294 Ctr. S6 Pfd. Mittelwolle zum Verkaufe ausgestellt, die zu den Preisen von 70 bis 80 Rihlr. pro Ctr. zum Theil an dor— tige, zum Theil an auswaͤrtige Fabrikanten abgesetzt wurden. Eine Partie unverwogene Wolle ging wieder zuruͤck, da die Besitzer auf den vorjäͤhrigen Preis hielten. . — In den drei Haͤfen des Regierungs-Bezirks Köslin langten im verflossenen Monat 14 Schiffe und 23 Bote an und 20 Schiffe und 25 Boͤte verließen dieselben. Die Haupt⸗Aus⸗ fuhr⸗Artikel nach dem Auslande bestanden in 90 Klafter Holz, 378 Ctr. grauer Leinwand und eirca 1200 Scheffel Getraide;
die Haupt⸗Einfuhr⸗Artikel vom Auslande waren 721 Tonnen
Hering und etwas Kolonial⸗Waaren. — Die natuͤrlichen Men— schenvpocken und Varioliden herrschen fortwaͤhrend in den Staͤd— ten Dramburg, Schievelbein, Stolp, Buͤtow, Ratzebuhr, Koͤr⸗ lin und Kolberg und in vielen laͤndlichen Ortschaften, besonders des Neustettiner Kreises, zeigen aber uͤberall keinen boͤsartigen Charakter, sondern gehen meistens gefahrlos voruͤber.
— arme m
Königliche Oper. (Vergl. Nr. 152 der Staats⸗Zeitung )
Ueber die Klagen und Erfahrungen, deren wir in unserem letz⸗ ten Aufsatze erwahnten, ist von verschiedenen Standpunkten gus sehr bestimmt und entschieden abgeurtheilt worden. Die Ruͤcklaͤu⸗ sigen (Retrograden) wollen, wie in Staat und Kirche, so auch in der Kunst, Alles auf irgend einen fruheren Zustand zuruͤckfuͤhren, den sie willkuͤrlich herausgreifen und in solchem Maße ausschließend verehren, daß ihnen jede spaͤtere Forderung und Entwickelung als verderblich und verdammlich erscheint. Die Festgewachsenen (Sta— bilen) glauben außerhalb der beweglichen Welt einen unwandel⸗ baren archimedischen Punkt des Hercschens und Beharrens gefun⸗ den- zu haben, und sehen von dieser Tageshoͤhe mit Verachtung auf Vergangenheit und Zukunft hinab. Fur die Maͤnner der Bewegung endlich hat nur die Zukunft Werth und Bedeutung, und sie mzch= ten der allzu schnellen Zeit in der Ueberzeugung noch zuvoreilen, das Allerneueste sey jedesmal nothwendig auch das Allerbeste, und die Geschichte der Musik fuͤhre auf geradliniger Kunststraße zur un— bedingten Vollendung.
Biese sich ganz widersprechenden Grundsaͤtze und Ergebnisse dreier Betrachtungsweisen zeigen augenscheinlich, daß jede nur einen Theil der Wahrheit ergriffen hat, ünd daß die ausschließende Herr⸗ schaft der einen oder der andern so unheilbringend seyn wuͤrde, wie jede Partei⸗Herrschaft. Wir koͤnnen also keine der drei Antworten, welche sie auf die hier in Rede stehenden Fragen geben, fuͤr genuͤ⸗
end und erschoͤpfend halten. Auch wird uns von einer anderen Seite her eine angeblich untruͤgliche Richtschnur, ein nie fehlender Pruͤfstein . Das Genie und die Begeisterung (so spricht man) haben immer Recht; durch ihre erzeugende Kraft wird Staat, Kunst, Wissenschaft u. s. w. geboren, belebt und erhalten, und Alles, was kalte, kleinliche Kritik dagegen aufbringt und einwendet er— weiset wo nicht ihren Neid, doch ihre unf uchtbare Ohnmacht. — Es waͤre ganz leicht und bequem, in diesen Cvor der begeisterten Juͤn= ger einzufallen, waͤren sie nur uͤber die Meister einig; allein bei ge⸗ nauerem Hinhören ertoͤnen die Vivats und Pereats bunt durchein⸗ ander, und Jeder hat eine andere Flasche, aus welcher er seine Be⸗ geisterung schöpft Gewiß ist es nicht so leicht, wie Viele glauben, das wahre Genie von dem falschen, die echte Kunstgroͤße von schaͤd⸗ licher Manier, den edlen Enthusiasmus von thoͤrichter Trunkenheit zu unterscheiden. So werden wir immer wieder auf Kritik und Kunst - Geschichte hingewiesen und muͤssen uns überzeugen, daß die Theorie und die Praxis nicht in unbedingtem Widerspruche stehen, sondern sich wechselseitig reinigen und foͤrdern.
Aller dieser Weitlaͤufigkeiten und Muͤhseligkeiten sind dieienigen uͤberhoben, welche sich kurzweg auf ihr Gefühl, ihre Empfindun berufen. Allerdings hat jede Empfindung, als Thatsache, ihren Werth und ihre Bedeutung; sie kann und soll nicht abgeleugnet werden, oder ganz unberuͤcksichtigt bleiben aber noch irrige waͤre es, in dem subjektiven Meinen, dem augenblicklichen Belieben, das hoch ste Gesetz und die 6 Entscheidung zu sehen. Diese Art von Volks⸗Souve⸗ rainetaͤt loͤset, wie den Staat, so auch die Kunst auf. Hierzu kommt, daß die Faͤhigkeit zu hoͤren und zu fassen, die Capacttaͤt fuͤr die Musik, in verschiedenen Zeitraͤumen, Völkern und Personen unge⸗ mein verschieden ist; ja daß diese Fahigkeit des Einzelnen durch Uebung sehr gesteigert, und durch RNachlaͤssigkeit sehr abgestumpft werden kann. In allen Kuͤnsten und Wissenschaften finden wir ei⸗ nen Fortschritt vom Einfachen zum Zusammengesetzten, und einen Höͤhenpunkt, von wo aus das Zusammengesetzte zum Ueberladenen und Uebertriebenen wird, oder doch so erscheint Roussegu fand die⸗ sen Punkt schon im zweistimmigen Gesange, waͤhrend großere Mei— ster im Stande waren, Doppelchbre zu schreiben und zu hoͤren.
