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Berlin, Hamburg, Stockholm, Bremen, Neapel, Frankfurt, Leipzig und Genf gefolgt, von welchen Orten eine Menge zier— licher Arbeiten von Damen aus allen Ständen eingegangen; der Lord⸗ Mayor habe auch die Aegyptische Halle zu einer Aus⸗ stellung bewilligt, die von seiner Gemahlin selbst geleitet worden und 6609 Pfund eingebracht habe. Der weitere Inhalt des Be— richts ergab, daß im vorigen Jahre 2598 Personen von dem Verein unterstuͤtzt und 153 in den Stand gesetzt werden waren, in ihr Vaterlans zurückzukehren; 10 alte Leute hatten wieder die ihnen früher ausgeseäten Jahrgelder empfangen, und die Ge⸗ sammt⸗-Ausgaben des Vereins hatten sich auf 1336 Pfund be—
laufen. Die Beitcänge, welche gestern Abend unterzeichnet wur— den, beliefen sich auf so Pfund, worunter 100 von Sr. Ma—
jestät und 20 von der Königin, außer den 10 Pfund, welche Ihre Majestaͤt jährlich beisteuert.
Vorgestern feierte die hiestge allgemeine Kranken-Anstalt, die im Jahre 1828 gegrändet wurde, und in der besonders arme Leute, die mit bösartigen oder ansteckenden Krankheiten behaftet sind, ausgenommen und unentgeltlich geheilt werden, unter dem Vorsitz des Lord Morpeth den Jahrestag seiner Stiftung. Aus dem vorgelesenen Bericht ergab sich, daß im verflossenen Jahre 5105 Patienten in dem Hospital Aufnahme gefunden hatten und fast sammtlich geheilt entlassen worden waren.
Dem Tourier ist folgendes Schreiben zugegangen: „Mit eben so großem Bedauern als Erstaunen lese ich in dem sonst so achtbaren Globe vom 22sten d. einen raisonnirensen Arti⸗ kel (s. Nr. 118 der Staats⸗-Zeitung), dessen Zweck zweifelsohne dahin geht, Herrn Silva Carvalho, den ersten Minister der Koͤnigin Donna Maria, in der Meinung der Ausländer und seiner Landsleute herabzuwuͤrdigen und zu verunglimpfen. Ob der besagte Artikel ein Werk des Herausgebers ist, will ich nicht untersuchen, sondern auf den Inhalt selbst eingehen. Lord Ho— ward de Walden hat in Lissabon geäußert und es wahrscheinlich auch nach Hause geschrieben, daß Senhor Carvalho ein Feind Großbritanniens sey. Lord Howard de Walden ist àrgerlich, weil er in Herrn Carvalho einen offenen und maͤnnlichen Geg⸗ ner der von ihm an Dom Pedro und dessen Minister gemach—⸗ ten Vorschläge fand, die als eben so verletzend fuͤr die Ehre des Regenten und des liberalen Theils seiner Landsleute betrachtet wurden, wie sie den Charakter desjenigen, der sie machte, nicht nur mit Hinsicht auf die Beschaffenheit der Vorschlaäge selbst, sondern auch mit Hinsicht auf die Art und Weise, wie sie gemacht wurden, nicht in das beste Licht setzten. Was die Lissa⸗
boner Korrespondenten der Times und des Herald an— betrifft, so habe ich mit diesen nichts zu thun. Die Herausgeber dieser Blaͤtter moͤgen selbst deren Verthei—
digung ubernehmen; waͤren es aber Werkzeuge des Mini— sters Carvalho gewesen, so glaube ich, sie hätten übereinstim— mendere Berichte einsenden und wichtigere Mittheilungen ma— chen nnen. Den folgenden Behauptungen des Artikels im Globe muß ich geradezu und unumwunden widersprechen. Herr Silva Carvalho ist nicht Englands Feind: im Gegentheil, es war stets und ist noch sein eifrigstes Wuͤnschen und Streben, die Bande, welche beide Nationen seit so langen Jahren im Handel und im freundschaftlichen Verkehr umschlin⸗ gen, wo moglich noch enger zu knuͤpfen; aber zugleich wuͤnscht er fein Vaterland, was die innere Politik anbetrifft, eben so unabhängig von fremdem Einfluß zu sehn, wie England selbst von solchem Joche frei ist. Aber, frage ich, ziemte es sich, daß ein beglaubigter Agent sich uͤber den Premier-Minister eines unabhängigen Souvergins so äußerte? Walden eine einzige Thatsache zum Belag fuͤr seine Behaup— tung aufzuweisen? Daß die Portugiesische Regierung allen Grund hat, sich uͤber das Benehmen der Agenten des Briti— schen Kabinets zu beschweren, ist keinem Zweifel unterworfen. Ist es etwa fuͤr einen Staats-Minister angenehm, wenn er der Forderung eines fremden Offiziers, einen des Mordes angeklag⸗ ten Seemann freizulassen, noch dazu, wenn diese Forderung eben nicht auf hoͤfliche Weise geschieht, Gehör geben muß? Was wurde England sagen, wenn die Gesandten Rußlands, Oester— reichs oder Preußens einen ihrer Landsleute, der des Mordes an zeklagt in unseren Gefaͤngnissen saͤße, ausgeliefert haben woll— ten? Was wurde man sagen, wenn diese Forderung von dem Befehlshaber eines in einein unserer Häfen vor Anker liegenden Kriegsschiffs ausginge? Oder angenommen, es laͤge ein fremdes Geschwader in einem unserer großen Haͤfen; was wuͤrde man von dem beferlshabenden Offizier sagen oder denken, wenn er ein Kauffahrteischiff seiner Nation einen Theil oder das Ganze seiner Ladung landen ließe, ohne irgend einem unserer Zoll⸗Be— amten die gerinaste Anzeige davon zu machen, im offen⸗ barsten Widerspruch gegen die Gesetze und mit Umgehung aller Foͤrmlichkeiten; und ich frage ohne Scheu, ob dies nicht zu Lissabon geschehen ist? Das sind jedoch geringfuͤgigere Punkte, und sie waren wahrscheinlich uͤbersehen worden oder ungeruͤgt geblieben oder schnell ausgeglichen worden, hätten nicht andere ernstlichere Ursachen obgewaltet, die ein keinesweges offe— nes und freundliches Verhältniß zwischen dem Britischen Ge⸗ sandten zu Lissaben und der Regierung, an die er, um seinen Souverain zu repraäͤsentiren, abgesanbt wurde, hervorbringen könnten. Ist es nicht genug, daß unter Dom Miguels Fein— den politische Zwistigkeiten und Eifersuͤchteleien stattfinden? Sol⸗ len sie noch durch fremde Einmischung vermehrt werden? Und doch scheint das Benehmen des Britischen Gesandten darauf berechnet zu seyn, den Bruch eher zu erweitern, als die Wunde zu heilen — und warum ? Lord Howard de Walden hat sich, vie verlautet, einer Yartei angeschlossen, die, wenn sie am Ruder wäre, nicht drei Mengen von der Nation geduldet werden wurde, so sehe sie sich auch enrüht hat, den Grafen von Saldanha auf ihre Seite zu bringen. Lord Howard de Walden scheint das Aha und
