1834 / 124 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und es sich daher fuͤr verpflichtet halte, so lange in seiner Zu— ruͤckhaltung zu beharren, bis das Resultat der Untersuchung be— kannt seyn wuͤrde.

Das Lokal der patriotischen Gesellschaft zu Chalons ist in ein Kaffeehaus verwandelt worden; es heißt jetzt das Café La— fayette.

Auf dem Théatre frangais setzt Dlle. Plessis ihre Debuͤt⸗ Rollen mit ganz ungemeinem Beifall fort und man ist jetzt nicht mehr in Zweifel daruber, daß sie eine wuͤrdige Nachfolgerin der Dlle. Mars werden wird.

Großbritanien und Irland

London, 27. April. Der Gouverneur von Jamaika, Lord Mulgrave, ist von dort hier angekommen. Das Schiff, an des⸗ sen Bord er sich befand, hatte die Insel am 14. Februar ver— lassen, bringt aber keine erhebliche Nachricht mit.

Die Bill zur Verbesserung der Armen-Gesetze ist nun im Druck erschienen, und es geht daraus hervor, daß das Armen⸗ Departement aus 3 Personen unter dem Titel von Armen⸗-Kom— miffarien fuͤr England und Wales bestehen soll. Es kann Eide abnehmen, die Vorlegung von Papieren und Dokumenten for— dern und Personen, die sich gegen seine Autoritaͤt vergehen, zu einmonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilen. Es soll ein eigenes Siegel fuuͤhren und g Assistenten nebst Secretairen und andern Beamten ernennen duͤrfen. Die Verwaltung der Armenpflege in ganz England und Wales (die Summe der jaͤhrlich erhobenen Armen“ Steuer beträgt 55 Millionen Pfund) soll ganz von den Kommissarien ausgehen, deren Sache es seyn wird, die Vor⸗ schriften und Bestimmungen in Bezug auf die Armen, die Ar—⸗ beitshäͤuser und dergleichen zu erlassen; kurz, das Departement wird eine so ausgedehnte Macht haben, wie ein Staats ⸗Sekre⸗ tariat, mit gesetzgebenden Befugnissen, mit den Privilegien eines Gerichtshofes und mit einer enormen Summe bereits erhobener Steuern zu seiner Verfuͤgung.

Der Spectatner sagt: „Die Tage der buͤrgerlichen Herr⸗ lichkeit schwinden dahin, sind voruͤber, um nie mehr zuruͤckzu⸗ zukehren. Selbst der Lord⸗Mayors⸗-Tag soll seines Glanzes be⸗ zaubt werden. Herr Charles Pearson, dieser schonungslose Feind von pomphafter Pracht und Festgelagen, von Schildkroͤtensuppe und Hopfenbier, brachte vorigen Montag in der Versammlung des Gemeinderaths einige Beschluͤsse in Vorschlag, die von letz. terem einstimmig angenommen wurden, so daß wir dieses Jahr einen so nuͤchternen Lord-Mayors-Tag und so kurze Ceremonien haben werden, wie es der eingefleischteste Nuͤtzlichkeitsmensch nur irgend wuͤnschen kann. Zweifelsohne verhalt es sich so, wie Herr Pearson sagte, daß das Volk es nicht laͤnger dulden werde, sich um so kindischer Alefanzereien willen besteuern zu lassen. Sonst ließ man fich ein ziemliches Theil von uͤbertriebenen Pomp gefallen und lachte daruͤber, bloß weil die Bezahlender nicht zaran dachten, daß es ihr Geld sey, welches herhalten muͤsse, um den Aufwand der Lord-Mayors und Aldermen zu bestrei— ten. Jetzt aber fangen die Leute an, von Allem die Kosten zu berechnen, vom Palast bis zur Kartoffel hinab, und sie koͤnnen einen Krieg wie ein Abendbrod nicht wohlfeil genug bekommen.“

In der Times liest man: „Es ging in der letzten Zeit an der Boͤrse ein Geruͤcht, welches seit einigen Tagen noch mehr Glauben fand, daß zwischen der Bank und der Regierung Maß⸗ regeln im Werke seyen, um die Reduction der 4procent. Consols auszufuͤhren, die sich auf nicht mehr als 10 bis 11 Millionen Pfund belaufen; sie sollten, hieß es, in 3M procent. Obligationen verwandelt werden. Eine solche Maßregel wuͤrde eine jaͤhrliche Ersparniß von 50,000 Pfund zu Folge haben. Alles, was uns an dieser Sache Sicheres zu seyn scheint, ist, daß einige der bedeutendsten Kapitalisten diese Operation sehr anempfohlen haben.“

Der Globe sagt: „Ohne daß wir es uͤber uns nehmen.

wollen, die Gerüchte in Bezug auf einen Traktat zur Ordnung der Angelegenheiten auf der Halbinsel zu bestätigen oder zu be— streiten, halten wir es fuͤr sehr wahrscheinlich, daß dieselben nicht unge gründet sind.“

Man vermuthet, daß die Lissaboner Regierung den Traktat, welcher mit Hinsicht auf die Pacificirung von Portugal zwischen den Regierungen von England, Frankreich, Spanien und Por—⸗ tugal abgeschlossen worden und am 2ästen durch einen Courier von hier nach Lissabon abgefertigt worden seyn soll, binnen 8 oder 10 Tagen ratificirt wieder zuruͤcksenden werde.

Das Königliche Schiff „Columbia“ ist aus dem Mittellaͤn⸗ dischen Meere in Portsmouth angelangt. Den mit demselben eingetroffenen Nachrichten zufolge, lag die Englische Flotte in Malta vor Anker, und in Griechenland herrschte vollkommene Ruhe. Das Schiff war am 18ten in Cadix eingelaufen, und soll von dort aus die Nachricht mitgebracht haben, daß eine große Anzahl Truppen Befehl erhalten hätte, in Portugal einzuruͤcken, welchem Befehl bereits theilweise Folge geleistet worden sey; fer⸗ ner, daß die Spanische Regierung die Cortes-Bons anerkannt, und den Inhabern derselben 3 pCt. Zinsen habe anbieten lassen. Die letztere Nachricht hat jedoch hier nicht viel Glauben gefun⸗ den und wird den mancherlei unverbuͤrgten Geruͤchten beigezaͤhlt, die seit einigen Tagen in Bezug auf die Pyrenaͤische Halbinsel an, der hiesigen Boͤrse im Umlauf waren.

