1834 / 126 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ger Anstrengung und einer Ausgabe von 160 Mill. Fr. Gesetzt aber auch, die Kolenisirung gelange im vollsten Maße, so wuͤrde jener Landstrich uns doch nie fuͤr unsere Opfer entschaͤdigen, nicht zu gedenken, daß bei einem Kriege ein Befehl der Engli⸗ schen Admiralitaͤt uns das Land verschließen konnte.“ Nachdem Herr von Sade bei dieser Gelegenheit noch an die Expedition Buonanartes nach Aegypten erinnert, die er die groͤßte Thorheit in der Geschichte der neueren Zeit nannte, schloß er mit

folgenden Worten: Man hat behauptet, daß Ludwig Philipp nicht ohne Schande, ja sogar nicht ohne Ge, fahr fuͤr seine Krone, eine von Karl X. unternommene

Eroberung wieder aufgeben koͤnne. Hierauf erwiedere ich aber bloß, daß von einer Schmach nur in dem Falle die Rede seyn koͤnnte, daß die fremden Machte die Aufgabe der Kolonie von uns verlangten. Dies ist aber gewiß nicht der Fall. Unter einem Tory⸗Ministerium konnte unsere Eroberung die Englaͤn— der mißtrauisch machen; jetzt aber ist das Interesse Englands zu eng mit dem unsrigen verknuͤpft, als daß diese Allianz unter eit⸗ len Vorwaͤnden gebrochen werden koͤnnte. Noch weniger haben wir die Einwendungen der uͤbrigen Maͤchte zu fuͤrchten. Alles, was ich versichern kann, ist, daß das Ausland unsere Truppen viel lieber an den Ufern des Massafran, als denen des Rheins oder der Mosel kampiren sieht.“ Herr Piscatory, der dem Grafen von Sade auf der Rednerbuͤhne folgte, suchte durch Zahlen zu beweisen, daß die Ausgaben fuͤr die Kolonie nicht so betrachtlich seyn wuͤrden, als man es glaube, sobald nur erst eine gute Verwaltung eingefuͤhrt worden. Ueber die Fruchtbarkeit des Bodens koͤnne nur eine Stimme seyn, und die Ebene von an, . wuͤrde sich ohne bedeutende Kosten urbar machen assen. In der heutigen Sitzung wurde die Berathung fortge— setzt. Der Graf Gastan von Larochefoucauld trat unbe⸗ dingt der Ansicht des Grafen von Sade bei. Der Graf De—⸗ laborde hielt dagegen die Austrocknung der Suͤmpfe fur eine Arbeit, zu der man fuͤglich die zur Eisenstrafe verurtheilten Ver⸗ brecher benutzen konnte, so wie er denn uͤberhaupt jeden Gedan⸗ ken an eine Verzichtleistung auf die Kolonie von der Hand wies. Am Schlusse seines Vortrages vertheidigte er noch die von Buonaparte unternommene Expedition nach Aegypten, die er, im Gegensatz zu der Behauptung des Grafen von Sade, als die schoͤnste militairische Unternehmung und den großartigsten Gedanken Napoleons bezeichnete. Herr Dupin beleuchtete zu— nächst den Zweck der von der vorigen Regierung angeordneten Expedition nach Algier; dieser sey kein anderer gewesen, als den Dey fuͤr einen dem Franzoͤsischen Konsul angethanen Schimpf zu zuͤchtigen, und zugleich der Seeraͤuberei ein Ende zu machen. Geiß habe Karl X. nicht daran gedacht, aus Algier eine Franzoͤsische Kolonie zu machen, und also habe auch die sez— zige Regierung bei der Entscheidung der Frage, ob dieser Landstrich zu behalten, oder wieder aufzugeben sey, bloß den eigenen Vortheil zu Rathe zu ziehen. Im Allgemeinen aͤu— ßerte der Redner sich in dem Sinne des Grafen von Sade, Indem er die Art und Weise, wie die dortigen Verwaltungs— Behörden von Anfang an gegen die Eingebornen aufgetreten, auf das strengste tadelte. „Was schlaͤgt man uns vor?“ aäͤußerte er, „wir sollen jahrlich 30 Mill. fuͤr die Besetzung von à Punk— ten an der Afrikanischen Kuͤste ausgeben. Wäre es nicht besser, wir benutzten dieses Geld fuͤr das eigene Land 7 In der Ebene von Metidjah will man Suͤmpfe austrocknen, und bei uns sind noch so viele Tausende von Hektaren Land urbar zu machen. Man will Straßen nach dem Berge Atlas anlegen, und die Budgets-Kommission verweigert 1 Mill, zur Unterhaltung unse⸗ rer Bruͤcken und Chausséen. Man will die Afrikanische Kuͤste befestigen, und unsere eigenen Festungen sind in schlechtem Zu⸗ stande. Man will die Hafen von Algier und Oran aus bessern, und einer unserer schoͤnsten Haͤfen, Cherbourg, ist wegen Mangels an Fonds noch immer Unvollendet. Ich hoffe, wir wer— den keinen Krieg bekommen; gewiß ist aber, daß der erste, der ausbricht, kein kleiner Eroberungskrieg seyn wird, daß vielmehr alle Mächte daran Theil nehmen werden,. Sollten uns alsdann die 30, 00 Mann, die jetzt in Algier stehen, hier in Frankreich nicht mehr noth thun? Waͤre es ein Seekrieg, so wuͤrde unsere Lolonie doppelt bedroht seyn; waͤre es ein Landkrieg, so wuͤrden

uns jene 30,9000 Mann nicht das mindeste nuͤtzen koͤnnen. In⸗

dessen giebt es abenteuerliche Menschen genug, die Algier als einen Sammelpunkt betrachten, von wo aus man nach Aegypten gelangen, mit dein Sohne des Vice⸗Koͤnigs gemeinschaftliche Sache machen, uͤber Antiochien nach Klein-Asien gelangen, und sich endlich an den Ufern des Bosporus befinden koͤnnte. (Herr Delaborde: „Napoleon hatte diesen Plan.“ Ja wohl; er scheiterte aber bei dem ersten Schritte. Es giebt noch andere Politiker, die der Meinung sind, daß Algier uns insofern schon von Nutzen sey, als es uns dereinst zum Austausch dienen konnte. Und mit wem denn? England wird uns doch gewiß nichts dafuͤr bieten; es hat Gibraltar, Malta, die Jonischen Inseln, und diese Besitzungen kosten ihm keine 30 Mill., keine Io, 600 Mann. M. H., wer uns sucht, der wird uns finden. Sollen wir einst zu den Waffen greifen, um unsere Rechte zu vertheidigen, so wird uns der Krieg nicht im Suͤden, sondern im Norden und Osten drohen; und welche Kontinental-Macht möchte uns wohl die kleinste Festung an der Mosel oder Maas gegen die Abtretung von Algier anbieten?...