Seit 150 Jahren ist nun die Fahigkeit zu hoͤren und zu begrei⸗ fen für die Oper und die Instrumental-Musik außerordentlich ge⸗ stiegen; während sie fuͤr die Kirchen Musik und alle strengeren For— men der Fuge abgenommen hat. Dort heißt Manches jetzt ach und durchsichtig, was fruher unbegreiflich und uͤberladen erschien; und hier nennen selbst Geübtere das ein verwirrtes uͤberkuͤnsteltes Labprinth, worin sich ehemals die Meisten sehr bequem zurecht fanden. ᷓ
Sollen nun Dittersdorf und Kotzeluch, oder ihre Anhaͤnger, die
Gesetze geben fuͤr Mozart und Beethoven, oder irgend ein duͤnner Kirchen⸗Komponist unserer Tage, fuͤr S. Bach und Haͤndel? Jeder Einzelne mag stehen bleiben, wo er will; aber die Entwickelung der Tonkunst blelbt nicht stehen, weil irgend ein musikalischer Zions⸗ Wachter Halt ruft. Es waͤre anmaßend und thoͤricht, die Graͤnzen irgend iner Kunst aà prigri unbedingt feststelhen zu wollen; wohl aber laͤßt sich der Weg und die Richtung erkennen und bezeichnen, in welchen sie sich bewegt. Und da ist ohne Zweifel die Qper eher in Gefahr durch übertriebene Massen und Quantitäten in Schwulst, als durch Stre⸗ ben a ö. irrer Einfachheit in Leerheit üͤberzugehen; auch koͤn⸗ nen wir di
M8
Arien und des Chors nicht ferne festgebalten, und der menschlichen Stimme, besonders den verstaäͤrkten Orchestern gegenuber, oft ueber⸗ maͤßiges zugemuthet werde. Viele unserer Opern- Komponisten er= innern an Napoleon, welcher n. ich habe jahrlich 100, 000 Sol⸗ daten (hier Sanger zu konsumiren. Andererseits weiß jeder, sich jetzt engagirende Saͤnger, welchen Anstrengungen er entgegengeht; und seine Klagen werden so wenig die Instrumente fortschaffen, als Klagen der Soldaten etwa das Feuergewehr. Auch kann man zu⸗ letzt noch immer die Fragen aufwerfen ob die Orgeln nicht ehemals staͤrker ertduten, als jetzt die Blase⸗Instrumente des Orchesters? und ob Sebastian Bach durch seine Messen nicht noch großere Anspruͤche an Brust und Lunge des Saͤngers machte, als ein heutiger Kompo— nist durch seine Opern? ö ,
Daß Spontini, um auf ihn zuruͤckzukommen, von allen ihm zu
Gebote stehenden Kunstmitteln reichen Gebrauch und die groͤßten
ͤ
Anspruͤche an die Capacitaͤt der Hörer macht, leidet keinen Zweifel;
allein es waͤre durchaus irrig, wenn man deshalb allein ihn lob⸗ preisen oder anklagen wollte. Die neuere Deutsche, Franzdsische und Italiäͤnische Schule bewegt sich in derselben Richtung, und manche Tonsetzer haben Spontini noch weit überboten. Zulenzt kommt also das Meiste darauf an ob man jene Mittel an der rech—⸗ ten oder unrechten Stelle anwendet, und da sind z. B. die Klage⸗ choͤre der Weiber im Cortes, und die Triumphgesaͤnge in der Olym⸗
und
um Richts und wieder Nichts gemacht wird.
9 9
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 13. Mat. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. . 334.7 Par. 3335.67 Par. 32 38 Par Quellwärme 7, R. Luftwaͤrme 14,00 R (25, 9 R * 19,29 R Flutzwarme 14,7 9 R. Thaupunkt 4 12 00 R. 12, 19 R. 4 11,9 0 R. Bedenwärme 12, 1 v R. Dunstsaͤttgs 86 pCt. 45 pCt. 58 pCt. Ausdünst. G, 297 Rh. Wetter.... heiter. truͤbe. bezogen. Niederschlaa ), o O 2 Rh. e ,, SO S. SW. Adbends 10 Uhr Gewitter Wolkenzug SW. und sehr wenig Regen.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9 Mai.
Niederl. wirkl. Schuld ati 53 do. „74 Ausgesetzte Schuld 14 Kanz- Bill. 23 4) 3 Amort 90. 318 755. Russ. (v. sst) 9.4 Preuss. Prämien- Scheine g8 do. 48 Anl. 98. Spaun 72 33 abt.
OCQesterr. 977. 53
London, 9. Mai. Cons. pr. comßt. 923. dito pr. 27. Mai d2z5 Bel. 95. Span. v. 1821 365, 4. 38 46 integr. 5t5. 53 Holl. 97. Hartug. v. 186 78z Russ. v. 1822 1063. Brus. 76. Mex. v. 1825 443. Columb. 27 Wien, 9 Mai. 8 Met. 9a 218 585. 48 8937. Hauk-Actien 1270. Lause zu 100 Ft 201. Pat. Gb t. 156.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 15. Mai. Im Schauspielhause: Die Ver— trauten, Lustspiel in 2 Abth., von A. Muͤllner. (Hr. Becker: Heinrich Bock.) Hierauf: Stille Wasser sind tief, Lustspiel in „ Abth., von Schroͤder. (Hr. Becker: Baron Wiburg, als Gastrolle.)
Königstädtisches Theater. Donnerstag, 15. Mai. Zum erstenmale wiederholt: Welcher
—
madura vertrieben und hat sich nach Portugal gefluͤchtet. ö ) ö ö '. B ĩ oro — 10 ö j ; pia weit eher zu rechtfertigen, . der entsetz liche , , leer 2 , und nach mehrere Dekrete ziemlich wicht, dank s in s ancher neuen Oper ohne allen rund, ( ; , g, ,, ,, , ö. ö Direction des beruͤhmten Bertrand de Lis, ein Etablissement ut Anschaffung der noͤthigen Kapitalten fuͤr die Arbeiten und Unternch;
Jehre die große Reise nach den suͤdlichen Provinzen machen
Färter, von ihren Meistern einen hoͤheren Lohn zu verlangen Mehrere Werkstaͤtten, die sich nicht fuͤgen wollten, sind von den Gesellen in Verruf erklaͤrt worden. — Die der Garnison von Lyon fuͤr die April-⸗Tage bewilligten Decorationen berechnet man auf 76. Der Geschaͤftsfuͤhrer des vepul likanischen „Précur, seur“ ist verhaftet worden.
