Verpflegung und des Infanterie-Servis auf die Kassen, so wie wegen Aufhebung des Haäͤuslings-Schutz- und Dienstgeldes, die Verhandlungen der vorjäͤhrigen Kommission wegen des Wegbaues, und die Gründsaͤtze Behufs gesetzlicher Regulirung des Lehnwesens vorlegen lassen, denen Wir binnen Kurzsm annoch die bei einem Hypotheken-Gesetze zu befolgenden Grundsaͤtze folgen lassen zu koͤn⸗ nen hoffen. Da nun den Staͤnden annzch das KriminglsGesetz⸗ buch und der Entwurf zu Erri(htung einer Staatsdiener⸗Wittwenkasse vorliegt, so ist der Unifarzg und die Wichtigkeit der Gegenstäͤnde so groß, daß Wir Uns zuun Besten des Dienstes um so chr verpflich⸗ zet halten, über den dieserhalb im Laufe dieser Diaͤt zu befolgenden Geschäͤftsgang dan loͤblichen Standen einige Bemerkungen zu ma⸗ Gen, als die menge der Sachen, welche ünsere und der Stande Aufmerksam eit fuͤr die Zukunft noch in Anspruch nimmt, nicht un— bedeutend ist. Unter den letzteren nennen Wir zuvßrderst den Er⸗ sparungzplan bei der Civil -Verwaltung, und die Negulatipe uͤber die Haupt⸗Dien st weige, welche nach dem s. 140 des Staats⸗Grund⸗ geset,es demnaͤchst mit den Staͤnden zu verabreden seyn werden. So sehr Wir gewuͤnscht hatten, den Ersparungsplan schon jetzt dan loͤblichen Staͤnden mittheilen zu können, so ist solches den— noch ungusfuͤhrbar gewesen. Bei der Erheblichkeit der Sum⸗ men, welche nach den bei Gelegenheit der Verhandlungen uͤber Nas Staats-Grundgesetz und über den Militair Etat gemachten Mittheilungen kuͤnftig bei der Civil⸗Verwaltung erspart werden solllen, ist es unthunlich, den Zweck lediglich durch Einziehung oder Verbindung von Stellen, welche in Folge der Vereinigung der Kassen etwa entbehrlich werden moͤchten, oder durch Verminderung von Ge— halten oder sanstigen Ausgaben zu erreichen; sondern es kann dieses nur geschehen, wenn man die ganze Stgats-Verwaltung einer Re— vision unterzieht, und den Dienst, so wie die Kompetenzen der Be⸗ hörden, möͤglichst und so weit vereinfacht, als solches irgend zuläͤssig ist. Diese von äns angeordnete untersuchung greift aber tief in alle Vechaͤltnisse der Stagts-Verweltung ein, und macht die Erdrterung von Fragen unvermeidlich, welche zum Theil schon bei der Diskussion des Staats-Grundgesetzes in Anregung gekommen sind. Gerade dadurch aber, daß von der Entscheidung dieser Fragen wiederum manche Einrichtungen . welche an und fur sich dem Er⸗ sparungsplane ganz fremd bleiben koͤnnen, erhalt dieser eine Wich⸗ tigkeit, welche die finanzielle Frage allein niemals haben koͤnnte; denn so wichtig es ist, durch zweckmaͤßige Ersparungen die Lasten der Einwohner vermindern zu konnen, so stehen doch die Wohl⸗ fahrt, die Ruhe und Zufriedenheit des Landes, welches hei der Zweckmaßigzkeit der Staats Verwaltung wesentlich betheiligt ist, noch viel hoher, als jene bloß pecunialren Interessen. — Bekannt
mit den Gesinnungen Seiner Majestaͤt des Koͤnigs, wodurch
die moͤglichste Befoͤrderung jenes Ersparungsplans Uns zur an gelegentlichsten Pflicht gemacht wird, und uͤberzeugt, daß die y. Erledigung einer Angelegenheit, wie dieser, nachdem sie einmal in Anregung gekommen, durch die Ruͤcksichten auf den Dienst und die Betheiligten selbst dringend geboten werde, he⸗ ben Wir Uns eifrigst angelegen seyn lassen, die Vorbereitungen so weit zu beendigen, daß Wir im Stande sind, die Grundlagen des Plans Seiner Majestät dem Koͤnige unverzuͤglich vorzulegen. Soll ten Allerhöͤchsidieselben Unsere desfallsigen Vorschlaͤge zu geneh⸗ migen geruben, so werden Wir, mit Zuhüͤlfenahme der dvereits gemach⸗ ten bedeutenden Vorarbeiten, dieselben im Einzelnen zu erwaͤgen, und deren Anwendbarkeit danach zu pruͤfen haben. Denn nur durch eine solche genaue Ausarbeitung und Pruͤfung glauben Wir die pflichtmaͤßige Ueberzeugung Uns sichern zu konnen, daß die Vor⸗ schläge durchfüͤhrbar und den Beduͤrfnissen des Dienstes und der Einwohner entsprechend sind, und dabei der Gefahr vorbeugen zu können, daß Ersparung zylane, wie es nur zu oft der Fall ist, wo nur allgemeine Grundfaͤtze oder Theorieen zum Grunde gelegt wor⸗ den, nicht spaͤterhin in der Anwendung größere Kosten oder neue Aenderungen, und damit neue Störungen und anderweite Kosten machen. — Bei Erwägung dieser Verhaͤltnisse werden die loͤblichen Stande selbst ermeffen, daß es Unserer ganzen angestrengtesten Thaͤtigkeit bedürfen wird, wenn die Arbeiten so weit deendigt werden sollen, um deren Resultat bei dem naͤchstjaͤhrigen Budget mittheilen zu konnen. Denn Wir muͤssen darauf aufmerksam machen, daß die wegen Feßstellung der Verhaͤltnisse der Provinzigl-Staͤnde erforder⸗ lichen Verhandlungen, zu deren Vorbereitung Wir bereits die no thigen Einleitungen getroffen haben, da sie nach dem Staats⸗ Grundgesetze binnen 3 Jahren geordnet seyn sollen, und die beinahe noch schwierigere * mn, der Vorschriften des Staats-Grund⸗ gefetzes ber die Verhaͤltniße der Gemeinden, so wie die Bera— ihungen über die Gewerbe-Ordnung, welche zwar im Entwurfe vbhllendet ist, aber bei der Wichtigkeit und Schwierigkeit der Sache noch mehrfache Erwägungen erfördern wird, mit jenen Arbeiten zusammentreffen, und um so mehr betrieben werden muͤssen, als die Gemeinde-Verhältnisse in mehrfacher Hinsicht zu der Organi⸗ fation der Staals- Verwaltung in Beziehung stehen. — Aus diesen Gründen häben Wir Uns beeilt, in der gegenwartigen Diaͤt inson⸗ derheit alles das vorzulegen, was auf das Budget und die Steuer— Verhaͤltnisse Bezichung hat, damit Wir nach Erledigung dieser An⸗ gelegenheit um fo mehr jenen uͤbrigen