lim mich endlich kurz zu fassen, verlange ich, daß die Ur— heber der in Algier begangenen Verbrechen und Gewaltthätigkeiten bestraft werden, damit wir zu den Eingebornen sagen koͤnnen: „„Wenn Euch Unrecht geschehen, so habt Ihr Genugthuung dafuͤr erhalten; erkennet hierin die Folgen Unserer Civilisa— tion.““ Was die Kolonisirung anbetrifft, so ist dies ein abge⸗ schmacktes Verlangen. Die Frage uͤber die Verzichtleistung ist aber nicht an der Tagesordnung. Bis zum 1. Januar 1836 haben wir die Verwaltungs⸗Fonds bewilligt; die Ausgaben muͤs⸗ sen jetzt moͤglichst beschraͤnkt werden; man muß auf die Mittel bedacht seyn, eine Behoͤrde , die der Lage des Landes am meisten zusagt, und den Augenblick moͤglichst beschleunigen, wo Frankreich von einer Last befreit werden koͤnnte, die es nicht mehr lange tragen kann und will.“ Nach Herrn Dupin ließen sich noch einige andere Redner uͤber den der Berathung vorliegenden Gegenstand vernehmen; unter diesen befand sich auch der Marschall Elausel. Derselbe begann damit, daß er die Verwaltungs-Behoͤrden von Algier ge— gen die mannigfachen Beschuldigungen, die von einigen Depu⸗ tirten gegen sie vorgebracht worden, in Schutz nahm. Er er⸗ klaͤrte, daß er namentlich seinerseits immer streng darauf gehal—⸗ ten habe, daß daß Privat-⸗Eigenthum respektirt werde. Die mei— sten Verheerungen, behauptete er, seyen von den Beduinen selbst angerichtet worden. Der Redner ließ sich darauf in eine Eroͤr— terung der Frage uͤber die Kolonisirung Algiers ein, die er mit großer Warme vertheidigte. Er verglich die Fruchtbarkeit zes“ Bodens mit derjenigen Castiliens. Estremaduras und Andalusiens; in der Ebene von Metidjah, meinte er,

tional⸗Garde uͤbertrggen wolle.

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512 wuͤrde man vorzuͤglich Baumwolle, Zucker und Indigo bauen konnen und aus diesen Erzeugnissen des Bodens

sofort ein ansehnliches Einkommen gewinnen. Die Behauptung, baß die Eingebornen sich zum Ackerbau nicht hergeben wuͤrden, wollte der Redner nicht gelten lassen; mehrere Araber, erzählte er, haͤtten gegen einen Tagelohn von 14 15 Sous bei verschie— denen Grundbesitzern gearbeitet, und diese waren mit ihren Lei— stungen immer sehr zufrieden gewesen; außer den Eingebornen aber koͤnne man gewiß auch auf eine zahlreiche Menge von Franzosen, Schotten, Schweizern und Deutschen rechnen, die, anstatt nach Amerika, kuͤnftig nach Algier auswandern wuͤrden, sobald sie nur erst wuͤßten, daß Frankreich sich der Kolonie nicht wieder! entäußern wolle. Der letzte Redner, der sich in dieser Sitzung vernehmen ließ, war Herr Viennet, der die Nothwendigkeit der Beibehaltung Algier's dar— zuthun sich bemuͤhte. Frankreich, meinte er, koͤnne Al⸗ gier eben so wenig aufgeben, als die Englaͤnder Malta oder Gibraltar, wenn die Besitzung auch noch so viel kosten sollte; eine Verzichtleistung auf die Kolonie wuͤrde der Juli-Revolution ur ewigen Schande gereichen, und ein Ministerium, das eine folche Feigheit beginge, wuͤrde des Landes unwuͤrdig seyn. Ueber den Anfang dieser Sitzung ist noch zu melden, daß der Oberst Paixhans uͤber die von dem Kriegs-Minister pro 1834 und 1835 verlangten Zuschuͤsse berichtete. Er erklaͤrte, daß die Kommission einmüthig dafür stimme, die noͤthigen Summen zu bewilligen, damit das Heer pro 1834 noch auf dem Fuße von 360,000 Mann belassen werden koͤnne; was dagegen das kuͤnftige Jahr betreffe, so sey sie der Meinung, daß, da der Kammer eine neue Zusammensetzung bevorstehe, man derselben nicht vorgreifen, son⸗ dern hoͤchstens uͤber das erste Semester des k. J. verfuͤgen duͤrfe; demnach schlage die Kommission vor, die von dem Kriegs⸗Minister verlangte Summe von uͤberhaupt 36,456, 0h0 Fr. um 14,512,000 Fr. zu ermäßigen, eine Proposition, der die Regierung be⸗ reits ihre Zustimmung ertheilt habe. Nach Herrn Paixhans bestieg Herr Gouin die Rednerbuͤhne, und legte den Kommis⸗ sions Bericht uͤber das Einnahme-Budget auf das Bureau des Praͤsidenten nieder.

Der Augenblick, wo die Wahl-Kollegien zusammentreten werden, ist noch nicht genau bestimmt, aber man weiß gewiß, daß die Koͤnigl. Verordnung zur Einberufung derselben gleich nach dem Schlusse der Session erscheinen wird. Das Ministerium hat berechnet, daß die Deputirten⸗-Kammer die Budgets bis zum 10. oder 15. Mai votirt haben, und daß die Pairs⸗Kammer in 10 Tagen damit zu Ende kommen werde. Auf diese Weise wuͤrde am 20. oder 25. Mai Alles beendigt seyn, und die Wahl— Kollegien koͤnnten dann gegen Ende des Juni zusammenberufen werden.

der saͤmmtlichen Werke des Herrn von Lamartine, mit Einschluß seiner beiden neuesten Dichtungen. Herr von Lamartine erhaͤlt dafuͤr eine Summe von mehr als 100,000 Fr.