Omega seyn zu wollen, die gi oße Angel, um die sich Alles bewegen soll;
gzber die Portugiesen haben im Jahre 1526 eine Lehre erhalten, die sie nicht sobald vergessen werden. Es scheint in der That, als ob Lord Howard Alles nach seinem Gutduͤnken anordnen mochte; indeß er hat sich getäuscht, er ist auf eine Festigkeit ge— troffen, die er vielleicht nicht erwartete, auf eine Opposition ge— gen seine Vorschläge, die er nicht vermuthete, und deshalb be— fiebt es ihm, Herrn Silva Carvalho als einen Feind der Briti— schen Interessen und der Verbindung mit. Großbritanien darzu— stellen. Wenn die Einmischung Lord William Russell's schon Unwillen erregte, so ist dies mit dem Venehmen des Lord Ho— ward de Walden noch mehr der Fall. Der vorige edle Lord mag im Irrthum gewesen seyn Und eine Zeit lang, während er die Brülsche Reglerung zu Lissabon rezraͤsentirte, den Charakter der Ration verkannt haben, aber wahrend der letzten Zeit seines Aufenthalts in jener Stadt machte er die Irrungen, in die er verfallen seyn mochte, vollkommen wieder gut, und als er erst entiäuscht war, stand er mit Dom Pedros Ministern auf dem besten Fuß; er erkannte an, daß sie sich von trefflichen constitu— tionnellen Grundsaͤtzen leiten ließen, und als er seine diplomnati⸗ schen Functionen in die Haͤnde seines Nachfolgers niederlegte
Hat Lord Howard de
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und Lissabon verließ, bedauerte man seine Abreise eben so sehr, als man die des Lord Howard de Walden jetzt aufrichtig wuͤnscht.“
Aus Kalkutta sind Zeitungen bis zum 29. November hier eingegangen, die den Tod des Amir von Sinde und des beruͤhm— ten Dschefurent Rao von Holkar melden. In Bombay stieg das Getraide und das Oel sehr im Preise, weil die Aerndte in Guserat durch versengende Winde sehr gelitten hatte. Im Thal von Kaschmir herrschte die groͤßte Hungersnoth; es sollen schon 25,000 Menschen umgekommen seyn.
Dänemark.
Kopenhagen, 26. April. Unterm 18ten d. ist fuͤr die Westindischen Inseln eine Verordnung herausgekommen, wo— durch aller Unterschied unter den freien Unterthanen des Koͤnigs dafelbst mit Ruͤcksicht auf die Forbe aufgehoben wird. Die Farbigen, welche hinfuͤhro die Freiheit erhalten, kommen erst in vollkommenen Besitz aller bürgerlichen Rechte nach tadelloser Aufführung während dreier Jahre, wonach sie von der Regie⸗ rung ein Dokument erhalten, welches ihnen alle Rechte der Weißen sichert. Dasselbe gilt von einwandernden Farbigen.
In unseren Blattern findet sich die Anzeige, daß die Ac⸗ tien-Zeichnung auf das Dampsschiff „Dronning Maria“, zur regelmäßigen Fahrt zwischen hier und Stettin bestimmt, vollen— det sey, ünd saͤmmtliche Actien untergebracht worden, det alss keinen Zweifel, daß diese in so mancher Hinsicht interes⸗ sente Fahrt baldigst zu Stande kommen wird. Deut s ch lan d.
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Leipzig, 29. April. (Leipziger Zeitung.) Ein Gegen—
stand, der das Interesse aller Kunstfreunde in Anspruch zu neh⸗
men geeignet ist, ist die Erfindung der Hochdruck-⸗Lithographie durch den hiesigen Buchhändler Herrn Julius Baumgartner; die Kunst, lithographische Zeichnungen durch die Stereotypie zu
vervielfältigen und auf der Buchdruckerpresse zu drucken. Es scheint, daß gleichzeitig ächnliche Versuche in Frankreich gemacht
worden sind, jedech hat man der Ausuͤbung noch nirgends begegnet und es ist wahrscheinlich, daß die Franzosen in ihren Bestrebun⸗ gen weniger gläcklich gewesen sind, als unser Deutscher Landsmann, welcher mit dem lithographischen Hochdruck nach den vorliegen— den Mustern die Englinder mit ihren Holzschnitten bereits erreicht hat und bei fernerer Verbesserung der Leistungen der erst seit brei Monaten eingeleiteten Hochdruck-Verluche den Holzschnitt übertreffen wird, da diese Manier mehr Freiheit in der Aus— fuͤhrung und mehr Weichheit als der Holzschnitt anbietet. Bei ber Seitenheit in der Anzahl Deutscher guter Holzschneider ist diese Erfindung ein um so groͤßerer Gewinn in unserer bilder— suͤchtigen Zeit, da der lithographische Hochdruck sich im Preis und in Hinsicht der zur Anfertigung nöthigen Zeit zum Holz⸗ schnitt wie 1 zu ß verhalt. Sonach wird man nun die kost spie⸗ lige Beziehung Englischer Holzschnitte ersparen konnen.
München, 27. April. (Nuͤrnberger Korrespondent.) Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Wallerstein ist genesen und hat heute das Portefeuille wieder übernommen. — Durch Privat— Briefe aus Griechenland ist hier das Geruͤcht verbreitet, daß Se. Mas. der Konig Otto mit einer Russischen Großfüͤrstin ver— lobt werden solle. Es wird auch gemeldet, daß der Griechische Gesandte, Fuͤrst Suzzo, von Paris abberufen worden sey, um nach St. Petersburg in der genannten Angelegenheit gesendet zu werden. — Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz wird in der Mitte des Mai nach Berlin reisen, und von dort an den Rus⸗ sischen Hof sich begeben. Unser Koͤniglicher Hof wird uns bald nach Pfingsten verlassen. Die juͤngere Königliche Fa—⸗
milie wird Nymphenburg beziehen; nach einem laͤngeren Aufenthalte zu Aschaffenburg, wohin auch Seine Hoheit
der Erbgroßherzog von Hessen mit seiner Durchl. Gemahlin kom— men soll, werden sich Se. Masestaͤt der Konig in das Bad Bruͤckenau, Ihre Majestaͤt die Koͤnigin aber in das nordische Seebad Doberan begeben. — Durch eine neueste Ministerial⸗ Entschließung sind folgende zwei revolutionnaire Schriften con—
fiscirt und im Umfang des Koͤnigreichs verboten worden: „Po⸗⸗
len und seine Helden von Roman Soltyk, Stuttgart 1834“
und „Todtenfeier zu Ehren der Polen.“ — Der Verguͤnsti ung, die den politischen Gefangenen in der Frohnveste am Anger in Beziehung auf den täglichen Genuß der freien Luft schon seit längerer Zeit zu Theil wurde, haben sich nun auch die im Neu⸗ thurm am Kostthor befindlichen Studenten zu erfreuen, indem sie in dem nahen Zwinger des Königl. Hofhrauhauses, und zwar jeder einzeln, täzlich eine Stunde von zwei Gendarmen auf und abgeführt werden.