Gegenstaͤnden Unsere Thstig⸗ heir widmen können. Wir verkennen gar nicht, wie wichtig die Vor⸗ schlaͤge sind, welche Wir hinsichtlich des Budgets und des Steuer⸗ wäsens zu machen haben, und Wir sind weit entfernt, deren Berg= thungen übercilen zu wollen, allein Wir sind der n daß diese Angelegenheit sich vorab, und ohne allzu großen eit ⸗Ver⸗ luff wird beendigen lassen, da die y. der vereinigten Ten wesentlich' auf die jetzigen Zustaͤnde sich begruͤnden, kLefinitive Feststellung der Regulative uͤber die Kosten der Dient? Zweigè ohnehin noch bevorsteht, die Resultate des Erfrarangs-Plans aber fuͤr erst eine sofgrtige Verminderung der 6 igen Ausgaben um so weniger hervorbringen werden, als eines⸗ iheils die definitiven Ersparungs- Summen wegen der durch den Uebergang entstehenden unvermeidlichen Ausgaben der Kasse augen⸗ blicklich nicht ganz zu Gute kommen werden, anderntheils aber durch diese Ersparungen zunäͤchst der Zuschuß zu decken seyn wird, den einstwäilen die Kron Dotation mit 150,60 Rthlr. annoch leistet; so= dann aber eine demnaͤchstige Revision und etwaige Verminderung der jetzt unvermeidlichen Steuern, sobald der Zustand der Kassen solches irgend gestattet, keine große Schwierigkeit machen, jedenfalls aber Uns nut erwünscht seyn kann. — Wenn die löͤblichen Staͤnde daher diefe Angelegenheit und diejenigen Antraͤge, welche in Folge der Veraͤn⸗ derung des Münzfußes haben gemacht werden muͤssen, Unsere Vor⸗ schlaͤge wegen der Wittwen⸗Kasse und die Grundsaͤtze uͤber das Lehnwesen baldigst in dieser . enn bringen und den Entwurf des Stra Gesetz buch möglich befbrdern könnten so wurden Wir dann, je fruher dieses geschieht, und daher eine Vertagung der Staͤnde lintreten kann, um so mehr Uunsere Hoffnung steigen sehen, in ber naͤchsten Diaͤt den Ersparungs-Plan und die darauf sich be⸗ sehenden Regulative über die Kosten der Haupt-Dienstzweige, so wie 6 Gewerbe⸗-Ordnung vorlegen zu koͤnnen. — Wir haben Uns ver⸗ pflichtet gehalten, diese Bemerkungen den loͤblichen Standen vorzu⸗ legen, weil Wir wünschen, das in einer angemessenen Reihesolge zur Ausführung zu bringen, was das Staats-Grundgesetz vorschreibt und die Verhaltniss' nothwendig machen, und weil Wir überzeugt sind, daß die löͤblichen Staͤnde hierzu Fin ihrerseits die Hand bieten werben. Wir 3c. Hannover, den 12. Mai 1834. —
Der Vice-Kbnig und das Königliche Kabinets—
Mini sterium.“
Leipzig, 2. Mai. (Allgem. Zeit.) Wer bisher noch an den großen Folgen der Deutschen Handels-Union zweifelte, den muüssen die Resultate unserer Messe bekehren. Inlaͤndische (d. h. Deutsche) Fabrikate haben durchgäͤngig guten und zum Theil reißenden Absatz gefunden, waͤhrend die auslaͤndischen sich uͤberall zuruͤckgedraͤngt sahen. Von neuem Muthe belebt, kehren die
*
Deutschen Fabrikanten in ihre Heimath zuruck, und wenige möͤ— en dort angelangt seyn, ohne neue Plane zu Ausdehnung und Lerdollto mm inung ihrer Geschaͤfte mitzubringen. Unter so ermu⸗
; 3940 thigenden Aussichten haben die Geschaͤftsleute ihre Blicke auch auf das Allgemeine gerichtet. Besonders bemerkenswerth ist die Idee einer jahrlichen Versammlung der Techniker, nach Art der Ver— sammlung der Naturforscher, was wahrend der Messe vielfach besprochen worden ist. — Die Bewohner von Leipzig fuͤhlen durch die große Anzahl der Meßfremden und die gesteigerten
siethen die Vortheile der Handels-Union in einem außerordent— lichen Grade, was viel dazu beiträgt, die Eisenbahn zwischen Leipzig und Dresden populair zu machen, indem man in dersel— ben den Anfang eines großen Systems erkennt, das sich uͤber ganz Deutschland ausdehnen soll, und welches geeignet waͤre, den Vertehr dieser Binnenstadt zu einem außerordentlichen Flor zu bringen.
Leipzig, 15. Mai. Aus dem Erzgebirge schreibt man: „Vor etwa 4 Jahren erfand ein Schottischer Huͤttenmann ein neues Schmelzverfahren fuͤr die Eisen-Erzeugung, welches auch in der Gegend von Glasgow alsbald im Großen ausgefuhrt wurde, und darin besteht, daß die Luft (Wind), welche in den Ofen geblasen wird, zuvor eine ziemlich hohe Erhitzung erleidet. Seitdem hat man unter verschiedenen Abaͤnderungen dieses Ver— fahren in England, in den Niederlanden, am Rhein und in der Schweiz mehrfach angewendet und als sehr nuͤtzlich befunden. Die Vortheile bestehen darin, daß R bis ) des Brennmaterials, im Vergleich mit der fruͤhern Methode den Wind kalt in den Ofen zu fuͤhren, erfpart wird, sowie daß dabei die Schmelzung in jeder Art sehr vollkommen ist., Dieses fast unglaubliche Er— gebniß hat sich auch bei einem Versuche auf dem Lattermann⸗ stren Hochofen zu Morgenroͤthe als wahr bestätigt, und es laͤßt sich nicht absehen, welchen wichtigen Einfluß das Schmelzen mit erhitzter Luft auf das vaterlaͤndische Huͤttenwesen ausüben werde. Die Luft wird bald durch den Ofen selbst, bald und am besten durch besondre Flammenoͤfen erwarmt, und der Verbrauch an Brennmaterial fuͤr deren Unterhaltung ist bei den obigen Zahlen— Verhaͤltnissen mit eingerechnet. Die Geblaͤs Maschinen muͤssen, wie begreiflich, kraͤftiger als bei kalter Luft seyn.“ ;
Weimar, 10. Maj. Des Großherzogs Koͤnigl. Hoheit gewährten am 3ten d. dem Herzogl. Sachsen-Koburgischen Bberst⸗ Lieutenant, Fluͤgel-Adjutanten und Kammerherrn von Alvensle— ben eine Audienz, in welcher dieser die Ehre hatte, Allerhoͤchst— demselben im Auftrag JJ. DD. , des Herzogs von Sachsen— Koburg-Gotha, des Herzogs von Sachsen Altenburg und des Herzogs von Sachsen-Meiningen, das Groskreuz des Herzogl. Sachsen-Ernestinischen Haus-Ordens zu uͤberreichen.