Der Arbeiter-Verein in Derby hat sich aufgeloͤst, weil seine Fonds nicht mehr ausreichten, um den Gesellen, die aus ihrem Geschaͤft ausgetreten waren, Unterstuͤtzungen angedeihen zu las⸗— sen. Die Arbeiter geben sich nun alle moͤgliche Muͤhe, um von den Fabrikanten wieder in Brod genommen zu werden, indem sie vorschuͤtzen, daß sie nur verfuͤhrt worden sehen.

In einem aus Capo Corso auf. der Goldkuͤste hier ein— gegangenen Privat-Schreiben eines Englaͤnders heißt es; „Der Afrikanische Reisende Lander befindet sich jetzt hier und erfreut sich der besten Gesundheit. Er hat eine Art von Niederlassung gegruͤndet, die wahrscheinlich nach einiger Zeit die Kosten seiner Erpedition einbringen wird; indeß ist die Sache doch immer noch zweifelhaft. Er wird sich noch einmal dahin begeben und dann nach England zuruͤckkehren.“

Man kann setzt von hier nach Amerika fuͤr den wohlfeilen Preis von 30 Shilling befördert werden.

Belgien.

Bruͤssel, 29. April. Der Herzog Ferdinand von Sach— sen-⸗Gotha und der Fuͤrst von Leiningen sind vorgestern von hier nach London abgereist.

Folgendes ist der wesentliche Inhalt des durch Herrn Vi— ain Xlfii. an den Senat erstatteten Berichts uͤber die Eisen— bahn: Der Berichterstatter trug auf die Annahme des Ent—

wurfs, so wie er durch die Repraͤsentanten-Kammer votirt wor⸗

den, uͤnd ohne irgend eine Modification an. Nachdem er einige allgemeine Betrachtungen uͤber die Vortheile dieses National— üinternehmens dargelegt und dessen politische und commercielle Wirkungen dargethan hatte, pruͤfte er kurz die zweckdien— sichste Ausfuͤhrungsweise der Bahn. Obgleich er als Grund⸗ satz anerkennt, daß das Konzessions⸗System sehr ost den Vor—

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zug verdiene, und daß die gemachte Erfahrung, vorzuͤglich in England, zu dessen Gunsten spreche, so nimmt er doch keinen Anstand, zu erklären, daß in Hinsicht der großen Verbindungs⸗ straße, womit man das Land beschenken will, ganz besondere Umstaͤnde obwalten. Um den vorgesteckten Zweck zu erreichen, muß man vor Allem im Stande seyn, den Betrag der Zoͤlle so niedrig zu stellen, als unsere Nachbarn dies koͤnnen. Die Regierung allein kann sich dieses Resultat versprechen; sie wuͤrde sich dasselbe nur durch Opfer verschaffen koͤnnen, wenn sie zum Privat-Interesse ihre Zuflucht naͤhme. Es wuͤrde uͤbrigens un⸗ klug seyn, einer Gesellschaft ein Unternehmen zu uͤberlassen, das

auf unsere Zukunft einen so entscheidenden Einfluß ausuͤben und zur Befestigung unscerer Unabhaͤngigkeit beitragen muß, indem es unsere Handels-Verbindungen mit Deutschland enger knuͤpft und dessen Interessen mit den unsrigen verschmelzt. Er glaubte, daß unsere Eisenbahn jener Hollands den Rang ablaufen werde. Das Terrain in Belgien ist fuͤr den Bau viel guͤnstiger; es erfordert nicht so lange Abwege, und wir werden nicht, wie unsere Nachbaren, Ueberschwemmungen ausge⸗ setzt seyn. Die verschiedenen Theile des Entwurfs haben kein Hinderniß im Schooße der Kommission gefunden.

Nach dem Univers religieux belaufen sich die Subscrip⸗ tionen fuͤr die katholische Universität in Belgien schon auf zwei Millionen Fr.

Nach dem Independant hat die Regierung, nachdem sie den Beweis erhalten, daß Herr Castillon in Belgien naturali⸗ sirt sey, den Verweisungs⸗-Befehl gegen denselben zurückgenommen.

Der Major Schavaye ist gestern in Freiheit gesetzt worden, da die Untersuchung nichts zu seinen Lasten ergeben hat.

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Kopenhagen, 26. April. Am 2hsten d. Morgens ging von Aalborg zur See ein Transport von dem zum K. Kriegs dienste ausko]mmandirten Seevolke von 120 Mann, unter Kom⸗ mando des Capitain-Lieutenant Bluhme, nach Kopenhagen ab. Sie sollen theils zu dem Kreuzzuge in der Nordsee, theils auf den zur Station bei den Westindischen Inseln bestimmten Kriegs— schiffen verwandt werden. Seit 30 Jahren ist von Aalborg kein so starker Transport abgegangen.

Nach der Veterinair-Zeltung befinden sich im Koͤnigreiche und in den Herzogthuͤmern gegenwartig im Ganzen 180 Vollblut—

Pferde. Die Anzahl der Halbblut-Pferde wird am Schlusse d.

FJ. nach einer approximativen Berechnung auf 4000 Stuͤck an— geschlagen.

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Dresden, 1. Mai. Im Verfolg der Berxathungen der zweiten Kammer uͤber das Ausgabe-Budget suchte der Ab— geordnete Dr. Wie sand das Interesse der Kammer auf die Unterstuͤtzung der Landwirthschaft zu lenken, die sich in Sachsen ohne die noͤthige Foͤrderung von Seiten des Staates befinde, indem er bemerkte, daß man 64,600 Rthlr. fuͤr die Kuͤnstler, Fa⸗ brikanten und Gewerbtreibenden bewilligt habe, wahrend dage— gen zur Befoͤrderung der landwirthschaftlichen Industrie und zur Unterstuͤtzung der Landwirthe in dringenden Fallen der Noth nichts geschehen sey. Er stellte demgemäß die beiden Antraͤge: 1) im Verein mit der ersten Kammer in der Schrift darauf anzutragen, daß in den Magazinen, in welchen fuͤr Rech— nung des Staats Getraide gekauft wird, nur inlaͤndi⸗ sches Getraide gekauft werde, und 2) eine Summe von 25,000 Rthlr. theils zur Unterstuͤtzung der durch Ungluͤcks— falle, Wolkenbrüch, Viehseuche und dergleichen betroffenen Landwirthe, theils zur Ermunterung und Belebung der land— wirthschaftlichen Industrie zu bewilligen. Diese Anträge fanden Unterstuͤtzung und wurden der dritten Deputation zur Begut— achtung zugewiesen. Die Kammer ging hierauf zum Depar— tement der Finanzen uͤber, und bewilligte den Normal⸗Etat fuͤr dasselbe mit 68,998 Rthlr., zugleich jedoch als transitorischen Mehr⸗Bedarf die Summe von 8110 Rthir. Der Etat der Forst— Akademie und des landwirthschaftlichen Lehr-Instituts zu Tha⸗ randt belief sich auf 8772 Rthlr., die mit einem Vorbehalt be— willigt wurden.