Augsburg, 26. April. Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Kassel: „Es bestaͤtigt sich die Nachricht, daß hier⸗ her die Mittheilung erfolgte, daß außer Frankfurt auch Nassau dem Zoll-Vereine beizutreten foͤrmlich beschlossen habe.“
Hanau, 25. April. Alles gewinnt das Ansehen, als sey der Reutsche Binnenhandel endlich aus der Starrsucht erwacht, welche die Folge der fruheren ungluͤcklichen Zoll⸗Verhaͤltnisse un⸗ seres gemeinsamen Vaterlandes gewesen ist. Auch der hiesige Handelsstand beginnt, sich nach Kraͤften zu regen, und hat un⸗
ter Anderm, verbunden mit mehreren andern Ufer⸗Staäͤdten des
Mains und dem Koͤlner Schifffahrts-Verein, eine direkte Schiff⸗ fahrt von hier nach Koͤln eingerichtet, welche, vermoͤge der dar— aus erwachsenden billigen Frachten und schnellen Beförderung der Guter, namentlich dem Speditionshandel unseres Platzes ei—⸗ nen neuen Aufschwung verspricht.
Homburg (im Bayer. Rheinkreise), 25. April. In Folge des Wegelagerer-Steeiches, weicher in der Nacht vom 22. auf den 23. d. M. zur Befreiung des Dr. Wirth versucht worden ist, wurden gestern auf Befehl der Staats⸗DVehoͤrde hier arretirt: Simon Oehmig, Zimmermann, Couturier, Rheinheimer und Erusius; Stukart und ein Bruder des Couturier sind entwichen. Von Zweihruͤcken sind entwischt: der Pfarramts-Kandidat Kurz, Marschall und Zoller, gegen die ebenfalls Verhafts⸗Befehle aus⸗ gestellt sind. Kurz soll in Saargemuͤnd sehr gefährlich krank an den erhaltenen Wunden darnieder liegen. Man glaubt, die Fran⸗ zoͤsische Regierung werde die Auslieferung von Individuen, welche des Straßenmordes beschuldigt sind, nicht verweigern.
Karlsruhe, 21. April. (Muͤnchener politische Zei— tung.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben sich bewo⸗ gen gefunden, den Rittmeister 3 la ui. Friedrich Maler, zum Geschäftsträger am Pärstlichen Hofe in Rom zu ernennen Ba⸗ den hatte bisher keinen eigenen Geschäftstraͤger in Rom, indem der Kanigl. Wuͤrttembergische Geschäftstraͤger von Krempp die Angelegenheiten der Badischen und zualeich auch der Nassaui⸗ schen Regierung daselbst besorgte. Die Ernennung des Ritt⸗ meisters Maler auf diesen Posten ist insbesondere fuͤr die Deut— schen Kuͤnstler von großem Werth, indem Maler nicht eigentlich dem Militairstande, sondein dem Stande der Kuͤnstler angehoͤrt,
Es lei⸗
„Wir hoffen,
und seine Landsleute, die in Rom sich weiter bilden wollen, mit Liebe aufnehmen und ihnen in jeder Hinsicht mit Rath und That an die Hand gehen wird.
Schweiz.
Bern, 24. April. Die Berner Regierung hat nunmehr die (gestern erwahnte) Aufforderung an die Polnischen Fluͤcht⸗ linge, den Kanton zu verlassen, wirklich publicirt. Es heißt darin: „Die Regierung macht keinen Anspruch auf Dankbar⸗ keit fuͤr die Opfer, die sie gern und willig gebracht hat; das Einzige, was sie verlangt, . fordern ihr die näheren In, teressen des Staats und die Verpflichtungen gegen ihr Volk gebieten, ist die unverzuͤgliche Annahme der Euch von Frank— reich gemachten Eroͤffnungen. Beauftragt von dem Regie⸗ rungs- Rath, richtete daher die unterzeichnete Behöͤrde die ernste Aufforderung an Euch, die in der neuesten Zeit von der Franzoͤsischen Regierung gemachten Anerbieten so⸗ fort und ohne Zoͤgerung anzunehmen, vermoͤge welcher Euch nicht nur Paͤsse ertheilt werden, um Euch in einen Seehafen zur Einschiffung nach England zu begeben (insosern Ihr nicht in Frankreich selbst werdet geduldet werden), sondern noch freie Platze in den offentlichen Postwagen und fuͤr den Unterhalt täg— lich zwei Franken zugesichert sind. Außerdem wird das frůhere Central-Polen-Eomité den Abreisenden guf ihr Anmelden noch ein Reisegeld entrichten. — Sollte diese Aufforderung unbeachtet bleiben, folltet Ihr jetzt noch zoͤgern, dasjenige zu thun, was Ehre und Pflicht Euch auflegen, so wird die unterzeichnete Be⸗ horde sich gezwungen sehen, diejenigen strengeren Po lizei⸗Maßre⸗ geln in Anwendung zu bringen, welche Euch durch den Regie⸗ rungs⸗-Statthalter werden eroffnet werden.“
Der Federal meldet, daß bereits eine Anzahl Lyoner Aufstande kompromittirten Republikaner biet und in der Stadt Genf angekommen sey.
der bei dem Er fuͤgt hinzu:
greifen wird, um diese Fremden zuruͤckzuweisen, und die An— kunft anderer Vagabonden zu verhindern.“ Die Genfer Re— gierung hat dem Posten von Meyrin die bestimmten Befehle ertheilt, alle ohne regelmaͤßige Pässe aus Frankreich ankommende Reifenden auf der Stelle zuruͤeckjzuweisen. Dieser Anweisung gemäß wurden denn auch bei Ankunft der letzten Dili— gence von 15 Reisenden 11 angehalten und über die Franzoͤsische Gränze zuruͤckzewiesen. — Den 13ten d. war zu Ferney der Freiheitsbaum, großen Feierlichkeiten wieder aufgerichtet worden. Bei dieser Helegenheit hatten nicht republikanische Reden an's Volk gehalten. In Folge derselben wurde in den letzten Tagen Hr. Lecomte, Redacteur des Gen⸗ fer „National,“ in Ferney verhaftet und durch vier Gendarmen nach Gex abgefuͤhrt. Ob er durch Unvorsichtigkeit oder wie sonst in die Haͤnde der Franzoͤsischen Behoͤrde fiel, meldet der Fede⸗ ral nicht.