Heidelberg, 8 Mai. Unsere hresigen Musikfreunde be⸗ treiben mit großer Thaͤtigkeit die Vorbereitungen zu dem am 15ten d. M. auf der Schloßruine abzuhaltenden Musik-Feste. Wie wir vernehmen, hat bereits eine fehr bedeutende Anzahl von auswaͤrtigen Musikern und Dilettanten ihre Mitwirkung zuge⸗ sagt. Auch glauben wir einem großen Zusammenflusse von Frem— den entgegen sehen zu konnen, besonders wenn eine heitere Wit⸗ terung das Fest begünstigen sollte, und die herrliche romantische Umgebung Heiselbergs — eben jetzt in vollem Bluͤthenschmucke und in der ppegen Pracht des Fruͤhlings — an sich schon alle Freunde dieser schoͤnen Natur zu Besuchen einladet.
Darmstadt, 9. Mai. Die heutige Sitzung der zweiten Kammer eroͤffnete der Präsident mit Verlesung einer Mitthei⸗ lung des Großherzoal. Ministeriums des Innern und der Ju— stiz, zufolge deren das hiesige Hofgericht durch Beschluß vom Hten d. verfuͤgt hat, daß die bei dem hiesigen Stadtgericht be— reits anhaͤngig gewordene Untersuchung, in Betreff der bei den Urwahlen hiesiger Buͤrgerschaft vorgefallenen Gesetzwidrigkeiten, zugleich auch auf den Abgeordneten E. E. Hoffmann 4 nen sey. Die höͤchste Staats-Behoͤrde uͤberlaßt nun der Beur— theilung der Kammer, ob der erwahnte Abgeordnete unter den vor— liegenden Umstaͤnden, fernerhin noch in ihrer Mitte erscheinen koͤnne. Zwei darauf Bezug habende Eingaben des Abgeordneten Hoff— mann, die eine an die Kammer, die andere an das Ober-Ap— pellations- Gericht gerichtet und abschriftlich mitgetheilt, wurden hierauf verlesen. Der Abgeordnete Zulauf stellte einen Antrag auf Einfuͤhrung eines gemeinschaftlichen Muͤnzfußes in den Deutschen Vereins- Staaten. Mehrere andere neue Eingaben, worunter auch eine Petition von dem hier in Haft sitzenden Pr. Wilhelm Schulz, wurden an die betreffenden Ausschuͤsse zur Berichterstattung uͤberwiesen. — Die Tagesordnung fuͤhrte auf die Berathung uber den Druck der landstaͤndischen Verhandlun— en, wobei mehrere Mitglieder die Herausgabe eines besonderen andtagsblattes, unter den Auspicien der Kammer, angelegentlichst empfehlen zu muͤssen glaubten. Unmittelbar folgte die Berathung uͤber die projektirte Dank-⸗Adresse. Es ward weniger uͤber den Ton und die Fassung der Adresse debattirt, als uͤber den indi— viduellen Gesichtspunkt, aus welchem der eine oder andere Ab— geordnete seine desfalsige Zustimmung beurtheilt zu sehen wuͤnschte. Hierzu gab vorzuͤglich Veranlassung ein einleitender Vorrrag des Abg. v. Gagern, in welchem er die wichtigeren Momente der neuesten Geschichte von Frankreich, Belgien und Deutschland hervorhob, und mit dem eigentlichen Gegenstand der Diskussion in nahere Verbindung zu bringen suchte. Blos einige kleine Modificationen des Entwurfs duͤrften das Resultat der heute noch daruͤber erfolgenden Abstimmung seyn. Schließlich wurde noch uͤber mehrere Wahlen Bergthung gepflogen.
Frankfurt a. M., 11. Mai. Der Königl. Preuß. Ge— sandte am Kurfuͤrstlich Hessischen Hofe, Freiherr von Canitz, und der Kaiserl. Oesterr. Botschaftsrath, Freiherr v. Neumann, sind gestern aus Wiesbaden hier angekommen.
Oesterreich.
Der Schwäbische Merkur berichtet aus Ungarn vom 24. April: „Eben komme ich aus meinen Weinbergen ö. in denen ich mich 4 Wochen aufhielt, ohne, mit Ausnahme eines einzigen Tages, arbeiten zu koͤnnen. Der Wind weht fortwaͤh⸗ rend rauh aus Nord und Nordwest, und wenn er nach Ost umsetzt, bringt er uns jedesmal harte Nachtfroͤste. Wahrend die Bluͤthen ganz entwickelt und dann auch erfroren sind, fangt das vor vier Wochen schon angebaute Sommer-Getraide kaum an, hervorzusprossen. So ist denn in meinem uͤppigen Vgterlande noch wenig Spur von Vegetation in den Wiesen und Viehwei— den, und die Noth faͤngt an, uͤberhand zu nehmen, welche we⸗ gen der herrschenden Trockenheit, auch wenn die Waͤrme eintre— ten wird, nicht gehoben werden duͤrfte, wenn uns nicht der Him⸗ mel mit dieser zugleich einen ausgiebigen Regen sendet. Die bisherige Unfruchtbarkeit geht so weit, daß selbst in den Haus. gaͤrten kaum die Fruͤh Erbsen und der Winter⸗Spinat, d. i. der im Herbste gesäet, grünen. — Aus den Karpathen bekamen wir dieser Tage Nachrichten, daß dort der Schnee noch mehr als mannshoch liege, daß man mit Schlitten fahren koͤnne, und uberhaupt vollen Winter habe. — In unserer Handelswelt zeigt sich ziemliches Leben. Die Dampfschifffahrt auf der Donau zeigt schon mehr, als man nur je erwartet hatte, ihre wohlthaͤtigen Wirkungen. Man spricht zwar davon, daß der Sultan die Fahrt bis in das Schwarze Meer mit unguͤnstigen
nen, in Betracht unserer geographischen Lage, auf große Vorthel
waͤhlt; dagegen gelang es der ersteren, eine Masjorität im Ge— meinderath zu erhalten, wodurch der Einfluß des Mayors pa— ralysirt wird und er zu einer Null herabsinkt. Die Gegner von Jackson's Politik betrachten dies als einen großen Sieg, da seine Partei bei der vorletzten Wahl noch eine Majoritäͤt von z000 hatte. Es freut uns, sagen zu können, daß das ganze land sich gegen Jackson wendet, und seine Maßregeln sind fort— während von solchem Unheil begleitet, daß uͤber kurz oder lang