Das Journal des
Regierung habe Nachrichten aus Madrid bis zum 1. Mi
Débats berichtet, die Franzoͤsisch;
ö.
folgenden Inhalts erhalten: „Don Carlos war zu Chamuscg,
nahe bei Santarem, angekommen. Nachdem er mit Dom M
guel eine Unterredung gehabt, schlug er den Weg nach Evo
ein. Man versichert, daß der Herzog von Terceira in den nord, lichen Provinzen Portugals fortwährend Fortschritte mache, Die Spanischen Blaͤtter enthalten detaillirte Nachrichten uͤber unzählige Vortheile, welche
.
die Koͤniglichen Truppen i
den Provinzen uͤber die Insurgenten errungen haben. I
Alt-Castilien ist Merino vollkommen geschlagen worden; sein Neffe ist unter der Zahl der Todten. Anfuͤhrer, Locho, ist nach und nach aus der Mancha und Este
Eins dieser Dekrete gruͤndet, unter de
mungen der offentlichen Wohlfahrt. Ein anderes beauftragt eine au Praͤlaten und Magistrats-Personen zusammengesetzte Junta, einen
Plan zur Reform der Kirchen-Organisation in allen ihren Theilen z entwerfen, vorbehaltlich der Verstaͤndigung mit dem heiligen Stu uͤber die Punkte, in Betracht deren seine Intervention noͤtht
ist, und gebietet in Erwartung dieser Reform, keine Novizen die Vereinigten Staaten“ an den See-Praͤfekten von Toulon,
Ein drittes Dekret modisicirt das G.. 4
den Kloͤstern aufzunehmen, es muͤßte denn eine specielle Autoꝛi⸗ sation dazu erlassen seyn.
setz, welches die Todesstrafe uͤber die Aufnahme in geheime Ge
ist der Braͤutigam? Lustspiel in ü Akten, von Johanna von Wei⸗
ßenthurn.
lage nicht ungegruͤndet nennen, daß der Gegensatz der Schweiz soll sehr betrachtlich seyn.
— 3 —
Nachrichten.
Neueste
Par is, 8. Mai. — Ministern der Finanzen, des Krieges, des Innern, des Handels, des oͤffentlichen Unterrichts und der auswärtigen Angelegenhei— ten und ertheilte dem General Sebastiani eine Audienz. Nach—
Hierauf: Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt, von L. Angely.
Gestern arbeitete der König mit den
mittags begaben sich Se. Majestaͤt mit der Koͤniglichen Familie
nach Versailles.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer be—
nutzte Herr Eschasseriaux die Debatte uͤber das Budget des See⸗Ministeriums, um von dem Minister der auswaͤrtigen An— gelegenheiten in seiner Eigenschaft als interimistischer See-Mi— nister einige Aufschluͤsse uͤber das am 1sten d. M. auf der Rhede von Toulon stattgehabte Ereigniß (s. das gestrige Blatt der St. 3.) zu verlangen. Zum Beweise, daß das Schießen der Nord—⸗ Amerikanischen Fregatte „die Vereinigten Staaten“ mit Kugeln nur auf einem Versehen beruht habe, theilte der Minister das von dem Capitain der gedachten Fregatte an den See⸗Präfekten von Toulon gerichtete Schreiben mit, indem er hinzufuͤgte, daß
eine von der Schiffsmannschaft sofort veranstaltete Kollekte, die
eine Summe von 5069 Fr. eingetragen, zuruͤckgewiesen worden sey. — Nach dieser Auseinandersetzung wurde die obenerwähnte Debatte fortgesetzt.
Dem Courrier de Lyon zufolge, herrscht immer noch große Stockung in den Gewerbs-AÄAngelegenheiten dieser Stadt. Die Auswanderung der Fabrik-A Arbeiter von Lyon nach der
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ͤ
Nun beginnen auch die
sellschaften verhängt, bestimmt dafuͤr Gefaͤngniß, Exil, Entʒiehun
der Anstellung und der Besoldung, und laͤßt denjenigen Indi 9 9⸗/
duen, welche bis auf diesen Augenblick an den verbotenen Ge sellschaften Theil genommen haben, vollkommene Amnestie am gedeihen.“
Der Messager hat auf außerordentlichem Wege folgendez Privat⸗Schreiben aus Madrid vom 1. Mai empfangen: „Man hat Nachrichten vom General Rodil erhalten, welcher sich am 2B. April um Mitternacht zu La Guarda in Portugal befanz—
Der General des Don Carlos, Gonzales Moreno, ist von Evora nach J z
Avis abgegangen, und Don Carlos befand sich (wie bererts oben be, . stand in dem Rufe eines guten und braven Offi iers; aber er merkt) am 25. April zu Chamusca, nahe bei Santareim auf befand sich erst dem linken Ufer des Tajo, wo er mit Dom Miguel eine Zusam ihm Arrest gegeben, und
menkunft hatte. — Die Hof-Zeitung vom 30. April enthalt ein
Dekret, welches die Einziehung der Revenuen einiger geistlichn Nord Amerikanischen Schiffsmacht stoßen werde. Um unsere wah— Wuͤrdentraͤger, welche sich den Karlisten angeschlossen, verordnet ren Gesinnungen und die tiefe Betruͤbniß, in die jenes Ereigniß Man betrachtet fortwaͤhrend den Namenstag der Koͤnigin als den uns versetzt hat, an Tag, an welchem die Cortes-Zusammenkunft stattfinden werde. siatten, daß eine, von der Mannschaft beider Schiffe zu— Gestern wurden von dem Finanz-Minister dem von Ihrer M sammengebrachte Kollekte von 5000 Fr. zur unterstuͤtzung jestaͤt zu diesem Zweck ernannten Comité die Anleihe Anerbit, der Opfer des beklagenswerthen Unfalls verwendet werde.“ Man sagt, daß er mehrere sowohl von Der Minister fuͤgte dieser
tungen mitgetheilt. Spanischen als auswaͤrtigen Kapitalisten erhalten habe; allem nach dem heutigen wesentlichen Ruͤckgang unserer Fonds ist man