Zuͤrich, 2s. April.
Das Traktanden-Circular fuͤr die
naͤchste ordentliche Tagsatzung, welches 55 zum Theil sehr wich—
tige und bedeutende Geschäfts-Nummern mit vielen Unter⸗Ab⸗ theilungen enthaͤlt, ist den 19. April vom voroͤrtlichen Regierungs— Rath genehmigt und an die Stande versandt worden.
Da fuͤr die Einberufung der eidgenoͤssischen Armee—⸗ Cadres jetzt 12 volle Stimmen sich ausgesprochen haben, Zuͤsammenzug derselben bereits die Einleitungen getroffen. Kosten sollen zur Hälfte von von den Staͤnden getragen werden.
auf Genfer ⸗Ge⸗
daß die Regierung die noͤthigen Maßtegein er,
den ein Sturm umgerissen, unter
nur Franzosen, sondern auch Genfer
so sind zum Die der eidgenoͤssischen Kasse, zur Halfte
has Ministerium verlassen wolle. Man sagt, die Koͤnigin wolle Herrn Burgos nicht entlassen, und der Graf von Toreno wolle in Portefeuille in Gemeinschaft mit Herrn Martinez de la Rosa annehmen, welchen er auf einem falschen politischen Wege laubte. Entweder also wird Herr Moscoso, den Wuͤnschen des onseils⸗Praͤsidenten gemaͤß, Herrn Burgos ersetzen, oder, was ahrscheinlicher ist, Herr Burgos wird init dem Grafen Toreno kleben, der an der Stelle des Herrn Martinez de la Resa ree Praͤsidentschaft und das Portefeuille der auswärtigen An⸗ elegenheiten erhalten wuͤrde; in dem letztern. Falle wurde cr Graf Toreno an die Spitze des Finanz-Ministeriums tre— en. — Herr Martinez de la Rosa hat häufige und lange Kon— ferenzen mit dem Britischen Bepollmaͤchtigten, wahrscheinlich um Rothwendigkeit einer Einmischung in Portugal zu berathen. Die Karlistischen Banden durchziehen das Land mit solcher Ruͤhnheit, daß am 10ten d. 2060 Mann in la Granja eingeruͤckt, und am 11ten bis nach dem Koͤnigl. Lustschlosse el Pardo, 2 Meilen von hier, gekommen sind. Von dort wagten sie es, 40 eiter nach dem Gaßsthofe zum heiligen Geist, eine Viertel⸗ unde von Buen Retiro, zu schicken, um Wein und Le⸗ ensmittel zu holen, die sie puͤnktlich bezahlt haben. — dan sagt, die Eivil Liste der Koͤnigin sey mit ihren Zahlungen ehr im Ruͤckstande, Sie fordert 3 Millionen vom oͤffentlichen chatze, die Herr Martinez de la Rosa von der neuen Anleihe ju zahlen versprochen hat. Die Regierung hat von der Armee hes“ Generals Rodil die Regimenter von Salamanca Und von bogrogno, so wie einige Kavallerie abgelsst, um sie nach Navarra ur Verstaͤrkung der Streitkräfte des Generals Quesada zu schik— n. Der Hef ist noch immer in Aranjuez, und men intriguirt baselbst viel in Bezug auf die Ernennung der Proceres, ob— leich mehrere Karlistische Spanische Granden diese Wurde ab—
sche Anleihe von 1320 — 2 Milionen Pf., National-Anleihe pon 1321 — 5 Millionen, Franzoͤnsche dito 1,301,060 Pf, Fran⸗ oͤsisch und Englische Anleihe von 1821 und 1822 — 2,900, 100 f., En glische Anleihe von 1823 — 26 Millionen, Koͤnigliche Anleihe in Paris von 1323 — noch 2,6)0,000 Pfd., perpetuelle ente von 1326 — noch 5, 00,9 wn Pfd., an England zu zah— ende Entschaͤdizungen aus dem Jahre 1823 — 60,006 Pfo, dito an Frankreich 3, A)), O3) Pfd., additionnelle Hollaäͤndi— sche Anleihe von 1822, in Cortes-Obligationen verwandelt, ö. 500, 09 0 Pfd., wahrscheinlich ausgegebene perpetuelie Rente
feit dem Jahre 1825 — 5 Millionen, seit November 1823 üͤckständige Zinsen der nicht anerkannten 14 Millionen
Cortes Obligartonen 7 Millionen; zusammen 51,3 0,010 Pfund. Durch das Dekret von 1831 wurden ungefahr 7 Millionen Cor— es-Obligationen in England und auf dem Kontinent in 3proc. Stocks verwandelt; hierdurch und durch die 5. Millionen Na—
sonal-Obligationen wurde der Betrag der im Umlauf befindli⸗ hen Cortes-Obligationen auf 14 oder 15 Millionen Pfund re⸗ ucirt. Einheimische Schuld. Die im Jahre 1822 den Cortes vorgelegten Schuldfordernngen beliefen sich auf 16,7, 060 Pfund mit Einschluß von 15 Millionen in Umlauf befindlichen zales Reales, wovon ein Drittheil baare Zinsen, der uͤbrige Theilaber Zinsen in Papiergelde trägt; von jener Gesammt ⸗ Summe
vurden die Zinsen nur fuͤr 79, 856, 0069 bewilligt, fuͤr 75, 870,600 aber verweigert. Ertrag der Einkünfte von Spanien im Jahre 1828. Grund⸗Steuer 1,1 70,002 Ppsd; Consumtions⸗Steuer gIih,s00 Pfund; Ein- und Ausfuhr-⸗Soͤlle 600,660 Pfund; Ta—
In einem Kreis Schreiben vom 15ten de hat der Vorort den back / Revenuen 5i0, M00 Pfund; Salz⸗-Kevenuen 400,960 Pfund;
Ständen angezeigt, daß er am 21. Maͤrz an die Regierungen Wie, Jen Einkuͤnften der Geistlichkeit 605,010 Pfund; vermischte Ein⸗
von Wuͤrttemberg und Bayern Anträge zu unverzuͤglicher der-Aufnahme der kommerziellen Unterhandlungen gestellt, von
Wuͤrttemberg aber bis dahin noch gar keine von Bayern dagegen Die Bayerische Regie⸗ rung gruͤndet ihre Weigerung zum Theil auf. Verpflichtungen gegen die Zoll-Vereins-Staaten und auf die neuesten politischen
eine ablehnende Antwort erhalten habe.