. ; ; ö. änderung vorgehen muß.“
schen Gränze vom 25. April. „Es ist noch zweifelhaft, ob h, eine Ver 9. hen K Anleihe ,. die Pforte zu niegocilren wuͤnscht, zu Stanl Der Courräer des Etats Unis meldet: „Die beiden kommt; Handelsbriefe aus Konstantinopel versichern wenigstenn;, Desterreichischen Fregatten, die seit e, , Zeit erwartet thut den daß die Pforte die gemachten Vorschlaͤge bis jetzt nicht ang —⸗ . hier angelangt . haben die 240 Polen welche sie 1 noinmen habe, und die Bevollmächtigten des Hauses Rothsth! Triest abfuͤhrten, ö , ,, Grund und Voden ,, leicht unverrichteter Sache, wie vor einigen Jahren, zuruͤckkehrn det. Man kann sich beim Anblick dieser Fluͤchtlinge eines schmerz— mochten. Daraus wurde für die Pforte eine große Verlegen lichen Mitleids nicht enthalten. Ohne Mittel, ohne Huͤlfsquel= heit erwachsen, denn der Staatsschatz soll voͤlig geleert seyn un len, hn Zukunft, werden diese Ungluͤcklichen sich bald in das die Steuern mit vieler Schwierigkeit eingetrieben werden ußerste Elend versetzt sehen, wenn ihnen nicht einsichtsvoll ver— Woran es liegt, daß die Pforte so schwer eine An leihe p heilte Unterstuͤtzungen erlauben, den Augenblick abzuwarten, wo Stande bringt scheint nicht recht klar, da andere Regiern sse nützlich. Veschẽstigung finden und sich in das Innere des gen, die weniger Garantieen leisten kennten, wie z. B. Mü andes verbreiten koͤnnen. Schon hat sich der Stadt-Rath von Süd-Amerikanischen, ansehnliche Vorschuͤsse erhalten haben New⸗York mit ihnen beschaftigt, . zweifelsohne wer den naͤch— Freilich waren diese traitabler, und ließen sich alle Beding tens Sub seriptionen zu ihrem Vesten eröffnet werden. Die gen gefallen, wozu aber die Pforte keine Lust hat.! — AM sch hier aufhaltenden Franzosen werden gewiß nicht die Letzten Raubzüge aus Boßnien greifen wieder um sich. Dle Türkisca seyn, die diesen ungluͤcklichen Fluͤchtlingen huͤlfreiche Hand leisten Truppen-Abtheilungen müssen verstaͤrkt werden, um die Ordnän erden, und wir wollen uns beeilen, die hinsichtlich ihrer ge⸗ uͤberall handhaben zu konnen, und es ist deshalb Befehl n offenen Beschluͤsse . öffentlichen Kenn tniß zu bringen. mehrere Regimenter in Rumelien ergangen, die bereits af ö Privatschreiben aus Ne w- York vem 17. April, die dem Marsche nach Bosnien begriffen sind. — Die Wahl h von Englischen und Franz ösischen Blättern mitgetheilt Hospodare in den Fuͤrstenthuͤmern ist nun vollzogen; die neln verden, enthalten noch ö Nähere ner die letzten Uinru—⸗ Hospodare werden nächstens nach Konstantinopel gehen, um zn hen in dieser Stadt: „Wie groß die Theilnahme des Publi—
. Tñnr. f . Wahlen war, ergab sich aus dem Umstande, daß Lehen, Eid zu leisten. Fuͤr unfere Handels-Verbindungen n kums an den, ergab . . und . endliche n , der Fuͤrstenthtnn mehr als 20,600 Buͤrger ihre Stimmen abgaben. Abends hielt von Rutzen seyn; man weiß nun, an wen man sich zu hal die Bankpartei ine Versammlung in der Freimaurer-Loge (Ma- hat und kann regelmaͤßige Geschaͤfte einleiten. 3ihkich ist ul Soniellallz. . Einige Personen, die bei dem Handgemenge im von der jetzt auf der untern Donau angefangenen Dampfschs , k stellten hehe . schil⸗
t die Rede: diese Einri le Frößte Nusdehmm derten die Sache so, als waren sie nur mit Muͤhe der Ermor— fahrt die Rede; diese Einrichtung, welche die groͤßte Ausdehnm J , , , mn
erhalten foll, kann in jeder Hinsicht, in merkantilischer wieß dung entgangen. ⸗ r , , , ,,, , ,, i,, . dem Westen wie dem aͤußersten Osten naher gebracht, und or 9. ut Feige megh don neen Wrranen e Hef n s g rel rechnen. Das öffentlich? Leben wird daburch anders gesilil kekannt, gemachten, Aufforderung zogen ein ge to). Vur— und von der fortschreitenden Civilisation leichter beruͤhrt werde ger am naͤchsten Tage von der Freimaurer / Loge nach dem So wenig Bildung die jenfeitigen Machthaber besitzen, so sth Lbstimmungsplatze, und (einige Tansende „ihrer Anhaͤnger nen sie dies doch zu fuͤhlen, und sind gewissermaßen uͤber versammelten ich , einige mit Stoͤcken und neue Einrichtung zugleich erfreut und besorgt, Fuürst Mürst, Keulen, ander mit Derks Delchen) bewaffnet. Dieser Auf, welchet in einiger Hinsicht Mehmed Ali in Aegrpten gleich ] zug konnte nicht verfehlen, die allgemeine Aufregung zu r'ergth— stellen ist, hat sich für' das Ünternehmen ausgesprochen; zn; doch wurde die Ruhe nicht: Bsisrt, is ein 6 ö. 6. 9 6 6
5 n. ; s e Anz demokratischen Wählern anlangte.
wurde, nähme er nicht zu ängstlich Rücksicht auf Skonomishs! Anzuhl- von demokrgtischen Wählern .
Verhaältnisse, gewiß nach' Kräften zur Ausdehnung aller Ann trosen schlug einen Irclaͤnder mit seinem Stock, und nun kam es zu einem Handgemenge, in welchem viele Personen schwer
von Communications-Mitteln beitragen; so aber hat er m 1 ; .