Der Eourrier frangais meldet, die Regierung habe durch den Telegraphen die Nachricht erhalten, daß der General Quesada durch Zumalacarreguy überrumpelt und gezwungen worden sey, sich nach Pampelona zuruͤckzuziehen, nachdem er ei— nen Theil seines Geschuͤtzes verloren.

Paris, 30. April. Gestern fuͤhrte der Koͤnig in einem zweistuͤndigen Minister⸗Rathe den Vorsitz.

In der Pairs-Kammer erfolgte gestern die Wahl der großen Deputation, die dem Könige morgen den Gluͤckwunsch ßer Kammer zu seinem Namensfeste uͤberbringen soll. An der Tagesordnung waren darauf die Berathungen uͤber den Rech, nungs⸗Abschluß von 1831, der nach einer kurzen Debatte mit 83 gegen 11 Stimmen angenommen wurde. In der heutigen Siz— zung erfolgte zuvoͤrderst die Annahme des Gesetz⸗Entwurfs uͤber den Austausch des nicht appanagirten Theils des Palais-Royal gegen zwei Staats, Forsten mit g? gegen 8 Stimmen. Eben so ging der Gesetz⸗Entwurf uͤber die Einberufung der 8h, 0h0 Mann von der Klasse von 1833, nach einigen Semerkungen des Generals von Ambrugeac, der abermals auf die Nothwendigkeit einer guten Reserve hinwies, mit starker Stimmen-Mehrheit durch.

In der Deputirten⸗-Kammer wurden heute die Be— rathungen uͤber das Budget suͤr die Kolonie Algier fortgesetzt.

Das Journal du Eommer ce spricht von neuen Zwistigkei⸗ ten, die im Ministerium ausgebrochen waren. Es sagt in dieser Beziehung: „Der Kampf ist im Schoße des Ministeriums zwischen den Anhängern der alten Kaiserlichen Regierung und den! Doctrinairs, die sich, trotz der durch den Ruͤckzug des Her⸗ zogs von Broglie erlittenen Niederlage, noch nicht fuͤr geschla—⸗ gen halten, ausgebrochen, Die Einen, an deren Spitze Herr Thiers und der Marschall Soult stehen, mochten die militairi⸗ sche Monarchie, welche sich auf die materielle Gewalt der Bajon— nette stůtzt, wieder in Frankreich einfuͤhren. Die Indern im Gegentheil, mit Herrn Guizot an der Spitze, halten dieses Regierungs⸗System, welches, nach dem Ausdrucke des Journal des Débats, immer auf militairische Weise, mit dem Tambour voran und mit an⸗ gezuͤndeter Lunte vorwaͤrts schreitet, fuͤr durchaus abgenutzt. Daher die Zwistigkeiten zwischen der Buonapartischen Schule, welche durch die Polizei und die Bajonnette herrschen will, und der doctringiren Schule, welche einen regelmäßigen Staat, d. h. das Englische System mit der erblichen Aristokratie und einer bezahlten Geistlichkeit, verlangt; daher die Zwistigkeiten zwischen dem Marschall Soult, der kein Mittel scheut, um sich seine Ar— mee zu erhalten, und Herrn Humann, der sich weigert, dieser gewaltsamen Politik die Hand zu leihen, indem er sich auf die oͤkonomischen Gesinnungen der Deputirten-Kammer stuͤtzt; daher die Zwistigkeiten zwischen Hrn. Thiers, der sich Universal⸗ Faͤhigkeit genug zutraut, um den administrativen Despotismus der Kaiserl. Reglerung wieder herzustellen, und Hrn. Guizot, der sich bemuͤht, das Land zu den Bedingungen zuruͤckzufuͤhren, die, seiner Meinung nach, einer Repraͤsentativ⸗Regierung unum— gänglich noͤthig sind. Aber besonders ist zwischen den beiden Letzteren in dieseimn Augenblicke der Krieg sehr lebhaft: die Her— ren Thiers und Guizot streiten sich, wer von ihnen die Wahlen leiten soll.“

Der Messager hatte gemeldet, daß das Ministerium den Plan wegen Befestigung der Hauptstadt wieder aufnehmen und, um denselben populairer zu machen, dessen Ausfuͤhrung der Na— Der General Jacqueminot hat jetzt ein Schreiben in die hiesigen Blaͤtter einruͤcken lassen, worin er dieser Behauptung auf das bestimmteste widerspricht.

Bei Gelegenheit einer Mittheilung des Herrn Guizot in der Deputirten-⸗Kammer uͤber die Unruhen in Lyon sagte der Minister bekanntlich, es seyen die unnachsichtigsten Befehle ge— geben worden. Ein hiesiges Blatt will jetzt wissen, die am 41. Nachmittags an den General Aymar abgesandte telegraphische Depesche habe folgendermaßen gelautet: „Werfen Sie, wenn es seyn muß, Lyon in den Rhone, aber halten Sie sich darin.“

Die uͤbliche Illumination wird am 1. Mai, als am Ge⸗

Der Buchhaͤndler Gosselin veranstaltet eine neue Auflage

wollen. Polttisch wäre es dabei, wenn der Hof es sich zur Re— gel machte, jedes Jahr einige Mongte in Dublin zu verweilen denn dies's wuͤrde den Hauptgrund der Aufloͤser (Repealers). daß die Abwesenheit eines National-Parlamentes die vornehmen Leute aus dem Lande zieht, groͤßtentheils vernichten, da die An⸗ lung merkwuͤrdiger handschriftlicher Briefe statt. Ein Schreiben wesenheit des Koͤnigs nicht nur die Irlaͤndische, sondern selbst der Gabriele von Estrées wurde fuͤr 410 Fr. verkauft, ein an einen großen Theil der Englischen und Schottischen vornehmen deres von Jean Lafontaine fuͤr 400 Fr. und eins von Montaigne Welt fuͤr die Zeit nach Dublin bringen, und wenigstens jener fuͤr 00 Fr. Das letztere war vom Jahre 1588 datirt und be- Stadt von bedeutendem Nutzen seyn wuͤrde. Alle andere Kla— tand aus ungefähr Ih Zeilen. gen sind durchaus ungegruͤndet; denn Irland erhaͤlt im Par— Herr Parquette, Capitain des 7ten leichten Regiments, der lamente mehr als seinen gebuͤhrenden Antheil Aufmerk— das Bataillon befehligte, welches am 5. April beordert wurde, samkeil, und wie ungerecht guch die erste Eroberung die Räumung des Hofes des Justiz,Palastes zu Lvon zu bet, und späͤtere Behandlung, des Landes gewesen seyn maß, ken, erschien am 24 April vor dem Kriegsgerichte der 7ten so ist es besonders in den letzt'n zehn Jahren, man mochte sa⸗ litair⸗Division. Die Anklage lautete dahin, er habe: 1) auf gen, eher wie ein verzogenes Kind, als wie eine eroberte Pro— Befehl der Meuterer die Soldaten das Basonnet abnehmen vinz behandelt worden. Es hat alle die Vortheile, welche der sassen' und geduldet, daß letztere mit den Insurgenten verkehrt reiche Britische Markt einem Lande nur immer gewähren kann hätten; Y habe er einem Brigadier der Gendarmerie, der unter und ist dabei außerst leicht besteuert. Die katholischen Bewoh⸗ den Augen der Truppen mißhandelt worden, keinen Beistan, aer sind sowohl gesetzlich als fattisch den Protestanten gleich ge— geleistet; 3) habe er seinen Posten ohne Befehl verlassen. Durch z