Erscheinungen in der Schweiz.
Der Schweizerische Handels-Konsul in Bruͤssel hat dem Vor⸗ ort uber die letzten Unruhen daselbst Bericht erüattet, woraus dem St. Gallischen Handelshause Ehren— Mißverstaͤndniß fur 15,990 Fr. Waaren Der Konsul hat sich für das genannte Haus sehr ernstlich verwandt, und es ist Hoffnung vorhanden,
sich ergiebt, daß auch zeller und Kunz aus gepluͤndert worden sind. daß die Stadt den erlittenen Schaden ersetzen wird.
Italten. Rom, 29. April.
liche bei dem Präsidenten der Republik gefunden.
Neapel, 16. April. Des Koͤnigs Majestaäͤt haben den Rath Angelegenheiten, Don Ottavio Geschaͤftsträger bei der Hohen
im Ministertum der auswärtigen de Marsilio, zu Allerhoöchstihrem Pforte ernannt. Spanien. Der Messager enthaͤlt folgendes Schreiben aus Ma—
drid vom 15. April: „Das Koͤnigl. Statut, welches endlich er, ses Landes sind nach den ungeheuern Kosten schienen, ist ein Dokument, mit dem ungluͤcklicherweise alle Welt und das keinesweges die Bedingungen erfuͤllt, Unzufröedenheit ebenfalls den höoͤchsten Punkt ereicht haben und
Ibrahim Pascha hat, dem Vernehmen nach, von seinem Vater
unzufrieden ist, auf die man nach so vielen Monaten der Ueberlegung und Pe rathung hoffte. Die absolutistische Partei findet es schlecht, weil et das Volk an die alten Gerechtsame erinnert, welche die Koͤnige gesucht hatten, der Vergessenheit zu übergeben. Die Liberalen dagegen sehen
] 3 . in demselben nur ein bloßes Reglement zur Zusammenberufung der Cortes, welche noch lange nicht einberufen werden moͤchten, ohne
irgend eine positive Erklarung der Rechte der Spanier, noch der Gleichheit vor dem Gesetze, nach der Buͤrgschast fuͤr Personen und Eigenthum. durch die Cortes votirt werden; wer buͤrgt aber dafuͤr, daß die Regie rung nicht eines Tages die Erhebung der Steuern durch Ordonnanz de kertirt, indem sie hinzufuͤgt, daß man derselben gehorchen solle, als ob sie durch die Cortes bewilligt worden waren? eine Formel, deren sich die Köoͤnige von Castilien seit Jahrhunderten bedienten. Endlich enthaͤlt das Dekret billige Bedingungen, weder fuͤr die Wahlen, noch fuͤr die Ge⸗ rechtsame und Vorrechte der Deputirten, welche, nach dem Texte des Statuts, sich auf einen engen, ganz bestimmt vorgezeichne— ten, und also dem Wohlstande des Landes und der Repraͤsentanten nachtheiligen Kreis beschränken muͤssen. Man sagt, das Statut sey das Werk des Herrn Martinez de la? Rofa, der es nur dem Herrn Garelli und dem Mar, quis de las Amarillas mitgetheilt habe, Burgos eher Kenntniß davon gehabt hatte, als es dem Conseil vorgelegt worden sey. err einigen Tagen fuͤr sehr leidend aus, und wiederholt,
. .
ö ce . ĩ⸗. / der von der Regierung zu zahlenden Zinsen auf 1,490,000 Pfund frur die 35 Millionen der anerkannten einheimischen äprocent,.
Das Diario enthält Nachrichten aus Haytiuͤber die ganstige Aufnahme, welche daselbst der Päpst⸗ Legat, Herr England, Bischof von Charlestown, besonders
zgahre in einem vollig erschoͤpften Zustande.
.
Es heißt, die Auflagen sollen alle zwei Jahre
des Herrn Martinez de la Rosa auch keine
Wuͤrde der
ohne daß Hert
Gemuͤther des Volkes erbitterte. Die Hergusgeber der anderen Zei⸗
Burgos giebt sich seit lungen, Manner der Gegen-⸗Kapodistrianischen Partei, und liberalen
daß er
J
Patent, und Stempel-Revenuen 136,60 Pfund; Abgaben von
nahmen 56,00 Pfund; zusammen 5, 28,00 Pfund. Betrag der Ausgaben im Jahre 1828. Landmacht 2,630,090 Pfd.; Marine 401,000 Pfd.; Finanzen und Steuer⸗Erhebungs⸗Kosten 1,150 0009 Pfund; Justiz 140,0 Pfund; Staats-Ministerten 10,01 Pfund; Königlicher Haushalt 509,900 Pfund; zusam— rien 5, 250,900 Pfund. In den letzten 6 oder 7 Jahren konnte Spanien die von seiner einheimischen Schuld zu zahlenden Zinsen nur durch Verausgabung neuer Obligationen decken, wahrend die Zinsen suͤr die anerkannte Pariser, Amsterdamer und sonstige Schuld nur durch den Verkauf neuer perpetueller Ren— een gedeckt werden konnten. In seinem letzten zu Madrid er⸗ schienenen Bericht veranschlagt der Finanz-Minister den Betrag
Schuld, 6060,00 Pfund fuͤr die 15 Millionen der in Umlauf befindlichen Aprocent. Vales Reales und 1,400,900 Pfund für die 23 Millionen der anerkannten öprocent. Schuld zu Paris u. s. w., zusammen 3, 100,000 Pfund jährlicher Zinsen fuͤr 78 Millionen anerkannter Schuld. Ferner sagt er, daß die Ein— künfte des Jahres 1833 sich nur auf ungefähr 4 Millionen Pfund belaufen haben, wogegen die Ausgaben, mit Einschluß der schuldigen Zinsen, uͤber 9 Millionen betrugen.“
. Salonichi, 1tz. März. Aus Aegypten sind uns keine troͤstlichen Nachrichten zugekommen. Die offentlichen Kassen die⸗ der letzten Kriegs⸗ In Syrien soll die
Verstärkungen verlangt, um sich gegen mogliche Ereignisse sicher zu stellen.
Griechenland.