Wuͤnsche fuͤr die Neuerungen, widmet jedoch seine Fonds alen . e , r est . ö ati ulationen. Aus Serbien koͤnnte viel gemach achtigt er R , xging diese
,, . 3 ; 3 ag ohne weitere Volksbewegung. Als jenes Schiff aber—
werden, wenn man Kanaͤle, Kunst-Straßen, Eisen- oder we . 9 3 . st Pen, en mals der Freimaurer-Loge vorbei fuhr, erhoben einige Kna—
zbah egte.“ ; ; ! steng Hotz behnen ante ben ein Geschrei zu Gunsten des Jacksonschen Kandida— Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. ten, Herrn Kornelius Lawrence. ö . . Folge, ew-York, 15. April. Schon unterm Sten d. sagte de daß die Gegen-Partei Linen unschuldigen Irlaͤnder uͤberfiel und a, 6 en,. 6. er r, Taten, z Übel zurichtete. Er entkam und rief seine Freunde in der Duane—
im Anfange der nächsten Woche stattfinden sollen, beschäftigen Str aße zur Hülfe. Mehrere Hunderte waren augenblicklich an setzt ausschließlich die öffentliche Aufmerksamkeit, indem ihr Re Ort und Stelle, und es kam zum Kampfe. Alles, was sich in sultat den groͤßten Einfluß auf die Beschluͤsse der Legislatur un der Freimaurer Loge befand oder die Treppen dieses Gebäubes des Kongresses der Vereinigten Staaten ausüben muß. Vin besetzt hielt, war mit Keulen bewaffnet, eben so aber auch viele beiden Seiten werden die größten Anstrengungen gemacht, un Einwohner des sechsten Stadtviertels Aus den Fenstern des dem Kandidaten, den eine jede Partei zur Mayor Wurde di, Sebäudes wurden Ziegelsteine und andere Gegenstaͤnds auf. die ser Stadt aufstellt, den Sieg zu verschaffen. Herr Gulian Untenstehenden geworfen. Die Nachricht von diesen Auftritten BVerplanck ist der Kandidat der' Opposition, und die Vertheid elangte bald zur Kunde des Mayors, welcher die Stadt ⸗ Miliz ger der Regierung stellen Herrn Cornelius W. Lawrence aus erschiedener Bezirke zur Unterdruͤckung der Unruhen aufbot. Un, In diesen drei Tagen eines Kampfes, zu dem man sich scha . Weise vergaß diese in der Eile, ihre Uniformen anzuzie⸗ fo lange vorbereitet, und der in fo hohem Grade die Lede hen, und als sie mit der ungeheursn Menschenmasse vermischt schaften selbst der Gleichgültigsten aufregt, werden die Geschöf war, wurde sie von den streitenden Parteien nicht respektirt, Ein⸗ suspendirt seyn, die Magazine geschiossen bleiben, und ein ei zelne sogar schwer verwundet. Waͤhrend dies sich vor der Frei⸗ ziger Gedanke, der Gedanke? der Partei, die ein Jeder ergrisß maurer⸗Loge ereignete, stroͤmte ein großer Haufe von der Bank— hat, den Sieg zu verschaffen, wird die ganze Bevölkerung artei nach dem Zeughause, schlug das Thor. ein, sprengte die
⸗ Thuͤren der Ruͤst-Kammer, bewaffnete sich mit Gewehren und
on. 1 ö herrschen. lud dieselben mit scharfen Patronen.
Eine andere New-Horker Zeitung vom 11ten d. git . ̃ ĩ : Anzahl von Buͤrgern, ebenfalls bewaffnet, die sich zu einer Wache folgende Schilderung von den Auftritten, die bei der Mapn zurn Och ate des Zeughan ses hilgel. ald r, , ehe,
kö k K n und hielt eine Anrede an die Bewaffneten, so wie an die Tausende schlossen zu halten. Am ersten Tage fielen in den meisten Sn von Buͤrgern, die sich außerhalb des Zeughauses versammelt hat— zirken, einen einzigen ausgenommen, nur wenige Handlungen ten; 9 gelang ihm, die , , ., Menge, edo nur nach bor, die man als einen Friedensbruch auslegen konnte, am Ric zroßzn, Anstrengungen, zu beschwichtigen, und am . ir, mittag dieses Tages fand in der Nähe des Wahlgerüͤstes d en zie Wassen wieder an, Ort und Stelle gebtgcht. Ein Trup⸗ ten Bezirks ein Tumult statt. Bekanntlich besteht eine gr ö . on genen, . di n,, , . Anzahl der Bewohner dieses Bezirks aus naturalisirten Irll g. ittlerwelle war ö heilen der Stadt Allarm ge⸗ dern, eine Klasse von Buͤrgern, die sehr reizbar und gleich!! schlagen worden. Die Erbitterung erreichte ine furchtbare reit ist, eine Beschimpfung zu raͤchen. Ein Individuum v Höhe. Die Behoͤrde traf indessen energische Maßregeln, um der Oppositions Partel hatte Im Lauf des Tagẽs ganz ossen weitere Unruhen zu verhindern. Fuͤnf Compagnieen Infanterie Dollars fur die Stimme eines Irlanders geboten Und sich all hielten die Vörse die ganze Nacht hindurch besetzt. In Folge möglichen Aufreizungen und Schimpfworte bedient, um die! dessen wurden die Wahlen ohne weitere Stoͤrungen beendigt, der Nachbarschaft versammelten Jacksonistischen Demokraten und der dem okratische Kandidat Herr Lawrence, zum Mayor einem Angriff herauszufordern. Gegend Abend wurde ( rxrwaͤhlt, Die Anzahl der Opfer jener Auftritte ist noch nicht hoͤhnendes Pasquill derlesen, so daß es eben jene Kli genau belannt. Getoͤdtet ist, so viel man weiß, Niemand, hin—⸗ von Buͤrgern hören konnte, die darin sammt ihrem Kam (cen sind Viele sehr schwer verwundet, namentlich mehrere an⸗ daten aufs groͤblichste mitgenommen wurde. Die Folge damn gesehene Offiziere der Wachtmannschaft. war ein heftiger Wortwechsel, und bald kam es zu Schloͤgm Der 7 n, sich arb , wovon aar leicht verwundet wurden. Folgende Personen wurden vw — ö , 9. Freimaurer⸗Halle verwundet: ge, T hinth⸗ Stewart, aus det Die er 5 ö. . 