Kassel, 25. April. (Schwabischer Merkur) Die Einfuͤhrung der Kur⸗Hessischen Scheidemuͤnzen, der Albus- und Groschen-Stuͤcke, zu ihrem vollen Nominal⸗Werthe, d. h. zu einem Werthe, der dem des Preußischen Courants gleichkommt, obgleich sie nicht, wie dieses, im 2I⸗Gulden⸗Muͤnzfuße, sondern in einem geringeren, dem 22⸗Guldenfuße, ausgepraͤgt sind, in sammtlichen Kur⸗Hessischen Landen, mithin auch in den Provin— zen Hanau und Fulda, wahrend sie bisher nur im eigentlicher Hessen gangbar waren, kommt nun zur Ausfuhrung.

Die Aufhebung der bisher fuͤr die Provinz Hanau und die Kreife Fulda und Huͤnefeld wegen ihrer besonderen Eigenthuͤm⸗ lichkeiten bestandenen eigenen Finanz-Kammer und deren Verei⸗ nigung mit der Finanz- Kammer zu Kassel, wird mit dem An— fange des nächstkommenden Halbjahres zur Vollziehung kommen. Das sammtliche Personale, das bei dem Hanauer Kammer⸗Kol⸗ legium angestellt sich findet, wird nach Kassel versetzt.

Vor einigen Tagen hat der Ban des neuen Staͤnde⸗Hauses, wozu die Summe von 120,09 Rthlr. bewilligt worden ist, be— gonnen. In der naͤmlichen Straße wird auch das Gebäude fuͤr die seit einigen Jahren hier bestehende und bereits sehr bluͤhende polytechnische Schule aufgefuͤhrt werden.

Darmstadt, 29. April. Se. Königl. Hoheit der Groß— herzog haben den Prinzen Emil von Hessen zum ersten Praͤsi— denten der ersten Kammer der Staͤnde ernannt. U

In der heutigen vorbereitenden Sitzung der zweiten Kam— mer der Staͤnde wurden zu Kandidaten fuͤr die Praͤsidenten— Stellen gewahlt die Abgeordneten; Advokat Emmerling, Frhr. v. Gagern, Advokat Glaubrech, Advokat Heß, Advokat Langen, Advokat Schmitt.

Man erfahrt aus glaubhafter Quelle, daß diejenigen Urkun— den, welche der Schwedische Köoͤnig, Gustav Adolph, im Ih jàh⸗ rigen Kriege im Mainzischen Gebiete, namentlich in Miltenberg, Aschaffenburg, Steinheim 36, hinwegnehmen und nach Stock⸗ holm bringen ließ, dort noch vorfindlich sind. Es ist Hoffnung vorhanden, diese, fuͤr die Wissenschaft und alte Geschichte wich— tigen, Urkunden wieder zu erlangen. Der durch seine Verdienste um die vaterlaͤndische Geschichte ruͤhmlich bekannte Großh. Hess. Hofrath und Historiograph Dr. Steiner ist, wie man vernimmt, fuͤr diesen Zweck bereits eifrigst thaͤtig.

Frankfurt a. M, 24. April. (Allg. Zeitung.). Ueber die Verhandlungen in Biberich erfährt man, daß, da die Anträge des Koͤnigs der Niederlande von den fruͤhern zur Oeffentlichkeit gekommenen wenig verschieden waren, der Herzog von Nassau auch bei seiner ersten Erklarung beharrt hat, und der Hollaͤndi⸗ sche Bevollmaͤchtigte sich veranlaßt gesehen hat, im Haag um neue Instructionen zu bitten. Es ist nun schwer vorauszusehen, welche Weisung dem Freiherrn v. Reeden zukommen wird; man

t unseres Monarchen, chateler Volkes ent⸗ denn dieses zwiefache Gut⸗ Bundes nicht ohne Einfluß bevollmächtigte, uͤber die Schweizer⸗Bund mit derselbe uns Sein feier⸗ ls und unter keiner Be⸗ lern trennen zu wollen, und was uns ckliche Unterthanen eines Hauses leben m Jahrhundert nicht aufge⸗ eiten des Landes zu vermeh— den unsere Verfassung aufrecht er⸗ r wollen nie unsere Eide brechen. s der Zwietracht, die aus unser en muß, gehoben werd zweite der beiden von uns gema Je nachdem Neu

geheiligte Wor

sten steht einerseits das gehe Wille des Neu

der unveraͤnderliche R muß die Schweiz wissen, die Verfugung des

Souverain uns Verhaͤltnisses zu dem

zu treten, hat t, Sich niema

Verhandlungen doch zu einem gluͤcklichen und die Bevollmaͤchtigten sich nicht eher Punkte uͤbereingekom⸗ weitigen Unterhandlungen die Ausgleichung Streitigkeiten wenigstens Die Bevollmächtigten Oesterreichs und Preu—

ge gemacht haben, welche annehmb ö timmung erhalten duͤrften. . die Beendigung der Dif—

glaubt aber, daß die Ende fuͤhren koͤnnten, trennen werden, als bis man uͤber gewisse men ist, die bei ander der Belgisch⸗-Hollaͤn erleichtern wuͤrden.

s sollen Vorschlaͤ nen, und die agnatische Zuf einmal geschehen, dann koͤnnte man fuͤr ferenzen mit Belgien gute Hoffnung schoͤpfen Vor wenigen Tagen ist von unserm Lan Ruͤppell, eine große Sendung Naturalien, Abyssinien, im besten Zustande hier angekommen.