Den verschiedenen Gesandten am Griechischen Hofe ist uͤber die letzte Verschwoͤcung folgende Mittheilung zugestellt worden:
„„Bei Ankunft der Regentschast war Griechenland ungluͤcklicher Weise in zwei politische Parteien getheilt Die Kapodistrianische Par⸗ lei, welche bis dahrn die Hoffnung genährt hatte, die Koͤnigliche Regierung werde sich aueschließtich an sie halten, wurde durch die
lemporaͤre Bestaͤtigung des vamaligen Ministeriums beunruhigt, und
erblickte in der Bildung des neuen Ministereums vom April, das aus Individuen der Gegen- Kapodistrignischen Partei bestand, den Schiffbruch ihrer Hoffnungen. Von diesem Augenblicke an begann die in ihrer Erwartung getaͤuschte Faction eine systemarische Opposition, die scheinkar gegen das Ministe= rlum, in Wahrheit aber gegen die Regentschaft selbst gerichtet war Die Mittel, welche die Kapodistrianer zur Wiedererlangung ihres früheren Einflusses anwandten, und die Umstaͤnde, die ihre Bestrebungen erleichterten, waren folgende: die Gruͤndung eines Oppositions⸗Blattes, des „Chronos“, welches, die Preß Freiheit miß⸗ beauchend und die Sprache des Ultra-Liberalsmus annehmend, dutch falsch' Darstellung der Absichten und Maßregeln der Regierung die
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Grundsaͤhßsen unverstellt zugethan, beförderten haͤusig, wiewohl un⸗
absichtlich, durch ihre ausschweifenden Diskussionen die Absichten der Faction, deren Organ der „Chronos“ war. Die Auflbsung der unregel⸗ maͤßigen Truppen hatte das Mißvergnüͤgen aller Derjenigen erregt, die, ausVorurtheil oder Eigennutz, der Einführung der Ordnung und Manns⸗ zucht entgegen waren Mehrere Finanz Maßregeln haben, wegen ihrer Neuheit fuͤr Griechenland, allgemein die ackerbautreibende Klasse Die Wahl der untergeordneten Beamten im Depar⸗ tement des Inneren hatte nicht allgemein befriedigt Lande leistete eine große Anzahl öffentlicher Beamten, der Kapo⸗
distrianischen Partei noch immer heimlich zugethan, den Machina—
tionen der Opposition geheimen Vorschub oder schenkte ihnen ver—
Die Kapodistrianer bemühten sich, das Miß⸗ vergnuͤgen des aufgeldsten Militairs zu vergrößern, und wandten
jede Art von Intriguen an, um die Einf! gen Heeres zu verhindern.
fehl seines Chefs mit moöͤglichster Schonung gegen die Fluͤcht⸗ linge in Ausführung zu bringen; der General aber schrieb am nämlichen Tage an den Minister Boghos Bey, daß er den
Dieser rief ihn zu sich und trach⸗ tete, ihn zu uͤberzeugen, daß jene Maßregel im Geringsten nicht seine Lage ändere; allein der General wollte sein Schicksal nicht von dem seiner Landsleute und ehemaligen Kampf- Genossen Der Minister rieth dem General, sich zum Vice⸗-Köͤ—⸗ nige zu begeben, was er aber ablehnte, mit der Bemerkung, er sey nach Aegypten gekommen, in der Meinung, natuͤrliche Jeinde Rußlands zu finden, allein die gegen die Polen genommene Maßregel beweise ihm, wie sehr er sich geirrt, und daß er da— her als Pole nichts mehr hier zu thun habe, und bloß um ei⸗ nen Gehalt, so betrachtlich er auch seyn möge, wolle er in sei— ner gegenwärtigen Lage nicht dienen. Den folgenden Tag kam der Dolmetscher des Pascha's zum General, um ihm anzuzeigen, Hoheit habe seine Demission angenommen und den Befehl gegeben, sowohl ihm als den mit ihm nach Aegypten gekomme— J i nde ihres Gehalts auszuzahlen. General schlug den ihm noch zukommenden Antheil, ob sich sel— biger gleich auf die nicht unbedeutende Summe von 60,000 Aegyptischen Piastern (15,000 Fr.) aus, unter dem Vorwande, daß er nichts fuͤr das Beste der was uͤbrigens nicht seine Schuld war — be— merkte aber zugleich, daß er den Sold fuͤr seine Offiziere an— nehme, da er weder das Recht habe, fuͤr dieselben zu sprechen, noch weniger die Mittel, ihnen zu helsen. daß er dem Vice-Koͤnige persoͤnlich seinen Dank abstatten werde. Er begab sich auch den folgenden Tag zu Sr. Hoheit, welch er ihn mit vieler Hoͤflichkeit empfing und wiederholt in ihn drang, seinen Sold anzunehmen, wenn es auch nur ware, um seinen Landsleuten Huͤlfe zu leisten. Soldat beduͤrfe er wenig und koͤnne sich daher selbst helfen, er empfehle jedoch seine angekommenen Landsleute der Großmuth Hoheit und bitte, etwas fuͤr diese zu bewilligen, was auch ach einigen Schwierigkeiten — auf reiste der General nach Alexandrien ab. Tage und segelte am Tten d. nach Marseille ab. — Die unerwar— tete Entfernung des Generals gab zu verschiedenen Vermuthun— gen Anlaß; Einige glaubten, der Pascha, aus Besorgniß, der Rus⸗ sische Konsul werde die Entfernung der Polen verlangen, habe selbst jene Maßregel beschlossen, um einer solchen Forderung zu⸗ vorzukommen; Andere wollen behaupten, er sey hierzu von Ruß⸗ land schon vor der Ankunft des Konsuls aufgefordert worden. Es ist wirklich auffallend, daß jene Verfuͤgung gerade an dem Tage, wo der Russische Konsul in Alexandrien anlangte, in Kahira ge— n Waͤhrend der Aegyptische Moniteur von einer großen Anzahl Polen, welche angekommen waͤren, spricht, ist es Thatsache, daß nur vier von Marseille und später drei aus d angekommen waren; die Nachricht erscheint daher Andere wollen wissen, der General habe einen Wink von Paris erhalten, daß die Russische Gesandtschaft sich Mühe gebe, um hier insgeheim gegen ihn zu wirken, was bei einem Hofe, wie der hiesige, wo beinahe Alles durch Intri⸗ auen geschieht, und bei dem offenen Charakter des Generals leicht zu bewirken war. Stimme, daß der General nicht mit mehr Wurde, als er gethan, handeln und den Dienst verlassen konnte, und die, welche den Gang der Dinge hier genauer kennen, sind uͤberzeugt, daß er die beste Zeit hierzu gewahlt.
Dienst des Pascha's verlasse.
sehr erbittert. Im ganzen
rätherische Nachsicht.