233 ö, . n , ersten Wacht, Bezirk, der einen Hieb an der linken Seite e h nst-Jubilaͤums schn an sich zu den seltenern Ergignis 6 Kopfes erhielt; der Capitain Munson aus demselben Bezit hört d dre leb hesft e J heilnahme erregt, so gewinnt ein sol⸗ mit dem man schaͤndlich verfuhr, alle Ribben wurden ihm e ches Creigniß noch an Wichtigkeit und Bedeutung, sobald es brachen, Jein linter Arm an zwei Siellen zerschmerteh, „ Ki Siga, rameter ü, ft, din, , n nnn Schädel schwer verletzt und das Gesscht furchtbar ugerichte und und innige Freundschaft von Jugend auf. verein igt. an der Capitain Seamen aus dem zweiten W r der ein nn , , , ,,, , 96 sunszigsahtigen , Wunde am Kopf erhielt; ein Soldat von der Stadt Miltj , n , nr ,n . . mens Styles, der toͤdtlich verwundet ward; der Oberst Flec 1gten b. in der Dienst . Jubelfeier zweier gusgezeichneten der Capitain Stagg aus dem dritten Wacht-Bezirk, die Herten höheren Beamten des Bergwerks Departements, des n . Otterwell, Sinclair, Blunt und 10 bis 15 andere von der Stadt n n. e sr. 9 6 n. ,,, Miliz, die Polizei⸗Beamten J. C. Hans, Huntingdon und Dun zetdäe, hrenvoll und segensreich war der Veruf, in , , shee ünd die Köͤnstabler Waish Und Somérindike, die alle meh eiden Gefeierten, nicht selten unter schwierigen Verhaͤltnissen, ober weniger verletzt wurden.“ z durch Allerhoͤchste Gnade zu wirken vergoͤnnt war, und in dem Noch ein anderes Blatt vom heutigen Tage sagt: „In den Beide durch die ruͤhmlichste Diensttreue und durch unbedingte vorigen Woche war Alles in unserer Stadt mit der VWbahl le n, nnn w n, nnn, nn, . schästigt. Es handelte sich bloß um den Mayor und die stiy dienste erwarben. Se. Mas. der Koͤnig hatten daher den sru⸗ tischen Beamten, aber der Kampf war hitzig, indem man dabel 6 Beweisen gnaͤdiger ,, erneutes Zeichen Aller⸗ w,, , ,, . 5 a , Geheimen Hber-Bergrath von Laroche den Rothen Adler-Orden Henerin, dach wurde der. Kandidat lh let enn, Fele alhrchen n. Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht. Waren gleich nur mit einer Majorität von 150 unter gh h / zum Mr, r ge eide Jubelgreise an diesem Tage in Berlin nicht anwesend,
Augen ansehe, Andere aber behaupten, er werde dieselbe ehen begünstigen, als hindern, und bei seinem Sinne fuͤr Verbest, rungen aller Art stehe zu erwarten, daß er bald auf eigene Kyo, sten Dampfboͤte bauen und die Fahrt nach Wien machen la sen werde.“
e tte. Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Serhi,
F i dn d.
Hinterher folgte eine große
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und war es daher den Beamten der Bergwerks-Verwaltung, so wie den zahlreichen Verehrern und . der Ge⸗ feierten, nicht vergoͤnnt, ihnen persoͤnlich ihre herzliche Theil— nahme zu bezeigen; so hatte dies dennoch nicht , rn köͤn⸗ nen, daß in Black wunschungs- Schreiben von nah und fern, und durch andere sinnvolle Erzeugnisse der Kunst, ihnen die Gefuͤhle innigster Verehrung und liebevollster Ergebenheit dargebracht wur— den. Außerdem hatte eine ansehnliche Gesellschaft in dem Kem⸗ perschen Lokale im Thiergarten sich versammelt, um durch ein gemeinsames Mittagsmahl den frohen Tag zu begehen. Hier ward von dem Geheimen Ober-Bergrath Kluͤgel der erste Toast in gebuͤhrender Ehrfurcht auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤ— nigs ausgebracht, in welchen die ganze Versammlung mit lauter und hoher Begeisterung einstimmte. Der zweite und dritte Toast, von dem Geheimen Ober-Finanzrath Skalley und dem Geheimen Ober-Bergrath Karsten ausgebracht, galt den beiden Jubilaren, und ein Bergmaͤnnisches Gluͤckauf, ausgebracht von dem Professor Weiß, dem fernern Gedeihen des vaterlaͤndischen Bergbaues. Bis zum spaͤten Abend war die Gesellschaft in un— getruͤbter Heiterkeit und herzlichem Frohsinn beisammen, und trennte sich mit dem Wunsche, daß die Vorsehung noch lange das Leben der verehrten Jubilare erhalten und ihnen noch viele Jahre vergoͤnnen moge, mit Zufriedenheit und freudigem Selbst— n lin auf ihr umfassendes und segensreiches Wirken zuruͤck— zublicken.
— Nach Ausweis der hiesigen Todten-Listen sind in dem Zeitraume vom 1. Januar bis zum 14. Mai d. J. in Berlin 47 Personen an den natuͤrlichen Blattern gestorben, namlich im Januar 7, im Februar 10, im Maͤrz 11 und im April 19. Die Direction der Koͤnigl. Schutz-Impfungs-Anstalt nimmt hieraus Veranlassung, die Aeltern, deren Kinder noch nicht geimpft wor— den, auf die dem Leben derselben drohende Gefahr aufmerksam zu machen, und sie an ihre Pflicht zu mahnen, ihren Kindern bei Zeiten die Schutz-Blattern einimpfen zu lassen.
— In den 3 Anstalten zur Heilung und Pflege der Gei— steskranken zu Brieg, Leubus und Plagwitz sind in den 3 Jahren 1831 — 333 durchschnittlich von 100 Kranken 72 geheilt und ihren Familien zuruͤckgegeben worden, ein Ergebniß, welches um so guͤnstiger ist, wenn man erwaͤgt, wie spät gewohnlich zu der Entschließung geschritten wird, dergleichen Ungluͤckliche sol— chen Instituten anzuvertrauen. Die erste jener Anstalten, zu Leubus, war in den genannten Jahren von 336 Geisteskran— ken bewohnt, von denen 31 starben, 77 geheilt und 380 ungeheilt entlassen wurden; es verblieb demnach zu Anfang d. J. ein Be— stand von gs Kranken. In der Heil-Anstalt zu Brieg waren in den letzten 5 Jahren 253 Irre verpflegt worden, von welchen 43 starben, g8 entlassen wurden und 112 daselbst verblieben. In Plagwitz, wo größtentheils die fuͤr unheilbar gehaltenen Kran— ken verpflegt werden, belief sich die Zahl derselben in der Zeit der Eroͤffnung des Instituts bis zum Schluß des vorigen Jah— res auf 295; hiervon starben 73 und 32 wurden entlassen, von ihnen hatten sich 14 gebessert, es blieb ein Bestand von 160 In— dividuen. Zusammen waren in dem angegebenen Zeitraume 712 Geisteskranke in allen 3 Anstalten verpflegt worden; von ihnen gehoͤrten 441 dem maͤnnlichen und 271 dem weiblichen Geschlechte an, und am Beginn des laufenden Jahres verblieben in den 3 , . 322 Kranke, mit Einschluß von 12 Pensionairen in
eubus.