April. „Es sind uns“, erzählt der Rhein— den Versuch, den Dr. Wirth gewaltsam zu be. Homburg und

andererseits

ahrend unser rung unseres

lbst in Verhandlun prechen wiederho von den Neuchate so wollen wir als glu eben, welches seit mehr als eine „den Wohlstand und die

dischen Territorial⸗

dsmann Herrn Dr. hauptsaͤchlich Soll also der er ganz eigenthuͤmliche en, so kann dies nur geschehen, chten Propositionen hören wird, ein thaͤ⸗ werden auch alle Klagen a wärtigen Monarchen verursacht. elegenheiten keinen Einfluß d man wird uns ferner nicht den Vocwnrf machen, durch welches der Einfluß des Auslandes chweizer Confdderation geltend machen Argwohns, freund⸗ itigen In⸗

lung herporgeh indem wir die; hrung bringen. Mitglied des

Speyer, 2 e, . freien, mehrere Nachrichten aus Zweibruͤcken, Kaiserslautern zugekommen, welche wir, in so fern die mit einander üͤbereinstimmen, unsern Lesern mittheilen wellen. Es war am 22. April, Abends 11 Uhr, als Dr. Wirth in einer Kutsche, begleitet von dem Gendarmerie-Lieutenant Neu mann und einem Brigadier, von Zweibruͤcken abfuhr, um in das Central-Gefaͤngniß nach Kaiserslautern, zur Absitzung ei. ner ihm zuerkannten zweijährigen Zuchth Wie es scheint, wurde das Amts-Geheimniß von denn, als die Kutsche, der Racht, eine Stunde diesseits Homburg, an dem sogenannten Bruchhof anlangte, sprang auf einmal ein Individuum hinten auf die Kutsche, stol in dieselbe ab, wodurch Dr. Wirth in och die Kugel beim Durchfahren durch Wagens, wie naturlich, ihre Kraft ver. loren hatte, so wurde der Getroffene nur „stark blau davon ge⸗ Br. Wirth soll nun dabei gegen Hrn : „Diese Kugel war fuͤr Sie bestimmt, Herr Kaum war dieser Schuß gefallen, so griff, wie die erdorbener Kandidat der Theologie aus Zwei den Pferden in die Zuͤgel, und fucht⸗ hen derselben die Kutsche zum Fall zu brim ( r Neumann augen. mit dem Sä,. In demselben Augenblick hatte auch die Kutsche mit der Drohung an Dr. Wirth, verlassen, ihn zusammenschießen wuͤrde. Gendarmen sahen sich nun von einer Rotte von circa 1 Individuen mit Flintenschuͤssen begruͤßt, wovon einer Herrn Neumann i letzen; zwei Schuͤsse flogen dem und fuͤnf durch den Mantel. durchloͤchert, Hr. Neumann,

Bundes zu seyn, fer- Verbindung mit einem aus Wir werden dann auf die Bundes-Ang hr haben, un das Werkze sich in den;

ug zu seyn, Beschluͤssen der S mehr werden dann an die Stelle des ehungen treten, wel ruhen, und die Gefuͤhle der Eint en von Neuem erwachen lung, die Neuchatel ei zu einem Mißbehagen unter moralisches Interesse erblicken. Wiederherstellung unseres mwir bei dem Schritte, den wir zu thun denn wir bezwecken keinesweges, liere, welche derselben aus ih— Diese Vortheile bestehen eines Territoriums, Kriegszeiten Der erste dieser Vortheile wird der den, daß das Neuchateler Territorium ilitaͤt nicht ausgeschlossen s den Anord⸗

che auf einem gegense racht und des Wohlwol⸗ Aufhebung der zweideu⸗ nimmt, und in der Fortraͤumung den Bundes-Gliedern muß Ein anderes guten Vernehmens zur Ton— beabsichti⸗

ausstrafe, abgeliefert zu werden. irgend einem treul gegen 1 Uhr in

osen Diener verletzt; der Ursachen

und feuerte ein Pw. den Ruͤcken ga tion haber icht vor Augen, materiellen Vortheile ver

t Neuchatel erwachsen.

troffen wurde. Da jedoch

en hinteren Thei Schweiz die den hinteren Theil des ö , ö . Neumann gen in der Huͤlfe, die

Bunde leisten dadurch garantirt wer von den Graͤnzen der wird: die anderen Vort nungen erfol

ßert haben:

Schweizer Neutr heile werden nothwendig au z Bundes und unsereè eigene Wohlfahrt der Industrie und der Schweizer auf unserm n wir die Wohlthaten der Frei— ln aufeecht zu erhalten, Landes erhohen, indem sie am Tage zu der von uns gemachten ererseits duͤrfen nicht in erther Vortheil ent⸗ Repraͤsentanten zu haben; allein dieser Verhaͤltniß zu un— Argwohns und Mißtrauens r von dem Vertrauen, der Freund⸗ Mit ⸗Staaten

Sage geht, ein v Namens Kurz, durch rasches Umdre gen, was ihm jedoch nicht gelang, da Her blicklich aus dem Wagen sprang und den Frevler bel uͤber den Arm hieb. der Brigadier krank und

gen, welche de die Verhaͤltnisse des Handels, c, so wie die Niederlassung fft/ B wisse atzen, um nicht? Wohlfahrt unseres Es scheint also klar

der Durchfuh Grund und Boden betri heit zu gut zu schaͤr die durchaus nur die die der Priv liegen, daß Proposition n Abrede stellen, indem wir fortan aufhdren we er Staaten Sitz und Stimme sehr fuͤr uns, sobald das

eute begruͤnden. der Bund durch die Annahme ur gewinnen kann. daß uns dadurch ein schaͤtzen ohne den rden, unter den Brigadier durch den Tschak— Auch des Lieutenants Mantel

der Schweiz Vortheil war keiner serem Sou wurde, denn nur so lange wi und dem Wohlwollen

verain ein Gegenstand des

am rechten Arm verwundet, faßte den Saͤbel mit der linken Hand, versetzte dem Kandidaten Kurz noch einen Hieb in die Seite und einen andern den Anstrengungen der beiden Braven, wovon einer, wie eitung sehr nav sagt, „sich zur Wehr oͤrderbande in die Flucht fuhr man nun mit dem einen Pferdt weiter; indeß dauerte es nicht lange, so geschah, von einem n, welche jedoch gluͤck. re es dieser zweiten len, weil das

und ebenfalls

Berathun⸗ Schweizer Volkes unserem Schritte leitet, ist klar, Wichtigkeit des

iber den Kopf, und es —ᷓ , .