Einführung eines regelmaͤßi⸗ en die in die Gendarmerie sich einrelhen zu lassen Lust hatten, stellten sie vor, daß es des Geiechi⸗ schen Namens und ihrer fruͤheren Dienste unwuͤrdig sey, die Tracht ihrer Vaͤter aufzugeben, und Spione der zu werden Wahne zu bestaäͤrken,
Verraäͤther ihrer Bruͤ⸗ h l die Soldaten in dem zu b. . sie durch Verharren auf ihrer Weige— rung, sich irgend einer Art von Disciplin zu fuͤgen, die Re⸗ gierung bald noͤthigen wurden, sich ihren
Sie bemühten sich weiter,
—
nen Offizieren die Ruͤcks
unbilligen Forderun⸗ Da d ujst Recht sich mit der Hoff— die niedergesetzte Militair-Kommission werde die ihrem Werthe anerkennen, so ͤ t 3 auf, sie zu uͤberreden, daß ihre Erwartungen eitel, und di besagt Kommission von der Regierung um Hoffnüngen zu erregen, die nie verwirk⸗ . ten. Solche Vorstellungen brachten auf das Mili⸗ tair uͤberhaupt eine sehr große Wirkung hervor, und es gelang ih⸗ nen, einige von den Militair-Chefs zu versuͤhren. strebu der Kapodistrianischen Partei waren mit gleicher Verschmitztheit und Ausdauer darauf gerichtet, auch andere Volksklassen fuͤr sich zu ge⸗ Systematisch und unverruͤckt ihrem Ziele entgegen arbei⸗ ind, l dazu dienen konnte, alle diejenigen, die mit dem bestehenden Mönisterium unzufe eden schienen, zu ihrer Partei hrruͤber zu ziehen. Da sie endlich alle Hoffnung, daß es ih— Regentschaft ; chlosse Regentschaft daß sie fremde Maͤchte mit Beschwerden ge ausbreiteten, eine große auslaͤndische Macht habe ihnen ihren beson⸗ . . Während der Mongte Jult und August entwarf, man in verschiedenen Provinzen Abressen an Se. Majeßaͤt den Kaiser von Raßland, und ein Versuch ward entdeckt, eine Adresse an Se. Majestät den Koͤnig von Bayern zu richten, nach— em. . angt hatte, daß seine baldige per⸗ soͤnliche Ankunft in Griechenland nicht laͤnger zu erwarten sey. — Gegen Ende des Juli und Anfangs August hielten Kolokotroni, Koliopulos und andere Leiter der Kapodistrianischen Faction gehei⸗ me Zusammenkuͤnfte zu Trivolitza, wo sie Unterschrsften zu einer Adresse an den Kaiser von Rußland gegen die Regentschaft sammel⸗ ten, und ihre Entwürfe unter dem Siegel eines Eides ihren Anhaͤn— fu . Zu gleicher Zeit sandten sie Emissarien nach verschiedenen Provinzen ab, um den Kreis der Verschwörung Konstantinos Bimitriakovulos, viele Jahre lang ein ergebener Offizier Kolokotronis, wurde nach Mittel- Griechenland geschickt, um das Militair in jenem Theile des Koͤnigreichs in den Gegen Anfang Augusts reiste Graf Roma von Zante, der sich mit Franz und den Leitern der Opposition verbun— den hatte, von Nauplia nach Argos, Tripolitza, Karitene u. s w. ieden geheime Versammlungen, denen ausschließlich Personen der Kapobistrianischen Partei beiwohnten, und worin er ihnen vorschlug, Regentschaft, sondern nur gegen zwei ihrer fen, um hierdurch unter diese den Samen der U zugleich um die Partei zu verstecken, von de ausgingen, und den wirklichen Zweck der ÄAdresse zu verschleiern. Nach Franz's Verhaftung faßten sie, die Schwierigkeit, Adr auslandische Machte zu entwerfen, einsehend, endlich den Entschluß, ihr Ziel durch Gewalt der Waffen zu erreichen, und begannen ins— werben und ibren Anhaͤngern die lockendsten verschiedenen
nung troöͤsteten, Dienste und Verdienste aller je bot die Kapodistrianische Partei
belief, fuͤr seine Person ganz
Armee gethan — nur niedergesetzt sey, licht werden sollten. . EI Amn
a , . 8 . e rte er Dre Benrebungen Zugleich rklaͤ ö
tend, unterließen sie nichts, was
Der General antwortete,
beschlossen anzugreifen,
selbst dadurch w sie angingen, und
Bald dar⸗ Hier blieb er *
— obwohl
deren Schutz versprochen.
Gewißheit
gern ausfuͤhrlich eroͤffneten. troffen wurde. auszudehnen. Griechen! sehr uͤbertrieben
Plan einzuweihen.
In jedem dieser Orte hielt er Adresse nicht gegen auch nur Eine ] U entwer⸗ ieinigkeit zu streuen, lche Machinationen
,,
Die Königsberger Zeitung publi— irt das nachstehende, dem dortigen Kunst— Vereine zugegangene Allerhoͤchste Kabinets⸗Schreiben: — „Um dem Kunst-Verein zu Königsberg Meine Theilnahme in de strebungen desselben zur Befoͤrderung der Kuͤnste zu bezeigen, habe Ich delnselben eine von dem Maler Herrmann nach einem in der Gallerie des hiesigen Museums befindlichen Gemaͤlde von Tizian verfertigte Kopie zum Ge— schenk bestimmt, welches Ich dem Verein hierbei uͤbersenden Berlin, den 13. April 1834.