— In dem Hafen von Danzig sind im Laufe des Mo— nats April 27 Schiffe aus Preußischen, 13 aus Hollaͤndischen, 10 aus Englischen, 9 aus Hanseatischen, J aus Schwedischen, 6 aus Hannoverschen, 4 aus Daͤnischen und 1 aus Mecklenbur— gischen Haͤfen, uͤberhaupt 77 Schiffe, angekommen. Davon wa— ren 48 mit Ballast, 9 mit Stuͤckguͤtern, G mit Heringen, 3 mit Dachpfannen, 3 mit Steinkohlen, 1 mit Ballast und mit Stuͤck— guͤtern, 1 mit Ballast und altem Eisen und 6 mit verschiedenen andern Gegenstaͤnden beladen. Ausgelaufen sind: 5 Schiffe nach Preußischen, 42 nach Englischen, 12 nach Hollaäͤndischen, 9 nach Franzoͤsischen, à nach Hanseatischen, 3 nach Belgischen und 2 nach Schwedischen Haͤfen, mithin ebenfalls 77 Schiffe. Davon waren beladen 3 mit Ballast, 33 mit Holz, 14 mit Weizen, 3 mit Waid-Asche, 3 mit Holz und Mehl, 3 mit Holz und Doppelbier, 2 mit Stuͤckguͤtern, 2 mit Weizen und Leinen, 1 mit Heringen, 1 mit Thierknochen, 1 mit Holz und Zink und 11 mit verschiedenen anderen Gegenstaͤnden. — 7 Memel sind vom 21. Maͤrz bis zum 22. April 118 Schiffe eingegangen, davon waren 164 mit Ballast, 4 mit Dach— pfannen und Ziegel, à mit Steinkohlen, 1 mit Roggen, 1 mit Stuͤckgut, 1 mit Spiritus und 3 mit Heringen beladen. Aus— gegangen sind 80 Schiffe; davon waren 72 Schiffe mit Holz, 2 mit Flachs und 6 mit Saat beladen. — In Pillau sind vom 26. März bis zum 25. April 46 Schiffe eingelaufen, da— von waren 23 Eat! mit Stuͤckgut, 4 mit ordinairen Produk— ten und 19 mit Ballast befrachtet. Ausgelaufen sind 28 Schiffe, davon waren 5 Schiffe mit Getraide, 1 mit Holz, 19 mit diver— sen Guͤtern und 3 mit Ballast beladen. — Von Braunsberg sind seewaͤrts uͤber Pillau verladen: 4112 Last Flachs, 13 Last ? Ctnr. Flachsheede, 4150 Schock leinen Garn, etwa 16 Ctnr. Federn und 3 Last Schweineborsten.
Das gestrige Auftreten der Madame de Marte auf dem Kbͤ— nigstaͤdtischen Theater in der Rolle der Anna Boulen, in Dunizetti's gleichnamiger Oper, hat es dargethan, daß diese Säͤngerin nicht aus dem gewoͤhnlichen einseitigen Gesichts—⸗ punkte des Mehr- oder Mindergefallens beurtheilt werden darf, sondern daß sie zu der geringen Zahl von Kuͤnstlerinnen ge⸗ hoͤrt, denen es, mit Aufopferung einzelner glaͤnzender Momente, üm eine großartige Gesammtwirkung ihrer Aufgabe zu thun ist. Außer dem Verdienste, die Rolle der Anna Boulen ganz so gesungen zu haben, wie der Komponist sie schrieb, und wodurch manches Musik⸗ stuͤck erst seinen wahren Charakter erhielt, war Spiel und Gesang der Mad. de Merie ein so innig verbundenes Ganze, und so der tragischen Sphaͤre angehörig, daß eine große, in manchen Scenen erschütternde Wirkung nicht fehlen konnte. Das Duett im zweiten Akt mit Johanna Seymour (Mad. Schodel) bildete allerdings den Glanzpunkt des ganzen Abends, allein zur Ehre bei⸗ der , n sey es gesagt, daß vorzüglich das, dem bril⸗ lanten Allegro⸗Satze des Duectts vorangehende Recitativ durch tief empfundenen tragisch -deklamatorischen Vortrag den stuͤrmischen Beifall hervorrief, den die anwesenden Musikfreunde hier verdienter Maßen spendeten. Ganz dasselbe muß uͤber das Spiel und den Vortrag des großen Schluß⸗Finale's gesagt werden, nach welchem Mad. de Merle unter allgemeinen Beifall sbezeugungen herausgeru⸗ it wurde. Ihr gebuͤhrt das Verdienst, der gedachten Over durch hre Mitwirkung einen neuen Geist eingehaucht zu haben, der seinen Einfluß auch auf die ubrigen Mitsingenden geltend machte. Der baldigen Wiederholung dieser Opern-Vorstellung sehen wir mit Vergnügen entgegen; eben so der Aufführung des Kreuzfahrers von Meherbeer, in welcher die fremde Saͤngerin die Rolle der Pal⸗ mide ausführen wird.
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L
Literarische Nachrichten.