wir haben sie mit al— Hegenstandes zu ver— Ruͤckhalt sind wir verfahren und leben daß unsere Mit-Staaten in Ruͤcksicht auf Wenn sie, wie wir dies nicht anders isrige wuͤnschen

die uns be ler Offenheit und ohne die hehlen, dargelegt. der sicheren Hoffnung, uns eben so handelt ben mögen, das Wohl der Schweiz und das ut so muß unser Vorschlag ihre Zustimmung erhalten. Die im Monat September 1833 vom großen Rath gegebenen eisen deutlich genug, daß die Diskussion uͤber unsere häͤltnisse nothwendig ist, und berechtigen uns zu dem wie wir, die Unmdglichkeit ein— ande langer noch zu beharren.

die Neue Speierer 3 setzen wollte,“ die schnell es gehen konnte, herab, ein zweiter Angriff mit Flintenschuͤsser und bezwecken, licher Weise Niemand trafen; ohuehin wa Bande nicht leicht gelungen, den Wagen einzuho eine Pferd durch das Schießen durch einen Streifschuß beruͤhrt,

struetio nen bew scheu gemacht, Foͤderativ⸗

in gestrecktem Gallopp davon zie eben so gut,

r (Koiltverneur, vo Re§5snel Sch wenz. ö Se. Majestat der Konig haben

und zu 8 Jahren Gefaͤng theilten Kern und Mentha zu begnabigen geruht Constitutionnel enthalt folgendes (auch be n veroͤffentliches) Schreibe Neuchatel an die verschiedenen Kantone odificirung der bisherigen Foöͤderg

den 9. April 1834 Neuchatel, 265. April.

die beiden vom Kriegs⸗-Gericht zu giebt, liest man

nißstrafe verur

Der hiesige reits von anderen Schweizer Blaͤtter der Regierung zu Schweiz in Bezug auf die M tiv⸗Verhaͤltnisse:

„Getreue und werthe Verbuͤndete, von dem in Kenntniß gesetzt, was wir unter dem demseloen erdffneten, und die souverainen Regierung tone werden, wie nicht zu bezweifeln st Gutachten abgeben.

9. gedenkt eine Reise nach im Sabiner Gebirge, zu machen, um das bekannte Benedikt lange Zeit gelebt

19. April. Subiaco, Kloster S. Benedetto, wo der heil. wFvesuchen; es wurde schon in fruͤheren Zeiten häufig von den Päpsten zum Ziele einer

Die Verfüche der Paͤpstlichen Regierung, im ganzen Staate Ein Gewicht und Maß einzuführen, haben nun seit laͤnger als einem Jahre zu keinem Resultate gefuͤhrt in den Provinzen auch den besten Willen haben, so stoßen sie uberall auf ein Haupt-Hinderniß: das Geld fehlt, und man will den Einwohnern keine Ausgaben machen, welche am Ende doch als eine Abgabe betrachtet werden. standes muß einer besseren Zukunft uͤberlassen bleiben, wenn nicht noch vorher die Vorschlaͤge einer Gesellschaft angenommen werden, die sich erboten hat, unter Bedingungen, die nicht druͤk⸗ kend seyn sollen, dieses Geschaͤft zu uͤbernehmen. ministration hat diese Verschiedenheit manche Unannehmlichkeiten, und sie hat schon in früheren Jahren Versuche gemacht, die aber wegen der entgegensteheaden Privat-Interessen nicht durch— Man hat in Bologna und den Dele— gationen anderes Gewicht und Maß, als in der Mark Ankona, ß wieder von diesen beiden abweicht. Perugia hat Maß und Gewicht mit Toskana gemein. Die Regierung hat einem Manne, der sich bei mehreren Gelegenheiten als treuen Anhaͤnger der Paͤpstlichen Regierung (Papalino) bewiesen hat, das Recht ertheilt, auf dem hiesigen Fruchtmarkte alle Koͤrbe, die zu diesem Geschaͤfte noͤthig sind, gegen eine gewisse Miethe zu liefern. pflichtung, den Platz rein zu halten und dafuͤr zu sorgen, daß Diese Gunstbezeugung hat un— ter der dort verkehrenden Menschen-Klasse manches Murren er⸗ regt; doch sind sie zufrieden, daß Einer aus ihrer Mitte und kein Reicher zu dem Posten gekommen ist.

Gestern starb hier der durch eigene Schriften und Uebersez— zungen im Fache der Heilkunst bekannte Dr. Robbi aus Leipzig nach einjaͤhrigem Leiden an einer Brustkrankheit. j

Neapel, 18. April.

Wallfahrt gewaͤhlt.

Der ,, hat Euch 26sten v. M u Wenn die Beamten eht, ünverzuͤglich über dis

Obgleich die Beweggruͤnd⸗ ten, Euch eben so genügen;

Die Abhuͤlfe dieses Uebel—

Neuem ausei tuͤrlichen Wunsch innersten Interessen beruͤ Außerdem liegt unserer Mit⸗Staaten lichen Blaͤtter nicht ver überzeugt seyen, daß nicht

Fuͤr die Ad—

den wir zu thun beschlossen haben gessrt werden onen, Mehrzahl unter Euch, der Ansich Bunde nicht lange mehr ohne Gefat; so sind wir doch gleichwo!⸗ daß auch unser kur; dasselbe auch gestalten mag Wohlwollens nich

Verein mit der t sind, daß unst gegenwaͤrtiges füͤr die Ruhe der von dem lebhaftesten Wunsche dur ges Verhaͤltniß wie sich Auspielen der Freundschaf ermangeln moöoͤge. umstdͤßliche Wahrheit, Union beruht, einer Union, und Uebereinkunft herbeigefuͤhrt ist, Gemeinschaft unserer wesentli der gegruͤndet ist jedoch guch der Schweizer theilt, als eines monarchischen, unterworfenen tion von Republiken durchaus

Verhaͤltniß zum so wie das Roͤmische Schweiz bestehen kann, chdrungen,

t und des gegenseitigen eine, von allen Schweizern anerkannte, u cht des Bundes lediglich in d die nicht bloß aͤußerlich durch sondern in der volligen inner Interessen besteht. die Ueberzeugung, welche die Major daß die doppelte Stellung Neug dem Sceepter eines auswaͤrtigt

daß die Ma Er hat dagegen die Ver—

keine Zaͤnkereien dort vorfallen.