Friedrich Wilhelm.“ Das Denkmal des Generals von Scharnhorst, we erlin auf dem Kirchhofe des J em Anblick des Publikums offen dasteht, ist aus Bei— trägen errichtet, welche ein Theil seiner Waffen-Gesährten vom Jahre 1813 gegeben haben, und die Gesammt-Arbeit mehrerer Die Zeichnung des Ganzen ist von dem Ober⸗Bau— Direktor Schinkel entworfen, die Architektur in den Werkstaͤt⸗ Die Reliefs des Sarkophags
geheim Truppen zu Versprechungen vorzuhalten. loponneses zeigten sich, auf Austiften der Leiter der Verschwo⸗— rung, als ein wohlbekanntes Vorzeichen einer nahenden Empsd— taglich zahlreicher und in ihren Un⸗ Kolokotroni's alte Offiziere in
Berlin,
rung, Raͤuberbanden, welche ternehmungen verwegener wurden. den verschiedenen Provinzen ruͤsteten sich zum Aufstande, und erklär⸗ ten ihre Absichten ihren Anhaͤngern. ; des Aufruhrs ward festgesetzt, und muͤthig mit einander von ihrem Sutschlusse, ihre vorzuͤglichsten Widersacher, ob nun Staats-Beamte oder richt, ͤ nen Provinzen zu erschlagen, und uͤberallhin Feue zu trägen. Auch ist es zu völliger Gewißheit herausgestellt, daß sie entschlossen waren, sich sogar des Meuchelmords zu bedienen, und man kennt die Namen mehrerer ausgezeichneten Personen, welche die Verschwornen sich zur Vernichtung ausersehen hatten. fangener Brief, datirt Liva dia, 24. Augüst, enthaͤlt die Ausdrucke „„Alles Militair des Griechischen Festlandes steht jetzt auf dem Fluge, Trompete zu stoßen.““ war der Zustand der Dinge, als die Regierung, die von Allem, was vorging, die gengueste Kunde sich der Rädelsfuͤhrer der Verschwoͤrung entschloß, die auf Einmal, wie durch ein Wunder, die vollkommenste Ruhe Mißvergnuͤgten eine Maßregel, ohne welche das Land in diesem Augenblicke sich in alle Graͤuel der Anarchie und des Blutvergießens gestuͤrzt sehen
Tag zur Schilderhebung chwornen zedeten frei⸗
in den verschiede⸗ und Schwe dt
alidenhauses von
Ein aufge⸗
braucht nur noch in
besaß, sich zur Verhaftung eine Maßregel, ten des Herrn Cantian gemacht. sind von dem Bildhauer Professor Friedrich Tieck, der bronzene Lowe fist nach einem Modell des Professers Rauch in der Koͤniglichen Eisengießerei
herstell te,
sich zwei Pfeiler, Sarkophag tragen; auf dem Deckel desselben ruht der bron— zene Loͤwe. Der Sarkophag ist von Italiänischem, das übrige von Schlesischem Marmor, wie derselbe bei Groß-Kunzendorf gefunden Die Basreliefs, mit welchen der Sarkophag umgeben ist, enthalten die Hauptmomente aus Scharnhorst's Leben. erste an der oberen schmalen Seite tragt die Unterschrift: v. d. Like entiässt den Lögling 17 militair schen Institut, welches der beruͤhmte Feldherr zu Wil— helmsstein gestiftet hatte, erzogen, und trat in dem genannten Jahre in Hanoverische Dienste. — dargestellt, wo der Graf dem jungen Scharnhorst ein Schwert mit Die Lehrer sind gegenwartig. Junge Begleiter bringen ein Pferd. Die lange Ruͤckseite des Sarkophags ist durch zwei Pfeiler in drei Felder eingetheilt. der Unterschrift: „Menin. 30. April. 1794.“ enthaͤlt eine Andeu— tung jener schoͤnen Waffenthat, des Ausfalls aus der genannten Festung, welcher dem eingeschlossenen Corps den Ausweg bahnte, und dessen Gelingen der kommandirende General von Hammer— Bravour Scharn⸗ — Die mittlere Darsteillung mit der Unter— „breulsens leer empfängt ihn 1. Mai 15301.“ deu— tet den Uebertritt in den Preußischen Dienst an. dem Koͤnige wird, durch den Herzog Karl von Braunschweig, Scharnhorst vorgestellt, und ihm eine Lanze als Zeichen der Be— Das dritte Relief dieser Seite fuͤhrt die erklärende Unterschrift: „Pr. Eylau d. S. Februar 1807.“ Scharnhorst's Thaͤtigkeit bei dieser Schlacht ist angedeutet, in— dem eine Victoria vor dem Krieger herschwebt, jedoch statt des Kranzes, in der ausgestreckten Hand ihm nur einen Lorbeerzweig An dem kurzen unteren Ende des Sarkophags befindet sich die Inschrift: „Bewaffnung zum Kampf von 1813.“ Das Relief zeigt den General Scharnhorst. ren auf seine Worte, ein alter Krieger vertheilt die fertigen Die vordere Seite des Sarkophags ist, wie die In⸗
A e g y p
Alexandrien, 14. Maͤrz. (Allgemeine Zeitung.) Sie werden vielleicht gern etwas uͤber die Ursachen, welche den Aus⸗ tritt des ehemaligen Polnischen Generals Diensten des Pascha's von Aegypten herbeigefuͤhrt haben, lesen. Als Augenzeuge kann ich Sie daruͤber genau unterrichten. Genannter General befand sich seit ungefähr vier Syrien bei Ibrahim Pascha, welcher ihn stets mit vielen Ruck— Indessen glaubte er (wie er hier gegen meh— rere Personen selbst geaͤußert hat) nach Ankunft der Nachricht, daß in Kurzem ein Russischer Konsul in zu bemerken, daß der Pascha ihn kaͤlter als fruͤher behandelte. Dieses wurde ihm in einer Unterredung, die er mit Jörahim uͤber die projektirte Organisatlon der Armee hatte, noch fuͤhlbarer. ? entschloß sich also zu einer Reise nach Aegypten, um von Mehmed Ali selbst, ohne welchen Ibrahim Pascha nichts von Wichtigkeit vornimmt, die letzte Bestimmung wegen der zu berufenden Polnischen Offiziere zu empfangen. — Als der General in Kahira anlangte, uͤberreichte er sogleich schriftlich seinen Plan zur Or⸗ ganisirung der Armee, in welchem die Anzahl der erforderlichen war, und bat Um eine Audienz beim Viec- Könige. Allein diese wurde unter dem Vorwande des Rama— schen FastenMonats) von einem Tage zum andern Ploͤtzlich ersuhr er durch den Franzoͤsischen General— Konsul, daß der Vice-Koͤnig, auf die vielleicht absichtlich aus— gesprengte und später unbestätigt gebliebene Nachricht, Polen unverzuͤglich aus Frankreich einteeffen soll fehl gegeben habe, keinem Polen mehr die Landung in Alexan— neral⸗Konsul, Hr. Mimault, der sich damals zu Kahira befand, gab auch wirklich seinem hie— sigen Stellvertreter, Hrn. Konsul Lesseps, die Weisung, keinem Polen weder das Ausschiffen, noch die Weiterreise nach Kahira Letzterer suchte diesen etwas eigenmaͤchtigen Be—
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Scharnhorst war in dem
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sichten behandelte. Der Kuͤnstler hat den Moment
legypten eint seinem Segen uͤbergiebt.
Das erste mit
vorzuͤglich horst's zuschrieb. Offiziere mit 21 aufgefuhr Sr. Masesta zans (Tuͤrki
verschoben. waffnung uͤbergeben.
drien zu gestatten. Der Franzoͤsische zuruͤcklaͤßt.
Waffenschmiede hoͤ⸗
zu erlauben.