nationen enthalten. Regierung ihren fruuͤhern Plan, die Direction der Bank ven
San Fernando zu ersuchen, sich mit der Unterhandlung der fuͤ̃ die dringenden Beduͤrfnisse der Regierung zu creirenden Rente zu beschaäftigen, wieder aufnehmen. durch ihre großen Kapitalien und ihren unermeßlichen Kredi sowohl im In- als Auslande, am ersten der Regierung in die sen Verhaͤltnissen helfen kann. Z pCt. gegen ihre gestrige Notirung zuruͤckgeblieben.“
Die Korrespondenz⸗Nachrichten aus Bayonne vom Iten d sind guͤnstiger fuͤr die Sache der Koͤnigin, als seit einigen Tu
Es ist gewiß, daß die Bank,
Die Fonds sind beinahe um
gen. Man sprach dort von Mittheilungen aus Galizien und San
tander, welche die voͤllige Vernichtung der Insurgenten berichte Espartero war in Bilbao mit 3000 Mann trefflicher Trun pen. In Vittoria standen 1500 Mann, autzer 890 Stadt-Milizen han 6er eerTbaifcche. Dic särkste Nehres Einnahmä, welch der Karlistischen Factionen nur deshaß durch eine einzige Thatsache. Die staͤrkste Jahres-Einnahme, welche nach Navarra und Biscaya ,, 16 , ölen groß Oper zor meinzt Berwaltumns g: habt hatte, helirf sich anf
welchen sie ausgesetzt waren, zu entgehen. — Der Vapor von
ten.
und Kolonne.
sich
einer fliegenden die Ueberreste
Endlich, heißt es,
Barcelona vom 29. April zeigt die siegreiche Ruͤckkehr der vor einem Monate ausgezogenen Freiwilligen nach der Niederlag— Canicer's an.
äproc. 9. Bank-⸗Actien 1556. Part. - Obl. 199.
Redacteur Cotteæl.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
ö Q
Aslgemerner Anzeiger fuͤr die Prenßischen Staa ten
den durch die Statuten vorgeschriebenen Zeitungen,
und zwar unter nichstehenden Bestimmungen beschlossen:
1) Wer dieser Aufforderung nicht Genüge leistet,
verliert nach §. 3. der Statuten das Recht der— jenigen Aetien, wofuͤr er nicht einbejahlt.
2) Im Fall diese Zubuße einen groͤßern Betrag, als
die erforderlichen 150, 900 Thaler aufbringen sollte,
ist die Direction gehalten, einem jeden Actionair
seinen Antheil an dem Mehrbetrag im Verhaͤlt,
niß der einzahlenden Aetien sofort wieder obruͤck
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung,
Das dem Glaser-Meister Friedrich Wilhelm Gund= lach gehoͤrige, Nr. 12 hierselbst belegene, und Folio 57 Hypothefen⸗Buchs verieichnete Gro bůrger gut, gericht⸗ lich gewürdigt zu 2000 Thlr. Courant, soll Schulden—⸗ halber öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Die Bietungs⸗Termine, von welchen der letzte pe⸗ remtorisch ist, haben wir auf
den 9. Wai d. J., Vormittags 11 Uhr, zu
h h t ĩ 3 ö z ! 1 Rathhause allhler 3)
anberaumt, ju weichen wir Kauflustige mit der Be⸗ kanntmachung hierdurch einladen: . das gegen die, taͤglich in unserer Registratur ein⸗ zusehende Taxe bis 4 Wochen vor dem letzten Termine Erinnerungen zulaͤssig sind. Neustadt a. d. Dosse, am 13. März 1834. König l. Preuß. Ju stiz-⸗Amt.
zu geben.
Deutsch⸗Amerikanischer Bergwerks⸗Verein.
Die sechjehnte General-Versammlung hat am Io. dieses eine neue Zubuße von Zwanzig Proeen! auf den Nominal-⸗Petrag der Aetlen, zahlbar in baar, drei Monat nach Erscheinung unserer Aufforderung in
Im Fall diese Zubuße das erforderliche Cayital von 150,090 Thaler nicht aufbringen sollte, steht es jedem Aetionair frei, die seinerseits eingezahlte obige Zubuße vom achten bis zum dreizehn—⸗ ten Tage nach dem wirklichen Schluß Zahlungs⸗ Termin gegen die Erklaͤrung obruͤck zu verlangen, daß er sich entschlossen habe, auf das, den berref⸗ fenden Aetien zustehende Recht, in feder Hinsicht zu verzichten. .
4) Vierzehn Tage nachher, wo die Zahlung jener 20 Procent statutgemaͤß Statt finden muß, soll dagegen die 17 General-⸗Versammlung von den alsdann noch Betheiligten gehalten werden, um fuͤr den Fall, daß etwa durch eine gunstigere Wendung der Verhaͤltnisse in Mexieo es sich her⸗ aus stellen sollte, daß auch mit einem geringeren
den soll.
nachkommen sollte, nach
ner Aetien verliert. Elberfeld, am 11. Februar 1834.
Capital als 150,000 Thaler, wie z. B. durch die Veraͤußerung unserer Forderungen an den verstor⸗ benen Grafen von Revilla die Sache zum Ziele geführt werden könnte, die alsdann zweckmaͤßig erscheinenden Beschluͤsse zu fassen, namentlich aber zu entscheiden, was von den alsdann etwa noch vorhandenen Geldern fuͤr die Sache ver⸗ wandt, oder den Aetionairen zurückgegeben wer⸗
Wir fordern daher saͤmmtliche Aetionaire des Ver⸗ eins hiemit auf, diesem Beschlusse Folge zu leisten, und die so decretirte Zubuße von 20 Procent auf den Nominal-Betrag der Actien in der oben benannten Frist an uns in baar zu bezahlen, wobei wir uns zu⸗ ö V gleich die Bemerkung erlauben, daß derjenige Inhaden E * he ken Verksus von Actien, welcher dieser unserer Aufforderung nicht ñ §. 3. der Statuten und den Beschlüssen der General-Versammlung das Recht sei⸗
Die Direction des Deutsch-Amerikanischen Bergwerk⸗Vereins.