und fruͤh J Verwirrung Stellung Bestand he

zweideutig betruͤbende So lange diese doppelte die Eintracht in der Schweiz zu befe wird stets zum Vorwand fur neue Bew d der Zankapfel seyn, den man mitten aten wirft, um Trennung und Ve Doppel-Stellung wird imme; Ist es mit!)

herbeiführen kann. wird es unmöglich seyn, Unsere politische Existenz dienen; sie wir traͤchtig verbundenen Sta wirrung hervorzuru fort von Neueni Mißtrauen und nicht wuͤnschenswerth, daß man allemal aus dem Wege schaffe? giebt es nur zwei Mittel in auf seine Oberhoheits⸗ selbst, mit Aufhebung Republik und bloß als muß in; Gegentheil seine als thaͤtiges Mitglied des

Hypothesen,

gung brachte,

z . Durch ein Koͤnigl. Dekret ist ein neues Regulativ sur die diesseitigen Konsuln im Auslande fest— In den ersten Artikeln dieses Regulativs heißt es ut Unsere Konsuln erster und zweiter Klasse, so wie der Vice⸗-Konsul in Bona, sollen auf den Vorschlag Un— seres Ministers der auswärtigen Angelegenheiten einzig und allein unter Unsern Koͤnigl. Unterthanen gewählt werden. Die— selben muͤssen das 25ste Lebensjahr zuruͤckgelegt haben. vorerwähnten Konsuln duͤrfen weder direkt noch indirekt ein Behufs spaͤterer Ernennung zu den vakant werdenden Konsulaten, sollen mehrere junge Leute,

u bestehen haben, einen vorbereiten— den Unterricht in den nöthigen Wissenschaften erhalten und, nach dem Beispiele der diplomatischen Alumnen, zu Konsular— hatte, ihn so verrathen und verlassen wuͤrde! Nun ist die Sache

gesetzt worden. 1 ; es unter Anderem: fen, denn unsere D Unwillen erregen. die Ursache der Zwietrach ein- fi Um aber zu diesem Ziele zu g Entweder muß unt Rechte verzichten und Neuchatf rchischen Verfassung Kanton konstituiren; o schaft als Schweizer⸗Kanto Von diesen 4 n in Ant

und Wege. seiner mona Handels⸗-Geschäͤft betreiben, Schweizer⸗ der dassel⸗

die ein doppeltes Examen

Bundes aufgeben. tive bereits der Kanton Luzer sist jedoch nur die zweite ausführbar. Der

deren Alterna

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Alumnen ernannt werden, die sodann vorzugsweise zu den erle⸗ digten Posten gelangen.

Spanien.

Madrid, 19. April. Folgendes ist das Wesentlichste aus dem (gestern unter den neuesten Nachrichten erwähnten von der hiesigen Hof⸗-Zeitung mitgetheilten Bericht, den der Briga— dier San Juaneng aus Guarda in Portugal unterm Utzten d. an den General Rodil erstattet hat: „Ich hatte alle Maßregeln getroffen, um im Fall des Widerstandes mit Gewalt in die Stadt einzudringen. Ich fand jedoch kein Hinderniß, obgleich die wich— tigsten Anhöhen und die Mauern des Schlosses mit Schildwa— chen der Portugiesischen Garnison besetzt waren, Da ich also sah, daß ich nichts zu fuͤrchten hatte, so ruͤckte ich ohne Weiteres ein. Die Infanterie folgte mir eine halbe Stunde spaͤter. Ich fand keine don Dom Miguels Behoͤrden mehr vor; alle hatten die Flucht ergriffen, selbst der Bischof. Ich suchte auf der Stelle Nachrichten uͤber den Praͤtendenten und seine Gefolge einzuzie—⸗ hen, und ich horte, daß der Praͤtendant gestern Abend um 7 Uhr in großer Eil in der Stadt angekommen war; er hatte den Tag mit Zu⸗ ruͤstungen zu seiner heutigen Abreise hingebracht, und als er erfuhr, daß ich um 8'Uhr Abends zu Pincio angelangt sey, machte er sich augenblicklich mit seiner Familie zu Fuß nach Castello⸗ Branco auf den Weg. Einige Reiter folgten ihm, und sein aus 506 Mann, worunter 80 zu Pferde, bestehender Anhang vereinigte sich mit ihm um 3 Uhr Morgens, Um 11 Uhr schlugen die Wagen mit all seinem Gepaͤck dieselbe Richtung ein. Der Cha⸗ rakter der Personen, die ich hieruͤber befragte, ließ mich an der Wahrheit der Aussage nicht zweifeln, und ich befahl daher der Schwadron der Königin, den Wagen nachzusetzen; dies geschah um 5 Uhr Abends, nachdem ich dem Befehlshaber die noͤthigen Instructionen ertheilt hatte. Bis jetzt haben wir drei Kutschen des Praäͤtendenten, 3 Packwagen, ? Druckereien, einen Theil von einer sehr interessanten Korrespondenz erbeutet; letztere üͤbersende ich Ihnen; Sie werden darin einige Briefe des Ex-Generals Moreno finden, die von den verbre⸗ cherischen Plaͤnen desselben eine Vorstellung geben; außer— dem fiel uns noch eine Menge der Familie des Praͤtenden⸗ ten und dem Bischofe von‘ Leon zugehoͤriges Gepäck in die Haͤnde. Da ich dies Alles aver selbst noch nicht gesehen habe, so kann ich Ihnen keine genaue Beschreibung davon machen. Ich theile Ihnen nur ein Verzeichniß von verschiedenen auf⸗ gefundenen Gegenstaͤnden mit; darunter befinden sich drei fuͤr Silbergeschirr bestimmte Koffer, deren Inhalt aber schon von den Soldaten des Praͤtendenten selbst gestohlen worden warz sie hatten eine Strecke Weges wieder zuruͤckgemacht, um diesen Dieb— stahl zu begehen. Ihr Benehmen gegen ihren eigenen Herrn beweist, wie fehr die Anhaͤnger des Praͤtendenten nach Plwunde— rung duͤrsten. Unter den gefundenen Dokumenten sind auch ei⸗ nige Briefe von der Gemahlin des Don Carlos, welche die Prin— zessin wahrend ihrer letzten Trennung von einander an ihn schrieb; ste zeugen von den Schrecken und der Verwirrung, die in den letzen Tagen in dieser Familie geherrscht haben müssen. Wenn morgen fruͤh die Schwadron der Koͤnigin nicht zuruͤckgekehrt ist, so werde ich auf derselben Straße die Elite⸗ Tompagnicen des Castilischen Regiments abfertigen und bis zum Empfang naͤherer Instructionen von Seiten Ewr. Excellenz hier verbleiben. Denn außerdem, daß ich das Einruͤcken einer Bri⸗ gade uͤber los Alfogures erwarte, um den Weg von dieser Stadt nach Castello-Branco abzuschneiden, wie Sie es mir in Ihrem Bericht angedeutet haben, gedenke ich auch, alles aufgefangene Gepäck von hier nach Ciudad Rodrigo abzuschicken. Ich muß Ew. Excellenz benachrichtigen, daß ich die Gegenstaͤnde, uber die kein Inventäarium aufgenommen werden konnte, mit meinem Petschaft werde versiegeln lassen, denn es wuͤrde zu viel Zeit erfordern, das ganze Gepäck zu untersuchen.“