stellt, und wenn der Reichthum der bischoͤflichen Kirche noch

die Debatten ergab sich aber die Grundlosigkeit dieser Beschuldi, immer mit der Armuth der katholischen einen unangenehmen Ge—

gungen, so daß Herr Parquette einstimmig freigesprochen wurde gensatz bildet, so ist doch bereits vieles, was die Erhebung der Die Lyoner Zeitungen ent z

gen halten ein Schreiben des Hrn. Einkuͤnfte derselben betrifft, auf einen billigeren Fuß gestellt, und Adolph Périer, worin dieser sagt, daß sein Haus in seiner Ah, :

die Katholiken duͤrfen hoffen, auch ohne Auflöͤsung der üÜnion wesenheit der zu Gunsten der verwundeten Soldaten eroͤffnete manches, was ihnen daran mißfallen mag, beseitigt zu sehen. Subscription init einer Summe von 2009 Fr. beigetreten se. Der schlagendste Beweis aber fuͤr die Vortheile der Union fuͤr Sbgleich er diesen Akt an sich nicht mißbillige, so fühle er sch Irland liegt darin, daß, seitdem sie stattgefunden, nicht nur die doch verpflichtet, zu erklaͤren, daß er sofort eine gleiche Summ .

burtstage des Monarchen, nicht stattfinden, da bekanntlich der Koͤnig alle Kosten der Art fuͤr die Unterstuͤtzung der bei den Unruhen Verwundeten verwendet zu sehen wuͤnscht, Alle oͤffentlichen Gebäude werden indeß an jenem Tage geschlossen seyn.

Gestern fand auf der Boͤrse eine Versteigerung einer Samm⸗

Ausfuhren, sondern auch die Einfuhren desselben, die An— an die Sammler geschickt habe, welche die Unterstuͤtzung allet zahl seiner Schiffe, seiner Kanaͤle, Landstraßen, Fabriken Personen ohne Unterschied des Standes, die bei den letzten be Kaufleute u. s. w. sich bedeutend vermehrt haben. In dem klagenswerthen Auftritten gelitten haͤtten, beabsichtigten. Lande fehlt jetzt nichts, als innerer Friede und Sicherheit, um

Der Marschall Marmont ist, wie man vernimmt, in Odess eines der bluͤhendsten in der Welt zu seyn. Was aber , angekommen, von wo er sich nach Konstantinopel begeben wil, mit einem besonderen Parlamente und unter der Leitung eines um eine Reise nach dem Orient zu unternehmen. O éConnells werden muͤßte, kann sich jeder denken er wuͤrde

Herr Moritz Schlesinger, Redacteur der Gazette musi wirklicher König des Landes seyn, und sein unruhiger herrsch— cale, erschien gestern wegen einer gegen ihn angestellten Diffy suͤchtiger Geist, so wie sein erklaͤrter Haß gegen En gland wel⸗ mations-Klage vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gerichte. sches allein ihn hindert, daß er nicht Herr und Meister der hatte namlich in dem von ihm redigirten Blatte gesagt, daß der „gruͤnen Insel“ wird, wuͤrden es bald zum Buͤrger kriege mit bekannte Klavierspieler Hertz, den er in seinen Kritiken sehr ha döiesem bringen. Daher sind denn auch alle Englischen und Schot— beurtheilt hatte, eine Bande Assomeurs gegen ihn gedungen hab. tischen Repraͤsentanten, so wie die meisten Irlaͤndischen, ohne Un— Herr Schlesinger wurde zu 59 Fr. Strafe und zur Einruͤckun; terschied der Religion und Partei, gegen den Vorschlag, und dieses Urtheils in sein Blatt kondemnirt. man glaubt nicht, daß uͤber 40 dafuͤr stimmen werden, und zwar

Die Sentinelle des Pyrenées vom 26sten enthält fast lauter Leute, die unter O'Connells Fluͤgeln ins Parla⸗

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folgende Nachrichten; „Der General Quesada steht mi ment gekommen sind, und seinen sogenannten Schweif bil— 1560 Mann in Villafranca, wo er sich mit den Di den. Inzwischen machen die Debatten wenig oder keinen Ein—

druck aufs Britische Publikum; man ärgert sich nur, daß sie

visonen Butron's und Pastor's vereinigt hat, um Zumalgca. Yrus so viel Zeit rauben, und dafuͤr so viele andere wichtige Maßre—

reguy, der sich taglich verstaͤrkt, zu uͤberfallen. Ueber dieses plötzliche Erscheinen Quesadas in Villafranca sind verschieden. geln auf die Seite gesetzt werden muͤssen. Das Oberhaus hat Gerüchte in Umlauf; man sagt sogar, daß dieser General ven rrotz der Frechheit, womit einige Zeitungen demselben gedroht, den Karlisten bei Burunda geschlagen worden sey und drei Ka seine Wuͤrde behauptet, und beschlossen, die vom Unterhaus ihn nonen nebst einer ziemlich großen Anzahl von Gefangenen ven zugeschickte Bill zur Bestrafung der Waͤhler zu Warwick, nicht loren habe.“ o0hne eine neue gexichtliche Untersuchung vor seinen Schranken . . anzunehmen; da. indessen dergleichen sowohl kostspielig als ʒeit⸗ Großbritanien und Irland. raubend, so waͤre doch gewiß eine unabhaͤngige Kommission,