Di
Ein anderer Guerilla, ö
.
9.
.
. . . .
.
verde; man glaubt vielmehr, er werde sich am 15ten d. M. nach dem Schlosse Randan im Dept. und sich darauf beschraͤnten, von hier aus St. Etienne und Lyon
Allgemeine
Preußische Staats- Zeitung.
Zeitungs- Nachrichten. Ausland.
Fe atgdtr eich.
Paris, 8. Mai. Einem ministeriellen Blatte zufolge, scheint es noch nicht gewiß zu seyn, daß der Koͤnig in diesem
des Puy⸗de⸗Dome begeben,
zu besuchen. ; — e Nachstehendes ist das Schreiben des Capitains der Fregatte
ö
len Staaten“ zu Ehren des Tages, heute Morgen begleitet ge— vwesen ist. Ich vermag nicht Ihnen auszudrucken, was ich bei
. . 4
.
; e man — Im ferneren Laufe der Berathungen uͤber das Budget des berechtigt, zu glauben, daß alle Anerbleten unannehmbar sind, Sec; Ministeriums kam ein Amendement der Kommission zur da sie den Siaatsschat beläͤstigende Bedingungen und Com, Sprache, bestehend in einer Ersparniß von 77ä, 230 Fres, auf Wenn dies sich bestätigt, so wird die daß Kapitel des Soldes im Gesammt-Betrage von 19,969,300 J 1 Dieser Antrag wurde inzwischen, nachdem der Graf von
3
. .
ö? . .
Tropf⸗ und Sturz⸗Baͤder, die Salj⸗Baͤder aber von 15. Juni an, gegeben werden.
Bemerken bekannt gemacht, daß Anfragen in aͤrztliche⸗ Beziehung an die dasigen Herren Brunnenaͤrzte un Logisbestellungen, mit gefaͤlliger Angabe der Zeit deu Ankunft, an den Herrn Burggrafen Ruͤck in Nenn dorf zu richten sind.
Bad Nenndorf, den 1. Mai 1834.
Kurfürstliche Brunnendirection.
rogihum Posen, am Rheine und in Schlesien.
2à S000 Thlr., eine à 10000 Thlr., eine à 12000 Thlr. drei à 14000 Thlr., eine à 18000 Thlr.R, drei à 2000 Thlr, eine à 25006 Thlr, zwei à 26009 Thlr,, eine: 27000 Thlr.ů, eine à 30040 Thlr., eine à 40000 Thlr.
B ad
Bekanntmachung. e n n d o r f.
Die Bade⸗Anstalt zu Nenndorf wird in diesem Jahre, wie bisher, am 1. Juni eroͤffget und von diesem Tage
und eine à 70000 Thlr. weist zum Verkauf nach das Anfrage- und Adresa-Büreau
im alten Rathhauze.
an werden die Schwefel, Schlamm-, Gas, Doucht⸗
in der Mark Brandenburg, der Lausitz; im Groseher ö.
Eine Apotheke à 4000 Thlr, drei à 7000 Thlr., ein
der Haupt- und Residenz Stadt Breala ⸗
. .
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ö .
diesem . fe. ich Sie bloß m. H. sich fuͤr einen Augenblick an meine Stelle . u setzen, und hiernaͤchst die Versicherung des tiefen Leidwesens anzu— Dieselben sind nicht erheblich. Die Generale Baron von Cu nehmen, das die Herzen aller Offiziere und Seeleute der beiden rondelet und San Jäanena hatten zu Celorico und Covilhn auf der Rhede von Toulon liegenden Amerikanischen Schiffe mit ihren Divisionen Posto gefaßt. Der Herzog von Tercenn vurchdringt, — eine Versicherung, die ich war zu Moimenta und im Begriff, auf Visen zu marschiren, tommensten Ueberzeugung geben kann.
sollte.
Einem geehrten Publikum wird solches mit den *6lontraftes
Ruͤcktritt anbot, bereit war, als Kand dat aufzutreten, darin, daß Herr Thiers, nachdem er die Ane in der Naͤhe geseven, sich uͤberzeugt hatte, da — Aussichten uu ibe s darobten, und daß auf dieser veraͤnderlichen Wageschale viel Gelo und sogar die Ehre zu verlieren sey. Wenn Einem etwas gelungen
der Minister der auswärtigen Angelegenheiten in der ge— Sitzung der Deputirten-Kammer mit dem Bemerken mit— thellte, daß dieser Capitain sich während des Ereignisses in Mar⸗ seille befunden habe; „M. H.! Mit dem groͤßten Kummer habe ich nach meiner Ruͤckkunst von Marseille von dem traurigen Vor— falle gehoͤrtr, womit das Salut ren der Fregatte: „die Vereinig—
das strigen
Anlasse fuͤhle; um es Ihnen begreiflich zu machen, er—
Ihnen in der voll— ; Der Geschuͤtzmeister, dessen Nachlässigkeit an diesem traurigen Unfalle Schuld ist,
Ich habe in entschlossen, ihn vor ein Kriegs-Ge— richt zu stellen, sobald ich wieder zu dem Ober-Vefehlshaber der
seit . an Bord des Schiffes.
den Tag zu legen, ersuche ich Sie zu ge—
sittheilung hinzu, daß der See— Präfekt jene Kollekte nicht annehmen zu duͤrfen geglaubt habe.
igny sich demselben auf das Entschiedenste widersetzt hatte, mit . Stimmen-Mehrheit verworfen.