1812. Ein historischer Roman von L. Rellstab. In vier Banden. Leipzig, Brockhaus.
Unter diesem Titel ist so eben ein Werk erschienen, auf das wir die Aufmerksamkeit der gebildeten Lesewelt vorlaufig hinzulen ken uns erlauben, wenn wir auch für jeht, und an diesem Orte, von einer ausfuͤhrlicheren und begrändeteren Urtheils⸗Aeußerung ab⸗ stehen muͤssen. So viel ergiebt sich indessen schon bei einer nur ,. n n desselben, daß der Verfasser, von der weltge⸗ schichtlichen Große seines Gegenstandes erfuͤllt, demselben aus groß⸗ artigen Gesichtspunkten und mit vieler Kraft und Gewandtheit der Behandlung ein Genuͤge zu thun gesucht hat. Welche Begeben⸗ heiten konnten aber auch reicher und beziehungsvoller fuͤr die Dar⸗ stellung seyn, als die des Jahres 1812! Der Verfasser, im vollen Kanuten der Wichtigkeit jener Ereignisse, sagt in der Zueig⸗ nung „an die Fursten und Völker Europa 's“, die er dem ersten Thelle seines Werkes vorgesetzt, selbst „Das Jahr 1812, von dem dies Buch den Namen leiht, ist als das Geburtsjahr, oder besser, als das der Empfaͤngniß für die Bildung der heutigen Stagten⸗ Verhaͤltnisse Euröpa'ßz zu betrachten. Es schrieb mit furchtbaren Schriftzügen gigantische Lehren in das Buch der Weltgeschichte ein. Nie hat sich ein Verhaͤngniß grausenvoller gestaltet, nie wurde Ueber⸗ hebung des Einzelnen gegen die Allmacht der Schickung durch eine ähnliche Nemesis heimgesucht. Alle Hollen verschlangen die Heere des Eroberers; aus dem Flammenmeere brennender Stadte wurden sie, wie Dante's Verdgnimte, zu entfetzenvollerer Qugl in die Eis⸗ schlunde ewiger Erstarrung hinabgestlirzt. Dies ist das Gemälde der Weltgeschichte, welches der Dichter, selbst erbebend vor dem vermessenen Unternehmen, vor Euch aufzurollen wagt. Doch uͤber den Wuͤsten von blutgetraͤnkter Asche, uͤber den Schneefeldern vo ll erstarrter Leichen ging eine große leuchtende Sonne des Segens al⸗ len Voͤlkern auf. Wen durchzittert nicht eine heilige Begeisterung, wenn er an diese Tage denkt. Diese Tage des Erwachens, des er⸗ hebenden Kampfes, der reichsten Verheißungen!“ — Neben dieser allgemein welthistorischen Ansicht, auf deren Grundlage der Dichter mit weitgreifenden Zuͤgen sein Gemaͤlde hingestellt, macht sich zu⸗ gleich die vaterläͤndische Bedeutung geltend, die von diesem Gegen⸗
ande unzertrennlich ist und hier von selbst in dem Gemüthe jedes Preußen mit maͤchtigen Erinnerungen und gerechtem Stolje sich regen muß. Der Verfasser hat diese Seite seines Stoffes als ein begeisterter Patriot vertreten, und obwohl er den eigentlichen Be⸗ freiungs-Kriegen nur die letzten Schlußseiten seines Werkes in fluͤch⸗ tiger Voruͤberfüͤhrung widmen konnte, so hat er sich hier doch be⸗ sonders die Verherrlichung des Monarchen, der damals fuͤr die hei⸗ lige Sache der Errettung des Vaterlandes an die Spitze seines Vol⸗ kes trat, angelegen seyn lassen, und mit gebüͤhrendem Enthusiasmus den rauf zum Kampfe fuͤr das Heiligthum des Heerdes, des Va⸗ terlandes und der Freiheit“, mit dem Preußen als der heilbringende Voͤlkerhort hervorgetreten, gefeiert. — Dem Vernehmen nach ha⸗ ben Se. Majestaͤt der Konig auch dem Verfasser fuͤr die bei Ueber⸗ sendung seines Werkes ausgesprochenen loyalen Gesinnungen in einem huldreichen Kabincts-Schreiben Allerhoͤchstihr Anerkenntniß zu Theil werden lassen. M.
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt. Abends ] Nach einmaliger 14. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
n, . 333. . ,. 3 336,9 s Par. Auellwärme 7, 00 R. Luftwaͤrme 4 14,0 4 13, 11,2 * M. , . s 0 R . Ls o Si. . 6,, . M Plußwarme 15,2 R. Dunstsaͤttg. 69 pCt. 0 p Ct 71 pCt. Bebenwärme 13,59 R. , i , , ee, be. Wolkenzug . NW. — Niederschlag O, oo Ny.
Berl in er Hör g . Den 15. Mai 1834.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Aettel. (Prergsr. Corenr-] TV irie, eld. I, Fr re, ser el.
St. Schuld · Sch. 4 ] 997 987 IGrosshz. Pos. do., 4 1022 — Pr. Engl. Anl. 18. 5 ios; — Ostpr. Pfandbr. 4 — 995 Pr. Engl. Anl. 2.5 — — homm. do. 4106 105 Pr. Engl. Obl. 30. 4 95 945 Kur- u. Neum. do. 4 i065 — Prüm. Sch. d. Seeh. — 565 563 Schlesische do. 4 106 — Kurm. Obl. m. l. C4 — 892 Kkst. C. d. - n. X. — — 1672 Neum. Int. Sch. do. 4 98 — XL. Sch. d. R. u. N;. — — 1672 Berl. Stadt - Obl. 4 993 — Königsb. do. 4 — — Qfloll. vollw. Duk. — 17 — Elbing. do. 44 — 98 Neue do. — — 18 Dant. do. in Ih. — 37 — Friedrichsd'or .. — 135 13 1, Werntpr. Pfandbr. 4 i007 10900 gShbisconto .. ... — 1 3 4 re /s Cos. Wechsel- Cours. 3 er damm 220 EI. Kurz 142 — 111 260 FR., 2 He. 1415 — ö 300 Mk. Kurz — 1521 ö 300 Mk. 2 Mt. 1511 ti5iz , 1 LSt. 3 Mt. 6 207 — JJ 370 hr. 2 Mt. 80 lz? — WMipn in B Re,, 43, . 1043 — Augsburg. 150 FI. 2 Mt. 1053 — , 160 Thl. 2 Mt. 99 — , 100 Th. S Tage 1025 — Frankfurt a. M. WE.... 150 FI 2 Mt 102 io hae unge, 1090 Rkbl. 3 Woch. 30. — Wm 600 HI Kurt — ö.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 10 Mai.
Niederl. wirkl. Schuld 5iJ. 53 do. S7 Ausgesetzte Schuld 14. Kanz- Bill. 23. 4 8 Amort. 99. 313 73. Russ. (v. 1831) 9u. Preuss. Prämien- Scheine —. do. 43 Anl. 98. Oesterr. 979. 53 Spun. 723. 383 46.
Antwerpen, 9 Mai.
Span. 59 7izJ. 48 554. 33 46. Zinsl. 16.
Metuli. 101. Neap. S9. Bras. 78.
Wien, 10. Mai. 58 Met. 99. 23 — 48 893. Bank - Actien 1266 Loose zu 100 FI. 201. Hat. OQbigat. 136.
belg.
Königliche Schau spiele.
Freitag, 16. Mai. Im Schauspielhause: Clavigo, Trauer⸗ spiel in 5 Abth., von Gothe. (Herr Becker: Beaumarchais, als Gastrolle. Herr Devrient: Carlos.) Hierauf: Der Platzre— gen als Eheprokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Abth., von E. Raupach.
Sonnabend, 17. Mai. Im Opernhause: Olimpia, große Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. Neu einstudirt (Mad. Schroͤder⸗Devrient: Statira, als Gastrolle.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des eisten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Die eingegangenen Meldungen um Billets zur Oper Olimpia