Der Standard glaubt versichern

6 alle Klagen uͤber gesetzwidriges Verfahren bei den Wah— zu koͤnnen, daß Ihre Majestäͤt die Königin in die sem Somme in zu untersuchen und an beide Haäuser zur Entscheidung zu Zeit nach Deutschland zu reisen beabsichtige, um

ihre Mutter zu besuchen, und daß der Herzog von Sachsen Meiningen mu . j ie Mitte des Jun 3 h n Neiningen, Bruder Ihrer Majestaͤt, um die Nitte des Jun icht benchalten' kannt n, dihren un eh' ffenm ch! Kull chan

Das genannte Blatt glaubt di a, , ,. Versicherung hinzufuͤgen zu muͤssen, daß dieser von Ihrer Ma auszusprechen, obgleich sich Ersterer neulich erboten hatte, densel—

Der vom Unterhaus ernannte Ausschuß zur Begutachtung z, r, Iiir n ; m . der ARnsprüche des Capitain Roß auf eine Unterstutzung ist an küärte ihre Aufzüge entschiteden fuͤr gesetzwidrig, meinte aber, es i. ,, , Relhlen muͤsse der Klugheit des Ministers des Innern uüberlassen blei Freitage uͤbereingekommen, eine solche Maßregel anzuempfehlen vie weit solche Verle⸗ ö überlassen bleiben, man war Anfangs geneigt, einen Theil der beantragten Summ den seyen che Verletzungen der offentlichen Ordnung zu dul— fuͤr den Neffen des Capitains, den Commandeur Roß, der di in , . eidergesellen sow⸗ LWrpedttion Unter ihm mitgemächt hatte, zu bestimmen, aber mu ster ,

5 - stern neue Bedingungen vorschreiben wollen, die diese nicht ein⸗

,,, anempfohlen. worden, daß fuͤr jetzt keine fernere Vermehrung de erby haben din Arbeiter endlich aus nner . en. Zu Zahl der Ritter in den verschiedenen Orden vorgenommen wei scbenmüͤssen, und selbst zu Olo Mangel an Mitteln nach— den moͤchte, wenn nicht ganz besondere Umstaͤnde dafuͤr spraͤchen uruͤck etehrt. elbst z dham sind fast alle zur Arbeit Eine in einer kuͤrzlich stattgehabten Versammlung zu Edin. . . burg angenommene Petition zu Gunsten ipation de Juden ist an den Lord-Advokaten befoͤrdert werden, mit de Bitte, sie dem Unterhause vorzulegen; gleichzeitig wurde ei Schreiben an Herrn Abercromby, Parlaments⸗-Mitglied Edinburg, gerichtet und derselbe ersucht, diese Petition im Pan lamente zu unterstuͤtzen; sie ist von 6230 Personen aus den acht barsten und einflußreichsten Einwohner⸗Klassen von Edinburg, dat unter namentlich alle Mitglieder des Stadt, Raths, unterzeichne Lord Nugent ist im Begriff, von den Jonischen Inseln zureisen, und es wird sein Nachfolger im Kommando nächten ernannt werden. Auch soll in dem Stabe des Mittellaͤndischen . , ,, 9 . Sir Ponsonby zu Malta und Sir A. Woodford zu Korfu durch a Hannover, 3. Mai. Das Res 266 28 . ; ; 1 * „ver, 3. Mai. Das Resultat der diesjaͤhrige i, dere 3 abgeldst e . Spanische Regt ; ten Kunst⸗Ausstellung, welche am ö ,, Der durier meint, daß die panische Regierung, ur itt noch befriedigender ausgefallen als . 9 hlossen wurde, geachtet des Traktats mit Portugal und ungeachtet der Ane er ausgestellten Werke waren . . 2 vortgjährigen. kennung der beiden jungen Königinnen der Halbinsel, bei d Kaͤnstlern und einigen Dielen enn 1 19 243 e , n en Unter handlung uber gin neue Anlemhe auf die größten Schmi eiche Hannover angehötende, 14! 8 ah . 6 rigkeiten stoßen, ja, daß sie dieselbe vielleicht gar nicht zu Stan en. Plastiche Arbeiten e , 9. g ,, l hat⸗ . . . . thaͤte, um die Inhaber de . ünd Küupferstiche 66, die ubrigen Jagen c en ,, 34 f Fellung war durch ein sehr schoͤnes und geräumiges Lokal i . . . 6 . benachbarten Inselns sin igen Saͤlen des Koͤniglichen Schlosses ö uͤn , . Nachrichten bis Ende Maͤrz hier eingegangen, denen zufolze Genuß der zum Theil höchst ausgezeichne n , nn , fe diesen Kolgnieen Alles ruhig war; zu Barbados hoffte man al lich erleichte lte und erh ö. ij . ,. wesent⸗ m gute n mne, velchen die Preise angegeben waren, sind Ih .

London, 29. April. Die Debatten uͤber die Au Men S8 Nihlr. Gold verkauft worden, und zwar hat der Ver— loͤsung der Union sind noch immer nicht zu Ende. Die Regi zur Verloosung unter seine Mitglieder 37 Stück zu 2848 rung und mit ihr alle Freunde des statüs quo scheint sich de thlr. Gold erstanden, 7 wurden durch Privat“ Sub⸗ Gelegenheit * freuen, um das Irlaͤndische Volk erstens durt friptignen zur Verloöosung gebracht, funf fuͤr das Köoͤnig— Gre eher sberzcugen, daß dieseẽ Schr ien eben so schaͤdlich ssi 16 Schloß, 46 von Beschuͤtzern und Freunden der Kunst an— dasselbe seyn würde, als fuͤr Großbritanien selbst, und zweltent gekauft. Der Besuch der Ausstellung war fortdauernd zahl— wo solches zu befangen seyn sollte, um Vernunftgründen eich, und durch viele besonders deßhalb hierher gereiste Fremde zu geben, demfelben den Beweis zu liefern, daß die Auflöͤsuns Eermehrts. Durch die Eintritts Karten und Kataloge wurden don dem Reichs-Parlament nicht anders, als durch Gewalt zu en 10 Rihlr. i8 Gr, eingenommen, wovon der Erlös der drei halten sey. Sollte diese letztere Ueberzeugung nun auch manch cbten Tage mit 252 Rehlr. 18 Gr. den hiesigen Stadt-Armen dd benpbhl gat ele Reneigt' machen, foch. man zin er uche n ugewandt ist. Die Vergleichung dieser Zahlen mit der fruͤ— so wurde sie doch alle vermögende und friedliebende Persone! ö us bellung ergiebt eine Erhöhung der Verkaufs⸗Summe von der Partei trennen, welche sich geschmeichelt hatte, diese Auf e t6ynt, Rthlr, Gold, und eine Vermehrung des Eintrittsgel— loͤsung durch die Macht der Ueberzeugung zu erlangen. es von 285 Rthlr. Solche Resultate können nicht verfehlen,

t allgemein den guͤnstigsten Ei .