In der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer wurde (wie bereits erwahnt worden) die von dem Handels⸗Minister verlangte Beisteuer von 1,306,000 Fr. fuͤr die Königl. Theater lebhaft bestritten. Herr Charlemagne benutzte zugleich diesen Anlaß zu einigen Angriffen gegen den Direktor der großen Oper, Herrn Veron. In Bezug hierauf liest man heute in den oͤf— fentlichen Blättern das nachstehende Schreiben dieses Letztern:
„Von der fen, gegen l ̃ ö . lamenterischen Debatten mir gebietet. Ein Deputirter, Herr Charle⸗ magne, hat sich daruͤber beklagt, daß ein Direktor der Oper sich in 3 Jahren bereichert habe, Ich antworte dem Herrn Charlemagne
Fßo0,h0h Fr., und um dieselbe zu erlangen, mußte ein großes Un⸗ heik, das Eindringen der fremden Mächte in Paris, sigttfinden. haͤtte ich daher bei den ungeheuren Kosten, die ich aufs Spiel ge⸗ fetzt, jaͤhrlich nicht mehr als 800, 00 Fr. eingetzommen, so wuͤrde ich mich im Verlust befunden haben. Wenn ich mir, wie man he⸗
Frankfurt a. M., 11. Mai. Oesterr. proc. Metall. 99 hauptet, in 3 Jahren ein Vermdgen erworben habe, so kommt dies
Loose 1 daher, daß unter meiner Fuͤhrung, trotz der Unruhen, der Cholera 100 Fl. 2464. Preuß. Praͤm. Sch. 55. Holl. 5proc. Obl. 95.
Poln Loose 637. Span. 5proc. Rente 715. Zproc. do. perp. 45.
und der mir von dem Minister in den Weg gelegten Hindernisse, die Einnahmen der Oper jaͤhrlich theils etwas unter, tbeils sogar uͤber 4 Mill. betrugen. Ich verweise daher den Hecen Charlemggne
mit seinen Vorwürfen an das Talent und an den Eifer der Kuͤnst⸗ ier, welche mich bei allen meinen Unternehmungen unterstuͤtzt ha⸗ ven, und ich weiß nicht, ob nicht auch das Publikum einen Theil jener Vorwürfe tragen muß. auf der Rednerbuͤhne erklaͤrt, die Oper gesagt wurde, ihn nicht treffen koͤnne, da er den Kontrakt vorgefunden habe, und daß,
Der Herr Minister des Innern hat daß Alles, was uͤber die Zuschuͤsse fuͤr
da der Staat denselben nicht brechen toͤnne, der zuschuß gezablt werden muͤsse. Herr Thiers hat verges⸗ sen, daß ich mich im vorigen Jahre öffentlich gegen ihn erboten hatte, meinen Kontrakt als null und nichtig zu betrachten, ohne daß es dem offentlichen Schatze irgend, etwas kosten Ich erbot mich im Gegentheil, süͤr die Annullirung dem Staate eine Summe von 60,9000 Fr. zu jahlen, welche man von mir zu fordern ganz natuͤrlich ge⸗ unden hatte. Herr Thiers wollte aber bald sogar die Be⸗ dingungen nicht mehr eingehen, die er mir selbst gestellt hatte, und wenn er fein Anerbieten zucuͤcknahm, obgleich der Direktor einer Abtheilung seines Ministeciums, der mir 150,000 Franes fuͤr meinen so lag dies Angelegenheiten der Oper dieselben zwar große Gewinn, aber auch große Aussichten auf Verluse
ist, so hat man sich uber so vieles zu rechtfertigen, daß ich diesen Brief nicht schließen kann, ohne mich im vorgus vor jeder Ostenta— tion von Großmuth oder Uneigennuͤtzigkeit in meinem Benehmen zu verwahren; ich habe mehr als einen Zweck zu erreichen; ich habe mich des Vertrauens wuͤrdig zu zeigen, welches Herr von Mon⸗ talivet in mich setzte, als er mich zur Direction der Oper berief. Als ich im vergangenen Jahre bereit war, meine
eigenen Interessen denen des Staates zu opfern, wollte ich bewei⸗
sen, daß, obgleich Herr Thiers mich verleugnet, Herr von Monta⸗ livet sich wenigstens nicht getaͤuscht haͤtte, als er mir einen un— schͤdlichen Ehrgeiz, den naͤmlich, mich immer ehrenwerth zu zei⸗ gen, zutraute. Sonach also kann ich mir die Vorwuͤrfe des Herrn
Rednerbuͤhne herab haben mich Vorwürfe getrof⸗- die mich zu rechtfertigen meine Achtung fuͤr unsere var⸗
Berlin, Freitag den 16ten Mai
Charlemagne, den Gedaͤchtniß⸗Mangel des Herrn Thiers, und so⸗
gar mein in 3 Jahren erworbenes Bermoͤgen ruhig gefallen lassen.
ch kenne ein Wort, das in der jetzigen Zeit, ur ge ! man logisch
verfahren will, durchaus nicht mehr in einem schlechten Sinne ge⸗
nommen werden kann, es ist das Wort Emporkdmmling; doch
muß man sich allerdings diesen Titel durch einen unternehmenden Geist, einen gluͤcklichen Muth und durch Arbeit erworben haben.
ite . L. Veron.“
Im Rénovateur liest man Folgendes: „Wir koͤnnen, nach—
dem wir die bestimmtesten Erkundigungen hieruͤber eingezogen,
die Versicherung geben, daß der vor dem Pairs-Hofe eingelei⸗
tete Prozeß, ungeachtet der zahlreichen Verhoͤre, die bereits ) Prozeß, geach zah ? hoͤre, kratie und die Regierung enthielten, so veranlaßte die Versamm⸗
stattgefunden, noch kein einziges Faktum zu Tage gefoͤrdert hat, das die Beschuldigungen des Ministeriums gegen die legitimisti— sche Partei bestaätigte. Gern haͤtte der Minister des Innern eine Mitschuld der Legitimisten bei den letzten Unruhen entdeckt. Unmoͤgliches kann man aber von dem Pairshofe nicht verlangen.“
Es scheint, daß, nach den desfallsigen Reclamationen meh— rerer Oppositions-Blaͤtter, die Regierung beschlossen habe, die nächsten Wahlen so lange zu verschieben, bis die Wahl-Listen revidirt worden. Man glaubt, daß diese Revision binnen Kur— zem in ganz Frankreich vor sich gehen werde.
Man haͤlt es jetzt fuͤr ziemlich gewiß, daß der Admiral Roussin das ihm angebotene See-Ministerium annehmen werde, und man erwartet den Admiral gegen Ende dieses Monats in Paris. Es scheint, daß seine Ernennung in unsern Seehäfen mit großem Beifalle aufgenommen worden ist.