Unter den Nachrichten, die das Journal des Deé⸗

bats in seinem neuesten Blntte aus Madrid vom 19, April

(außer dem gestern Mitgetheilten) noch Folgen— des: „Andere offizielle Berichte, außer dem uͤber die Affaire von Guarda, hat man nicht uͤber die Expedition nach Portugal. Doch heißt es, daß es zu einem Gefecht zwischen den Migue— listen und einem Spanischen Corps gekommen sey, in dem sich vorzüglich das Regiment der Provinz Valladolid ausgezeichnet habe. Bis jetzt hatten die Portugiesischen Detaschements an der Graͤnze die Spanier in ihren Unternehmungen nicht gestoͤrt; aber die Expedition des Ober-Generals Rodil wird einen ernst, hafteren Charakter haben, als die fruheren, und Dom Miguel inöͤchte wohl schon daran gedacht haben, ihr einigen Widerstand entgegenzusetzen.“

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Kahira, 5. Maͤrz. (Allgemeine Zeitung.! Ich habe Sie seit geraumer Zeit ohne Nachrichten von mir gelassen, weil ich wenig bemerkenswerthe mitzutheilen hatte. Seit meiner Ruͤckkehr aus Syrien hat sich hier nichts Interessantes zugetra— gen, Alles geht seinen gewoͤhnlichen, schleppenden Gang; die Kaufleute klagen wie fruͤher, und so viel ich verstehe, immer mit mehr Grund uͤber die Abnahme des Handels und die stets wachsenden Bedruͤckungen von Seiten der Regierung; die armen Einwohner erliegen unter den ungeheuren Erpressungen, und durch die fortwährenden Rekrutirungen wird das Land immer mehr entvölkert; kurz, es sieht in diesem Lande sehr traurig aus. Die Aerndten aller Arten von Landes-Produkten werden jah lich gerin— ger; mehrere sind gaͤnzlich aus dem Handel verschwunden, weil man dem Ackerbau zu viel Hande entrissen hat; die Einkuͤnfte der Regierung nehmen folglich ab, und es wird ihr unmoͤglich, ihre ungeheuren Ausgaben zu bestreiten. Ihre Finanzen sind gaͤnz— lich erschoͤpft, und es kann nicht lange so fortgehen; Mehmed Alt ist ein zu hellsehender Fuͤrst, um nicht bald energische Maßregeln zu ergreifen, seinem Lande wieder aufzuhelfen. Uebrigens befindet sich derselbe seit geraumer Zeit hier, mehrere der in Alexandrien residirenden Europäischen Konsuln haben ihn hierher begleitet; nun schicken sie sich zur Ruͤckkehr an, der Pascha selbst wird sich zu Anfang naͤchsten Monats nach Alexan— drien begeben. Die Franzoͤsischen und Englischen Konsuln haben dem Pascha vor einiger Zeit Reclamationen wegen der Angelegenheiten Kandiens gemacht, worauf er sogleich seinem dortigen Statthalter Befehl gegeben haben soll, die Verwiesenen zuruͤckzurufen und ihnen ihr confiseirtes Eigenthum zuruͤckzustel⸗ len. Man ist hier allgemein der Meinung, daß, wenn jene bei⸗ den Konsuln gleich anfaͤnglich bei Ausbruch der Unruhen in Kan⸗ dien dem Pascha energische Vorstellungen gemacht haͤtten, da ihnen die Befehle, die er Osman Pascha gegeben, gewiß nicht unbekannt geblieben, der blutigen Katastrophe vorgebeugt worden ware. Die Nachricht von der Flucht Osman Nurradin Pascha's hatte Anfangs einen unangenehmen Eindruck auf den Vice⸗Koͤnig gemacht, wie konnte er auch erwarten, daß ein Mann, den er zu einem so hohen Range erhoben, dem er sein ganzes Zutrauen geschenkt

ganz vergessen, oder scheint es wenigstens. Ganz unerwarter faßte der Pascha vor Kurzem den Entschluß, keine Polen mehr in seiner Armee anzustellen, ja ihnen das Landen in Alexan— drien nicht zu erlauben und die bereits in Aegypten befindlichen zu entfernen. Man glaubt, der Pascha habe diese Maßregel auf die Nachricht, daß 00 Polen aus Frankreich ankommen sollten, getroffen. General Tembinski nahm in Folge dessen seinen Abschied, entsagte dem ihm noch ukommenden Gehalt, und reiste nach Alexandrien ab, um nach 5

ren. Der Pascha hat befohlen, jedem Polnischen Offizier 1500 hiesige Piaster (100 Franken) zu seiner Ruͤckreise auszuzahlen. Ibrahim Pascha, welcher aus Syrien erwartet war, kommt vor der Hand nicht, seine Hieherkunft ist auf unbestimmte Zeit ver⸗ schoben; seine Gegenwart in Syrien scheint unumgaͤnglich noth⸗ wendig, da die Einwohner nichts weniger als zufrieden mit der neuen? Regierung sind. In Aleppo wurde vor einiger Zeit eine Verschwoͤrung entdeckt, welche die Hinrichtung von ungefaͤhr 20 Personen zur Folge hatte.