fall würde sich auch das Parlament dazu verstehen, ein Gesetz zu geben gel den guͤnstigsten Eindruck hervorzubrigen, unseren Aus—

wonach es strafwuͤrdig seyn wuͤrde, irgend einen offenbaren Versuch n n l. due, mn, önnen in schSzn, . dard

zu machen, diesen fuͤr die Natien so wesentlichen zustand umz . zur Förderung und immer hoͤherer ung Deutscher Kunst wesentlich beizutragen.

stoßen, eben so wie es vormals straffällig gemacht wurde, di Uebertragung der Krone an das Haus Braunschweig andern zi Am verflossenen Sonntage fand hier die erste Versammlung

.

Notterdam, 30. April. Der Drucker des hier seit Kur— em in Franzoͤsischer Sprache erscheinenden Opposttionsblattes Etendard, Thompson, ist heute nach dem Gefangnisse ge⸗ racht und seine Papiere sind in Beschlag genommen worden 1. In Leyden ist eine Medatlle auf den vor drei Jahren ver— storbenen Hollaͤndischen Dichter Willem Bilderdyk gepragt worden.

Dem Vernehmen nach wird nun bald wieder das Lager . von der ersten Division unseres Heeres und das von irschot durch die Reserve bezogen werden. .

D e ut s ch land.

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der Mitglieder des Gewerbe-Vereins statt, um die von dem Comité vorgeschlagenen Statuten dieses Vereins in Berathung zu ziehen. Die Versammlung wurde von dem Herrn Minister Schulte eroͤffnet; die vorgeschlagenen Statuten berathen und im Wesentlichen angenommen. Morgen sst eine zweit? Versamm— ö. worin die Beamten des Gewerb-Vereins erwaͤhlt werden ollen.

Dres den, 2. Mai. Die er ste Kammer beschaͤftigte sich in ihrer Sitzung vom 23sten v. M. mit dem Deputations-Be— richt, den Gesetz⸗ Entwurf uͤber die privilegtten Gerichtsstaͤnde ö ; ö , ö., Gegen stan de b etreffend. Desonders veranlaßten die Paragrg hen dieses Gesetzes, welche 1 auf J, der Ehe-Verloͤbnisse beziehen, eine , , , ,, ,, e nf hach dem

rgang der Oesterreichischen Gesetzgebung die Guͤltigkeit und rechtliche Kraft genommen werde, und daß dieselben zur Leistung , . was auf den Fall des Ruͤcktritts bedungen worden, keine Verbindlichkeit nach sich ziehen sollen. Die berichtende Deputation , er 3 sie es fuͤr angemessen erachte, der zweiten Kam—

er wegen Annahme der diesfallsigen Bestimi 8 Oester⸗ reichischen Gesetzbuche y, , 6 ö

; . pbuche beiz . ) der Meinung, daß die rechtliche Guͤltigkeit des Versprechens einer Entschäͤdigung im Falle des Ruͤcktrittes, eines Neugeldes, nicht aufgehoben werde, indem sie demgemaͤß eine Fassung der betreffenden Pa— ragraphen beantragte. Nach einigen Eroͤrterungen hieruͤber be— schloß die Kammer fuͤr jetzt, auf den Fall, daß man der zweiten Kammer, beitreten sollte, dem Versprechen des Reugeldes recht— liche Wirkung beizulegen. Zugleich trat man der zweiten Kam— mer einstimmig darin bei, es in das Ermessen der Regierung zu stellen, durch Verordnung geeignete Strafen daruͤber zu bestim— men, falls Jemand nach bereits erfolgtem Aufgebot sich leicht— , Weise der Eingehung der Ehe zu entziehen suche. Die zweite Kammer bewilligte in ihren fortgesetzten Verhand— lungen uber das Ausgabe⸗Budget die Summe von 16,032 Rthlr. fur die Berg-Akademie und die Berg-Schulen des Landes. Als Etat fuͤr Bearbeitung und Herausgabe einer petrographischen Karte Sachsens war eine Summe von 1650 Rthlr. anzesetzt die sich jedoch nach muthmaßlicher Loͤsung aus dem Verkaufe von fertigen Blättern auf 15060 Rthlr. vermindert. Der Abge— ordnete Gehlschlegel bemerkte, wie in dieser, auf 20 Blaͤtter berechneten Karte ein Werk von einem Umfange entstehen werde 36 welchem noch kein Land ein ähnliches aufzuweisen habe Der unsterbliche Werner sey es gewesen, welcher den Plan zu diesem Werke entworfen, das die Verbreitung und gegenseitige . der die, Oberfläche Sachsens bildenden Gebirgsarten . darstellen solle. Die Kammer hewilligte darauf diese

. Stuttgart, 1. Mai. (Wuüͤrttembergische Zeitung.) Von den im Urlaube befindlichen Soldaten ist eine Anzahl rasch einberufen worden, und gestern sind bereits viele Beurlaubte hier eingetroffen. Bei den hier garnisonirenden Regimentern sollen, wie wir hoͤren, per Compagnie 10 Mann einberufen seyn. Auch bemerkt man seit mehreren Naͤchten, daß die ge⸗ woͤhnlichen Militair-Patrouillen in staͤrkerer Zahl und haͤufiger als sonst die Straßen unserer Stadt durchziehen, und man ver— sichert, daß sowohl diese, als die Schildwachen mit scharfen Pa— tronen versehen worden seyen. Da die groͤßte Ruhe und Ordnung in hiesiger Stadt herrschen und nirgends ein Anlaß zur Stoͤrung derselben vorzuliegen scheint, so kann der Schluͤssel zu diesen militairischen Ruͤstungen wohl nur in von auswaͤrts gekommenen Warnungen gesucht werden.