Der Graf Sebastiani wird nun ganz bestimmt in wenigen Tagen nach Neapel abreisen, um dort seinen Posten als Fran— zoͤsischer Botschafter anzutreten. Es hat sich hier in den letzten Tagen das Geruͤcht verbreitet, daß die Unterhandlungen wegen der Vermaͤhlung der Prinzessin Maria mit dem Vice⸗Koͤnige von Sicilien abgebrochen waͤren.
Der vormalige Niederländische Gesandte in Rom, Herr von Celles, der kuͤrzlich in Frankreich naturalisirt werden ist, ist zum Staatsrathe im außerordentlichen Dienste, mit der Befug— niß an den Berathungen des Staats-Rathes Theil zu nehmen, ernannt worden.
Herr von Guizard, Präfekt des Departements des Avey— ron, soll zum Direktor der Denkmaͤler und oͤffentlichen Bauten ernannt worden seyn.
Die Zahl der am 1. Mai in der Armee vertheilten Orden soll sich auf 350 belaufen, wovon die Kavallerie, die Artillerie und das Ingenieur-Corps nur ungefaͤhr 80 erhalten haben.
Dem isten Artillerie⸗Regiment, welches in Paris, Versail— les und Vincennes in Garnison liegt, ist fast jede Verbindung mit den Buͤrgern abgeschnitten, indem es den Soldaten uͤberaus schwer gemacht wird, eine Erlaubniß zum Ausgehen zu erhalten. Das Schloß von Vincennes wird bewacht, wie in Kriegs eiten ͤ Die Siegel von den Bureaus der Tribune und von der Druckerei des Herrn Mie sind nun abgenommen worden, und man glaubt, daß dieses Blatt am 15. Mai wieder erscheinen werde.
Die Seiden-Arbeiter von Loon wandern unausgeset nach der Schweiz aus. Dem Courrier de Lyon zufolge, herrscht in dieser Stadt noch immer eine vollkommene Stockung in den Fabrik-⸗-Geschaäften.
Der verantwortliche Herausgeber des in Lyon erscheinenden Précurseur, Herr von Roussillac, ist am Zten d. M. auf Ansuchen des General-Prokurators beim Pairs-Hofe verhaftet worden, um sich wegen der gegen ihn vorgebrachten Beschuldi— gungen zu rechtfertigen. ö
Heute, als am Himmelfahrtstage, ist die Boͤrse geschlossen, doch sollen in Folge der von Madrid eingetroffenen niedrigen Course mehrere Privat⸗Geschaͤfte in Spanischen Papieren statt— gefunden haben.
Straßburg, 8. Mai. Seit gestern Abend ist der Friede zwischen den Regimentern unserer Besatzung und damit die Ruhe in der Stadt wieder hergestellt. Die Vorgesetzten dieser Regimenter, so wie ein Mann aus jeder Compagnie, vereinig— ten sich auf der sogenannten Finkmatte, man verstaͤndigte sich und gelobte sich zuletzt Eintracht und Freundschaft. Saͤmmtlichen Soldaten wurde auf das Keaͤftigste anbefohlen, sich jeder Belei— digung gegen Buͤrger zu enthalten. Zwei Soldaten des 19ten leichten Infanterie⸗Regiments, die den Streit begonnen, wurden von ihrem Commandeur mit Gefaͤngnißstrafe belegt. Noch sind mehrere Soldaten und Buͤrger verhaftet. Bei dem fruͤher gemel— deten Auflaufe an der Kaserne des 19ten Regiments, sprach der Oberst dieses Regiments mit vieler Warme zu den Buͤrgern und versicherte sie, daß er den patriotischen Gesinnungen der Straßburger vollkommene Gerechtigkeit widerfahren lasse. Einige Tage fruͤher und diese Sprache haͤtte vielem Unheil vorgebeugt. Schwer Verwundete liegen noch im Militair-Hospitalz ein Kor— poral des 19ten Regiments, den man seit einigen Tagen ver— mißte, wurde todt und das Gesicht von Hieben entstellt in un— serem Stadtgraben gefunden; man fuͤrchtet sehr, daß der Adju— tant dieses Regiments, der eine Kopfwunde erhielt, in Folge derselben sterben werde.
Großbritanien und Irland.
London, 9. Mai. Sir George Murray, ein Tory und vormaliger Kolonial-Minister, ist in Perthshire zum Parla⸗ ments-Repraͤsentanten gewaͤhlt worden, und Herr Graham, ein Whig und einer der Lords der Admiralität, durchgefallen.
Unser Legations-Secretair am Hofe des Koͤnigs Otto in Griechenland, Hr. Parish, ist von dort zuruͤckgekehrt und wird (wie gestern gemeldet) von Hrn. Waller, der kuͤrzlich mit Depe— schen von Lord Ponsonby aus Konstantinopel hier eintraf, ersetzt. Ueberall werden Gemeinde-Versammlungen gehalten, um ge⸗ gen die Annahme des neuen Armen-⸗Gesetzes zu protestiren. Die zweite Verlesung ist auf heute Abend angesetzt, wird aber ver— muthlich verschoben werden.
In Manchester hat eine Versammlung der arbeitenden Klas⸗ sen, bei der sich uͤber 6000 Menschen einfanden, stattgehabt. Nur
/ ausgeschlossen.
/Cazun
1834.
Handwerker waren zugegen, und alle Personen anderen Standes Die bei dieser Gelegenheit gefaßten Beschluͤsse
sind ganz im Geist der Arbeiter⸗Vereine. Sie sprechen das Recht
aus, das einem Jeden zustehe, seine Arbeit fuͤr den hoͤchst moͤg—
lichen Preis zu verdingen, und erklaͤren sich gegen jede von der Regierung etwa beabsichtigte Einmischung. Es wurde ferner eine Petition an das Unterhaus beschlossen, in welcher um die Aufhebung aller Gesetze gebeten werden soll, durch welche dem Inhaber von Kapital ein unbilliger Vorzug vor dem auf seine Arbeit Angewiesenen ertheilt wird. Obgleich die bei dieser Ge— legenheit gehaltenen Reden heftige Invectiven gegen die Aristo—
lung doch keine Störung der offentlichen Ruhe. Der Courier bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß die Aeußerungen verschiede⸗ ner Tagesblaͤtter, denen zufolge die Regierung damit umgehe, legislative Maßregeln wegen der Arbeiter-Vereine zu beantragen, ganz ungegruͤndet seyen.
