten un— ausgesetzt fort und auch die Organisation der Land⸗Armee wurde thatigst betrieben. Der Cours des Tuͤrkischen Geldes war sehr schwankend, der Gulden wurde zu 388 bis 395 Para no⸗ tirt, und endlich zu 392 Para festgestellt.

Prag, 246. April. Privat-Mittheilungen zufolge, ist die Oesterreichische Regierung in Unterhandlung, ein neues Lotterie⸗ Anlehn von 25 Millionen Fl. Conventions⸗Muͤnze abzuschließen. Die Ruͤckzahlung soll durch jährliche Verloosung in derselben Art, wie die der 100 Fl. Loose v. J. 1829 nach anderen Mit⸗ theilungen wie die der neuen Preußischen Praͤmien⸗Scheine), be⸗ wirkt werden. Nur die Lotterie⸗Obligationen sind etwas ge— wichen, auf die uͤbrigen Course hat es im Ganzen keinen Ein— druck gemacht.

Spanien.

Pariser Blätter enthalten folgendes Schreiben aus Madrid vom 13ten d. „Herr Martinez de la Rosa ist von Aranjuez nach der Hauptstadt zuruͤckgekehrt, um die Publication des Estatuto real. welches am 15ten d. unfehlbar erscheinen soll, vorzubereiten. Die Zusammenkunft der Cortes ist darin auf den 15. Juni festgesetzt. Die Granden, welche ein jaͤhrliches Ein— kommen von 55,600 Fr. besitzen, werden zu Proceres mit erblichem Titel ernannt, unter der Bedingung jedoch, daß ihre Guͤter schuldenfrei sind. Der Hof ist noch immer in Aranjuez, und die Hauptstadt ist ruhig. Aus Porto sind vom 1. April Nachrichten eingetroffen, denen zufolge die Ange— segenheiten Dom Miguels ein immer unguͤnstigeres An—⸗ sehen gewinnen. Wir erwarten. bald die offizielle Anerken— nung Donna Maria's durch Dekret vom 10ten sind in Folge desjenigen vom 16. Maͤrz die kirchlichen Einkuͤnfte mehrerer Wuͤrdentraͤger, welche an den Kar⸗ listischen Aufstaͤnden Theil genommen hatten, sequestrirt worden. Diese Fonds werden zu mehreren Pensionen, die den Wittwen und Waisen der Vertheidiger der Sache Isabella's II. bewilligt worden sind, und der Ueberschuß zur Amortisation der öffentli⸗ chen Schuld benutzt werden. General Morillo ist am 29. Marz in Vigo angekommen und hat das Militair⸗Kommando in Galizien uͤbernommen. Die neuen Banden Merinos und Euertllas in Castilien sind bis jetzt ganz unbedeutend. Heute Abend wird der neue General-Capitain Herr Martinez de San Martin hier erwartet. Der neue Polizei⸗Praͤfekt, Hr. Manes, cau, ist gestern Ihrer Maj. in Aranjuez vorgestellt worden. General Latre reist morgen nach Estremadurg ab, wo er unter Rodil stehen wird. Herr Estafani scheint wichtige Gestaͤndnisse gemacht zu haben; in Folge derselben sind heute fruͤh der General ⸗Lieute⸗ nant Marquis von Zambrano, Ex-Kriegs-Minister, der General⸗ Maßor Cabanas, der Brigadier Nier und der ehemalige Alcalde von Aranda, Hr. Labandero, verhaftet und in die Kaserne der Leibgarden gebracht worden. Hr. Ardouin, der fruͤher das Tortes, Anlehn abgeschlossen hatte, ist in Madrid angekommen. Er soll mit Vollmachten des Hauses Ricardo in London zur Vorlage eines neuen Anlehns versehen seyn. Es scheint, daß unsere militairische Expedition nach Portugal, obgleich verscho— ben, nichtsdestoweniger sehr bald stattfinden wird. Die Herren Imaz und Burgos sollen zweimal ihre Entlassung eingereicht haben; die Königin hat sie aber ersucht, fur jetzt noch auf ihren Posten zu bleiben.“

Portugal. Lissabon, 7. April. Der mät der besseren Jahres⸗

das hiesige Kabinet. Durch

feste Stellung von Santarem

beginnen. Der unbeschraͤnkte

Dessenungeachtet tadelten die dieser doppelten Operations“

kraͤfte. ten sich daher auf eine bloße, Demonstration und zwar

Setubal abgehende Kolonne

im suͤdlichen Portugal proje

garbien zuruͤckgefallen. Ein

lenga, nächst Elvas, dem w Donna Maria unterworfen, fuͤr selbige erklaͤrten. den Theile; doch scheint die

ria's sich bereits bis in Tras os hinein zu erstrecken. der Masse der Bewohner;

Familie Silveira und die in

fuͤhrern Donna sentlich zur Herbeifuͤhrung d

montes

Hauptverbindungen mit der voͤllig abgeschnitten befinden

Miguels angegriffen, dessen vor Porto kommandirte.