Die neue Heilmethode der Homdopathie macht auch hier wie bereits in mehreren Staͤdten des Landes, Jortschritte Schon seit einiger Zert haͤlt ein hiesiger Arzt oͤffentliche Vor— lesungen uͤber Homöopathie, die von Leuten aus allen Staͤnden sehr stark besucht werden. Diesem Homoͤopathen sind mit Ge— nehmigung unseres Königs 14 Soldaten, welche eine Haut— Krankheit haben, zur Heilung uͤbergeben worden, wobel ein Stats. Offtzier die Ober-Aufsicht hat, damit die Vorschriften des Arztes genau befolgt werden. 14 andere kranke Militair⸗ Personen sind einem Allopathen anvertraut worden, um zu se— hen, welcher von Beiden am schnellsten und besten das Uebel hebt. Auch andere Kranken sollen bereits bei Herrn S., dem homdopathischen Arzte, Huͤlfe gesucht haben. Man sieht hier— aus, daß man der neuen Methode von Oben nicht entgegen ist sie jedoch genau pruͤfen und untersuchen will. j

ö Darmstadt, 2. Mai. Heute ist der Landtag durch den Prasidenten des Finanz-Ministeriums, Wirklichen Geheimen 2. . von Hoffmann, im Sitzungs-Saale der ersten Kammer, wohin die zweite eingeladen worder ar ͤff zweit gelad war, eroͤffne worden. n n . vip iaiꝝy⸗ 1850 * re SHbiristern e ĩ j Der dirigl tende Staats Minister, Freiherr du Thil, wird morgen von Wien zuruͤck erwartet.

Frankfurt a. M., 3. Mai. Die Frankfurter Blät— ter enthalten uͤbereinstimmend die nachstehende Meldung: „Ge⸗ stern Abend ereignete sich hier ein Vorfall, welcher alle rechtl⸗ chen Buͤrger mit tiefem Schmerz erfuͤllen muß. Gegen 10 Uhr war durch einen Schuͤtzen des hiesigen Linien-Militairs einer der an der Konstabler-Wache stehenden Schildwachen die War— nung zugegangen, sie inoge sich von ihrem Posten zuruͤckziehen indem mehrere der Gefangenen befreit werden sollten. Die K sogleich die Mittheilung an, worauf die Va h nig nschaft ins Gewehr trat. Bald darauf zeigte sich ein Trupp Menschen in der Naͤhe der Wache, ging jedoch, als eine

9 »Zuisse if Inte on*oOr' order 5 5 . ihm. entgegen beordert worden, auf deren Auf⸗ forderung auseinander; nach kurzer Zeit kam jedoch ein

groͤßerer Haufen, und zu gleicher Zeit versuchten fuͤnf der Verhafteten, sich auf die Straße herunter zu lassen und zu entfliehen. Von jenem zweiten Trupp Menschen war auf eine gegen ihn abgesandte Patrouille geschossen worden,

worauf diese das Feuer erwiederte. Von den fuͤnf Ver— hafteten gelang es zwei, ihr Vorhaben auszufuͤhren; zwei

andere erhielten bei dem Herablassen auf die Straße Verletzun— gen, welche die Flucht unmoͤglich machten; tzer Fuͤnfte, Student Rubener aus Wundsiedel, wurde verwundet und starb an den Folgen dieser Wunden. Das Feuern mußte wiederholt werden, und leider sind mehrere hiesige Angehoͤrige ein Opfer jenes Un— ternehmens geworden. Bis jetzt weiß man, daß fuͤnf Personen gestorben sind, mehrere sind verwundet. Es wurden sogleich in der Nacht alle noͤthigen Maßregeln angeordnet, und es gelang auch, den einen der Entflohenen noch hier zu verhaften, so daß nur einer der fuͤnf Fluͤchtlinge bis jetzt noch nicht verhaftet ist. Dieser betruͤbende Vorgang, wegen dessen die strengsten Un⸗ tersuchungen bereits eingeleitet sind, kann nur dazu dienen, zu zeigen, wie alle Versuche Boͤswilliger hier scheitern muͤssen, da sie nirgends eine Unterstuͤtzung ihrer verbrecherischen Bestrebun—

gen finden. Die Ruhe war sogleich wieder hergestellt und die

zu machen noͤthig haben werde.

meisten Einwohner Frankfurts erfuhren erst heute fruͤh das trau rige Ereigniß, welches sich gestern Abend zutrug.“ n Hier ist heute nachstehende Bekanntmachung erschienen: Ger Se nat der freien Stadt Frankfurt an Löbliche Buͤr⸗ ger und Einwohnerschaft. Waͤhrend der Senat in voll⸗ kommenster Uebereinstimmung mit den andern verfassungsmaͤßi⸗ gen Behoͤrden, die kraͤftigsten Mittel zu Aufrechthaltung der of— fentlichen Ordnung und Ruhe in hiesiger Stadt ergriffen und kein Opfer solche zu erhalten gescheut hat, hat sich am gestrigen Abend ein Ereigniß zugetragen, was allgemein Abscheu erregt, indem eine Rotte Böswilliger die Ruhe zu stoͤren beabsichtigte. Der Zweck dieser Menschen war kein anderer, als die Flucht der Gefangenen, welche wegen des am 3. April v. J. dahier began— genen Verbrechens auf der Zeughaus⸗-Wache sich befinden, zu be⸗ guͤnstigen. Zu diesem Zweck nahete sich ein Trupp Menschen der Zeughaus-Wache, da derselbe aber auf eine entgegengeschickte Pa⸗ trouille auseinanderging, so war zu hoffen, daß die Ruhe nicht gestoͤrt und die Mannschaft von ihren Waffen keinen Gebrauch Als aber der Trupp bald in vergroͤßerter Anzahl sich der Wache wieder näherte, und auf die demselben abermals entgegengeschickte Patrouille feuerte, so machte die Mannschaft von ihren Waffen Gebrauch, wobei 5 Men⸗ schen das Leben eingebuͤßt haben, und einige verwundet wurden. Wirklich gelang es auch 5 dieser Gefangenen aus ih⸗ ren Gefaͤngnissen zu entkommen. Allein einer wurde getoͤdtet, zwei wurden sogleich wieder zur Haft gebracht, einer der in ei⸗ nem hiesigen Hause sich verborgen hatte, wurde dort arretirt und ins Gefängniß zurückgebracht; so daß es nur einem moͤg— lich war, sich den polizeilichen Nachforschungen bis jetzt zu ent— ziehen. Wenn die Befoͤrderer solcher schweren Verbrecher, wodurch Leben und Eigenthum der Buͤrger und Einwohner ge— faͤhrdet wird, zu deren Entdeckung und Habhaftwerdung die raschesten und entschiedensten Maßregeln ergriffen worden sind, der gerechten Strafe nicht entgehen werden, so darf der Senat auf die Mitwirkung loͤblicher Buͤrger- und Einwohnerschaft zu Verhuͤtung solcher Frevel fest vertrauen. Der Senat fordert daher jeden Buͤrger bei seinen Buͤrgerpflichten, so wie jeden Ein⸗ wohner bei den Pflichten, womit er hiesiger freien Stadt zuge⸗ than ist, andurch feierlich auf, Alles, was ihm uͤber diese oder aͤhnliche Vorfaͤlle bekannt worden, oder noch bekannt wird, der Vehoͤrde anzuzeigen, auch mitzuwirken, daß solche Verbrechen fuͤr die Folge verhütet werden, da dergleichen Verbrechen nur die groͤßten Nachtheile fuͤr hiesige Stadt und deren Bewohner haben, und jeder, der solche verhehlt, sich der groͤßten Verant⸗ wortung gegen din Staat, sowie der Vorwuͤrfe seines eigenen Gewissens schuldig macht. Beschlossen in Unserer großen Raths-Versammlung den 3. Mai 1834.“