Ein Brief, den der Marquis v. Anglesey im J. 1832 als damaliger Lord- Lieutenant von Irland an den Grafen Grey richtete, und von dem die Irlaͤndisch-katholische Partei auf eine bis jetzt noch unbekannte Weise eine Abschrift erhalten hat, die Herr Hume neulich im Unterhause vorlas, macht jetzt viel Auf— sehen, zumal da der Brief neulich in dem True-Sun er— schienen ist. Der Briefsteller rieth damals der Regierung an, die Zahl der Geistlichen der protestantischen Kirchen Irlands zu vermindern, die Kirchen⸗Einnahmen, außer zu geistlichen Gehal— ten, zu Staatszwecken anzuwenden und auch der katholischen Geistlichkeit Gehalte auszusetzen. Dieser Rath des Marquis v. Anglesey ist darum so wichtig weil der Marquis damals Vice— Koͤnig von Irland war und natuͤrlich mit dem Zustand der Dinge bekannt seyn mußte. Der Graf Grey, der den Rath nicht be— folgte, hat bekanntlich im Parlamente eingestanden, daß der Marquis von Anglesey einen solchen Brief, aber privatim, an ihn geschrieben habe.
Wegen unruhigen Zustandes der Grafschaft Westmeath in Irland sind nicht allein aus mehreren Punkten Irlands, sondern sogar von Liverpool Truppen auf Dampfbsten dahin beordert.
Am Sonnabend hielten die Freunde und Unterstuͤtzer der sich in England befindenden Polnischen Fluͤchtlinge eine oͤffent— liche Versammlung in der Freimaurer-Loge unter dem Vorsitze des Herrn Beaumont. Viele Parlaments-Mitglieder, als Lord Morpeth, Lord Sandon, Lord Dudley Stuart, die Herren C. Fergusson, Hume, O Connell, Sheil ꝛc. waren gegenwartig, und nach sehr heftigen Reden wurde eine Subscription zur Unter— der Polen eroͤffnet. Der Gesammt-Betrag war 331 Pfd. Sterl. Der Marquis von Lansdowne, Praͤsident des Ge—⸗ heimen Raths, ließ 50 Pfd. Sterl. senden.
G ire n,
Bruüufsel, 9. Mai. Der Koͤnig und die Koͤnigliche Familie haben seit gestern das Schloß zu Laeken wieder bezogen.
Der Kriegs⸗Minister hat eh mit seiner Familie nach Achen begeben, um dort die Bader zu brauchen.
In der Union liest man: „Mit Unrecht hat man dieser Tage gemeldet, daß Herr von Bethune eine Frist erlangt habe. Er hat im Gegentheil den Befehl erhalten, Belgien unverzuͤg— lich zu verlassen, mit der Drohung, daß man . durch Gen⸗ darmen nach der Graͤnze bringen lassen wuͤrde, wenn er bis heute nicht abgereist sep.“«
Am T7ten d. ward die Ruhe der Stadt Namur wieder ge— stoͤrt. Einige Voltigeurs vom 11ten Linien ⸗Regiment traten mit dem Saͤbel in der Faust in eine Schenke, wo d unbewaffnete Soldaten des 1sten berittenen Jäger-Regiments saßen. Die Voltigeurs stuͤrzten uͤber sie her, ein Jager ward auf der Stelle getoͤdtet und die 3 uͤbrigen wurden gefährlich verwundet; auch ein Burger, der sich dort befand, erhielt eine Verletzung.
Po he n.
Warschau, 11. Mai. Der Graf Skarbek, Praäͤsident des Vorstandes des hiesigen Zufluchts- und Arbeitshauses, und die Mitglieder des Vorstandes legten am 7ten d. M. den Grund⸗ stein zu einem neuen Gebaͤude juͤr die sittlich verwahrlosten Kinder.
. in Lublin wurde der 4. Mai aufs feierlichste began— gen; die Einwohner bewirtheten den General⸗Adjutanten Rudi— ger und die ganze Garnison auf einem Platz im Freien, wo auf einer Reihe von Tischen, da das Fest gerade mit dem ersten Oster-Feiertage nach Griechischem Kalender zusammentraf, das Geweihte aufgetragen war. Abends war freies Schauspiel und ein glaͤnzender Ball, den der Praͤsident der Wojewodschafts— Kommisslon, Staatsrath Rostworowski, veranstaltet hatte.
In allen Synagogen des Königreichs wurde der Tag der Volljährigkeit Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers durch festlichen Gottesdienst und Absingung von Psalmen ge— feiert.
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Hannover, 12. Mai. Die Allgemeine Stände⸗Versamm⸗ lung des Koͤnigreichs ist, nach viermonatlicher Vertagung, heute wiederum eroͤffnet worden. Die beiden Kammern sind im We— sentlichen wie im vorigen Jahre zusammengesetzt. Die Arbeiten dieser Versammlung werden eine Menge der wichtigsten Gegen— staͤnde umfassen, unter welchen das ganze System der direkten, und — nach bereits erfolgter Ratification eines Vertrages mit dem Herzogthume Braunschweig — auch das System der indi— rekten Steuern in erster Linie steht. Das im Anfange der Sitzung verlesene Schreiben des Königlichen Kabinets-Ministe— riums, worin die bevorstehenden Arbeiten aufgezählt werden, lautet, wie folgt: .
„An die Allgemeine Stände⸗Versammlung des Koöͤ— nig reich sé. Den soͤblichen Staͤnden werden Wir bei deren gegen⸗ wärtiger Versammlung, außer mehreren anderen Anträgen, das , . der vereinigten Kassen, Gesetzes-Vorschlaͤge, Behufs Revi⸗ sion des ganzen Steuer-Systems, sonderlich auch uͤber die indirek—⸗ ten Steuern, hinsichtlich deren ein Vertrag mit Braunschweig ge⸗
schlossen ißt, Antraͤge wegen ebernahme der Kosten der Kavallertes