rankreich zuruͤckzukeh⸗

. Berlin, 4. Mai. In der gestrigen Sitzung der geogra—

phischen Gesellschaft trug der zeitige Direktor derselben, Herr Professor Ritter, den Jahres-Bericht uͤber die Leistungen, die Thaͤtigkeit und die Veranderungen der Gesellschaft vor. Herr Major Blesson las uͤber das eigenthuͤmliche Verschwinden und Wiedererscheinen der Maas oberhalb Neuschateau. err Pro⸗ fessor Walter gab einen Bericht uͤber Froͤbel und Heer's geo—⸗ graphisches Journal, wozu Herr Geheime Rath Dr. Lichten; stein mehrere Bemerkungen machte, und dann einen Bericht üͤber v. Siebolds bedeutende Schätze zur. Kenntniß von Japan, welche derselbe an Ort und Stelle gesammelt hat, erstattete. Herr Professor Zeune uͤberreichte sein Werkchen: der Seeboden um Europa, 1stes Bruchstuͤck, und von dem Herrn Verfasser war eingegangen: Handbuch der Geographie von C. v. Buͤlow, welche Geschenke mit Dank empfangen wurden. Mehrere neu erschienene Karten wurden zur Ansicht vorgelegt.

Im Laufe des verflossenen Jahres sind im Regierungs⸗

Bezirk Magdeburg 76,881 wilde und 90,80 veredelte Obst⸗ baum ⸗Staͤrame angepflanzt, und außerdem 46,083 wilde Stamme veredelt worden. Am meisten hat sich bei diesen Baum-Pflanzungen der zweite Jerichowsche Kreis ausgezeich⸗ net, in welchem allein 600,000 wilde und 6000 veredelte Stämme angepflanzt wurden.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Zeit.

S. 499, Sp. 3, 3. 9 sind hinter „Ereignisse“ die Worte; „erlittenen Verluste“ einzuschalten, S. 501, Sp. 2, 3. 3 v. u. statt „erkannten“ l. „verkannten“.

Haupt⸗-Momente

neuerer Finanz⸗ und Polizei-Gesetzgebung des Auslandes, so

weit selbige den Handel betrifft. VIII.

Berlin, 30. April 1831.

Großbrittannien. Daß unter der gegenwärtigen Verwaltt

Bedeutendes geschehe für die Brittischen Finanzen, mag selbst von Gegnern nicht in Abrede gestellt werden. Wenigstens ist es Thatsache, daß die Ausgaben sich vermindern, obgleich man für kostbare See⸗ rüstungen, wie für den Ankanf kostbarer Kunstschatze Geld übrig har: jene Verminderung hat unter dem jetzigen Ministerium, zusolge amt— licher dem Unterhause vorgelegter Nachweisung, 1,322,000 Liv. Sterl. (beinahe 10 Yeils., Thaler) betragen. Eben so sehr aber ist es Thar— sache, daß die Einnahme sich vergrößert, obglei Zweige ganz aufgegeben, bei anderen die Tarife ermäßigt In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres selben Zeitraum des vorigen Jahres, allein unter den Rubriken Zölle, Accise und Stempel, ein Einnahme-Plus von überhaupt 36,000 Liv. Sterl. stattgefunden.

ch manche Einkemmen orden sind. gegen den⸗

V es hat

Frankreich. Daß sich hier die Staa s-Ausgabe mindere, läßt

sich wohl kaum behaupten: doch scheint die Einnahme auch Hier m Steigen zu seyn: wenigstens haben die Abschlüsse der indirekten Srenern

für s erste Guartal d. J. gegen dasselbe Quartal von. 1832 einen Ueber— schuß von 927,000 und gegen dasselbe von 1833 einen Ueberschuß von S063, 000 Fr. ergeben.

Bei der neuesten Ministerial-Organisation sind die Atiridutionen

des Handels⸗M inisterinms, durch Königl. Ordonnanz vom 6. April 2.

ke: 13 *

Veröffentlichung statistischer Dokumente über

Instruetion dller Forderungen und Neclamationen, welche, die

1 Anwendung der Zoll-Gesetze, oder die Protection des Französischen c . Y z ö

Raths-Kammern für Künste und Manufakturen:

Entwerfung und Handhabung der Reglements für Gewerb— treibende;

Ertheilung von Erfindungs-Patenten;

Approbation und Statutirung der ansnymen Gesellschaften, der

Assekuranz Compagnieen und der Sparkassen;

Anlage von Messen und Märkten;

Polizei der Lebensmittel; Aufstellung der Listen von Handels Notablen; Ernennung von Wechsel-Agenten und Mäklern (mit Aus nahme der Wechsel-⸗Agenten zu Paris, welche beim Ressort des Finanz⸗-Ministeriums verbleiben);

Organisation und Zusammensetzung der Raths-Kammern der Gewerb⸗Verständigen;

Verwaltung der Maaße und Gewichte;

Konfervatorien und Schulen für Künste und Gewerbe:

Schafereien, Thierarznei-Schulen:

Königliche Gestüte;

Vertheilung der Aufmunterungen für Handel, Gewerbe und Ackerbau; ö

Liquidation von Fischerei-Prämien;

Kolonisten-unterstützung; ;

Unterstützungen für Abgebrannte und Hagel-Beschädigte;

Quarantaine⸗ Sachen: ö

Fade Anstalten; Organisation und Vorsitz des höchsten Handels⸗ Raths, der Spezial-Raths-Kollegien des Handels, des Ackerbaues und der Manufakturen, und des Ober⸗Sanitäts⸗Raths.

Die durch Verordnung vom 25. Oktober 1815 bestimmten For

malitäten und Fristen beim Woll Transit, als überflüssig geworden durch die seitdem stattgefundene Einrichtung von Entrepots im In⸗ nern, sollen vom J. Juli d. Ir ab wieder wegfallen.

Von der Douanen-Administrgtion ist eine neue Plombirungs—

Methede fur Zucker und Tabacks Fässer augeordnetz von welcher man Sicherheit genug hofft, um der bisherigen Nochwendigkeit vollständiger Verification des Inhalts solcher Fässer künftig überhoben zu seyn. Eine Beschreibung der neuen Methode enthält das Journal du Commerce Nr. 5796.

Das Projekt des neuen Zoll-Gesetzes steckt noch unerledigt in den

Bürcaur der Deputirten-⸗Kammer, Inmittelst ist die öffentliche M .i—⸗ nung demselben keinesweges günstiger geworden. „Die Ersch einung dieses Entwurfs“ sagt der Handelsstand von Havre in einer Adresse