In der heutigen Sitzung unserer gesetzgebenden Versamm— lung verlas der Praͤsident, unter dem Bemerken, daß der ge— stern Abend stattgehabte traurige und empoͤrende Vorfall eine einstweilige Aussetzung der auf der Tagesordnung befindlichen Gegenstaͤnde nothwendig mache, nachstehende Mittheilung des hohen Senats: „Wenn der Senat bisher bemuͤht war, die Ruhe und Ordnung zu erhalten, und dadurch jede Einmischung abzuhalten, so muß ein Ereigniß wie das, welches sich gestern Abend an der Konstablerwache zutrug, in diese Bemuͤhungen des Senats nur hoͤchst stoͤrend eingkeifen Der Senat macht es sich zur Pflicht, die gesetzgebende Versammlung von dem gan⸗ zen Hergang der Sache, so weit solcher bisher ausgemittelt wer⸗ den konnte, sofort in Kenntniß zu setzen, um den Geruͤchten, die sich bald verbreiten und absichtlich oder unvorsaͤtzlich die ganze Sache verdrehen werden, zuvorzukommen. Nach den offiziellen Berichten war der Vorgang folgender: Kurz vor 10 Uhr gestern Abend sagte ein in hiesiger Schuͤtzen⸗ Compagnie stehender Soldat, welcher arretirt ist, dem Posten vor der Zeughauswache, er moͤge sich zuruͤckziehen, indem Ar— restanten befreit wuͤrden. Zugleich meldete die Schildwache vor der Zeughauswache, daß sich ein Trupp Menschen naͤhere; auf eine denselben entgegengeschickte Patrouille gingen die Leute zwar aus einander, gleich darauf aber ruͤckte ein stärkerer Trupp Menschen an und feuerte auf die demselben entgegengeschickte Patrouille. In demselben Augenblicke befreiten sich fuͤnf Ar— restanten, wovon einer getoͤdtet, die andern aber bis auf einen wieder eingefangen wurden. Auch mehrere sonstige Arrestatie— nen wurden noch in der Nacht vorgenommen, und es ist zu hof— fen, daß die Menschen, die dieses schaͤndliche Attentat geleitet, und dadurch Menschenleben aufs Spiel gesetzt haben, entdeckt wer— den; daß bei einer solchen Gelegenheit, wo das Militair, ange— griffen, von seinen Waffen Gebrauch macht, auch mancher viel⸗ leicht Unschuldige verwundet oder getoͤdtet wird, ist leider nicht zu vermeiden. Wenn der ruhige Buͤrger erwarten darf, daß nicht durch einige Boͤswillige die Ruhe der Stadt beständig ge— faͤhrdet wird, so rechnet der Senat auch auf das Mitwirken der Buͤrgerschaft, daß ähnliche Vorfaͤlle für die Folge moͤglichst ver— huͤtet, und die boͤswilligen Geruͤchte, die man wohl absichtlich verbreiten wird, kraͤftig widerlegt werden.“ Die Sitzung wurde hierauf zur Berathung staͤdtischer Angelegenheiten, fuͤr eine ge— heime erklaͤrt. 23 Imwm Einverständnisse mit der Königlich Preußischen und Koͤniglich Bayerischen Ober-Post-Behoͤrde wird vom Monate Mai d. J. an, eine taͤgliche Personen- und Guͤter-Post zwi— schen Frankfurt a. M. und Paris uͤber Mainz und Saarbruͤcken hergestellt werden. r

Frankfurt a. M., 25. April. (Augemeine Zeitung‘) Die Sendung des Herrn Baron von Neumann und des Herrn

QObersten von Canitz nach Biberich, welche im Vereine mit den Niederlaͤndischen Abgesandten, Grafen v. Reede, den Herzog von Nassau zur Einwilligung in die Abtretung eines Theils des Groß⸗ herzogthums Luxemburg bewegen sollten, scheint auf mancherlei Schwierigkeiten zu stoßen. Es liegen dieselben in der Natur der Sache; und wenn etwas Verwunderung und Befremden er—

Dies war jedenfalls sehr voreilig. Die Ehre des Besuches aus— gezeichneter, von den ersten Mächten Deutschlands eigens abge⸗ sandten Diplomaten muß gewürdigt werden; allein wenn der moralische Hebel solcher Intercessionen eines hinlaͤnglichen 2. teriellen Stuͤtzpunktes entbehrt, so kann wohl ein auf evidente Interessen und Rechte basirter Entschluß nicht aus seinen ARn⸗ geln treten. Allerdings moͤchte die Verlegenheit des Riederlan⸗ dischen Hofes und dessen Wunsch, der obwaltenden Verwicklung ein Ende zu machen, ein bedeutendes Gewicht in die Wag schale legen. Allein es ist dies kein neuer Gegenstand der Er. wäagung, und in der gaͤnzlich ablehnenden Erklarung, welche die Tassauischen Agnaten uͤber das Cessions-Ansinnen an den Bur⸗ destag gelangen ließen, ist dieses Motivs bereits als eines or chen gedacht, welches die aus den Familien- Rezessen fließenden Rechte und Verpflichtungen der genannten Agnaten nicht besei—