Benehmen seines Vaters, Cortes in Portugal proklam

ausmachte. Diesen Abfall geber Dom Miguels vorber en fast eben so viel, aks d aben, ich meine Häupter der Silveiras, den in der groͤßten Bedrängniß mein einer hoͤchst leichtsin wurde. Auch der bekannt der eifrigsten Anhänger Tage hier von

um die

Schlacht beduͤrfen, die

legenheiten zu ziehen, ginnen.

nächste Zukunft

lehren.

sel der militairischen Ereign ausuͤben duͤrften. Marvao,

zuruͤckkehrten, am 2ästen v. es richtig ware, allerdings e

Berlin, 27. April. am 15ten d. M. nung des Markgrafen Alb Markgrafschaft Soltwedel.

Burg des Festes Anfang. beiden Haupt-Kirchen der

geistlichen Katheder und geschichtlichen Häuser Askanien dieser Feier machte

hielt eine Fe

das

ter Rathhause langsamen Zuge Militair⸗, Civil⸗ men und sie nach der wedel zu geleiten, die von rin von Hitzacker, zu dieser

diesem Behufe errichtete E tiefen Eindruck auf die za

Und als darauf der lenburg, dem allgeliebten

zeit zu beginnende Offensiv⸗ Plan der Generale Donna Maria's

Von der Burg ging der 3

hat seine Ausfuͤhrung erhalten.

von den beiden aͤußersten Endpunkten Portugals, A dem Minho aus Offensis⸗Operationen nach dem Mittelpunkte zu

tigkeit, vermittelst der Dampfschiffe, ganz unabhaͤngig von und Wetter, Detaschements innerhalb 235 Stunden von Lissabon aus, sey es an die Muͤndung des Minho oder des Gugdianqc— zu bringen, mußte jene Operationen ausnehmend

Corps an der Guadiana aufsuchen solle.

nen im nördlichen Portugal begleitet. sammt den Forts von Camin

Die Tameza trennt hier jetzt die

Gallizien kommandirende Spanische General Maria's zu Theil werden ließ,

dessen wahrscheinlicher Einfluß auf den in Portugal sich daraus beurtheilen laßt, daß die Provinz Minho allein ein Viertel der gesammten hält, und daß die Bewohner dieser Provinz und bei weitem die kriegerischsten jenes Königreichs sind. Auch hat Dom Miguel durch den Abfall der

der Partei der Königin Joaquime Carlotte und

die in jeder Hinsicht unzeitige setzu Ober-Befehle der Belagerungs-Armee von Porto, die eines der

Santarem Es duͤrfte eines entscheidenden

Ob ein solcher Schlag versucht werden wird,

Walden, der dieser Tage selbst nach Cartaxo Abkommen zu Santarem zu unterhandeln. sen Gelingen um so weniger

belagerten, soll von den Spaniern,

die 700jährige vaterlaͤndische Feier der verkuͤndigten 3 Kanonenschuͤsse von der

Glocken ertoͤnte, versammelten sich Schuͤler des Gymnasiums im Kreise der Anstalt den schoͤnen n Liede betrat der Gymnasial-Lehrer Heinzelmann das

Abriß aus der und Hohenzollern

sich die Schuͤtzen- Gesellschaft vor aufgestellt nach dem Rathhause, um die hier versammelten und stäͤdtischen Beamten in ihre Mitte zu neh⸗ Burg der alten Markgrafen von Solt—

war. Im Burghofe bestieg

brachte, mischte sich tausendfacher Jubel und loͤste sich zuletzt in das:

Er beruhte darauf, die au her st dagegen aber

nur zu beobachten, Algarbien und

Leich⸗

Besitz des Meeres und die Wind

. beguͤnstigen. Militairs wohl mit Recht die aus Linie hervorgehende Zersplitterung

der dazu zu verwendenden, ohnedies nicht bedeutenden Streit Die Unternehmungen von der

ir Seite von Algarbien haͤt⸗ eine Diversion zu machen bestimmte

um so mehr beschraͤnken muͤssen, als die von Algarbien aus debouschirende Kolonne bei ih— rem Vorgehen in Alemtejo den Angriffen Kraͤfte ausgesetzt blieb, welche der S Dom von Santarem aus gegen selbige zu detaschiren im Stande war. Dessenungeachtet suchten die hiesigen milttairischen Leiter der Be⸗ wegung von Algarbien aus einen entscheidenden Charakter zu geben, und mit diesem Fehler noch nicht sie die dazu bestimmten Streitkraͤfte, dergestalt,

der uͤberlegenen General Dom Miguels

zufrieden, vereinzelten daß eine von ihre Vereinigung mit dem Haupt—= Auch ist diese ganze ktirte Unternehmung fehlaeschlagen,

und Bernardo da Sa, nachdem er bis Moura vorgedrungen ge⸗ wesen, ohne ein ernstliches Gefecht geliefert zu

haben, auf Al⸗ gunstigerer Erfolg hat die Operatio⸗ Die ganze Provinz Minho, und dem Platze Va⸗ hat sich der Milizen sich

streiten⸗ Gunsten Donna Ma⸗

ha und Viana, ichtigsten in Portugal, indem fast uͤberall die

Bewegung zu n Don montes und selbst bis in Beira baixa

Drei Umstaäͤnde, die moralische Ermuͤdung

der Partei-Wechsel der maͤchtigen direkte Unterstuͤtzung, welche der in Morillo den An— scheinen we⸗ ieses Resultats beigetragen zu haben, Ausgang des Kampfes

Bevdͤͤlkerung Portugals ent—⸗ von Tras os

Provinz Minho seine See verloren, von der er sich sogar wuͤrde, falls die Expedition, welche

Napler in diesem Augenblick gegen den Hafen von Figueira vorbe⸗ reitet, gluͤckte. Der aͤlteste Sohn des jetzigen Hauptes der Familie Sil⸗ veira, des bekannten Visconde Pezo do Rezoa, der Baron von Villa Pouca, hat sofort eine Guerilla errichtet und die

Truppen Dom Heer sein Vater im Herbste 1832

Es ist dies ein Seitenstuͤck zu dem

der bekanntlich (damals unter dem

Namen Gaspar Teixeira) zuerst die Constitution der Spanischen

und spaͤter eine Hauptstuͤtze Dom Miguels Silveira hat uͤbrigens

iren ließ,

der Familie

wahrscheinlich einer der zahlreichen politischen Fehler der Rath⸗

eitet, welche der Sache dieses Prin⸗ ie Waffen seines Bruders geschadet Entsetzung vom

General Santa Martha, unter we—

nig schonenden Formen in dem Augenblicke traf, wo jener Platz

war, und welche seiner Zeit allge⸗ nigen Hof⸗Intrigue zugeschrieben e Brigadier Rosa, der fuͤr einen Dom Miguels galt, ist dieser als Ueberlaͤufer eingetroffen. Schlages und einer gewonnenen Sache diefes Prinzen aus den Ver— selbige immer enger zu umlagern be⸗ muß die Ueberdies scheint Lord Howard de gegangen war, ein Ich wage uͤber des⸗ etwas vorherzusagen, als die Wech⸗ isse darauf einen wesentlichen Einfluß welches die Truppen Dom Miguels die darauf wieder nach Hause M. entsetzt worden seyn, was, wenn ine sonderbare Neutralitaͤt konstituirte.

In 1 a 1 d. Auch die Stadt Salzwedel beging

Beleh⸗ recht des Baͤren mit der damaligen

Schon in der Fruͤhe um 6 Uhr alten Markgräflichen Waͤhrend von 9 10 Uhr von den Stadt das feierliche Geläute der die sammtlichen Lehrer und Bet-Saale, um hier im engeren Tag zu feiern. Nach einem

st-Rede, in welcher er einen kurzen Regierungs-Periode der beiden gab. Den Beschluß Mittlerweile hatte ehemaligen Altstaͤd⸗ von hier im

Volks ⸗Lied. dem und begab sich

der gegenwartigen Besitzerin, Majo— Feier bereitwillig eingeraͤumt worden der Superintendent Oldecop eine zu ribune und hielt einen auf den Ge—

genstand des Festes bezuͤglichen Vortrag, der einen unverkennbar

hlreich versammelten Zuhdrer machte.

Landtalh des Kreises, Herr von der Schu—

ein dreimaliges Vivat in dieses Lebehoch „Heil Dir im Siegerkranz!“ auf. ug nach dem Rathhause zurück, wo

Landesvater

1

2

8